DE203638C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

Vr 203638 KLASSE 82«. GRUPPE

FRIEDRICH HAAS G. m. b. H. in LENNEP.

Trockenwagen für Kanaltrockner. Patentiert im Deutschen Reiche vom 22. Februar 1908 ab.

Die Erfindung stellt einen bekannten Kanaltrockner dar, bei welchem die Wagen den ■ Heizgasen entgegengeführt werden.

Bekanntlich streben die heißeren Gase nach 5 oben und streichen an der Decke des Kanals hin, wodurch das auf den obersten Horden der Wagen lagernde Trockengut mehr und das auf den untersten Horden lagernde weniger von den Heizgasen getrocknet wird. Um

ίο solche ungleichmäßige Trocknung zu beseitigen, werden durch die eigenartige Bauart der Wagen die Heizgase so geführt, daß sie bei ihrem Eintritt in 'den Kanaltrockner stets zuerst die unteren Horden des letzten Wagens 8 (Fig. 1) durchströmen, dann gezwungen werden, ihre Bewegungsrichtung zu ändern, also nach oben zu steigen und die obersten Horden des Wagens 7 zu durchströmen, um endlich wieder, nach unten geführt, die untersten Horden des Wagens 6 zu bestreichen. Dieser Vorgang wiederholt sich je nach der Anzahl Wagen, bis die Heizgase endlich, mit Wasserdampf beladen, durch den Exhaustor 9 abgesogen werden.

Durch das Vorrücken der einzelnen Wagen nimmt der nachfolgende Wagen stets die Stellung an, welche der vor ihm befindliche Wagen eingenommen hatte, d. h. jeder Wagen wechselt mit dem Vorrücken die Durchtritts-Öffnung für die Heizgase, damit das auf den Horden lagernde Trockengut eines jeden Wagens mehrere Male abwechselnd oben und unten von den Heizgasen bestrichen wird.

Zu diesem Zwecke sind die die Horden tragenden Wagen vorn und hinten mit je zwei Abteilungen Jalousien versehen.

Fig. 2 stellt den Wagen in Seitenansicht mit geöffneter oberer Jalousieabteilung und geschlossener unterer Abteilung,

Fig. 3 die Vorderansicht mit oben ge-' schlossener und unten geöffneter Jalousieabteilung und

Fig. 4 die Seitenansicht mit oben geschlossener und unten geöffneter Jalousieabteilung dar.

Die einzelnen Wagen bestehen aus einem auf Rädern ruhenden Gestell b, in welchem, auf Winkeleisen ruhend, die Horden α eingeschoben werden. Die Jalousien sind so angeordnet, daß sie die Öffnungen zwischen den einzelnen Horden vorn und hinten abdecken. Die unteren Jalousieabteilungen sind durch die Zug- oder Schubstangen d und e verbunden, während die oberen Jalousieabteilungen durch die Stangen f und g in Verbindung stehen. An dem Gestell b sind die Winkelhebel h, i, k und I drehbar angebracht. Diese Winkelhebel sind mit je einer der Zug- oder Schubstangen d, e, f, g einerseits und unter -sich durch die Schub- oder Zugstangen m, η und 0 verbunden. Die Verbindungsstange q zwischen den Schubstangen f¹ und p (Fig; 3) trägt die Hubrolle r, durch deren Schwere die oberen Jalousien offen und die unteren geschlossen gehalten werden (Fig. 2). In dieser Stellung werden nur die obersten Horden von

den Heizgasen bestrichen. Bewegt sich der Wagen vorwärts, so läuft die Hubrolle auf die Hubschienen s (Fig. 3 und 4) auf und steuert das gesamte Gestänge und die Jalousien um, so daß die oberen Jalousien geschlossen und die unteren geöffnet werden, damit die Heizgase jetzt nur die unteren Horden bestreichen. Die Hubschienen s sind in den Kanaltrockner in Abständen eingebaut, und zwar ist die Schienenlänge gleich dem Abstande und beide der Länge eines Wagens entsprechend.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :
   Trockenwagen für Kanaltrockner, dadurch gekennzeichnet, daß der Wagen vorn und hinten mit je zwei Jalousien (einer oberen und einer unteren) versehen ist, welche beim Vorwärtsbewegen des Wagens durch Glieder (d, e, f, g, h, i, k, I, m, n, 0, p, p¹, q) und mittels einer Hubrolle (r) und einer Hubschiene (s) selbsttätig umgesteuert werden, so daß abwechselnd die oberen oder unteren Jalousien geöffnet oder geschlossen sind.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.