DE203188C - - Google Patents
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- DE203188C DE203188C DENDAT203188D DE203188DA DE203188C DE 203188 C DE203188 C DE 203188C DE NDAT203188 D DENDAT203188 D DE NDAT203188D DE 203188D A DE203188D A DE 203188DA DE 203188 C DE203188 C DE 203188C
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Classifications
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D03—WEAVING
- D03D—WOVEN FABRICS; METHODS OF WEAVING; LOOMS
- D03D27/00—Woven pile fabrics
- D03D27/02—Woven pile fabrics wherein the pile is formed by warp or weft
- D03D27/06—Warp pile fabrics
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Textile Engineering (AREA)
- Looms (AREA)
Description
fjU "-»* iifi'vi'tiCU
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 203188 KLASSE 86 tf. GRUPPE
JULIUS ZAWADZKI und BOLESLAV KNABE
in LODZ.
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von mehrfarbig gemusterten Kettenflorgeweben
mittels Jacquardmaschine und Drehergeschirr und besteht darin, daß U-förmige
Fadenlitzen an je zwei entgegengesetzt bewegte Platinen der Jacquardmaschine unbeschwert
und ungespannt angeschlossen sind und hintereinander je einen der zu einem Grundkettenfaden gehörigen Florkettenfaden
ίο in Fadenaugen diese sämtlichen oder nur die
noch nicht durch ein Fadenauge gezogenen Florkettenfäden und den abwechselnd zu umschlingenden
zugehörigen Grundkettenfaden zwischen ihren Schenkeln führen, so daß beim Hub der Jacquardmaschine nur der jeweilig
einzubindende Florkettenfaden einen HaIb-. dreher bildet, während alle zugehörigen anderen
Florkettenfäden über die Ruten gehoben werden.
Auf den Zeichnungen stellt Fig. 1 ein Stück des Chorbretts mit den Gallierungsschnüren
und Litzen mit Fadenaugen dar. Fig. 2 ist schematisch die Gesamtanordnung der Vorrichtung.
Fig. 3 zeigt die Ware im Grundriß und Aufriß. Fig. 4 stellt eine andere Ausführungsform
der Fadenlitzen ' ohne Faden- - äugen dar. Fig. 5 ist eine Gesamtanordnung
der Vorrichtung mit dem einen Schaft, der die mit den Florfaden zu umbindende Grundkette
bewegt. Fig. 6 zeigt die Vorrichtung mit anderer Fadenführung. Fig. 7 ist ein anderes Muster
von Florware, die sich mit Hilfe der neuen Vorrichtung erzielen läßt. Fig. 8 veranschaulicht
die Wirkungsweise der Vorrichtung im Augenblick der Bildung eines Halbdrehers mit einem
der Florfaden.
Mit Hilfe vorliegender Erfindung wird es möglich, Teppiche, die an Aussehen und Festigkeit
der Einbindung der Florknoten und Flornoppen der handgeknüpften Smyrnaware gleichkommen,
mit Maschinen rasch und billig herzustellen.
Die zu verarbeitenden Grundkettenfäden A und B werden von zwei Kettenbäumen C und S
abgewickelt (Fig. 2 und 8), während die Florkettenfäden a, b, c, d... von einer Anzahl von
einem gemeinsamen Rahmengestell F gehaltenen Spulen ausgehen. Über beliebige Führungsorgane g und h werden alsdann die Fäden
zur eigentlichen Arbeitsstelle unterhalb der Jacquardmaschine E geleitet. Auf ihrem Wege
gehen die Fäden durch die Schäfte J und II hindurch oder neben denselben vorbei, und
zwar in besonderer Art, die an späterer Stelle näher beschrieben werden wird. Von den
Platinen i der Jacquardmaschine E hängen die Gallierungsschnüre k herab, die durch Löcher
des Chorbretts D hindurchgeführt sind.
