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Vorrichtung zum Abtrennen von Ballen von einem Wickelstrang ~ 8 faserigem
Gut Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abtrennen von Ballen von einem Wickelstrang
aus faserigem Gut, insbesondere landwirtschaftlichemErntegut, z.B. Gras oder Heu,
die ein Trennwerkzeug aufweist, das um eine parallel zur Stranglängsachse verlaufende
Achse drehbar sowie in Bewegungsrichtung des weiterwanderndenWickel strangs von
und mit diesem und entgegen der Bewegungerichtung des Wickelstrangs nach Beendigung
des Trennvorgangs rUckfUhrbar verschiebbar gelagert ist, und dessen Arbeitsdrehbewegung
von einem Tastorgan ausgelöst wird, das in den Vorschubweg des Wickelstrangs hineinragt
und von diesem beaufschlagbar ist.
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Bei einer aus der USA-Patentschrift 2 893 308 bekannten Vorrichtung
dieser Art wird das Trennwerkzeug beim Auslösen des Trennvorgangs durch das Tastorgan,
das als drehbar gelagerter doppelarmiger Hebel ausgebildet ist, in einen Kanal geschwenkt,
der den sich drehenden Wiokeistrang umgibt. Während des Trennvorgangs wird das Trennwerkzeug
von dem Wickelstrang,der in axialer Richtung gegen eine Trennwerkzeugseite drlickt,
gegen die Kraft einer Feder mitgenommen. Hat die Schneide des Trennwerkzeugs etwa
die Strangmitte erreicht, so daß ein Ballen abgetrennt ist, wird dieses zurück und
aus dem Kanal heraus geschwenkt. Sobald dabei das Trennwerkzeugden Strangquerachnitt
verläßt, bewirkt die Feder ein Rückführen des rennwerkzeugs in axialer Richtung
in die Ausgangslage. Bei dieser Vorrichtung ist es nachteilig, daß su Beginn des
Trennvorgangs die von dem Wickelßtrang in axialer Richtung auf das n nnwerkzeug
ausgeübte Vorschubkraft zum überwinden der Federkraft nicht ausreicht, diese vielmehr
erst überwunden werden
kann, wenn das Trennwerkzeug einen gewissen
Betrag in den Wickelstrang eingedrungen ist, so daß dieser eine genügend große Angriffsfläche
für die Mitnahme des Trennwerkzeugs findet. Dies hat zur Folge, daß zu Beginn des
Trennvorgangs die Oberfläche des Wickelstrangs von dem Trennwerkzeug aufgerissen
wird.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art zu schaffen, die ein einwandfreies Abtrennen von Ballen von einem
Wickelstrang ermöglicht.
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Die Erfindung ist in erster Linie gekennzeichnet durch einen parallel
zur Stranglängsachse verschiebbar gelagerten Schlitten, an dem das Trennwerkzeug
dem Schlitten gegenüber in axialer Richtung unverschiebbar gelagert und das als
den Schlittenvorschub steuernder Anschlag ausgebildete Tastorgan starr befestigt
ist, und durch eine, vorzugsweise am Schlitten angeordnete, Einrichtung zum Abfördern
der Ballen quer zur Stranglängsachse. Hierdurch wird erreicht, daß das Trennwerkseug
während des gesamten rennvorgangs, also auch zu dessen Beginn, mit der Geschwindigkeit
des Wickelstrangs in axialer Richtung bewegt wird. Darüber hinaus ermöglicht das
Abfördern der Ballen quer zur Stranglängsachse ein Werfen der Ballen unmittelbar
aus der Trennvorrichtung heraus, wodurch eine bei bekannten Trennvorrichtungen erforderliche
Fördereinrichtung zum Fördern der Ballen aus dem Bereich der Trennvorrichtung eingespart
werden kann.
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Der in axialer Richtung vorhandene Abstand des Anschlags von dem Trennwerkzeug
kann einstellbar sein. Dies ermöglicht in einfacher Weise das Abtrennen unterschiedlich
langer Ballen.
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Ferner kann der Schlitten an Rückführfedern angeschlossen sein, so
daß die Rückführung mit einfachen Mitteln bewirkt wird.
