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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Kran, insbesondere einen Mobilkran,
mit wenigstens einem Seil zum Heben einer Last sowie mit wenigstens
einer Winde, auf die das Seil aufwickelbar ist.
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Unter
anderem im Bereich der Mobilkrane werden Winden mit Mehrlagenwicklung
eingesetzt. Dabei kann die Anzahl der Lagen bis zu zehn betragen.
Um eine gute Wickelqualität
zu gewährleisten, ist
es erforderlich, dass das Seil mit ausreichender Vorspannung aufgewickelt
wird.
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Der
minimale Seilzug sollte 2,5 % der rechnerischen Seilbruchkraft nicht
unterschreiten. Dies bedeutet, dass beispielsweise bei einem Seil
mit 25 mm Durchmesser ein minimaler Seilzug von 14 kN erforderlich
ist. Bei einer zehn-fachen Einscherung müsste die Hakenflasche somit
14 t wiegen, um die genannte Forderung zu erfüllen. Das Gewicht der Hakenflaschen
ist jedoch durch die Forderung begrenzt, dass der Haken in jeder
Auslegerstellung auf den Boden abgelassen werden kann. Jegliches Mehrgewicht über diese
Forderung hinaus reduziert die Nutzlast.
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Daraus
ergibt sich in der Praxis, dass an der Seilwinde nur ein sehr geringer
Seilzug vorhanden ist, der sich bei diesem Beispiel im Bereich von
1 kN bewegt. Das Aufwickeln des Seils mit zu geringem Seilzug kann
sehr nachteilige Konsequenzen haben. Insbesondere bei der Demontage
von Windkraftanlagen müssen
Lasten in sehr großer
Höhe übernommnen
werden. In diesem Fall wird der Haken bis an die Auslegerspitze
gezogen, wobei das Seil auf der Winde nur sehr locker aufgespult
wird. Wird nun die Last übernommen,
so können
die locker gewickelten Seile in den unteren Lagen die hohe Seilzugkraft
nicht aufnehmen und werden beim Anziehen der Last zur Seite weggedrückt. Die
Folge davon ist, dass das hochbelastete Hubseil bis in die unteren
Lagen durchgezogen wird. Die oberen Lagen schließen sich wieder, so dass unter
Umständen
auch ein Senken nicht mehr möglich
ist.
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Es
ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, beim Aufwickeln
des Seils auch im Leerhakenbetrieb eine gute Wickelqualität zu gewährleisten.
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Diese
Aufgabe wird durch einen Kran, insbesondere einen Mobilkran, mit
den Merkmalen gemäß Anspruch
1 gelöst.
Danach weist der Kran Mittel auf, durch die der Seilzug beim Aufwickeln
des Seils auf die Winde steigerbar ist. Vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Durch
die erfindungsgemäßen Mittel
lässt sich
der Seilzug beim Aufwickeln des Seils auf die Winde gegenüber dem üblichen
Betrieb ohne den Einsatz derartiger Mittel steigern, d. h. auch
im Leerhakenbetrieb kann ein zur Erzielung einer guten Wickelqualität erforderlicher
Seilzug erreicht werden. Damit lässt
sich nicht nur beim Heben einer Last, sondern auch im Leerhakenbetrieb
stets eine gute Wickelqualität
erreichen, und die vorgenannten Nachteile einer mangelnden Wickelqualität, die unter Umständen dazu
führen
können,
dass ein Senken nicht mehr möglich
ist, vermeiden.
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In
bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die
Mittel zur Steigerung des Seilzuges einen Freilauf umfassen, mittels
dessen die Mittel beim Abwickeln des Seils von der Winde ausschaltbar
sind, so dass das Seil beim Senken frei laufen kann.
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In
bevorzugter Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung umfassen die
Mittel eine oder mehrere Winden, Rollen oder Kettentriebe, die beim
Aufwickeln des Seils in eine Drehbewegung versetzt werden, wobei
die Winden oder die Rollen oder die Kettentriebe mit Bremsmitteln
in Verbindung stehen, die ein der Drehbewegung der Winden oder Rollen
oder der Kettentriebe entgegengerichtetes Bremsmoment aufbringen.
Auf diese Weise wird die zum Aufwickeln des Seils auf die Seilwinde
benötigte
Kraft gesteigert und ein zur Erzielung einer guten Wickelqualität erforderlicher
Seilzug erreicht.
