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Haftungsverbesserung von Polyestern an Kautschuk Die Erfindung betrifft
ein Verfahren zur Verbesserung der Haftung von verstärkenden Polyestern an Kautschukmischungen.
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speziell zur Verbesserung der Haftung von Polyesterkord und -schnüren
an Kautschukmischungen bei der Herstellung von verstärkten Gummiwaren und die hierbei
hergestellten polyesterverstärkten Formteile.
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Der überwiegende Teil von Gummiwaren, die hohe Zugfestigkeit haben
müssen, wird mit Textilmaterialien verstärkt.
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Für Gummiwaren wie Luftreifen, endlose Gurte und Bänder, technischen
Bremsscheiben, Brückenbelänge u.dergl. werden in erster Linie verstärkende Textilelemente
aus Reyon, Nylon und Polyestern gewählt. Schwierigkeiten der Haftung zwischen Gummi
und Reyon sowie Gummi und Nylon sind weitsgehend behoben, jedoch haften Textilelemente
aus Polyestern im allgemeinen schlecht an Kautschuk. Angesichts der außergewöhnlichen
Festigkeit von Polyesterfasern haben Polyester dennoch weitgehend Eingang als Verstärkungselemente
in Gummiwaren gefunden.
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Eine Methode zur Verbesserung der Haftung von verstärkenden Polyesterelementen
an Kautschuk besteht in der Behandlung der Oberfläche der Polyesterverstärkung mit
einem Polycpoxyd. Die mit dem Epoxyd überzogenen Verstärkungsmateralien aus Polyestern
werden dann mit einer wässrigen Dispersion behandelt, die eine Kombination aus einem
Resorcin-Formaldehyd-Vorkondensat und einem Vinylpyridinlatex enthalt. Das Hauptproblem
bei diesem bekannten Verfahren liegt in den Verarbeitungsschwierigkeiten, die bei
der urspninglichcn Beschichtung mit dem Polyepoxyd auftreten, sowie in der Produkthaftung,
die gewöhnlich nicht so gut ist wie die Haftung, die mit Verstärkungsteilen aus
Reyon oder Nylon erzielbar ist. Bei den bekannten Verfahren zur Behandlung der Oberfläche
von Verstärkungsteilen aus Polyestern mit einem Polyepoxyd wird entweder ein Epoxyharz,
das ein Hertemittel enthält, aufgetragen, oder das Epoxyharz wird in einem ersten
Bad aufgetragen, worauf ein zweites Bad folgt, das ein Härtemittel für das Epoxyharz
enthält. In neuerer Zeit wird ein Epoxyharz in Abwesenheit eines Härtemittels auf
vollständig verstreckte Garne aufgebracht. Jedes dieser bekannten Verfahren weist
gewisse Mängel auf. Wenn beispielsweise ein Wärtemittel für epoxyharze unmittelbar
in einem Beschichtungsbad verwendet wird, das ein Epoxyharz enthält, reagieren das
Epoxyharz und das Hartemittel im Bad unter Bildung eines festen Polymeren, das sich
abscheidet und schließlich die Leitungen und Ventile des Zuführungssystems des Bades
verstopft. Dies ist besonders schwerwiegend bei einem Spinnverfahren, bei Qem die
Ausrüstung wähnend einer erheblichen Zeit ernöhten Temperaturen (60°C) ausgesetzt
werden kann, bevor sie auf das Garn aufgebracht wird. Das zweite Problem bei diesen
katalysierten Klebstoffzwischenschichten bei Verwendung in Verbindung mit einem
Spinnverfahren besteht darin, daß ein Tvil des gehärteten (oder teilweise gehärteten)
Epoxyharzes vom Gnrn auf die heißen Galetten oder die heiße Platte der Verstreckungsapparatur
übertragen wird, wo es einen Welse bildet. Diese de Schichten müssen häufig entfernt
werden, da sie. sonst immer dicker
werden und den Wirkungsgrad der
Umwandlung des Polymeren in ein Garn verschlechtern. Zwei weitere Probleme treten
auf, wenn als Härtemittel ein Amin verwendet wird. Amine bauen Polyester ab, und
ihre Verwendung in Klebstoffzwischenschichten könnte eine Verschlechterung der thermischen
Stabilität des Garns zur Folge haben. Ferner sind Amine äußerst giftig und erfordern
äußerste Vorsicht in der Handhabung.
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Wenn mehrere Bäder verwendet werden, d.h. ein Epoxyharz allein im
ersten Beschichtungsbad und ein Härtemittel für das Epoxyharz in einem zweiten Beschichtungsbad
verwendet wird, steigen die Verarbeitungskosten starkan. Ferner hat die Verunreinigung
des zweiten Bades durch das Epoxyharz aus dem ersten Bad schließlich ein Verfahren
zur Folge, das mit den gleichen Schwierigkeiten behaftet ist wie das Verfahren,
bei dem ein einziges Bad verwendet wird, das sowohl das Epoxyharz als auch das Härtemittel
enthält. Es liegt zwar nahe, daß Epoxyharze auch in Abwesenheit von Ilärtemitteln
aushärten, jedoch werden bei bekannten Verfahren, z B. bei dem Verfahren des USA-Patents
3 247 043, bei denen vollverstrecktes Garn mit Epoxyharzen in Abwesenheit von Härtemitteln
überzogen wird, keine Produkte erhalten, die den Grad der haftfestigkeit an Kautschuk
aufeisen, wie er bereits bei Verstürlrusmaterialien aus Reyon und Nylon erzielt
wird.
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Bei den vorstehend beschriebenen Verfahren handelt es sich um Überzüge,
die gewöhnlich mit dem Polyestersubstrat chemisch reagiercn, d.h. die Überzüge können
nicht mit Lösungsmitteln entfernt werden. Beispiele solcher chemisch umgesetzter
Beschichtungssysteme werden in den USA-Patentschriften 3 383 242 und 3 297 468 beschrieben.
Ein solcher Überzug verändert zwar chemisch die Oberfläche des Polyest@ substrats,
führt jedoch nicht zu wesentlichen physikalischen Unterschieden in der Natur der
Oberfläche des Feders.
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Diese chemischen Veränderungen verbessern natürlich die Haftung der
Polyesterverstärkung an Kautschuk, jedoch führen
sie nicht zun
Produkten, die den Grad von Haftfestigkeit an Kautschuk aufweisen, der bereits bei
Reyon und Nylon erreicht worden ist. Abgesehen von der ungenüngenden Haftfestigkeit
haben die chemischen Veränderungen einen erniedrigten Schmelzpunkt an der Oberfläche
des Substrats und damit die erhöhte Wahrscheinlichkeit einer Schädigung und des
Versagens des Verstärkungsmaterials bei Anwendungen, bei denen hohe Temperaturen
auftreten, zur Folge.
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Ferner führt die chemische Veränderung der Oberfläche des Substrats
zu einer Versteifung des Substrats und zu eI0i£1' Verschlechterung der Ermüdungsfestigkeit
des Produkts.
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Versuche wurden durchgeführt, ein Substrat mit einem Material zu überziehen,
das verbesserte Haftfestigkeit an Kautschuk aufweist, ohne den Überzug zu "härten"
oder chemisch umzusetzen. Bei diesen Methoden wird jedoch der Uberzug als abschließender
Arbeitsgang bei der Verarbeitung des Fadens aufgebracht, d.h. der tAberzug wird
auf ein vollständig verstrecktes Garn aufgetragen, so daß ein geschlos sener Überzug
auf dem Faden gebildet wird. Verfahren dieser Art, wie sie in der USA-Patentschrift
3 297 468 beschrieben werden, führen weder zu einer chemischen noch physikalischen
Veränderung der Oberfläche des Fadens, d.h. nach der Entfernung des Überzuges ist
kein Unterschied am Faden festzustellen.
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Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren, bei dem Extrudate aus
Polyäthylenterephthalat einer Vorbehandlung unterworfen werden, durch die das Extrudat
mit Kautschuk verklebbar gemacht wird. Die Jrfindung umfaßt ferner die hieibei hergestellten
Produkte.
