DE3541584A1 - Verfahren und vorrichtung zum herstellen von metall-verbund-werkstoffen sowie damit hergestellte kontaktstuecke fuer elektrische schaltgeraete - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum herstellen von metall-verbund-werkstoffen sowie damit hergestellte kontaktstuecke fuer elektrische schaltgeraeteInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Her
stellen von Metall-Verbund-Werkstoffen gemäß dem
Oberbegriff des Anspruches 1. Daneben bezieht sich die
Erfindung auch auf die zugehörige Vorrichtung zur Durch
führung des Verfahrens gemäß dem Oberbegriff des Anspru
ches 14, sowie auf damit hergestellte Kontaktstücke für
elektrische Schaltgeräte.
Speziell Metall-Metalloxid-Werkstoffe auf Silber-Basis
werden häufig für Kontaktstücke bei Niederspannungs
schaltgeräten, insbesondere bei Relais und Schützen,
eingesetzt. Sie zeichnen sich durch hohe Abbrandfestig
keit und geringe Schweißneigung aus. Neben den seit lan
gem bekannten AgCdO-Materialien sind neuerdings insbe
sondere AgSnO2- und AgZnO-Materialien mit weiteren Zu
sätzen von Oxiden unedlerer Metalle als Silber von Be
deutung. Beispielsweise kommen die Metalle Wismut (Bi),
Kupfer (Cu), Indium (In), Tantal (Ta) und/oder Wolfram in
Frage, wobei letzteres auch in nichtoxidierter Form vor
liegen kann.
Die Herstellung solcher Werkstoffe kann nach dem Stand
der Technik beispielsweise pulvermetallurgisch erfolgen,
und zwar durch Sintern und Verdichten von entweder Ge
mischen aus Silber- und Metalloxid-Pulvern oder auch von
vorher inneroxidierten Silber-Legierungspulvern (IOLP).
Die Herstellung kann aber auch durch Inneroxidation von
Silber-Legierungen in Kompaktform erfolgen. Pulvermetal
lurgisch erzeugte Silber-Metalloxid-Werkstoffe sind bei
spielsweise aus der EP-OS 00 24 349 sowie aus der
DE-OS 22 60 559 bekannt. Speziell die innere Oxidation
von Legierungspulvern zum sogenannten IOLP nimmt dabei
eine hervorragende Stellung ein, wobei aus dem IOLP
entweder durch Strangpressen ein Halbzeug für Kontakt
stücke oder durch Pressen zu Formteilen direkt Kontakt
stücke gefertigt werden können. Beide Methoden sind prin
zipiell auch in Zweischicht-Technik möglich, wobei die
zweite Schicht auf der Kontaktunterseite lötfähig sein
muß.
Nachteilig ist, daß bei den pulvermetallurgischen Ver
fahren mit relativ eng tolerierten Oxidations-, Reduk
tions- und Sinterschritten gearbeitet werden muß. Außer
dem ist der Preßdruck so hoch zu wählen, daß die Rest
porosität des Werkstoffes die geforderte Größenordnung
erreicht.
Mit der GB-OS 20 55 398 wird dagegen ein Silber-Metall
oxid-Werkstoff vorgeschlagen, der durch Inneroxidation
eines Silber-Legierungs-Substrats durch Eindiffusion
von Sauerstoff erzeugt wird. Bekannt ist aus der
DE-PS 20 63 649, die Konzentration von atomaren Sauer
stoff an der Substratoberfläche gegenüber der Sauer
stoff-Konzentration im thermischen Gleichgewicht zu
erhöhen und durch zusätzliche Energiestrahlung den Sauer
stoff zu ionisieren, um die Diffusionszeit zu verkür
zen.
Insgesamt ist aber bei der inneren Oxidation im Legie
rungssubstrat nachteilig, daß vergleichsweise lange
Glühzeiten in einer Sauerstoffatmosphäre benötigt wer
den, um eine Oxidation durch Festkörperdiffusion von
Sauerstoff in das Legierungs-Substrat bis in Tiefen von
einem oder mehreren Millimetern zu erreichen. Daneben
entsteht aufgrund der Festkörperdiffusion zwangsläufig
eine inhomogene Verteilung hinsichtlich Oxidgehalt und
Oxidgröße. Außerdem muß bei der Herstellung von Kon
taktstücken die Rückseite des Legierungs-Substrats ge
gen die Oxidation geschützt werden, um eine lötfähige
Schicht zurückzubehalten.
