DE3541584C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen von
Zweischicht-Kontaktstücken für elektrische Schaltgeräte gemäß
dem Oberbegriff des Anspruches 1. Daneben bezieht sich die Erfindung
auch auf die zugehörige Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 9.
Speziell Metall-Metalloxid-Werkstoffe auf Silber-Basis werden
häufig für Kontaktstücke bei Niederspannungsschaltgeräten, insbesondere
bei Relais und Schützen, eingesetzt. Derartige Kontaktstücke
zeichnen sich durch hohe Abbrandfestigkeit und geringe
Schweißneigung aus. Neben den seit langem bekannten
AgCdO-Materialien sind neuerdings insbesondere AgSnO2- und
AgZnO-Materialien mit weiteren Zusätzen von Oxiden unedlerer
Metalle als Silber von Bedeutung. Beispielsweise kommen die
Metalle Wismut (Bi), Kupfer (Cu), Indium (In), Tantal (Ta)
und/oder Wolfram in Frage, wobei letzteres auch in nichtoxidierter
Form vorliegen kann.
Die Herstellung solcher Werkstoffe kann nach dem Stand der
Technik beispielsweise pulvermetallurgisch erfolgen, und zwar
durch Sintern und Verdichten von entweder Gemischen aus Silber-
und Metalloxid-Pulvern oder auch von vorher inneroxidierten
Silber-Legierungspulvern (IOLP). Die Herstellung kann aber
auch durch Inneroxidation von Silber-Legierungen in Kompaktform
erfolgen. Pulvermetallurgisch erzeugte Silber-Metalloxid-
Werkstoffe sind beispielsweise aus der EP-OS 00 24 349
sowie aus der DE-OS 22 60 559 bekannt. Speziell die innere
Oxidation von Legierungspulvern zum sogenannten IOLP nimmt
dabei eine hervorragende Stellung ein, wobei aus dem IOLP
entweder durch Strangpressen ein Halbzeug für Kontaktstücke
oder durch Pressen zu Formteilen direkt Kontaktstücke gefertigt
werden können. Beide Methoden sind prinzipiell auch in Zweischicht-
Technik möglich, wobei die zweite Schicht auf der Kontaktunterseite
lötfähig sein muß.
Nachteilig ist, daß bei den pulvermetallurgischen Verfahren mit
relativ eng tolerierten Oxidations-, Reduktions- und Sinterschritten
gearbeitet werden muß. Außerdem ist der Preßdruck so
hoch zu wählen, daß die Restporosität des Werkstoffes die geforderte
Größenordnung erreicht.
Mit der GB-OS 20 55 398 wird dagegen ein Silber-Metalloxid-
Werkstoff vorgeschlagen, der durch Inneroxidation eines Silber-
Legierungs-Substrats durch Eindiffusion von Sauerstoff
erzeugt wird. Bekannt ist aus der DE-PS 20 63 649, die Konzentration
von atomaren Sauerstoff an der Substratoberfläche
gegenüber der Sauerstoff-Konzentration im thermischen Gleichgewicht
zu erhöhen und durch zusätzliche Energiestrahlung den
Sauerstoff zu ionisieren, um die Diffusionszeit zu verkürzen.
Immer ist aber bei der inneren Oxidation im Legierungssubstrat
nachteilig, daß vergleichsweise lange Glühzeiten in einer Sauerstoffatmosphäre
benötigt werden, um eine Oxidation durch Festkörperdiffusion
von Sauerstoff in das Legierungs-Substrat bis
in Tiefen von einem oder mehreren Millimetern zu erreichen.
Daneben entsteht aufgrund der Festkörperdiffusion zwangsläufig
eine inhomogene Verteilung hinsichtlich Oxidgehalt und Oxidgröße.
Außerdem muß bei der Herstellung von Kontaktstücken die
Rückseite des Legierungs-Substrats gegen die Oxidation geschützt
werden, um eine lötfähige Schicht zurückzubehalten.
Mit der nicht vorveröffentlichten deutschen Patentanmeldung
P 34 40 335.3 ( EP-OS 01 82 182) ist ein Verfahren
der eingangs genannten Art vorgeschlagen worden, bei dem
einem Legierungs-Substrat aus Silber und weiteren unedleren
Metallen Sauerstoff örtlich gezielt zugeführt wird und bei dem
der Sauerstoff durch örtliches Aufschmelzen des Substrates
mittels Energiestrahlung in der jeweils gebildeten Schmelze
gelöst und in das Oxid der unedleren Metalle überführt wird.
