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Stichwort: Zigarettenaufreißer-befeuchten-schlagen Verfahren und Vorrichtung
zum Aufschlagen von Zigaretten Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Trennen
der Komponenten Tabak und Umhüllungsmaterial von Zigaretten.
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Die Erfindung betrifft außerdem eine Vorrichtung zum Trennen der Komponenten
Tabak und Umhüllungsmaterial zum Ausüben des Verfahrens gemäß der Erfindung.
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In der tabakverarbeitenden Industrie werden beim Herstellen und Verpacken
von Zigaretten sehr hohe Anforderungen an die Qualität der Zigaretten und deren
Verpackungen gestellt. Hochgenaue Prüfgeräte überwachen während des Produktionsprozesses
zum Beispiel die Dichte der Tabakfüllung in den Zigaretten, die nebenluftfreie Umhüllung
des Tabaks durch das Zigarettenpapier, den ordnungsgemäßen Ansatz der Filterstopfen
an die Zigaretten, die Anzahl der in einem block jeweils zu verpackenden Zigaretten,
den Verpackungsvorgang und die Verpackungsmaterialien, das Aufbringen der Steuermarke
und so weiter. Zigaretten, Zigarettenblöcke oder Zigarettenpackungen, die den Qualitätsnormen
nicht entsprechen, werden von der Weiterverarbeitung ausgeschlossen. Sie bilden
gemeinsam mit den während der Aulauf- und Auslaufvorgänge der Produktionsmaschinen
ausgesonderten Zigaretten den sogenannten "Zigarettenschuß". Obwohl man den Zigarettenschun
prozentual immer weiter herunterdrücken konnte, wurde der Zigarettenschuß absolut
mit den ständig steigenden Leistungen moderner Produktionsmaschinen auch wieder
größer. Natürlich bemüht man sich, die in den Schußzigaretten enthaltenen Tabakmengen
für eine erneute Verarbeitung von den Umhüllungsmaterialien (Zigarettenpapier, Filterstopfen
und Belagblättchen) zu trennen. So ist z.B. in der britischen Patentschrift 1.088.002
eine Vorrichtung gezeigt, bei der die Zigaretten auf einem
Stw.:
Zigarettenaufreißer-befeuchten-schlagen - A 1119 Förderband befeuchtet und anschließend
durch zwei Walzen gepreßt werden, wodurch das Zigarettenpapier in den befeuchteten
Zonen enfplatzt. Hinter den genannten Walzen rotiert ein Schlagrad, welches, während
die Zigaretten von den Walzen noch gehalten werden, den Tabak aus dem Zigarettenpapier
herausschlägt. Da bei dieser Vorrichtung nur immer eine Zigarette hinter der anderen
geöffnet werden kann, ist die Leistung dieser Vorrichtung begrenzt.
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Eine Vorrichtung mit einer erheblich höheren Kapazität zeigt die @itische
Patentschrift 1.142.282. Hier fallen die Zigaretten in einen Hohlzylinder, an dessen
Innenwand in Abständen übereinander Speichen angebracht sind. In den Zylinder regt
eine Welle hinein, die ebenfalls in Abständen übereinander Sp@@hen trägt, die zwischen
den Speichen des Hohlzylinders angeordnet sind. Die Welle rotiert und schlägt mit
ihren Speichen die Zigaretten, die dann auf die Speichen des Hohlzylinders prallen,
von dort auf die nächsten Speichen der Welle fallen und erneut geschlagen werden.
Dieser Vorgang wiederholt sich solange, bis am Ausgang des Hohlzylinders Tabak und
zigarettenpapier auseinandergeschlagen sind. Diese Vorrichtung ermöglicht zwar eine
hohe Leistung, schlägt aber die Zigaretten so häufig und so hart, daß der Tabak
in Mitleidenschaft gezogen wird und die Vorrichtung zum Teil in Form kleiner Krümel
und Staub verläßt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu
entwickeln, die zwar schonend, aber mit hoher Leistung arbeitend die Komponenten
Tabak und Umhüllungsmaterial von Zigaretten trennt.