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Die Erfindung ist ferner auf ein Verfahren zur Herstellung von Textilmaterialien
oder textilartigen Materialien gerichtet, die modifizierte physikalische Oberflächeneigenschaften
und unveränderte chemische Eigenschaften aufweisen und mit einem Überzug versehen
sind, der sich mit Lösungsmitteln entfernen läßt. Die Erfindung umfaßt ferner
verstirlcte
Gummi waren, die mit Textilmaterialien oder te@ tilartigen Materialien aus Polyestern
mit modifizierten Oberflächeneigenschaften verstärkt sind.
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Gemäß der Erfindung wurde nun gefunden, daß verbesserte klebstoffgrundierte
Verstärkungsmterialien aus Polyestern hergenstellt werden können, wenn ein Kristallisationsmittel
ohne Härtemittel auf unverstrecktes Garn aufgebracht wird und auf das Überziehen
die normalen Heiz-, Verstreckungs-und Entspannungsstufen folgen, die normalerweise
angewandt werden, um die gewünschten Eigenschaften im Extrudat zu erzielen. Die
Wärmebehandlung und die Verstreckung in Kombination stellen clie einzigen Verarbeitungsstufen
dr die erforderlich sind, bevor der klebstoffgrandierte Polyester gegebenenfalls
in ein Resorcin-Formaldehydlatexbad getaucht wird. Das Kristallisationsmittel wird
vorzugsweise so gepuffert, daß sein pH-Wert im alkalischen Bereich liegt, wodurch
die Haftung weniger empfindlich gegenüber der Wärmealterung gemacht wird.
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Der hier gebrauchte Ausdruck "unverstrecktes Garn" umfaßt alle Garne,
die nicht vollständig verstreckt sind, d.h.
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unvollständig verstreckte Garne fallen ebenfalls in den Rahmen der
Erfindung. Alle fiir die Zwecke der Erfindung verwendeten Polyestergarne müssen
jedoch nach der Aufbringung des Kristallisationsmittels wenigstens 1,2-fach, vorzugweise
wenigstens 2-fach verstreckt werden können, um die ursprüngliche Oberfläche teilweise
bloßzulegen. Besonders bevorzugt für die Beschichtung mit einem Kristallisationsmittel
werden frisch gesponnene Polyestergarne im unverstreckten Zustand, wodurch größere
Teile der ursprünglichen Oberfläche bloßgelegt werden.
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Die Verstärkungsmaterialien aus Polyestern zeichnen sich aus durch
eine hohe Oberflächenenergie, speziell eine Oberflächenenergie von mehr als 45 dyn/cm,
eine chemisch im wesentlichen unveränderte Oberfläche und einen darauf aufgebrachten
unterbrochenen Überzug. Die Polyesterformteile
gemäß der Erfindung
können beschichtete oder unbeschientete Formteile sein. Besonders bevorzugt werden
Fernteile mit einer Oberflächenenergie von mehr als 52 dyn/cm und einem unterbrochenen
und nicht umgesetzten Epoxyharzüberzug. Der hier gebrauchte Ausdruck "unterbrochener
Überzug" umfaßt jeden ungleichmäßigen Überzug, bei dem "Inseln" der aufgebrachten
Materialien auf dem Substrat gebildet werden.
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Der hier gebrauchte Ausdruck "Oberflächenenergie" oder "kritische
Oberflächenspannung" kann definiert werden als die Oberflächenspannung einer Flüssigkeit,
die die niedrigste Oberflächenspannung, die eine Flüssigkeit haben kann, und dennoch
einen Kontaktwinkel von mehr als 0° auf dem Feststoff hat. Der Wert der Oberflachen@@ergie
wird bestimmt durch Beobachtung des Ausbreitungsverhaltens und des Kontaktwinkels
0 einer Reihe von Flüssigkeiten mit abnehmender Oberflächenspannung γ@. Es
besteht eine geradlinige Beziehung zwischen cos# und γ@. Der @@@nittpunkt
dieser Linie mit der Linie cos # = 1 (d.h. #=#) ergib@@@nen Wert der Oberflächenenergie,
der unabhängig von der Art der Testflüssigkeiten und ein Parameter ist, der nur
für die feste Oberfläche charackteristisch ist.
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Es ist zu bemerken, daß Messungen der Oberflächenenergie auf dem Polyestersubstrat
vorgenommen werden, das vollig frei von Überzugsmaterialien ist. Wie bereits erwähnt,
fallen beschichtete Polyestersubstrate in den Rahmen der Erfindung. Die Überzugsmaterialien
dürfen jedoch keine chemische Reaktion mit dem Polyestersubstrat eingehen und müssen
mit einem geeigneten Lösungsmittel entfernbar sein, um die hier beschriebene Messung
der Oberflächenenergie am Polyestersubstrat vornehmen zu können.
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Die Polyestersubstrat mit hoher Oberflächenenergie werden hergestellt,
indem ein flüssiges Kristallisationsmittel auf die Oberfläche des Substrats aufgebracht
und das Substrat dann unter solchen Bedingungen verstreckt wird, daß eine chemische
Reaktion zwischen dem Substrat und dem kristallisationsmittel
verhindert
wird.
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Als Kristallisationsmittel eignen sich für die t'7wecke der Erfindung
alle Substanzen, die, wenn sie als Flüssigkeit, Lösung, Emulsion oder Dispersion
in einem geeigneten Träger auf ein amorpher Polymeres aufgetragen werden, das Polymere
wenigstens teilweise kristallisieren. Bevorzugt als Kristallisationsmittel werden
Materialien, die bei erhöhten Temperaturen niedrige Dampfdrücke haben und während
der Verarbeitung nicht von der Oberflächen des Garns verdang@@@ Da es sich normalerweise
um hochmolekulare Materialien handelt, die nicht leicht in das Polymere eindringen,
können sie nur eine dühne Oberflächenschicht kristallisieren. Dies genügt jedoch,
um ein Garn mit hoher Oberflächenenergie zu bilden.
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Das Kristallisationsvermögen eines Materials kann oft aus seiner Bindungsenergiedichte
oder seinem Löslichkeitsparameter vorausgesagt werden (W.R. Moore und R.P. Sheldon,
Polymer, 2, 315 (1961)). Materialien mit Bindungsenergiedichten, die dicht bei derjenigen
des Polymeren bei der Prüftemperatur liegen, wirken als Kristalliesationsmittel.
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Die Kristallisationswirkung wird auch durch die Polarität, Wasserstoffbindung
und Struktur beeinflußt. Die Kristallisationsmittel wirken gewöhnlich als Quellmittel
und Farbstoffträger.
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Die einfachste Methode, um festzustellen, ob eine Substanz ein Kristallisationsmittel
ist, besteht darin, daß man eine Folie aus einem amorphen Polymeren bei der Prüftemperatur
in die Substanz (wenn diese flüssig ist) oder in eine Lösung, Emulsion oder Dispersion
der Substanz taucht, a Folie nach einer geeigneten Zeit lierausmimmt und das Kri-5
t;alliationsmittel mit einer flüchtigen Flüssi gke:i t, eie kein Kristallisationsmittel
ist (z.B. kaltes Äthanol) entfernt, worauf man diese Flüssigkeit verdunsten läßt.
Die Kristallinität der Folie wird dann durch Infrarotspektroskopie mit abgeschwächter
Totalreflexion (Attenuated Total Reflectance Infra Red Specktrosckopy) (E.L. Lawton
und D.N. Cotes
Journal of Applied Polymer Science, 13, 899 (1969)
gemessen.
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Mit anderen Methoden zur IAessung der Kristallinität (ztB.
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Dichte, Röntgenstrahlenbeugung) können
porösen kristallinen Schichten an der Oberfläche der Folie festgestellt werden.
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Der hier gebrauchte Ausdruck "Polyester" umfaßt alle hochpolymeren
linearen Ester, die hergestellt werden, indem ein oder mehrere Glykole der Reihe
HO (CH2)n OH, worin n größer als 1, aber nicht größer als 10 ist, mit einer Dicarbonsäure,
vorzugsweise Terephthalsäure, oder deren esterbildenden Derivaten umgesetzt werden.