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In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Schlitten das
vordere Ende des Wickel strangs erfassende Stützeinrichtungen trägt, die zumindest
teilweise quer zur Stranglängsachse auseinander und wieder sueinander bewegbar gelagert
sind, und eine Einrichtung zum Ausstoßen der Ballen durch die durch das Auseinanderbewegen
entstandene Öffnung hindurch aufweist. Hierdurch wird erreicht, daß das vordere
Ende des Wickelstrangs zusammengehalten wurden kann, und zwar auch während des Trennvorgangs,
und doch die Ballen in einfacher Weise quer zur Stranglängsachse abgefördert werden
können.
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Bin weiterer Schritt der Erfindung sieht vor, daß als Einrichtung
zum Abfördern der Ballen ein an dem Trennwerkzeug, das Je Arbeitsbewegung eine volle
Umdrehung ausführt, befestigter Auswerfer vorgesehen ist. Dies gestattet, die Bewegung
des rennwerkseugs, das rasch aus dem Bereich des Strangquerschnitts herauszubewegen
ist, um den Verschiebeweg in axialer Richtung möglichst klein zu halten, und das
deshalb nicht wie bei der erwähnten bekannten Vorrichtung nach Erreichen der Stramgmitte
zurtickgeschwenktwird, wobei sich naturgemäß ein zeitraubender Stillstand zwischen
den beiden Schwenkbewegungen einstellt, sondern vorteilhaft in einem Zug durchgeschwenkt
wird, zum Abfördern der Ballen auezunutzen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
schematisch dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 eine Trennvorrichtung in Ansicht
und Fig. 2 die Trennvorrichtung nach Fig. 1 in Seitenansicht.
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In einer Gehäusewand 1 ist ein Presskanal 2 drehbar gelagert, der
einlaufseitig an eine nicht dargestellte Wickeleinrichtung angeschlossen ist und
durch den ein in der Wickeleinrichtung erzeugter Wickel strang 3 in axialer Richtung
hindurchgepreßt
wird. Mit der Gehäusewand 1 ist über drei Bolzen
4 eine Führungsplatte 5 starr verbunden, an der auf der von der Gehäusewand 1 abgewandten
Seite zwei Führungsbuchsen 6 befertigt sind, deren Achsen parallel zur Achse des
Preßkanals 2 verlaufen.
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In den Buchsen 6 sind zwei Ptihrungsbolzen 7 in axialer Richtung trschiebbar
gelagert, die gemeinsam an ihren von der Gehäusewand 1 abgewandten Enden eine Platte
8 tragen und mit dieser einen Schlitten 9 bilden.
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An der von der Gehäusewand 1 abgewandten Seite der Platte 8 ist an
dieser ein als Winkeleisen gestalteter Träger 10 befestigt, der sich parallel zur
Stranglängsachse 11 erstreckt und der an seinem von der Platte 8 abgewandten Ende
eine sich parallel zur Platte 8 erstreckende Anschlagplatte 12 trägt, die in dem
Bereich, in im sie von der Stranglängsachse 11 senkrecht durchstoßen wird, auf ihrer
der Platte 8 zugewandten Seite einen Anschlagnocken 13 mit balliger Anschlagfläche
14 aufweist.
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Neben dem Träger 10 iet an der von der Gehäusewand 1 abgewanten Seite
der Platte 8 an dieser eine Stiltzrolle 15 um eine parallel zur Stranglängsachse
11 verlaufende Achse drehbar gelagert, und zwar derart, daß die Achse der Stfftsrolle
15 senkrecht unterhalb der Stranglängsachse 11 verläuft und die oberste Mantellinie
der Stlltzrolle 15 mit der untersten Mantellinie des von dem Preßkanal 2 gebildeten
Eohlzylinders fluchtet. Parallel zur Stlltzrolle 15 ist auf der von der Gehäusewand
1 abgewandten Seite der Platte 8 eine weitere Stützrolle 16 an einem Schwenkarm
17 drehbar gelagert, der um einen Bolzen 18 schwenkbar ist, der sich parallel zur
Stranglängsachse 11 erstreckt und in der Platte 8 befestigt ist. Der Schwenkarm
17 wird von einer Feder beaufschlagt, die ihn in Richtung auf die Stranglängsachse
11 zu zu schwenken sucht. Diese Schwenkbewegung des Schwenkarms 17 wird durch einen
nicht dargestellten Anschlag begrenzt, so daß die
Mantellinie der
Stützrolle 16, die der Stranglängsachse 11 am nächsten ist, Mit einer Mantellinie
des von dem Preßkanal 2 gebildeten Hohlzylinders fluchtet.
