DE3842919A1 - Schaltstueck fuer einen vakuumschalter und verfahren zur herstellung eines solchen schaltstuecks oder eines entsprechend beschaffenen bauteils - Google Patents
Schaltstueck fuer einen vakuumschalter und verfahren zur herstellung eines solchen schaltstuecks oder eines entsprechend beschaffenen bauteilsInfo
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Description
Bei der Erfindung wird ausgegangen von einem Schaltstück für
einen Vakuumschalter gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch
1. Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren nach dem Oberbe
griff von Patentanspruch 8.
Hiermit nimmt die Erfindung auf einen Stand der Technik Bezug,
wie er etwa in der DE-A1-31 07 688 beschrieben ist. Aus dem
Stand der Technik ist es bekannt, Schaltstücke für Vakuum
schalter zu fertigen, die aus einem Kontaktträger aus elek
trisch resp. wärmeleitendem Material, wie etwa Kupfer, beste
hen und eine auf dem Kontaktträger aufgebrachte Schicht aus
Legierungen von Kupfer und Uran oder Kupfer und Chrom. Die zur
Aufnahme des Lichtbogenfußpunktes vorgesehene Schicht kann
hierbei aufgelötet oder plasmagespritzt werden, kann aber auch
durch Oberflächenlegierungen des Kontaktträgers gebildet werden.
Üblicherweise weisen die Lichtbogenkontaktschichten Dicken
von mehr als 5 mm auf. Es hat sich nun gezeigt, daß bei
solchermaßen ausgebildeten Schaltstücken das Schmelzverhalten
der Lichtbogenkontaktschicht und die Abnahme der von der
Lichtbogenkontaktschicht während der Brennphase eines Schalt
lichtbogens gelieferten Dampfdichte nach Erlöschen des Licht
bogens im Stromnulldurchgang nicht optimal sind.
Der Erfindung, wie sie in den Patentansprüchen 1 und 8 defi
niert ist, liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schaltstück für
einen Vakuumschalter zu schaffen, welches ein gutes Schmelz
verhalten aufweist und sich zugleich durch eine günstige
Dampfdichte-Entwicklung auszeichnet und ferner ein Verfahren
zur Herstellung eines solchen Schaltstückes oder eines ent
sprechend beschichteten Bauteils anzugeben.
Beim erfindungsgemäßen Schaltstück ist die Wärmeableitung
nahe der Oberfläche behindert. Zugleich aber wird durch ge
eignete Dimensionierung der Lichtbogenkontaktschicht erreicht,
daß die praktisch beliebig große Wärmeableitung des Kontakt
trägers Aufheizung und Abkühlung der Oberfläche erheblich be
einflußt. Hierdurch wird das Schaltstück an der Oberfläche
nur bis zu einer geringen Tiefe und für eine geringe Zeit auf
geschmolzen. Zudem fällt die Dichte des vom Schaltlichtbogen
auf dem Material der Lichtbogenkontaktschicht gebildeten
Dampfes nach Erlöschen des Lichtbogens im Stromnulldurchgang
rasch ab. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich
dieses Schaltstück und entsprechend beschichtete Bauteile in
einfacher Weise und ohne kostspielige Nachbehandlung
herstellen.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der
abhängigen Patentansprüche.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispielen näher beschrieben. Hierbei
zeigt
Fig. 1 eine Aufsicht auf einen axial geführten Schnitt
durch ein im wesentlichen zylindersymmetrisch aus
gebildetes Schaltstück nach der Erfindung,
Fig. 2 die funktionelle Abhängigkeit der Zeit T, in der die
bei einem Schaltvorgang durch den Schaltlichtbogen
gebildete Dampfdichte, gerechnet ab dem Stromnull
durchgang, unter einen Grenzwert von beispielsweise
3 · 1015 Teilchen pro cm3 gefallen ist, von der
Dicke der Lichtbogenkontaktschicht für unterschied
liche Materialzusammensetzungen,
Fig. 3 einen vergrößert dargestellten Ausschnitt aus Fig.
1, bei dem eine Lichtbogenkontaktschicht dargestellt
ist, welche gebildet wird von unterschiedlich ausge
richteten und geformten Körnern eines vergleichs
weise schlecht wärmeleitenden Materials und einem
demgegenüber gut wärmeleitenden, die Körner einbet
tenden Material,
Fig. 4 einen vergrößert dargestellten Ausschnitt aus Fig.
