DE2055351C3 - Kombiniertes Staubsaugerwerkzeug mit wenigstens zwei relativ zueinander beweglichen Einzelwerkzeugen - Google Patents
Kombiniertes Staubsaugerwerkzeug mit wenigstens zwei relativ zueinander beweglichen EinzelwerkzeugenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein kombiniertes Staubsaugerwerkzeug mit einem Saugkanal und wenigstens zwei
relativ zueinander beweglichen, alternativ mit der zu bearbeitenden Oberfläche in Berührung zu bringenden
Einzelwerkzeugen, z. B. einem Bürsten- und einem Flachmundstück, von denen wenigstens eines mittels
eines Membrankolbens in eine von zwei Endstellungen verstellbar ist, der einerseits mit der Außenatmosphäre
und andererseits mit dem Unterdruck an einer ersten Stelle des Saugkanals beaufschlagbar ist
Bei einem bekannten derartigen Staubsaugerwerkzeug (FR-PS 1545 346) besteht der Verstellmechanismus
aus einer Gummimembran, die in einer mit dem Saugkanal in Verbindung stehenden Kammer angeordnet
und mit einem der Einzelwerkzeuge verbunden ist. Durch den im Saugkanal herrschenden Unterdruck,
dessen Stärke sich nach der Art und Beschaffenheit der jeweils gerade bearbeiteten Oberfläche richtet, wird die
Membran zwischen zwei Einstellungen verstellt, so daß das mit ihr verbundene Einzelwerkzeug, z. B. ein
Bürstenmundstück, im einen Fall in Berührung mit der Oberfläche gebracht wird und im anderen Fall davon
abhebt Auf die Membran wirkt bei der bekannten Vorrichtung außerdem eine Federkraft, die so eingestellt
ist, daß die Umstellung bei einem ganz bestimmten Grenzwert des Unterdrucks stattfindet, welcher beim
Übergang von einer Oberfläche bestimmter Art auf eine Oberfläche einer anderen Art überschritten wird. Die
Einstellung kann beispielsweise: so geifufien sein, daß
die Membran beim Absaugen eines Teppichs und des dabei herrschenden starken Unterdrucks im Saugkanal
das Bürstenmundstück vom Teppich abhebt, während beim Absaugen einer glatten Fußbodenfläche und des
dabei im Saugkanal herrschenden verminderten Unterdrucks das Bürstenmundstück in Berührung mit der
Bodenfläche gebracht wird.
Damit das bekannte Staubsaugerwerkzeug wirklich zuverlässig umstellt, darf die Saugkraft des mit dem
ίο Werkzeug verbundenen Staubsaugers keinen allzu
großen Schwankungen unterliegen. Wenn nämlich beispielsweise die Saugleistung in ungewöhnlichem
Maße verringert ist, weil der Staubbeutel verstopft ist,
sind die pro Zeiteinheit angesaugte Luftmenge und der
is Unterdruck im Saugkanal zu klein, um damit noch das
Umstellen des kombinierten Staubsaugerwerkzeuges durchführen zu können. Dies hat dann zur Folge, daß
das Bürstenmundstück beim Obergang auf einen Teppich nicht zurückgezogen wird, sondern auch dort
mit der zu bearbeitenden Oberfläche, d. h. dem Teppich, in Berührung bleibt
Wenn auf der anderen Seite der mit dem bekannten Staubsaugeiwerkzeug verbundene Staubsauger eine zu
große Saugleistung hat, kann es vorkommen, daß die Membran zusammen mit dem daran befestigten
Bürstenmundstück sogar beim Saugen auf glattem Boden in der angehobenen Stellung verharrt.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, den geschilderten Mangel zu beseitigen, also ein Staub-Saugerwerkzeug
der eingangs genannten Art zu schaffen, welches bei einem Wechsel zwischen bestimmten
Bodenqualitäten auch dann zuverlässig selbsttätig von einem auf ein anderes Werkzeug umschaltet, wenn
die am Werkzeug wirksame Saugleistung größeren Schwankungen unterliegt.
