DE207395C - - Google Patents
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- DE207395C DE207395C DE1907207395D DE207395DA DE207395C DE 207395 C DE207395 C DE 207395C DE 1907207395 D DE1907207395 D DE 1907207395D DE 207395D A DE207395D A DE 207395DA DE 207395 C DE207395 C DE 207395C
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-
- H—ELECTRICITY
- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01K—ELECTRIC INCANDESCENT LAMPS
- H01K3/00—Apparatus or processes adapted to the manufacture, installing, removal, or maintenance of incandescent lamps or parts thereof
- H01K3/02—Manufacture of incandescent bodies
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Manufacturing & Machinery (AREA)
- Powder Metallurgy (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JVl 207395 -. KLASSE 21/. GRUPPE
Für diese Anmeldung ist bei der Prüfung gemäß dem Unionsvertrage vom
20. März 1883
die Priorität
14. Dezember 1900 auf Grund dreier Anmeldungen in den Vereinigten Staaten von Amerika vom 9. Mai 1906 anerkannt worden.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Glühkörpern für' elektrische
Glühlampen, Widerstandsöfen und ähnliche Apparate aus Molybdän, Wolfram und anderen
höchst hitzebeständigen Stoffen, welche nach den gewöhnlichen chemischen Herstellungsmethoden
nur in Pulverform erhalten werden und eines besonderen Verfahrens bedürfen,
um sie zu Glühfaden usw. zu formen.
Gemäß der Erfindung wird eine innige Mischung oder Legierung des höchst hitzebeständigen»
Metalles oder mehrerer solcher mit Kupfer oder einem oder mehreren noch leichter
schmelzenden Metallen hergestellt und zu Fäden verarbeitet, indem sie durch Düsen gepreßt
oder, wenn sie duktil ist, zu Draht gewalzt oder gezogen wird. Hierauf werden die
Fäden so stark erhitzt, daß sich die wenig hitzebeständigen Bestandteile verflüchtigen,
wobei ein zusammenhängender fadenförmiger Leiter aus dem reinen, höchst hitzebeständigen
Metall oder aus mehreren solchen zurückbleibt. .
Es wird beispielsweise Molybdän als trockenes, fein verteiltes Pulver mit einer gleichen Gewichtsmenge Kupfer innig gemischt und die Mischung durch hohen Druck zu einem festen Körper gepreßt, welcher hierauf so hoch erhitzt wird, daß das Kupfer schmilzt. Hierbei bildet sich wahrscheinlich eine Legierung infolge der großen Beweglichkeit, welche die Moleküle bei hoher Temperatur besitzen und infolge deren sich die Metalle ganz gleichförmig mischen. Der gepreßte Metallkörper besitzt vor dem Erhitzen eine kupferrote Farbe, nach dem Erhitzen eine Silberfarbe mit schwachem Stich ins Rötliche. Die Legierung kann zu dünnen Blättern gewalzt werden und nimmt, wenn sie gebogen wird, die neue Gestalt dauernd an. Durch Walzen oder durch Ziehen durch einen Ziehstein kann man aus ihr Drähte von der gewünschten Form und dem für Glühlampenfäden erforderlichen Querschnitt herstellen.
Es wird beispielsweise Molybdän als trockenes, fein verteiltes Pulver mit einer gleichen Gewichtsmenge Kupfer innig gemischt und die Mischung durch hohen Druck zu einem festen Körper gepreßt, welcher hierauf so hoch erhitzt wird, daß das Kupfer schmilzt. Hierbei bildet sich wahrscheinlich eine Legierung infolge der großen Beweglichkeit, welche die Moleküle bei hoher Temperatur besitzen und infolge deren sich die Metalle ganz gleichförmig mischen. Der gepreßte Metallkörper besitzt vor dem Erhitzen eine kupferrote Farbe, nach dem Erhitzen eine Silberfarbe mit schwachem Stich ins Rötliche. Die Legierung kann zu dünnen Blättern gewalzt werden und nimmt, wenn sie gebogen wird, die neue Gestalt dauernd an. Durch Walzen oder durch Ziehen durch einen Ziehstein kann man aus ihr Drähte von der gewünschten Form und dem für Glühlampenfäden erforderlichen Querschnitt herstellen.
