DE2025973B2 - Organische Diperoxide und deren Verwendung als Vernetzungs- oder Vulkanisationsmittel - Google Patents
Organische Diperoxide und deren Verwendung als Vernetzungs- oder VulkanisationsmittelInfo
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Description
CH2-CH2
in welcher R' die tert-Butyl- oder die Cumylgruppe
und R" Wasserstoff oder die tert.-Butylgruppe bedeuten.
2. l,l-Di(tertbutylperoxi)-4-tertbutylcyclohexan.
3. l,l-Di(cumylperoxi)-4-terL-butylcyclohexan.
4. l,l-Di(terL-butylperoxi)-2,4-di-(terLbutyl)-cyclohexan.
5. Verwendung einer Verbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 4 als Vernetzungsmittel für
Plastomere, insbesondere für Polyethylen, oder als Vulkanisationsmittel für Elastomere, insbesondere
fürÄthylen-Propylen-Mischpolymere.
Die Erfindung betrifft Diperoxide der allgemeinen Formel
R"
CH,-CH
(H3C)1C-C-H C(OOR)2
CH2-CH2
in welcher R' die tert.-Butyl- oder die Cumylgruppe und
R" Wasserstoff oder die tert.-Butylgruppe bedeuten, und die Verwendung dieser Diperoxide als Vernetzungsmittel
für Plastomere oder als Vulkanisationsmittel für Elastomere.
Die Ausdrücke »Vernetzung« und »Vulkanisation« sind zwar im allgemeinen gleichbedeutend, jedoch wird
meistens für die Piastomeren (Polyäthylen, Polypropylen) der Ausdruck »Vernetzung« verwendet, während
man für die Elastomeren (Butylkautschuk, Chloroprenkautschuk, Acrylkautschuk, Silikonkautschuk, Äthylen-Propylen-
und Butadien-Styrol-Mischpolymere) den Ausdruck »Vulkanisation« verwendet.
Es ist bekannt, daß die Piastomeren durch Bestrahlung mit beschleunigten Elektronen oder durch
Behandeln mit Substanzen, die freie Radikale freisetzen können, vernetzt wertien können; die letztere Methode
ist zur Zeit die am weitesten entwickelte.
Unter den verschiedenen Substanzen, die freie Radikale freisetzen können, haben sich die organischen
Verbindungen vom Peroxid-Typ als besonders wirksam erwiesen und sind deshalb brauchbare Vernetzungsmittel
für Polymere und Vulkanisationsmittel für Elastomere.
Jedoch können nicht alle Verbindungen vom Peroxid-Typ zum Vernetzen verwendet werden; einige
Peroxide, wie z. B. Benzoylperoxid, bereiten große Schwierigkeiten bei der Verarbeitung wegen ihrer
großen Neigung, sich — häufig äußerst heftig — bei den Anwendungstemperaturen zu zersetzen.
Andere Peroxide haben bei den Temperaturen, bei denen sie in das Polymere eingearbeitet werden sollen,
eine zu kurze Halbwertszeit und bewirken daher ein bestimmtes Maß an Vorvernetzung bereits während der
Mischphase.
Aus der CH-PS 4 42 296 und der GB-PS 10 49 969
jo sind organische Tetraperoxide bekannt, die als Vulkanisations-
oder Vernetzungsmittel für verschiedene Kautschukarten eingesetzt wurden. Die Wirksamkeit
dieser bekannten Tetraperoxide als Vernetzungsmittel, bezogen auf die Anzahl der Peroxidgruppeti im
r> Molekül, war jedoch noch nicht befriedigend.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunds, neue Peroxide von guter Beständigkeit und geringer
Flüchtigkeit bereitzustellen, die eine besonders gute Wirksamkeit, bezogen auf die Anzahl der Peroxidgruppen
im Molekül, als Mittel zur Vernetzung von Piastomeren und zur Vulkanisation von Elastomeren
aufweisen.
Diese Aufgabe wird durch die erfindungsgemäßen Diperoxide gelöst, die eine doppelte Peroxid-Funktion
4·) aufweisen, dabei aber in ihrer Wirksamkeit als
Vernetzungs- und Vulkanisationsmittel den bekannten Tetraperoxiden überlegen sind, da sie pro Peroxidgruppe
im Molekül wirksamer sind.
