DE2034065C3 - Verfahren zur Aufarbeitung von Bariumsulfid-Auslaugrückständen unter Gewinnung löslicher Bariumverbindungen - Google Patents
Verfahren zur Aufarbeitung von Bariumsulfid-Auslaugrückständen unter Gewinnung löslicher BariumverbindungenInfo
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Description
Selbstverständlich kann die fad der erfindungsge- Schwefel etwa verbraucht ist Der Vorteil dieser Aufmäßen
Aufarbeitung des Auslaugruckstandes an- arbeitung gegenüber einer Säurebehandlung des Rück*
fallende Lösung auch anderweitig verwendet werden. Standes liegt darin, daß nur Bariumpolysulfid anfällt,
Beispielsweise lassen sich durch Zusatz von anderen das als solches direkt," beispielsweise als Pflanzen-Säuren
die entsprechenden Bariumsalze gewinnen, s Schutzmittel, eingesetzt werden kann, während bei der
wobei ebenfalls der Schwefelwasserstoff wiederge- Säurebehandlung außer Bariumchlorid auch andere
wonnen wird. ^ Verbindungen wie beispielsweise Eisenchloride, AIu-
Die Sulfhydrierung der Aufschlämmung des Aus- miniumchlorid usw. in der Lösung vorliegen. Zur
laugrückstandes wild zweckmäßigerweise bei Raum- Verwertung des Bariumchlorids müssen diese unertemperatur
durchgeführt Selbstverständlich kann io wünschten mitgelösten Verbindungen in gesonderten
auch bei höheren oder niedrigeren Temperaturen Arbeitsgängen abgetrennt werden,
gearbeitet werden; das Arbeiten bei Raumtemperatur Dagegen kann sowohl die bei der SuKhydrienmg empfiehlt sich schon deswegen, weil dann kein zusatz- als auch die bei der Behandlung mit Schwefel anfallende licher Energieaufwand nötig ist. Die Umsetzung mit Lösung direkt als solche eingesetzt werden, da sie nur Schwefel wird bei Temperaturen von 80 bis 1100C 15 Bariumverbindungen enthält, weü die anderen Verdurchgeführt bindungen mit Schwefelwasserstoff oder Schwefel
gearbeitet werden; das Arbeiten bei Raumtemperatur Dagegen kann sowohl die bei der SuKhydrienmg empfiehlt sich schon deswegen, weil dann kein zusatz- als auch die bei der Behandlung mit Schwefel anfallende licher Energieaufwand nötig ist. Die Umsetzung mit Lösung direkt als solche eingesetzt werden, da sie nur Schwefel wird bei Temperaturen von 80 bis 1100C 15 Bariumverbindungen enthält, weü die anderen Verdurchgeführt bindungen mit Schwefelwasserstoff oder Schwefel
durchgeführt werden. aber überhaupt nicht mit dem Schwefelwasserstoff
daß der Auslaugrückstand möglichst wenig gealtert 30 In den folgenden Beispielen werden unter säureist.
Bei der Lagerung kann durch Oxydation des Aus- löslichere bzw. wasserlöslichem Barium Werte verlaugrückstandes
und durch Aufnahme von CO1 aus standen, die folgendermaßen bestimmt werden:
der Luft die Ausbeute des Verfahrens vermindert 50 g der feuchten Substanz werden mit 100 ml konwerden. Es ist auch möglich, den im Laugereiprozeß zentrierter Salzsäure IS Minuten zum Sieden erhitzt anfUlenden Eindickerschlamm, d.h. den Auslaug· as und nach Zugabe von 200 ml Wasser noch einmal auf rückstand vor der Filtration, nachdem die Haupt- gekocht. Nrch dem Abfiltrieren und Auswaschen wird menge der Bariumsulfidlösung aus dem Absitzgefäß der Bariumgehalt gravimetrisch als BaSO4 bestimmt, dekantiert und der Auslaugrückstand gegebenenfalls Der Gehalt an wasserlöslichem Barium wird wie gewaschen ist, zu verwenden. Die Ergebnisse sind je- folgt bestimmt:
der Luft die Ausbeute des Verfahrens vermindert 50 g der feuchten Substanz werden mit 100 ml konwerden. Es ist auch möglich, den im Laugereiprozeß zentrierter Salzsäure IS Minuten zum Sieden erhitzt anfUlenden Eindickerschlamm, d.h. den Auslaug· as und nach Zugabe von 200 ml Wasser noch einmal auf rückstand vor der Filtration, nachdem die Haupt- gekocht. Nrch dem Abfiltrieren und Auswaschen wird menge der Bariumsulfidlösung aus dem Absitzgefäß der Bariumgehalt gravimetrisch als BaSO4 bestimmt, dekantiert und der Auslaugrückstand gegebenenfalls Der Gehalt an wasserlöslichem Barium wird wie gewaschen ist, zu verwenden. Die Ergebnisse sind je- folgt bestimmt:
doch in der Regel in diesem Fall weniger günstig auf 30 50 g der feuchten Substanz werden in 300 ml
rückstand größere Mengen Bariumsulfidlösung ent· Kochen der Suspension wird abfiltriert, gewaschen
hält, ab wenn er filtriert ist, so daß das Lösegleichge- und auf 500 ml aufgefüllt. Der Bariumgehalt der Lö-
wicht für das bei der Sulfhydrierung entstehende sung wird titrimetrisch mit n/2 HCl und zur Kontrolle
Bariumhydrogensulfid ungünstig verschoben wird. 35 der Ergebnisse auch gravimetrisch als BaSO4 bestimmt.