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Als weitere Sttitzeinrichtung ist eine zylindrisch gebogene Schale
19 vorgesehen, die um eine an der Anschlagplatte 12 befestigte Achse 20, die sich
von der Anschlagplatte 12 aus parallel zur Stranglängsachse 11 auf die Platte 8
zu erstreckt, schwenkbar gelagert ist. Die Schale 19 wird ebenfalls von einer Feder
beaufschlagt, die sie in Richtung auf die Stranglängsachse 11 zu su schwenken sucht.
Dieses Schwenken wird durch eimn Anschlag begrenst, der derart angeordnet ist, daß
die Innenwandung der Schale 19 mit der Innenwandung des Preßkanals 2 fluchtet.
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Um das Einlaufen des Wickelstrangs 3 in die Stützeinrichtungen zu
erleichtern, sind die Stützrollen 15, 16 an ihren der Platte 8 zugewandten Enden
angefast und ist die Schale 19 an ihrem der Platte 8 zugewandten Ende konisch aufgeweitet.
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Zwischen der Schale 19 und dem Preßkanal 2 ist ein axialer Spalt 44
vorhanden. Dieser Spalt 44 bildet eine Durchtrittsöffnung für ein als Trennwerkzeug
dienendes Messer 21, das in einem Lagerbock 22, der an der Platte 8 befestigt ist,
um eine parallel zur Stranglängsachse 11 verlaufende Achse drehbar gelagert ist.
Die Schneide des Messers 21 ist spiralförmig gestaltet, eo daß das Messer 21 beim
Drehen um seine erwähnte Achse aus einer Stellung, in welcher es den Durchtrittsquerschnitt
ftlr den Wickelstrang 3 frei läßt, sich in diesen Durchtrittsquerschnitt hineinbewegt
und dabei die Stranglängsachse 11 Uberdeckt. An dem Ende des Messers 21, an dem
seine Schneide den größten Abstand von seiner Drehachae hat, trägt es auf der von
der Platte 8 abgewandten Seite einen Auswerfer 23, der sich parallel zur Stranglängsachse
11 erstreckt.
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Zur Ermöglichung des Antriebs ist das Messer 21 mit einer quadratischen
Ausnehmung versehen, durch welche mit Spiel eine Vierkantwelle 24 ragt, die sich
parallel zur Stranglängsachse Ii ebenfalls mit Spiel durch den Lagerbock 22 bis
zu einem Lagerbock 25 erstreckt, der ander Führungsplatte 5 befestigt ist. An dem
der Gehäusewand 1 zugewandten Ende der Vierkantwelle 24 ist diese mit einem Antriebsrad
26 verbunden, das über eine Kette 27 mit einem weiteren Antriebsrad 28 verbunden
ist, das in einem Lagerbock 29 an der Gehäusewand 1 gelagert ist.
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Das Antriebsrad 28 ist über eine Welle 30 mit einer Eintourenkupplung
31 verbunden, die über ein Kettenrad 32 und eine Kette 33 mit einem nicht dargestellten
Antriebsmotor verbunden ist. Zur Steuerung der Eintourenkupplung 31 dient ein senkrecht
angeordneter Bolzen 34, der mittels einer Feder 35, die sich an einem Anschlag 36
an der Führungeplatte 5 abstützt, gegen eine Steuerbahn der Eintourenkupplung 31
gedrückt wird. An seinem oberen Ende weist der Bolzen 34 einen Vorsprung auf, der
mit der geneigten Pffhrungsbahn 37 eines an der Platte 8 befestigten Steuernockens
38 zusammenarbeitet.
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An der Platte 8 ist weiter ein doppelarmiger Hebel 39 um eine parallel
zur Stranglängsachse 11 verlaufende Achse schwenkbar gelagert. Ein Ende des Hebels
39 ist als Anschlag gestaltet, der sich gegen einen entsprechenden Anschlag legen
kann, der an einem Arm 40 vorgesehen ist, welcher eine Verlängerung des Schwenkarms
17 huberden Bolzen 18 hinaus darstellt. Eine Feder 41, die mit einem Ende an der
Platte 8 befestigt ist, beaufschlagt den Hebel 39 im Sinne eines Einrastens der
Anschläge, die in eingerastetem Zustand verhindern, daß die Stützrolle 16 von dem
Wickelstrang 3 weggedrückt wird. Das andere Ende des Hebels 39 ragt in den Weg des
Auswerfers 23.