Mit der älteren deutschen Patentanmeldung P 34 40 335.3
ist ein Verfahren der eingangs genannten Art vorgeschla
gen worden, bei dem einem Legierungs-Substrat aus Silber
und weiteren unedleren Metallen Sauerstoff örtlich ge
zielt zugeführt wird und bei dem der Sauerstoff durch
örtliches Aufschmelzen des Substrates mittels Energie
strahlung in der jeweils gebildeten Schmelze gelöst
und in das Oxid der unedleren Metalle überführt wird.
Dabei wird als Energiestrahlung vorzugsweise Laser-
Licht verwendet. Bei der zugehörigen Vorrichtung mit
einem Erzeuger für Energiestrahlung und einer zugehöri
gen Übertragungseinrichtung ist der Energieübertragungs
einrichtung eine Gaszuführungsdüse zugeordnet, deren
Winkel und Abstand gegenüber dem Substrat veränderbar
ist. Es kann damit der Sauerstoff direkt in das jewei
lige Schmelzvolumen zur quantitativen Bildung der Metall
oxide gebracht werden.
Mit dem vorgeschlagenen Verfahren und der zugehörigen
Vorrichtung sollen insbesondere Zweischichten-Kontakt
stücke mit einer Silber-Metalloxid-Schicht auf der Kon
taktseite und einer Silber-Legierungs-Schicht auf der
Rückseite gefertigt werden, die als Kontakte bei Geräten
der Energietechnik einsetzbar sind.
Aufgabe voliegender Erfindung ist es, weitere Ver
fahrenstechnologien und Vorrichtungen zur Herstellung
von Metall-Verbund-Werkstoffen anzugeben, mit denen
insbesondere Zweischichten-Kontaktstücke gefertigt wer
den können.
Die Aufgabe ist erfindungemäß durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Weiterbildungen sind
in den Unteransprüchen gekennzeichnet, wobei Anspruch 14
eine allgemeine und Anspruch 15 eine spezielle, vorzugs
weise zu verwendende Vorrichtung zum Herstellen derarti
ger Werkstoffe angibt.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und der zugehörigen
Vorrichtung können beispielsweise Silber-Metalloxid-Werk
stoffe, aber auch andere Metall-Verbundwerkstoffe herge
stellt werden. Die Erfindung ist insbesondere zur Ferti
gung von Zweischichten-Kontaktstücken für elektrische
Schaltgeräte vorgesehen.
Aus der US-PS 40 15 100 ist zwar bereits ein Verfahren
zum Dispersions-Legieren mittels eines Lasers bekannt.
Mit diesem Verfahren konnten jedoch bisher lediglich
Oberflächen von Werkstücken umgeschmolzen und veredelt
werden. Demgegenüber ist es mit der Erfindung möglich,
Substrate in größere Tiefenbereiche umzuschmelzen und bis
in vorgegebener Tiefe mit Wirkkomponenten, wie z.B. Un
edelmetalloxiden, zu legieren.
Im Rahmen der Erfindung wird der Grundwerkstoff, z.B.
reines Silber, zu einem Flachprofil, Blech oder Band der
gewünschten Dicke, welche dem Verbundwerkstoff und ein
schließlich der lötfähigen Schicht entspricht, umgeformt.
Dieses Vormaterial läßt sich dann bis zur gewünschten
Tiefe punktweise mit einem Hochleistungs-Laser umschmel
zen, während zur gleichen Zeit die Wirkkomponente dem
jeweils aufgeschmolzenen Bereich zugeführt und dort ge
löst wird.
Bei der Erfindung können die Wirkkomponente als Parti
kel während der Laser-Behandlung in den aufgeschmolzenen
Bereich eingeblasen werden. Dazu ist eine Vorrichtung in
der Art eines Sandstrahlgebläses vorhanden. Die Wirk
komponenten können aber auch vor der Laser-Behandlung
allein oder als Gemisch mit dem Grundwerkstoff auf der
Substratoberfläche aufgebracht sein. Bei letzterem Ver
fahren ist es zweckmaßig, Wirkkomponentenpartikel mit
pulverförmigem Grundwerkstoff zu mischen, mit Alkohol zu
einer pastösen Masse anzurühren und auf das Substrat
aufzuspritzen oder aufzustreichen. Durch eine nachfol
gende Wärmebehandlung wird der Alkohol verdampft.
