DE2043756C3 - In 3-Stellung substituierte 1- [p-(2-Acetoacetamidoäthyl)-phenylsulfonyl] -2-iminoimidazolidine, Verfahren zu ihrer Herstellung und Arzneimittel, die aus diesen Verbindungen und einem inerten Trägerstoff bestehen - Google Patents
In 3-Stellung substituierte 1- [p-(2-Acetoacetamidoäthyl)-phenylsulfonyl] -2-iminoimidazolidine, Verfahren zu ihrer Herstellung und Arzneimittel, die aus diesen Verbindungen und einem inerten Trägerstoff bestehenInfo
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Description
in welcher
Ri einen gegebenenfalls verzweigten Alkylrest mit
1—6 Kohlenstoffatomen, einen Allylrest, einen Cyclopentyl-, Cyclohexyl-, 4-Methylcyclohexyl-,
3-Cyclohexen-l-yl oder Cycloheptylrest
oder einen Benzyl- oder /?-Phenyläthylrest und
R2 Wasserstoff, eine Äthyl- oder eine Methylgruppe
bedeutet,
H-N-CH2-CH,-
in welcher
Ri und R2 die unter Formel I angegebene Bedeutung
haben, in an sich bekannter Weise mit Diketen umsetzt und das erhaltene Reaktionsprodukt gewünschtenfalls
in das Salz einer anorganischen oder SO2-N N—R,
NH
und ihre Additionssalze mit anorganischen oder organischen Säuren.
2. 1 -[p-(2-Acetoacetamido-äthyl)-phenylsulfonyl]-2-imino-3-cyclohexyl-imidazolidin.
3. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
eine Verbindung der allgemeinen Formel II,
(U)
-SO2-N1 ,N-R1
NH
organischen Säure überführt.
4. Arzneimittel, bestehend aus einer Verbindung gemäß Anspruch 1 und üblichen Hilfs- und Trägerstoffen.
Die Erfindung betrifft in 3-Stellung substituierte
imidazolidine der allgemeinen Formel I
l-[p-(2-Acetoacetamidoälhyl)-phenylsulfonyl]-2-imino-
O H
CH3-C-CH2-C- N-CH1-CH2
in welcher
Ri einen gegebenenfalls verzweigten Alkylrest mit 1—6 Kohlenstoffatomen, einen Allylrest, einen
Cyclopentyl-, Cyclohexyl-, 4-Methylcyclohexyl-,
3-Cyclohexen-l-yl oder Cycloheptylrest oder einen Benzyl- oder j3-Phenyläthylrest und
R2 Wasserstoff, eine Äthyl- oder eine Methylgruppe
bedeutet,
und ihre Additionssalze mit anorganischen oder organischen Säuren sowie ein Verfahren zu ihrer Herstellung
und Arzneimittel, welche aus diesen Verbindungen und einem inerten Trägerstoff bestehen.
Die Verbindungen der allgemeinen Formel 1 besitzen blutzuckerspiegelsenkende Wirksamkeit. Sie wirken
nicht nur an gesunden Ratten, sondern zeigen im Gegensatz zu Arylsulfonylharnstoffen wie Tolbutamid
und Glibenclamid, aber gleich wie die aus der belgischen Patentschrift 7 03 946 bekanntgewordenen 3-substituierten
l-Sulfanilyl-2-imino-imidazolidine auch an
diabetischen Ratten (Streptozotocin-Diabetes) eine deutliche hypoglykämische Wirkung. Sie zeigen jedoch
SO2-N N-R1
NH
50
55
60 im Vergleich zu den Verbindungen dieser belgischen Patentschrift, wie dem l-Sulfanilyl-2-imino-3-butylimidazolidin
und dem l-Sulfanilyl^-imino-S-cyclopentyl-imidazolidin,
bei gleichen Dosen eine wesentlich stärkere, und teilweise bereits im wesentlichen niedrigeren
Dosen eine gleich starke oder ebenfalls stärkere hypoglykämische Wirkung. Demgegenüber ist die Toxizität
nur bei einzelnen, besonders wirksamen erfindungsgemäßen Verbindungen und in nur geringem Maß
erhöht, so daß sich für die erfindungsgemäßen Verbindungen ein günstigerer therapeutischer Index ergibt.