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Bei
den Bremsmitteln kann es sich um eine mechanisch wirkende Bremseinrichtung
handeln. Diese kann öldurchspült sein,
so dass die Wärme
insbesondere über
einen hydraulisch angetriebenen Ölkühler in
die Luft abgegeben werden kann.
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In
bevorzugter Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist es alternativ
dazu vorgesehen, dass die Bremsmittel eine oder mehrere Pumpen aufweisen.
Die Vernichtung der Energie kann somit auch über vorzugsweise hydraulische
Pumpen erfolgen. Diese können
druckseitig mit einem Ventil in Verbindung stehen, dessen Strömungswiderstand
variabel ist. Dabei kann vorgesehen sein, dass der Strömungswiderstand
dieses Ventils bei größerem Seilzug
geringer ist als bei demgegenüber
kleinerem Seilzug. Somit lässt
sich der auf der Druckseite der Pumpen herrschende Druck und damit
das Bremsmoment in Abhängigkeit
vom Seilzug einstellen.
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In
weiterer Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist eine mit dem
Seil sowie mit dem Ventil in Verbindung stehende, verschieblich
gelagerte Rolle vorgesehen, mittels deren vom Seilzug abhängiger Position
der Strömungswiderstand
des Ventils veränderbar
ist. Die Rolle ist vorzugsweise federbelastet und drückt auf
ein oder mehrere Seile. Dabei kann vorgesehen sein, dass bei einem
Seilzug oberhalb ei nes bestimmten Grenzwertes der Strömungswiderstand
des Ventils im wesentlichen auf Null zurückgeführt wird, so dass die Pumpen
drucklos fördern.
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In
weiterer Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen,
dass das Ventil mit einer Druckleitung derart verschaltet ist, dass
der durch das Ventil hervorgerufene Strömungswiderstand bei größerem in
der Druckleitung herrschenden Druck größer ist als bei demgegenüber geringerem
Druck. Der Strömungswiderstand
des druckseitig vorgesehenen Ventils und somit der Förderdruck
der Pumpen ist somit in Abhängigkeit
von dem in der Druckleitung herrschenden Druck variierbar. Bei größerem Druck in
der Druckleitung wird der Ölablauf
der Pumpen gedrosselt, wodurch der Förderdruck und damit die Bremsleistung
ansteigt.
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Dabei
ist vorzugsweise vorgesehen, dass der Druck in der Druckleitung
ab einem bestimmten Seilzug begrenzt wird.
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In
weiterer Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist eine bei Bewegung
des Seils in eine Drehbewegung versetzte Rolle vorgesehen, die mit einer
Pumpe in Verbindung steht, die bei Rotation der Rolle in die Druckleitung
fördert.
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Es
können
in weiterer Ausgestaltung der Erfindung eine Hydraulikzylindereinheit
oder eine federbelastete Druckstange vorgesehen sein, die derart
angeordnet sind, dass ein in dem Hydraulikzylinder der Hydraulikzylindereinheit
geführter
Kolben oder die Druckstange bei zunehmendem Seilzug einfährt.
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Um
den Druck in der Druckleitung zu begrenzen, kann ein Ventil vorgesehen
sein, dass mit der Druckleitung in Verbindung steht und durch das der
Druck in der Druckleitung im geöffneten
Zustand des Ventils verringerbar ist.
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Die
Rolle kann derart verschieblich gelagert sein, dass deren Position
vom Seilzug abhängt.
Die Rolle oder der Hydraulikzylinder oder die federbelastete Druckstange
können
derart mit dem Ventil in Verbindung stehen, dass das Ventil bei
einer vorgegebenen Position der Rolle oder des in dem Hydraulikzylinder
geführten
Kolbens oder der federbelasteten Druckstange öffnet. Bei der genannten Rolle
kann es sich um die Rolle handeln, die die Pumpe antreibt. Jedoch
ist zur Erfassung des Seilzuges auch eine andere Rolle einsetzbar,
deren Position vom Seilzug anhängt.
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Auf
diese Weise kann erreicht werden, dass bei Überschreitung eines vorgegebenen
Seilzuges von beispielsweise 20 kN der Druck in der Druckleitung
entsprechend abgesenkt wird. Bei noch weiter ansteigendem Seilzug
(beim Heben von Lasten) wird der Druck in der Druckleitung bis auf
Null abgesenkt.