Vorstehende Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein Teil der mit der Außenatmosphäre
beaufschlagten Seite des Membrankolbens mit dem Unterdruck einer in Strömungsrichtung hinter der
ersten Stelle des Saugkanals liegenden und von dieser durch einen Strömungswiderstand getrennten zweiten
Stelle des Saugkanals beaufschlagt ist.
Durch die zwischen der ersten und der zweiten Stelle des Saugkanals auftretende Druckdifferenz, die mit
steigender pro Zeiteinheit angesaugter Luftmenge wächst, wird dabei eine am Membrankolben wirksame
Gegenkraft erzeugt, die der vom L'nterdruck im Saugkanal auf den Membrankolben ausgeübten Kraft
entgegengerichtet ist Somit trägt der Differenzdruck
so dazu bei, daß bei starkem Luftstrom im Saugkanal, wie er bei der Bearbeitung glatter Böden zustandekommt,
beispielsweise das Bürstenmundstück gegen die Bodenfläche gedrückt wird, und zwar selbst dann, wenn nach
der konstruktiven Auslegung des Werkzeuges grundsätzlich eine verhältnismäßig große Kraft in Abheberichtung
auf das Bürstenmundstück wirkt. Diese letztere Kraft kann dann aber, wenn bei einer Abschwächung
des Luftstromes bei Übergang auf einen Teppich der Differenzdruck stark absinkt, voll zur Geltung kommen
und das Bürstenmundstück abheben. Weil der Differenzdruck mit der pro Zeiteinheit angesaugten Luftmenge
schwankt, hat er anders als eine Feder nicht nur die Funktion, den Umschaltgrenzwert zu bestimmten,
sondern gleichzeitig auch eine Verstärkerfunktion. Er
b5 wirkt wie eine sich selbsttätig justierende variable
Feder.
In praktisch bevorzugter Ausführung besteht der Membrankolben aus zwei miteinander verbundenen
Membranen, deren Oberseiten mit dem Unterdruck der ersten Stelle des Saugkanals beaufschlagbar sind,
während die Unterseite der einen Membran mit dem Umgebungsdruck und die Unterseite der anderen
Membran mit dem Unterdruck der zweiten Stelle des Saugkanals beaufschlagbar ist
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher
erläutert Von den Zeichnungsfiguren zeigt F i g. 1 einen halbierten längsschnitt durch ein Staubsaugerwerkzeug
gemäß der Erfindung und F i g. 2 einen senkrecht dazu gerichteten mittleren Querschnitt durch das
Werkzeug.
Das Gehäuse des in der Zeichnung dargestellten kombinierten Staubsaugerwerkzeuges besteht aus
einem Oberteil 10, einem Zwischenteil 11 und einem Unterteil 12. Ein Rohrstutzen 13 dient zum Anschluß des
Werkzeuges an die Saugleitung eines Staubsaugers. Das Unterteil 12 ist mit einer Anzahl Rippen 14 versehen, auf
denen ein Bodenblech 15 befestigt ist Dieses ist mit einer Anzahl länglicher öffnungen versehen, welche
zusammen mit dem freien Raum zwischen den Rippen 14 Saugöffnungen 16 bilden. Die Rippen 14 und das
Bodenblech 15 stellen zusammen das Flachmundstück des kombinierten Staubsaugerwerkzeuges dar. Dieses
besitzt weiterhin einen Saugkolben 17 mit einer Verengung 18, welcher von den Saugöffnungen 16 zum
Rohrstutzen 13 führt Am Unterteil 12 des Gehäuses sind Stützräder 19 angebracht
Zwischen dem Oberteil 10 und dem Zwischenteil 11
ist eine obere Membran 20 und zwischen dem letzteren und dem Unterteil 12 eine untere Membran 21
eingeklemmt Die beiden Membranen 20,21 sind mittels einer Verbindungsstange 22 untereinander verbunden.