Versuchsbericht I
Hypoglykämische Wirksamkeit an gesunden Ratten
Es wurden folgende Substanzen geprüft:
Es wurden folgende Substanzen geprüft:
1. l-Sulfanilyl-2-imino-3-n-butyl-imidazolidin
(gemäß belgischer Patentschrift 7 03 946),
(gemäß belgischer Patentschrift 7 03 946),
2. 1 -SuIf anilyl-2-imino-3-cyclopenty!-imidazolidin
(gemäß belgischer Patentschrift 7 03 946) und der Verbindungen gemäß vorliegender Anmeldung:
(gemäß belgischer Patentschrift 7 03 946) und der Verbindungen gemäß vorliegender Anmeldung:
3. 1 -[p-(2-Acetoacetamido-äthyl)-phenylsulfonyl]-2-imino-3-n-butyI-4-methyl-imidazolidin,
4. 1 -[p-(2-Acetoacetamido-äthyl)-phenylsulfonyl]-2-imino-3-n-butyl-imidazo]idin,
5. 1 -[p-(2-Acetoacetamido-äthyl)-phenylsulfonyl]-2-imino-3-cyclopentyl-imidazolidin,
6. 1 -[p-(2-Acetoacetamido-äthyl)-phenylsulfonyl]-2-Imino-3-cyclohexyl-imidazoiidin,
7. 1 -[p-(2-Acetoacetamido-äthy l)-ph enylsulf onyl]-2-imino-3-(3-cyclohexen-l-yl)-imidazolidin.
Methode
10
15
Die Testsubstanzen wurden mit Hilfe von Traganth in Leitungswasser suspendiert und mittels einer Magensonde
an Ratten verabreicht, die 6'/2 Stunden kein Futter erhalten hatten. Die Blutentnahme erfolgte aus
dem retroorbitaien Venenplexus unmittelbar vor Verübreichung der Substanz und 2,4'/2 und 71/2 Stunden nach
derselben. Der Blutzucker wurde im Auto-analyzer bestimmt.
Die Versuchsergebnisse sind in folgender Tabelle Zusammengefaßt:
Substanz
Dosis
mg/kg
mg/kg
100
100
100
20
100
100
20
100
100
20
100
100
20
100
100
20
10
Maximale | DL 50') |
Senkung des | mg/kg |
Blutzucker | Ratte p. 0 |
spiegels in % | |
des Ausgangs | |
wertes | |
17 | 490 |
27 | >400 |
35 | ca. 4002) |
54 | |
25 | >400 |
54 | |
33 | ca. 4003) |
60 | |
46 | >100 < |
68 | |
43 | >400 |
55 |
30
35
40
45
') Die Toxizität der Verbindung 1 wurde in üblicher Weise
durch Verabreichung von verschiedenen Dosen an Gruppen von je 5 Ratten (männlich und weiblich) von 120 bis
150 g Gewicht und Ermittelung der D. 1.50 aufgrund der Anzahl der innerhalb 8 Tagen gestorbenen Tiere durch
Interpolation auf dem Wahrscheinlichkeitsnetz Schleicher und Schüll Nr. 298'/2 bestimmt. Die weiteren Toxizitätsangaben
sind aus den Beobachtungen bei den Versuchen über die Blutzuckersenkung abgeleitet. Die
Angabe >400 bedeutet, daß bei der betreffenden Dosis höchstens eine von 5 Ratten gestorben ist.
2) Nach 100 mg/kg sind 0 von 5, nach 400 mg/kg 3 von
5 Ratten gestorben.
3) Nach 100 mg/kg sind 0 von 5, nach 400 mg/kg 3 von
5 Ratten gestorben. Die Schätzung »ca. 400« kann trotz- b0
dem als streng bezeichnet werden, da die Nüchternheit und die Blutentnahmen während des Versuchs eine erhebliche
zusätzliche Belastung bedeuten, so daß erfahrensgemäß
bereits Dosen letal wirken können, die niedriger sind als die Dosen, bei welchen in besondern Toxizitiltsversuchen
die letale Wirkung beginnt.
