DE640336C - Verfahren zur Herstellung von Hohldrahtleuchtkoerpern fuer elektrische Gluehlampen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Hohldrahtleuchtkoerpern fuer elektrische GluehlampenInfo
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Description
REICH
Leuchtkörper aus Wolfram von rohrförmigem Querschnitt in Form schraubenlinienförmiger
Gebilde (Wendeln) sind öfter beschrieben worden. Soweit bei der Herstel·
S lung Kohlekerne als Seele benutzt wurden, kann von einem betriebsmäßig brauchbaren
Verfahren nicht gesprochen werden. Man ist aber in neuerer, Zeit auch von Drähten
ausgegangen, die einen Kern aus Metall (Molybdän) und einen Mantel aus Wolfram
aufwiesen, wobei der Kern nach dem Wickeln zur Wendel durch Herauslösen mit flüssigen
Reagenzien entfernt wurde. Ein solches Herauslösen erweist sich bei längeren Wendeln
aus dünnem Draht für die fabrikmäßige Herstellung ungeeignet, auch dann, wenn der
Mantel des Hohldrahts der Länge nach geschlitzt wird, was übrigens auch noch andere
Nachteile im Gefolge hat.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Hohldrahtwendeln
aus Leuchtkörpersubstanz, wie Wolfram oder Tantalcarbid, das die oben beschriebenen
Nachteile vermeidet und darin besteht, daß ein-Draht mit einem Mantel aus Leuchtkörpersubstanz
und einer Seele aus Metall oder einer Metallverbindung vor oder nach dem Wickeln zu einer Wendel entweder durch
einfaches Erhitzen oder durch Erhitzen in einer auf den Kern chemisch wirkenden
Atmosphäre von der Kernsubstanz befreit wird. Der Entfernung der Kernsubstanz
gleichwertig ist deren Umwandlung in eine
. nicht leitende schwer schmelzbare Verbindung, ζ. B. Thoriumoxyd, welche Umwandlung
in einer geeigneten chemisch wirksamen Atmosphäre geschehen kann.
Nicht alle Drähte aus einem Mantel mit Leuchtkörper substanz und einer Seele aus
anderem Metall eignen sich für das Verfah-'ren nach der Erfindung/ Deshalb sind im
folgenden Drähte mit geeigneter Kernsubstanz und Verfahren zu ihrer Herstellung
näher beschrieben.
Als Substanz für die Seele eignen sich vor
allem Metalle, die bei guter Ziehbarkeit zu den feinsten Drähten noch die Eigenschaft
besitzen, mit der Leuchtkörpersubstanz, z. B. Wolfram, nicht zu reagieren, wenigstens nicht
unter Bildung leicht schmelzbarer Legierung. Für Wolframleuchtkörper kommen hier in
erster Linie Kupfer, Silber, Thorium, Kupfer-Thorium-Mischung in Betracht, die sich beim
Erhitzen der Wendel leicht entfernen lassen, ohne daß dabei ein Zerschmelzen der Leuchtkorpersubstanz
durch Legierung eintritt. Die genannten Metalle verdampfen beim Erhitzen der Wendel durch die Korngrenzen der umhüllenden
Leuchtkörpersubstanz hindurch. Ihre Entfernung auf chemischem Wege geschieht
in ähnlicher Weise, etwa durch Erhitzen der Wendel in halogenwass erstofrhaltigen
Gasen, in der Weise, daß die leichtflüchtigen Halogenverbindungen dieser Metalle
sich bilden, deren Dampf schon bei verhältnismäßig niedriger Temperatur aus dem Draht entweicht. Bei der Durchführung solcher
Prozesse bei auf Gebrauchslänge gesdxnittenen Wendern wird die Entfernung
des Kerns noch dadurch unterstützt, daß der
stets leichter schmelzbare. Kern an den Enden der Wendel herausschmilzt oder herausdampft
oder daß von den Enden der Wendeln aus ein Eindringen der chemisch wirkend*;*^
Atmosphäre erfolgt.
