DE2042623B2 - Verfahren zur herstellung von aromatischen polybenzimidazolen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von aromatischen polybenzimidazolenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von aromatischen Polybenzimidazolen durch Umsetzung
von aromatischen Tetraminen, in denen jeweils zwei Aminreste in o-Stellung am aromatischen
Kern sitzen, und aromatischen Dinitrilen im Molverhältnis 1 zu 0,8 bis 1,2 bei Temperaturen von 200 bis
4500C.
Es ist bekannt, daß Verbindungen mit einem hohen Molekulargewicht, die Benzimiilazolringc sowie aromatische
Kerne in der Molekülkette enthalten, hohe Schmelzpunkte sowie eine ausgezeichnete Wärme-Stabilität
besitzen.
Es ist ferner bekannt, daß durch bloßes Erhitzen einer Mischung aus aromatischen Tetraminen und
aromatischen Dicarbonsäuren oder Derivaten davon es im allgemeinen unmöglich ist, aromatische Polybenzimidazole,
insbesondere mit hohen Molekulargewichten, zu erhalten.
Eine Methode zur Herstellung von aromatischen Polybenzimidazolen mit hohem Molekulargewicht
besteht darin, ein aromatisches Tetramin und einen Diphenylester oder ein Anhydrid einer aromatischen
Dicarbonsäure bei einer erhöhten Temperatur in der Schmelze zu polymerisieren und anschließend das
Produkt der Schmelzpolymerisation einer Polymerisation in festem Zustand zu unterziehen (vgl. die USA.-Patentschrift
3 174 947). Bei der Durchführung dieses Verfahrens ist es jedoch zur Erzeugung von Polymeren
mit ausreichend hohen Molekulargewichten, die für praktische Verwendungszwecke geeignet sind, notwendig,
das Produkt der Schmelzpolymerisation vor der Polymerisationsstufe ii>
festem Zustand fein zu pulverisieren, wobei die Polymerisalionsstufe in festem Zustand bei einer erhöhten Temperatur sowie unter
einem verminderten Druck von weniger als 0.5 mm Hg oder bei einer erhöhten Temperatur sowie in einem ss
Inertgassirom während einer langen Zeitspanne durchgeführt werden muß.
So erfordert das in der USA.-Patentschrift 3 174 947
beschriebene Verfahren komplizierte Vcrfahrcnsmaßnahmen.
Ferner hat die Umsetzung während einer langen Zeitspanne bei einer erhöhten Temperatur zur
Folge, daß eine Neigung zur Bildung unlöslicher und unschmelzbarer Polymerer besteht.
Eine Annäherung zur Lösung dieses Problems besieht in einer Methode, bei deren Durchführung ein
anorganisches Säuresalz eiiu.. ' omatischen Telramins
und eine Dicarbonsäure oder ein Derivat davon der Lösungspolymerisation unter Einwirkung von Wärme
in Polyphosphorsäure unterzogen werden (vgl. dii USA.-Patentschrift 3 313 783). Bei der Durchfiihrunj
dieses Verfahrens kann das polymere Produkt nacl Beendigung der Reaktion in der Weise abgetrenn
werden, daß die Reaktionsmischung in Form der Poly phosphorsäure-Lösung in eine große Menge Wassei
gegossen wird. Jedoch ist diese Abtrennmethode kompliziert und macht es schwierig, die Polyphosphorsäure
wiederzugewinnen und erneut zu verwenden Daher verläuft dieses Verfahren nicht immer im Hinblick
auf eine technische Herstellung von Polybenzimidazolen zufriedenstellend.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines verbesserten Verfahrens zur Herstellung von aromatischen
Polybenzimidazolen mit hohem Molekulargewicht, das durch einfaches Erhitzen der Reaktanten
durchgeführt werden kann, wobei Polybenzimidazole mit einer ausgezeichneten Wärmestabilität erhalten
werden.