■<) Nach 100 mg/kg sind 0 von 5, nach 400 mg/kg 5 von b3
5 Ratten gestorben. Die außerhalb der Versuchsreihe, d.h. wie bei Verbindung 1 bestimmte DL50 beträgt
3080 mg/kg.
Versuchsbereicht II
Hypoglykämische Wirksamkeit an Streptozotocindiabetischen Ratten
Es wurden folgende Substanzen geprüft:
1. 1 -SuIf anilyl-2-imino-3-butyl-imidazolidin
(gemäß belgischer Patentschrift 7 03 946),
2. 1 -SuIf anilyl-2-imino-3-cyclopentyl-imidazolidin
(gemäß belgischer Patentschrift 7 03 946),
3. 1 -[p-(2-Acetoacetamido-äthyl)-phenyl-sulfonyl]-2-imino-3-cyclohexyl-imidazolidin
(gemäß vorliegender Anmeldung, Verbindung Nr. 6 von Versuchsbericht I),
4. l-(p-Tolylsulfonyl)-3-butyl-harnstoff (Tolbutamid),
5. Glibenclamid.
Methodik
Streptozotocin wird männlichen SIV-50-Ratten von ca. 200 g Körpergewicht in einer Dosis von
55—65mg/kg i.v. injiziert (vgl. A. Ju nod et al.,
Proc. Soc. Exp. Biol. Med. 126, 201-205 [1967]).
Die Injektion von Streptozotocin führt zu einer Diabetes-ähnlichen
Stoffwechsellage, die charakterisiert ist durch:
a) hohe Blutzuckerwerte (350—500 mg % gegenüber normal 100—115),
b) hohe Glucoseausscheidung im Urin (ca. 100 mg/ml) bei stark erhöhtem Urinvolumen (um 100 ml/
24 Stunden),
c) Fehlen von Ketonkörpern im Urin (Ketostix),
d) nahezu normale Plasmainsulinwerte,
e) drastisch herabgesetzter Pankreasinsulingehalt (ca. 2% des Gehaltes von Kontrolltieren).
Die mit Streptozotocin behandelten Versuchstiere besitzen demnach eine für das Überleben noch ausreichende
endogene Insulinproduktion, verfugen aber nicht mehr über nennenswerte Insulinreserven im
Pankreas, die bei Belastung freigesetzt werden könnten. Beginnend 2 Wochen nach der Streptozotocin-Injektion
werden die nun diabetischen Ratten mehrmals, jedoch höchstens einmal pro Tag und fünfmal pro Woche zur
Bestimmung der hypoglykämischen Wirkung von Prüfsubstanzen verwendet. Die Verabreichung derselben
erfolgt als Suspensionen. Die Blutentnahmen erfolgen aus dem retroorbitaien Venenplexus unter leichter
Narkose und werden wegen der wiederholten Verwendung der diabetischen Versuchstiere auf 2 pro Tag limitiert:
Die erste Blutentnahme erfolgt unmittelbar vor der Verabreichung der Früfsubstanz zur Bestimmung
des Blulzucker-Ausgangswertes und die zweite 3 Stunden nach Verabreichung zur Bestimmung des Versuchswertes. Zwischen den beiden Blutentnahmen erhalten
die Tiere kein Futter. Der Blutzucker wird im Autoanalyzer nach der Ferricyanid-Methode bestimmt,
zuvor wird das Blut mit 39 Volumen 3%iger Trichloressigsäure deproteinisiert.
In der nachfolgenden Tabelle II sind neben den Resultaten der Blutzuckerbestimmungen nach Verabreichung
der Prüfsubstanzen auch die Resultate der entsprechenden Kontrollbestimmungen an Streptozotocindiabetischen
Ratten, die keine Prüfsubstanz erhielten, sowie die jeweilige Anzahl Versuchstiere angegeben.