Beim lokalen Aufschmelzen des Substrates, das bei einer
ausreichenden Leistungsdichte des Lasers aufgrund des
sogenannten "keyhole"-Effektes in weniger als einer
Millisekunde bis in einige Millimeter Tiefe möglicht ist,
wird die zugegebene Wirkkomponente in der Schmelze ge
löst, und zwar aufgrund der im Schmelzvolumen herrschen
den Konvektion äußerst homogen. Durch das schnelle Ab
kühlen dieses lokalisierten Schmelzvolumens bleibt diese
Verteilung nach der Laserbehandlung erhalten.
Bei der Erfindung ist es möglich, nach einem ersten
punktweisen Aufschmelzen des Substrates und einem
Dispersionslegieren mit einer ersten Wirkkomponente,
eine oder mehrere weitere Laserbehandlungen anzuschlie
ßen, bei denen entweder mit weiterer Zugabe dergleichen
oder weiteren Wirkkomponenten gearbeitet wird. Eine
weitere Laserbehandlung kann auch zur weiteren Homoge
nisierung der Verteilung der Wirkkomponenten durchgeführt
werden. Außerdem können auch konventionelle Temperatur
behandlungen in bekannter Weise zur Verbesserung der
Gefügeeigenschaften führen.
Entscheidend ist, daß im erfindungsgemäßen Sinne das
Substrat gezielt nur bis zu einer vorgegebenen Tiefe auf
geschmolzen wird, so daß auf der Substratrückseite eine
lötfähige Schicht zur Befestigung auf einem Kontaktträger
verbleibt.
Eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit einem Laser kann
mit einer Schutzgaseinrichtung ausgestattet sein, so
daß das Aufschmelzen beispielsweise unter Argon oder
Helium erfolgt, wobei das Schutzgas punktweise auf den
aufgeschmolzenen Bereich des Substrates aufgeblasen wer
den kann. Bei entsprechender Auswahl einer Schutzgas-
Mischung kann durch die Energiestrahlung ein Fremdplasma
zur steuerbaren Absorption der Energie erzeugt werden.
Dabei wird die Laserstrahlung vorzugsweise gepulst.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung erge
ben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Aus
führungsbeispielen, wobei teilweise auf die Zeichnung
Bezug genommen wird. Es zeigen
Fig. 1 schematisch eine spezielle Vorrichtung zum Disper
sionslegieren eines Substrates aus einem Grundwerkstoff,
Fig. 2 die Draufsicht auf den Arbeitsbereich nach
Fig. 1,
Fig. 3 den Schnitt durch eine bei einer Vorrichtung nach
Fig. 1 zu verwendende Düse und
Fig. 4 ein damit gefertigtes Zweischichten-Kontaktstück.
Es wird von reinem Silber ausgegangen. Aus einem Rohling
mit 20 mm Durchmesser und 100 mm Länge wird ein Blech
von 2 mm Stärke gewalzt. Dieses Blech dient als Halbzeug,
aus dem später durch Abschneiden oder Ausstanzen die
Kontaktstücke heraustrennbar sind.
In Fig. 1 ist ein zu einem Band gewalztes Substrat
als Halbzeug für Kontaktstücke dargestellt, das auf der
Oberfläche in zwei Richtungen punktweise von einer
Energiestrahl-Übertragungseinrichtung 2 abgerastert wird.
Dabei kann zweckmäßigerweise fortlaufend in parallelen
Streifen gearbeitet werden, wobei auch Wiederholungen
mit Überlappungen oder eine Abrasterung in senkrechter
Streifenrichtung möglich sind.