Dabei wird als Energiestrahlung vorzugsweise Laserlicht verwendet.
Bei der zugehörigen Vorrichtung mit einem Erzeuger für
Energiestrahlung und einer zugehörigen Übertragungseinrichtung
für die Energiestrahlen ist der Energieübertragungseinrichtung
eine Gaszuführungsdüse zugeordnet, deren Winkel und Abstand
gegenüber dem Substrat veränderbar ist. Es kann damit der
Sauerstoff direkt in das jeweilige Schmelzvolumen zur quantitativen
Bildung der Metalloxide eingebracht werden.
Mit letzterem Verfahren und der zugehörigen Vorrichtung sollen
bereits Zweischichten-Kontaktstücke auf Silber-Basis mit einer
Silber-Metalloxid-Schicht auf der Kontaktseite und einer
Silber-Legierungs-Schicht auf der Rückseite gefertigt werden,
die als Kontakte bei Geräten der Energietechnik einsetzbar sind.
Aus der DE-OS 30 05 662 ist weiterhin ein Kontaktelement und
das Verfahren zu dessen Herstellung bekannt, bei dem auf einem
Träger aus unedlem Metall mindestens eine Auflage durch Einwirkung
energiereicher Lichtstrahlung aufgebracht ist und ein
Edelmetall und/oder eine Edelmetallegierung enthält. Dabei ist
die Auflage und der Träger in einer mit Hilfe der Lichtstrahlung
aus der vollständig aufgeschmolzenen Auflage erzeugten
Verbindungsschicht miteinander schmelzverbunden. Hierzu wird
das Kontaktmaterial insbesondere in Pulverform mittels eines
Dosierers auf den bandförmigen Träger aufgebracht und in einer
Schweißstation mittels eines Lasers auf- bzw. angeschmolzen.
Vom Stand der Technik ist weiterhin die Verwendung von Lasern
zur Oberflächenbearbeitung von Werkstücken bekannt. Beispielsweise
in den Zeitschriftenartikeln "Welding and Metal Fabrication"
1983, Seiten 453 bis 457, oder "Feingerätetechnik", 1983,
Seite 273 werden neue Einsatzgebiete für die Laseranwendung
aufgezeigt. Demzufolge eignet sich ein Laser in der Fertigungstechnik
für die Wärmebehandlung, für das Oberflächenhärten,
das Oberflächenumschmelzen, das Oberflächenlegieren und
auch das Beschichten von Werkstücken, wodurch eine Verbesserung
der Werkstoffeigenschaften, insbesondere gegen mechanische Beanspruchung,
erzielt werden soll. Die Anwendung zur Herstellung
von Kontaktstücken mit Beeinflussung der elektrischen bzw. der
Schalteigenschaften des Kontaktmaterials ist beim Stand der
Technik nicht angesprochen.
Aufgabe voliegender Erfindung ist es demgegenüber, ein weiteres
Verfahren mit zugehöriger Vorrichtung zur Herstellung von Zweischicht-
Kontaktstücke anzugeben.
Die Aufgabe ist erfindungemäß durch die kennzeichnenden Merkmale
des Patentanspruches 1 gelöst. Weiterbildungen des Verfahrens
sind in den Unteransprüchen 2 bis 8 gekennzeichnet. Patentanspruch
9 gibt eine spezifische Vorrichtung zum Herstellen
derartiger Zweischicht-Kontaktstücke und die Unteransprüche
10 bis 14 vorteilhafte Weiterbildungen dieser Vorrichtung an.
Aus der US-PS 40 15 100 ist zwar bereits ein Verfahren zum
Dispersions-Legieren mittels eines Lasers bekannt. Mit diesem
Verfahren konnten jedoch bisher lediglich Oberflächen von Werkstücken
umgeschmolzen und veredelt werden. Demgegenüber ist es
mit der Erfindung möglich, das Halbzeug für Kontaktstücke in
größere Tiefenbereiche aufzuschmelzen und bis in vorgegebener
Tiefe mit Wirkkomponenten, wie z.B. Unedelmetalloxiden, zu
legieren.