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Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch ein Verfahren gelöst,
bei dem zumindest ein Teil des Umbüllungsmaterials der Zigaretten befeuchtet wird
und die Zigaretten unmittelbar nach dem Befeuchten geschlagen und dabei geöffnet
werden.
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Stw.: Zigarettenaufreißer-befeuchten-schlagen - A 1119 Da ein Trennen
von Tabak und Zigarettenpapier am leichtesten ist, wenn die Zigaretten über ihre
gesamte Länge geöffnet werden, das Zigarettenpapier beim Schlagen aber vorsugaweise
in seiner befeuchteten Zone aufplatzt, wird nach einem weiteren Merkmal der Erfindung
das UmhEllungsmaterial der Zigaretten linienförmig befeuchtet. Will man dies im
Gedanken der Erfindung auf besonders einfaohe Art durch Auflegen der Zigaretten
auf eine feuchte Fläche erreiohen, so ist es nach einem anderen Merkmal der Erfindung
zweckmäßig, die Zigaretten vor dem befeuchten zu vereinzeln.
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Zum ausüben des Verfahrens im Sinne der Erfindung dient eine Vorrichtung,
bei der einer Feuchteinrichtung zum zumindest teilweisen befeuchten des Umhüllungsmaterials
der Zigaretten unmittelbar ein Schlagwerk zum AuSschlagen des Umhüllungsmaterials
nachgeordnet ist. Eine konstruktiv einfache, die Zigaretten linienförmig beieuohtende
und diese dabei auch noch dem Schlagwerk zufihrende Befeuchteinrichtung ist nach
der Erfindung dadurch realisiert, daß die befeuchteinrichtung ein Förderband ist,
dessen oberes Trum die Zigaretten zum Schlagwerk transportiert und dessen unteres
Trum durch einen Wasserbehälter geführt ist. Bei dieser AusfUhrungsform ist es,
um eine linienförmige befeuchtung der Zigaretten über deren ganze Länge zu gewährleisten,
erforderlich, daß die Zigaretten, bevor sie auf das Förderband gelangen, vereinzelt
werden. Gemäß der Erfindung ist zu diesem Zweck der Befeuchteinrichtung ein Schwingförderer
sum Zuführen und Ve@inzeln der Zigaretten vorgeordnet. Im Sinne einer einfachen
und damit kostensparenden konstruktiven Lösung besteht das Schlagwerk aus einem
rotierenden Sohlagelement und einem Frallelement.
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Die Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Stw.: Zigarettenaufreißer-befeuchten-schlagen
- A 1119 Figur 1 eine Vorrichtung zum Trennen der Komponenten Tabak und Umhüllungsmaterial
von Zigaretten, Figur 2 eine Variante der Vorrichtung nach Figur 10 Die Vorrichtung
der Figur 1 besteht aus einem Schwingförderer 1 zum Fördern und Vereinzeln von Zigaretten
2, einer nachgeordneten Befeuchtungseinrichtung 3 zum Befeuchten der Zigaretten
2, einem sich anschließenden Schlags werk 4 zum Aufschlagen der Zigaretten 2 und
einem unter diesem angeordneten Schwingförderer 6 zum Trennen und Abfördern der
Komponenten Tabak 7 und Umhüllungsmaterial 8.
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Der Schwingförderer 1 besteht aus einer an nkern 9 gelagerten Rinne
11, die von einem Antriebsmotor 12 über Riemenscheiben 13 und 14, Keilriemen 16,
Exzenterscheibe 17 und Pleuelstange 18 antreibbar ist. Zum Zuführen der Zigaretten
2 zum Schwingförderer 1 dient ein Trichter 19. Die Befeuchteinrichtung 3 setzt sich
zusammen aus einem Förderband 21, welches um Trommeln 22, 23, 24 gelenkt ist, und
einem mit Wasser 26 gefüllten Wasserbehälter 27, in dem Trommel 24 derart gelagert
ist, daß sie und somit auch der betreffende Abschnitt des Förderbandes 21 in das
Wasser 26 eintauchen, und einem Antriebsmotor 28, der über Riemenscheiben 29, 31
und Keilriemen 32 kinematisch mit der Trommsl 22 verbunden ist. Im Bereich der Trommel
23 ist unter dem Förderband 21 ein Schaber 33 z Ablösen eventuell am Förderband
21 haftender befeuchteter Zigaretten 2 angebracht.
