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Anordnung zur Erzeugung beweglicher oder sich ändernder Schrift-,
Bild-oder sonstiger graphischer Darstellungen Die Erfindung betrifft eine Anordnung
zur Erzeugung beweglicher oder sich ändernder Schrift-, Bild- oder sonstiger graphischer
Darstellungen, insbesondere zu Reklame zwecken, wobei die Darstellungen in liniengerasteter
Form verwendet werden. Unter begrenzt beweglich ist dabei zu verstehen, daß sich
die Darstellung bei sich ändernden Winkeln zwischen betrachtendem Auge und Darstellungsebene
zu bewegen scheint, beispielsweise rotierend, und unter einer sich ändernden Darstellung
ist zu verstehen, daß die Darstellung der selben Darstellungsfläche durch eine andere
Darstellung ersetzt wird.
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Es ist bekannt, um sich bewegende Darstellungen zu erzeugen, durch
übereinandergelegte und relativ zueinander bewegte Raster-oder Darstellungsfolien
beispielsweise den Eindruck von Rotationen oder anderen Bewegungentsu erwecken,
oder diese Bewegungen
tatsächlich zu erzeugen, wie dies beispielsweise
bei Kinoreklamen, Fernsehwetterkarten (Darstellung von Niederschlagsgebieten) od.
dgl. der Fall ist. Es sind auch Spielzeugdarstellungen bekannte, die durch Verbiegen
oder Bewegen der Darstellungsfläche zu einer scheinbaren Bewegung der Darstellung
führen.
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Bewegte oder sich ändernde Reklamedarstellungen können auch bei Leuchtreklamen
erzeugt werden, wobei übereinander gelegte Leuchtröhren abwechselnd zum Aufleuchten
gebracht werden, oder es werden aus vielen Glühbirnen bestehende Plächen, bei entsprechender
Kontaktanordnung und -schaltung, ausgewählte Glühbirnen zum Aufleuchten gebracht.
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Alle diese Maßnahmen und Anordnungen erfordern zur Erzeugung einer
Beweglichkeit oder Veränderung der Darstellung selbst eine Bewegung mindestens eines
der die Darstellung repräsentierenden Teiles, oder bei Leuchtreklamen den Einsatz
aufwendiger elektrischer Einrichtungen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabenstellung zugrunde, die Darstellungsmittel
für Schrift-, Bild- oder sonstiger graphischer Darstellungen so anzuordnen und auszubilden,
daß durch die Bewegung des Betrachters allein, eine Bewegung bzw. Änderung der Darstellung
bewirkt wird, ohne daß sich dabei grundsätzlich an der Darstellung etwas bewegen
muß.
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Diese Aufgabe ist mit einer Anordnung der genannten Art gelöst,
die
nach der Erfindung dadurch gekennzeichnet ist, daß vor der gerasterten Darstellung
eine transparente Distanzschicht, wie Luft-, Glas-, Kunststoffschicht od. dgl0 und
eine Schicht aus optisch wirksamen dicht an dicht liegenden Leisten mit kreisabschnittförmigen
bis kreisförmigen Querschnitt Leisten angeordnet sind.
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Mit kreisabschnittförmigen bis kreisförmigen Querschnitt soll hierbei
zum Ausdruck gebracht sein, daß für die Leisten Querschnitte gewählt werden können,
die auch kleiner als ein Halbkreis sein können.
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Entscheiden zur Erzeugung einer Bewegung bzw. Veränderung (unter der
hier auch ein Verschwinden der Darstellung zu verstehen ist), ist also bei Verwendung
nur einer gerasterten Darstellung die Anordnung einer transparenten Distanzschicht
und einer Schicht aus optisch wirksamen, dicht an dicht liegenden Leisten. Es hat
sich gezeigt, daß es für den gewünschten Effekt unbeachtlich ist, ob die Distanzschicht
oder die Leistenschicht gegen die gerasterte Darstellung gerichtet ist.
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Mit einer solchen Anordnung ist es also beispielsweise möglich, zwei
Schriftzüge gerastert gewissermaßen ineinandergeschachtelt anzuordnen und durch
die darüber angeordnete Distanz- und Leistenschicht zu bewirken, daß ein vorbeifahrender
oder vorbeigehender Betrachter erst den einen Schriftzug und dann den anderen erkennt.
Wird nur ein Schriftzug gerastert vorgesehen, so ist
dieser von
einer bestimmten Stellung aus klar erkennbar und von einer anderen überhaupt nicht
mehr.
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Ohne Beeinträchtigung der Wirksamkeit dieser Anordnung kann dabei
die Distanzechicht und die Leistenschicht einen einheitlichen optisch wirksamen
Körper bilden.
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In Rücksicht auf große Reklameflächen ist es vorteilhaft auch möglich,
entweder die Leisten oder den aus Distanzschioht und Leisten bestehenden Körper
hohl auszubilden und den Hohlraum mit einer F1WBSiGkeit zu füllen, die den gleichen
oder den angenähert gleichen Brechungsindex wie das transparente Material des Hohlkö.rpers
hat. Damit ist natürlich eine beträchtliche Materialersparnis und ggf. Transporterleichterung
gegeben.
