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Die
Erfindung betrifft ein Ballastgewicht zur Erzeugung einer Windenvorspannung
einer Hubwinde in einem Kran, insbesondere in einem Kran mit zwei
Hubwerken.
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Mobilkrane
werden im großen Umfang zum Aufstellen von Windkraftanlagen
herangezogen. Windkraftanlagen der jüngeren Generation
werden mit immer größeren Nabenhöhen
hergestellt. Derzeit sind Nabenhöhen von weit über
100 Meter (ca. bis zu 160 Meter) bei neuerstellten Windkraftanlagen
die Regel. Um eine entsprechende Windkraftanlage aufzubauen, werden
Krane benötigt, die auf die Gondel, die sich im wesentlichen
in Nabenhöhe befindet, Lasten heben können. Daraus
resultiert, daß die zum Aufbau der Windkraftanlagen eingesetzten
Kräne große Auslegerlängen benötigen.
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Ein
Kran nimmt die Last üblicherweise vom Boden auf. Hierbei
ist das Hubseil von der Winde weitestgehend abgespult. Anschließend
wird das Hubseil unter Zugspannung auf der Hubwinde aufgespult.
Die Last wird auf die gewünschte Höhe beim Aufbau
von Windkraftanlagen auf die Gondelhöhe angehoben und dort
gelas sen. Da das Hubseil unter ausreichender Spannung steht, weist
die Wicklung des Hubseils auf der Hubwinde eine gute Qualität auf.
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Bei
der Wartung und Demontage der Windkraftanlage tritt nun der umgekehrte
Fall auf. Eine Last muß in großer Höhe
aufgenommen werden und abgelassen werden. Wird nun das Hubseil von
der Hubwinde mit einer geringen Wickelqualität aufgespult,
kann es vorkommen, daß das Hubseil durch die Seilspannung
von der oberen Wickellage, auf der es eigentlich aufgewickelt werden
sollte, in eine darunterliegende Wickellage gezogen wird. Hierdurch kann
sich das Hubseil verklemmen, so daß ein weiteres Abwickeln
unmöglich wird. Auch Beschädigungen des Hubseils
sind grundsätzlich möglich. Es ist bereits bekannt,
eine gute Wickelqualität dadurch herzustellen, daß eine
ausreichende Seilspannung beim Aufwickeln des Hubseils gefördert
wird. Hierzu ist es beispielsweise in der
DE 20 2004 017 990 U vorgeschlagen
worden, eine Seilbremse zur Steigerung der Wickelqualität
auf der Hubwinde vorzusehen. Hierzu werden zwei Rollen an das Hubseil
angepreßt. Aus der
DE
203 19 073 U ist es bekannt die Zugkraft im Hubseil vor
dem Aufwickeln der Winde durch das Aufbringen eines Bremsmomentes
zu steigern. Die Bremswirkung kann nach der dort vorgegebenen Lösung
beispielsweise mechanisch oder hydraulisch aufgeprägt werden.
Schließlich ist es aus der
WO 2005/105656 A1 bekannt,
ein Hubseil beim Auf- bzw. Abrollen auf eine Windentrommel mit einem
magnetischen System zu bremsen. Die Bremskraft wird von der Bewegung
des Seils selbst hervorgerufen. Bei diesen vorbekannten Lösungen
besteht allerdings die Gefahr, daß das Aufprägen
einer Bremskraft auf das Zugseil auf mechanischem Weg sich nachteilig
auf die Lebensdauer des Hubseils auswirkt.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher die Wickelqualität
beim Aufwickeln eines Hubseils durch Einsatz bei einem Kran mit
zwei Hubwerken zu verbessern, ohne daß die Lebensdauer
des Hubseils negativ beeinflußt wird.
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Erfindungsgemäß wird
diese Aufgabe durch das Vorsehen eines Ballastgewichts mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß wird
hier ein an einen Kran mit zwei Hubwerken anhängbares Ballastgewicht
geschaffen, das der Erzeugung der Windenvorspannung der Hubwinde
dienen soll. Dabei weist das Ballastgewicht auf einer Seite mindestens
eine erste Aufnahme zur Verbindung mit den Lastaufnahmemitteln eines
ersten Hubwerks auf, während es auf der gegenüberliegenden
Seite mindestens eine zweite Aufnahme zur lösbaren Verbindung
mit den Lastaufnahmemitteln eines zweiten Hubwerks aufweist.
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Dieses
erfindungsgemäße Ballastgewicht kann zunächst
mit den Lastaufnahmemitteln des vorhandenen Hilfshubwerkes fest
verbunden werden. Dagegen wird das eigentliche Haupthubwerk mit
seinem Lastaufnahmemittel in der zweiten Aufnahme lösbar
verbunden. Das herabgelassene Lastaufnahmemittel des Haupthubwerks,
d. h. des zweiten Hubwerks, wird lösbar mit der zweiten
Aufnahme verbunden und wird durch Aufspulen des Hubseils auf der Hubwinde
hochgezogen. Hierbei lastet das gesamte Ballastgewicht auf dem Hubseil
und führt dazu, daß dieses mit hoher Wickelqualität
auf die Hubwinde aufgewickelt wird. Während dieser Zeit
wird das Lastaufnahmemittel, das mit der ersten Aufnahme des Ballastgewichts
verbunden ist, nur lose nachgeführt. Es nimmt also keinen
Teil der Last auf.
