DE2063649B2 - Waermebehandlungsverfahren zur herstellung eines innenoxidierten metall/metalloxid-verbundwerkstoffes - Google Patents
Waermebehandlungsverfahren zur herstellung eines innenoxidierten metall/metalloxid-verbundwerkstoffesInfo
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- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
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Description
Die Erfindung betrifft ein Wärmebehandlungsverfahren zur Herstellung eines innenoxidierten Metall/Metalloxid-Verbundwerkstoffes.
Zur Herstellung innenoxidierter Metall/Metalloxid-Verbundwerkstoffe
ist es bereits bekannt, daß die zu behandelnde Legierung, die als Mischkristall vorliegt, in
oxidierender Atmosphäre zu glühen. Hierdurch diffundiert der Sauerstoff in den Mischkristall und reagiert mit
dem unedleren Legierungselement unter Bildung feindispers verteilter Oxidteilchen. Diese innere Oxidation
hat zur Voraussetzung eine relativ hohe Sauersiofflöslichkeit im Mischkristall sowie eine stärker negative
freie Bindungsenthalpie als das Oxid des Grundmetalls und ferner eine Diffusionsgeschwindigkeit der zulegierten
Metallatome, welche wesentlich geringer ist als die Diffusionsgeschwindigkeit der einwirkenden Sauerstoffatome.
Da bei der inneren Oxidation die Diffusion des Sauerstoffs im Mischkristall für den Ablauf der
gewünschten Behandlung geschwindigkeitsbestimmend ist, ergeben sich bei diesem Verfahren relativ lange
Behandlungszeiten. Zu deren Abkürzung sind verbesserte Wärmebehandlungsverfahren bekannt, bei denen
durch Erhöhung der Temperatur und des Sauerstoffpartialdruckes
eine Beschleunigung der Sauerstoffdiffusion erzielt wird. Die Anwendung dieser Verfahren ist aber
einerseits durch den Schmelzpunkt der Legierung und andererseits durch den erforderlichen apparativen
Aufwand begrenzt.
Zum Stande der Technik gehört ferner ein Vergütungsverfahren nach der DT-PS 6 68 639, bei dem die
Behandlung der Gegenstände in einer ionisierten Atmosphäre derjenigen Elemente erfolgt, die die
gewünschte Vergütung bewirken sollen. Das Vergütungsverfahren bezweckt eine oberflächennahe Verbesserung
von Gebrauchseigenschaften, vor allem eine Steigerung der Härte, z. B. durch einen Nitrierungsprozeß.
Die dabei verwendeten Elemente, wie Stickstoff, Kohlenstoff, Phosphor, Silizium und Bor, werden
gasförmig ionisiert und wirken in Unterdruckatmosphären auf den erhitzten Körper ein. Selbstverständlich
wird dadurch keine Anleitung zur Herstellung eines in seiner Schichtdicke gleichmäßig innenoxidierten Verbundwerkstoffes
mit Diffusion des Sauerstoffs in einen Mischkristall erteilt.
Die Erfindung geht von der Aufgabenstellung aus, den Ablauf des Verfahrens der inneren Oxidation bei
mäßigem gerätetechnischen Aufwand weiter zu beschleunigen. Diese Aufgabenstellung wird dadurch
gelöst, daß die Wärmebehandlung des Werkstoffes unter Bedingungen vorgenommen wird, bei denen die
Konzentration von atomaren Sauerstoff an seiner Oberfläche gegenüber der Konzentration im thermischen
Gleichgewicht mit Sauerstoff erhöht ist.
Die Erhöhung des Anteils an atomarem Sauerstoff an der Probenoberfläche kann in verschiedener Weise und
nach verschiedenen, teilweise bekannten, Verfahren erfolgen.
Der Sauerstoff in der Gasphase kann durch Zufuhr von Energie in angeregte Zustände überführt und auch
bereits dissoziiert werden. Auf der Metalloberfläche treffen dann Sauerstoffatome und die angeregten
Sauerstoffmoleküle. Diese angeregten Sauerstoffmoleküle werden an der Probenoberfläche zu einem
größeren Teil dissoziieren als nicht angeregte Moleküle.
Die Energiezufuhr kann z. B. vorteilhaft erfolgen durch eine Glimmentladung, durch Einwirkung von
Mikrowellen, durch Bestrahlung mit Korpuskular- und Röntgenstrahlen, durch energiereiche Lichteinstrahlung
(Ultraviolett) u. a. Kennzeichnend ist, daß die Energiezufuhr nicht allein eine Wärmezufuhr, d. h. eine Zufuhr
thermischer Energie, ist, wie bei den bereits bekannten Verfahren.
Eine weitere gegebenenfalls zweckmäßige Möglichkeit zur Anreicherung des atomaren Sauerstoffs an der
Metalloberfläche kann in der Verwendung von gasförmigen, festen oder flüssigen, bei höheren Temperaturen
instabilen, Sauerstoffverbindungen bestehen, aus denen sich atomarer Sauerstoff abspalten läßt. Als solche
instabile Sauerstoffverbindungen können z, B, vorteilhaft
gasförmige ein- oder vierwertige Stickstoffverbindungen in Form von N2O oder NO2 verwendet werden.