Der Ausdruck "hochpolymere lineare Ester" kann definiert werden als Polyester, deren
Moleküle durch Recken oder Walzen orientiert werden können, wobei die Orientierung
durch charakteristische Röntgenbeugungsbilder nachweisbar ist. Beispiele von esterbildenden
Derivaten von Terephthalsäure sind ihre aliphati schen (und cycloaliphatischen)
Ester und Arylester und Halbester, ihre Säurehalogenide und ihre Ammonium und Arninsalze.
Geeignete Glykole sind beispielsweise Äthylen-, Trimethylen-, Tetramethylen-, Hexamethylen-
und Decamethy lenglykol. Bevorzugt als Polyester für die Zwecke der Erfindung wird
Polyäthylenterephthalat. Die verbesserte llaftung, die gemaß der Erfindung erzielbar
ist, kann bei allen Äthylenterephtalatpolymeren ohne Rücksicht auf ihren Gehalt
an endständigen Carboxylgrruppen oder ihren Diäthylenglykolgehalt erreicht werden.
Das Überziehen eines unvollständig verstreckten Substrats hat die Folge, daß die
ursprüngliche Oberfläche des Substrats während der Verstreckung in Gegenwart des
berzuges vergrößert wird. Das Substrat ist vorzugsweise ein Endlosfaden. Wie bereits
erwähnt, können jedoch alle Textilmaterialien oder textilartigen Materialien der
Behandlung gemäß der Erfindung unterworfen werden Besonders bevorzugt von den Endlosfäden
werden Verstärkungsmaterialien wie Reifenkord.
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Wie bereits erwähnt, kann das Kristallisationsmittel vorn Substrat
entfernt werden, jedoch wird es vorzugsweise als
Überzug auf dem
Substrat belassen. Kristallisationsmittel, die als bleibende ueberzüge auf dem Polyestersubstrat
bevorzugt werden, sind die Epoxyharze mit mehr als einer Epoxydgruppe pro Molekül.
Als besonders geeignet erwiesen sich drei Klassen von Epoxyharzen, nämlich die aliphatischen
Glycidyläther, die aromatischen Glycidylester und aromatischen Glycidyläther. Eine
besonders bevorzugte Klasse bilden Epoxyharze mit einem Gewicht pro Epoxyd von 200
oder weniger und einem Molekulargewicht von weniger als 500.
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DiesenBereichen liegen die Erfordernisse des Verfahrens und nicht
die erzielbare Haftung zugrunde. Hochmolekulare Ilarze sind in Wasser unlöslich
und schwierig zu emulgieren.
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Bei hohen Gewichten pro Epoxyd würden hohe Harzkonzentrationen auf
dem Garn erforderlich sein, um genügend Epoxqydgruppen für die Haftung auf dem Garn
abzuscheiden. Diese hohen Konzentrationen auf dem Garn würden schwierig erzielbar
sein und die Ablagerung von Harz und Ausrüstung auf den heißen Galetten oder Platten
der Verstreckungsapparatur zur Folge haben.
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Die Klebstoffgrundierung wurde vorstehend als Kristallisationsmittel
beschrieben, das die einzige Komponente ist, die für die verbesserte Haftung und
Verklebung erforderlich ist. In der Praxis ist es jedoch gewöhnlich notwendig, ein
Gleitmittel oder Schmälzmittel (Spinnausrüstung) vor der Verstreckung auf das gesponnene
Garn aufzubringen, Es ist am einfachsten, diese Gleitmittel und das Kristallisationsmittel:
gleichzeitig aufzutragen, Dies kann erreicht werden, indem das Kristallisationsmittel
und das Gleitmittel als wässrige Lösung oder , wenn eine der Komponenten nicht Löslich
ist, als Emulsion in Wasser beispielsweise mit Hilfe einer Auftragswalze für die
Aufbringung der Ausrüstung aufgetragen wird. Falls gewünscht, können das Kristallisationsmittel
und das Gleitmittel getrennt auf das gesponnene Garen aufgebracht werden. Beliebige
Garnschmälzmittel, die sich für das Streckspinnen oder Streckzwirnen von gesponneneii
Garn eignen, d.h. hitæebeslicindige Schmälzmittel, die eine
geringe
Reibung von Faser auf Metall ergeben, können verwendet werden. Zur Bildung der Emulsion
kann der Zusatz eines Emulgators erforderlich sein. Antischaummittel und bakteriostatische
Mittel und Antistatikmittel können dr Spinnausrüstung ebenfalls zugesetzt werden.
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Die Klebstoffgrundierungen gemäß der Erfindung enthalten kein Härtemittel,
so daB die Probleme in Verbindung mit den aus epoxyharz und Härtemittel bestehenden
Grundierungen (Polymerisation von Grundiermittel und Spinnausrüstung, Schichtbildung
auf den Galetten und Rollen) bei diesen Behandlungsmitteln nicht auftreten.
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Wie bereits erwähnt, gehören zu den für das Verfahren gemäß der Erfindung
geeigneten Polyäther- und Polyesterpolyepoxyden Verbindungen, die mehrere 1,2-Epoxygruppen
enthalten. Diese Polyäther- oder Polyesterpoly-
epoxyde, die ausführlicher in der USA-Patentschrift 2 829 071 beschrieben sind,
können gesättigt oder ungesättigt, aliphatisch, cycloaliphatisch, aromatisch oder
heterocyclisch sein und gegebenenfalls verschiedene Substituenten wie Halogenatome,
Hydroxylgruppen, Ätherreste u. dergl. enthalten. Sie können ferner monomer oder
polymer sein.
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Für das Verfahren gemäß der Erfindung eignen sich beispielsweise die
folgenden Polyätherpolyepoxydo: 1 ,4-Bis(2,3-epoxypropoxy)benzol, 1,3-Bis(2,3-epoxypropoxy)benzol),
4,4'-Bis(2,3-epoxypropoxy)diphenyläther, 1,3-Bis(2,3-epoxypropoxy)octan, 1,4-Bis(2,3-epoxypropoxy)cyclohexan,
4,4'-Bis(2-hydroxy-3,4-epoxybutoxy)diphenyldimethylmethan, 1,3-Bis(4,5-epoxypentoxy)-5-chlorbenzol,
1,4-Bis(3,4-epoxybutoxy)2-chlorcyclohexan, Äthylenglykoldiclycidyläther, Resorcindiclydyläther
und 1,2,3,4-Tetra(2-hydroxy-3,4-epoxybutoxy)butan.
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Geeignet sind ferner die Glycidylpolyäther von mehrwertigen Phenolen,
die durch Umsetzung eines mehrwertigen Phenols mit einem im Überschuß von beispielsweise
4 bis 8 Mol verwendeten
Chlorhydrin wie Epichlorhydrin und Dichlorhydrin
hergestellt worden sind Weitere mehrwertige Phenole, die für diesen Zweck verwendet
werden können, sind beispielsweise Resorcin Catechin, Hydrochinon, Methylresorcin,
mehrkernige Phenole wie 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)butan, 4,4'-Dihydroxybenzophenon,
Bis(4-hydroxyphenyl)ähtan und 1,5-Dihydronaphthalin.
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Eine weitere Gruppe geeigneter Polyätherpolyepoxyde bilden die Polyepoxypolyäther,
die durch Umsetzung eines der verstehend genannten halogenhaltigen Epoxyde mit einem
mehlwertigen Alkohol vorzugsweise in Gegenwart einer sauer wirkenden Verbindung
wie Fluorwasserstoffsäure und anschließende Behandlung des erhaltenen Prodirts mit
einer alkalischen Komponente hergestellt werden. Der hier gebrauchte Ausdruck "mehrwertiger
Alkohol" umfaßt Verbindungen, die wenigstens zwei freie alkoholische OH-Gruppen
enthalten.