1, bei dem eine Lichtbogenkontaktschicht dargestellt
ist, welche gebildet wird von Körnern aus einem ver
gleichsweise schlecht wärmeleitenden Material und
einem demgegenüber gut wärmeleitenden Material, in
das die Körner mit von oben nach unten abnehmender
Konzentration eingebettet sind, und
Fig. 5-9 Vorrichtungen zur Herstellung eines Schaltstücks
gemäß Fig. 1 oder eines entsprechend beschaffenen
Bauteils.
Das in Fig. 1 dargestellte Schaltstück ist zum Einbau in einen
Vakuumschalter für mittlere Spannungen bestimmt. Es weist
einen stempelförmigen Kontaktträger 1 aus einem gut wärmelei
tenden Material, wie etwa Kupfer, auf. Auf seiner in Fig. 1 im
wesentlichen nach oben gerichteten und nach Einbau in den Va
kuumschalter einem entsprechend aufgebauten Gegenstück gegen
überstehenden Oberfläche befindet sich eine Lichtbogenkontakt
schicht 2 der Dicke D. Eine solche Schicht kann aus einem oder
mehreren hochschmelzenden Metallen, wie etwa Chrom, Kobalt,
Eisen, Niob, Zirkonium, Molybdän, Uran oder Wolfram bestehen,
kann aber auch von einer Legierung eines oder mehrerer dieser
und gegebenenfalls weiterer hochschmelzender Metalle mit einem
gut wärmeleitenden Metall, wie Kupfer, gebildet sein, kann
aber auch hochtemperaturbeständige Isolierstoffteilchen, etwa
auf der Grundlage einer Keramik, enthalten, welche in eine
Matrix aus einem gut wärmeleitenden Material, wie etwa Kupfer,
eingebettet sind.
Von großer Bedeutung ist es, der Lichtbogenkontaktschicht 2
eine bestimmte Dicke zu geben, um so eine rasche Abnahme der
bei einem Schaltvorgang vom Lichtbogen aus den Lichtbogenkon
taktschichten 2 der beiden Schaltstücke herausgedampften Teil
chen und damit eine Erhöhung der Spannungsfestigkeit der
Schaltstücke nach dem Erlöschen des Lichtbogens im Stromnull
durchgang zu bewirken. Dieser Sachverhalt ist in Fig. 2 darge
stellt. In dieser Figur bedeuten D die Dicke der Lichtbogen
kontaktschicht 2 in Millimetern, T die Zeit in Millisekunden,
nach dem Stromnulldurchgang innerhalb der die Dichte des vom
Lichtbogen bei einem Schaltvorgang aus den Lichtbogenkontakt
schichten gebildeten Dampfes unter einem Grenzwert von bei
spielsweise 3 · 1015 Teilchen pro cm3, bei dem ein Wiederzün
den aufgrund eines Paschendurchschlags gerade ausgeschlossen
ist, gefallen ist die Parameter I.-V. Materialzusam
mensetzung der beteiligten Lichtbogenkontaktschichten. Diese
Materialzusammensetzungen sind:
- I. 100% Chrom
- II. je 50% Chrom und Kupfer
- III. 25% Chrom und 75% Kupfer
- IV. 100% Kupfer
- V. ein Material, dessen Wärmeableitfähigkeit sich von einem kleinsten Wert an der Oberfläche annähernd kontinuierlich zur Wärmeableitfähigkeit des Kontaktträgers hin ver größert, wie beispielsweise ein Chrom und Kupfer enthal tendes Material, dessen Chromanteil an der Oberfläche von 10% auf 0% im Kontaktträger abnimmt und dessen Kupfer anteil von 90% an der Oberfläche auf 100% im Kontakt träger zunimmt.
Ein mit einer Lichtbogenkontaktschicht gemäß dem Parameter V
ausgeführtes Schaltstück weist eine besonders ausgeprägte
Wärmeableitfähigkeit ins Innere des Schaltstücks auf. Dies ist
durch Pfeile in den Fig. 1, 3 und 4 angedeutet.