Diese Aufgabe wird durch das erfindungsgemäße Verfahren gelöst. Das erfindungsgemäße Verfahren ist
dadurch gekennzeichnet, daß man die Polykondensation in Gegenwart von 0,005 bis 3 Mol von Ammoniumsalzen
von anorganischen Säuren oder organischen Sulfonsäuren pro Mol aromatisches Tetramin
durchführt.
Bei dieser Arbeitsweise ist es möglich, die Geschwindigkeit der Polykondensationsreaktion in Masse zwischen
dem aromatischen Tetramin und dem aromatischen Dinitril zu erhöhen, ohne daß dabei die vorstehend
erwähnten Schwierigkeiten auftreten. Auch ist es auf diese Weise möglich, eine relativ niedrige Reaktionstemperatur
sowie eine relativ kurze Reaktionszeitspanne einzuhalten, wodurch aromatische Polybenzimidazole
mit extrem hohen Molekulargewichten erhalten werden, ohne daß dabei die Gefahr des Auftretens
von Nebenreaktionen besteht.
Als aromatische Tetramine, in denen jeweils zwei Aminreste in o-Stellung am aromatischen Kern sitzen,
kommen in Frage:
H2N
H,N
H,N
H,N
und Ii,N
NII,
H1N-
V-X
NH,
In diesen Formeln bedeutet X einen nichtreaktiven Rest, der dazu in der Lage ist, zwei aromatische Kerne
zu verbinden, wie beispielsweise
-(CR1R2).-
-o- -s- -c-o
—so,—
NC
NC
CN
15
Ι» ist eine ganze Zahl von wenigstens 1, R1 ist ein
Wasserstoffatom oder ein niederer Alkylrest. während R2 jeden der durch R1 definierten Rest bedeuten kann).
Von derartigen aromatischen Tetraminen seien beispielsweise folgendes erwähnt: 1,2,^,5-Tetraminobenzoi,
1,2,5,6-Tetraminonaphthalin, 2,3,6,7-Tetraminouaphthalin, 3,3'-Diaminobenzidin, 3,4,3 '.4'-Tetraminodiphenyläther,
3,4,3',4'-TetraminodiphenyImethan, 3.4.3'.4'-Tetraminodiphenyläthan,3,4,3',4'-Tetraminodiphenyl-2,2-propan,
3.4,3'^'-Tetraminodiphenylthio-•ither
und 3,4,3',4'-Tetraminodiphcnylsulfon. Diese aromatischen Tetramine müssen nicht immer freie
Amine sein, vielmehr kann ein Teil dieser Amine in Form anorganischer Säuresalze vorliegen, beispielsweise
in Form von Tetraminhydrochlorid.
Die erfindungsgemäß eingesetzten aromatischen Dinitrile sind Verbindungen, welche zwei Nitrilgruppen
enthalten, die mit einem aromatischen Kern verknüpft sind. Es werden Verbindungen der folgenden
Formeln bevorzugt: ,0
40
45
In diesen Formeln besitzt X die vorstehend angegebene
Bedeutung. Beispielsweise können folgende Verbindungen verwendet werden: Terephthalonitril. Isophthalonitril.
Phthalonilril. 4,4' - Biphcnyldinitril. Naphthalin - 1,4 - dinitril, Naphthalin - 1,6 - dinitril.
Naphthalin - 2,6 - dinitril. Diphenyläther - 4,4' - dinitril. Diphenylmethan-4.4'-dinitrii. Diphenylsulfon-4.4'-dinitril
oder DiphenylthioätheM/l'-dinilril.
Von den Ammoniumsalzen anorganischer Säuren, die erlindungsgemäß als Promotor für die Polykondensation
eingesetzt werden können, seien beispielsweise folgende erwähnt: Ammoniumchlorid. Ammoniumnitrat.