Substanz
Dosis in
mg/kg
p.o.
Anzahl Versuche
Kontrolle Substanz
Kontrolle Substanz
Änderung des Blutzuckerspiegels nach 3 Stunden') in
des Ausgangswertes
des Ausgangswertes
Kontrolle
Substanz
Differenz = substanzbedingter Effekt
100
100
100
100
300
300
200
100
200
200
10
10
10
10
10
10
116
10
10
10
10
10
10
10
10
10
56
10
10
10
- 6,0
- 9,4
- 8
-14
-14
- 3
-11
-11
- 4,1
-11,3
- 9,2
3h
6h
3h
6h
6h
3h
6h
-22,0
-25,5
-25,5
-22
-24
-29
-29
-24
-29
-29
- 9,4
- 9,6
-13,3
-13,3
-16,0
-16,1
-16,1
-14
-10
-26
-18
-10
-26
-18
- 5,3
+ 17
- 4,1
') Betrifft Verbindungen 1, 2, 4 und 5. Bei Verbindung 3 sind auch entsprechende Werte und zugehörige Kontrollwerte nach
6 Stunden angegeben.
Ii den Verbindungen der allgemeinen Formel 1 kann Γ.1 als Alkylgruppe z.B. die Methyl-, Äthyl-, Propyl-,
Isopropyl-, Butyl-, sek.Butyl-, tertButyl-, Isobutyl-,
Pentyl-, Isopentyl-, 2,2-Dimethyl-propyl-, 1-Methylbutyl-,
1-Äthyl-propyl- oder 1,2-Dimethyl-propylgruppe,
oder ein geradkettiger oder verzweigter Hexylrest, beispielsweise eine n-Hexyl-, Methyl-pentyl-,
Dimethyl-butyl- oder Äthyl-butylgruppe sein.
Die Verbindungen der allgemeinen Formel I werden in an sich bekannter Weise hergestellt, indem man eine
Verbindung der allgemeinen Formel II
H-N-CH2-CH2-
eine Methyl-, bzw. eine Phenylgruppe darstellt, mit 2-Amino-2-imidazolidin-derivaten der allgemeinen Formel
IV
R — CO — N-CH2-CH2
SO3H
-SO2-N N-R1
NH
(II)
in welcher
Ri und R2 die unter Formel I angegebene Bedeutung
haben, mit Diketen umsetzt und das erhaltene Reaktionsprodukt gewünschtenfalls in ein Additionssalz mit
einer anorganischen oder organischen Säure überführt.
Die Umsetzung erfolgt beispielsweise bei Temperaturen
von -20° C bis +300C vorzugsweise bei -10° bis
0° in einem inerten organischen Lösungsmittel. Als solche kommen beispielsweise in Betracht: Kohlenwasserstoffe,
wie Benzol, Toluol oder Xylol, Äther, wie Diäthyläther, Dioxan oder Tetrahydrofuran, chlorierte
Kohlenwasserstoffe, wie Methylenchlorid und niedere Ketone, wie Aceton oder Methylethylketon.
Die Ausgangsverbindungen der allgemeinen Formel 11 sind ihrerseits neue Verbindungen und können beispielsweise
in der Weise hergestellt werden, daß man ein reaktionsfähiges Derivat einer Sulfonsäure der allgemeinen
Formel III
(IV)
in welcher
Ri und R2 die unter Formel I angegebene Bedeutung
haben umsetzt und anschließend die Acylschutzgruppe (R-CO-) hydrolytisch abspaltet. Die intermediär erhaltenen,
von der Formel II abgeleiteten N-Acylverbindungen sind ebenfalls bisher nicht in der Literatur
beschrieben worden.
Als reaktionsfähige Derivate einer Sulfonsäure der allgemeinen Formel III kommen Halogenide, insbesondere
Chloride und Anhydride der allgemeinen Formel IHa
RCO-N-CH2-CH
(III)
in welcher
R einen einfachen Alkyl- bzw. Arylrest, beispielsweise
in Betracht. Die Anhydride der allgemeinen Formel IHa
können in einfacher Weise durch Umsetzung von entsprechenden substituierten Sulfonsäurehalogeniden mit
Salzen von entsprechend substituierten Sulfonsäuren erhalten werden.
