DE203188C - - Google Patents

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DE203188C
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pile warp
threads
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D03WEAVING
    • D03DWOVEN FABRICS; METHODS OF WEAVING; LOOMS
    • D03D27/00Woven pile fabrics
    • D03D27/02Woven pile fabrics wherein the pile is formed by warp or weft
    • D03D27/06Warp pile fabrics

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Looms (AREA)

Description

fjU "-»* iifi'vi'tiCU
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 203188 KLASSE 86 tf. GRUPPE
JULIUS ZAWADZKI und BOLESLAV KNABE
in LODZ.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 15. März 1905 ab.
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von mehrfarbig gemusterten Kettenflorgeweben mittels Jacquardmaschine und Drehergeschirr und besteht darin, daß U-förmige Fadenlitzen an je zwei entgegengesetzt bewegte Platinen der Jacquardmaschine unbeschwert und ungespannt angeschlossen sind und hintereinander je einen der zu einem Grundkettenfaden gehörigen Florkettenfaden
ίο in Fadenaugen diese sämtlichen oder nur die noch nicht durch ein Fadenauge gezogenen Florkettenfäden und den abwechselnd zu umschlingenden zugehörigen Grundkettenfaden zwischen ihren Schenkeln führen, so daß beim Hub der Jacquardmaschine nur der jeweilig einzubindende Florkettenfaden einen HaIb-. dreher bildet, während alle zugehörigen anderen Florkettenfäden über die Ruten gehoben werden.
Auf den Zeichnungen stellt Fig. 1 ein Stück des Chorbretts mit den Gallierungsschnüren und Litzen mit Fadenaugen dar. Fig. 2 ist schematisch die Gesamtanordnung der Vorrichtung. Fig. 3 zeigt die Ware im Grundriß und Aufriß. Fig. 4 stellt eine andere Ausführungsform der Fadenlitzen ' ohne Faden- - äugen dar. Fig. 5 ist eine Gesamtanordnung der Vorrichtung mit dem einen Schaft, der die mit den Florfaden zu umbindende Grundkette bewegt. Fig. 6 zeigt die Vorrichtung mit anderer Fadenführung. Fig. 7 ist ein anderes Muster von Florware, die sich mit Hilfe der neuen Vorrichtung erzielen läßt. Fig. 8 veranschaulicht die Wirkungsweise der Vorrichtung im Augenblick der Bildung eines Halbdrehers mit einem der Florfaden.
Mit Hilfe vorliegender Erfindung wird es möglich, Teppiche, die an Aussehen und Festigkeit der Einbindung der Florknoten und Flornoppen der handgeknüpften Smyrnaware gleichkommen, mit Maschinen rasch und billig herzustellen.
Die zu verarbeitenden Grundkettenfäden A und B werden von zwei Kettenbäumen C und S abgewickelt (Fig. 2 und 8), während die Florkettenfäden a, b, c, d... von einer Anzahl von einem gemeinsamen Rahmengestell F gehaltenen Spulen ausgehen. Über beliebige Führungsorgane g und h werden alsdann die Fäden zur eigentlichen Arbeitsstelle unterhalb der Jacquardmaschine E geleitet. Auf ihrem Wege gehen die Fäden durch die Schäfte J und II hindurch oder neben denselben vorbei, und zwar in besonderer Art, die an späterer Stelle näher beschrieben werden wird. Von den Platinen i der Jacquardmaschine E hängen die Gallierungsschnüre k herab, die durch Löcher des Chorbretts D hindurchgeführt sind.
Während die bisher bekannten Webstühle Litzen tragen, die durch Federn oder Gewichte abwärts gezogen werden, sind die Litzen 1,2,· 3, 4 ... gemäß vorliegender Erfindung unbeschwert und ungespannt, welcher Umstand die besondere neue Arbeitsweise der Maschine überhaupt erst ermöglicht. Als Ersatz für die Spannung der Gallierungsschnüre k und der
Litzen ι, 2,3,4 ... sind an den Platinen i Schnüre I mit Gewichten m aufgehängt, die abseits durch Löcher η in der Verlängerung des Chorbrettes D geführt sind (Fig. 1).
Die Litzen i, 2, 3, 4 können sowohl mit Fadenaugen f (Fig. 1 und 8) als auch ohne Fadenaugen (Fig. 4) ausgeführt werden. Im letzteren Falle muß die Litze aus zwei getrennten ösen bestehen.
Die Litzen nach den Fig. 2, 5 und 6 werden mit ihren zwei Enden für gewöhnlich in der Weise an je einer Gallierungsschnur k aufgehängt, daß die betreffenden Gallierungsschnüre durch zwei benachbarte, in einer Linie parallel zur Lade liegende Öffnungen ν des Chorbretts D hindurchgeführt werden. Bei sogenannter englischer Gallierung geschieht die Anordnung so, daß die entsprechenden Gallierungsschnüre durch je eine Öffnung der unpaarigen und der nächstbenachbarten paarigen Reihe gehen.
Verwendet man Litzen nach der in Fig. 4 angegebenen Form, so wird der Florkettenfaden α durch beide ösen geführt, so daß dieselben zusammen im Prinzip auch wieder eine
einzige Litze bilden und als eine solche arbeiten.
Von den Litzen 1, 2, 3, 4 ... wandern die
Kettenfäden weiter durch das Blatt 0 über die Lade G hinweg, die Ware wird durch eine Walze H gegen ein Brett ft gedrückt und über den Ladenbaum Z auf den Warenbaum W geführt (Fig. 8).
Mittels der beschriebenen Vorrichtung kann man ein Gewebe von z. B. der in Fig. 3 und 7 veranschaulichten Bindung herstellen. Dasselbe wird aus zwei Grundkettenfäden A und B gebildet, deren einer A von den Florkettenfäden a, b, c, d ... beliebig abwechselnd nacheinander umschlungen wird, während der andere B nur die Aufgabe hat, einen Zwischenraum zwischen den Kettenfäden A zu schaffen. Mit Hilfe der vorliegenden neuen Vorrichtung ist es gelungen, 15- und mehrfarbige, gemusterte Florteppiche auf Maschinen herzustellen, die den handgeknüpften Smyrnateppichen an Aussehen und Festigkeit gleichen.
In der Anzahl der einzuwebenden Florkettenfäden ist man nur durch die Anzahl der Platinen i der Jacquardmaschine E und die gewünschte Breite der fertigen Ware, d. h.' nicht durch eine prinzipielle Bedingung des Webeverfahrens, sondern nur durch die jeweiligen praktischen Ausführungsverhältnisse beschränkt.