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Das Schlagwerk 4 wird durch einen Behälter 34 realisiert, indem ein
rotierendes Schlagelement in Form einer Paddelwalze 36 gelagert ist, die mittels
Riemenscheiben 37, 38 d Keilriemen 39 von einem Antriebsmotor 41 in Rotation versetzt
werden kann. Ein Leitblech 42 beeinflußt die Richtung der in den Behälter 34 fallenden
Zigaretten 2 auf die Paddelwalze 36 zu. Eine Wand 43 des 3ehälters 34 ist in ihrer
ormge bung als Prallelement für von der Paddelwalze 36 geschlagene Zigaretten 2
ausgebildet. Der Schwingförderer 6 besteht
Stw.: Zigarettenaufreißer-befeuchten-schlagen
- A 1119 aus einer an Lenker 46 gelagerten Rinne 47, die von einem Antriebsmotor
48 über Riemenscheiben 49, 51, Keilriemen 52, Exzenterscheibe 53 und Pleuelstange
54 antreibbar ist, In der Rinne 47 ist ein Sieb 56 zum Trennen von Tabak 7 und Umhüllungsmaterial
8 befestigt. Ein Boden 57 der Rinne 47 endet in Förderrichtung vor dem Sieb 56.
Unter dem Ende des Siebes 56 steht ein Behälter 58 zur Aufnahme des Umhüllungsmaterials
8 und unter dem Ende des Bodens 57 ein Behälter 59 zur Aufnahme des Tabaks 7.
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Wirkungsweise der Vorrichtung gemäß Figur 1: Die Zigaretten 2 rutsohen
aus dem Trichter 19 in die Rinne 11 des Schwingförderers 1. In der vom Antriebsmotor
12 in Schwingungen versetzten Rinne 11 werden die Zigaretten 2 in Richtung von Pfeil
61 gefördert, wobei durch die REttelbewegung Haufenbildungen von Zigaretten 2 aufgelöst
werden.
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Die Zigaretten 2 werden also vereinselt auf das Förderband 21 übergeben,
das durch Antriebsmotor 28 in Richtung von Pfeil 62 angetrieben und über Trommel
24 durch das Wasser 26 im Wasserbehälter 27 gezogen wird. Das Umhullungsmaterial
8 der Zigaretten 2 wird an seiner Auflagefläche auf dem nassen Förderband 21 linienförmig
befeuchtet. Von dem Förderband 21 fallen die befeuchteten Zigaretten 2 in den @@hälter
34 und werden von dem Ieitblech 42 in Richtung auf die Paddeiwalze 36 gelenkt. Diese
wird von Antriebsmotor 41 in Richtung von Pfeil 63 angetrieben und. schlägt die
auf sie fallenden Zigaretten 2 gegen die Wand 43. Durch den Schlag der Paddelwalze
26 und das Prallen gegen die Wand 34 platzt das UmhEllungsmaterial 8 der Zigaretten
2 in der befeuchteten Zone auf und der Tabak 7 spritzt aus dez sich öffnenden UmhEllungsmaterial
8. Tabak 7 und Umhüllungsmaterial 8 fallen durch den Behälter 34 hindurch auf das
Sieb 56 der vom Antriebsmotor 48 in Schwingungen versetzten Rinne 47. Tabak 7 und
Umhüllungsmaterial 8 werden in Richtung von Pfeil 64 gefördert, wobei der tabak
7 durch die Öffnungen des Siebes 56 hindurch auf den Boden 57 der Rinne 47 fällt.