Ammoniumsulfat. Ammoniumphosphal. Ammoniumbromid. Ammoniumfluorid. Ammoniumbisulfat
oder Ammoniumbisulfit. Ammoniumsalze organischer Sulfonsäuren kommen ebenfalls in Frage,
beispielsweise Ammoniumsalze von Benzolsulfonsäuren Toluolsulfonsäurc. Mcthansulfonsäurc. Ätiian-
60
65
sulfonsäure oder Naphthalinsulfonsäure. Ammoniumsalze von Benzol- und Alkylbenzo'sulfonsäure sind die
bevorzugten Ammoniumsalze organischer Sulfonsäuren, wobei die Ammoniumsalze von anorganischen
Säuren den Ammoniumsalzen von organischen Sulfonsäuren vorgezogen werden.
Werden erfindungsgemäß ein aromatisches Tetramiri, das zwei Diaminogruppen aufweist, die sich in
o-Stellung befinden, und ein aromatisches Dinitril zusammen erhitzt, dann verläuft die Polykondensation
gemäß der folgenden Gleichung, weiche die Reaktion von 3,3'-Diaminobenzidin und Terephthalonitril als
ein repräsentatives Beispiel für die Polykondensation aller Typen der vorstehend aufgezählten Reaktanten
zeigt:
H7N
H1N
+ /iNC
NH,
NH,
CN
211NH3
Bei der Durchführung eines bekannten Verfahrens, welches darin besteht, die Polykondensationsreaktion
zwischen einem aromatischen Tetramin und einem Diphenylester einer aromatischen Dicarbonsäure
durchzuführen, ist es unvermeidbar, eine hohe Temperatur sowie ein hohes Vakuum oder einen Inertgasstrom
anzuwenden, um vollständig freigesetztes Phenol oder freigesetztes Wasser aus dem Reaktionssystem
zu entfernen. Werden demgegenüber das aromatische Tetramin sowie das aromatische Dinitril erfindungsgemäß
miteinander erhitzt (vgl. die vorstehende Reaktionsgleichung), dann verläuft die Reaktion unter Freisetzung
von Ammoniak, das sehr flüchtig ist und daher leicht aus dem Reaktionssystem zu entfernen ist. Es ist
daher möglich, die Reaktion glatt unter Einhaltung einfacher Reaktionsbedingungen auszuführen, ohne
daß dabei ein hohes Vakuum oder ein Inerlgasstrom angewendet werden müssen.
Die Menge des aromatischen Dinitrils kann zwischen 0,8 und 1,2 Mol pro Mol des aromatischen Tetramins
schwanken, ohne daß dabei eine merkliche Wirkung auf den Ablauf der erlindungsgemäßen Reaktion
festgestellt wird.
Die Grenze hinsichtlich der Menge des Ammoniumsalzes der anorganischen Säure oder des Ammoniumsalzes
der organischen Sulfonsäure liegt bei 0.004 bis 3 Mol pro Mol des aromatischen Tetramins. Vorzugsweise
wird das Ammoniumsalz in einer Menge von 0.03 bis 1.5 Mol pro Mol des aromatischen Tetramins
eingesetzt.
Das erlindungsgemüßc Verfahren· wird in Abwesenheit
eines Lösungsmittels durchgeführt, und zwar durch !»litzen einer Mischung aus einem aromatischen
Tetramiii und einem aromalischen Dinitril. Dabei
kann ein aromalisches Polybenzimidazol mit einem hohen Molekulargewicht gebildet werden. Ferner
braucht kein hoho Vakuum angewendet zu werden.
Die Reaktion wird im allgemeinen in einem verschlossenen
Gefäß unter Normaldruck oder unter einem erhöhten Druck durchgefijhrt, wobei jedoch auch eine
Reaktionsdurchluhrung unter einem verminderten Druck möglich ist. Eine Herabsetzung des Drucks
während der Anfangsstufe der Reaktion sollte so weit eingeschränkt werden, daß ein merklicher Verlust an
dem Ausgangsmaterial durch Sublimation oder Verdampfen vermieden wird. Vor der Durchführung der
erfinducgsgemäßen Reaktion werden das aromatische
Tetramin, das aromatische Dinitril sowie das als Promotor wirkende Ammoniumsalz in Form eines Pulvers
vermischt.