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Obgleich, wie erwähnt, nicht grundsätzlich für die Lösung der gestellten
Aufgabe erforderlich, können natürlich auch die beteiligten Elemente relativ zueinander
bewegt werden, was in verschiedener Weise erfolgen kann, beispielsweise durch Hin-
und Herbewegung oder Ausbildung der Distanz- und Leistenschicht in Form eines biegbaren
Bandes, das dann vor der gerasterten Darstellung kontinuierlich vorbeibewegt wird.
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Vorzugsweise, da mit optimaler Wirksamkeit verbunden, wird die Breite
der Rasterstreifen der Darstellung 8o bemessen, daß sie der halben Breite der Leisten
entspricht.
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Die gestellte Aufgabe läßt sich auch noch in anderer Weise lesen,
wenn man nur eine Bewegung der betreffenden Darstellung, aber keine Veränderung
oder ein Verschwinden bewirken will.
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In diesem Fall ist die Anordnung nach der Erfindung dadurch gekennzeichnet,
daß die gleich oder ungleich gerasterten Darstellungen in Form von an sich bekannten
Rastern zu beiden Seiten einer transparenten Zwischenschicht, wie Schaufensterscheibe,
transparenter Fußbodenbelag, Luftschioht od. dgl. angeordnet sind.
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Hierbei ist also nur eine Distansschicht in Form einer Zwischenschicht
zwischen zwei Rastern erforderlich.
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Bei allen Ausführungsvarianten ergibt sich der verblüffendo Effekt,
daß beim Vorbeifahren oder Vorbeigehen der Betrachter sich bewegende, wechselnde
oder verschwindende Darstellungen sieht, die natürlich dadurch in besonderem Maße
seine Aufmerksamkeit wecken. Beispielsweise können Hinweisschilder auf Gefahrenquellen
an Autobahnen in dieser Weise ausgebildet werden oder große Reklame tafeln.
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Ordnet man beispielsweise einen Linienraster mit achsparallelen Linien
auf einem drehbaren, transparenten von innen beleuchtbaren Zylinder an, dem ein
stehender Zylinder mit einer gewissen Distanz zugeordnet ist und bringt man am stehenden
Zylinder ein Sichtfenster mit einer geeigneten Rasterdarstellung an
(beispielsweise
die bekannte Olympia Spirale), so ergibt sich bei Drehung des Innenzylinders eine
scheinbare Drehung der Spirale. Bei entsprechender Rasterauabildung ist es möglich
beispielsweise Märchenfiguren, Tierdarstellungen od. dgl. eine begrenze Beweglichkeit
zu vermitteln.
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Selbstverständlich können die gerasterten Darstellungen mit an sich
bekannter Leuchtfarbe oder transparantfarbig angelegt sein.
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Die Erfindung wird nachfolgend an Hand der zeichnerischen Darstellung
von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
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In dieser Darstellung zeigt Fig. 1 im Schnitt die prinzipielle Anordnung
einer Distanzschicht und einer Schicht optisch wirksamer Leisten; Fig. 2 im Schnitt
eine andere Ausführungsform mit im Quer -schnitt kreisförmigen Leisten; Fig. 3 im
Schnitt eine der Ausführungsform gemäß Fig. 2 entsprechende Variante mit hohlen
Leisten; Fig. 4 im Schnitt eine der Fig. 1 prinzipiell entsprechende Variante in
anderer Ausführungsform; Fig. 5 im Schnitt eine andere Ausführungsvariante; Fig.
6 das Beispiel eines Schriftrastere zur Verwendung mit den Ausführungsformen nach
den Fig. 1-5; Fig. 7 das Beispiel eines Linienrasters zur Verwendung im Rahmen einer
anderen Lösungsmöglichkeit und Fig. 8 zwei Raster gemäß Fig. 7 im aufeinandergelegten
Zustand.
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In den Figuren ist aur eine maßstabsgerechte Darstellung der Dicke
der Distantschicht keine RUckslcht genommen.
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In Fig. 1 ist die Distanzschicht mit 1 bezeichnet, auf der im Querschnitt
halbkreifbrmige Leisten 2 dicht an dicht liegend angeordnet sind. Die Verbindung
erfolgt mit einem geeigneten, ebenfalls transparenten Kleber.
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Die Distanz schicht 1 und die Leisten 2 können aber auch gemäß Fig.
4 einen einheitlichen optischen Körper 3 bildend der im gezeigten Ausführungsbeispiel
mit Nut 4 und Feder 5 in den Randbereichen versehen ist, wodurch mehrere solcher
Elemente zu größeren Flächen zusammengestellt werden können.
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Eine weitere einschlägige Variante ist in Fig. 5 verdeutlicht, bei
der ein Flächenelement im Sinne der Fig. 1 bzw. Fig. 4 dadurch gebildet ist, daß
den Leisten jeweils ein entsprechend großes Stück der Distanzschicht zugeordnet
ist und beide Teile einen einheitlichen Hohlkörper 6 bilden, der ebenfalls beispielsweise
durch Nut 4t und Feder 5' zusammengehalten mit anderen Hohlkörpern 6 ein Plächenelement
bildet, das insbesondere für große Reklametafeln oder Hinweisschilder bestimmt ist.