Die so erhaltenen fadenförmigen Leiter werden im Vakuum oder in einer den Faden
nicht angreifenden Atmosphäre, z. B. Wasserstoffgas, stark erhitzt, um das Kupfer oder
das andere verwendete duktile Metall aus dem Faden herauszutreiben. Es bleibt ein Faden
aus reinem Molybdän in einer Form zurück, in welcher er zur Anwendung in Glühlampen
geeignet ist, und zwar bleibt das Molybdän nach der Verdampfung nicht in einem porösen,
sondern in einem dichten Zustand zurück. Es ist nicht aufgeklärt, ob dies auf einem ZuSam-menziehen
der Moleküle oder auf einem an-' deren verwickelten Vorgang beruht; jedenfalls ist der Faden wie gesagt dicht, hämmerbar und widerstandsfähig und auch sonst zur
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Verwendung in Glühlampen geeignet. Um das Kupfer zu verdampfen, können die Fäden
durch den elektrischen Strom erhitzt werden oder durch strahlende Wärme in einem geeigneten
Glühofen. Die Temperatur muß etwas oberhalb des Verdampfungspunktes des Kupfers
liegen. Die Zersetzung der Legierung scheint sich in der Weise zu vollziehen, daß
das Kupfer bei einer Temperatur verdampft,
ίο welche tiefer als der Schmelzpunkt der Legierung
liegt. Man sieht, daß das Kupfer oder ein anderes Metall als ein Mittel dient, um die
feinen Teilchen des Molybdäns oder anderen Pulvers zusammenziehen, und, indem es dann
als Dampf entweicht, diese Teilchen zu einem widerstandsfähigen, homogenen, hämmerbaren
Faden zusammengesintert hinterläßt.
Sehr geeignet erweisen sich als Bindemittel Kadmiumlegierungen, insbesondere eine Wismut-K
adm.iumlegierung.
Es wird z. B. Wolfram, welches von Verunreinigungen, wie z. B. Kohlenstoff, frei ist,
zunächst einer besonderen Behandlung unterworfen, um es als sehr fein verteiltes Pulver
zu erhalten. Es wird z. B. in eine kolloidale Lösung übergeführt und dann das Lösungsmittel
verdampft, oder man läßt möglichst fein verteiltes Pulver sich aus Wasser oder einer
anderen Flüssigkeit langsam absetzen, wobei derjenige Teil, welcher sich zuletzt absetzt,
der feinst verteilte ist. Einer der Vorteile, welcher aus der feinen Verteilung entspringt,
liegt in der Leichtigkeit, mit welcher ein solches Pulver einem anderen Metall einverleibt
.35 und durch sehr feine Düsen gepreßt werden kann, um Fäden von kleinem Querschnitt herzustellen.
Ein anderer Vorteil liegt in der glatten Oberfläche, welche die Fäden so er-,
halten.
Sodann wird eine Legierung von Kadmium und Wismut hergestellt, indem die beiden Metalle
über einer Gasflamme oder einer anderen Wärmequelle zusammengeschmolzen werden. Das Verhältnis der beiden Bestandteile kann
schwanken, ein gutes Ergebnis kann erzielt werden, indem man 208 Gewichtsteile Wismut
und 112 Gewichtsteile Kadmium nimmt, wodurch man eine Legierung erhält, welche der
Formel Bi Cd entspricht.
Nun wird etwas von dieser Legierung genommen und so weit erhitzt, bis sie einen plastischen
Zustand annimmt, und das Wolframpulver damit verrieben. Die Menge des hinzugefügten
Wolframs kann, in weiten Grenzen schwanken, doch hat es sich als vorteilhaft
herausgestellt, 53 v. H. Gewichtsteile zu nehmen. Diese Operation kann in der Weise ausgeführt
werden, daß man einfach das Wolfram zu der Legierung in einem Mörser hinzufügt
und das Gemenge mit einem Stempel verreibt, bis es gleichförmig wird. Hierbei dürfte sich
das Wolfram mit der Legierung wahrscheinlich nicht chemisch vereinigen, sondern bloß
darin suspendiert sein und durch die Legierung, welche als Bindemittel dient, zusammengehalten
werden. Die Mischung des Wolframs mit der Legierung kann in offener Luft erfolgen
; der Schmelzpunkt der Legierung, ungefähr 1440 C, ist nicht genügend hoch, um
das Wolfram" zu oxydieren. Wird dagegen ein anderes Metall oder eine andere Legierung
als Bindemittel benutzt, deren Schmelzpunkt höher liegt als die Temperatur, bei welcher
das Wolfram sich oxydiert, dann ist es zweckmäßig, die Mischung in indifferenter Atmo-Sphäre
oder im Vakuum vorzunehmen.
. Die beschriebene Mischung des Wolframs mit dem metallischen Bindemittel wird dann
zu Drähten oder Fäden geformt, indem man sie.durch eine Düse preßt, wobei sich eine ge-^
linde Erwärmung des Materials als zweckmäßig erweist. Man kann entweder die Fäden
so dünn pressen, als es für die Lampe erforderlich ist, und dabei in dieser Beziehung sehr
weit gehen, oder man preßt zunächst einen Faden von mäßiger Größe, z. B. von 1/i mm
Durchmesser, und zieht ihn dann durch geeignete Ziehsteine, bis er den erforderlichen
Durchmesser hat. Die so erhaltenen Fäden sind duktil, sie können leicht aufgespult oder
gebogen' werden, ohne zu brechen, und besitzen eine verhältnismäßig große Zugfestigkeit.