Will man z. B. eine Musterware in vier Farben weben, so hat man mit vier verschiedenfarbigen Florketten α bis d und den zwei Grundketten A und B zu arbeiten. Die entsprechende Anordnung und Einführung der verschiedenen Kettenfäden geschieht beispielsweise folgendermaßen (Fig. 2 und 8):
Der eine Grundkettenfaden A, welcher abwechselnd von mehreren farbigen Florkettenfäden umschlungen werden soll, um in der fertigen Ware dem Aussehen nach gemeinschaftlich sozusagen einen einzigen, abwechselnd verschieden gefärbten Florfaden zu bilden, liegt mit den zugehörigen Florkettenfäden a bis d in einer aufrechten, rechtwinklig zur Lade ausgespannten Fadenschicht (Fig. 2). Der Kettenfaden A, der einer auf einen gewöhnlichen Kettenbaum aufgewickelten Grundkette angehört, wird, wie Fig. 8 veranschaulicht, zuerst zwischen den Litzen des gewöhnlichen Schaftes II hindurch und dann durch das Fadenauge der Litze des gewöhnlichen Schaftes I geführt. Hierzu kann man ebenfalls einen Schaft mit offenen Litzen (ohne Fadenaugen), wie in Fig. 2 gezeichnet, verwenden, durch dessen oberen Teil über der Kreuzung der Kettenfaden A alsdann direkt hindurchgeführt wird. Vom Schaft / wird der Grundkettenfaden A (Fig. 2 und 8) dann durch die Fadenbügellitzen ι bis 4 hindurch oberhalb der Fadenaugen der ganzen Reihe der Litzen der Jacquardmaschine hindurchgeleitet, welche, wie weiter unten angegeben, die zugehörigen verschiedenfarbigen Florkettenfäden führen. Wei- ' terhin geht alsdann der Grundkettenfaden A durch einen Schlitz des Blattes 0 zum Warenbaum W.
Die Florkettenfäden werden über Leitrollen g (bei Herstellung von breiteren Waren auch durch einen Rechenführer) in der Weise geführt, daß sie über dem Webstuhl senkrecht über den Kettenfaden A zu liegen kommen. Alsdann werden dieselben einzeln, wie Fig. 2 und 8 veranschaulichen, folgendermaßen "eingezogen :
Der Florfaden b (Fig. 2) wird z. B. neben Schaft II vorbei durch die offene Litze des Schaftes / und dann zwischen den beiden Fadenenden der Litzen 4 und 3 hindurch in das Fadenauge der Litze 2 und endlich außerhalb der Litze 1 durch denselben Schlitz des Blattes wie der Faden A zum Warenbaum geführt. Der Florkettenfaden c wird neben den Litzen des Schaftes II durch dieselbe offene Litze des Schaftes J zwischen den beiden Fadenenden der Litze 4 hindurch in das Fadenauge der Litze 3 und weiter außen an den Litzen 2 und ι vorbei durch denselben Schlitz des Blattes zum Warenbaum geführt. In analoger Weise werden stets die Florkettenfaden, die einen mehrfarbigen Kettenfaden in der fertigen Ware bilden sollen, eingezogen. Es ist noch zu bemerken, daß der Schaft J auch gewöhnliche Fadenaugen haben kann und alsdann die farbigen Florkettenfäden durch Schaft J auch neben den Litzen vorbeigeführt werden können.
Der Grundkettenfaden B (Fig. 2 und 8), der vom Kettenbaum S herkommt, wirkt nur zur
Bildung des Grundgewebes mit und wird in gewöhnlicher Weise durch das Fadenauge der Litze' des Schaftes // zwischen den Litzen des Schaftes / außerhalb an allen Litzen der Jacquardmaschine vorbei direkt zu demselben oder einem benachbarten Schlitz des Blattes und zum Warenbaum geführt.
Genau in derselben Weise wird die nächstfolgende Gruppe oder Schicht der Florkettenfäden, welche den, nächsten mehrfarbigen Kettenfaden der fertigen Ware darstellen sollen, mit dem zugehörigen Grundkettenfaden A und dem darauf folgenden Grundkettenfaden B eingezogen usf., bis sämtliche Florkettenfäden bezw. deren Gruppen als auch alle nötigen Grundkettenfäden schichtweise eingeführt sind, deren Anzahl durch das Muster und die Breite des herzustellenden Gewebes bestimmt wird.
Wie aus Fig. 8 ersichtlich, kann man auf einem so vorgerichteten Webstuhl durch gleichzeitiges Anheben (mit Hilfe der Jacquardmaschine), z. B. des Endes c' der Litze 2 einerseits und der Enden b", d", e" ... der Litzen i, 3, 4 andererseits das Umlegen des Florkettenfadens b um den Grundkettenfaden A erzeugen, während die übrigen Florkettenfäden a, c, d bei diesem Vorgang außer Wirkung bleiben. Setzt man dies in gleicher Weise fort, so kann man bei dieser Vorrichtung des Webstuhls je nach Belieben durch entsprechende Jacquardkarten entweder nach der Reihenfolge oder abwechselnd oder auch mehrmals hintereinander die Kreuzung von jedem dieser Florkettenfäden, die in einer solchen Reihe Litzen der Jacquardmaschine eingezogen sind, mit dem Grundkettenfaden A nach der einen oder der anderen Seite desselben hervorrufen und unter Anwendung eines Schußfadens (Fig. 3). Schuß s die gewünschte Schlinge des Florfadens erzeugen.
Werden gleichzeitig alle Enden b", c", d", e" oder aber alle Enden V, c', d', e' nach derselben Seite angehoben, so werden die sämtlichen Florkettenfäden äußer Wirkung gesetzt, und man kann mit Hilfe der beiden Schäfte / und 'II aus den beiden Grundkettenfäden A und B unter Anwendung der Schußfäden (Fig. 3,-Schuß t und u) einfache Leinewandbindung erreichen, welche den Futterstoff des Florgewebes bildet.
Zur Erzeugung der Bindung mit einer Grund-
. kette (von Persia und Savonnerie) müssen die benachbarten Fäden dieser Kette abwechselnd durch Maillons der Litzen der Schäfte I und II bezw. zwischen den Litzen derselben geführt werden (also die eine Kette abwechselnd in zwei Schäften / und II sein).
So kann man mit der beschriebenen Ausrüstung eines Webstuhls unter Anwendung entsprechender Jacquardkarten tind an sich bekannter passender Messerruten r ein Gewebe der in Fig. 3 oder auch in Fig. 7 veranschaulichten Bindung erzeugen, das nach Abscheren der flottliegenden Fäden (Florkettenfäden) einen Teppich aus mehrfarbigem, gemustertem Florgewebe darstellt.
Die Vorrichtung kann an jedem Hand- oder Kraftwebstuhl mitHoch- und Tief fach-Jacquardmaschine mit Leichtigkeit angebracht werden, so daß diese Vorrichtung besonders wichtig für die Fabrikation von Nachahmungen von Teppich Sorten wie Smyrna, Savonnerie, Imperial und Persia ist.