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Hierzu gehören die mehrwertigen Alkohole und ihre Äther und Ester,
Hydroxyaldehyde, Hydroxyketone, halogenierte mehrwertige Alkohole u.dergl. Für die
Zwecke der Erfindung geeignete mehrwertige Alkohol sind beispielsweise Glycerin,
Propylenglykol, Äthylenglykol, Diäthylenglykol, Butylenglykol, Hexantriol, Sorbit,
Mannit, Pentaerythrit, Polyallylalkohol, Polyvinylalkohol Inosit, Trimethylolpropan,
Bis(4-hydroxycyclohexyl)dimethylmethan, 1,4-Dimethylolbenzol, 4,4-Dimethyloldiphenyl
und Dimethyloltoluole. Zu den geeigneten mehrwertigen Ätheralkoholen gehören beispielsweise
Diglycerin, Triglycerin, Dipentaerythrit, Tripentaerythrit, Dimethylolanisole, ß-Hydroxyäthyläther
von mehrwertigen Alkoholen, z.B. Diäthylenglykol, Polyäthylenglykole, Bis(ß-hydroxyäthyläther)
von Hydrochinon, Bis(ß-hydroxyäthyläther) von Bisphenol, ß-Hydroxyäthyläther von
Glycerin, Pentaerythrit, Sorbit, Mannit, Kondensate von Alkylenoxyden wie Äthylenoxyd,
Fropylenoxyd, Butylenoxyd, Isobutylenoxyd, Glycidol, Epichlorhydrin und Glycidyläthern
mit mehrwertigen Alkoholen, z.B.
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den oben genannten, und mit mehrwertigen Thioäthern wie 2,2'-Dihydroxydiäthylsulfid
und 2,2'-3,3'-Tetrahydroxydipropylsulfid.
Beispiele geeigneter
Hydroxyaldehyde und Ketone sind Dextrose, Fructose, IAaltose und Glycerinaldehyd.
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Als Beispiele von Mercaptoalkoholen (Thiolalkohole) seien α-Monothioglycerin
und α,α'-Dithioglycerin genannt. Als Ester von mehrwertigen Alkoholen
eignen sich beispielsweise Monoglyceride wie Monostearin, Monoester von Pentaerythrat
und Essigsäure, Buttersäure, Pentansäure und dergl. Geeignete halogenierte mehrwertige
Alkohole sind beispielsweise die Monochloride von Pentaerythrit, Sorbits Mannit
und Glycerin.
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Weitere geeignete Polyätherpolyepoxyde sind beispielsweise die Polyepoxypolyhydroxypolyäther,
die hergestellt werden.
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indem ein mehrwertiger Alkohol oder ein mehrwertiges Phenol vorzugsweise
in einem alkalischen Medium mit einem Polyepoxyd umgesetzt wird, z.B. das Reaktionsprodukt
eines Glycidyläthers eines mehrwertigen Phenols mit dem gleichen oder einem anderen
mehrwertigen Phenol, das Reaktionsprodukt von Glycerin und Bis(2,3-epoxypropyl)äther,
das Reaktionsprodukt von Sorbit und Bis(2,3-epoxy-2-methylpropyl) äther, das Reaktionsprodukt
von Pentaerythrit und 1,2-Epoxy-4,5-epoxypentan und das Reaktionsprodukt von Bisphenol
und Bis(2,3-epoxy-2-methylpropyl)äther, das Reak tionsprodukt von Resorcin und Bis(2,3-epoxypropyl)äther
und das Produkt der Reaktion von Catechin und Bis(2,3-epoxypropyl)äther.
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Eine Gruppe von geeigneten polymeren Polyätherpolyepoxyden bilden
die mit Hydroxylgruppen substituierten Polyepoxydpolyäther, die hergestellt werden,
indem ein im leichten Überschuß von beispielsweise 0,5 bis 3 Mol verwendetes halogenhaltiges
Epoxyd wie Epichlorhydrin vorzugsweise in einem alkalischen Medium mit einem der
oben genannten mehrwertigen Phenole wie Resorcin, Catechin, 2,2-Bis(4'-hydroxyphenyl)propan
und Bis[4-(2'-hydroxynaphth-1-yl)-2,2-hydroxynaphth-1-yl]methan umgesetzt wird.
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Geeignet als polymere Polyätherpolyepoxyde sind ferner die Polymeren
und Copolymeren des Allyläthers von Epoxygruppen
enthaltenden Alkoholen.
Wenn Monomere dieses Typs in hbwesenheit von alkalischen oder sauren Katalysatoren
beispielsweise in Gegenwart von Wärme, Sauerstoff, Peroxyverbindungen und aktinischem
Licht polymerisiert werden, erfahren sie eine zusätzliche Polymerisation an der
Mehr.-fachbindung, während die Epoxygruppe unbeeinflußt bleibt.
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Diese Allyläther können mit sich selbst oder mit deren äthylenisch
ungesättigten Monomeren wie Styrol, Vinylacetat, Methacrylnitril, Acrylnitril Vinylchlorids
Vinylidenchlorid, Methylacrylat, Methylmethacrylat, Diallylphthalat, Vinylallylphthalat,
Divinyladipat, 2-Chlorallylacetat und Vinylmethallylpimelat polymerisiert werden.
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Beispiele solcher Polymerer sind Poly(allyl-2,3-epoxypropyläther),
das Copolymere von Allyl-2s3--epoxypropylather und: Styrol, das Copolymere von Methallyl-3,4-epoxybutyläther
und Allylbenzoat, Poly(vinyl-2,3-epoxypropyl)äther und das Copolymere von Allylglycidyläther
und Vinylacetat, Als Polyesterepoxyde eignen sich für das Verfahren gemäß der Erfindung
beispielsweise Polyglycidylester von aliphatischen und aromatischen Dicarbonsäuren,
z.B. Diglycidyl o--phthalat Diglycidylisophthalat, Diglycidyladipat, Di-, glycidylazelat
und der Diglycidylester von llexahydrophthalsäure.
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Außer Epoxyden eignen sich als Kristallisationsmittel für das Verfahren
gemäß der Erfindung beispielsweise Polyvinylalkohol, Polyvinylacetat und Copolymere
von Polyäthylenglykol und Polyäthylenterephthalat.
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Es wird angenommen, daß das Epoxyharz oder sonstige Kristallisationsmittel,
das auf das amorphe Substrat aufgebracht wird, die Oberfläche des Garns kristallisiert
und hierbei eine poröse Schicht auf der Oberfläche bildet.
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Es wird: ferner angenommen, daß die Stoßstellen der Poren mit der
Oberfläche eine rauhe Oberfläche, mit einem Anstieg der Oherfläehenenergie bilden.
Die kristallisierende Wirkung kann auf dem teilweise verstreckten, teilweise kristallisierten
Substrat
fortdauern, während es den Prozeß durchläuft. Es wird ferner angenommen, daß die
fortbestehende Anwesenheit des Epoxyharzes oder sonstigen Eristallisationsmittels
notwendig ist, um das Zusammenfallen der Poren während der letzten Stufen des Yertahrens
zu verhindern.
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Als Puffermittel für die Einstellung eines pH-Werts im alkalischen
Bereich in der Uberzugsmasse auf Basis des Epoxyharzes eignen sich Verbindungen,
die im wesentlichen keine katalytischen Wirkungen auf das Epoxyharz haben.
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ls besonders geeignet für die Zwecke der Erfindung erwiesen sich Puffermittel
aus der Gruppe Natriumcarbonat, Lithiumcarbonat, Kaliumvarbonat und Ammoniumhydroxyd.
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Die Erfindung wird weiter in Verbindung mit den Abbildungen erläutert0
Fig. 1 zeigt schematisch ein Streckspinnverfahren, das in Verbindung mit der Aufbringung
der Klebstoffgrundierung gemäß der erfindung durchgeführt wird.
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Fig. 2 veranschaulicht schematisch ein treckzwirnverfahren, das in
Verbindung mit dem Verfahren gemäß der Erfindung zur Aufbringung der Klebstoffgrundierung
durchgeführt wird0 Fig. 3 ist eine graphische Darstellung der Haftfestigkeit in
Abhängigkeit vom Verstreckungsgrad am punkt der Aufbringung des Epoxyharzes.
