DE209431C - - Google Patents

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DE209431C
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
-JVl 209431-KLASSE 12o. GRUPPE
CELSO ULPIANI in PORTICI, Ital.
Verfahren zur Herstellung von Guanidin.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 16. Oktober 1907 ab.
Bekanntlich ist Dicyandiamid in chemischer Hinsicht als Cyanguanidin oder Guanidin anzusehen, in welchem ein Wasserstoff einer Aminogruppe von dem Cyanradikal ersetzt 5. ist:
C=NH
\nhcn
Dicyandiamid
C=NH
Guanidin.
Es ist bereits ganz allgemein bekannt, daß das Cyanradikal durch Oxydation abgespalten werden kann. Tatsächlich ist auch nach einer Veröffentlichung in den Berichten der D. Chem. Ges. 7 (1874), S. 1772 Guanidin durch Oxydation von Dicyandiamid in saurer Lösung hergestellt worden. Nach den dort angegebenen Verfahren kam Chlorsäure und chlorsaures Kali zur Anwendung. Um das Guanidin von den mineralischen Salzen (dem Überschuß von chlorsaurem Kali und Chlorkalium) zu trennen, wurde Alkohol und alsdann Platinchlorid verwendet. Man erhielt dann das Guanidin in der Form eines Platindoppelsalzes. Dieses Verfahren hat nur theoretischen Wert als Laboratoriumsversuch, zur industriellen Herstellung von Guanidin kann es aber nicht angewendet werden. Im übrigen hat die an a. 0. O. aufgestellte Behauptung, daß Dicyandiamid durch Oxydation in saurer Lösung Guanidin ergebe, keine allgemeine Gültigkeit. Tatsächlich setzt verdünnte Salpetersäure das Dicyandiamid in Dicyandiamidinnitrat um, während konzentrierte Salpeter-'
säure bei Einwirkung auf Dicyandiamid zur Bildung einer weißen Substanz führt, die kein Guanidinnitrat ist, sondern wahrscheinlich Harnsäure. Alle Verfahren, die auf der Oxydation von Dicyandiamid in saurer Lösung beruhen, ergeben entweder nicht das gewünschte Resultat oder weisen die gleichen Nachteile auf wie das oben angegebene, daß nämlich das Guanidin erst noch von den anorganischen Salzen abgetrennt werden muß.
Es wurde nun gefunden, daß Königswasser (Salpetersalzsäure) ein äußerst geeignetes Mittel ist, um Dicyandiamid fast quantitativ in Guanidinnitrat umzusetzen. Auf dieser Beobachtung beruht das vorliegende Verfahren. Dieses läßt sich in folgender Weise durchführen :
100 g Dicyandiamid werden warm in 500 cc Wasser gelöst, und der lauwarmen Lösung werden 500 cc Handelssalzsäure (D — 1,16) sowie 200 cc Handelssalpetersäure (D = 1,384) hinzugegeben. Man hält die Gesamtmischung dann bis zur Konzentrierung auf etwa ein Fünftel ihres Anfangsvolumens auf einer Temperatur von 60 bis 65 ° C. und erhält durch Abkühlung Guanidinnitrat in großen weißen, vollständig reinen Kristallen. Unter günstigen Bedingungen kann man von 100 g Dicyandiamid ungefähr 90 g Guanidinnitrat erzielen. Nach Filtrieren der Kristalle und weiterer Konzentrierung der Lauge bei geringer Wärme erhält man eine weitere Menge Guanidinnitrat, aber nach Abscheidung dieser Kristalle und weiterer Konzentrierung oder Abdampfung der Mutterlauge bei gewöhnlicher Temperatur läßt diese eine unkristallisierbare, hoch hygro-
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skopische, sirupartige Masse zurück, die aus salzsaurem Guanidin besteht. Wenn man nun auf das salzsaure Guanidin Salpetersäure (oder salpetersaures Ammonium) kalt wirken läßt, erhält man weitere erhebliche Mengen Guanidinnitrat.
Bei Herstellung im großen kann die Menge des zur Oxydation des Dicyandiamids nötigen Königswassers bedeutend verringert werden. So kann man auch, da Dicyandiamid im Wasser zu lösen ist, verdünntere Säuren und anstatt kristallisierten Dicyandiamids auch die durch Einwirkung von Kohlensäureanhydrid auf Cyanamidsalze erzielte Dicyandiamidlösungen verwenden.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Herstellung von Guanidin, dadurch gekennzeichnet, daß man Dicyandiamid mit Königswasser behandelt.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US7524779B2 (en) 2003-06-11 2009-04-28 3M Innovative Properties Company Microspheres having a high index of refraction

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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US7524779B2 (en) 2003-06-11 2009-04-28 3M Innovative Properties Company Microspheres having a high index of refraction
US7585799B2 (en) 2003-06-11 2009-09-08 3M Innovative Properties Company Microspheres having a high index of refraction

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