Die Herstellung geeigneter Manteldräli^
kann auf verschiedene Weise geschehen, z. B.' kann das Material einer mit dem Mantel
sich chemisch nicht umsetzenden leicht verto dampfbaren Kernsubstanz (s. vorigen Abschnitt)
in Form eines Stabes in ein vorzugsweise durch Pressen und Sintern hergestelltes
Rohr aus der Leuchtkörpersubstanz oder einer Legierung derselben (Kupfer-Wolfram)
eingebracht und mit diesem zusammen in an sich bekannter Weise gegebenenfalls nach geeigneter Erhitzung oder Sinterung
zu Draht gehämmert, gewalzt oder gezogen werden nach den bei Wolfram und Wolframlegierungen bekannten Methoden,
worauf Wickeln zur Wendel erfolgt. So kann z. B. ein Stab aus Kupfer in ein Rohr aus
Wolfram geschoben und gegebenenfalls mit ihm verlötet werden, um den Ausgangsstab
für den Ziehprozeß zu bilden. Thoriummetall als Seele gestattet den Hammer- bzw. Ziehprozeß
bei hohen Temperaturen durchzuführen. Als Ausgangsstab für die Drahtherstellung könnte auch ein Kupferstab dienen, der
nach den weiter unten bei Drähten beschriebenen Methoden mit Leuchtkörpersubstanz
überzogen ist.
Die Verarbeitung der so hergestellten Stäbe zu Drähten, ebenso das Dünnerziehen
von nach weiter unten beschriebenem Verfahren erhaltenen Drähten mit Seele unterliegt
gewissen Schwierigkeiten, wenn der außenliegende Mantel aus Leuchtkörpersubstanz
von dem Material der Seele in bezug auf einige für den Walz- oder Ziehprozeß wichtige
Eigenschaften (Festigkeit, Härte, Zähigkeit) zu sehr abweicht. Es erweist sich daher
zweckmäßig, die Seele in bezug auf diese Eigenschaften dem Mantel anzunähern, was
durch geeignete Legierung (z. B. Verwendung von Kupfer mit Zusätzen, wie Silber,
Zinn, Aluminium, Silicium, an Stelle reinen Kupfers) geschehen kann. Auch kann man
den Stab oder Draht noch mit einer Metallhülle versehen, so daß die Leuchtkörpersubstanz
beim Verformungsprozeß zwischen zwei Metallschichten zu liegen kommt, wobei man auch die Hülle bezüglich der eben genannten
physikalischen Eigenschaften der Leuchtkörpersubstanz bzw. der diese enthaltenden
Legierung anzupassen sucht. Es können für die Hülle dieselben Metalle oder Legierungen
verwendet werden wie für die Seele.
Statt von Stäben auszugehen, kann auch ein Draht aus einem mit der Leuchtkörpersubstanz
oder nur beschränkt legierungsfähigen Metall (Kupfer, Silber, Thorium, Kupfer-Thorium j in an sich bekannter Weise
; mit der Leuchtkörpersubstanz oder einer geleugneten Legierung oder Verbindung dieser
^Substanz überzogen werden, worauf dann $ji%ebenenfalls nach Umwandlung der ge-
- riannten chemischen Verbindung in die reine Leuchtkörpersubstanz der Draht durch Walzen
oder Ziehen auf den gewünschten Durchmesser gebracht wird, letzteres besonders dann, wenn sehr dünne Rohrdrähte hergestellt
werden sollen, die man nicht durch direktes Überziehen einer sehr dünnen Wendel mit Leuchtkörpersubstanz herstellen will,
z. B. kann ein als Seele dienender Kupferdraht in einer Atmosphäre von Wolframhexachlorid
bei Gegenwart von Wasserstoff elektrisch erhitzt werden, wobei sich metallisches
Wolfram niederschlägt, oder es kann dieser Draht mit einer Suspension der pulverformigen
Leuchtkörpersubstanz (Wolfram, Tantalcarbid) in einer klebrigen Flüssigkeit
überzogen werden. Auch chemische Verbindungen der Leuchtkörpersubstanz können in Form einer hochviscosen Lösung (z. B.
AmmonmetaVolframat) oder einer hochviscosen Suspension auf die Kupferdrahtseele aufgebracht werden. Wenn die Leuchtkörpersubstanz
als chemische Verbindung aufgebracht wird, ist dann allerdings eine spätere Umwandlung in Metall bzw. Metallcarbid
nach bekannten Methoden notwendig. Bei der Herstellung von Tantalcarbidleuchtkörpern
kann man auch einen Tantalmetallüberzug aufbringen und ihn in irgendeinem Stadium
des folgenden Herstellungsprozesses der Wendel, etwa durch Erhitzen in kohlestoffhaltiger
Atmosphäre in Carbid verwandeln.