Die Reaktion wird bei einer Temperatur zwischen 200 und 45O0C, insbesondere bei einer Temperatur
zwischen 200 und 400CC, durchgeführt, wobei es vorzuziehen
ist, das Erhitzen auf eine Temperatur innerhalb dieses Bereiches so lange fortz-isetzen. bis die
Polykondensation beendet ist. im allgemeinen ist eine Reaktionszeit von 1 bis 3 Stunden ausreichend. Eine
Reaktionsperiode von weniger als einer Stunde kann ebenfalls zufriedenstellende Ergebnisse liefern, wenn
geeignete Bedingungen ausgewählt werden, beispielsweise hinsichtlich der Menge des Ammoniumsalzes der
anorganischen Säure oder der organischen Sulfonsäure, das in dem Reaklionssystem vorliegt, sowie der
Reaktionstemperatur. Reaktionszeitspannen. die 3 Stunden übersteigen, können ebenfalls eingehalten
werden. Erfindungsgemäß kann, wie vorstehc.id erwähnt,
das Reaktionssystem bis zur Beendigung der Reaktion nicht in geschmolzenem Zustand gehalten
werden. Manchmal verfestigt sich das Reaktionssystem während einer relativ frühen Stufe der Reaktion,
wobei jedoch die Reaktion in zufriedenstellender Weise in festem Zustand zur Erzeugung von Polykondensaten
mit hohen Molekulargewichten in der Weise fortgesetzt werden kann, daß die Reaktionstemperatur auf einem Wert gehalten wird, wie er vorstehend
spezifiziert worden ist.
Da die Anwesenheit von molekularem Sauerstoff eine Neigung dahingehend ausübt, Nebenreaktionen,
wie beispielsweise Oxydationsreaktionen, zu bewirken,
isi es zweckmäßig, die Reaktion in einer Inertgasatmosphäre durchzuführen, beispielsweise in einer
Atmosphäre aus Stickstoff oder Argon.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erzeugten aromatischen Polybenzimidazole besitzen
eine ausgezeichnete Wärmestabilität und können zur Herstellung von verschieden geformten Gegenständen,
wie beispielsweise Fasern oder Filmen, verwendet werden.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung näher.
5 s
Eine Mischung aus 6.24 g 3,3'-Diaminobenzidin, 3,85 g Isophthalonitril und 0,50 g Ammoniumchlorid
wird in ein Reaktionsgefäß gegeben. Nach einem Spülen mit Stickstoff wird das Gefäß verschlossen,
worauf die Mischung erhitzt wird, und zwar in einer derartigen Weise, daß die Temperatur während einer
Zeitspanne von einer Stunde auf 330 C steigt. Wenn auch der Innendruck in dem Reaktionsgefäß infolge
der Erzeugung von Ammoniakgas steigt, so wird dennoch das Erhitzen während einer Zeitspanne von
3 Stunden auf 330°C fortgesetzt. Nach Beendigung der Reaktion wird die Reaklionsmischung auf Zimmertemperatur
abgekühlt, worauf das Reaktionsgefäß geöffnet wird. Es hat sich ein koksähnliches Polymeres
gebildet. Nach einem Waschen mit einer verdünnten wäßrigen Lösung von Ammoniak sowie mit reinem
Wasser wird das erhaltene Polymere bei einer Temperatur von 100= C während einer Zeitspanne von 2 Stunden
unter einem verminderten Druck getrocknet. Die Polymerenausbeute beträgt 9.15 g. Das Polymere ist
in Schwefelsäure. Ameisensäure und Dimethylsulfoxyd löslich. Die reduzierte Viskosität iUp,. des Polymeren,
bestimmt in konzentrierter Schwefelsäure bei einer Konzentration von 0,5 g/dl bei 30 C. beträgt
0.84 dl/g, während die reduzierte Viskosität, gemessen in 99%iger Ameisensäure, in einer Konzentration von
0,3 g/dl zu 2,8 dl/g ermittelt wird. Eine thermogravimetrische
Messung zeigt, daß kein Gewichtsverlust in Luft bei Temperaturen unterhalb 5400C erfolgt. Die
Ergebnisse von Infrarotabsorptionsmessungen sowie einer ElementaranaJyse zeigen, daß das Polymere die
Polyphenylenbenzimidazol-Struktur besitzt. Bräunliche transparente steife Filme werden aus einer Dimethylsulfoxyd-Lösung
des Polymeren erhalten.