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Die Ausbildung zu Hohlkörpern hat, wie erwähnt, den Vorteil einer
großen Materialersparnis und Transporterleichterung, da die Einzelelemente erst
an Ort und Stelle nach ihrer Installation mit einer geeigneten Flüssigkeit gefüllt
werden können0
Bei den Ausführungsbeispielen nach den Figuren 3
und 4 haben die Leisten 2t, 2t' kreis- bzw. kreisförmigen Querschnitt, d.h., im
Falle der Fig, 3 sind die Leisten ebenfalls als Hohlkörper ausgebildet. Da sich
derartige Leisten weniger gut an der Distanzschicht 1 befestigen lassen, ist noch
eine Deckscheibe 7 vorgesehen. Mit 8 ist die Schicht einer gerasterten Darstellung
angedeutet, von der ein Beispiel in Fig. 6 verdeutlicht ist. Legt man über diesen
Schrift-raster die optisch wirksamen Leisten mit ihrer Distanzschicht, so wird in
einer Stellung das Wort "ZEISSe und in einer um Leistenbreite verschobenen Stellung
das Wort "OPTIK" Diese Verschiebungsbewegung ist jedoch nicht erforderlich, wenn
sich der Betrachter selbst bewegt, d.h., wenn beispielsweise ein Autofahrer an das
in ausreichender Distanz von der Fahrbahn aufgestellte Schild heranfährt, sieht
er zunächst nur das eine Wort und beim Weiterfahren das andere.
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Es ist aber auch möglich, nur ein Wort aufzurastern und die Rasterzwischenräume
frei zu halten. Bei einem solchen Schild taucht auf dem zunächst leer erscheinenden
Schild in einer bestimmten Stellung zum Schild plötzlich das Wort auf, um dann ebenso
plötzlich wieder zu verschwinden. Das gleiche läßt sich natürlich auch mit entsprechend
aufgerasterten Bild- oder sonstigen graphischen Darstellungen erreichen. Durch die
Möglichkeit, auf diese Weise etwas verschwinden und wieder auftauchen zu lassen,
kann man natürlich auch den Eindruck einer sich bewegenden Darstellung erzeugen.
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Wie erwähnt, ist es für die Erzeugung derartiger Erscheinungen nicht
erforderlich, die Gesamtanordnung oder ihre Teile zueinander zu bewegen, aber es
kann natürlich auch mit entsprechenden Hilfsmitteln, die hier keiner näheren Erläuterung
bedgrfen, da ohne weiteres verfügbar, den Teilen der Anordnung eine Bewegung vermittelt
werden, wodurch für den ruhenden Betrachter die gleichen Effekte eintreten.
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Es hat sich gezeigt, daß Leisten, deren Querschnitte von der Form
der dargestellten abweichen, auch eine gewisse Wirkung haben; optimale Effekte sind
aber mit kreisförmigen Querschnitten erreichbar, wobei die halbe Grundflächenbreite
der Leisten jeweils einer Rasterstreifenbreite entsprechen sollte.
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Wie erwähnt, kann die gestellte Aufgabe noch in anderer Weise gelöst
werden, wenn es nur um die Beweglichkeit einer Darstellung gehen sollo Wesentlich
ist dabei jedoch ebenfalls die Anordnung einer Zwischen- bzw. Distanzschicht, zwischen
zwei Rasterfolien, von denen eine in Fig. 7 verdeutlicht ist. Legt man zwei solche
Rasterfolien übereinander im Sinne der Fig. 8, so entsteht eine Rasterscheibe mit
einem Speichermuster. Bei Einfügung der Distanzschicht beginnt nun für einen vorübergehenden
Betrachter dieses Speichermuster zu rotieren. Vorteilhaft sind solche Folien selbstklebend
ausgebildet, so daß sie leicht an der Distanzschicht angebracht werden können
Die
Rasterlinien können aber auch durch beispielsweise im Sinne der Fig. 7 zugebogene
Leisten verwirklicht werden, die natürlich in einem äußeren Rahmen gehalten sein
müssen. Ordnet man zwei derartige Rahmen im Sinne der Figo 8 in der freien Atmosphäre
an, eo ergibt sich der gleiche Effekt.
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Natürlich steht nichts im Wege derartige Raster zueinander beweglich
auszubilden, beispielsweise in der Art, daß ein innerer drehbarer Zylinder einen
achsparallelen Linienraster hat, während ein äußerer stehender Zylinder einen Raster
beispielsweise im Sinne der Fig. 7 als Sichtfenster aufweist. Bei drehendem Innenzylinder
scheint sich dann das Speichenmuster auf dem äußeren zu drehen.
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Die Anwendungsmöglichkeiten sind so vielgestaltig und mit einfachen
technischen Mitteln zu verwirklichen, daß auf eine Darstellung derartiger Anwendungsmöglichkeiten
verzichtet wird.