Eine solchermaßen wirkende Lichtbogenkontaktschicht läßt
sich durch unterschiedliche Formung und Ausrichtung von
Körpern eines Materials geringer Wärmeableitfähigkeit in einem
Material höherer Wärmeableitfähigkeit erreichen. Dies ist aus
Fig. 3 ersichtlich. Bei der dort dargestellten Ausführungsform
des Schaltstücks nach der Erfindung sind in der
Lichtbogenkontaktschicht 2 jeweils längs einer Achse oder
Ebene erstreckte Körner 3, 4 aus einem gegenüber Kupfer oder
Aluminium höherschmelzenden und schlechter wärmeleitenden Ma
terial, wie beispielsweise Cr oder W, enthalten. An der Ober
fläche des Schaltstücks befindliche Körner 4 sind annähernd
parallel zur Oberfläche angeordnet, während im Innern der
Lichtbogenkontaktschicht 2 liegende Körner 3 mit zunehmendem
Abstand von der Oberfläche des Schaltstücks stärker gegen die
Oberfläche geneigt sind.
Eine wie zuvor beschrieben wirkende Lichtbogenkontaktschicht
läßt sich auch durch unterschiedliche Konzentration von Mate
rialien geringer Wärmeableitfähigkeit in einem Material hoher
Wärmeleitfähigkeit erreichen. Dies ist aus Fig. 4 ersicht
lich. Bei der dort dargestellten Ausführungsform des Schalt
stücks nach der Erfindung sind in der Lichtbogenkontaktschicht
überwiegend gleichförmig ausgebildete und angeordnete Körner
5, 6 aus einem gegenüber Kupfer oder Aluminium höherschmelzen
den und schlechter wärmeleitendem Material, wie beispielsweise
Chrom oder Wolfram, enthalten. An der Oberfläche des Schalt
stücks befindliche Körner 5 weisen hierbei die höchste Teil
chendichte auf. Die Teilchendichte nimmt nach innen nahezu
kontinuierlich gegen Null ab.
Aus Fig. 2 ist ersichtlich, daß die Zeit T, in der die Dampf
dichte nach dem Stromnulldurchgang unter einen vorgegebenen
Grenzwert gefallen ist, dann minimal ist, wenn die Dicke D der
Lichtbogenkontaktschicht 2 ca. 0,3-0,7 mm beträgt. Darüber
hinaus ist aus dieser Figur auch ersichtlich, daß der Wert
des Minimums ganz beträchtlich unter dem entsprechenden Wert
eines Schaltstücks liegt, bei dem eine übliche Lichtbogen
kontaktschicht von 5 und mehr mm Dicke eingesetzt ist. Bei
einer Lichtbogenkontaktschicht aus jeweils 50% Kupfer und
Chrom beträgt bei einer Schichtdicke von 0,5-0,6 mm die Zeit
T nur ca. 2 ms, bei einer entsprechend zusammengesetzten
Schicht, jedoch mit einer Schichtdicke von ca. 5 mm, mehr als
2,5 ms.
Ein Vakuumschalter mit Schaltstücken, deren Lichtbogenkontakt
schichten eine Dicke aufweisen, bei der die vorstehend defi
nierte Zeit T minimal ist, weist daher ein erheblich besseres
Abschaltvermögen auf als ein Schalter mit herkömmlich ausge
bildeten Schaltstücken. Dies ist im wesentlichen dadurch be
dingt, daß bei dem Schaltstück nach der Erfindung während
eines Schaltvorgangs aufgrund erhöhter Wärmeableitung durch
den Kontaktträger 1 die Schmelztiefe verringert und die
Abkühlung der Oberfläche beschleunigt wird gegenüber einem
Schaltstück, bei dem die Lichtbogenkontaktschicht so dick ist,
daß der Kontaktträger keinen wesentlichen Einfluß auf
Schmelztiefe und Abkühlung der Lichtbogenkontaktschicht hat.
Die Wärmeableitfähigkeit ist hierbei bestimmt durch die fol
genden Materialgrößen von Kontaktträger 1 und Lichtbogen
schicht 2 im festen und flüssigen Zustand: Massendichte,
Wärmekapazität, Wärmeleitfähigkeitskoeffizient. Darüber hinaus
ist die Wärmeableitfähigkeit bestimmt durch Schmelzenthalpie,
Dampfdruck sowie Schmelz- und Siedetemperatur dieser
Materialien.
Die Kontaktträger beeinflussen Aufheizung und Abkühlung der
oberflächennahen Bereiche ersichtlich auch dann noch erheb
lich, wenn gemäß Fig. 2 die Dicke der Lichtbogenkon
taktschicht größer 0,3 mm und kleiner 2 mm ist. Schalter mit
Schaltstücke, deren Lichtbogenkontaktschichten derart bemes
sen sind, zeichnen sich daher ebenfalls durch eine schnelle
Wiederverfestigung der Schaltstrecke und somit durch ein gutes
Löschvermögen aus. Besonders hervorzuheben sind Lichtbogenkon
taktschichten, die aus dem Material V bestehen. Derartige
Lichtbogenkontaktschichten weisen auch noch bei Schichtdicken
von mehreren, beispielsweise 5 Millimetern, eine vergleichs
weise geringe Zeit T zur Wiederverfestigung der Schaltstrecke
auf.