Zur Erhöhung der Ausbeute kann der Schlamm mit
lust an Barium rechtfertigt. 4» säurelöslichem Barium, bezogen auf Trockensubstanz,
Zwecks weiterer Steigerung der Ausbeute, insbeson- von 34,8% entsprechend 100 g Bai ium wurden in
dere bei gealtertem Laugereirückstand, läßt sich die 31 Wasser aufgescblämmt. In die wäßrige Auf-Sulfhydrierung
auch fraktioniert durchführen, d. h., schlämmung wurde H1S im Überschuß eingeleitet,
dfci' nach der ersten Sulfhydrierung verbleibende ab- Nach 15 Minuten wurde die Schwefelwasserstoffzufuhr
filtrierte Rückstand wird erneut in Wasser aufge- 45 abgebrochen und der unlösliche Rückstand von der
schlämmt und dann wieder mit Schwefelwasserstoff Lösung abgetrennt. Der Rückstand wurde kurz mit
behandelt. Dieser Vorgang läßt sich natürlich beliebig Wasser nachgewaschen. Filtrat und Waschwasser entoft
wiederholen, Es ist eine Frage der Wirtschaftlich· hielten insgesamt 94,3 g Barium. Das entspricht einer
keit zu entscheiden, wie oft die Sulfhydrierung zu Ausbeute an wasserlöslichem Barium von 94,3%,
wiederholen ist, um optimale Ergebnisse, d. h. mög- so bezogen auf säurelösliches Barium,
liehst hohe Ausbeuten an Barium bei möglichst geringem Arbeite· und Energieaufwand, zu erzielen. Beispiel 2
liehst hohe Ausbeuten an Barium bei möglichst geringem Arbeite· und Energieaufwand, zu erzielen. Beispiel 2
die Au:1-·- te gesteigert werden kann. 55 bei gealtertem Rückstand durch eine Wiederholung
wird .nan dann anwenden, wenn man Bariumpoly- noch gesteigert werden kann,
sulhd gewinnen will Dazu wird der wlßrigen Auf· SOO g gealterter Auslaugrückstand wurden in 31
schlämmung des Rückstandes Schwefel zugesetzt und Wasser suspendiert; in die Suspendion wurde bei
das Gemisch unter Rohren auf etwa SO bis HO0C 60 Raumtemperatur Schwefelwasserstoff eingeleitet. Nach
erhitzt. 15 Minuten wurde die Schwefel wasserstoff zufuhr unter-
unlöslichen Verbindungen in geringem Maße zu- abgetrennt und erneut in 31 frischem Wasser aufge-
nächst Ba(OH)1, das zwar nur wenig in Wasser lös- schlämmt. In diese Suspension wurde wiederum
in Wasserlöslichen Bariumpolysulfid umsetzt. Dadurch wurde die Sulfhydrierung viermal wiederholt. Die
wird das Hydrolysegleichgewicht verschoben, und es Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle aufge-
entsteht erneut Ba(OH)I1 bis schließlich der vorhandene führt.