Im Rahmen der Erfindung wird der Grundwerkstoff für das Kontaktstück,
z.B. reines Silber, zu einem Flachprofil, Blech oder
Band der gewünschten Dicke, welche dem Verbundwerkstoff und einschließlich
der lötfähigen Schicht entspricht, umgeformt. Dieses
Halbzeug wird dann bis zur gewünschten Tiefe punktweise nacheinander mit
einem Hochleistungs-Laser aufgeschmolzen, wobei gleichzeitig
die Wirkkomponente dem jeweils aufgeschmolzenen Bereich zugeführt
und dort gelöst wird.
Bei der Erfindung werden die Wirkkomponente als Partikel während
der Laser-Behandlung in den aufgeschmolzenen Bereich eingeblasen.
Dazu ist die erfindungsgemäße Vorrichtung in der Art eines Sandstrahlgebläses
aufgebaut, wobei eine Düse zur Zuführung von
Wirkkomponenten und/oder Gasen steuerbar innerhalb einer Übertragungseinrichtung
für die mittels eines Lasers erzeugte
Energiestrahlung angeordnet ist und gleichermaßen deren Einfallswinkel,
Azimutwinkel und Abstand gegenüber dem Substrat
veränderbar ist.
Beim lokalen Aufschmelzen des Grundwerkstoffes für das Zweischicht-
Kontaktstück, das bei einer ausreichenden Leistungsdichte
des Lasers aufgrund des sogenannten "keyhole"-Effektes
in weniger als einer Millisekunde bis in einige Millimeter Tiefe
möglicht ist, kann die zugegebene Wirkkomponente in der Schmelze
gelöst, und zwar aufgrund der im Schmelzvolumen herrschenden
Konvektion äußerst homogen. Durch das schnelle Abkühlen
dieses lokalisierten Schmelzvolumens bleibt diese Verteilung
nach der Laserbehandlung erhalten.
Es ist möglich, nach einem ersten punktweisen Aufschmelzen des
Substrats und dem Dispersionslegieren des Grundwerkstoffes mit
einer ersten Wirkkomponente, eine oder mehrere weitere Laserbehandlungen
anzuschließen, bei denen mit weiterer Zugabe
dergleichen oder weiteren Wirkkomponenten gearbeitet wird. Eine
weitere Laserbehandlung kann auch entsprechend dem Stand der
Technik zur weiteren Homogenisierung der Verteilung der Wirkkomponenten
durchgeführt werden. Außerdem können auch konventionelle
Temperaturbehandlungen in bekannter Weise zur Verbesserung
der Gefügeeigenschaften führen.
Eine erfindungsgemäße Vorrichtung kann mit einer Schutzgaseinrichtung
ausgestattet sein, so daß das Aufschmelzen beispielsweise
unter Argon oder Helium erfolgt, wobei das Schutzgas punktweise
auf den aufgeschmolzenen Bereich des Substrates aufgeblasen
werden kann. Bei entsprechender Auswahl einer Schutzgas-Mischung
kann durch die Energiestrahlung ein Fremdplasma zur steuerbaren
Absorption der Energie erzeugt werden. Dabei wird die Laserstrahlung
vorzugsweise gepulst.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen,
wobei auf die Zeichnung Bezug genommen wird. Es zeigen
Fig. 1 schematisch eine spezielle Vorrichtung zum Dispersionslegieren
eines Substrates aus einem Grundwerkstoff,
Fig. 2 die Draufsicht auf den Arbeitsbereich nach Fig. 1,
Fig. 3 den Schnitt durch eine bei einer Vorrichtung nach
Fig. 1 zu verwendende Düse und
Fig. 4 ein damit gefertigtes Zweischichten-Kontaktstück.
Es wird von reinem Silber ausgegangen. Aus einem Rohling
mit 20 mm Durchmesser und 100 mm Länge wird ein Blech
von 2 mm Stärke gewalzt. Dieses Blech dient als Halbzeug,
aus dem später durch Abschneiden oder Ausstanzen die
Kontaktstücke heraustrennbar sind.
In Fig. 1 ist ein zu einem Band gewalztes Substrat
als Halbzeug für Kontaktstücke dargestellt, das auf der
Oberfläche in zwei Richtungen punktweise von einer
Energiestrahl-Übertragungseinrichtung 2 abgerastert wird.