Nach einem weiteren Verfahren gelangt man zu Ausgangsstoffen der allgemeinen Formel II, indem man das
p-(2-Aminoäthyl)-benzolsultonamid (hergestellt analog E. Miller, J. Amer. Chem. Soc. 62, 2101 [1940])
mit entsprechend der Definition für Ri substituierten N-(2-Bromalkyl)-cyanamiden in alkalischem Medium
umsetzt.
Die Wirkstoffe der allgemeinen Formel I oder die pharmazeutisch annehmbaren Salze derselben können
peroral, rektal oder parenteral appliziert werden. Zur
Salzbildung können physiologisch unbedenkliche an-
organische oder organische Säuren wie beispielsweise Salzsäure, Bromwasserstoffsäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure,
Methansulfonsäure, Essigsäure, Milchsäure, Bernsteinsäure, Weinsäure und Maleinsäure verwendet
werden, aber auch blutzuckersenkende Sulfonylharnstoffe, wie z. B. p-Toluolsulfonyl-butylharnstoff,
p-C'morbenzoisuironyi-propyl-harnstoff und p-[2-(2-
Methoxy-5-chIor-benzamido)-äthyl]-phenylsulfonylcyclohexyl-harnstoff.
Die täglichen Dosen liegen zwischen 0,1 und 100 mg/kg Warmblüter. Geeignete Doseneinheitsformen wie Dragees oder Tabletten enthalten
vorzugsweise 10—200 mg eines erfindungsgemäßen Wirkstoffs, wobei der Wirkstoffgehalt 20-80
Gewichtsprozent beträgt Zur Herstellung von Tabletten und Dragees kombiniert man den Wirkstoff zum
Beispiel mit festen pulverförmigen Trägerstoffen, wie Lactose, Saccharose, Sorbit oder Mannit, Stärken, wie
Kartoffelstärke, Maisstärke oder Amylopektin, ferner Laminariapulver oder Citruspulpenpulver, Cellulosederivaten
oder Gelatine, gegebenenfalls unter Zusatz von Gleitmitteln, wie Magnesium- oder Calziumstearat
oder Polyäthylenglykolen von geeigneten Molekulargewichten. Die Tabletten und Dragee-Kerne überzieht
man beispielsweise mit konzentrierten Zuckerlösungen, welche z. B. noch arabischen Gummi, Talk und/oder
Titandioxid enthalten können oder mit einem in leichtflüchtigen organischen Lösungsmitteln oder Lösungsmittelgemischen
gelösten Lack. Diesen Überzügen können Farbstoffe zugefügt werden, z. B. zur Kennzeichnung
verschiedener Wirkstoffdosen.
Als weitere orale Doseneinheitsform eignen sich Steckkapseln aus Gelatine sowie weiche, geschlossene
Kapseln aus Gelatine und einem Weichmacher, wie Glycerin. Die Steckkapseln enthalten den Wirkstoff
vorzugsweise als Granulat z. B. in Mischung mit Füllstoffen, w:e Maisstärke, und/oder Gleitmitteln, wie Talk
oder Magnesiumstearat und gegebenenfalls Stabilisatoren, wie Natriummetabisulfit (Na2S2Os) oder Ascorbinsäure.
In weichen Kapseln ist der Wirkstoff vorzugsweise in geeigneten Flüssigkeiten, wie flüssigen Polyäthylenglykolen,
gelöst oder suspendiert, wobei ebenfalls Stabilisatoren zugefügt sein können.