Eine weitere instabile Sauerstoffverbindung, deren Anwendung in diesem Zusammenhang vorteilhaft
erscheint, ist Ozon. Es kann außerdem zweckmäßig sein,
daß der atomare Sauerstoff aus schmelzflüssigen Sauerstoffverbindungen an die Oberfläche des Verbundwerkstoffes
durch Wärmespaltung abgegeben wird. Eine derartige Schmelze kann zweckmäßig eine
Peroxidschmelze sein.
Insgesamt erscheinen sämtliche Verfahren anwendbar, die es ermöglichen, während der Wärmebehandlung
in einer Sauerstoffatmosphäre den Anteil des atomaren Sauerstoffs an der Metalloberfläche zu
erhöhen, welcher eine Beschleunigung des Reaktionsablaufs herbeiführt.
Durch die genannten Verfahren wird stationär eine Sauerstoffkonzentration an der Oberfläche des Metalls
eingestellt, die sehr viel höher sein kann als dem thermody Hämischen Gleichgewicht mit Luft oder
Sauerstoff bei üblichen Drücken entspricht. Die Eindringtiefe der inneren Oxidationszone in die
Legierung nach bestimmter Zeit ist proportional der Wurzel aus der Konzentration von atomarem Sauerstoff
an der Oberfläche.
Es erscheint ferner vorteilhaft, die Behandlung in einer Unterdruck-Sauerstoffatmosphäre auzuführen.
Der Druck des Sauerstoffs kann dabei zweckmäßig unterhalb von 5 Torr liegen.
Ausführungsbeispiel
Eine Silber-Kadmium-Legierung 90 :100 (Gewichtsprozent)
mit den bekannten Zusätzen von Drittmetallen zur Kornfeinung, z. B. Nickel in einem Anteil kleiner als
0,5%, wird als Blech von 2 mm Dicke bei etwa 500° C unter einem Sauerstoffdruck
< 1 Torr oxidiert . Der Sauerstoff wird vor dem Auftreffen auf die Probe durch
die Einwirkung von Mikrowellen angeregt, so daß durch Gasentladung ein höherer Anteil atomaren Sauerstoffs
an der Probenoberfläche zur Verfügung steht. Dabei beträgt die Oxidationsgeschwindigkeit ein Vielfaches
der bei Oxidation in Luft oder Sauerstoff bei gleicher Temperatur und bei atmosphärischem oder höherem
Druck erreichbaren Geschwindigkeit.
Claims (13)
1. Wärmebehandiungsverfahren zur Herstellung
eines innenoxidierten Metall/Metalloxid-Verbundwerkstoffes, dadurch gekennzeichnet, daß
die Wärmebehandlung des Werkstoffes unter Bedingungen vorgenommen wird, bei denen die
Konzentration von atomarem Sauerstoff an seiner Oberfläche gegenüber der Konzentration im thermischen
Gleichgewicht mit Sauerstoff erhöht ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil an atomarem Sauerstoff
durch eine Gasentladung erhöht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Gasentladung eine Glimmentladung
vorgenommen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß.die Gasentladung durch Mikrowellen
angeregt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil an atomarem Sauerstoff
durch Bestrahlung mit Korpuskular- oder Röntgenstrahlen erhöht wird.
6. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß Energie durch energiereiche Lichteinstrahlung
zugeführt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der atomare Sauerstoff aus bei
höheren Temperaturen instabilen Sauerstoff-Verbindungen abgespalten wird.
8. Anwendung des V erfahrens nach Anspruch 7 auf gasförmige ein- oder vierwertige Stickstoffverbindungen
als instabile Sauerstoffverbindungen.
9. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 7 auf Ozon als instabile Sauerstoffverbindung.
10. Verfahren nach Anspruch 1 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß der atomare Sauerstoff aus
schmelzflüssigen Sauerstoffverbindungen an die Oberfläche des Verbundwerkstoffes durch Wärmespaltung
abgegeben wird.
11. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 10
auf eine Peroxidschmelze als flüssige Sauerstoffverbindung.
12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmebehandlung bei Unterdruck
vorgenommen wird.
13. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 12
auf einen Unterdruck < 5 Torr.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19702063649 DE2063649C3 (de) | 1970-12-23 | 1970-12-23 | Wärmebehandlungsverfahren zur Herstellung eines innenoxidierten Metall/Metalloxid-Verbundwerkstoffes |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19702063649 DE2063649C3 (de) | 1970-12-23 | 1970-12-23 | Wärmebehandlungsverfahren zur Herstellung eines innenoxidierten Metall/Metalloxid-Verbundwerkstoffes |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2063649A1 DE2063649A1 (en) | 1972-07-13 |
DE2063649B2 true DE2063649B2 (de) | 1977-11-03 |
DE2063649C3 DE2063649C3 (de) | 1978-06-22 |
Family
ID=5792070
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19702063649 Expired DE2063649C3 (de) | 1970-12-23 | 1970-12-23 | Wärmebehandlungsverfahren zur Herstellung eines innenoxidierten Metall/Metalloxid-Verbundwerkstoffes |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2063649C3 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3541584A1 (de) * | 1985-11-25 | 1987-05-27 | Siemens Ag | Verfahren und vorrichtung zum herstellen von metall-verbund-werkstoffen sowie damit hergestellte kontaktstuecke fuer elektrische schaltgeraete |
-
1970
- 1970-12-23 DE DE19702063649 patent/DE2063649C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2063649A1 (en) | 1972-07-13 |
DE2063649C3 (de) | 1978-06-22 |
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