Vergleichsbeispiel 1
Eine Mischung aus 6.42 g 3.3'-Diaminobenzidin und 3.85 2 Isophlhaionilril wird in ein Reaktionsgefaß
gegervn. worauf die Reaktion unter den gleichen Bedingungen wie im Beispiel 1 durchgeführt wird, mit der
Ausnahme, daß kein Ammoniumchlorid verwendet wird. Das erhaltene Polymere ist ein brüchiger Feststoff.
Die reduzierte Viskosität des Polymeren, gemessen in konzentrierter Schwefelsäure bei einer Konzentration
von 0,5 g dl bei 300C, beträgt 0,32 dl g.
während die reduzierte Viskosität des Polymeren in 99%iger Ameisensäure bei einer Konzentration von
0.3 g/dl bei 30°C zu 0.58 dl'g ermittelt wird.
Zur Gewinnung eines Polymeren mit einem extrem hohen Molekulargewicht, wobei dieses Polymere dem
Polymeren von Beispiel 1 ähnelt (mit einer reduzierten Viskosität von 0.84 dig in konzentrierter Schwefelsaure
bei einer Konzentration von 0.5 g/dl bei 30"C).
unter Einsatz der vorstehend beschriebenen Mischung ist es notwendig, die Reaktion während einer Zeitspanne
von ungefähr 4 Stunden bei 400° C fortzusetzen. Dabei sind ungefähr 10% des gebildeten Polymeren
in Schwefelsäure unlöslich.
Beispiele 2 bis 6
Verschiedene Ammoniumsalze anorganischer Säuren oder verschiedene Ammoniumsalze organischer
Sulfonsäuren, wie sie in der Tabelle I zusammengefaßt sind, werden in eine Mischung eingemengt, die aus
6,42 g 3,3'-Diaminobenzidin und 3,85 g Isophthalonitril besteht. Die Reaktionen werden unter den gleichen
Bedingungen wie im Beispiel 1 durchgeführt. Es werden Polybenzimidazole mit einem hohen Molekulargewicht
quantitativ nach der gleichen Methode erhalten. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle I
zusammengefaßt :
Ammoniumsal/
Ammoniumchlorid 1.00 g
Ammoniumsulfat 0.60 g
Ammoniumsalz von
Ammoniumsalz von
(dig)
0.93
0,65
0,65
Fortsetzung
Ammoniumsalz von
Benzolsulfonsäure 1,00 g
Benzolsulfonsäure 1,00 g
Ammoniumnitrat 0,45 g
1,20
0,78
0,78
Die Werte der reduzierten Viskosität )/vp/c in dieser
Tabelle sind die Werte, weiche in konzentrierter
Schwefelsäure bei einer Konzentration von 0,5 g/dl bei 30° C gemessen worden sind.
B e i spi e 1 e 7 bis 12
Aromatische Tetramine, aromatische Dinitrile sowie Ammoniumsalze, wie sie in der Tabelle II zusammengefaßt
sind, werden zur Durchführung der Polykondensation in der gleichen Weise wie im Beispiel 1
eingesetzt. Dabei werden in quantitativer Weise aromatische Polybenzimidazole mit einem hohen Molekulargewicht
erhalten. Die Ergebnisse sind in der Tabelle II zusammengefaßt.