Während die bisher bekannten Webstühle Litzen tragen, die durch Federn oder Gewichte
abwärts gezogen werden, sind die Litzen 1,2,· 3, 4 ... gemäß vorliegender Erfindung unbeschwert
und ungespannt, welcher Umstand die besondere neue Arbeitsweise der Maschine überhaupt erst ermöglicht. Als Ersatz für die
Spannung der Gallierungsschnüre k und der
Litzen ι, 2,3,4 ... sind an den Platinen i
Schnüre I mit Gewichten m aufgehängt, die abseits durch Löcher η in der Verlängerung
des Chorbrettes D geführt sind (Fig. 1).
Die Litzen i, 2, 3, 4 können sowohl mit Fadenaugen f (Fig. 1 und 8) als auch ohne Fadenaugen (Fig. 4) ausgeführt werden. Im letzteren Falle muß die Litze aus zwei getrennten ösen bestehen.
Die Litzen i, 2, 3, 4 können sowohl mit Fadenaugen f (Fig. 1 und 8) als auch ohne Fadenaugen (Fig. 4) ausgeführt werden. Im letzteren Falle muß die Litze aus zwei getrennten ösen bestehen.
Die Litzen nach den Fig. 2, 5 und 6 werden mit ihren zwei Enden für gewöhnlich in der
Weise an je einer Gallierungsschnur k aufgehängt, daß die betreffenden Gallierungsschnüre
durch zwei benachbarte, in einer Linie parallel zur Lade liegende Öffnungen ν des
Chorbretts D hindurchgeführt werden. Bei sogenannter englischer Gallierung geschieht
die Anordnung so, daß die entsprechenden Gallierungsschnüre durch je eine Öffnung der
unpaarigen und der nächstbenachbarten paarigen Reihe gehen.
Verwendet man Litzen nach der in Fig. 4 angegebenen Form, so wird der Florkettenfaden
α durch beide ösen geführt, so daß dieselben
zusammen im Prinzip auch wieder eine
einzige Litze bilden und als eine solche arbeiten.
Von den Litzen 1, 2, 3, 4 ... wandern die
Kettenfäden weiter durch das Blatt 0 über die Lade G hinweg, die Ware wird durch eine
Walze H gegen ein Brett ft gedrückt und über den Ladenbaum Z auf den Warenbaum W
geführt (Fig. 8).
Mittels der beschriebenen Vorrichtung kann man ein Gewebe von z. B. der in Fig. 3 und 7
veranschaulichten Bindung herstellen. Dasselbe wird aus zwei Grundkettenfäden A und B
gebildet, deren einer A von den Florkettenfäden a, b, c, d ... beliebig abwechselnd nacheinander
umschlungen wird, während der andere B nur die Aufgabe hat, einen Zwischenraum
zwischen den Kettenfäden A zu schaffen. Mit Hilfe der vorliegenden neuen Vorrichtung
ist es gelungen, 15- und mehrfarbige, gemusterte Florteppiche auf Maschinen herzustellen, die
den handgeknüpften Smyrnateppichen an Aussehen und Festigkeit gleichen.
In der Anzahl der einzuwebenden Florkettenfäden ist man nur durch die Anzahl der
Platinen i der Jacquardmaschine E und die gewünschte Breite der fertigen Ware, d. h.'
nicht durch eine prinzipielle Bedingung des Webeverfahrens, sondern nur durch die jeweiligen
praktischen Ausführungsverhältnisse beschränkt.