Die folgenden Vorschriften sollen die Herstellung von Tabletten jnd Dragees näher erläutern:
a) 1000 g l-[p-(2-Acetoacetamido-äthyl)-phenylsulfonyl]-2-imino-3-cyclohex-3-enyl-imidazolidin
werden mit 500 g Lactose und 270 g Kartoffelstärke vermischt die Mischung mit einer wäßrigen Lösung von 8,0 g Gelatine
befeuchtet und durch ein Sieb granuliert. Nach dem Trocknen mischt man 60,0 g Kartoffelstärke, 60,0 g Talk,
10,0 g Magncsiurnstcara: und 20,Gg kolloidales Siliciumdioxid
zu und preß* die Mischung zu 10 000 Tabletten von je 200 mg Gewicht und 100 mg Wirkstoffgehalt
die gewünschtenfalls mit Teilkerben zur feineren Anpassung der Dosierung versehen sein können.
b) Aus 100 g l-[p-(2-Acetoacetamido-äthyl)-phenylsulfonyrj-2-imino-3-cyclohexyl-imidazolidin,
345,0 g Lactose und der wäßrigen Lösung von 6,0 g Gelatine stellt man ein Granulat her, das man nach dem Trocknen
mit 10,0 g kolloidalem Siliciumdioxid, 40,0 g Talk, 40,0 g
Kartoffelstärke und 5,0 g Magnesiumstearat mischt und zu 10 000 Dragee-Kernen preßt Diese werden anschließend
mit einem konzentrierten Sirup aus 533,0 g krist Saccharose, 20,0 g Schellack, 75,0 g arabischem Gummi,
250 g Talk, 20 g kolloidalem Siliciumdioxid und 1,5 g Farbstoff überzogen und getrocknet Die erhaltenen
Dragees wiegen je 240 mg und enthalten je 100 mg Wirkstoff.
Die nachfolgenden Beispiele erläutern die Herstellung der neuen Verbindungen der allgemeinen
Formel 1 und von bisher nicht beschriebenen Zwischenprodukten näher. Die Temperaturen sind in Celsiusgraden
angegeben.
35,8 g l-[p-(2-Aminoäthyl)-phenylsulfonyl]-2-imino-3-methyl-imidazolidin-dihydrochlorid
werden in 200 ml Wasser gelöst, mit 500 ml 2 η-Natronlauge versetzt, die freie Base mit Methylenchlorid extrahiert und der Extrakt
mit Natriumsulfat getrocknet. In die so erhaltene auf —10° abgekühlte Lösung des l-[p-(2-Amino-
äthyl)-pheny!sulfonyl]-2-imino-3-methylimidazolidin
wird unter Rühren eine Lösung von 8,5 g Diketen in ml Methylenchlorid eingetropft. Das Reaktionsgemisch
wird 1 Stunde bei —10° bis 0° nachgerührt und anschließend im Rotationsverdampfer bei einer
Wasserbadtemperatur von ca. 40° im Vakuum zur Trockene eingedampft. Der Rückstand wird aus Essigester
umkristallisiert. Das reine l-[p-(2-Acetoacetamidoäthyl)-phenylsulfonyI]-2-imino-3-methyI-imidazo-
lidin schmilzt bei 120-121°.
