DE4315148A1 - Anordnung von Einzelbildern - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Anordnung von Einzelbildern entlang der Trasse von Schienenfahrzeugen, insbesondere U-Bahnen oder S-Bahnen, wobei die Einzelbilder im wesentlichen in Höhe der Fahrzeugfenster angeordnet sind.

Es ist bereits seit Jahren aus der Praxis bekannt, Werbeplakate und Informationstafeln entlang der Trasse von Schienenfahrzeu­ gen und insbesondere auf den Seitenwänden von U-Bahnschächten anzuordnen. Solche Informationsträger befinden sich meist im Haltestellenbereich, da die Benutzer von öffentlichen Verkehrs­ mitteln hier längere Zeit verweilen und also die nötige Muße zur Betrachtung der Informationsträger aufbringen können.

Die Anordnung von Einzelbildern auf freier Strecke, d. h. ent­ lang der Trasse in Abschnitten, die das Schienenfahrzeug in voller Fahrt zurücklegt, ist problematisch, da ein Betrachter aus dem Fahrzeug heraus nur einen sehr flüchtigen Eindruck ei­ nes Einzelbildes bekommt, der Betrachter also i.d.R. die Bildinformation des Einzelbildes nicht bewußt erfassen kann. Hinzu kommt, daß eine Abfolge von quasi vorbeifliegenden Ein­ zelbildern, die in keinerlei Sinnzusammenhang stehen, für einen Betrachter so anstrengend ist, daß er den Blick von diesen vor­ beifliegenden Einzelbildern wenden wird, um seine Augen nicht zu überanstrengen.

Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine effiziente Anordnung von Einzelbildern entlang der Trasse von Schienenfahrzeugen und insbesondere in den Abschnitten der Trasse, die außerhalb der Haltestellenbereiche liegen, zu er­ möglichen. Außerdem soll einem vorbeifahrenden Betrachter mit Hilfe der erfindungsgemäßen Anordnung die Entwicklung eines Vorgangs in Form einer Veränderung der Bildinformation vermit­ telbar sein.

Die erfindungsgemäße Anordnung von Einzelbildern löst die vor­ anstehende Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1. Danach ist die eingangs genannte Anordnung von Einzelbildern dadurch charakterisiert, daß die Einzelbilder eine Bildfolge bilden und daß die räumlichen Abstände zwischen benachbarten Einzelbildern derart auf die zu erwartende Geschwindigkeit des Schienenfahrzeugs in den einzelnen Abschnitten der Trasse abge­ stimmt sind, daß bei einem Betrachter der Eindruck eines Bildes erzeugt wird, dessen Bildinformation sich zeitlich verändert.

Erfindungsgemäß ist zunächst erkannt worden, daß Einzelbilder prinzipiell überall entlang der Trasse von Schienenfahrzeugen angeordnet werden können, deren Anordnung also nicht auf den Haltestellenbereich begrenzt ist. Es ist ferner erkannt worden, daß das Unbehagen eines Betrachters, ausgelöst von an ihm vorüberfliegenden Einzelbildern, dadurch ausgeräumt werden kann, daß der Eindruck eines einzigen Bildes erzeugt wird. Dazu werden erfindungsgemäß zwei zusammenwirkende Maßnahmen vorge­ schlagen. Zum einen müssen die entlang der Trasse angeordneten Einzelbilder eine Bildfolge bilden, d. h. die Einzelbilder müs­ sen in einem Sinnzusammenhang zueinander stehen. Zum anderen müssen die räumlichen Abstände zwischen benachbarten Einzelbil­ dern derart auf die zu erwartende Geschwindigkeit des Schienen­ fahrzeugs in den einzelnen Abschnitten der Trasse abgestimmt sein, daß für einen in einem vorbeifahrenden Zug sitzenden Be­ trachter eine Art Filmeffekt erzeugt wird.