Die Energiestrahl-Übertragungseinrichtung 2 überträgt
speziell einen Laserstrahl 3 von einem externen Hoch
leistungs-Laser 30, beispielsweise einem CO2- oder
Argon-Laser, zum Substrat 1 und ist auf dessen Oberfläche
fokussiert. Substrat 1 und Energiestrahlübertragungs
einrichtung 2 sind mittels geeigneter Dichtmittel 4
hermetisch gegen die Umgebung abgeschlossen. Es können
Druck-, Vakuum- oder Schutzgassysteme vorhanden sein, die
gegebenenfalls auch das Absaugen von Fremdgasen ermög
lichen. Zweckmäßigerweise wird das Substrat 1 mittels ei
nes in der Fig. 1 nicht dargestellten xy-Vorschubtisches
gegenüber dem ortsfest angeordneten Laserstrahl 3 bewegt.
Die zugehörigen Hilfsmittel werden nicht im einzelnen
beschrieben.
In der Energie-Übertragungseinrichtung 2 ist seitlich
eine Kanüle 5 mit Düse 6 geführt, deren Einfallswinkel
sowie deren Abstand h gegenüber der Oberfläche des Sub
strates 1 veränderbar ist. Über die Kanüle 5 mit Düse 6
wird ein Metalloxidpulver aus einem Reservoir 7 eingebla
sen, so daß der Auftreffbereich des Laserstrahls 3 an der
Oberfläche des Substrates 1 örtlich gezielt mit Metall
oxiden beaufschlagt werden kann. Es können Schutzgase
zur Ausbildung eines Plasmas, beispielsweise Helium,
zugeführt werden. Zusammensetzung bzw. Durchfluß von
Schutzgas sowie Druck im Reaktionsraum können mittels
externer Dosierungsmittel vorgegeben werden.
Aus Fig. 2 ist ersichtlich, daß nicht nur der Einfalls
winkel α der Düse 6, sondern auch der Azimutwinkel ϕ
von Bedeutung ist und vorgewählt werden kann. Es emp
fiehlt sich die Lage der Düse 6 in Bezug auf die Arbeits
richtung auf dem Substrat 1 hinter den Laserstrahl zu
legen, so daß die bereits abgerasterte Oberfläche nicht
beeinträchtigt wird. Dafür ist die Düse 6 im Horizontal
schnitt in ihrem unteren Bereich unsymmetrisch ausgebil
det.
Die Wirkkomponente liegt üblicherweise in Pulverform
vor. Damit die Pulverpartikel in eine hinreichende Tiefe
des Schmelzvolumens gelangen, muß das Pulver soweit be
schleunigt werden, daß einzelne Partikel eine genügend
große kinetische Energie haben. Dafür ist eine Düsenform
gemäß Fig. 3 geeignet. Im oberen Teil 61 der Düse 6 mit
geringem Durchmesser läßt sich das Pulver durch Druck
beaufschlagung eines laminar strömenden Trägergases
beschleunigen. Durch die untere Erweiterung 62 der Dü
se 6 kommt es zu einer Geschwindigkeitsverminderung der
Gasmoleküle, während die festen Partikel ihre Geschwin
digkeit und damit ihre kinetische Energie weitgehend
beibehalten. Durch Ablenkteile 63 wird das Trägergas
seitlich weggeführt und über Absaugstutzen 64 abge
saugt. Die Wirkkomponenten gelangen dagegen auf geradem
Wege in den Schmelzbereich des Laserstrahls 3.
Der Hochleistungslaser 30 arbeitet im Pulsbetrieb. Bei
geeigneter Fokussierung ergibt sich ein Brennfleck auf
der Oberfläche des Substrates 1 von etwa 100 µm Durch
messer. Bei genügender Energiedichte wird ein keulen
förmiges Volumen 8 aufgeschmolzen, in dem die mittels
der Düse 6 zugeführten Metalloxide legiert werden. Da
bei läßt sich aufgrund des sogenannten "keyhole"-Effek
tes in weniger als einer Millisekunde ein örtliches Auf
schmelzen des Substrates in hinreichender Tiefe, bei
spielsweise bis zu 1,5 mm, erreichen, in dem die bereit
gestellten Wirkkomponenten durch Konvektion in der metal
lischen Schmelze gleichmäßig verteilt und in den Grund
werkstoff eingebaut werden. Durch den Stofftransport über
Konvektion ergibt sich im allgemeinen eine hinreichend
homogene Metalloxidverteilung, die gegebenenfalls durch
Wärmebehandlung verbessert werden kann.