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In
bevorzugter Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist wenigstens
eine Kolben-Zylinder-Einheit vorgesehen, deren Kolben mit der oder den
Rollen in Verbindung stehen. Der Zylinderraum der Kolbenzylindereinheit
steht in bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung mit der Druckleitung
in Verbindung. Sobald ein bestimmter Druck in der Druckleitung vorliegt,
werden mittels der Kolben-Zylinder-Einheiten die Rollen auf das
Seil angedrückt,
so dass genügend
Reibung zwischen der Lauffläche und
dem Seil vorhanden ist, um zu gewährleisten, dass bei der Bewegung
des Seils die Pumpe bzw. die Pumpen angetrieben werden.
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Vorzugsweise
sind ein oder mehrere Paare von jeweils gegenüberliegend angeordneten Kolben-Zylinder-Einheiten
vorgesehen.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind mehrere Rollen vorgesehen,
die durch eine bei der Rotation der Rollen bewegten Kette miteinander
verbunden sind, wobei die Pumpe oder die Pumpen mittels der Kette
antreibbar sind.
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In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind zwei sich gegenüberliegende
Ketten vorgesehen, die über
einen oder mehrere Hydraulikzylinder auf das Seil aufgedrückt werden.
Der Vorteil dieser Ausführung
ist die geringe Flächenpressung auf
dem Seil.
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Um
bei stillstehendem Seil den Druck in der Druckleitung zügig abbauen
zu können,
ist in einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass
die Druckleitung eine Drosselblende aufweist.
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Weitere
Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand eines in der
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1:
eine schematische Seitenansicht eines Mobilkrans mit im Bereich
der Auslegerspitze angeordneten Mitteln zur Steigerung des Seilzuges,
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2:
eine Detaildarstellung der im Bereich der Auslegerspitze gemäß 1 angeordneten,
eine Spillwinde aufweisenden Mittel zur Steigerung des Seilzuges,
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3:
eine schematische Darstellung des Aufbaus der Mittel zur Steigerung
des Seilzuges gemäß 2,
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4:
eine schematische Darstellung der Mittel zur Steigerung des Seilzuges
in einer weiteren Ausführungsform;
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5:
eine Detaildarstellung zweier gegenüberliegend angeordneter Kolben-Zylinder-Einheiten mit
daran angeordneten Rollen gemäß 4.
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6:
eine schematische Seitenansicht eines Kettentriebes zur Erhöhung des
Seilzuges;
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7, 8:
Ansichten gemäß 6 mit entfernter
Vorderwandung des Kettentriebes zur Darstellung der Ketten und
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9:
eine perspektivische Darstellung des Kettentriebes gemäß 6.
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1 zeigt
in einer schematischen Seitenansicht einen Mobilkran 10 mit
einem Ausleger und einem Seil 20, das den Haken 32 trägt und das
in seinem einem Endbereich auf die Seilwinde 30 gewickelt
ist. Wie aus 1 weiter ersichtlich, sind im
Bereich der Auslegerspitze Mittel zur Steigerung des Seilzuges beim
Aufwickeln des Seils 20 vorgesehen, die im Folgenden als
Seilbremse bezeichnet werden.
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Die
Seilbremse gemäß 1 ist
vergrößert in 2 dargestellt.
Sie besteht aus einer Spillwinde 40, um die das Seil 20 mehrfach
geschlungen ist. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel beträgt die Anfangszugkraft,
um das Seil 20 auf der Spillwinde 40 zu spannen,
ca. 1 kN und wird durch das Gewicht der Hakenflasche aufgebracht.
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Auf
der anderen Seite der Spillwinde 40, auf der das Seil 20 in
Richtung der Seilwinde 30 läuft, kann die Bremskraft bis
zu 20 kN betragen.
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Wie
aus 3 ersichtlich wird die Bremskraft durch zwei Hydraulikpumpen 60, 62 erzeugt,
die an den Getrieben der Spillwinde 40 angeflanscht sind.
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Die
Pumpen 60, 62 saugen Öl aus einem integrierten Hydraulikbehälter. Auf
der Druckseite der Pumpen ist ein geregeltes Überdruckventil 70 vorgesehen,
mittels dessen der Druck auf der Druckseite der Pumpen 60, 62 in
Abhängigkeit
vom Seilzug geregelt wird.