Stw.:
Zigarettenaufreißer-befeuchten-schlagen - A 1119 Durch die Schwingungen der Rinne
47 wird noch im Umhüllungsmaterial verbliebener Tabak 7 herausgeschüttelt und fällt
ebenfalls durch das Sieb 56 hindurch. Am Ende der Rinne 47 fallen Tabak 7 und Umhüllungsmaterial
8 in die Behälter 59 und 58.
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Die Ausführungsform der Figur 2 unterscheidet sich von der der Figur
1 lediglich durch ein anderes Schlagwerk. Es ist daher auch nur der betreffende
Ausschnitt aus der Vorrichtung gezeigt, wobei mit Figur 1 übereinstimmende Teile
mit gleichen Zahlen, vermehrt um 100, bezeichnet sind.
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Das Schlagwerk 104 besteht aus einem Hohlzylinder 171, an dessen Mantelfläche
Prallelemente in Form kreuzförmiger Speichen 172 befest@@ sind. Die oberen und die
unteren Speichen 172 weisen in ihren Schnittpunkten jeweils ein Lager 173 für eine
Welle 174 auf, die rotierende Schlagelemente in Form ebenfalls kreuzförmiger Speichen
176 trägt. Diese Speichen 176 sitzen jeweils zwischen den Speichen 172 der Mantelfläche
171. Die Welle 174 mit ihren Speichen 176 ist über Riemenscheiben 177, 178 und Keilriemen
179 von einem Antriebsmotor 181 in Richtung von Pfeil 182 antreibbar.
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Der Hohlzylinder 171 weist an seier oberen Öffnung einen Einlauf 183
auf.
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Wirkungsweise der Vorrichtung nach Figur 2, wobei sich lediglich auf
die unterschiedliche Wirkungsweise des Schlagwerkes 104 gegenüber dem der Figur
1 beschränkt wird: Die linienförmig auf dem Förderband 121 befeuchteten Zigaretten
102 fallen von diesem auf den Einlauf 183 des Hohlzylinders 171 und gelangen unterhalb
der ersten an der Nantelfläche befestigten Speichen 172 in den Wirkungsbereich der
ersten mit der Woll 174 rotierenden Speichen 176. Die Zigaretten 102 werden von
den Speichen 176 geschlagen und prallen gegen die zweiten Speichen 172 der Mantelfläche
des Hohlzylinders 171. Von hier allen die Zigaretten 102 weiter und geraten in den
Wirkungsbereich der zweiten mit
Stw.: Zigarettenaufreißer-befeuchten-schlagen
- A 1119 der Welle 174 rotierenden Speichen 176, wo sich der oben beschriebene Vorgang
wiederholt. Nach den ersten Schlägen gegen die Zigaretten 102 platzen die Umhüllungsmaterialien
108 in den befeuchteten Zonen auf, und die dann bis zum Austritt aus dem Rohlzylinder
171 noch folgenden Schläge der weiteren rotierenden Speichen 176 schlagen den Tabak
107 aus den Umhüllungsmaterialien 108 heraus. Tabak 107 und Umhüllungsmaterialien
108 fallen dann in die Rinne 147, wo sie von dem Sieb 156 getrennt werden.
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Mit dem beschriebenen Verfahren und den zum Ausüben des Verfahrens
dienenden Vorrichtungen können nicht nur Zigaretten geöffnet werden, sondern auch
andere Tabakartikel wie Zigarillos und Zigarren. Denkbar wäre auch, auf diese Weise
Filßrstäbe zu öffnen und das Filtermaterial zur erneuten Verarbeitung wieder aufzubereiten.
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Der Vorteil der Erfindung besitzt darin, daß man einerseits mit dieser
konstruktiv einfachen Vorrichtung einen großen Durchsatz von Zigaretten ersielt
und andererseits die Schläge des Schlagwerkss auf die Zigaretten durch das Befeuchten
der Zigaretten vor dem Schlagen nicht so hart zu sein brauchen, daß der Tabak in
seiner Form verändert wird.