Will man z. B. eine Musterware in vier Farben weben, so hat man mit vier verschiedenfarbigen
Florketten α bis d und den zwei Grundketten A
und B zu arbeiten. Die entsprechende Anordnung und Einführung der verschiedenen
Kettenfäden geschieht beispielsweise folgendermaßen (Fig. 2 und 8):
Der eine Grundkettenfaden A, welcher abwechselnd von mehreren farbigen Florkettenfäden
umschlungen werden soll, um in der fertigen Ware dem Aussehen nach gemeinschaftlich
sozusagen einen einzigen, abwechselnd verschieden gefärbten Florfaden zu bilden,
liegt mit den zugehörigen Florkettenfäden a bis d in einer aufrechten, rechtwinklig zur Lade
ausgespannten Fadenschicht (Fig. 2). Der Kettenfaden A, der einer auf einen gewöhnlichen
Kettenbaum aufgewickelten Grundkette angehört, wird, wie Fig. 8 veranschaulicht, zuerst
zwischen den Litzen des gewöhnlichen Schaftes II hindurch und dann durch das
Fadenauge der Litze des gewöhnlichen Schaftes I geführt. Hierzu kann man ebenfalls einen
Schaft mit offenen Litzen (ohne Fadenaugen), wie in Fig. 2 gezeichnet, verwenden, durch
dessen oberen Teil über der Kreuzung der Kettenfaden A alsdann direkt hindurchgeführt
wird. Vom Schaft / wird der Grundkettenfaden A (Fig. 2 und 8) dann durch die Fadenbügellitzen
ι bis 4 hindurch oberhalb der Fadenaugen der ganzen Reihe der Litzen der
Jacquardmaschine hindurchgeleitet, welche, wie weiter unten angegeben, die zugehörigen verschiedenfarbigen
Florkettenfäden führen. Wei- ' terhin geht alsdann der Grundkettenfaden A
durch einen Schlitz des Blattes 0 zum Warenbaum W.
Die Florkettenfäden werden über Leitrollen g (bei Herstellung von breiteren Waren auch
durch einen Rechenführer) in der Weise geführt, daß sie über dem Webstuhl senkrecht
über den Kettenfaden A zu liegen kommen. Alsdann werden dieselben einzeln, wie Fig. 2
und 8 veranschaulichen, folgendermaßen "eingezogen :
Der Florfaden b (Fig. 2) wird z. B. neben Schaft II vorbei durch die offene Litze des
Schaftes / und dann zwischen den beiden Fadenenden der Litzen 4 und 3 hindurch in
das Fadenauge der Litze 2 und endlich außerhalb der Litze 1 durch denselben Schlitz des
Blattes wie der Faden A zum Warenbaum geführt. Der Florkettenfaden c wird neben den
Litzen des Schaftes II durch dieselbe offene Litze des Schaftes J zwischen den beiden Fadenenden
der Litze 4 hindurch in das Fadenauge der Litze 3 und weiter außen an den Litzen 2
und ι vorbei durch denselben Schlitz des Blattes zum Warenbaum geführt. In analoger
Weise werden stets die Florkettenfaden, die einen mehrfarbigen Kettenfaden in der fertigen
Ware bilden sollen, eingezogen. Es ist noch zu bemerken, daß der Schaft J auch gewöhnliche
Fadenaugen haben kann und alsdann die farbigen Florkettenfäden durch Schaft J auch neben
den Litzen vorbeigeführt werden können.
Der Grundkettenfaden B (Fig. 2 und 8), der vom Kettenbaum S herkommt, wirkt nur zur
Bildung des Grundgewebes mit und wird in gewöhnlicher
Weise durch das Fadenauge der Litze' des Schaftes // zwischen den Litzen des
Schaftes / außerhalb an allen Litzen der Jacquardmaschine vorbei direkt zu demselben
oder einem benachbarten Schlitz des Blattes und zum Warenbaum geführt.
Genau in derselben Weise wird die nächstfolgende Gruppe oder Schicht der Florkettenfäden,
welche den, nächsten mehrfarbigen Kettenfaden der fertigen Ware darstellen sollen,
mit dem zugehörigen Grundkettenfaden A und dem darauf folgenden Grundkettenfaden B
eingezogen usf., bis sämtliche Florkettenfäden bezw. deren Gruppen als auch alle nötigen
Grundkettenfäden schichtweise eingeführt sind, deren Anzahl durch das Muster und die Breite
des herzustellenden Gewebes bestimmt wird.