Analog werden durch Umsetzung mit jeweils 8,5 g Diketen erhalten:
a) aus 38,1 g l-[p-(2-Amino-äthyl)-phenylsulfonyl]-2-imino-3-allyl-imidazolidin-dihydrochIorid
vom Smp. 232-233° das l-[p-(2-Acetoamido-äthyl)-phenylsulionyl]-2-imino-3-allyl-imidazolidin
vom Smp. 91-91,5°,
b) aus 39,7 g l-[p-(2-Amino-äthyl)-phenylsulfonyl]-2-imino-3-butyl-imidazoIidin-dihydrochlorid
vom Srnp. 259—260" das i-[p-(2-Acetoacetamidoäthyl)-phenyIsulfonyl]-2-imino-3-butyI-imidazolidin
vom Smp. 138-139°,
c) aus 42,5 g l-[p-(2-Amino-äthyl)-phenylsulfonyl]-
2-imino-3-( 1,2-dimethylbutyl)-imidazolidin-dihydrochlorid
(glasartig erstarrt) das 1-[p-(2-Acetoacetamido-äthyO-phenylsulfonylj^-imino-S-il^-dimethylbutyl)-imidazolidin
als öl,
d) aus 40,9 g l-[p-(2-Amino-äthyl)-phenylsulfonyl]-
2-imino-3-cyclopentyl-imidazolidin-dihydrochlorid
vom Zers.-Pkt 270° das l-[p-(2-Acetoacetami-
do-äthyl)-phenylsulfonyl]-2-imino-3-cyclopentylimidazolidin
vom Smp. 118—119°,
e) aus 42,1 g l-[p-(2-Amino-äthyI)-phenyIsulfonyl]-
2-imino-3-(3-cyciohexen-1 -yl)-imidazolidin-dihydrochlorid
vom Smp. 245—247° das 1-[p-(2-Aceto-
acetamido-äthyl)-phenylsulfonyl]-2-imino-3-(3-cyclohexen
1 yl) ärnidazolädir. vom Srnp. 102 -103°,
f) aus 42,3 g l-[p-(2-Amino-äthyl)-phenylsulfonyl]-
2-imino-3-cyclohexyl-imidazolidin-dihydrochlorid vom Smp. 247—250° das l-[p-(2-Acetoacetamidoäthyl)-phenylsulfonyl]-2-imino-3-cyclohexyl-imidazolidin
vom Smp. 107—108°,
g) aus 43,7 g l-[p-(2-Amino-äthyI)-phenylsulfonyl]-2-imino-3-(4-methyl-cyclohexyl)-imidazolidin-dihydrochlorid
vom Zers.-Pkt 260° das l-[p-(2-Acetoacetamido-äthyl)-phenylsulfonyl]-2-imino-3-(4-me-
thyl-cyclohexyl)-imidazolidin vom Smp. 119—120°,
h) aus 43,7 g l-[p-(2-Amino-äthyl)-phenylsulfonyl]-
2-imino-3-cyclohepty]-imidazolidin-dihydrochlorid vom Zers.-Pkt 280° das l-[p-(2-Acetoacetami-
do-äthyty-phenylsulfonylj^-imino-S-cycloheptylimidazolidin
vom Smp. 102°,
i) aus 44,5 g l-[p-(2-Amino-äthyl)-phenylsulfonyl]-2-imino-3-(2-phenyI-äthyl)-imidazolidin-dihydro-
chlorid das !-[p-^-Acetoacetamido-äthylJ-phenyl-
sulfonyl]-2-imino-3-(2-phenyläthyl)-imidazoiidin vom Smp. 113-117°,
j) aus 43,1 g l-[p-(2-Amino-äthyl)-phenylsulfonyI]-2-imino-3-benzyl-imidazolidin-dihydrochlorid
das
l-[p-(2-Acetoacetamido-äthyl)-phenylsuIfonyl-2-imino-3-benzyl-imidazolidin
vom Smp. 136,5 bis 138°,
k) aus 43,7 g l-[p-(2-Amino-äthyI)-phenyIsulfonyl]-2-imino-3-cyclohexyl-4-methyl-imidazolidin-dihy-ι
ο drochlorid das l-[p-(2-Acetoacetamido-äthyl)-phenylsulfonyl]-2-imino-3-cyclohexyl-4-methyl-imid-
azolidin vom Smp. 130-133°,
1) aus 42,5 g l-[p-(2-Amino-äthyI)-phenylsulfonyl]-2-imino-3-butyi-4-äthyl-imidazoiidin-dihydrochlo- rid das l-[p-(2-Acetoacetamido-äthyl)-phenylsulfonyl]-2-imino-3-butyl-4-äthyl-imidazolidin vom Smp. 93-94°,
m) aus 43,7 g l-[p-(2-Amino-äthyl)-phenylsulfonyI]-
1) aus 42,5 g l-[p-(2-Amino-äthyI)-phenylsulfonyl]-2-imino-3-butyi-4-äthyl-imidazoiidin-dihydrochlo- rid das l-[p-(2-Acetoacetamido-äthyl)-phenylsulfonyl]-2-imino-3-butyl-4-äthyl-imidazolidin vom Smp. 93-94°,
m) aus 43,7 g l-[p-(2-Amino-äthyl)-phenylsulfonyI]-
2-imino-3-cyclopentyl-4-äthyl-imidazolidin-dihydrochlorid
das l-[p-(2-Acetoacetamido-äthyl)-phe-
nylsulfonylj^-imino-S-cyclopentyl^-äthyl-imidazolidin
vom Smp. 80—82°,
n) aus 41,1 g l-[p-(2-Amino-äthyl)-phenylsulfonyl]-
n) aus 41,1 g l-[p-(2-Amino-äthyl)-phenylsulfonyl]-
2-imino-3-butyI-4-methyl-imidazoiidin-dihydrochlorid das !-[p-^-Acetoacetamido-äthylJ-phenyl-
sulfonyl]-2-imino-3-butyl-4-methyl-irnidazolidin
vom Smp. 104,5-105,5°.