Der nächste Schritt besteht wieder, wie im vorhergehenden Falle, darin, daß aus dem
Fäden alle nicht hitzebeständigen Bestandteile ausgetrieben werden. Dies geschieht zweckmäßig,
indem die Fäden, in Glocken befestigt Und durch hindurchgesandten Strom im Vakuum
oder in indifferenter Atmosphäre erhitzt werden, wobei die leicht verdampfbaren Be- ioo
standteile, wie das Wismut und Kadmium, sehr leicht herausgetrieben, werden, und zwar anscheinend
vollständig, ein zusammenhängendes metallisches Produkt zurücklassend." Die
Verdampfung der Kadmium-Wismutlegierung kann in einigen Sekunden bewirkt werden,
vorteilhafter ist jedoch, die Fäden langsamer und länger zu erhitzen, um das plötzliche Entweichen
von Dämpfen aus dem Faden zu verhindern. Nach vollständiger Verdampfung no ist es zweckmäßig, die Fäden durch Steigerung
des Stromes bei sehr hoher Temperatur zu erhitzen, um die Wolfram- oder anderen höchst hitzebeständigen Teilchen zu sintern
und dazu die Eignung der Fäden zu Leuchtkörpern zu verbessern. Das schließliche Produkt
ist ein widerstandsfähiger, höchst hitzebeständiger, gleichförmiger Leiter von homogener
Zusammensetzung. ■
Als Bindemittel kann ferner zweckmäßig auch ein Amalgam verwendet werden, z. B.
Kadmiumamalgam, welches bei niedriger Tem-
peratur schmilzt und leicht in sehr gleichförmiger Zusammensetzung zu erhalten ist. Die
Herstellung erfolgt in gleicher Weise, wie für die Wismut - Kadmiumlegierung beschrieben
worden ist..
In derselben Weise wie Glühfäden aus Molybdän und Wolfram können auch solche aus
anderen höchst hitzebeständigen Stoffen, wie Bor, Zirkon, Thor, Titan, Tantal usw., oder
aus mehreren der genannten Stoffe hergestellt werden.
Claims (3)
- Patent-Ansprüche:. i. Verfahren zur Herstellung von Glühfäden aus Molybdän, Wolfram und anderen höchst hitzebeständigen Stoffen oder mehreren solchen, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst eine innige Mischung oder Legierung des. oder der hitzebeständigen Stoffe (Molybdän, Wolfram usw.) mit Kupfer oder einem noch leichter schmelzenden Metall oder einer solchen Legierung hergestellt und dann durch Walzen, Ziehen oder Pressen durch Düsen zu Fäden verarbeitet wird, worauf die. Fäden im Vakuum oder in einer sie nicht angreifenden Atmosphäre zwecks Verflüchtigung der wenig hitzebeständigen Bestandteile erhitzt werden.
- 2. Ausführungsform nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Verwendung einer Kadmiumlegierung, z. B.. einer Wismut-Kadmiumlegierung oder eines Amalgams,z. B. Kadmiumamalgams.
- 3. Ausführungsform nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß fein verteiltes Wolfram usw. unter Erwärmung mit der Kadmiumlegierung oder dem Amalgam verrieben wird. '
Priority Applications (1)
| Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
|---|---|---|---|
| AT46889D AT46889B (de) | 1907-03-25 | 1909-02-23 | Verfahren zur Herstellung von Glühfaden aus Molybdän, Wolfram und anderen höchst hitzebeständigen Stoffen oder mehreren solchen. |
Publications (1)
| Publication Number | Publication Date |
|---|---|
| DE207395C true DE207395C (de) |
Family
ID=469496
Family Applications (1)
| Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
|---|---|---|---|
| DE1907207395D Expired - Lifetime DE207395C (de) | 1907-03-25 | 1907-03-25 |
Country Status (1)
| Country | Link |
|---|---|
| DE (1) | DE207395C (de) |
Cited By (2)
| Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
|---|---|---|---|---|
| DE766497C (de) * | 1937-10-08 | 1953-06-01 | Siemens & Halske A G | Verfahren zum Herstellen von Verbundkoerpern aus einem hoch-schmelzenden Metall und einem leichter schmelzenden Metall |
| DE1019469B (de) * | 1954-05-06 | 1957-11-14 | Egyesuelt Izzolampa | Verfahren zum Herstellen von Metallkoerpern aus Wolframmetallpulver |
-
1907
- 1907-03-25 DE DE1907207395D patent/DE207395C/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (2)
| Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
|---|---|---|---|---|
| DE766497C (de) * | 1937-10-08 | 1953-06-01 | Siemens & Halske A G | Verfahren zum Herstellen von Verbundkoerpern aus einem hoch-schmelzenden Metall und einem leichter schmelzenden Metall |
| DE1019469B (de) * | 1954-05-06 | 1957-11-14 | Egyesuelt Izzolampa | Verfahren zum Herstellen von Metallkoerpern aus Wolframmetallpulver |
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