Die Verbindungsstange 22 ist an einer Platte 23 befestigt, die wiederum mittels Vorsprünge 24 und
einem Halteblech 25 fest mit der oberen Membran 20 verbunden ist Die Befestigung der Verbindungsstange
22 an der unteren Membran 21 geschieht mittels eines Halteblechs 26, welches in Nuten 27 der Verbindungsstange eingreift
Auf der Unterseite der unteren Membran 21 ist auch eine Tragplatte 29 befestigt, die mit Vorsprüngen 28
durch diese Membran und das Halteblech 26 hindurchgreift Wie am besten aus F i g. 2 hervorgeht, sind an den
Längskanten der Tragplatte 29 Kanäle 30 ausgebildet, welche Bürsten 31 aufnehmen und halten. Diese folgen
also der Bewegung der Membranen 20,21.
Um die Beweglichkeit der Membranen zu verbessern, sind diese mit Einbuchtungen oder Falten 32 und 33
versehen. Die Außenkanten der Membranen bilden gleichzeitig auch eine äußere Stoßschutzleiste 34.
Die obere Membran 20 ist in denn freien Raum zwischen dem Oberteil 10 und dem Zwischenteil 11
angeordnet und teilt diesen in zwei Kammern 35 und 36. Die Unterseite der unteren Membran 31 ist der
Außenatmosphäre und somit dem Umgebungsdruck ausgesetzt Die Oberseite der unteren Membran und das
Zwischenteil 11 begrenzen eine Kammer 37. Die Kammern 35 und 37 stehen über Löcher oder
öffnungen 38,39,40 und 41 mit dem Saugkanal 17 nahe
den Saugöffnungen 16 in Verbindung (siehe F i g. 1). Die
Kammer 36 kommuniziert über eine öffnung 42 ebenfalls mit dem Saugkanal, wobei zu bemerken ist,
daß die öffnung 42 in Strömungsrichtung der Luft hinter den öffnungen 41 und der Verengung 18 liegt.
In F i g. 1 sind die Bürsten 31 in ihrer untersten Stellung gezeigt, welche sie während des Säuberns einer
glatten, harten Oberfläche einnehmen. Auch die in F i g. 2 auf der rechten Seite angeordneten Bürsten sind
in dieser Stellung gezeichnet (links ist die untere Bürstenstellung nur strichpunktiert angedeutet). Die
gemäß Fig.2 auf der linken Seite angeordneten Bürsten befinden sich dagegen gerade in der hochgezogenen
Stellung, welche sie während des Absaugens einer weichen Oberfläche, z. B. eines Teppichs, einnehmen.
Selbstverständlich befinden sich abweichend von ίο der zeichnerischen Darstellung nach Fig.2 die rechte
und die linke Bürstenreihe während des Betriebs immer in derselben Höhe.
Das beschriebene Staubsaugerwerkzeug funktioniert wie folgt:
Während .' - Arbeitens mit dem kombinierten
Werkzeug --ird immer eine von der Bodenqualität abhängige Luftmenge pro Zeiteinheit durch den
Saugkanal 17 angesaugt Dabei wird sich an der öffnung 42 immer ein stärkerer Unterdruck ausbilden als an den
öffnungen 41, und zwar wird der Differenzdruck umso größer, je stärker der Luftstrom ist Die Verengung 18
trägt weiterhin dazu bei, den natürlicherweise ohnehin vorhandenen Strömungswiderstand des Saugkanals und
damit den Differenzdruck zwischen den hintereinander im Saugkanal angeordneten Öffnungen 41 und 42 zu
vergrößern. Der Druckunterschied zwischen den Kammern 35 und 36 bewirkt also an der Membran 20
eine beständig nach unten gerichtete Kraft. Die Größe dieser Kraft hängt von der pro Zeiteinheit durch den
Saugkanal strömenden Luftmenge ab.
