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Schließzylinder, insbesondere für Schlösser zur Verriegelung von Armaturen
Die Erfindung betrifft einen Schließzylinder, insbesondere für Schlösser zur Verriegelung
von Armaturen, wie Ventile, Schieber o.dgl., bestehend aus einem Gehäuse und einem
in diesem drehbar gelagerten Kern, der durch einen einsteckbaren Schlüssel gedreht
werden kann.
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Für sogenannte Sicherheitsschlösser sind Schließzylinder in verschiedenen
Ausführungen seit langem bekannt. Nach einem älteren Vorschlag werden Schließzylinder
in handelsüblicher Ausführung für die Betätigung von Schlössern zur Verriegelung
von Armaturen benutzt. Eine solche Verriegelung kann dazu dienen, die Betätigung
einer Armatur durch Unbefugte zu verhindern0 Bei mehreren parallel geschalteten
Armaturen, z.B. Steuersicherheitsventile, läßt sich durch ein Verriegelungsschloß
an jeder Armatur auf einfache Weise eine gegenseitige Abhängigkeit in der Betätigung
verwirklidhen, beispielsweise derart, daß eine der parallelgeschalteten Armaturen
erst dann geschlossen werden kann, wenn sichergestellt ist, daß die anderen Armaturen
geöffnet und verriegelt sind.
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Die handelsüblichen Schließzylinder sind für den rauhen Betrieb in
Kraftwerken, Raffinerien, Chemiewerken o.dgl., in denen Verrigelungen für Armaturen
überwiegend benötigt werden, zu empfindlich. Neben der Forderung einer großen Zuverlässigkeit
sowie hohen Sicherheit gegen Betätigung durch Hilf swerkzeuge o.dgl., muß ein Schließzylinder
für
eine Armaturenverriegelung unempfindlich gegen äußere atmosphärische
Einwirkungen und gegen Verschmutzungen äeglicher Art sein.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen SchlieBzylinder zur
Verwendung an Armaturenverriegelungen derart auszubilden, daß er den gestellten
Anforderungen besser als handelsübliche Schließzylinder gewachsen ist.
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Zur Lösung der Aufgabe ist ein Schließzylinder, der im wesentlichen
aus einem Gehäuse mit einem drehbar gelagerten Kern besteht, wobei die Drehung des
Kerns durch einen einsteckbaren Schlüssel hervorgerufen wird, gemäß der Erfindung
so ausgebildet, daß an dem Kern wenigstens zwei in ihrer Lage 0 um 180 gegeneinander
verdrehte Federelemente mit etwa radial nach außen gerichteten und im entspannten
Zustand in Öffnungen in der Wandung des Gehäuses eingreifenden Endstücken angeordnet
sind, wobei der Kern mehrere Einschnitte für das Einstecken eines gabelartigen Schlüssels
enthält, der im eingesteckten Zustand die Federelemente mit seinen Zinken gespannt
hält.
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In weiterer Ausbildung der Erfindung sind die Federelemente aus Federdraht
hergestellt und so geformt, daß sie einen etwa V-förmigen Mittelteil sowie von den
beiden Enden desselben ausgehende, nach hinten umgebogene Seitenteile aufweisen,
an deren Enden die radial zum Gehäuse verlaufenden Endstücke sitzen.
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Der Kern enthält gemäß der Erfindung für die Halterung eines Bederelementes
zwei quer zur Drehachse verlaufende und bis an einen mittleren Steg heranreichende
Schlitze, in denen das Federelement so angeordnet ist, daß die Schenkel des V-förmigen
Mittelteils zu beiden Seiten des Stegs liegen. Bei Verwendung von zwei Federelementen
enthält der Kern zwei Paar Schlitze, die deckungsgleich liegen und durch eine Zwi-
schenwand
getrennt sind.
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j?iir das Einsetzen des Schlüssels sind in weiterer Ausbildung der
Erfindung in dem Kern auf jeder Seite der Stege wenigstens zwei achsparallele Einschnitte
vorhanden, so daß ein Schlüssel mit insgesamt vier Zinken in den Kern einsteckbar
ist. Die Ein schnitte können mit einer unterschiedlichen Breite ausgestattet sein,
wodurch verschiedene Schlüssel bzw. Schlüsselsysteme geschaffen werden können.
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Ein weiteres Kennzeichen der Erfindung besteht darin, daß die Einschnitte
den Kern auf seiner ganzen Länge durchsetzen. Dies ist bei der überwiegend vorkommenden
Einbaulage des Schließzylinders mit senkrecht stehender Drehachse von großem Vorteil,
da Schmutzteilchen durch die Schlitze ungehindert nach unten durchfallen können.
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Fur die Ubertragung der Drehbewegung des Kerns auf das eigentliche
Schloß wird zweckmäßiger-weise ein Verstellzapfen an der unteren Stirnseite des
Kerns angeordnet, dessen Verstellbewegung durch Anschläge begrenzt sein kann.