Es ist prinzipiell möglich, entlang der Trasse identische Ein­ zelbilder so anzuordnen, daß der Betrachter nicht den Eindruck von einzelnen, identischen, vorbeifliegenden Einzelbildern hat, sondern den Eindruck eines einzigen Standbildes. Der Betrachter wird dann die Zwischenräume zwischen den einzelnen identischen Einzelbildern nicht wahrnehmen. Weiterführend wird erfindungs­ gemäß jedoch vorgeschlagen, die Bildinformation der Einzelbil­ der einer Bildfolge so zu wählen, daß bei einem Betrachter der Eindruck eines Bildes erzeugt wird, dessen Bildinformation sich zeitlich verändert. Dadurch wird nicht nur verhindert, daß die Augen des Betrachters überanstrengt werden; es wird im Gegen­ teil zusätzlich das Interesse des Betrachters an der sich zeit­ lich verändernden Bildinformation der Einzelbilder der Bild­ folge geweckt.

Es gibt nun zwei besonders vorteilhafte, sich prinzipiell durch den beim Betrachter erzeugten Eindruck unterscheidende Anord­ nungen von Einzelbildern im Sinne der Erfindung.

Zum einen kann die Bildinformation der Einzelbilder einer Bild­ folge so gewählt sein, daß bei einem Betrachter der Eindruck eines Bewegtbildes erzeugt wird. Dazu stellen die Einzelbilder eine Abfolge von Momentaufnahmen eines Vorgangs entsprechend den Einzelbildern eines Filmes dar. Dem Betrachter können mit dieser Ausführungsform der Erfindung beispielsweise Bewegungs­ abläufe oder zeitliche Veränderungen eines Gegenstandes oder Lebewesens vermittelt werden.

In der zweiten vorteilhaften Ausgestaltung ist die Bildinfor­ mation der Einzelbilder der Bildfolge so gewählt, daß bei einem Betrachter der Eindruck von mindestens zwei aufeinander folgen­ den Standbildern erzeugt wird. Auf diese Weise können soge­ nannte Vorher-Nachher-Darstellungen realisiert werden oder auch die zeitliche Abfolge einzelner Entwicklungsstufen in Zeitraf­ ferform. Möglich sind auch Explosionsdarstellungen, die den Vorgang des Aufbaus bzw. Zusammenbaus von mehrteiligen Geräten darstellen.

Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Einzelbilder der Bild­ folge auf einer im wesentlichen ganzflächig zusammenhängenden Trägerfläche angeordnet sind. In diesem Falle wird der beim Be­ trachter der Bildfolge erzeugte optische Eindruck nicht durch Lichteinfall oder variierenden Hintergrund zwischen den Einzel­ bildern gestört. Die optisch unauffällige, vorzugsweise gleich­ mäßige Trägerfläche, die ggf. zwischen den Einzelbildern einer Bildfolge sichtbar ist, tritt hinter der sich zeitlich verän­ dernden Bildinformation der Einzelbilder der Bildfolge zurück, so daß der Betrachter die Zwischenräume zwischen den Einzelbil­ dern gar nicht wahrnimmt.

Je nach geografischer Lage der Trasse und nach den dadurch be­ dingten Lichtverhältnissen können Trägerflächen entweder ent­ lang einer Seite der Trasse oder auch zu beiden Seiten der Trasse verlaufen.

Die erfindungsgemäße Anordnung von Einzelbildern eignet sich besonders für U-Bahn- oder S-Bahn-Trassen, da diese meist in einem Schacht geführt sind. Als Trägerfläche für Bildfolgen können in diesem Fall vorteilhafterweise die Seitenwände des Schachts genutzt werden.