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Fig. 4 ist eine graphische Darstellung der Oberflächenenergie in Abhängigkeit
von der Haftfestigkeit.
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Die folgenden beispiele veranschaulichen bekannte Verfahren und das
Verfahren gemäß der Erfindung zur Aufbringung der Klebstoffgrundierung in reiner
Anwendung bei Streckspinnverfahren und bei Streckzwirnverfahren, die in Fig. 1 und
2 dargestellt sind.
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Beispiel 1 Ein 1300/192-Polyestergarn für :uftreifen wird nach dem
in Fig. 1 dargestellten kontinuierlichen Streckspinnverfahren hergestellt. Bei dem
in Fig. 1 dargestellten kontinuierlichen Streckspinnverfahren wird ein Polyester
mit geeigneter Schmelzviskosität in eine aus Massekasten und Auftragwalze bestehende
Ausrüstungsvorrichtung 2 eingefübrt, deren Massekasten das gemäß der Erfindung aufzutragende
Epoxyharz enthält. Das unverstreckte Garn wird über eine erste Leerlaufrolle 3,
dann über eine zweite Leeraufrolle 4 und dann um Vorspannrollen 5 und 6 geführt
die mit der Andruckwalze 7 versehen sind. Das Garn läft dann um zwei erhitzte Liefergaletten
8 und dann um ein erstes Paar von Verstreckungsgaletten 9. Vom ersten Verstreckungsgalettenpaar
wird das Garn um ein zweites Pasr von Verstreckungsgaletten 10 und dann in eine
Heizkammer 11 geführt, die ein drittes Paar von Verstreckungsgaletten 12 enthält.
Die Galetten 1c und die Kammer 11 werden be einer höheren Temperatur als die ersten
und zweiten Verstreckungsgalettenpaare gehalten. Nach endgültiger Verstreckung wird
das Garn auf die i?olle 13 gewickelt. Die Ausrüstung, die im Massekasten der Ausrüstungseinheit
2 enthalten ist, hat die folgende Zusammensetzung: 5% Glycidyläther, hergestellt
aus Epichlorhydrin und Glycerin (Epoxydäquivalent 140-160) 5% Spinnausrüstung, enthaltend
etwa 60% Dimethylpolysiloxane (mittleres Molekulargewicht 2000) 5% Spinnausrüstung,
enthaltend 75% äthoxyliertes Sorbitanmonooleat (20 Mol Polyoxyäthylen) und 25-o
äthoxyliertes Octophenol (12 Mol Polyoxyäthylen) 85% Wasser.
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Das erhaltene Garn wird zu einem 3 fädigen8x8-Kord gedreht der in
einen Resorcin-Formaldehydlatex getaucht und 130 Sek.
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auf 149°C und 70 Sekunden auf 224°C erhitzt wird. Mit dem mit dem
Tauchüberzug verschenen Kord werden Haftproben
von 2,54 cm unter
Verwendung von handelsiiblichem unvulkanisiertem Kautschuk für Luftreifen und eines
15 Minuten bei 163°C vulkanisierten Kautschuks hergestellt. Die Abreißversuche ergeben
folgende Haftwerte: 24°C 121°C 10,54 kg/cm 3+ 5,36 kg/cm 3 Die Haftfestigkeit des
mit dem Epoxyharz überzogenen o);' esters und des mit dem Epoxyharz überzogenen
und ifl den Resorcin-Formaldehydlatex getauchten Polyestere ist dami als wenigstens
ebenso gut wie die Kohäsionsfestigkeit deC Kautschuks anzusehen.
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Dieses Garn wird vor dem Zwirne mit Aceton extrahiert, wodurch die
Spinnausrüstung und das Epoxyharz vollständig entfernt werden. Die Entfernung des
Epoxyharzes wird durch Bestimmung des Chlorgehalts (das Epoxyharz enthält 12% Chlor)
auf dem Garn vor und nach der Extraktion durch Röntgenfluoreszenz (hierbei wurde
festgestellt, daß mehr als 95% des Ifarzes entfernt worden waren) und Untersuchung
der Oberfläche mit einem Abtastelektronenmikroskop vor und nach der Extraktion nachgeprüft.
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Nach der Extraktion wird die Oberflächenenergie gemessen.
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Sie beträgt 51 dyn/cm.
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Beispiel 2 Der in Beispiel 1 beschriebene Versuch wird wiederholt
mit dem Unterschied, daß das Epoxyharz aus der Ausrüstung weggelassen wird, d.h.
das verwendete Schmälzmittel besteht aus den folgenden Bestandteilen: 5% Schmälze,
die etwa 60% Dimethylpolysiloxane (mittleres Molekulargewicht 2000) enthält 5% Schmälze,
die 75% äthoxyliertes Sorbitanmonooleat (20 Mol Polyoxyäthylen) und 25% äthoxyliertes
Octophenol (12 lIol Polyoxyäthylen) enthält 90% Wasser.
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Dieses Garn wird auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise gezwirnt
und auf Haftfestigkeit geprüft. Die folgenden Ergebnisse werden erhalten: 121°C
3,4 kg/cm 0 visuell Das Garn wird dann auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise
extrahiert und hat dann eine Oberflächenenergie von 42,5 Dyn/cm.
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Beispiel 3 Der in Beispiel 1 beschriebene Versuch wird wiederholt
mit dem IJnterschied, daß die in der folgenden Tabelle genannten Gemische aus Klebstoffgrundierung
und: Schmälze verwezrdet werden. Diese Garne werden auf die in Beispiel 1 beschriebene
Weise extrahiert, worauf ihre Oberflächenenergie gemessen wird. Die (nicht extrahierten)
Garne werden ferner in der nachstehend genannten Weise auf Haftfestigkeit geprüft.
Die Oberflächenenergien und Haftwerte sind in der folgenden Tabelle genannt.
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Oberflächen- Haftfestig-Ausrüstung energie keit, dyn/cm kg/cm***
8% Epoxyharz "Eponite 100"* 16% Schmälze** A 53 4,29 (Aufspaltung 0,16% Na2CO3 d.Kautschuks)
6% Epoxyharz "Eponite 100"* 12% Schmälze** B 51 3,57 0,12% Na2CO3 4% "Eponite 100"*
8% Schmälze C 49 2,68 0,08% Na2CO3 2% "Eponite 100"* 4% Schmälze** D 46,5 1,75 0,04%
Na2CO3 10% Schmälze** E 43 1,25 0,1% Na2CO3
In Wasser dispergierbares
flüssiges Epoxyharz, Hersteller Shell Chemical Company.
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** Gleiche Teile einer Schmälze, die etwa 6059 Dimethylpolysiloxane
(mittleres Molekulargewicht 2000) enthalt, und einer Schmälze, die 75% äthoxyliertes
Sorbitanmonooleat (20 Mol Polyoxyäthylen) und 25% äthoxyliertes Octophenol (12 Mol
Polyoxyäthylen) enthält.
-
*** Die Haftfestigkeit wurde nach der in Beisic-l 1 beschriebenen
Methode gemessen mit dem Unterschied, daß der Haftprüfstreifen 6 Stunden bei 149°V
gehalten wurde, bevor er bei 121°C auseinandergezogen wurde.
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mit Wenn die den Behandlungsmitteln A, B, C, D und E von Beispiel
3 erhaltenen Ergebnisse graphisch dargestellt werden, wie in Fig. 4 gezeigt, wobei
iiie Oberflächenenergie in dyn/cm als X-Achse und die Haftfestigkeit nach Wärmealterung
in Pound/Zoll auf der Y-Achse aufgetragen werden, ist die verbesserte Haftfestigkeit
mit steigender Oberflächenenergie deutlich erkennbar. Die Haftfestigkeitsprüfungen
wurden unter Verwendung von handelsüblichem nicht vulkanisiertem Kautschuk an Proben,
die 6 Stunden bei 149°C gealtert worden waren, durchgeführt. Die Methode der Haftfestigkeitsprüfung
und die Zusammensetzung der handelsüblichen nicht vulkanisierten Kautschukmischung
werden nachstehend beschrieben.