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Das
Ventil 70 wird über
die Rolle 42 gemäß 2 und 3 betätigt. Die
Rolle 42 ist längsverschieblich
ausgeführt
und derart federbelastet, dass sie gegen das oder die Seile drückt.
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Ist
der Seilzug gering, wird mittels der Rolle 42 ein verhältnismäßig hoher
Strömungswiderstand in
dem Ventil 70 eingestellt. Daraus resultiert ein verhältnismäßig großes über die
Pumpen 60, 62 auf die Spillwinde 40 übertragenes
Bremsmoment, wodurch der Seilzug ansteigt. Das Überdruckventil 70 kann beispielsweise
so ein gestellt werden, dass es bei einem Seilzug von mehr als 2
t ganz öffnet,
so dass die Pumpen 60, 62 drucklos in den Tank
zurückfördern und
keine Bremskraft aufbringen.
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An
die Pumpe 60 ist zusätzlich
die Pumpe 68 angeflanscht, durch die ein Lüfter angetrieben
wird, so dass die entstehende Wärme über den Ölkühler 69 in
die Luft abgegeben werden kann.
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Gemäß dem in 2 und 3 dargestellten
Ausführungsbeispiel
ist in Senkenrichtung bei beiden Pumpenantrieben vor dem Getriebe
ein Freilauf vorgesehen, so dass in Senkenrichtung die Wirkungsgrade
des Getriebes nicht maßgebend
sind.
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Um
bei großen
Seilzügen
Verluste aus dem Antrieb der drucklos umlaufenden Pumpen 60, 62 zu vermeiden,
ist zusätzlich
in beiden Antrieben eine mechanische Lamellenkupplung vorgesehen,
die durch einen in Abhängigkeit
vom Seilzug betätigten Kabelmechanismus
geöffnet
werden kann.
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Die 4 und 5 zeigen
eine weitere Ausführungsform
einer Seilbremse. Das Ausführungsbeispiel
gemäß 4 unterscheidet
sich zunächst
gegenüber
dem Ausführungsbeispiel
gemäß 2 und 3 dadurch,
dass das Seil 20 nur am einfachen Strang gebremst wird.
Dadurch ergibt sich eine wesentlich leichtere Bauweise als bei der
Ausführung
gemäß 2,
bei der die Kraft zwischen den beiden Spillwinden 40, z.
B. bei 10 t Seilzug und 6-facher Einscherung, 60 t beträgt.
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Die
Seilbremse gemäß 4 weist
Umlenkrollen 90, 92, auf wobei die obere Umlenkrolle 90 mit einer
Pumpe 100 derart in Verbindung steht, dass die Pumpe 100 bei
Rotation der Rolle 90 angetrieben wird. Der Antrieb der
Pumpe 100 ist z. B. durch einen Freilauf so ausgelegt,
dass im Senkenbetrieb die Pumpe 100 nicht angetrieben wird.
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Wie
aus 4 ersichtlich, wird das Seil 20 des Weiteren
durch jeweils gegenüberliegende
Paare von Rollen 50 geführt,
die mit Kolben 124 von jeweils paarweise gegenüberliegend
angeordneten Kolben-Zylinder-Einheiten 120 in Verbindung
stehen. 5 zeigt eine Detaildarstellung
zweier gegenüberliegend
angeordneter Kolben-Zylinder-Einheiten 120, mit Kolben 124,
Zylinderraum 122 und Rollen 50 mit Ritzeln 200,
wobei zwischen den Rollen 50 das Seil 20 eingefasst
ist.
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Die
Rollen 50 stehen über
Ketten 140 miteinander in Verbindung, die bei Rotation
der Rollen 50 bewegt werden. Jeweils eine der Ketten 140 treibt
die Pumpen 64 bzw. 66 an. Die Pumpen 64, 66 stehen druckseitig
mit dem Druckbegrenzungsventil 72 in Verbindung, das seinerseits
mit der Druckleitung 80 der Pumpe 100 in Verbindung
steht, wie dies durch den Anschluss „A" in 5 gekennzeichnet
ist. Auf der Auslassseite des Ventils 72 befindet sich
der Ölkühler 180.