Beispiel | Tetramin | 6,91g | Dinüri! | 6,61g | Ammoniiimsalz | 1,00 g | (dl/g) |
7 | 3,4,3',4'-Telramino- | 6,85 g | Diphenyläther- | 6,55 g | Ammoniumphosphat | 1,10 g | U7 |
diphenyläther | 4,4'-dinitril | (einbasisch) | |||||
8 | 3,4,3',4'-Tetramino- | 8,35 g | Diphenylmethan- | 8,05 g | Ammoniumsalz von | 1,22 | |
diphenylmethan | 4,4'-dinitril | Methansulfonsäure | 1,50 g | ||||
9 | 3,4.3',4'-Tetramino- | Diphenylsulfon- | Ammoniumsalz von | ||||
diphenylsulfon | 7,39 g | 4,4'-dinitril | 7,09 g | (i-Naphthalinsulfon- | 0,90 g | 0,79 | |
säure | |||||||
10 ' | 3,4,3 ',4'-Tetramin o- | 5,65 g | Diphenylthioäther- | 5,34 g | Ammonium- | 1,17g | 0,89 |
diphenylthioäther | 4,4'-dinitril | bromid | |||||
11 | 2,3,6,7-Tetramino- | 5,65 g | Naphthalin- | 5,34 g | Ammonium- | 0,95 | |
naphthalin | 2,6-dinitril | sulfit | 2,05 g | ||||
12 | 1,2,5,6-Tetramino- | Naphthalin- | Ammoniumsalz von | ||||
naphthalin | 1,6-dinitriI | /i-Naphthalinsulfon- | 0,98 | ||||
säurc | |||||||
In der Tabelle Il sind die Werte der reduzierten
Viskosität T]sp/c die Werte, die in konzentrierter
Schwefelsäure bei einer Konzentration von 0,5 g/dl bei 30° C erhalten worden sind.
Eine Mischung aus 6,42 g 3,3'-Diaminobenzidin, 3,85 g Terephthalonitril und 1,00 g des Ammoniumsalzes
von p-ToIuolsulfonsäure wird in ein Reaktionsgefäß gegeben. Das Gefäß wird mit Stickstoff gespült
und anschließend verschlossen, worauf ein verminderter Druck von ungefähr 20 mm Hg eingestellt wird.
Dann wird die Mischung auf 3200C während einer Zeitspanne von 2 Stunden erhitzt. Das erhaltene Polymere
wird aus dem Reaktionsgefäß entnommen, mit einer verdünnten wäßrigen Lösung von Ammoniak
sowie mit reinem Wasser gewaschen und anschließend unter vermindertem Druck getrocknet Die Polymerenausbeute
beträgt 9,20 g. Seine reduzierte Viskosität, gemessen in konzentrierter Schwefelsäure bei
einer Konzentration von 0,5 g/dl bei 30° C. beträgt 0,66 dl/g, während die reduzierte Viskosität, gemessen
in 99%iger Ameisensäure, bei einer Konzentration von 0,3 g/dl bei 30° C zu 1,8 dl/g ermittelt wird. Die Ergebnisse
von Infrarotabsorptionsmessungen und einer Elementaranalyse zeigen, daß das Polymere die PoIyphenylenbenzünidazol-Struktur
besitzt. Thermogravimetrische Messungen zeigen, daß kein Gewichtsverlust
in Luft bei einer Temperatur unterhalb 540° C auftritt, was bedeutet, daß das Polymere eine extrem
gute Wärmestabilität besitzt
Vergleichsbeispiel 2
Eine Mischung aus 6,42 g 3,3'-Diaminobenzidin und 3,85 g Terephthalonitril wird in ein Reaktionsgefäß
gegeben, worauf die Reaktion unter den gleichen Bedingungen wie im Beispiel 13 durchgeführt wird, mit
der Ausnahme, daß kein Ammoniumsalz von p-Toluolsulfonsäure
verwendet wird. Man erhält ein brüchiges festes Polymeres. Die reduzierte Viskosität des
Polymeren, gemessen in konzentrierter Schwefelsäure bei einer Konzentration von 0,5 g/dl bei 30° C, beträgt
0,21 dl/g, während die reduzierte Viskosität, gemessen in 99%iger Ameisensäure, bei einer Konzentration von
0,3 g/dl bei 300C zu 0,30 dl/g ermittelt wird.