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Nach
Erreichen der gewünschten Hubhöhe des Lastaufnahmemittels
des Haupthubwerkes wird das Hilfshubwerk weiter aufgewickelt, so
daß es die Last des Ballastgewichtes übernehmen
kann. Nach vollständiger Übernahme des Ballastgewichts
werden die Lastaufnahmemittel des Haupthubwerkes der entsprechenden
Aufnahme am Ballastgewicht gelöst, so daß sie
mit der abzulassenden Last verbunden werden können.
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Bevorzugte
Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Ballastgewichts
ergeben sich aus den sich an den Haupanspruch anschließenden
Unteransprüchen.
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Demnach
können jeweils zwei Aufnahmen für die Lastaufnahmemittel
auf den sich gegenüberliegenden Seiten des Ballastgewichts
angeordnet sein. Hier läßt sich das Ballastgewicht
durch das Lastaufnahmemittel sicher und stabil aufnehmen.
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Vorteilhaft
ist die mindestens eine erste Aufnahme aus einem geschlossenen Ring
gefertigt. Die erste Aufnahme braucht während des Anhebens
und späteren Ablassens des Ballastgewichts nicht von dem
Lastaufnahmemittel getrennt werden. Daher reicht es aus, hier einen
einfachen – vorzugsweise angeschweißten – Ring
am Ballastgewicht vorzusehen. Die zweite Aufnahme kann zu einer
einfachen Lösbarkeit von dem Lastaufnahmemittel des Zugseils
aus einem Haken bestehen, der eine die offene Seite des Hakens verschließbare
Steuerklappe aufweist. Die Steuerklappe erlaubt ein Ausklinken des Lastaufnahmemittels
auf der gewünschten Hubhöhe, wenn das Ballastgewicht
von der Hilfswinde angehoben wird. Sobald die vollständige
Last des Ballastgewichts von der Hilfswinde übernommen
ist und das Ballastgewicht annähernd senkrecht in der Luft
steht, gibt die Steuerklappe das zweite Lastaufnahmemittels aufgrund
der Gewichtskraft des Lastaufnahmemittels frei.
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Die
Steuerklappe wird vorteilhaft über ein Zugmittel in der
die offene Seite des Hakens verschließenden Stellung gehalten.
Die Zugkraft des Zugmittels ist jedoch geringer als die Gewichtskraft des
Lastaufnahmemittels, so daß die Steuerklappe das Lastaufnahmemittel
bei Bedarf freigeben kann. Vorteilhaft kann das Zugmittel aus einer
oder mehreren Zugfedern bestehen. Vorteilhaft kann das Ballastgewicht
im wesentlichen die Form eines Quaders aufweisen. Dieser kann besonders
flach gedrückt sein und nahezu die Form einer Platte aufweisen, wodurch
eine einfache Transportierbarkeit des Ballastgewichts gewährleistet
ist.
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Weitere
Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand
eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigen:
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1:
eine perspektivische Darstellung eines Ballastgewichts der vorliegenden
Erfindung im nicht angekoppelten Zustand und
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2:
ein Detail des Ballastgewichts gemäß 1.
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In 1 ist
ein Ballastgewicht 10 dargestellt, das aus einem flachgedrückten
Quader aus Stahl besteht. An sich gegenüberliegenden Seiten
weist er zwei erste Aufnahmen 12 und zwei zweite Aufnahmen 14 auf.
Die beiden nebeneinanderliegenden Aufnahmen 12 bestehen
aus angeschweißten Ringen. Die gegenüberliegenden
beiden Aufnahmen 14 weisen dagegen eine spezielle Hakenform
auf, wobei hier das jeweilige Ende des Hakens über eine
sogenannte Steuerklappe 16 verschließbar ist.
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Eine
vergrößerte Darstellung der zweiten Aufnahmen 14 ergibt
sich aus der 2. Hier ist insbesondere ersichtlich,
daß die Steuerklappe 16 um einen hier nicht näher
dargestellten Drehpunkt in Pfeilrichtung 100 ausschwenkbar
ist. Als Zugmittel ist eine Feder 18 vorgesehen, welche
die Steuerklappe 16 in einer Stellung hält, in
der diese die offene Seite der hakenförmigen Aufnahme 14 verschließt.