Die auf die untere Membran 21 wirkende Kraft kommt durch die Druckdifferenz zwischen dem
Umgebungsdruck auf der Unterseite und dem Unterdruck in der Kammer 37 zustande. Diese Kraft ist also
beständig nach oben gerichtet.
Während des Staubsaugens auf einer harten Oberfläche kann sich im Saugkanal 17 an der Stelle der
öffnungen 41 nur ein verhältnismäßig schwacher Unterdruck ausbilden. Demzufolge ist auch die aufwärts
gerichtete Kraft an der unteren Membran 21 schwach. Weil jedoch unter diesen Bedingungen die pro
Zeiteinheit angesaugte Luftmenge groß ist, hat auch die durch den Differenzdruck auf die obere Membran 20
ausgeübte Kraft eine beträchtliche Größe. Dadurch ist sichergestellt, daß die Bürsten 31 während des
Staubsaugens auf einer harten Oberfläche immer gegen diese angepreßt gehalten werden.
Beim Staubsaugen auf einer weichen Oberfläche, z. B. einem Teppich, entsteht jedoch im Saugkanal an der
Μ Stelle der öffnungen 41 ein verhältsnismäßig starker
Unterdruck, der auf beide Membranen wirkt. Demzufolge greift an der unteren Membran 20 eine beachtliche
nach oben gerichtete Kraft an. Weil andererseits unter diesen Bedingungen die pro Zeiteinheit angesaugte
Luftmenge reduziert ist, ist auch der auf die obere Membran wirkende Differenzdruck und somit die nach
unten gerichtete Kraft nur klein. Dadurch wird erreicht daß die Bürsten 31 beständig in ihrer obersten Stellung
gehalten werden.
ω Wegen des vorstehend beschriebenen Aufbaus und
der Wirkungsweise des neuen Staubsaugerwerkzeuges arbeitet dieses auch einwandfrei, wenn die Saugleistung
des Staubsaugers innerhalb weiter Grenzen schwankt. Es ist also auch möglich, dasselbe kombinierte
hi Staubsaugerwerkzeug nacheinander an verschiedene Staubsauger mit jeweils unterschiedlicher Saugleistung
anzuschließen, was bei bisher bekannten selbsttätig umschaltenden Werkzeugen nicht möglich war.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Kombiniertes Staubsaugerwerkzeug mit einem Saugkanal und wenigstens zwei relativ zueinander
beweglichen, alternativ mit der zu bearbeitenden Oberfläche in Berührung zu bringenden Einzelwerkzeugen,
z. B. einem Bürsten- und einem Flachmundstück, von denen wenigstens eines mittels eines
Membrankolbens in eine von zwei Endstellungen verstellbar ist, der einerseits mit der Außenatmosphäre
und andererseits mit dem Unterdruck an einer ersten Stelle des Saugkanals beaufschlagt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil (20) der mit der Außenatmosphäre beaufschlagten Seite
des Membrankolbens (20, 21) mit dem Unterdruck einer in Strömungsrichtung hinter der ersten Stelle
(41) des Saugkanals (10, 13, 17) liegenden und von dieser durch einen Strömungswiderstand (Verengend
18) getrennten zweiten Stelle (42) des Saugkanals beaufschlagt ist
2. Staubsaugerwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Membrankolben aus
zwei miteinander verbundenen Membranen (20, 21) besteht, deren Oberseiten mit dem Unterdruck der
ersten Stelle (41) des Saugkanals beaufschlagt sind, während die Unterseite der einen Membran (21) mit
dem Umgebungsdruck und die Unterseite der anderen Membran (20) mit dem Unterdruck der
zweiten Stelle (42) des Saugkanals beaufschlagt sind.
3. Staubsaugerwerkzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Membranen (20, 21)
übereinander in durch eine Zwischenwand getrennten Kammern (35,36,37) angeordnet und durch eine
oder mehrere die Zwischenwand (11) dicht durchdringende Verbindungsstangen (22) miteinander
verbunden sind.
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