Geht man von Laserstrahlung mit vorgegebener Wellenlänge
und Energiedichte aus, bleiben als Prozeßparameter Art,
und Menge der zugeführten Wirkkomponente einerseits sowie
die Temperatur des Substrates andererseits. Wird für ei
ne Gefügeoptimierung der Metalloxide eine gleichzeitige
oder nachträgliche Wärmebehandlung notwendig, so sind
deren Parameter in Abhängigkeit vom thermodynamischen
Verhalten des Legierungssystems zu wählen.
Nachdem die gesamte Oberfläche des Substrates 1 über
lappend abgerastert ist, läßt sich aus dem so entstande
nen Schichtmaterial durch Ausstanzen ein Zweischichten
Kontaktstück 10 gemäß Fig. 4 fertigen. Dieses besteht aus
einer Metall-Verbundwerkstoff-Schicht 12 im oberen Be
reich, beispielsweise Silber-Metalloxid, und einer Rein
metall-Schicht 11, beispielsweise Silber, im unteren Be
reich, die voneinander deutlich getrennt sind. Aufgrund
des beschriebenen Herstellungsverfahrens ergibt sich
durch das örtliche Aufschmelzen in Schmelzkeulen 8 eine
typische Wellenstruktur der Grenzfläche, die sich auch
bei anschließenden Temperaturbehandlungen nicht grund
sätzlich ändert. Eine solche profilierte Grenzfläche ist
für den bestimmungsgemäßen Gebrauch des Werkstoffes als
Kontaktstück nicht entscheidend, da sich das gefertigte
Zweischichten-Kontaktstück mit seiner Reinmetall-Rück
seite 11 ohne weiteres an einen Kontaktträger anlöten
läßt.
Bei der oben beschriebenen Vorrichtung zur Durchführung
des neuen Verfahrens werden die Wirkkomponenten über
eine Düse dem augenblicklichen Schmelzvolumen zugeführt.
Es ist auch möglich, statt dessen die Wirkkomponenten
auf die Oberfläche des Substrates aufzubringen, bei
spielsweise als Gemisch mit dem Grundwerkstoff. Ein
solches Gemisch läßt sich mit Alkohol zu einer pastösen
Masse anrühren, die auf das Substrat aufgespritzt oder
aufgetragen wird. Die Abrasterung mittels Laserstrahl
und der dadurch bewirkte Einbau der Wirkkomponenten über
das augenblickliche Schmelzvolumen in dem Grundwerkstoff
erfolgt in oben beschriebener Weise.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich außer auf Sil
ber- auch auf Kupfer- oder Kupferlegierungs-Substrate,
wie CuGe oder CuGaGe, anwenden. Letztere Legierungen kön
en in Verbindung mit geeigneten Wirkkomponenten als Kon
taktwerkstoffe verwendet werden. Dabei kommen speziell
für Metalloxid-Zusätze insbesondere die Oxide von Zinn,
Zink, Wismut, Indium, Tantal und Wolfram in Frage. Es ist
auch möglich, Boride, Carbide oder Nitride, Reinmetalle
wie Wolfram, Nickel oder Chrom oder Kohlenstoff als Wirk
komponenten zu verwenden.
Mit dem neuen Herstellungsverfahren und der zugehörigen
Vorrichtung können Kontaktstücke für elektrische Schalt
geräte mit einer vergleichsweise geringen Anzahl von
Verfahrensschritten gefertigt werden. Es ist auch mög
lich, die Herstellung der Kontaktschicht bei bereits
auf dem Kontaktträger aufgelöteten Halbzeug unmittelbar
im Schaltgerät durchzuführen. Dabei ist die Flexibilität
hinsichtlich der Auswahl der Wirkkomponenten besonders
groß.