Beispiele für erfindungsgemäße Verbindungen sind:
Beispiele für erfindungsgemäße Verbindungen sind:
a) l,l-Di(tert.-butylperoxi)-4-tert.-butylcyclohexan,
b) 1,l-Di(cumylperoxi)-4-tert.-butylcyclohexan und
ν-, c) l,l-Di(tert.-butylperoxi)-2,4-di(tert.-butyl)-cyclohexan.
Die erfindungsgemäßen Diperoxide haben die ungewöhnliche Eigenschaft, daß sie eine relativ hohe
bo Zersetzungstemperatur, eine gute Beständigkeit und
geringe Flüchtigkeit bei Temperaturen über Raumtemperatur aufweisen.
Diese Kombination von Eigenschaften gestattet es, diese Verbindungen homogen in thermoplastische
b> Polymere oder in Elastomere einzuarbeiten, ohne daß
unerwünschte Nebenerscheinungen auftreten, und sodann eine — bezogen auf die Anzahl der Peroxidgruppen
im Molekül — besonders wirksame Vernetzung der
Plastomeren oder Vulkanisation der gesättigten Elastomeren
durchzuführen.
Die Verwendung der erfindungsgemäßen Diperoxide als Vernetzungsmittel wird erleichtert durch ihre leichte
Mischbarkeit mit den Polymeren, insbesondere mit Polyäthylen, deren mechanische Beständigkeit gegenüber
hohen Temperaturen sie verbessern, und deren Kaltsprödigkeit und Löslichkeit in aliphatischen und
aromatischen Lösungsmitteln, auch im chlorierten Zustand, sie verringern. Außerdem wird durch diese
Diperoxide die Lichtechtheit der Polymeren und Alterungsbeständigkeit sowie Wetterbeständigkeit erhöht
Die Vernetzung wird 5 bis 60 Minuten, vorzugsweise 10 bis 30 Minuten bei Temperaturen
zwischen 100 und 200° C, vorzugsweise zwischen 145 und 165° C, und bei einem Druck zwischen etwa 50 und
200 bar durchgeführt Die Konzentration des Peroxids beträgt dabei etwa 0,5 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 2
bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Plastomere.
Die Vulkanisation eines Äthylen-Propylen-Mischpolymeren
wird 5 bis 200 Minuten, vorzugsweise 5 bis 15 Minuten bei Temperaturen zwischen 140 und 190°C,
vorzugsweise 150 bis 170°C, durchgeführt. Die Konzentration
des Peroxids beträgt 0,5 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 2 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das
Elastomere.
Als besonders geeignet haben sich Gemische der folgenden Zusammensetzung erwiesen:
Äthylen-Propylen-Mischpolymeres
Ruß
ZnO
Schwefel
Peroxid
Ruß
ZnO
Schwefel
Peroxid
100 Teile
20-80 Teile
1-10 Teile
0,15-0,5 Teile
0,005-0,02 Mol
20-80 Teile
1-10 Teile
0,15-0,5 Teile
0,005-0,02 Mol
Die erfindungsgemäßen Diperoxide können nach an sich bekannten Verfahren hergestellt werden. Nach
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die Diperoxide durch Unisetzung des entsprechenden
organischen tertiären Hydroperoxids mit dem entsprechend substituierten Cyclohexanon bei niedrigen
Temperaturen in Gegenwart einer starken anorganischen Säure hergestellt.
Um zu zeigen, daß die erfindungsgemäßen Diperoxide gegenüber bisher verwendeten Peroxiden bei der
Verwendung als Vernetzungs- bzw. Vulkanisationsmittel von Polymeren zu vorteilhaften Ergebnissen führen,
wurden verschiedene Vergleichsversuche durchgeführt.
Vernetzung
In der nachstehenden Tabelle I sind die Ergebnisse zusammengestellt, die bei der Vernetzung unter
Verwendung des gemäß Beispiel 1 hergestellten Diperoxids und bei Verwendung des bekannten Dicumylperoxids
erhalten wurden; das Gemisch bestand im wesentlichen aus Polyäthylen von niedriger Dichte und
aus Peroxid.
ίο Das Maß der Vernetzung des Polyäthylens wurde
bestimmt, indem die Löslichkeit des Polymeren in einem organischen Lösungsmittel gemessen wurde. Diese
Methode hat den Vorteil, daß sie von den im Polymeren enthaltenen Füllstoffen nicht beeinflußt wird. Als
Lösungsmittel wurde vorzugsweise Decahydronaphthalin verwendet Andere aromatische Lösungsmittel, wie
Toluol, Äthylbenzol, Xylol ^nd Cumol können ebenfalls
verwendet werden. Das nichtvernetzte Polyäthylen ist in Decahydronaphthalin völlig löslich.