Schaltstücke nach der Erfindung und andere entsprechend be
schichtete Bauteile, wie oberflächenbeschichtete Werkstücke,
lassen sich durch Infiltrationsmethoden, Aufschmelzen der
Oberfläche mittels Lasers, Lichtbogens oder Elektronenstrahls,
Auflöten oder Plasmaspritzen herstellen. In den Fig. 5-9
sind nachfolgend Vorrichtungen angegeben, mit denen sich diese
Schaltstücke in wirtschaftlicher Weise und unter Erzielung
eines gleichmäßigen Aufbaus herstellen lassen.
In allen Figuren bezeichnet 1 den vorzugsweise aus Kupfer be
stehenden Kontaktträger des herzustellenden Schaltstücks und
liegt auf diesem Kontaktträger zunächst eine beispielsweise
0,5 mm dicke Auflageschicht 7 auf, welche nach der Herstellung
des Schaltstücks in der Lichtbogenkontaktschicht enthalten
ist. Die Auflageschicht kann ein Blech, ein Sinterkörper sowie
loses oder gepreßtes Pulver sein. Sie besteht aus dem in der
Lichtbogenkontaktschicht enthaltenen Material geringer
Wärmeleitfähigkeit.
Mit allen Vorrichtungen sollen mittels eines durch einen
Lichtbogen gebildeten Wärmestrompulses von beispielsweise 10
ms Dauer der Kontaktträger 1 und gegebenenfalls auch die Auf
lageschicht 7 einerseits bis zu einer vorgegebenen (ab der
Oberfläche gerechnet an) Tiefe aufgeschmolzen werden, so daß
bei einer als Blech ausgebildeten Auflageschicht ein Ver
schmelzen von Kontaktträger und Auflageschicht ermöglicht
wird, bzw. ein Eindringen von flüssigem Kupfer in eine als
Sinterkörper ausgebildete Auflageschicht, bzw. ein Einsinken
von Pulver in das geschmolzene Kupfer (Lichtbogenkontaktschicht
der Zusammensetzung V).
Bei den in den Fig. 5 und 6 dargestellten Vorrichtungen
wird jeweils ein Vakuumlichtbogen 8 benutzt, der zwischen
einer Kathode 9 und dem als Anode geschaltetem Kontaktträger 1
brennt. Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 6 wird zusätzlich
eine Beschleunigungsspannung benutzt, die durch eine ringför
mig ausgebildete weitere Anode 10 aufgeprägt ist. Die Anode 10
befindet sich auf einem höheren Potential als der Kontaktträ
ger 1 und beschleunigt den durch sie hindurchtretenden Ionen
fluß des Vakuumschaltlichtbogens 8 zusätzlich. Bei beiden
Ausführungsformen gemäß den Fig. 5 und 6 wird zudem ein von
einer Spule 11 erzeugtes axiales Magnetfeld geeigneter Stärke
dazu benutzt, den Vakuumlichtbogen 8 zu stabilisieren und eine
Kontraktion des Stromflusses an der Anode zu verhindern.