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Beispiel 4 Polyäthylenterephtalatgarn 3500-7 (500 den pro Faden)
wird nach dem in Fig. 1 dargestellten kontinuierlichen Streckspinnverfahren auf
die in Beispiel 1 beschriebene Weise hergestellt mit dem Unterschied, daß eine Überzugsmasse
auf Basis eines Epoxyharzes mit der folgenden Zusammensetzung verwendet wird: 10%
Glycidyläther aus Epichlorhydrin und aliphatischem Triol (Epoxydäquivalent 138-153)
0,3% Emulgator, hergestellt durch Kondensation von Äthylenoxyd mit Polyoxypropylen
89,7%
Wasser.
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Das erhaltene Garn wird zu einem Kord mit 79 Drehungen/m gezwirnt
und auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise der Behandlung zur Verbesserung der
Haftfestigkeit unterworfen.
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Haptprüfungen haben die folgenden Ergebnisse: 24°C 93°C 8,39 kg/cm,
3+ 6,79 kg/cm, 3-Das Garn hat eine Konzentration an endständigen Carboxylgruppen
von 44 Ue/g.
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Nach der Extraktion auf die in Beispiel 1 beschriebene Wei hat das
Garn eine Oberflächenenergie von 49 dyn/cm.
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Beispiel 5 Polyestergarn 1000/192 für Luftreifen wird nach dem in
Fig. 1 dargestellten kontinuierlichen Streckspinnverfahren hergestellt. Eine Überzugsmasse,
die auf einen pH-Wert im alkalischen Bereich gepuffert wird und die folgende Zusammensetzung
hat, wird aufgetragen.
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0,1% Natriumcarbonat 5% Glycidyläther, hergestellt aus Epichlorhydrin
und Glycerin (Epoxydäquivalent 140-160) 5% Schmälze, enthaltend etwa 60% Dimethylpolysiloxane
(mittleres Molekulargewicht 2000) 5% Schmälze, enthaltend 75% äthoxyliertes Sorbitanmonooleat
(20 Mol Polyoxysthylen) und 25/o äthoxyliertes Octophenol (12 Mol Polyoxyäthylen)
Das erhaltene Garn wurde unmittelbar nach vollständiger Verstreckung zu einem 3-fädigen
9x9-Cord gezvirnt, der in Resorcin-Formaldehydlatex getaucht und dann zur Härtung
des Resorcin-Formaldehydlatex und zur Heißfixierung des Kords 90 Sekunden auf 149°C
und dann 90 Sekunden auf 218°C erhitzt wurde. Mit dem Kord und mit der in Beispiel
1 genannten handelsüblichen nicht vulkanisierten Kautschukmischung und der 30 Minuten
bei 149°C vulkanisierten Kautschukmischung
wurden Proben für die
Prüfung der Haftfestigkeit hergestellt. Diese Prüfstreifen und gemäß Beispiel 1
hergestellte Proben wurden 6 Stunden bei 163°C gealtert und dann auseinandergezogen.
Die folgenden Ergebnisse wurden bei 121°C erhalten: Beispiel 1 2,86 kg/cm, 2 Beispiel
2 4,82 kg/cm, 3+ Durch den Zusatz von Natriumcarbonat zur pH-Regelung wird die Wärmebeständigkeit
des Produkts deutlich verbessert.
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Beispiel 6 Polyestergarn 1330/192, das nach dem in Fig. 1 dargestellten
treckspinnverfahren hergestellt worden ist, wird vollständig verstreckt, zu einem
Kord gezwirnt und mit durch ohne Katalysator mit Epoxyharz behandelt. Das Epoxyharz
wird in allen Fällen in einen Litzler-Computreater hehandelt (Garnbehandlungsvorrichtung,
die von C.A. Litzler Co., Cleveland, Ohio, hergestellt wird).
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Bei- Ausrüstung Erstes Erste Zweites Zweite Haftung an handelsüblicher
spiel auf dem Tauchbad Wärme- Tauch- Wärme- nicht vulkanisierter Kaut-Nr. Garn behand-
bad behand- schukmischung, kg/cm lung lung 24°C 121°C 10a Komponente 1 10% Komponente
2 149°C RFL* 218°C 3,75 1,25 10% " 3 130 Sek. 70 Sek.
-
80% Wasser 10b Komponente 1 10% Komponente 2 177°C " 177°C 3,93 1,79
7,5% " 4 180 Sek. 180 Sek.
-
7,5% " 5 75% Wasser 10c 5% Komponente 2 wie bei 10a wie bei 10b "
wie bei 10b 6,25 1,96 5% " 4 5% " 5 85% Wasser 10d 5% Komponente 2 wie bei 10a wie
bei 10a " wie bei 10a 4,64 1,96 5% " 4 5% " 5 85% Wasser 10e 5% Komponente 2 wie
bei 10b wie bei 10b " wie bei 10b 3,21 1,25 5% " 4 5% " 5 85% Wasser 10f Komponente
1 5% Komponente 2 177°C " 177°C 1,25 0,54 10% " 6 90 Sek. " 90 Sek.
-
0,1% " 7 10g Komponente 1 10% Komponente 8 90 Sek. " 90 Sek. 3,04
1,61 0,2% " 7
* Resorcin-Formaldehydlatex Komponente 1: Gemisch
von äthoxylierten Fettalkoholen, sulfonierten Erdnußölen und äthoxylierten Fettsäureestern.
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Komponente 2: Glycidyläther, hergestellt aus Epichlorhydril und Glycerin
(ein Triol) (Epoxydäquivalent 140-160) Komponente 3: Äthoxyliertes Octophenol (12
Mol Polyoxyäthylen) Komponente 4: Spinnschmälze, enthaltend etwa 60% Dimethylpolysiloxane
(mittleres Molekulargemacht 2000) Komponente 5: 75% äthoxyliertes Sorbitanmonooleat
(20 Mol Polyoxyäthylen) 25% äthoxyliertes Octophenol (12 Mol POlyoxyäthylen) Komponente
6: 50% Komponente 4 und 50% Komponente 5 Komponente 7: Verzweigtes Polyäthylenimin
mit einem mittleren Molekulargewicht von 300 Komponente 8: Glycidyläther, hergestellt
aus Epiclorhydrin und Pentaerythrit (Epoxydäquivalent 110-125) Der Kord wurd dann
auf Haftfestigkeit unter Verwendung von handelsüblichem nicht vulkanisiertem Kautschuk
für Luftreifen geprüft. Diese Beispiele zeigen, daß auch bei dem Kord, auf den das
Epoxyharz mit und ohne Katalysator aufgebracht worden ist, sehr schlechte Haftfestigkeit
erzielt wird, wenn das Garn, auf das das Epoxyharz aufgebracht wurd, kein unvollständig
verstrecktes Garn ist und daher keine ursprünglichen Oberflächen zwischen dem Epoxyha@@unerzu
bloßgelegt werden können.