Zur Gewinnung eines Polymeren, das dem Polymeren von Beispiel 13 ähnlich ist, mit einem extrem
hohen Molekulargewicht (mit einer reduzierten Viskosität von 0,66 dl/g, gemessen in konzentrierter Schwefeisäure
bei einer Konzentration von 0,5 g/dl bei 30° C) unter Einsatz der vorstehend beschriebenen Mischung
ist es erforderlich, die Reaktion während einer Zeitspanne von ungefähr 4 Stunden bei einer Temperatur
von 390° C fortzusetzen. Ds.bei sind ungefähr 20% des
erhabenen Polymeren in Schwefelsäure unlöslich.
Eine Mischung aus 6,91 g 1,2,4,5-Tetraminobenzol.
6,42 g Isophthalonitril und 1,20 g des Ammoniumsalzes von p-Toluolsulfonsäure wird in ein Reaktionsgefäß
gegeben. Nach einem Ausspulen der Luft mit Stickstoff wird das Reaktionsgefäß verschlossen und
während einer Zeitspanne von 2 Stunden auf 300° C
309 507/561
(ο
ίο
erhitzt. Dann wird das Gefäß zum Freisetzen von er- gefäß gegeben. Nach einem Ausspülen der Luft mit
zeugtem Ammoniakgas geöffnet und erneut in Gegen- Stickstoff wird das Reaktionsgefäß verschlossen, wor-
wart eines Stickstoflstromes unter Atmosphärendruck auf ein verminderter Druck von 4 mm Hg eingestellt
auf eine Temperatur von 3250C während einer Zeit- wird. Dann wird die Mischung auf eine Temperatur
spanne von einer Stunde erhitzt. Die reduzierte Visko- 5 von 300 C während einer Zeitspanne von 2 Stunden
sität des erhaltenen Polybenzimidazole, gemessen in erhitzt. Anschließend wird das Gefäß zur Entfernung
konzentrierter Schwefelsäure bei einer Konzentration von erzeugtem Ammoniakgas geöffnet, worauf sich ein
von 0,5 g/dl bei 30°C, beträgt 1,30 dl/g. weiteres Erhitzen auf eine Temperatur von 305"C
unter einem verminderten Druck von 4 mm Hg wäh-
Be is pi el 15 10 rend einer Zeitspanne von einer Stunde anschließt. Die
reduzierte Viskosität des erhaltenen Polybenzimid-
Eine Mischung aus 4,28 g 3,3'-Diaminobenzidin, azols beträgt 1,37 dl/g, gemessen in konzentrierter
4,08 g4,4'-Diphenyldinitrilund0,75 gdesAmmonium- Schwefelsäure bei einer Konzentration von 0,5 g/dl
salzes von Benzolsulfonsäure wird in ein Reaktions- bei 30"C.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Hersteilung von aromatischen Polybenzimidazolen durch Umsetzung von aromatischen Tetraminen, in denen jeweils zwei Aminreste in o-Stellung am aromatischen Kern sitzen, und aromatischen Dinitrilen im Molverhältnis 1 zu 0,8 bis 1,2 bei Temperaturen von 200 bis 450° C, dadurchgekennzeichnet, daß man die Polykondensation in Gegenwart von 0,004 bis 3 Mol von Ammoniumsalzen von anorganischen Säuren oder organischen Sulfonsäuren pro Mol aromatisches Tetramin durchführt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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Publication Number | Publication Date |
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Family Applications (1)
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---|---|---|---|
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US20150045560A1 (en) * | 2012-03-29 | 2015-02-12 | Corning Incorporated | Novel fused naphthalene cyclohetero ring compounds, and methods and uses thereof |
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- 1970-09-07 GB GB1266269D patent/GB1266269A/en not_active Expired
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-
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---|---|
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GB1266269A (de) | 1972-03-08 |
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USRE28197E (en) | 1974-10-15 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |