DE2027094B2 - Verfahren und Anlage zur Wiedergewinnung von Chemikalien in der Ablauge vom Aufschluß von lignocellulosehaltigem Material - Google Patents
Verfahren und Anlage zur Wiedergewinnung von Chemikalien in der Ablauge vom Aufschluß von lignocellulosehaltigem MaterialInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anlage zur Wiedergewinnung von Chemikalien in
Ablauge vom Aufschluß von lignocellulosehaltigem Material, insbesondere nach der Sulfatmethode, bei
dem die auf mindestens 45% Trockengehalt eingedampfte Lauge in reduzierter Atmosphäre pyrolisiert
wird, wobei ein im wesentlichen sulfidfreier sodahaltiger Pyrolyserest und ein schwefelwasserstoffhaltiges
Gas gebildet und die Reaktionsprodukte nach der Pyrolyse durch direkten Wärmeaustausch gekühlt werden,
indem ein geeignetes Kühlmittel in den Strom von
Reaktionsprodukte von der Pyrolysestufe eingespritzt wird, und die so niedergekühlten Pyrolyseprodukte in
gasförmige Produkte und einen festen Pyrolyserest getrennt werden.
In den letzten Jahren wurde durch mehrere schwedi-
In den letzten Jahren wurde durch mehrere schwedi-
sehe Patente eine Methode für die Rückgewinnung von Chemikalien vorgeschlagen, die in der Ablauge vom
Aufschluß von lignocellulosehaltigem Material enthalten sind, insbesondere vom Aufschluß durch ein Sulfitverfahren,
z. B. ein Hochertragsverfahren unter Anwendung von Natriumbisulfit, wobei die Lauge in konzentrierter
Form pyrolisiert wird.
Die Methode besteht kur* darin, daß die Lauge zuerst auf eine geeignete Dichte eingedampft und dann
zu einem Reaktor geleitet wird, wo sie in einem Strom heißer Verbrennungsgase zerstäubt wird, die einen
kleinen Luftüberschuß enthalten, der jedoch nicht so groß sein darf, daß er für die Verbrennung der organi
sehen Substanz in der Lauge ausreicht Im Reaktor erfolgt eine Pyrolyse der Lauge, unter Bildung eines
brennbaren Gases und eines Pulvers. Das Gas enthält den größeren Teil der in der Lauge enthaltenen Schwefelmenge
in Form von Schwefelwasserstoff und außerdem brennbare Bestandteile, wie Wasserstoff, Kohlenstoffmonoxyd
und gewisse Kohlenwasserstoffe. Das
Pulver enthält das gesamte in der Lauge enthaltene Natrium, zum größten Teil als Karbonat, aber eine kleine
Menge auch in Form von Sulfat sowie Kohlenstoff. Die Gas/Pulver-Mischung wird in einem im Anschluß
an den Reaktor angeordneten Dampfkessel für die Er zeugung von Dampf gekühlt, wonach das Pulver in
zwei Stufen, einer Trockenabscheidung und einer Naßabscheidung, vom Gas getrennt wird. Das Gas wird
dann in einem Kessel verbrannt wobei der Schwefelwasserstoff im Pyrolysegas zu SO2 umgewandelt wird,
das in einer besonderen Anlage mittels einer Natriumkarbonatlösung absorbiert wird. Diese Lösung wurde
durch Auswässerung des genannten Pulvers erhalten. Der bei dem Auswässern zurückbleibende Kohlenstoff
wird getrennt verbrannt.
Die für die Durchführung dieses beschriebenen Rückgewinnungsprozesses erforderliche Anlage umfaßt
unter anderem Eindampfer mit mehreren Effekten, einen speziell für diesen Zweck konstruierten Reaktor,
einen Reaktordampfkessel für die Wiedergewinnung des Wärmegehaltes im Pyrolysegas, eine Staubabscheidungsanlage
mit Primär- und Sekundärzyklonen, einen Gasdampfkessel für die Verbrennung des Schwefelwasserstoffes
zu SO2 und eine Absorptionsanlage für das
hierbei erhaltene SCte-Gas. Zur Anlage gehört ferner
Ausrüstung zum Auswässern der Na-Salze, in der Hauptsache Na2CO3, von dem bei der Pyrolyse gebildeten Pulver. EHe hierbei erhaltene Natriumkarbonatlösung (Sodalauge) wird dann für die genannte Absorp-
fion des SO2-Gases angewendet Diese Lösung (Halbsäure) wird in Zisternen gelagert und nach Bedarf für
die Bereitung neuer Kochflüssigkeit entnommen.
In diesem bekannten Prozeß nimmt der Reaktor natürlich eine Schlüsselstellung ein, und es wurde wäh-
rend der Entwicklung viel Arbeit dafür aufgewendet, um für seine Konstruktion, Abmessungen und Materialwahl eine von allen Gesichtepunkten optimale Lösung
zu finden. Durch eine intensive Versuchstätigkeit, unter
anderem in ein»., besonderen Versuchsanlage, erforsch-Xf. man die Temperatur- und Strömungsverhältnisse sowie die Materialzusammensetzung während des Verlaufes der Pyrolyse bei verschiedenen Bedingungen.
Die Durchführung der Pyrolyse in der Praxis geschieht gegenwärtig in der Weise, daß die konzentrierte Lauge
dem Reaktor bei einer Temperatur von etwa 8O0C mittels Hochdruckpumpen zugeführt wird. Die Pumpen arbeiten bei einem Druck von etwa HO kg/cm2. Der
Reaktor ist an seinem Oberteil mit einem ölbrenner versehen, der heiße Verbrennungsgase mit einer Temperatur von 1200 bis 14000C nach unten gegen das
Zentrum des Reaktors richtet. Rund um ein oberes zylindrisches Teil des Reaktors sind für die Lauge zwölf
Hochdruckdüsen angeordnet Zur Verhütung von Staubablagerungen sind die Einlaßanordnungen für die
Verbrennungsgase wassergekühlt. Die Temperatur im Reaktor wird im allgemeinen auf 700 bis 7500C gehalten. Die Temperaturregelung geschieht durch Regelung der Luftzuführung zu den ölbrennern.
Es wurde auch vorgeschlagen, das dem vorstehend beschriebenen Prozeß zugrunde liegende Prinzip auch
für das Eindampfen und die Rückgewinnung der Chemikalien beim Aufschluß von lignocellulosehaltigem
Material gemäß der Sulfatmethode anzuwenden.
Bei dieser Methode verfährt man bekanntlich gegenwärtig so, daß die von der Kocherei kommende
Schwarzlauge auf einen Trockensubstanzgehalt von 50 bis 60% eingedampft wird. Diese Lauge wird entweder
direkt zu einem Verbrennungsofen oder zu sogenannten Scheibenverdampfern transportiert wo weiteres
Eindampfen erfolgt In der Sodapfanne wird dann die konzentrierte Lauge zu einer trockenen Substanz eingedampft und das gebildete Pulver, der Schwarzstaub,
wird verbrannt Hierbei werden die Schwefelverbindungen zu Natriumsulfid überführt. Übrige im so
Schwarzstaub vorkommende Alkaliverbindungen ergeben bei der Verbrennung hauptsächlich Soda (Natriumkarbonat). Die von der Pfanne erhaltene Schmelze wird
abgelassen und zu einem Lösungsbehälter geleitet. Die hier erhaltene Frischlauge wird dann zur Kaustizieranlage zur Herstellung von Weißlauge gepumpt. Die
Weißlauge wird danach in den Prozeß zurückgeführt.
Die Absicht des vorstehend beschriebenen Vorschlages für Anwendung des Pyrolyseverfahrens bei der Eindampfung von Sulfatlauge war gewesen, die Sulfidität 6c
der Unter anderem aus den wiedergewonnenen Chemikalien hergestellten Kochflüssigkeit zu regeln, da es
sich gezeigt hatte, daß das Auswaschen und die Rückführung von z. B. Schwefelwasserstoff von der Eindampfung, zwecks Verminderung der Abgabe übelrie-
chender Stoffe, zu einer Störung des Schwefelgleichgewichtes geführt hatte. Dieser Vorschlag für die Regelung der Sulfidität bedeutet, daß ein Teil der Schwarz
lauge pyrolisiert wird, wobei man einen im wesentlichen schwefelfreien Pyrolyserest und ein schwefelwasserstoffhaltiges Gas erhält Das Gas wird dann in einem
konventionellen Dampfkessel verheizt wobei man SO2 erhält das in der Regel ohne Gefahr von Luftverunreinigung nach außen abgegeben werden kann.
Es hat sich jedoch gezeigt daß bei der praktischen Anwendung des Vorschlages eine Reihe von schwerlösbaren Problemen auftritt insbesondere hinsichtlich
der Wiedergewinnung des Pyrolyserestes.
Bei den einleitenden Versuchen, die man ausführte,
um die praktische Anwendbarkeit der Prinzipien für die Methode des Eindampfens von Sulfitablauge zu erforschen, zeigte es sich, daß der Staub, der sich bei Pyrolyse von Sulfatablauge ergab, einen völlig anderen
Charakter erhielt Dies machte das Abscheiden des erhaltenen Pulvers vom Pyrolysegas praktisch unmöglich.
Es hatte den Anschein, als ob die Lauge primär in einen feinen Schaum zerteilt wurde, der bei Trocknung und
Pyrolyse so spröde wird, daß er in sehr kleine Splitter
zerfällt. Hierdurch wurde ein Wiedergewinnen der Chemikalien in den anschließenden Abscheide- und
Rückgewinnungsanlagen unmöglich.
In dieser Lage entstand das der Erfindung zugrunde
liegende Problem, nämlich die Durchführung des Pyrolyseprozesses auf eine solche Weise, daß eine effektive
Wiedergewinnung der Pyrolyseprodukte möglich ist. Eine praktisch durchführbare Methode in dieser Hinsicht ist angesichts der enormen Investitionen in die
Ausrüstung von Sulfitfabriken von ganz besonderer Bedeutung. Beim Projektieren und Planen der Anlage
müssen nämlich die verschiedenen Apparate so dimensioniert und eingebaut werden, daß für eine künftige
Entwicklung Expansionsmöglichkeiten bestehen. Es hat sich jedoch gezeigt daß eine solche Planung auf lange
Sicht sehr schwierig ist insbesondere da man schon im Planungsstadium gezwungen ist zwischen bedeutenden
wirtschaftlichen Konsequenzen abzuwägen, sowohl was investiertes Kapital als auch was künftige Betriebskosten betrifft.
Es hat sich gezeigt, daß in Sulfatfabriken nach dem Einfahren und Justieren der einzelnen Abteilungen der
Anlage meistens die Sodapfanne der Flaschenhals ist, der endgültig die gesamte maximale Kapazität der Anlage bestimmt. Auch in solchen Fällen, in denen es mit
Rücksicht auf die übrigen Apparate der Anlage möglich wäre, die Produktion, eventuell mit geringen Investitionen, bedeutend zu erhöhen, stellt sich die Leistung
der Sodapfanne hindernd in den Weg. Dies beweist die Notwendigkeit, für die Wiedergewinnung der Chemikalien in der Ablauge andere Wege zu finden.
Ziel der Erfindung ist es, die obigen Probleme zu lösen und den Pyrolyseprozeß so durchzuführen, daß eine
effektive Wiedergewinnung der Pyrolyseprodukte möglich ist.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst daß die Einspritzung des Kühlmittels in den Strom von
Reaktionsprodukten unmittelbar hinter der Pyrolysekammer durchgeführt wird.
Die Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher beschrieben, in denen
F i g. 2 eine Prinzipskizze einer Anlage für Durchführung des Verfahrens und
In dem vorliegenden Beispiel ist das erfindungsgemäße Verfahren als eine Ergänzung einer bereits vorhandenen konventionellen Wiedergewinnungsanlage
gedacht. Es steht dem jedoch nichts im Wege, daß das Verfahren für die Wiedergewinnung der gesamten
Menge Chemikalien in der Schwarzlauge angewendet werden kann. Das im Beispiel angegebene Verfahren
sowie die Einrichtung hierfür wurden für eine Fabrik mit einer Zellstoffproduktion von 65 Tagestonnen projektiert. Durch das Verfahren gemäß der Erfindung
wurde die Möglichkeit einer Produktionserhöhung um etwa 15 Tagestonnen berechnet
Von der Eindampfung in dieser Anlage wird ein Teil
der Dicklauge entnommen, die im vorliegenden Fall einen Trockensubstanzgehalt von 52% hatte. Diese
Lauge wird zu einem Reaktor 1 geleitet, der aus einer gasdichten Blechschale besteht, die z. B. mit beständigen feuerfesten Steinen oder Stampfmasse ausgekleidet ist Die Lauge wird in den oberen Teil des Reaktors
durch vorzugsweise zehn Spritzdüsen eingespritzt, die in gleichmäßigen Abständen rund um die Peripherie
des Reaktors angeordnet und eventuell schräg abwärts gerichtet sind. Jede Düse ist für eine Leistung von
100 kg TS dimensioniert Die Lauge wird hierbei im Reaktorraum durch Niederdruckzerstäubung verteilt.
Die Lauge muß jedoch bei einem so hohen Druck eingepumpt werden, daß man eine genügend feine Verteilung der Lauge im Reaktor erhält Es ist außerdem vorteilhaft die Anzahl Düsen ntedrig halten zu können. Es
hat sich auch als notwendig erwiesen, die Düsen in gewissen Fällen gegen den gebildeten Staub zu schützen.
Einen solchen Schutz bewirkt man durch einen Dampf schirm, der um die eigentliche Düsenöffnung für die
Lauge hinausgeblasen wird. Den für die Pyrolyse erforderlichen Wärmeeffekt erhält man durch Verbrennung
von ÖL das dem Reaktor durch einen Brenner 2 zugeführt wird, der oben am Reaktor angeordnet und nach
unten in den Reaktor 1 gerichtet ist und der Zuführungsleitungen 12. 13 für Luft bzw. Dampf einschließt.
Durch eine solche Anordnung von Spritzdüsen und Brenner erhält man eine intensive Durchmischung im
Reaktor. Um zu verhüten, daß der Staub schmilzt und sich im Übergang zwischen dem heißen Brennerteil
und dem Reaktorteil festsetzt d.h. wo die heißen Rauchgase und der Staub zusammentreffen, wurde das
eigentliche Übergangsstück als gekühlter Mantel ausgebildet Die Kühlung wird durch Wasserumlauf mittels
einer Umwälzpumpe über einen Kühler und Ausgleichsbehälter (nicht gezeigt) bewirkt Die Luft zum
Reaktor wird über ein Reaktorgebläse eingeblasen. Bei der technischen Ausführung des Reaktors sind die
Wände usw. aus Material hergestellt das voll temperatur- und chemikalienbeständig ist Es gibt keramische
Werkstoffe, z.B. auf der Basis von Chrommagnesit
oder Zirkoniumoxyd, die unter den in Betracht kommenden Verhältnissen eine νου zufriedenstellende Lebensdauer haben.
Die bei der Pyrolyse im Reaktor erhaltenen Reaktionsprodukte werden dann gemäß der Erfindung
durch direkten Wärmeaustausch mit einem geeigneten Kühlmittel, z. B. Wasser, gekühlt.
Die Kühlung kann so bewirkt werden, daß die Produkte durch eine Öffnung 3(F i g- 2) im unteren Teil des
Reaktors herausgenommen und von dort direkt zu einer unter dem Reaktor angeordneten Kühleinrichtung überführt werden. Diese Einrichtung ist vorzugsweise so konstruiert wie sie fur den Gaskühler 4 in
F i g. 2 gezeigt ist d. h. mit einem oberen und einem
unteren zylindrischen Teil und einem dazwischenlie genden konischen Teil 7. Das Kühlmittel wird dann direkt in den Strom der Reaktionsprodukte durch im
Gaskühler 4 angeordnete Düsen 8 eingespritzt, die in geeigneter Anzahl um die Peripherie des Kühlers verteilt sind. In der in F i g. 2 gezeigten Ausführungsform
sind die Düsen 8 im oberen Teil S des Kühlers und in einem solchen Winkel in Beziehung zur Strömungsrichiung der Reaktionsprodukte und den Wänden des Kühlers angeordnet daß sich eine wirksame Kühlung ergibt. In den unteren Teil 6 des Gaskühlers wird Kühlwasser für die Wandung durch die Leitung 9 zugeführt.
ίο Im Anschluß an den Gaskühler 4 ist ein Naßabscheider 10 angeordnet der im vorliegenden Fall aus einem
Kaskaden-Scrubber besteht dem Wasser durch den Einlauf U zugeführt wird Im allgemeinen sind mehrere
Naßabscheider (nicht gezeigt) nacheinander angeord-
is net Die von den Naßabscheidern kommende Frischlauge wird danach zur Kaustizieranlage geleitet und auf
übliche Weise behandelt
Bei einer Einrichtung des vorbeschriebenen Typs ist es wichtig, auch die Gefahr zu beachten, daß eventuelle
Ablagerungen im Reaktor in den ersten Naßabscheider hinunterfallen. Diese Gefahr kann man jedoch dadurch
vermindern, daß man über dem Naßabscheider ein Gitter od. dgL anordnet
Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung ist es auch
möglich, zumindest einen Teil der in der Ablauge ent
hahenen Schwefelmenge in Form von Sulfid wiederzugewinnen, da durch die nasse Abscheidung ein Teil des
Schwefelwasserstoffes im Pyrolysegas mit der Natriumkarbonat-Bikarbonatlösung während der Sulfidbil-
dung reagiert
Der in F i g. 3 gezeigte Reaktor besteht aus einem
eigentlichen Reaktorteil 1, in dem die Pyrolysereaktionen erfolgen, und einem unter ihm angeordneten zylindrischen Teil 18, das unten an ein konisches Teil 19
angeschlossen ist das sich in ein weiteres zylindrisches Teil 20 fortsetzt Im Kuppeidach 16 des Reaktorteiles 1
befindet sich eine öffnung 17, an die der Brenner 2
angeschlossen ist. Der Brenner 2 wird mit öl. Luft und
Dampf durch Zuführleitungen 26, 12 und 13 gespeist,
und die heißen Verbrennungsgase werden durch die öffnung 17 in das Reaktorteil 1 geleitet In die Reaktorwand sind auf dieselbe Weise wie in der Einrichtung
gemäß F i g. 2 Sprühdüsen 21 mit Leitungen für Lauge und Dampf 23 bzw. 22 eingeführt In der dargestellten
Ausführungsform besteht das Reaktorteil aus einem Blechmetallgehäuse 14 mit einer Innenauskleidung 15
aus sodabeständigem keramischem Material. Auch das Kuppeldach 16 ist mit einer solchen Auskleidung versehen.
so Die keramisch ausgekleidete Kammer 1 geht direki
über in eine gekühlte kreisrunde Kammer 18 mit dem selben Durchmesser. Auch die folgende konische Kam
mer 19 und die zylindrische Kammer 20 werden durch Zuführung von Kühlmittel durch Emiauf- und Auslauf
leitungen 24 bzw. 25 gekühlt
Im zylindrischen TeM 20 befinden sich Anordnung«
für Direktkühlung der Reaktionsprodukte vom Pyroly seprozeB. z. B. in Form von Düsen 8, die in die Warn
des Reaktors, vorzugsweise hn oberen Teil der Kam
mer 20. eingeführt sind.
In vorbekannten Reaktortypen für den fraglichei
Zweck hat der Reaktor ab Ganzes eine Auskleiduni aus keramischem Material Die Temperaturen müsse!
deshalb verhältnismäßig niedrig gehalten werden, ur
zu verhüten, daß feste oder flüssige Reaktionsprodnkt
sich an den Reaktorwänden festsetzen. Obwohl ma bei vorbekannten Reaktortypen hierdurch gezwunge
war. bei niedrigeren Temperaturen zu arbeiten, gelan
7 8
es dennoch nicht, die Gefahr solcher Ablagerungen völ- Staubanalyse:
lig zu beseitigen. Durch den Reaktor gemäß der vorlie- Gesamt Na 29,6 °/o
genden Erfindung wurde nun dieses Problem dadurch Gesamt S 2,6 °/o
gelöst, daß der Reaktor mit gekühlten Wänden verse- Na2SO4 5,9 %>
hen wurde, was höhere Temperaturen in der Reak- 5 Na2CO3 61,6°/o
tionszone ermöglicht, so daß ein größerer Teil des r.«^^«,.·
Kohlenstoffes in der organischen Laugensubstanz ver- „
gast werden kann. Es hat sich auch als möglich erwie- "2 ς'4.0/
sen, im eigentlichen Reaktorteil die Wände und das rr
1340/
Dach mit Wasserkühlung zu versehen. Durch Versuche 10 ™2 1 ·* 0/
stellte man nämlich fest, daß weder feste noch flüssige ζίη*
70 6 ο/
Reaktionsprodukte irgendwelche Neigung zeigen, sich 2
' °
an den gekühlten Metallflächen festzusetzen. Da außer- Das Molekularverhältnis zwischen Gesamt Na und
dem die Reaktionsprodukte unmittelbar nach dem Aus- Gesamt S, das im Staub 1 :0,06 ist, ist nach Durchlauf
tritt aus der Reaktionszone gekühlt werden, besteht 15 durch einen Naßabscheider durch die Absorption von
keine Gefahr von Ablagerung. Dies resultiert in besse- Schwefelwasserstoff vom Gas auf 1 :0,20 gestiegen,
rer Wärmewirtschaft und größerer Betriebssicherheit, Der Vorteil der Anordnung des obigen Reaktors mit
und gleichzeitig erhält man die festen Reaktionspro- zwei zylindrischen Teilen liegt darin, daß man hier-
dukte in einer Form, die das Rückgewinnen erleichtert. durch Ablagerungen im anschließenden konischen Teil
Bei einem durchgeführten 8-Stunden-Versuch in 20 dadurch vermeidet, daß der Staub und das Gas vorher
einer Rückgewinnungsanlage mit Schwarzlauge gemäß gegen die Wände im unteren zylindrischen Teil gekühlt
der Erfindung erhielt man folgende Analysen: wurden.
Der Vorteil der Schnellabkühlung gemäß der Erfindung besteht darin, daß sie das Einfrieren eines bei einer
höheren Temperatur herrschenden Gleichgewichtszustandes bedeutet.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (11)
1. Verfahren zur Wiedergewinnung von Chemikalien in der Ablauge vom Aufschluß von lignocellulosehaltigem
Material, insbesondere nach der Sulfatmethode,
bei dem die auf mindestens 45% Trokkengehalt eingedampfte Lauge in reduzierender Atmosphäre
pyrolisiert wird, wobei ein im wesentlichen sulfidfreier sodahaltiger Pyrolyserest und ein
schwefelwasserstoffhaltiges Gas gebildet und die Reaktionsprodukte nach der Pyrolyse durch direkten
Wärmeaustausch gekühlt werden, indem ein geeignetes Kühlmittel in den Strom von Reaktionsprodukten
von der Pyrolysestufe eingespritzt wird, und die so niedergekühlten Pyrolyseprodukte in
gasförmige Produkte und einen festen Pyrolyserest getrennt werden, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einspritzung unmittelbar hinter der Pyrolysekammer durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß als Kühlmittel Wasser verwendet
wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet daß die Trennung
in einem oder mehreren Naßabscheidern so ausgeführt wird, daß ein Teil des Schwefelwasserstoffes
im Pyrolysegas mit einer Sodalösung zu Natriumsulfid reagiert und diese sulfidhaltige Soda in den
Prozeß in der Kaustizieranlage zurückgeführt wird.
4. Anlage für Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 3, die einen Reaktor (1) einschließt
der mit Brenner (2), Zuführungsleitungen (26. 12 bzw. 13) für öl. Luft bzw. Dampf und einer
oder mehreren Düsen für die Zuführung von Lauge versehen ist dadurch gekennzeichnet, daß sie einen
im unmittelbaren Anschluß an den Reaktor (1) angeordneten Kühler (4) aufweist.
5. Anlage nach Anspruch 4. dadurch gekennzeichnet, daß der Kühler (4) mit einer oder mehreren
Einlaufanordnungen (8) für Kühlmittel versehen ist, die vorzugsweise in dem dem Reaktor (1) nächstgelegenen
Teil des Kühlers (4) liegen.
6. Anlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlaufanordnungen (8) Düsen sind.
7. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet daß der Kühler
(4) ein in Strömungsrichtung sich konisch verengendes Teil (7) hat.
8. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet daß der Auslauf
des Kühlers (4) an eine Abscheidevorrichtung (10), vorzugsweise eine Naßabscheidevorrichtung, angeschlossen
ist.
9. Anlage nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Kühler (4) mit
Kühianordnungen mit Zufiihrleitungen (9) für Kühlwasser der Wandung versehen ist.
10. Anlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Reaktor eine vertikale Achse hat
und in vier Sektionen oder Kammern unterteilt ist, und zwar eine obere zylindrische Reaktionskammer
(I)1 eine im Anschluß an deren unteres Teil angeordnete
zylindrische Kammer (18) mit demselben Durchmesser wie die Reaktionskammer (1), sowie
nacheinander angeordnet eine sich konisch verengende Kammer (19) und eine zylindrische Kammer
(20), in deren Wand Düsen für Einspritzung von Kühlmittel eingeführt sind.
11. Anlage nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Wände des Reaktors wassergekühlt sind.
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