vom Smp. 104,5-105,5°.
Die als Ausgangsmalerialien verwendeten Dihydro- jo
chloride von in 3-Stellung verschieden substituierten l-[p-(2-Amino-äthyl)-phenylsulfonyl]-2-iinino-imidazolidinen
können z. B. in einfacher Weise durch Umsetzung von p-Acyiamido-äthyi-benzolsulfochlorid mit
entsprechend substituierten 2-Amino-imidazolinen der Formel IV und anschließende hydrolytische Abspaltung
des Acylrestes der p-Acylamido-äthylgruppe mit wäßriger
Salzsäure erhalten werden, wie es im folgenden für das l-[p-(2-Amino-äthyl)-phenyIsulfonyl]-2-imino-3-cyclohexyl-imidazolidin-dihydrochlorid
beschrieben wird:
oc) In eine Lösung von 17 g Natriumhydroxid in 170 ml
Wasser werden 40,8 g l-CyclohexyI-2-amino-imidazolin-hydrochlorid
eingetragen. Die erhaltene klare Lösung wird mit einer Lösung von 52,4 g p-(2-Acetamidoäthyl)-benzol-sulfochlorid
in 200 ml Aceton vermischt, wobei Erwärmung auftritt. Die Mischung wird eine halbe Stunde auf 90° erhitzt und dann im Vakuum zur
Trockene eingedampft. Das so erhaltene, rohe 1-[p-
(2-Acetamido-äthyl)-phenyIsulfonyl]-2-imino-3-cycIohexyl-imidazolidin
schmilzt nach dem Umkristallisieren aus Essigester bei 181 — 183°.
Das verwendete Sulfochlorid kann wie folgt dargestellt
werden: In 35,0 g Chlorsulfonsäure werden unter Rühren 16,3 g N-Phenäthylacetamid portionsweise eingetragen.
Die erhaltene Mischung wird 3 Stunden bei 60° gerührt und auf Eis gegossen, wobei sich das
p-(2-Acetamido-äthyl)-benzoIsulfochIorid in kristalliner Form abscheidet. Es wird abgesaugt, mit Wasser gewaschen,
im Vakuum getrocknet und als Rohprodukt weiterverarbeitet.
ß) Eine Lösung von 39,2 g des nach der obigen Vorschrift dargestellten l-[p-(2-Acetamido-äthyl)-phenylsulfonyl]-2-imino-3-cyclohexyl-imidazolidins
in 370 ml 2 η-Salzsäure wird 6 Stunden am Rückfluß gekocht und anschließend im Vakuum zur Trockene eingedampft.
Das rohe, ölige l-[p-(2-Amino-äthyI)-phenylsulfonyl]-2-imino-3-cycIohexyl-imidazolidin-dihydrochlorid
wird mit warmem Äthanol aufgenommen. Es kristallisiert in der Kälte aus der äthanolischen Lösung aus und
schmilzt bei 247—250°.
Claims (1)
1. In 3-Ste]Iung substituierte !-[p-P-Acetoacetamidoiithyil-phenylsulfony^-I-imino-imidazolidine der
allgemeinen Formel I
R, O OH f
Ii Il I
CH3-C-CH2-C-N-CH2-CH
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