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Die
Druckleitung 80 der Pumpe 100 steht mit den Zylinderräumen 122 der
Kolben-Zylinder-Einheiten 120 in
Verbindung. In der Druckleitung 80 ist ferner das Ventil 110 vorgesehen,
mittels dessen der Druck in der Druckleitung 80 begrenzbar
ist. Des Weiteren ist eine Drosselblende 150 sowie ein
weiteres Überdruckventil 160 vorgesehen.
Auf der Auslassseite des Überdruckventils 160 befindet
sich die Pumpe 170, die den Ölkühlerantrieb bildet und die mit
einem Lüfter
zur Kühlung
des Öls
in Verbindung steht.
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Die
Rolle 90 ist längsverschieblich
gelagert und wird mittels einer Feder in ihre obere Position gedrückt. Mit
steigendem Seilzug des Seils 20 wird die obere Umlenkrolle 90 nach
unten gedrückt.
Bei einem vorgegebenen Seilzug wird mittels der oberen Umlenkrolle 90 das
Ventil 110 geöffnet,
so dass auf diese Weise der Druck in der Druckleitung 80 begrenzt
wird bzw. bei weiter ansteigendem Seilzug durch eine angehängte Last
vollständig
entlastet wird.
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Wie
oben ausgeführt,
wirkt der Druck der Pumpe 100 auf mehrere, sich gegenüberliegende einfach
wirkende Zylinderräume 122,
in denen Kolben 124 längsverschieblich
geführt
sind. Die Kolben 124 werden über eine Feder in ihre eingefahrene Stellung
zurückgeholt.
Mittels des in dem Zylinder 122 herrschenden Druckes werden
die Rollen 50 auf das Seil 20 gedrückt. Jeweils
die unteren und oberen Rollen 50 sind über eine Kette 140 miteinander
verbunden, so dass die Pumpen 64 und 66 angetrieben werden
können.
Diese fördern Öl aus einem
gemeinsamen Hydraulikbehälter über das
regelbare Druck-Begrenzungsventil 72 und über einen Ölkühler 180 zum
Tank.
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Das
Ventil 72 wird über
den in der Druckleitung 80 herrschenden und durch die Pumpe 100 aufgebrachten
Druck geregelt. Mit steigendem, in der Leitung 80 vorliegenden
Druck steigt der Strömungswiderstand
des Ventils 72 und somit die Bremswirkung der Pumpen 64 und 66.
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Sobald
die Pumpe 100 bei Bewegung der Umlenkrolle 90 fördert, d.
h. Druck erzeugt und damit sichergestellt ist, dass die Rollen 50 auf
das Seil 20 angedrückt
sind und damit genügend
Reibung zwischen der Lauffläche
der Rollen 50 und dem Seil 20 vorhanden ist, um
die Pumpen 64 und 66 antreiben zu können, wird
der Ölablauf
der Pumpen mittels des Ventils 72 gedrosselt, wodurch der
Druck und damit die Bremsleistung ansteigt.
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Sobald
ausreichender Druck in der Druckleitung 80 vorhanden ist,
wird das Überdruckventil 160 vor
dem Ölkühlerantrieb 170 geöffnet, so
dass der Ölkühler 180 betrieben
wird.
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Über die
Drosselblende 150 wird sichergestellt, dass sich der Druck
in den Zylinderräumen 122 der
Kolben-Zylinder-Einheiten 120 bei stillstehendem Seil 20 nach
kurzer Zeit abbauen kann, so dass sich die Rollen 50 vom
Seil 20 ausreichend weit abheben, um ein ungehindertes
Durchziehen des Seils 20 bei Montagevorgängen zu
gewährleisten.
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Die
Funktionsweise der in 4 dargestellten Seilbremse gestaltet
sich wie folgt:
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Beim
Heben des leeren Hakens ist die Umlenkrolle 90 mittels
der Feder in ihre oberste Position gedrückt. Das Ventil 110 ist
geschlossen, wie dies in 4 dargestellt ist. Sobald sich
das Seil 20 bewegt, rotiert die Umlenkrolle 90 und
treibt die Pumpe 100 an. Dadurch wird in der Druckleitung 80 ein
steigender Druck erzeugt, was dazu führt, dass die Rollen 50 auf
das Seil 20 gepresst werden. Mit zunehmendem Druck in der
Druckleitung 80 wird über
den Anschluss „A" der Strömungswiderstand
des Ventils 72 erhöht, wodurch
auch der Druck im Bremssystem steigt. Dadurch wird der Seilzug an
der Winde 30 erhöht,
bis die Umlenkrolle 90 soweit nach unten gedrückt wird, bis
das Ventil 110 öffnet
und auf diese Weise den Druck im System begrenzt. Dies ist beispielsweise bei
einem Seilzug von 20 kN der Fall.
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Ist
beim Ziehen einer Last der Seilzug größer als 20 kN, so wird mittels
der Umlenkrolle 90 das Ventil 110 vollständig geöffnet, so
dass die Pumpe 100 drucklos in den unterhalb des Ventils
dargestellten Tank fördert.
In diesem Zustand werden die Rollen 50 nicht auf das Seil
gepresst, da in den Zylinderräumen 122 kein
Druck vorliegt. Die Kolben 124 werden mittels der Federn
in ihre eingefahrene Stellung zurückbewegt.
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Dadurch,
dass die Pumpe 100 ohne Getriebe direkt an der Umlenkrolle 90 angeflanscht
ist, entstehen keine Getriebeleerlaufverluste, wodurch die zusätzliche
Last, die sich zur Hublast addiert, nur sehr gering ist.
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Beim
Senken des Leerhakens wird die Pumpe 100 durch den vorhandenen
Freilauf nicht angetrieben. Damit werden auch in diesem Fall die
Kolben-Zylinder-Einheiten 120 nicht betätigt, d h. das Seil 20 kann
frei durch die Rollensätze
durchlaufen.
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Gemäß der in 4 dargestellten
Ausführungsform
ist es möglich,
anstelle von mehreren Anpressrollen 50 beidseitig ein Kettenlaufwerk
einzusetzen, so dass die Belastung auf dem Seil 20 nicht punktuell
durch Rollen 50, sondern gleichmäßig erfolgt.
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Eine
derartige Ausgestaltung der Erfindung ergibt sich aus 6 bis 9.
Diese Darstellungen zeigen in unterschiedlichen Ansichten zwei sich
gegenüberliegende über Ritzel
geführte
Ketten 52, zwischen denen das Seil 20 läuft. Um
die Ketten 52 auf das Seil 20 aufdrücken zu
können,
sind Kolben-Zylinder-Einheiten 120' vorgesehen, deren Zylinderräume mit
der Druckleitung 80 gemäß 4 in
Verbindung stehen. Bei ausreichendem Druck in den Zylinderräumen werden
die Ketten 52 mittels der Kolben-Zylinder-Einheiten 120' auf das Seil 20 gedrückt.
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Wie
aus den 6 bis 9 weiter
ersichtlich befindet sich der Kettentrieb zwischen zwei Umlenkrollen 93, 93', von denen
die jeweils rechts dargestellte Rolle 93 ortsfest angeordnet
ist. Die linke Umlenkrolle 93' steht mit einer schwenkbar gelagerten
Hydraulikzylindereinheit 94 in Verbindung. Bei zunehmendem
Seilzug wird der an beiden Umlenkrollen 93, 93' angelenkte
Kettentrieb gegen den Uhrzeigersinn verschwenkt und die Umlenkrolle 93' auf die Hydraulikzylindereinheit 94 zubewegt,
wodurch ein in der Hydraulikzylindereinheit 94 vorgesehener Kolben
eingeschoben wird. Anstelle einer Hydraulikzylindereinheit kann
beispielsweise auch eine federbelastete Druckstange zum Einsatz
kommen.
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Durch
das Einfahren des Kolbens bzw. einer Druckstange wird das in 4 dargestellte
Ventil 110 betätigt,
was zu der oben beschriebenen Begrenzung des Druckes im System führt. Das Öffnen des Ventils 110 kann
beispielsweise bei einem Seilzug von 20 kN erfolgen.
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Die
vorliegende Erfindung bringt den Vorteil mit sich, dass auch im
Leerhakenbetrieb stets eine gute Wickelqualität erreichbar ist. Darüber hinaus
ergibt sich als Vorteil, dass die Seilbremse keinen Steuerungsaufwand
benötigt
und nur eingebolzt werden muss.