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Der Schließzylinder nach der Erfindung zeichnet sich durch einen konstruktiv
einfachen und robusten Aufbau aus. Die Beschränkung auf eine geringe Anzahl unempfindlicher
Teile im Innern des Schließzylinders ist vor allem darauf zurückzuführen, daß die
notwendigen Federelemente gleichzeitig als Zuhaltungen dienen. Durch die besondere
Formgebung eines Federelementes sind zwei auf diametral gegenüberliegenden Seiten
in der Wandung des Gehäuses wirksam werdende Zuhaltungen vorhanden. Werden zwei
gleichartige, aber in ihrer Einbaulage um 1800 verdrehte Federelemente benutzt,
so verdoppelt sich die Anzahl der Zuhaltungen. Der drehbare Kern ist so ausgebildet,
daß die Federelemente lose eingelegt sind und keine zusätzliche Arretierung oder
Befestigung benötigen. Da außerdem für die beweglichen Teile des
Schließzylinders
keine engen Einbautoleranzen zu beachten sind, sind Beeinträchtigungen durch Schmutz,
Fett oder Korrosion kaum zu befürchten.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist auf der Zeichnung dargestellt
und wird nachfolgend näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine Vorderansicht eines
Schließzylinders mit dem zugehörigen Schlüssel, Fig. 2 eine Schnittansicht eines
Schließzylinders in einer gegenüber der Fig. 1 um 900 gedrehten Lage und eine Seitenansicht
des ebenfalls gedrehten Schlüssels, Fig. 3 eine Draufsicht des Schließzylinders,
Fig. 4 eine Unteransicht des Schließzylinders, Fig0 5 eine Schnittansicht des Schließzylinders
in der Ebene der Linie I-I der Fig. 1 in einem vergrößerten Maßstab und Fig. 6 eine
weitere Schnittansicht des Schließzylinders entsprechend der Fig. 5 mit eingestecktem
Schlüssel.
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In einem zylindrischen Gehäuse 1 ist ein Kern 2 drehbar gelagert,
wobei auf der Unterseite im Gehäuse eine Leiste 3 vorgesehen ist, die einerseits
zur Halterung des Kerns 2 und andererseits als Anschlag für einen am Kern befestigten
Verstellzapfen 4 dient.
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Der Kern enthält zwei Paar Schlitze 5, die jewef s von entgegengesetzten
Seiten bis an einen mittleren Steg/heranreichenO Diese Schlitze dienen zur Aufnahme
je eines Federelementes 7, das die aus Fig. 5 ersichtliche Form hat. Die
Schenkel
des V-förmigen Mittelteils liegen jeweils zu beiden Seiten eines Steges 6, während
nach hinten umgebogene Seitenteile vorhanden sind, die an den Enden in etwa radial
zum Gehäuse verlaufende Endstücke 8 übergehen. Diese Endstücke greifen im entspannten
Zustand des Federelementes 7 in Öffnungen 9 in der Wandung des Gehäuses 1 ein.
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Der Kern 2 enthält ferner auf jeder Seite der Stege 6 achsparallele
Einschnitte 10, die sich bis nahe an die Stege erstrecken und den Kern auf seiner
ganzen Länge durchsetzen. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel haben zwei auf
gegenüberliegenden Seiten der Stege befindliche Einschnitte eine etwe größere lichte
Weite als die Vier anderen Einschnitte.
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Das zweite Bederelement hat in bezug auf das in Fig. 5 dargestellte
Federelement eine um 1800 gedrehte Einbaulage, d.h. die Offenseite des V-förmigen
Mittelteils ist nach rechts gerichtet.
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Der Schlüssel 11 hat die Form einer Gabel, wobei jede Gabelhälfte
drei Zinken 12 besitzt. Die Zinken sind an den Innenseiten angeschrägt, um das Einstecken
und das Spannen der Federelemente 7 zu erleichtern.
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An dem Gehäuse 1 können überstehende Kanten 13 vorhanden sein, die
in Verbindung mit einem entsprechenden Ansatz am Schlüssel die Aufgabe haben, ein
Herausziehen des Schlüssels nach Ausführung der Schließbewegung zu verhindern.
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Solange der zugehörige Schlüssel nicht eingesteckt ist, greifen die
Endstücke 8 in die Öffnungen 9 in der Wandung des Gehäuses 1 ein. Der Schließzylinder
ist arretiert. Durch das Einstecken des Schlüssels werden die beiden Schenkel des
V-förmigen Mittelteils der Bederelenente 7 durch die
Zinken in eine
etwa parallel zum Steg 6 verlaufende Lage gedrückt, wodurch die Endstücke 8 nach
innen gezogen werden und den Schließzylinder für eine Drehbewegung freigeben.
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Wie aus Fig. 4 hervorgeht, ist bei dem Ausführungsbeispiel der Schließzylinder
durch eine Vierteldrehung von einer Endstellung in die andere zu bewegen.
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Patentansprüche