Für den Extraktionstest mit dem Lösungsmittel wurde das vernetzte Polymere zunächst gemahlen, dann
durch 2 Siebe mit 0,63 mm und 0,20 mm innerer Maschenweite gesiebt, und danach in kleine Körbe aus
Metalldrahtnetz mit Maschenweiten von 0,169 mm Innendurchmesser gegeben. Die Größe der Körbe
betrug 38 χ 25 mm, und für jeden Test waren 0,3 g gemahlenes und gesiebtes Polyäthylen erforderlich. Der
gefüllte und gut verschlossene Korb wurde dann in einen Kolben gegeben, der 350 g Decahydronaphthalin
jo und 3,5 g Hydrochinon als Antioxidans enthielt, um eine
mögliche anschließende Vernetzungsreaktion zu verhindern. Nach 6 Stunden bei 195 bis 198°C wurde der
die Probe enthaltende Korb mit kaltem Aceton gewaschen, um das darin enthaltene Hydrochinon zu
j5 lösen, und dann in einem Ofen unter Vakuum bei 500C
zur Gewichtskonstanz getrocknet.
In der nachstehenden Tabelle Il sind die mechanischen Eigenschaften von vernetztem Polyäthylen
zusammengestellt, wobei als Vernetzungsmittel zwei erfindungsgemäße Diperoxide, das bekannte Dicumylperoxid
und drei bekannte Tetraperoxide eingesetzt wurden. Die Ergebnisse der Tabelle II zeigen die
bessere Vernetzungswirkung der erfindungsgemäßen Diperoxide, wobei zu berücksichtigen ist, daß in 0,0075
Mol der Tetraperoxide im Vergleich zu 0,01 Mol der Diperoxide immer noch die l,5fache Menge an
Peroxidgruppen enthalten ist.
Vernetzung von Polyäthylen niedriger Dichte (0,918); Löslichk;it in Decahydrodiphthalin bei 195-198°C
in 6 Stunden
Peroxid | l,l-Di(tert.-butylperoxi)-4-tert.- | Dicumylperoxid |
butyl-cyclohexan | ||
Menge auf 100 g Polyäthylen | 0,005 Mol (1,58 g, 100%ig) | 0,005 Mol (1,35 g, 100%ig) |
Zersetzungstemperatur (0C) | 109 | - |
Halbwertszeit von 30 Minuten bei | 115°C | 1400C |
Vernetzungstemperatur (0C) | 160 | 160 |
Vernetzungszeit in Minuten | 30 | 30 |
Ungelöstes Polyäthylen | 66,6% | 60,3% |
Ausblühen | nein | nein |
Geruch | nein | ja |
Vernetzung von Polyäthylen niederer Dichte (0,918); Physikalische Eigenschaften
Peroxid
Keines
Mo! Peroxid in Vernetzung
100 g Polyätnylen Zej[
100 g Polyätnylen Zej[
145
Streckgrenze ReiUfes'igkeil Dehnung
Temperatur
C Bar
C Bar
57.8
Bar
73
bis zum Brucii
150
CH3 CH,-CH2 OOQCHOt «.<
>
CH3-C-CH C
CH3 CH2-CH2 0OC(CH3),
145
50.fi
IhO
2Wl
Dicumylperoxid
0.01
I. I -Di-dert.-bulylncroxyl^-di-lterl.· butyl I- 0.01
cvclohcxan
(CH3I1COO (X)C(CH1I, (UX175
(CH3I3COO (X)C(CH3I3
(X)C(CHO1 0OC(CH1I, 0.0075
I " I
CH3-C-CH2-CH2-C-CH3
0OC(CH3I3 (X)C(CH3I3
145
145
145
145
145
145
52.9
50.7
132 15X
143 152
456 2X11
230
O.(K)75
145
50.5
I4X
An den vorstehend vernetzten Polymeren wurde auch das Ausmaß der Quellung bestimmt. Unter dem
Ausdruck »Quellung« wird das Volumen ar. Lösungsmittel verstanden, das von einer Volumeneinheit
vernetzten Polyäthylens absorbiert wird. Die hierzu angewandte Methode bestand darin, daß ein Korb, der
eine kleine Tafel von etwa 0,2 g vernetzten! Polyäthylen enthielt, in ein 100 ml Xylol und 0,1 g phenolisches
Antioxidans (4,4-Thio-bis-(3-methyl-6-tert.-butylphenol)) enthaltendes Testrohr hineingehängt wurde. Der
Versuch dauerte 21 Stunden bei 800C. Das Ausmaß der Quellung wurde nach der folgenden Formel berechnet:
wnhp
a = Gewicht der Probe nach 21 Std. bei 800C in Xylol,
b = Gewicht der Probe vor dem Versuch, c = Gewicht der Probe nach dem Trocknen am Ende
des Versuchs;
Dichte von Polyäthylen bei 80'C
' "Dichte von Xylol bei 80° C
Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 111 zusammengefaßt. Die Ergebnisse zeigen, daß bei
Verwendung der erfindungsgemäßen Diperoxide als Vernetzungsmittel gegenüber Dicumylperoxid das Ausmaß
der Quellung besser, d. h. geringer war, während mit den bekannten Tetraperoxiden zwar ein praktisch
gleiches Ausmaß der Quellung erreicht wurde, dafür aber die l,5fache Menge an Peroxidgruppen erforderlich
war.
Vernetzung von Polyäthylen niederer Dichte (0,918); Quellung
Peroxid
Mol | Peroxid in | Vernetzung | Temperatur | AusmaM |
IHOü | Polyätln len | C | der | |
Zeil | Quclluny | |||
Min. | ||||
CH., CH; -CH, OOCICH,!.,
CH1 C CM C
C\lt CH, CH, O()C(CH.,|.,
Dieunivlperoxid
l.l-Di-lterl.-bulNlpennil-i.a-di-derl.-hul.vll-oclohexiin
(CH1I1COO (X)CICH1),
2(1
145
19.5
0.1)1 | 20 | 145 | 2 U |
0.01 | 20 | 145 | 20.2 |
0.0075 | 20 | 145 | 20.7 |
(CHj)1COO 0OC(CII1I1
OOC(CH,I, OOCICH,),
1 ■
CH1 C CH, Ui, C IH1
j ι
OOClCII.,)., I)OC(CH1I.,
ICH1I1COO < X)ClCH1I.,
0.0075
0.11075
20
20
145
145
14.H
20.2
ί Η
H1C C CH1
κ H,ι,coo
Vulkanisation
Die Vulkanisationsversuche wurden mit Gemischen durchgeführt, die als Elastomeres ein Äthylen-Propylen-Mischpolymerisat
enthielten. Die verwendeten Gemische hatten die folgende Zusammensetzung:
Äthylen-Propylen-
Mischpolymer
Ruß
ZnO
Schwefel
Peroxid
Ruß
ZnO
Schwefel
Peroxid
100 Teile
50 Teile
3 Teile
0,32 Teile
0,0075-0,01 Mol
In Tabelle IV sind die Vulkanisationsgeschwindigkeiten
zusammengestellt, die mit zwei erfindungsgemäßen Diperoxiden, dem bekannten Dicumylperoxid und drei
bekannten Tetraperoxiden erhalten wurden. Die Vulkanisationsgeschwindigkeit wurde jeweils bei 177°C mit
einem Rheometer bestimmt.
Die Ergebnisse zeigen, daß mit den erfindungsgemäßen Diperoxiden gegenüber Dicumylperoxid günstigere
Vulkanisationszeiten erreicht werden, während mit den bekannten Tetraperoxiden zwar etwa gleiche Vulkanisationszeiten
erhalten wurden, dafür aber die 1,5fache Menge an Peroxidgruppen erforderlich war.
Peroxid
Vulkanisation am
. Rheometer
. Rheometer
Teile pro 100g Äthylen- Vulkani- Vulkani-Propylen-Mischpolymcres
salions- sations7cit
temperatur
a 1(X)% Mol C Minuten
Bekannt aus
CH., CH2-CH, (K)C(CH1I.,
CH1-C-CH C
CH., CH,-CH, OOCICH.,).,
Oicumylperoxid
3.16
2.70 0.01
0.01
177
177
allucmein
Fortsetzung
ίο
Pcrmiil
Teile pro H)Og Älhylcn- Vulkanil'ropylcn-Misch|K)l\mere
g 100%
Mol
Vulkanisation am
Rheometer
Rheometer
Vulkani-
salions- salions/cil
lcmperauir
C Minuten
Bekannt aus
l,l-lJi-(icrl.-bulylpcrnxi)-2.4-di-(lcrl.-huljl)-cyclohe\aii 3,72 0.01 177 · 6
((.'11,1.,COO OOCICH.,1., 3.27 0,0075 177 7.5
oocien,),
I I
CH, -C CH, -CH, C-CII,
OOC(CH.,I., OOCICII.,1.,
(CH.,I.,COO (K IClCII.,).,
Il
11,C- C-CH.,
X2K
4.27 0.0075
0.0075
177
177
7.S
fl.X
CiB-PS
CH-PS 4 42 29ft
H]
CH1I1COO OOCICH.,1.,
Tabelle V gibt die physikalischen Eigenschaften der bei einer Temperatur von 165°C vulkanisierten
Produkte wieder. Bei Verwendung eines erfindungsgemäßen Diperoxids wurde die Vuikanisationszeit zwischen
5 und 60 Minuten variiert. Das andere erfindungsgemäße Diperoxid und die zum Vergleich
herangezogenen Tetraperoxide und Dicumylperoxid wurden jeweils 30 Minuten vulkanisiert.
Die Ergebnisse zeigen, daß wiederum für die erfindungsgemäßen Diperoxide vergleichsweise günstigere
Eigenschaften als für Dicumylperoxid und praktisch gleichwertige Eigenschaften im Vergleich zu den
Tetraperoxiden erhalten wurden, wobei jedoch bei den Tetraperoxiden die l,5fache Menge an Peroxidgruppen
J5 eingesetzt wurde. Die Ergebnisse zeigen auch, dat. bei der Vulkanisation mit 1,1-Di(tert.-butylperoxi)-4-tert,-butylcyclohexan
auch bei hoher Vulkanisationsgeschwindigkeit die physikalischen Eigenschaften des
vulkanisierten Produktes zufriedenstellend waren. Basierend auf diesen Ergebnissen wurden auch Vulkanisationsversuche
bei 1500C durchgeführt, wobei sich zeigte, da3 des l,l-Di(tert.-butylperoxi)-4-tert.-butylcyclohexan
selbst bei dieser Temperatur gute vulkanisierte Produkte mit guten mechanischen Eigenschaften
lieferte, wie Tabelle Vl zeigt.
Physikalische Eigenschaften der bei 1650C vulkanisierten Produkte
Peroxid
(CHj)jCOO 0OC(CH,)j
ΧϊΧ
(CH3)3COO OOQCHjlj
0OC(CHj)3 0OC(CH3I3
! I
"H3-C-CH2-CH2-C-CH3
I I
0OC(CHj)3 0OC(CHj).,
Vulkani- Physikalische Eigenschaften des vulkanisierten Produktes
sation bei
Teile pro 100g Äthylen- I65;C Reiß- Dehnung Modul Modul Modul Spannung Reiß-
Propylen festigkeit bis zum bei 100% bei 200% bei 300% bei 200% widerMischpolymeres
Bruch Dehnung Dehnung Dehnung stand
CHj CH2-CH2 0OC(CHj)3
CH3-C-CH C
CH3 CH2-CH2 OuC(CH3).,
Dicumylperoxid
1,1 -Di-dert.-butylperoxil^^-di-ltert.-butylcyclo- 0.01
hexan)
Mol | Gew.-% | Minuten | Bar | % | Bar | Bar | Bar | 9.5 | Bi: |
0.01 | 3.16 | 206 | 440 | 23 | 59 | 117 | IO | 53 | |
0.01 | 3,16 | IO | 205 | 440 | 23 | 53 | Il I | IO | 57 |
0.01 | 3,16 | 15 | 212 | 460 | 24 | 53 | 112 | 9.5 | 49 |
0.01 | 3.16 | 20 | 210 | 460 | 24 | 54 | 114 | 9 | 52 |
0.01 | 3.16 | 30 | 210 | 460 | 23 | 59 | 117 | IO | 51 |
0,01 | 3.16 | 40 | 215 | 460 | 24 | 54 | 114 | 9 | 54 |
0.01 | 3.16 | 60 | 210 | 460 | ■>2 | 50 | 111 | 5 | 54 |
