DE2040119A1 - Verfahren zur Abtoetung der Bodennebentriebe von Hopfenpflanzen - Google Patents

Description

• Verfahren zur Abtötung der Bodennebentriebe von Hopfenpflanzen Zusatz zu Patent . ... ... (Patentanmeldung P 16 42 343.1-41) Gegenstand des llauptpatentes ist ein Verfahren zur Abtötung der Bodennebentriebe von HopSenpflanzen, welches dadurch gekenmzeichnet ist, daß man die über dem Boden ansetzenden Hopfen-Bodennebentriebe mit wässriger Cyanamid-Lösung bespritzt und s+ar vorzugsweise mit solchen Lösungen, die 3 bis 5 Gew.-% Cyanamid, bezogen auf das Gesamtgewicht der Lösung enthalten.
• Bei der lZeiterentwicklung dieses Verfahrens wurde nun gefunden, daß sich bei kombinierter Anwendung von Cyanamid-Lösung und Düngesalz-Lösung überraschende Vorteile ergeben.
• Unter Düngesalzen sind wasserlösliche Stoffe zu verstehen, die Nutzpflanzen zugeführt werden, um unmittelbar oder mittelbar ihr Wachstum zu fördern oder ihren Ertrag zu erhöhen oder ihre Qualität zu verbessern.
• Es ist bekarnt, daß Lösungen von Düngesalzen, wie z. B. schaefelsaures Ammoniak, Ammonnitrat-Harnstoff, Kalisalz, Superphosphat, eine gewisse ätzende Wirkung auf Pflanzen ausüben, doch reicht diese Wirkung nicht aus, um speziell bei älteren Hopfenpflanzen (über 1,5 m Höhe der angeleiteten Triebe) und bei widerstandsfähigen Hopfensorten Nachschosser und Nebentriebe zu verrichten.
• Die Anwendung von Cyanamid-Lösungen allein kann bei ungünstigen ditterangs- und Bodenverhältnissen, speziell bei empfindlichen Hopfensortenund bei höheren Cyanainid-Konzentrationen, mitunter zu einem vorübergehenden Wachstums schock führen.
• Die inzwischen in Feldversuchen erprobte kombinierte Anwendung von Cyanamid-Lösung und Düngesalz-Lösung brachte das überraschende Ergebnis einer synergistischen Wirkung, d. h. die Aufwandmenge des Cyanamids konnte reduziert erden, was die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens verbessert. Dies zeigen die in der folgenden Tabelle zusammengestellten Versuchsergebnisse.
• Versuchsjahr: 1969 und 1970 Bodenart: sandiger Lehm Witterung: sonnig (bei Durchführung der Spritzung) Höhe der angeleiteten Hopfeereben: ca. 3 m Hopfensorte: Hall ertauer Appara ur: Handspritze mit Flachstrahldüsen Aufwandmenge: je 200 1 Gesamtlösung auf 1000 Stöcke Versuchsaussteller: Bayerl, Parleiten, Kreis Pfaffenhofen Menge und Art Bonitierung 2 kg Cyanamid T+) 6 4 kg Cyanamid 5 6 kg schwefelsaures Ammoniak (21 % N) 8 15 kg schwefelsaures Ammoniak (21 % N) 5 40 1 Ammonnitrat-Harnstoff-Lösung (36 % N) 7 40 kg Kalisalz (50 %) 9 40 kg Superphosphat (18 %) 8 2 kg Cyanamid + 15 kg schwefelsaures Ammoniak 3 4 kg Cyanamid + 15 kg schwefelsaures Ammoniak 2 4 kg Cyanamid + 40 l Ammonnitrat-Harestoff-Lösung 2 4 kg Cyanamid + 40 kg Kali salz 4 4 kg Cyanamid + 40 kg Superphosphat 5 +) Bonitierung von 1 (sehr gut) bis 9 (keine Wirkung) ++) 2 kg = 4 1. handelsübliche Lösung (50 % Cyanamid) Bei den erfindungsgemäß verwendeten Kombinationen werden vorzugsweise folgende Grenzen eingehalten: Cyanamid 1 bis weniger als 3 ffi zusammen mit: schwefelsaurem Ammoniak 2 bis 10 % oder Kalisalz 4 bis 20 % oder Ammonnitrat-Harnstoff 4 bis 20 0 oder Superphosphat 4 bis 20 % Die Prozentangaben beziehen sich auf Gew.- in der wässrigen Lösung. Die untere Grenze gilt jeweils für 10 bis 20 cm Wuchshöhe, die obere etwa ab 4 m Wuchshöhe.
• Neben dem ausgezeichneten Abtötungseffekt sogar gegenüber älteren IIoprennebent;rleben und Nachschossern erwiesen sich -auch bei empfindlichen Hopfensorten - die er£indungsgemäßen Kombinationsiösungen als ausgesprochen schonend gegenüber den Hopfenmutterpflanzen. Innerhalb der angegebenen Grenzen der Cyanamid-Yonzentrationen blieb die unkrautvernichtende Wirkung des Cyanamids erhalten.
• Bei kombinierter Anwendung von Cyanamid- und Stickstoff-Düngesalz-Lisungen tritt eine Verzögerung der Stickstoff-Andienung auf, die in einer intensiven, langanhaltenden Grünfärbung der Blätter zum Ausdruck kommt. Dieser Effekt ist wahrscheinlich mit einer Hemmung der bei der Umsetzung des Stickstoffs beteiligten Bakterien zu erklären (Nitrifikationshemmung) und sichert eine harmonische, dem Pflanzenbedarf angepaßte Stickstoff-Versorgung.

Claims (3)

P A T E N T h N S P R Ü C H E

1. Verfahren zur Abtötung der Bodennebentriebe von Hopfenpflanzen durch Bespritzen der über dem Boden ansetzenden Hopfenbodennebentriebe mit wässriger Cyanamidlösung nach Patent . ... ... (Patentanmeldung P 16 42 343.1), dadurch gekennzeichnet, daß die Cyanamidlösung zusammen mit Düngesalz-Lösung eingesetzt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Düngesalz schwefelsaures Ammoniak, Ammonnitrat-Earnstoff, Kalisalz oder/und Superphosphat verwendet wird.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die verwendete Lösung 1 bis unter 3 % Cyanamid und 2 bis 10 % schwefelsaures Ammoniak oder 4 bis 20 % Ammonnitrat-Harnstoff oder 4 bis 20 % Kalisalz oder 4 bis 20 dp Superphosphat enthält.