Dabei kann zweckmäßigerweise fortlaufend in parallelen
Streifen gearbeitet werden, wobei auch Wiederholungen
mit Überlappungen oder eine Abrasterung in senkrechter
Streifenrichtung möglich sind.
Die Energiestrahl-Übertragungseinrichtung 2 überträgt
speziell einen Laserstrahl 3 von einem externen Hoch
leistungs-Laser 30, beispielsweise einem CO2- oder
Argon-Laser, zum Substrat 1 und ist auf dessen Oberfläche
fokussiert. Substrat 1 und Energiestrahlübertragungs
einrichtung 2 sind mittels geeigneter Dichtmittel 4
hermetisch gegen die Umgebung abgeschlossen. Es können
Druck-, Vakuum- oder Schutzgassysteme vorhanden sein, die
gegebenenfalls auch das Absaugen von Fremdgasen ermög
lichen. Zweckmäßigerweise wird das Substrat 1 mittels ei
nes in der Fig. 1 nicht dargestellten xy-Vorschubtisches
gegenüber dem ortsfest angeordneten Laserstrahl 3 bewegt.
Die zugehörigen Hilfsmittel werden nicht im einzelnen
beschrieben.
In der Energie-Übertragungseinrichtung 2 ist seitlich
eine Kanüle 5 mit Düse 6 geführt, deren Einfallswinkel
sowie deren Abstand h gegenüber der Oberfläche des Sub
strates 1 veränderbar ist. Über die Kanüle 5 mit Düse 6
wird ein Metalloxidpulver aus einem Reservoir 7 eingebla
sen, so daß der Auftreffbereich des Laserstrahls 3 an der
Oberfläche des Substrates 1 örtlich gezielt mit Metall
oxiden beaufschlagt werden kann. Es können Schutzgase
zur Ausbildung eines Plasmas, beispielsweise Helium,
zugeführt werden. Zusammensetzung bzw. Durchfluß von
Schutzgas sowie Druck im Reaktionsraum können mittels
externer Dosierungsmittel vorgegeben werden.
Aus Fig. 2 ist ersichtlich, daß nicht nur der Einfalls
winkel α der Düse 6, sondern auch der Azimutwinkel ϕ
von Bedeutung ist und vorgewählt werden kann. Es emp
fiehlt sich die Lage der Düse 6 in Bezug auf die Arbeits
richtung auf dem Substrat 1 hinter den Laserstrahl zu
legen, so daß die bereits abgerasterte Oberfläche nicht
beeinträchtigt wird. Dafür ist die Düse 6 im Horizontal
schnitt in ihrem unteren Bereich unsymmetrisch ausgebil
det.
Die Wirkkomponente liegt üblicherweise in Pulverform
vor. Damit die Pulverpartikel in eine hinreichende Tiefe
des Schmelzvolumens gelangen, muß das Pulver soweit be
schleunigt werden, daß einzelne Partikel eine genügend
große kinetische Energie haben. Dafür ist eine Düsenform
gemäß Fig. 3 geeignet. Im oberen Teil 61 der Düse 6 mit
geringem Durchmesser läßt sich das Pulver durch Druck
beaufschlagung eines laminar strömenden Trägergases
beschleunigen. Durch die untere Erweiterung 62 der Dü
se 6 kommt es zu einer Geschwindigkeitsverminderung der
Gasmoleküle, während die festen Partikel ihre Geschwin
digkeit und damit ihre kinetische Energie weitgehend
beibehalten. Durch Ablenkteile 63 wird das Trägergas
seitlich weggeführt und über Absaugstutzen 64 abge
saugt. Die Wirkkomponenten gelangen dagegen auf geradem
Wege in den Schmelzbereich des Laserstrahls 3.
Der Hochleistungslaser 30 arbeitet im Pulsbetrieb. Bei
geeigneter Fokussierung ergibt sich ein Brennfleck auf
der Oberfläche des Substrates 1 von etwa 100 µm Durch
messer. Bei genügender Energiedichte wird ein keulen
förmiges Volumen 8 aufgeschmolzen, in dem die mittels
der Düse 6 zugeführten Metalloxide legiert werden. Da
bei läßt sich aufgrund des sogenannten "keyhole"-Effek
tes in weniger als einer Millisekunde ein örtliches Auf
schmelzen des Substrates in hinreichender Tiefe, bei
spielsweise bis zu 1,5 mm, erreichen, in dem die bereit
gestellten Wirkkomponenten durch Konvektion in der metal
lischen Schmelze gleichmäßig verteilt und in den Grund
werkstoff eingebaut werden. Durch den Stofftransport über
Konvektion ergibt sich im allgemeinen eine hinreichend
homogene Metalloxidverteilung, die gegebenenfalls durch
Wärmebehandlung verbessert werden kann.
Geht man von Laserstrahlung mit vorgegebener Wellenlänge
und Energiedichte aus, bleiben als Prozeßparameter Art,
und Menge der zugeführten Wirkkomponente einerseits sowie
die Temperatur des Substrates andererseits. Wird für ei
ne Gefügeoptimierung der Metalloxide eine gleichzeitige
oder nachträgliche Wärmebehandlung notwendig, so sind
deren Parameter in Abhängigkeit vom thermodynamischen
Verhalten des Legierungssystems zu wählen.
Nachdem die gesamte Oberfläche des Substrates 1 über
lappend abgerastert ist, läßt sich aus dem so entstande
nen Schichtmaterial durch Ausstanzen ein Zweischichten-
Kontaktstück 10 gemäß Fig. 4 fertigen. Dieses besteht aus
einer Metall-Verbundwerkstoff-Schicht 12 im oberen Be
reich, beispielsweise Silber-Metalloxid, und einer Rein
metall-Schicht 11, beispielsweise Silber, im unteren Be
reich, die voneinander deutlich getrennt sind. Aufgrund
des beschriebenen Herstellungsverfahrens ergibt sich
durch das örtliche Aufschmelzen in Schmelzkeulen 8 eine
typische Wellenstruktur der Grenzfläche, die sich auch
bei anschließenden Temperaturbehandlungen nicht grund
sätzlich ändert. Eine solche profilierte Grenzfläche ist
für den bestimmungsgemäßen Gebrauch des Werkstoffes als
Kontaktstück nicht entscheidend, da sich das gefertigte
Zweischichten-Kontaktstück mit seiner Reinmetall-Rück
seite 11 ohne weiteres an einen Kontaktträger anlöten
läßt.
Bei der oben beschriebenen Vorrichtung zur Durchführung
des neuen Verfahrens werden die Wirkkomponenten über
eine Düse dem augenblicklichen Schmelzvolumen zugeführt.
Es ist auch möglich, statt dessen die Wirkkomponenten
auf die Oberfläche des Substrates aufzubringen, bei
spielsweise als Gemisch mit dem Grundwerkstoff. Ein
solches Gemisch läßt sich mit Alkohol zu einer pastösen
Masse anrühren, die auf das Substrat aufgespritzt oder
aufgetragen wird. Die Abrasterung mittels Laserstrahl
und der dadurch bewirkte Einbau der Wirkkomponenten über
das augenblickliche Schmelzvolumen in dem Grundwerkstoff
erfolgt in oben beschriebener Weise.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich außer auf Sil
ber- auch auf Kupfer- oder Kupferlegierungs-Substrate,
wie CuGe oder CuGaGe, anwenden. Letztere Legierungen kön
nen in Verbindung mit geeigneten Wirkkomponenten als Kon
taktwerkstoffe verwendet werden. Dabei kommen speziell
für Metalloxid-Zusätze insbesondere die Oxide von Zinn,
Zink, Wismut, Indium, Tantal und Wolfram in Frage. Es ist
auch möglich, Boride, Carbide oder Nitride, Reinmetalle
wie Wolfram, Nickel oder Chrom oder Kohlenstoff als Wirk
komponenten zu verwenden.
Mit dem neuen Herstellungsverfahren und der zugehörigen
Vorrichtung können Kontaktstücke für elektrische Schalt
geräte mit einer vergleichsweise geringen Anzahl von
Verfahrensschritten gefertigt werden. Es ist auch mög
lich, die Herstellung der Kontaktschicht bei bereits
auf dem Kontaktträger aufgelöteten Halbzeug unmittelbar
im Schaltgerät durchzuführen. Dabei ist die Flexibilität
hinsichtlich der Auswahl der Wirkkomponenten besonders
groß.
Claims (15)
1. Verfahren zum Herstellen von Zweischicht-Kontaktstücken
für elektrische Schaltgeräte mit einer ersten lötfähigen
Schicht aus Metall als Grundwerkstoff und einer zweiten Verbundwerkstoff-
Schicht aus Grundwerkstoff und wenigstens einer
weiteren Wirkkomponente, welche zusammen die Kontakteigenschaften
bestimmen bei dem
- - ein Substrat (1) aus dem Grundwerkstoff schrittweise nacheinander örtlich begrenzt bis in vorgegebener Tiefe mittels von einem Laser erzeugter Energiestrahlung aufgeschmolzen wird, wodurch jeweils ein definiertes Schmelzvolumen (8) gebildet wird,
- - die Wirkkomponente örtlich gezielt mittels Trägergas dem jeweiligen Schmelzvolumen (8) zugeführt und durch Konvektion in den Grundwerkstoff so eingebaut wird, daß im Kontaktbereich (12) der Verbundwerkstoff entsteht,
dadurch gekennzeichnet, daß die Wirkkomponenten
als Einzelpartikel in das Schmelzvolumen (8) eingeblasen
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Partikel durch das Trägergas auf
hohe Geschwindigkeiten beschleunigt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß unterschiedliche Wirkkomponenten
nacheinander dem Schmelzvolumen (8) zugeführt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß als Grundwerkstoff die Metalle
Silber (Ag), Kupfer (Cu) oder Kupferlegierungenm, insbesondere
CuGe oder CuGeGa, verwendet werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wirkkomponenten Oxide,
Boride, Carbide oder Nitride von Metallen sind.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wirkkompnenten ein
Reinmetall, beispielsweise Wolfram (W), Nickel (Ni) oder Chrom
(Cr), insbesondere in Form von Graphit, ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Wirkkomponente Kohlenstoff
(C), insbesondere in Form von Graphit, ist.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die vom Laser erzeugte Energiestrahlung
gepulst ist.
9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
1 oder einem der Ansprüche 2 bis 8, mit einem Laser als Erzeuger
für Energiestrahlung und einer zugehörigen Übertragungseinrichtung,
für die Energiestrahlung, die einen Reaktionsraum
umschließt, relativ zum Substrat schrittweise verschiebbar
ist und in ihrem Inneren wenigstens eine steuerbare Düse (6)
für die Zuführung von Wirkkomponenten in den Reaktionsraum
mittels Trägergas aufweist und deren Winkelstellung (Einfallswinkel
α, Azimutwinkel ϕ) und Abstand (h) gegenüber dem Substrat
(1) veränderbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Düse (6) mit wenigstens einem Reservoir (7)
von pulverförmigen Wirkkomponenten als Partikel
verbunden ist und daß Art und Menge der Wirkkomponenten an der
Düse (6) einstellbar sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Düse (6) für das Zuführen
der Partikel in Bezug auf die Arbeitsrichtung hinter dem Energiestrahl
(3) angeordnet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Düse (6) eine solche Form
hat, daß im oberen Teil (61) ein Trägergas einschließlich der
Partikel der Wirkkomponenten beschleunigt werden, im unteren
Teil (62) dagegen das Trägergas abgebremst wird, wogegen die
Partikel der Wirkkomponenten ihre kinetische Energie weitgehend
beibehalten.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Form der Düse (6) derart
gestaltet ist, daß eine laminare Gasströmung vorliegt.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Düse (6) an ihrer dem Substrat
zugewandten Seite Ablenkmittel (63) für das Trägergas
aufweist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Form der Düse (6) asymmetrisch
ist.
Priority Applications (1)
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DE19853541584 DE3541584A1 (de) | 1985-11-25 | 1985-11-25 | Verfahren und vorrichtung zum herstellen von metall-verbund-werkstoffen sowie damit hergestellte kontaktstuecke fuer elektrische schaltgeraete |
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DE19853541584 DE3541584A1 (de) | 1985-11-25 | 1985-11-25 | Verfahren und vorrichtung zum herstellen von metall-verbund-werkstoffen sowie damit hergestellte kontaktstuecke fuer elektrische schaltgeraete |
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DE3541584C2 true DE3541584C2 (de) | 1991-12-12 |
Family
ID=6286744
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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