Es gibt nun mehrere Möglichkeiten, die Einzelbilder der erfin­ dungsgemäßen Anordnung zu realisieren. Einzelbilder in Form von Plakaten können beispielsweise in einfacher Weise durch Aufkle­ ben auf die Trägerfläche aufgebracht werden. Bei schwer zugäng­ lichen Trägerflächen kann die Verwendung von Anzeigetafeln, beispielsweise LCD-Anzeigen oder mechanischen Anzeigetafeln, von Vorteil sein, da sich deren Bildinformation quasi fernge­ steuert variieren läßt. Eine einmal installierte Bildfolge kann in diesem Falle auf einfache Weise abgeändert werden, ohne daß der Fahrzeugbetrieb auf der Trasse eingestellt werden muß.

Im Bereich von U-Bahn- bzw. S-Bahnschächten ohne Einfall von Tageslicht kann die Verwendung von beleuchteten Einzelbildern vorteilhaft sein. Eine Beleuchtung kann entweder durch Anstrah­ len der Einzelbilder oder auch mit Hilfe von transparenten Ein­ zelbildern mit Hintergrundbeleuchtung realisiert sein.

Die erfindungsgemäße Anordnung von Einzelbildern kann in viel­ fältiger Weise verwendet werden, da jedes Einzelbild einen neu­ tralen Informationsträger darstellt. Besonders geeignet ist der Einsatz der erfindungsgemäßen Anordnung von Einzelbildern zu Werbezwecken. Die Verwendung der erfindungsgemäßen Anordnung von Einzelbildern zu Informationszwecken, beispielsweise für Sicherheitsbelehrungen, liegt jedoch ebenfalls im Rahmen der Erfindung.

Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der vorlie­ genden Erfindung in vorteilhafter Weise auszugestalten und wei­ terzubilden. Dazu ist einerseits auf die dem Patentanspruch l nachgeordneten Ansprüche, andererseits auf die nachfolgende Er­ läuterung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Zeichnung zu verweisen. In Verbindung mit der Erläuterung des bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Zeichnung werden auch im allgemeinen bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Lehre erläutert. In der Zeichnung zeigt die einzige Figur in schematischer Darstellung, ein Ausfüh­ rungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Anordnung von Einzelbil­ dern auf einer Seitenwandung eines U-Bahnschachts.

Die einzige Figur zeigt eine Anordnung von Einzelbildern 2 bis 5 entlang der Trasse 1 von Schienenfahrzeugen 10, wobei hier speziell eine U-Bahn 10 als Schienenfahrzeug dargestellt ist, die mit einer Geschwindigkeit v durch einen U-Bahnschacht 1 fährt, was durch den Pfeil v angedeutet ist. Die Einzelbilder 2 bis 5 sind im wesentlichen in Höhe der Fahrzeugfenster 6 angeordnet.

Erfindungsgemäß bilden die Einzelbilder 2 bis 5 zumindest einen Teil einer Bildfolge, die hier nicht komplett dargestellt ist. Die räumlichen Abstände 7 zwischen benachbarten Einzelbildern 2 bis 5 sind derart auf die zu erwartende Geschwindigkeit v des Schienenfahrzeugs bzw. der U-Bahn 10 abgestimmt, daß bei einem Betrachter, also einer Person, die mit der U-Bahn 10 befördert wird, der Eindruck eines Bildes erzeugt wird, dessen Bildinfor­ mation sich zeitlich verändert.

Die Einzelbilder 2 bis 5 der Bildfolge sind auf der Seitenwand 8 des U-Bahnschachts angeordnet, welche eine ganzflächig zu­ sammenhängende Trägerfläche für die Einzelbilder 2 bis 5 bil­ det. In dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Einzelbilder 2 bis 5 als Plakate realisiert, welche entweder direkt auf die Seitenwand 8 des U-Bahnschachts aufgeklebt sind oder auf extra dafür vorgesehene, entsprechend angeordnete Pla­ katträger.

Da U-Bahnschächte außerhalb der Haltestellenbereiche i.d.R. nicht beleuchtet sind, sind in dem hier dargestellten Ausfüh­ rungsbeispiel Lampen 9 als Beleuchtungselemente für die Einzel­ bilder 2 bis 5 vorgesehen.