5 ^,rftediesemehfttufigeSuIfhydrierungimaUgemeinen
Fraktionierte Suiaydrierung ffeSS^sehf
eines gealterten Auslaugrückstandes in 5 Stufen ment enoro*
iifclichem Barium, be-
v zogen auf säurelös- ί>
liebes Barium
1-Stufe - 7ξ,0%
2.Stafe .'..,-■
IWo
D^r vCTbleibende Rückstand wurde abfiltoert. Durch
uer veroieiociiu* Rariumgehalt der Losung mit
Diese Werte zeigen, daß bei einer Sstufigen Sutfhy- 15 ^y^^ff^ h.fdie Ausbeute an wasserdrierung
95.4% des säurelöslichen Banums aus dem ^8» ^ auf säurelösüches Banum,
gealterten Rückstand herauszulosen sind Durch l?s™*f%w '
weitere Wiederholungen der Sulfhydrierung laßt sich ^uKgWZ0. ^^ ^ ^50 ^ Ausbeute an
zwar nahezu alles säurelösliche Banum herauslösen; »JJL, Bariumverbindungen geringer als bei
^TÄ.SSiSÄSdSKS£ - rSSSEi. Man -.« «i!-.^-.-
. ■ · _· '*.__!.—f4-1« nt« trAf_
Claims (3)
1. Verfahren zur Abarbeitung von Barium- ständlichist, zum anderen erfordert insbesondere das
sulfid-Auslaugerückständen unter Gewinnung von 5 * ** genannten DL-PS beschriebene Verfahren einen
löslichen Bariumverbindungen, d » d u r c h g e- erheblichen Energieaufwand.
kennzeichnet, daßder Auslaugerückstand Gemäß dem Verfahren der DT-PS 483 514 wird der
in Wasser aufgeschlämmt, diese Aufschlämmung Auslaugrückstand mit einer waßngen Magnesium-,
mit Sehwefeiwasserstoff oder Schwefel versetzt, das Calcium- oder Eisensalzlösung gekocht und bei An-ReaktiomgeniischbiszurErrd^unisdesgewwischlo
wendung von CMoriden das austastalhsierte Banumten
Umsatzes in Suspension gehalten, der schließ- chlorid nach dem Erkalten abfiltaert Die Ausbeute
lieh verbleibende suspendierle Rückstand von der ist relativ gering; außerdem müssen große Wasserbariumsalzhaltigen
wäßrigen Lösung abgetrennt mengen und erhöhte Temperaturen angewandt werden,
und die Lösung in bekannter Weise auf Barium- ■ Es wurde nun ein einfaches Verfahren zur Aufverbindungen
weiterverarbeitet wird, wobei beim 15 arbeitung von Bariumsuffid-Ausiaugrückständen unter
Einsatz von elementarem Schwefel der Umsatz Gewinnung von löslichen Bariumverbindungen gemit
dem Bariumsulfid-Auslaugerückstand bei 80 bis funden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß der Aus-HO0
c erfolgt laugrückstand in Wasser aufgeschlämmt, diese Auf-
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- schlämmung mit Schwefelwasserstoff oder Schwefel
zeichnet, daß ein noch nicht filtrierter Eindicker- ao versetzt, das Reaktionsgemisch durch mechanische
schlamm eingesetzt wird. Bewegung bis zur Erreichung des gewünschten Um-
3. Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 und 2, satzes in Suspension gehalten, der schließlich \erdadurch
gekennzeichnet, daß bei gealtertem Ba- bleibende Rückstand von der bariumsakhaltigen
riumsulfid-Auslaugerückstand die Behandlung mit wäßrigen Lösung abgetrennt und die Lösung in beSchwefelwasserstoff
oder Schwefel mehrfach wieder- a5 kannter Weise auf Bariumverbindungen weiterverholt
wird. arbeitet wird, wobei beim Einsatz von elementarem
Schwefel der Umsatz mit dem Bariumsulfid-Auslaugrückstand bei 80 bis 110°C erfolgt. Eventuell nütge-
löstes Calcium kann durch Zusatz von Batiumsulfid-
30 lösung vor der Filtration vom unlöslichen Rückstand ausgefällt und weitgehend abgetrennt werden.