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Beispiel 7 Der in beispiel 1 beschriebene Versuch wird sicherholt
dem Unterschied, daß Behandlungsmittel der folgenden Zusammensetzung verwendet werden:
Ver-
Epoxyharz/ Haftung an handelsüblicher such Spinnnschmälze unvulkanisierter Kautschukmischung
24°C 135°C 11a 5% Komponente 1 11,43 kg/cm, 3-5,36 kg/cm, 3-5% " 2 5% " 3 85% Wasser
Komponente 1: Glycidylester, hergestellt aus Epichlorhydrin und o-Phtalsäureanhydrid
(Epoxydäquivalent 155) Komponente 2: 75% äthoxyliertes Sorbitanmonooleat (20 Mol
Polyoxyäthylan) 25% äthoxyliertes Octophenol (12 Mol Polyoxyäthylen) Komponente
3: Spinnschmälze, enthaltend etwa 60% Dimethylpolysiloxane (mittleres Molekulargewicht
2000) 11b 10,5% Komponente 1 11,43 kg/cm, 3 5,89 kg/cm, 3-4,75% " 2 5% " 3 85% Wasser
Komponente 1: Emulsion, enthaltend 60% Glycidyläther aus Bisphenol A und Epichlorhydrin
und 5% "F68" (Hersteller Wyandotte Chemicals), hergestellt durch Kondensation von
Äthylenoxyd mit Polyoxypropylen (Molekulargewicht 8350) Komponente 2: 75% äthoxyliertes
Sorbitanmonooleat (20 Mol Polyoxyäthylen) 25% äthoxyliertes Octophenol(12 Mol Polyoxyäthylen)
Komponente 3: Spinnschmälze, enthaltend etwa 60% Dimethylpolysiloxane (mittleres
Molekulargewicht 2000) Die guten Ergebnisse bei der Prüfung der Haftfestigkeit lassen
erkennen, daß die Erfindung im wesentlichen unabhängig von dem Typ des verwendeten
Epoxyharzes ist.
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Beispiel 8 Ein Polyäthylenterephtalat wird wie folgt hergestellt:
1550 g Diinethylenterephthalat und 1100 ml Äthylenglykol werden in einen Destillationskolben
gegeben, auf den eine Rückflußkolonne aufgesetzt ist. Das Gemisch wird auf 16()°C
erhitzt, worauf 0,015 Gew.-% Zinkacetatdihydrat als Esteraustauschkatalysator zugesetzt
werden. Die Esteraustausc reaktion wird fortgesetzt, bis 640 ml Methanol gebildet
und aufgefangen worden sind. Dann werden 0,04 Gew.-% Antimontrioxyd als Polykondensationskatalysator
zusammen mit 0,5 Gew./o Titandioxyd als Mattierungsmittel zugesetzt.
-
Das Gemisch wird in einen Autoklaven überführt. Die Temperatur des
Gemisches wird auf 285°C erhöht und der Autoklav gleichzeitig auf ein Vakuum von
0,1 mm Hg evakuiert. Die.
-
Polykondensation wird fortgesetzt, bis der Strombedarf des Rührermotors
zeigt, daß ein geeignetes Molekulargewicht erreicht worden ist. Der Autoklav wird
dann mit trockenem Stickstoff auf 2,1 atü aufgedrückt, worauf 14,0 g 1,2-Epoxy-3.-phenoxypropan
der Schmelze zugesetzt werden. Nachdem 10 Minuten unter Druck gerührt worden ist,
wird der Autoklav zur entfernung von überschüssigem Epoxyd evakuiert. Das Polymere
hat eine Intrinsic Viscosity von U*671 und eine sehr niedrige Konzentration an freien
endständigen Carboxylgruppen von 6,0 Äquivalent/106 g Polymeres. Das Polymere wird
dann auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise zu einem Polyestergarn 1300/192 für
Luftreifen verarbeitet.
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Das Behandlungsmittel auf Basis des Epoxyharzes wird auf die in Beispiel
1 beschriebene Weise auf das Garn aufgebracht und das erhaltene Garn zu 3-fadigem
8x8-Cord verarbeitet, der auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise in Resorcin-Formaldehydlatex
getaucht und behandelt wird Die Haftfestigkeitsprüfungen an der fertigen Probe zeigen,
daß die Haftfestigkeit wenigstens ebenso gut ist wie die Kohäsionsfestigkeit des
Kautschuks. Dies veranschaulicht die Unabhängigkeit des Verfahrens von der Konzentration
an end ständigen freien Carboxylgruppen.
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Beispiel 9 Der in Beispiel 1 beschriebene Versuch wird wiederholt,
jedoch mit einem Behandlungsmittel der folgenden Zusammensetzung: 50/0' Komponente
1 5% Komponente 2 90% Wasser Komponente 1: Spinnschmälze, enthaltend etwa 60% Dimethylpolysiloxane
(mittleres Molekulargewicht 2000) Komponente 2: 75% äthoxyliertes Sorbitanmonooleat
(20 Mol Polyoxyäthylen) und 25% äthoxyliertes Octophenol (12 Mol Polyoxyäthylen)
Das Epoxyharz wird als Emulsion der folgenden Zusammensetzung aufgebracht: 40% Komponente
1 10% äthoxyliertes Octophenol 50% Wasser Komponente 1: Glycidyläther, hergestellt
aus Epichlorhydrin und Glycerin (ein Triol) (Epoxydäquivalent 140-160) Der Auftrag
des Epoxyharzes erfolgt zwischen dem ersten und dem zweiten Streckgalettenpaar.
Der hergestellte Cord wird zu 2,54 cm-Prüfkörpern für die Haftfestigkeitsprüfung
verarbeitet. Die Haftfestigkeit bei 12100 beträgt 3,G kg/ cm. Die Verschlechterung
der Haftung ist der geringeren Verstreckung zuzuschreiben, die nach dem Auftrag
des Spoxyharzes vorgenommen wird. Durch die geringere Verstrekkung wird eine kleinere
frische Oberfläche im Epoxyharzüberzug freigelegt.
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Beispiel 10 Vollständig verstrektes Polyäthylenterephtalatgarn, das
einen Titer von 1300 den und 316 Drehungen/m hat, wird zu einem 3-£ädigen Cord gefacht,
der 314 Drehungen/m hat.
-
Der erhaltene Cord hat einen Titer von 3516 den (linear
density
denier), eine Bruchfestigkeit von 31,3 kg, eine Reißfestigkeit von 8,91 g/den und
eine Bruchdehnung von 17% Der Cord wird dann mit einem Litzler-Computreater (Garnbehandlungsvorrichtung,
Hersteller C.A.Litzler Co, Oleveland, Ohio) mit einer Geschwindigkeit von 18,28
m/ Minute behandelt. Die Überzugsmasse auf Epoxyharzbasis mit der in Beispiel 1
genannten Zusammensetzung wird d-::nrl in einem ersten Tauchbad aufgebracht. Der
überzogene Cord wird dann mit 0% Verstreckung in eine erste Zone geführt in der
er 180 Sekunden bei 177°C gehalten wird. Der Cord wird dann in ein Bad aus einem
Resorcin-Formaldehydlatex getaucht und in eine zweite Zone geführt, in der er bei
0% Verstreckung 180 Sekunden bei 1??oC gehalten wird. Der Cord hat eine Bruchfestigkeit
von 32,25 kg, eine Bruchdehnung von 18,1% und eine restliche Festigkeit von Proben
für die Prüfung der Haftfestigkeit werden aus die sem Cord hergestellt. Die Haftfestigkeit
beträgt 5,36 kg/cm bei 24°C und wenigstens 2,14 kg/cm bei 12100.
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J Der in Beispiel 2 beschriebene Versuch wird wiederholt mit dem
Unterschied, daß der Cord nicht in den Resorcin-Formaldehydlatex getaucht wird.
Mit dem Cord und einer direkt bindenden Kautschukmischung der folgender Zusammensetzung
wird eine 2,94 cm-Probe für die Prüfung der Haft festigkeit hergestellt: 70 Teile
malaysischer Standardkautschuk 30 " ölgestreckter Styrol-Butadien-Kautschuk 30 "
Ruß 15 " Dampfphasenkieselsäure 2,5 " Resorcin 5 " Zinkoxyd 2 " Stearinsäure 5 "
Hexamethylmethoxymelamin 1 " Benzothiazoldisulfid 1 " Antioxydans 2,5 " Schwefel
Die
Probe wird 40 Minuten bei etwa 14900 vulkanisiert.
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Sie zeigt die folgende Haftfestigkeit beim Abreißversuch: 24°C 121°C
5,72 kg/cm 7,14 kg/cm Zum Vergleich wird: eine Probe verwendet, die in jeder Hinsicht
identisch ist, außer daß an Stelle des Bades, das das Epoxyharz enthält, das folgende
Bad verwendet wird: 16% eines Gemisches von äthoxylierten Fettalkoholen, sulfonierten
Erdnußölen und äthoxylierten Fettsäureestern.