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Der aus dem Preßkanal 2 austretende Wickelstrang 3, der z.B.
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eine Drehzahl von mehr als 1000 min 1 und einen Durchmesser
von
80 mm aufweist, gelangt in den Bereich zwischen den Stützrollen 15, 16 und der Schale
19, welche verhindern, daß der Wickelstrang 3 durch die Fliehkräfte zerstört wird.
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Bei weiteren Vorschub des Wickelstrangs 3 stößt dieser Mit seiner
Stirnfläche 42 gegen die Anschlagfläche 14 und verschiebt bei weitere Vorschub über
den Träger 10 den Schlitten 9 und die an diesem gelagerten Einrichtungen, beispielsweise
das Messer 21 auf der Vierkantwelle 24.
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Bei Erreichen des eingestellten Vorschubwegs wird über den Nocken
38 die Stange 34 angehoben, Bo daß die Eintourenkupplung 31 auslöst und die von
dem angetriebenen Kettenrad 32 herrührende Drehbewegung über die Kette 27 auf die
Vierkantwelle 24 übertragen wird. Dies bewirkt eine Drehbewegung des Messers 21,
das infolge der spiralförmigen Gestaltung seiner Schneide in den umlaufenden Wickelstrang
3 schneidet und einen Ballen 43, s.B. von 80 mm Länge, abtrennt. Das weiterwandernde
Messer 21 verschwanktmit dem Auswerfer 23 entgegen der Kraft der Feder 41 den Hebel
39, wodurch dessen Anschlag von dem Anschlag des Schwenkhebelansatzes 40 gelöst
wird und somit nicht mehr dessenDrehbewegung hindert. Der Auswerfer 23 drückt beim
Weiterwandern des Messers 21 gegen den vom Wickeletrang 3 abgetrennten Wiokelballen
43 und drückt über den Ballen 43 die Stützrolle 16 Mit dem entriegelten Schwenkarm
17 und die Schale 19 entgegen der diese beiden Teile beaufschlagenden Federtrlfte
zur Seite und wirft dank der raschen Bewegung des Messers 21 den Ballen 43 aus der
Trennvorrichtung, beispielsweise auf einen nachfolgenden Transportwagen.
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Das Messer 21 bewegt sich weiter in die in der Zeichnung dargestellte
Ausgangslage. Die Stützrolle 16 und die Schale 19 werden durch die Federn ebenfalls
wieder in die Ausgangslage zurückgedrückt. Der Hebel 39 legt sich mit seines Anschlag
wieder gegen den des Arms 40.
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Während des gesamten Trennvorgangs bewegt sich der Schlitten 9 mit
seinen Einrichtungen entsprechend der Vorschubbewegung des Wickelstrangs 3. Dies
ergibt eine saubere Trennfläche.
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Die Oberfläche des Wickelstrangs 3 und der Ballen 43 bleibt unverletst.
Nach dem Auswerfen des Ballens 43 und dem4emEß dem Verschwenken des Messers 21 aus
dem Bereich des Strangquerschnitts wird der Schlitten 9 durch nicht dargestellte
Rückholfedern in die Ausgangslage zurückgezogen, aus der er durch den Wickelstrang
3 bei dessen Weiterwandern erneut in der beschriebenen Weise verschoben wird. Mit
der Vorrichtung können z.B. mehrere Schnitte pro Sekunde ausgeführt werden.
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Abweichend von dem vorstehend beschriebenen Ausfübrungsbei spiel können
die Stützeinrichtungen und das Trennwerkzeug auch in anderer Weise um die Stranglängsachse
herum verteilt angeordnet sein.
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Die erfindungsgemäße Einrichtung kann nicht nur für das Abtrennen
von Ballen von einem umlaufenden Wickelstrang, sondern bei entsprechender Bemessung
der einzelnen Teile auch zum Abtrennen von Ballen von einem nicht umlaufenden Wickelstrang
verwendet werden.