Claims (22)
1. Verfahren zum Herstellen von Metall-Verbundwerkstof
fen als Kontaktwerkstoff für elektrische Schaltgeräte
aus einem Grundwerkstoff mit wenigstens einem Metall
und weiteren Wirkkomponenten, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Substrat (1) aus
dem Grundwerkstoff mittels Energiestrahlung örtlich
gezielt bis in vorgegebene Tiefe aufgeschmolzen wird und
daß die Wirkkomponenten dem Schmelzvolumen (8) zugeführt
und in den Grundwerkstoff eingebaut werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Wirkkomponenten vor
dem Aufschmelzen auf die Oberfläche des Substrates (1)
aufgebracht werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wirkkomponenten
als Gemisch mit dem Grundmetall auf das Substrat (1)
aufgebracht werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Wirkkomponenten
örtlich gezielt dem jeweiligen Schmelzvolumen (8)
zugeführt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Wirkkomponenten als
Einzelpartikel unter Druck in das Schmelzvolumen (8)
eingeblasen werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Partikel durch ein
Trägergas auf hohe Geschwindigkeit beschleunigt werden.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
unterschiedliche Wirkkomponenten nacheinander dem
Schmelzvolumen (8) zugeführt werden.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
als Grundwerkstoff die Metalle Silber (Ag), Kupfer (Cu)
oder Kupferlegierungen, insbesondere CuGe oder CuGeGa,
verwendet werden.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Wirkkomponenten Metalloxide, Boride, Carbide oder
Nitride sind.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Wirkkomponenten ein Reinmetall, beispielsweise
Wolfram, Nickel oder Chrom, ist.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Wirkkomponente Kohlenstoff, insbesondere als Gra
phit, ist.
12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Energiestrahlung ge
pulst ist.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Energiestrahlung Laser-Licht ist.
14. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1 oder einem der Ansprüche 2 bis 7 mit einem
Erzeuger für Energiestrahlung und einer zugehörigen
Energie-Übertragungseinrichtung, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Energie-Übertragungs
einrichtung (2) relativ gegenüber dem Substrat (1)
schrittweise verschiebbar ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch
gekennzeichnet, daß der Energie-Übertra
gungseinrichtung (2) steuerbare Düsen (6), deren Ein
fallswinkel (α), Azimutwinkel (ϕ) und Abstand
(h) gegenüber dem Substrat (1) veränderbar sind, für die
Zuführung der Wirkkomponenten und/oder Gasen zugeordnet
sind.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch
gekennzeichnet, daß die Düse (6) für
das Zuführen der Wirkkomponenten in Bezug auf die
Arbeitsrichtung hinter dem Energiestrahl (3) angeordnet
ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die Düse (6) eine
solche Form hat, daß im oberen Teil (61) ein Trägergas
einschließlich der Partikel der Wirkkomponenten be
schleunigt werden, im unteren Teil (62) dagegen das
Trägergas abgebremst wird, wogegen die Partikel der
Wirkkomponenten ihre kinetische Energie weitgehend
behalten.
18. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch
gekennzeichnet, daß die Form der Düse (6)
derart gestaltet ist, daß eine laminare Gasströmung vor
liegt.
19. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch
gekennzeichnet, daß die Düse (6) an
ihrer dem Substrat zugewandten Seite Ablenkmittel (63)
für das Trägergas aufweist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch
gekennzeichnet, daß die Düsenform
asymmetrisch ist.
21. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch
gekennzeichnet, daß der Erzeuger für
Energiestrahlung (3) ein steuerbarer Hochleistungs-
Laser (4) ist.
22. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Düse (6) mit wenig
stens einem Reservoir von pulverförmigen Wirkkompo
nenten verbunden ist und daß Art und Menge der Wirk
komponenten an der Zuführungsdüse (6) einstellbar sind.
23. Nach dem Verfahren gemäß Anspruch 1 mit einer Vor
richtung gemäß Anspruch 7 hergestelltes Kontaktstück,
dadurch gekennzeichnet, daß es
als Zweischichten-Kontaktstück (10) mit einer Metall-
Wirkkomponenten-Schicht (12) auf der Kontaktseite und
einer Reinmetall- oder Legierungs-Schicht (11) auf der
Rückseite ausgebildet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19853541584 DE3541584A1 (de) | 1985-11-25 | 1985-11-25 | Verfahren und vorrichtung zum herstellen von metall-verbund-werkstoffen sowie damit hergestellte kontaktstuecke fuer elektrische schaltgeraete |
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DE19853541584 DE3541584A1 (de) | 1985-11-25 | 1985-11-25 | Verfahren und vorrichtung zum herstellen von metall-verbund-werkstoffen sowie damit hergestellte kontaktstuecke fuer elektrische schaltgeraete |
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ID=6286744
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