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Wenn diese Probe etwa 40 Minuten bei etwa 14900 vulkanisiert wird,
werden die folgenden Werte der Abreißfestigkeit ermittelt: 2400 12100 3,75 kg/cm
3,93 kg/cm Diese Ergebnisse zeigen, daß durch den Auftrag-des Epoxyharzes auf das
unverstreckte Garn die Haftung des Garns an direkt bindenden Kautschuk stark verbessert
wird, auch wenn der Kord nicht in den Resorcin-Formaldehydlatex getaucht wird.
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Die in den vorstehenden Beispielen beschriebenen Versuche wurden mit
handelsüblichen unvulkanisierten Kautschuk mischungen durchgeführt, ' jedoch ist
zu bemerken, daß die durch das Verfahren gemaß der Erfindung erzielten Verbesserungen
im wesentlichen unabhängig von der Zusammensetzung der handelsüblichen unvulkanisierten
Kautschukmischungen sind. Repräsentativ für handelsübliche unvulkanisierte Kautschukmischungen
ist beispielsweise die folgende Zusammensetzung: Grundmischung Teile Styrol-Butadien-Kautschuk
50 Naturkautschuk 50 Ruß (FEF) 50 Erdölfraktion 10 Zinkoxyd 5.
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Stearinsaure 2,5 1G7,5
Die Grundmischung wird dann
zu einer endgültigen Kautsclnik mischung der folgenden Zusamnensetzung verarbeitet:
Endgültige Kautschukmischung Kautschukgrundmischung 100 Teile Schwefel 2,2 Benzothiazoldisulfid
2,0 Die oben genannte Haftfestigkeitsprüfung wird wie folgt durchgeführt: Eine Schicht
einer unvulkanisierten Kautschukmischung wird um eine Aufwickeltrommel gelegt. Anschließend:
wird eine Lage der Kordprobe auf die Trommel gewickelt, wobei die Windungen so dicht
wie möglich gelegt werden Zwei Abschnitte werden dann von der Trommel geschnitten
und mit einem Fell aus unvulkanisiertem Kautschuk so zusammengelegt, daß jede der
beiden Kordlagen an Kautschuk angrenzt.
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Nach der Vulkanisation in einer dampfbeheizten Presse werden die Proben
in Streifen geschnitten und unter Wärmeeinwirkung auf einer Instron-Zugprüfmaschine
(Präzisionsinstrument für die Materialprüfung, Hersteller Instron Corp., Canton,
Massachusetts) auseinandergezogen. Die durchschnittliche Kraft in Kilogramm, die
erforderlich ist, um die Kordlagen auseinanderzuziehen, ist das Maß für die 'tSchälfestigkeit"
der Probe. Der Streifen für die Ermittlung der Abreißkraft wird wie folgt hergestellt:
Man legt einen 2,54 cm breiten Streifen eines Abdeckklebstreifens mit der Klebseite
nach oben über die gewünschte Fläche einer Aufwickeltrommel. Man bedeckt die Aufwickeltrommel
mit 53,3 cm langen Stücken von kalandriertem Kautschuk, wobei der Kautschuk stumpf
über die Länge des Abdeckklebstreifens arigefügt wird. Der Kautschukstreifen wird
mit Xylol bestrichen, worauf das Garn oder der Kord über den Kautschuk gelegt wird,
wobei die Windungen so dicht wie möglich aneinandergelegt werden. Nachdem eine 6,3
cm breite Kordlage abgelegt norden ist, wird sie mit einer weiteren kleinen Kautschuklasche
gesi.chert; Dann wird das Gewebe mit einer Metallrolle angedrückt und das Gewebe
an der Sp3eißstelle mit einem weiteren Stück des Abdeckklebstreifens gesichert.
Das Gewebe
wird dann an der Spleißstelle durchgeschnitten und von
der Trommel genommen. Proben werden dann zu sechs Quadraten von 7,6 cm Kantenlänge
geschnitten. Zwei Stücke von unvulkanisiertem Kautschuk werden dann in drei Quadrate
von 7,62 cm Kantenlänge geschnitten. Drei Stücke ungebleichte Leinwand von 7,62
x 2,54 cm werden zugeschnitten.
-
Ein quadratisches Stück des Gewebes von 7,62 cm Kantenlänge wird mit
der Kordseite nach oben auf einen Tisch gelegt. Auf diesen Schicht stoff aus Kautschuk
und Gewebe wird ein quadratisches Stück aus unvulkanisiertem Kautschuk von 7,62
cm Kantenlänge gelegt. Der 2,54 x 7,62 cm große Streifen aus ungebleichter Leinwand
wird so auf die äußerste Kante des unvulkanisierten Kautschuks gelegt, daß er mit
den Kanten eine Linie bildet. Bin weiteres quadratisches Stück des Schichtstoffs
aus Kautschuk und Kord von 7,62 cm Kantenlänge wird mit der nach unten zeigenden
Kordseite auf die Leinwand gelegt. Nachdem sichergestellt ist, daß die Kordfäden
des Stoffs parallel zueinander verlaufen, ist die Probe fertig für die Vulkanisation.
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Die Vulkanisation wird wie folgt vorgenommen: Eine dampfbeheizte Presse
wird auf 1660C vorgeheizt. Eine leere Abstreifform wird in die Presse gelegt und
20 Minuten mit Dampf behandelt. Die Probe wird dann in eine der vier Hohlräume der
Abstreifform gelegt, während die übrigen drei Hohlräume Attrapen enthalten. Die
Pori wird mit aufgeiegtei Deckel 15 Minuten in der Presse bei 149°C und meter einem
Druck von 4000 kg gehalten. Nach 15 Minuten wird die Form aus der Presse genommen.
Die Leinwand wird entfernt, so daß die Kordlagen am Ende der Probe freiliegen. Messungen
werden mit einer Instron-Zugprüfmaschine vorgenommen, um die Kraft zu leasen, die
notwendig ist, ul die beiden Kord lagen der Probe auseinanderzuziehen, wobei die
freiliegenden Enden der Kordlage in die Klemmen der Instron-Maschine eingespannt
sind.
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Die Ergebnisse werden nicht nur als Kraft, die erforderlich ist, um
die Probe auseinanderzuziehen, sondern auch durch
eine Bewertungsziffer
nach der folgenden Skala ausgedrückt, die durch visuelle Prüfung der auseinandergezogenen
Probe festgelegt wird.
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3+ tiefe Aufspaltung des Gummis 3 95-100%ige Aufspaltung des Gummis
3- 80-95,Sige Aufspaltung 2+ bis 80% Aufspaltung 2 60%ige Aufspaltung des Gummis
2- bis 40% Aufspaltung 1+ 20%ige Aufspaltung des Gummis 1 1o'ige Aufspaltung des
Gummis 1- Trennung zwischen Tauchüberzug und Gummi O Aufspaltung zwischen Tauchüberzug
und Kord Fig. 3, in der der Aufspaltwiderstand in Pounds/Zoll bei 12100 in Abhängigkeit
von der prozentualen Verstreckung des Polyestergarnsam Punkt des Epoxyharzauftrages
dargestellt ist, zeigt, daß der Zeitpllnkt des Epoxyharzauftrages entscheidend wichtig
für die Erfindung ist. Der als Beispiel 9 dargestellte Punl;t zeigt, daß eine Abreißwiderstand
von 5,44 kg/Zoll erzielt wird, wenn das Epoxyharz auf das praktisch vollständig
verstreckte Garn aufgebracht wird, während ein Abreißwiderstand von 13,61 kg/Zoll
erreicht wird, wenn das Epoxyharz auf das praktisoh unverstreckte Garn aufgebracht
wird, rne in Beispiel 1 beschrieben. Zwischen diesen beiden Extremen licgen die
teilweise verstreckten Garne von Beispiel 8, bei denen eine Verbesserung gegenüber
der Haftfestigkeit der vollständig verstreckten Probe erzielt wird, wobei diese
Verbesserung aber geringer ist als bei der praktisch unter streckten Probe,