Wie aus Fig. 8 ersichtlich, kann man auf einem so vorgerichteten Webstuhl durch gleichzeitiges
Anheben (mit Hilfe der Jacquardmaschine), z. B. des Endes c' der Litze 2 einerseits
und der Enden b", d", e" ... der Litzen i, 3, 4 andererseits das Umlegen des Florkettenfadens
b um den Grundkettenfaden A erzeugen, während die übrigen Florkettenfäden
a, c, d bei diesem Vorgang außer Wirkung bleiben. Setzt man dies in gleicher Weise fort,
so kann man bei dieser Vorrichtung des Webstuhls je nach Belieben durch entsprechende
Jacquardkarten entweder nach der Reihenfolge oder abwechselnd oder auch mehrmals hintereinander
die Kreuzung von jedem dieser Florkettenfäden, die in einer solchen Reihe Litzen der Jacquardmaschine eingezogen sind,
mit dem Grundkettenfaden A nach der einen oder der anderen Seite desselben hervorrufen
und unter Anwendung eines Schußfadens (Fig. 3). Schuß s die gewünschte Schlinge des
Florfadens erzeugen.
Werden gleichzeitig alle Enden b", c", d", e" oder aber alle Enden V, c', d', e' nach derselben
Seite angehoben, so werden die sämtlichen Florkettenfäden äußer Wirkung gesetzt,
und man kann mit Hilfe der beiden Schäfte / und 'II aus den beiden Grundkettenfäden A
und B unter Anwendung der Schußfäden (Fig. 3,-Schuß t und u) einfache Leinewandbindung
erreichen, welche den Futterstoff des Florgewebes bildet.
Zur Erzeugung der Bindung mit einer Grund-
. kette (von Persia und Savonnerie) müssen die benachbarten Fäden dieser Kette abwechselnd
durch Maillons der Litzen der Schäfte I und II bezw. zwischen den Litzen derselben geführt
werden (also die eine Kette abwechselnd in zwei Schäften / und II sein).
So kann man mit der beschriebenen Ausrüstung eines Webstuhls unter Anwendung entsprechender
Jacquardkarten tind an sich bekannter passender Messerruten r ein Gewebe
der in Fig. 3 oder auch in Fig. 7 veranschaulichten Bindung erzeugen, das nach Abscheren
der flottliegenden Fäden (Florkettenfäden) einen Teppich aus mehrfarbigem, gemustertem Florgewebe
darstellt.
Die Vorrichtung kann an jedem Hand- oder Kraftwebstuhl mitHoch- und Tief fach-Jacquardmaschine
mit Leichtigkeit angebracht werden, so daß diese Vorrichtung besonders wichtig für
die Fabrikation von Nachahmungen von Teppich Sorten wie Smyrna, Savonnerie, Imperial und
Persia ist.
Claims (2)
1. Vorrichtung zur Herstellung von mehrfarbig gemusterten Kettenflorgeweben mittels
Jacquardmaschine und Drehergeschirr, dadurch gekennzeichnet, daß die U-förmigen
Fadenlitzen (1, 2, 3, 4 ...) an je zwei entgegengesetzt bewegte Platinen der
Jacquardmaschine unbeschwert und ungespannt angeschlossen sind und hintereinander
j e einen der zu einem Grundkettenfaden (A) oder zu zwei oder mehreren Grundkettenfäden
(A, B ... ) gehörigen Florkettenfäden (a, b, c, d) in Fadenaugen (f)
diese sämtlichen oder nur die noch nicht durch ein Fadenauge (f) gezogenen Florkettenfäden
und den abwechselnd zu umschlingenden zugehörigen Grundkettenfaden (A) zwischen ihren Schenkeln führen,
so daß beim Hub der Jacquardmaschine nur der jeweilig einzubindende Flor kettenfaden
einen Halbdreher bildet, während alle zugehörigen anderen Florkettenfäden über die Ruten gehoben werden.
2. Ausführungsform der Vorrichtung nach Anspruch 1, bei welcher je eine der den Florkettenfäden
führenden Litzen (i, 2, 3, 4) aus zwei voneinander getrennten, je an
einer besonderen Platine hängenden Schlingen gebildet wird, dadurch gekennzeichnet,
daß diese Schlingen unbeschwert und ungespannt sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE203188C true DE203188C (de) |
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ID=465616
Family Applications (1)
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Country Status (1)
Country | Link |
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