Das Verfahren ist einfach durchzuführen, erfordert
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Nutzbar- keinen besonderen apparativen Aufwand und keine
machuQg des in den Auslaugrückständen noch vor- hohen Energiekosten und hat darüber hinaus den Vorhandenen
Bariums, die beim Herauslösen von Barium- 35 teil, daß die dabei anfallende bariumhaltige Lösung
•ulfid aus dem Rohschwefelbarium anfallen. direkt der Fällung von Bariumcarbonat mittels CO1
Bei der Reduktion von Schwerspat mit Kohle in oder Soda oder der Oxydation mit Luft, gegebenen-
«lem bekannten Glühprozeß fällt ein schwarzgraues falls nach Zusatz der nach dem erfindungsgemäßen
Produkt an, das laut Gmelins Handbuch, der anorgan. Verfahren ebenfalls anfallenden Bariumpolysulfid-Chemie,
Bd. Barium, Syst Nr. 30 (1932), S. 28, 40 lösung, zur Gewinnung von Bariumhydroxid zugeführt
etwa 70% wasserlösliches Bariumsulfid, 20 bis 25% werden kann. Selbstverständlich läßt sich die Lösung
■äurelösliche Anteile und etwa 5% Rückstand enthält auch auf andere Bariumverbindungen aufarbeiten.
Aus dem schwarzgrauen Reduktionsprodukt wird das Auf diese Weise kann das im Auslaugruckstand vorentstandene
Bariumsulfid mit Wasser herausgelöst Die handece säurelösliche Barium in einer Ausbeute bis
Auslaugung ist nicht vollständig, so daß die Rück- 45 zu 95 % gewonnen werden.
stände noch bis zu 50% Barium in Form seiner Ver- Die Reaktion mit Schwefelwasserstoff wird besonttindungen,
gelegentlich sogar noch mehr, enthalten. ders dort mit Vorteil angewandt wo bereits Schwefel-Diese
Bariumverbindungen liegen zum größten Teil wasserstoff zur Verfügung steht beispielsweise durch
hl Form von Silikaten, Ferriten, Aluminaten, Thio- eine Anlage zur Herstellung von Bariumcarbonat
sulfat, Sulfit und Sulfat vor, von denen der größte Teil 50 durch Umsetzung von Bariumsulfidlösung mit CO1.
in Säuren löslich ist. Abgesehen davon, daß die bei der erfindungsge-
Es sind schon verschiedene Vorschläge zur Gewin- mäßen Aufarbeitung des Auslaugrückstandes anftung
des in den Auslaugrückständen noch Vorhände- fallende Bariumhydrogensulfidlösung direkt für die
»en Bariums gemacht worden. So ist aus der DT-PS Fällung von Bariumcarbonat verwendet werden kann,
1069 597 ein Verfahren bekannt, bei dem der Auslaug· 55 kann gleichzeitig auch der bei der Umsetzung entrückstand
zunächst in Salzsäure, die vorzugsweise im sprechend der folgenden Gleichung
Unterschuß angewendet wird, gelöst wird, die salzsaure Lösung wird fraktioniert mit Natronlauge ver- Ba(SH)1 + CO1 + H1O -> BaCO4 + 2 H1S
setzt, so daß zunächst Eisen und Aluminium als
Unterschuß angewendet wird, gelöst wird, die salzsaure Lösung wird fraktioniert mit Natronlauge ver- Ba(SH)1 + CO1 + H1O -> BaCO4 + 2 H1S
setzt, so daß zunächst Eisen und Aluminium als
Hydroxide ausfallen, nach weiterem Zusatz von 60 entstehende Schwefelwasserstoff zur Sulfhydrierung
Natronlauge fällt bei Abkühlung Bariumhydroxid- des Auslaugrückstandes verwendet werden, so daß
oktahydrat aus. der Schwefelwasserstoff praktisch im Kreislauf ge-
Gemäß dem Verfahren der DL-PS 65 915 soll der führt wird. Das heißt, für das erfindungsgemäße Ver-Auslaugrückstand
mit Calciumchlorid und einem fahren werden keine zusätzlichen Chemikalien verfesten
Brennstoff (Rohbraunkohle) gemischt und bei 65 braucht. Die beim Auslaugen des Rückstandes nach
Temjperaturen über 700cC gebrannt werden. Das der Sulfhydrierung anfallende Lösung kann zwecks
dabei entstandene Bariumchlorid wird mit Wasser Aufkonzentrierung zum Auslaugen von frischem
aus dein Rückstand ausgelaugt. Rohschwefelbarium verwandt werden.
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DE4017530A1 (de) * | 1990-05-31 | 1991-12-05 | Kali Chemie Ag | Aufarbeitung von rueckstaenden der barium- oder strontiumsulfid-laugerei |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
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