Die hakenförmige Aufnahme 14 weist auf ihrer Innenseite eine
geschwungene Steuerkante 20 auf, entlang der das Lastaufnahmemittel
führbar ist. Die Steuerkante 20 ist derart ausgebildet,
daß das Lastaufnahmemittel entweder von der Innenseite
der Steuerklappe 20 weggeführt wird, falls das
Ballastgewicht 10 von dem Lastaufnahmemittel und dem entsprechend
angehobenen Hubseil hochgezogen wird. Im entlasteten Zustand wird
durch die Kurvenform der Steuerkante das Lastaufnahmemittel auf
die Steuerplatte 16 in einer Art und Weise geführt,
daß diese aufgrund des aufliegenden Eigengewichts des Lastaufnahmemittels
in Pfeilrichtung 100 ausschwenkt.
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Das
Gewicht ist für einen Mobilkran gedacht, der für
einen Zweihakenbetrieb vorgesehen ist. Bei dem hier nicht näher
dargestellten Kran mit Zweihakenbetrieb sind also ein Haupthubwerk
und ein Hilfshubwerk vorhanden. Das Hilfshubwerk kann – in
bekannter Art und Weise über eine Mastnase kleinere Lasten
heben. Das Haupthubwerk nimmt dagegen große Lasten auf.
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Das
Ballastgewicht wird dann mit dem Lastaufnahmemittel des Hilfshubwerks
an den ringförmigen Aufnahme 12 verbunden. An
den gegenüberliegenden hakenförmigen Aufnahmen 14 werden
die Lastaufnahmemittel des Haupthubwerkes ange schlagen. Vorteilhaft
können die Lastaufnahmemittel über eine Traverse 22,
welche mit den Lasthaken verbunden ist, mit den Aufnahmen 14 verbunden werden.
In der 1 ist eine derartige Traverse 22 dargestellt.
Hier ist sie jedoch in Transportstellung auf dem Ballastgewicht
aufgelegt und über Sicherungsseile 24 mit diesem
verbunden, so daß sich die 1 nicht
auf den hier im Zusammenhang beschriebenen Lastgewichtaufnahmevorgang
durch einen Kran bezieht. Bei der Aufnahme des Ballastgewichts sind
die Lastaufnahmemittel bis zum Boden heruntergelassen, so daß die
Hubseile weitgehend von den Winden abgespult sind.
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Sind
nun die Hubseile über ihre Lastaufnahmemittel mit dem Ballastgewicht 10 verbunden,
wird das Ballastgewicht 10 vom Haupthubwerk angehoben.
Das Hubseil des Hilfshubwerks wird dagegen nur locker nachgeführt.
Somit wirkt die gesamte Gewichtskraft des Ballastgewichts 10 auf
das Hubseil des Haupthubwerks und sorgt so für eine gute
Wickelqualität. Ist das Ballastgewicht 10 nun
auf die gewünschte Höhe hochgehoben, also im Falle
eines Windkraftwerks beispielsweise auf die Höhe, auf der bei
den Wartungs- und den Monatagearbeiten Lasten aufzunehmen sind,
dann wird zunächst nur das Haupthubwerk gestoppt. Das Hilfshubwerk übernimmt
mit dem ihm zugeordneten Hubseilen immer mehr von der Gewichtskraft
des Ballastgewichtes 10. Das vorzugsweise in Form eines
flachgedrückten Quaders oder mit anderen Worten einer Platte
ausgeführte Ballastgewicht wird hierdurch gewendet. Während
der Drehung des Ballastgewichtes 10 bewegen sich die hier
nicht näher dargestellten Ballastaufnahmemittel des Haupthubwerks
entlang der Steuerkante 20 an den Aufnahmen 14.
Bei weiterer Drehung des Ballastgewichts sorgt die Steuerklappe 16 für
die endgültige Freigabe des Ballastgewichts von den Lastaufnahmemitteln
des Haupthubwerks. Aufgrund ihrer schrägen Anstellung verhindert
die Steuerklappe 16 aber auch ein Zurückgleiten
der freigegebenen Lastaufnahmemittel des Haupthubwerks in den Haken
hinein. Nach Freigabe des Ballastgewichts durch das Haupthubwerk
wird das Ballastgewicht 10 nun vom Hilfshubwerk kontrolliert
abgelassen.
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Das
Haupthubwerk weist eine aufgespulte Winde mit guter Wickelqualität
auf und die entsprechenden Lastaufnahmemittel befinden sich in der Höhe,
in der von ihnen die schweren Lasten aufzunehmen sind.
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Auch
wenn das Ballastgewicht hier im Rahmen eines Krans mit zwei Hubwerken
beschrieben ist, ist es im Rahmen der Erfindung auch vorstellbar, daß der
Zweihakenbetrieb durch einen Hauptkran und einen beigestellten Hilfskran
erfolgt. Die Funktion der Hilfshubwinde wird in dieser abgewandelten Ausführungsvariante
von der Hubwinde des Hilfskrans übernommen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 202004017990
U [0004]
- - DE 20319073 U [0004]
- - WO 2005/105656 A1 [0004]