Bei den Ausführungsformen gemäß den Fig. 7 und 8 wird
jeweils ein in einem inerten Gas brennender Lichtbogen 12 ver
wendet, welcher zwischen der Kathode 9 und dem als Anode ge
schalteten Kontaktträger 1 brennt.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 7 ist die Kathode 9 als
Hohlkathode ausgebildet. Eine solche Kathodenform ist beson
ders vorteilhaft, um bei Gasdrücken im Millibarbereich einen
stabilen Lichtbogen zu erreichen. Hierbei wird das Gas der
Hohlkathode derart zugeführt, daß sich eine Gasströmung in
axialer Richtung ausbildet. Zusätzliche Stabilisierung wird
durch ein von der Spule 11 gebildetes, axiales Magnetfeld er
reicht. Entsprechend der Ausführungsform gemäß Fig. 6 be
schleunigt eine von der weiteren Anode 10 aufgeprägte Spannung
den Ionenstrom des Lichtbogens 12 zusätzlich. Bei der Ausfüh
rungsform gemäß Fig. 8 brennt der Lichtbogen 12 in einer
Gasatmosphäre von einigen Hundert mbar. Günstig ist es hier
bei, eine durch die Kathode 9 geführte und durch Pfeile ange
deutete axial gerichtete Gasströmung vorzusehen, durch welche
der Lichtbogen 12 stabilisiert und der Bogenansatz am Kontakt
träger im Bereich der Auflageschicht 7 verbreitert wird.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 9 ist zwischen der Kathode
9 und einer ringförmig ausgebildeten Anode 13 ein nicht be
zeichneter Vakuumlichtbogen gezogen. Von diesem Vakuumlichtbo
gen geht ein elektrisch neutraler Plasmastrahl 14 hoher Ener
gie aus, welcher auf die der Kathode 9 zugewandte Seite des
Tragkörpers 1 und die Schicht 7 fällt. Der vorzugsweise durch
kinetische Energie, Rekombinations- und Kondensationsenergie
gelieferte Wärmestrom des auffallenden Plasmastrahls 14 be
wirkt bei geeigneter Bemessung der Zeitdauer sowie des An
stiegs und der Amplitude der Stromstärke des Vakuumschalt
lichtbogens eine vergleichsweise porenfreie Schmelzverbindung
von Tragkörper 1 und Schicht 7. Hierzu ist es jedoch erfor
derlich, daß der von der Kathode 9 zur Anode 13 gerichtete
Lichtbogenstrom 15 eine radiale Komponente aufweist, und daß
ferner ein eine axiale und eine radiale Komponente aufweisen
des Magnetfeld 16 vorgesehen ist. Ein eine radiale Komponente
aufweisender Lichtbogenstrom wird durch die ringförmig ausge
bildete Anode 13 am von der Kathode 9 abgewandten Ende er
reicht, wohingegen eine axiale und eine radiale Komponente des
Magnetfelds 16 am Ort des Lichtbogenstroms 15 durch Anbringen
der vergleichsweise kurzen Spule 11 erzielt wird. Die axial
gerichtete Komponente des Magnetfeldes 16 und die radiale Kom
ponente des Lichtbogenstromes 15 erzeugen infolge der Lorentz
kraft einen ringförmigen Strom 17 im Lichtbogenplasma. Die Be
schleunigung des Plasmas ergibt sich unter Bildung einer Hall
spannung aus der Wechselwirkung dieses ringförmigen Stromes 17
mit der radialen Komponente des Magnetfeldes 16. Die
Kontraktion des beschleunigten Plasmastrahls 14 ist durch die
Lorentzkraft des ringförmigen Stromes 15 und die axiale Kompo
nente des Magnetfeldes 16 gewährleistet.
Mit den zuvor beschriebenen Verfahren lassen sich nicht nur
Schaltstücke für Vakuumschalter oder sonstige Bauteile aus
einem metallenen Tragkörper und einer metallischen Auflage
herstellen. Es ist auch möglich, damit auf einem metallischen
Tragkörper eine isolierende Schicht aufzubringen oder einen
isolierenden Tragkörper zu beschichten. Bei geeigneter Ausbil
dung des Verfahrens ist es sogar möglich, die Auflageschicht 7
in Form von Pulver lediglich lose auf den Tragkörper aufzule
gen oder das Pulver unter der Wirkung der Schwerkraft auf den
Tragkörper rieseln zu lassen, wo es dann laufend eingeschmol
zen wird.
Bezeichnungsliste
1 Kontaktträger
2 Lichtbogenkontaktschicht
3-6 Körner
7 Auflageschicht
8 Vakuumlichtbogen
9 Kathode
10 Anode
11 Spule
12 Lichtbogen
13 Anode
14 Plasmastrahl
15 Lichtbogenstrom
16 Magnetfeld
17 Strom
2 Lichtbogenkontaktschicht
3-6 Körner
7 Auflageschicht
8 Vakuumlichtbogen
9 Kathode
10 Anode
11 Spule
12 Lichtbogen
13 Anode
14 Plasmastrahl
15 Lichtbogenstrom
16 Magnetfeld
17 Strom
Claims (15)
1. Schaltstück für einen Vakuumschalter mit einem Kontakt
träger (1) und mit einer auf dem Kontaktträger (1) aufge
brachten Lichtbogenkontaktschicht (2), dadurch gekenn
zeichnet, daß die Lichtbogenkontaktschicht (2) eine
Dicke aufweist, bei der während eines Schaltvorgangs auf
grund erhöhter Wärmeableitung durch den Kontaktträger (1)
die Schmelztiefe verringert und die Abkühlung der
Oberfläche beschleunigt wird gegenüber einem Schaltstück,
bei dem die Lichtbogenkontaktschicht (2) so dick ist,
daß der Kontaktträger (1) keinen wesentlichen Einfluß
auf Schmelztiefe und Abkühlung der Lichtbogenkontakt
schicht (2) hat.
2. Schaltstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Lichtbogenkontaktschicht (2) aus einem annähernd ho
mogenen Material besteht.
3. Schaltstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Lichtbogenkontaktschicht (2) aus einem Material be
steht, dessen Wärmeableitfähigkeit von der
Schaltstückoberfläche zum Kontaktträger (1) hin zunimmt.
4. Schaltstück nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Lichtbogenkontaktschicht (2) eine
zwischen 0,3 und 2 mm liegende Dicke (D) aufweist.
5. Schaltstück nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Dicke zwischen 0,4 und 0,7 mm liegt.
6. Schaltstück nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Lichtbogenkontaktschicht (2) ein erstes gut wärmelei
tendes Material, wie Cu, enthält, sowie ein zweites,
schlechter wärmeleitendes Material, wie Cr, Co, Fe, Nb,
Zr, Mo, W, Keramik, welches dem ersten Material in Form
von Körnern (3, 4) mit von der Schaltstückoberfläche zum
Kontaktträger (1) hin abnehmender Konzentration zugesetzt
ist.
7. Schaltstück nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Lichtbogenkontaktschicht (2) ein gut wärmeleitendes
Material, wie Cu, enthält, in welches Körner (3, 4) aus
einem schlechter wärmeleitenden Material, wie Cr, Co, Fe,
Nb, Zr, Mo, W, Keramik derart eingebettet sind, daß
durch unterschiedliche Formung und Ausrichtung der Körner
(3, 4) ein Wärmeleitungsgradient erzielt wird.
8. Verfahren zur Herstellung eines Schaltstücks nach Pa
tentanspruch 1 oder eines entsprechend beschaffenen Bau
teils, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Oberfläche
eines Tragkörpers eine Schicht (7) aus einem gegenüber
dem Material des Tragkörpers schlechter wärmeableitenden
Material aufgelegt wird, und daß sodann mittels minde
stens eines Wärmeimpulses zumindest der Tragkörper in
seinen oberflächennahen Bereichen so tief aufgeschmolzen
wird, daß sich nach der Verfestigung der Schmelze eine
Oberflächenbeschichtung, insbesondere die Lichtbogenkon
taktschicht (2), bildet.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
der Wärmeimpuls von einem auf dem herzustellenden Bauteil
fussenden Lichtbogen (8, 12) gebildet wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
der Lichtbogen (8, 12) in einem axialen magnetischen Feld
brennt, dessen Stärke derart gewählt ist, daß eine Kon
traktion des Lichtbogens (8, 12) an dem als Anode geschal
teten Bauteil vermieden wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Lichtbogen (8, 12) im Vakuum oder
einem inerten Gas von einigen oder mehreren Hundert mbar
brennt.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
das Gas in axialer Richtung zur Anode strömt.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß eine mit einer Beschleunigungsspannung
beaufschlagte ringförmige Anode (10) vorgesehen ist, die
vom Lichtbogen (8, 12) durchsetzt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Wärmeimpuls von
einem elektrisch neutralen Plasmastrahl (14) oder einem
geeignet dimensionierten Elektroden-, Ionen- oder Laser
strahl gebildet wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Plasmastrahl
(14) in einer Vakuumlichtbogen-Anordnung erzeugt und
durch eine ringförmige Anode (13) und eine ringförmige
Spule (11) der Vakuumlichtbogen-Anordnung hindurch ge
richtet wird, wobei die Anode (13) und Spule (11) derart aus
gebildet sind, daß der Plasmastrahl (14) unter der Wir
kung einer beschleunigten Lorentzkraft steht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883842919 DE3842919C2 (de) | 1988-12-21 | 1988-12-21 | Schaltstück für einen Vakuumschalter |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883842919 DE3842919C2 (de) | 1988-12-21 | 1988-12-21 | Schaltstück für einen Vakuumschalter |
Publications (2)
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DE3842919C2 DE3842919C2 (de) | 1995-04-27 |
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DE19883842919 Expired - Fee Related DE3842919C2 (de) | 1988-12-21 | 1988-12-21 | Schaltstück für einen Vakuumschalter |
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