Mit Rücksicht auf die dünne Wandstärke der schließlich resultierenden Rohrwendel erscheint
es manchmal zweckmäßig, das Verhältnis dieser Wandstärke zum Durchmesser der Seele zu Anfang des Herstellungsprozesses
größer zu wählen, als den Verhältnissen bei der fertigen Wendel entspricht, und erst nach Beendigung des Verjüngungsprozesses,
also nach dem Walzen und Ziehen, die Wandstärke der Leuchtkörpersubstanz auf chemischem Wege, insbesondere durch Ab- n0
ätzen (bei Wolfram etwa durch Eintauchen in geschmolzenes Kaliumnitrit oder in eine
Lösung von alkalischem Kaliumferricyanid) auf den gewünschten kleinen Betrag zu bringen.
Als Material für die Seele wurden bisher
nur Metalle beschrieben. Es ist aber auch möglich und in besonderen Fällen vorteilhaft,
nichtmetallische mit der Leuchtkörpersubstanz nicht reagierende, insbesondere hochfeuerfeste
Substanzen für die Seele zu verwenden, besonders dann, wenn die Seele im
fertigen Leuchtkörper als elektrisch nichtleitende Stütze verbleiben soll, z. B. Thoriumoxyd
und ähnliche Oxyde. Die Herstellung entsprechender Rohrdrähte kann dann
auf mannigfache Art geschehen, etwa in der Weise, daß ein aus Wolframpulver gesintertes
Rohr mit solchen Substanzen ausgefüllt (z. B. wird ein aus diesen Substanzen gesinterter
Stab in das Rohr eingeschoben) und
ίο nach bekannten Methoden gehämmert und
gezogen wird. Um einen Rohrdraht mit Thoriumoxydseele zu bekommen, kann man auch
nach den früheren Methoden einen Draht mit einer Seele aus Thoriummetall oder Kupferthoriumlegierung
erzeugen, das Thorium durch Erhitzen in einer reduzierenden, aber
Sauerstoff enthaltenden Atmosphäre (der letztere in Form von Wasserdampf oder Kohlensäure) in Thoriumoxyd verwandeln,
und zwar entweder nach dem Ziehen des . Drahtes oder besser nach dem Herstellen der
fertigen Wendel.
Wenn es auch besonders vorteilhaft ist, das Wickeln der Wendel vor dem Entfernen
der Seele zu bewirken, so ist* dieses doch nicht unbedingt nötig. Besonders wenn die
Wandstärke der rohrförmigen Leuchtkörpersubstanz anfänglich, wie oben beschrieben,
dicker gehalten wird, als der endgültigen Wandstärke entspricht, die erst durch Abätzen
erreicht wird, ist es möglich, erst nach Entfernung den Seele zur Wendel zu wickeln,
ohne daß ein Eindrücken der Wandung des Rohrdrahtes beim Wickeln erfolgt. Werden
statt der reinen Leuchtkörpersubstanz bei der Rohrdrahtherstellung Legierungen verwendet
(z. B. Kupf er-Wolf ram), dann muß· auch der Legierungsbestandteil (Kupfer) vor der Fertigstellung
des Leuchtkörpers durch Erhitzen oder chemisch entfernt werden, was am besten gleichzeitig mit der Entfernung der Seele
unter Entfernung der etwa beim Ziehen verwendeten Metallhülle geschieht. Die dabei
verbleibendeLeuchtkörpersubstanz wird dann im allgemeinen porösen Charakter haben und
muß durch Sintern bei hoher Temperatur, vorgenommen zweckmäßig an der fertigen Wendel, dicht gemacht werden.
Die auf, die eine oder andere Art erzeugten Wendeln ergeben für eine gegebene Betriebsspannung
nicht nur deshalb kürzere Leuchtkörper als Wendeln aus massivem Draht, weil bei ihnen der mit Substanz erfüllte und
deshalb leitende Querschnitt bei gleichem Außendurchmesser des Drahtes geringer ist,
sondern, und das wurde bisher wenig beachtet, auch deswegen, weil man entsprechend
dem hier beschriebenen Verfahren auch größere Wickeldorne verwenden kann als
bei massiven Drähten. Nach der Erfindung lassen sich also leicht besonders kurze Leucht-
! körper herstellen, bei denen das Durchhangproblem nicht oder nicht entfernt, in dem
Maße auftritt wie bei gewöhnlichen Werfdeln. Desgleichen ist die Wärmeleitung und
Verdampfung des Leuchtkörpers bei Gasfüllung eine sehr geringe. Diese Effekte können
natürlich noch weiter gesteigert werden, wenn die Wendel nochmals zu Wendeln (Doppelwendeln)
gewickelt werden.