Bei den Einzelbildern kann es sich um mindestens zwei Teilfol­ gen von jeweils identischen Bildern handeln, die beim Betrach­ ter den Eindruck von aufeinanderfolgenden Standbildern er­ zeugen, oder auch um eine Abfolge von Bildern, die Momentauf­ nahmen der zeitlichen Entwicklung eines Vorgangs darstellen, so daß beim Betrachter der Eindruck eines Bewegtbildes erzeugt wird. Wesentlich ist, daß die Abstände zwischen benachbarten Einzelbildern auf die Geschwindigkeit des Schienenfahrzeugs ab­ gestimmt sind. Diese Abstimmung soll zum einen bewirken, daß der optische Eindruck der Trägerfläche, die zwischen den Ein­ zelbildern sichtbar ist, hinter dem der Einzelbilder zurück­ tritt. Zum anderen soll erreicht werden, daß sich der optische Eindruck der Einzelbilder in der Art eines Filmes zu einem ein­ zigen Bild verdichtet, dessen Bildinformation sich zeitlich verändert.

Abschließend sei hervorgehoben, daß die erfindungsgemäße Lehre nicht auf das voranstehend erörterte Ausführungsbeispiel be­ schränkt ist. Die erfindungsgemäße Lehre läßt sich vielmehr auch in Verbindung mit überirdisch geführten Trassen von Schie­ nenfahrzeugen realisieren.

Claims (10)

1. Anordnung von Einzelbildern (2 bis 5) entlang der Trasse (1) von Schienenfahrzeugen (10), insbesondere U-Bahnen oder S- Bahnen, wobei die Einzelbilder (2 bis 5) im wesentlichen in Höhe der Fahrzeugfenster (6) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelbil­ der (2 bis 5) eine Bildfolge bilden und daß die räumlichen Ab­ stände (7) zwischen benachbarten Einzelbildern (2 bis 5) derart auf die zu erwartende Geschwindigkeit (v) des Schienenfahrzeugs (10) in den einzelnen Abschnitten der Trasse (1) abgestimmt sind, daß bei einem Betrachter der Eindruck eines Bildes er­ zeugt wird, dessen Bildinformation sich zeitlich verändert.

2. Anordnung von Einzelbildern nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Bildinformation der Einzelbilder (2 bis 5) der Bildfolge so gewählt ist, daß bei einem Betrachter der Eindruck eines Bewegtbildes erzeugt wird.

3. Anordnung von Einzelbildern nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Bildinformation der Einzelbilder (2 bis 5) der Bildfolge so gewählt ist, daß bei einem Betrachter der Eindruck von mindestens zwei aufeinanderfolgenden Standbildern erzeugt wird.

4. Anordnung von Einzelbildern nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelbilder (2 bis 5) der Bildfolge auf einer im wesentlichen ganzflächig zusammenhängen­ den Trägerfläche (8) angeordnet sind.

5. Anordnung von Einzelbildern nach Anspruch 4, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Trägerfläche (8) zumindest entlang einer Seite der Trasse (1), vorzugsweise zu beiden Seiten der Trasse (1), verläuft.

6. Anordnung von Einzelbildern nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Trasse (1) in einem Schacht geführt ist und zumindest eine Seitenwand (8), vorzugs­ weise beide Seitenwände (8), des Schachts als Trägerfläche dient bzw. dienen.

7. Anordnung von Einzelbildern nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelbilder in Form von Plakaten (2 bis 5) auf die Trägerfläche (8) aufgebracht, vor­ zugsweise aufgeklebt, sind.

8. Anordnung von Einzelbildern nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelbilder durch Anzeige­ tafeln, vorzugsweise LCD-Anzeigen oder mechanische Anzeigeta­ feln, realisiert sind.

9. Anordnung von Einzelbildern nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelbilder (2 bis 5) be­ leuchtet sind.

10. Anordnung von Einzelbildern nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelbilder (2 bis 5) bzw. die Bildfolge der Einzelbilder (2 bis 5) zu Werbezwecken dient.