Claims (2)

Patent-An Sprüche:
1. Vorrichtung zur Herstellung von mehrfarbig gemusterten Kettenflorgeweben mittels Jacquardmaschine und Drehergeschirr, dadurch gekennzeichnet, daß die U-förmigen Fadenlitzen (1, 2, 3, 4 ...) an je zwei entgegengesetzt bewegte Platinen der Jacquardmaschine unbeschwert und ungespannt angeschlossen sind und hintereinander j e einen der zu einem Grundkettenfaden (A) oder zu zwei oder mehreren Grundkettenfäden (A, B ... ) gehörigen Florkettenfäden (a, b, c, d) in Fadenaugen (f) diese sämtlichen oder nur die noch nicht durch ein Fadenauge (f) gezogenen Florkettenfäden und den abwechselnd zu umschlingenden zugehörigen Grundkettenfaden (A) zwischen ihren Schenkeln führen, so daß beim Hub der Jacquardmaschine nur der jeweilig einzubindende Flor kettenfaden einen Halbdreher bildet, während alle zugehörigen anderen Florkettenfäden über die Ruten gehoben werden.
2. Ausführungsform der Vorrichtung nach Anspruch 1, bei welcher je eine der den Florkettenfäden führenden Litzen (i, 2, 3, 4) aus zwei voneinander getrennten, je an einer besonderen Platine hängenden Schlingen gebildet wird, dadurch gekennzeichnet, daß diese Schlingen unbeschwert und ungespannt sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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