Claims (4)
- Patentansprüche:i. Verfahren zur Herstellung vonHohldrahtleuchtkörpern für elektrische Glühlampen, dadurch gekennzeichnet, daß ein Hohldraht, dessen Mantel aus Leuchtkörpersubstanz und dessen Seele aus Metall oder einer. Metallverbindung besteht, welches sich chemisch mit dem Mantel nicht umsetzt und leicht verdampfbar ist, vor oder nach dem Wendeln durch einfaches Erhitzen oder durch Erhitzen in einer auf den .Kern chemisch wirkenden Atmosphäre derart behandelt wird, daß die Kernsubstanz entweder ausgeschmolzen bzw. verdampft oder in eine nicht leitende, schwer schmelzbare Verbindung umgewandelt wird.
- 2. Verfahren zur Herstellung von Drähten für das Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kernmaterial (z. B. in Form eines Stabes) in ein vorzugsweise durch Pressen und Sintern hergestelltes Rohr aus der Leuchtkörpersubstanz oder einer Legierung derselben eingebracht und mit diesem zusammen in an sich bekannter Weise, gegebenenfalls nach geeigneter Erhitzung oder Sinterung zu Draht gehämmert, gewalzt oder gezogen wird.
- 3. Verfahren zur Herstellung von Drähten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Kerndraht aus einem mit der Leuchtkörpersubstanz nicht oder nur beschränkt legierungsfähigen Metall (Kupfer, Silber, Thorium, Kupfer-Thorium-Mischung) in an sich bekannter Weise auf seiner Oberfläche mit der Leuchtkörpersubstanz oder einer geeigneten Legierung oder Verbindung dieser Substanz überzogen wird, worauf dann, gegebenenfalls nach Umwandlung der genannten chemischen Verbindung in die reine Leuchtkörpersubstanz der Draht auf den gewünschten Durchmesser gebracht wird.
- 4. Verfahren zur Herstellung von Drähten nach Anspruch 1, - dadurch gekennzeichnet, daß die Wandstärke des Mantels aus Leuchtkörpersubstanz, sei es vor, sei es nach Entfernung der Seele oder deren Umwandlung, sei es vor oder nach demWendeln, vorzugsweise durch chemische Prozesse (Abätzen) verringert wird.5- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Mantel eine Legierung oder Mischung der Leuchtkörpersubstanz mit einer geringen Menge eines leicht entfernbaren Metalls oder einer Metallverbindung verwendet wird und daß dieser Zusatz zur Leuchtkörpersubstanz in irgendeinem Stadium der Herstellung des Leuchtkörpers, vorzugsweise aber gleichzeitig mit der Seele entfernt oder in nicht leitende Substanz umgewandelt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES100662D DE640336C (de) | 1931-08-28 | 1931-08-28 | Verfahren zur Herstellung von Hohldrahtleuchtkoerpern fuer elektrische Gluehlampen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES100662D DE640336C (de) | 1931-08-28 | 1931-08-28 | Verfahren zur Herstellung von Hohldrahtleuchtkoerpern fuer elektrische Gluehlampen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE640336C true DE640336C (de) | 1936-12-30 |
Family
ID=7523211
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES100662D Expired DE640336C (de) | 1931-08-28 | 1931-08-28 | Verfahren zur Herstellung von Hohldrahtleuchtkoerpern fuer elektrische Gluehlampen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE640336C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE767011C (de) * | 1935-10-23 | 1951-07-26 | Fr Kammerer A G | Verfahren zur Herstellung von mehrschichtigen Metallrohren |
WO2008151670A1 (de) * | 2007-06-14 | 2008-12-18 | Osram Gesellschaft mit beschränkter Haftung | Verfahren zur herstellung eines elektrisch leitenden hohlkörpers für den lampenbau und zugehörige lampe |
-
1931
- 1931-08-28 DE DES100662D patent/DE640336C/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE767011C (de) * | 1935-10-23 | 1951-07-26 | Fr Kammerer A G | Verfahren zur Herstellung von mehrschichtigen Metallrohren |
WO2008151670A1 (de) * | 2007-06-14 | 2008-12-18 | Osram Gesellschaft mit beschränkter Haftung | Verfahren zur herstellung eines elektrisch leitenden hohlkörpers für den lampenbau und zugehörige lampe |
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