0.01 | 2,70 | 30 | 180 | 410 | 21 | nicht | 119. | 52 | |
bestimmt | |||||||||
3.72
0.0075 3.27
30
30
205
198
450
420
23
20
55
50
118
115
IO
53
9.5 52
0,0075
3,28
30
193
435
21
52
108
10
51
tsetzung
Vulkani- Physikalische Eigenschaflen des vulkanisierten Proclukles
sation bei
Teile pro 100g Äthylen- 165 C Reiß- Dehnung Modul Modul Modul Spannung Reiß-
Propylen festigkeit bis zum bei 100% bei 200% bei 300% bei 200% widerMischpolymeres
Bruch Dehnung Dehnung Dehnung stand
,I3COO OQC(CH,,).,
Mol Ge\v.-% | Minuten | Bar | 455 | Bar | Bar | Bar | 9.5 | Bar |
O.IH175 4.27 | 30 | 205 | 21 | 55 | 110 | 52 | ||
H1C-C-CH,
,1.,COO OOQCH.,1.,
Physikalische Eigenschaften des bei 150°C vulkanisierten Produkts
Peroxid
Teile pro 100 g Dutral N*)
Vulkani- Physikalische Eigenschaften des vulkanisierten Produkts
sation
sation
15O0C
Reißfestig keit
Dehnung Modul Modul Modul Shore-A-bis bei bei bei Härte
Bruch 100% 200% 300%
Mole
Gew.-% Min. Bar
Bar
Bar
Bar
l,l-Di(tert.-butylperoxi)- | 0,012 | 3,79 | 5 | 199 | 330 | 28 | 80 | 159 | 67 |
4-tert.-butyl-cyclohexan | 0,012 | 3,79 | 10 | 212 | 350 | 30 | 85 | 172 | 87-8 |
0,012 | 3,79 | 15 | 212 | 350 | 28 | 82 | 173 | 68 | |
0,012 | 3,79 | 30 | 200 | 340 | 28 | 81 | 160 | 68 | |
0,012 | 3,79 | 60 | 216 | 350 | 28 | 85 | 170 | 67-8 | |
*) Äthylen-Propylen-Mischpolymcrcs. |
Die wichtigsten Vorteile, die durch Verwendung der erfindungsgemäßen Diperoxirie bei der Vernetzung von
Plcstomeren und Vulkani; ition von Elastomeren erzielt
werden, sind die folgenden:
1) Gewinnung von vernetzten und vulkanisierten
Produkten, die praktisch geruchsfrei sind;
2) Fehlen der Erscheinung des »Ausblühens«;
3} kurze Vulkanisationszeiten und niedrige Vulkanisationstemperaturen
;
4) Erzielung von plastifizierten und homogenisierten Massen ohne Vorvernetzung oder Vorvulkanisation,
die die Verarbeitung erschweren würden;
5) unverändert hohe Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Diperoxide selbst in Gegenwart von Füllstoffen,
Verstärkern, Additiven, Plastifikatoren, Pigmenten, Antioxidantien und anderen Zusätzen, wobei diese
Wirksamkeit insbesondere auf die Anzahl der Peroxidgruppen im Molekül des Peroxids zu
beziehen ist.
Die Erfindung wird anhand der nachstehenden Beispiele näher erläutert:
10
15
20
25
30
Herstellung von 1,1 -Di(tert.-butylperoxi)-4-tertbutylcyclohexan
200 ml η-Hexan, 50 g 4-tert.-Butylcyclohexan, 80 g
wasserfreies Calciumchlorid und 117 g tert.-Butylhydroperoxid (75%) wurden in einen mit Rührer
ausgerüsteten Kolben gegeben. Die Temperatur wurde auf -10cC gesenkt, und während 10 Minuten wurden
40 g 36%iges HCl zugesetzt.
Durch die exotherme Reaktion stieg die Temperatur auf +50C, während die Reaktionsmasse 1 Stunde bei 0
bis +5° C gerührt wurde.
Die organische Lösung wurde dann mit Wasser gewaschen, danach mit 5°/oiger NaOH-Lösung und
schließlich erneut mit Wasser, bis sie neutral war. Das Lösungsmittel wurde unter Vakuum bei 45 bis 5O0C
entfernt. Der zurückgebliebene Feststoff wurde aus Methanol auskristallisiert, wobei 66 g eines weißen,
festen Produktes erhalten wurden, das als l,1-Di(tertbutyIperoxi)-4-tert.-butylcycIohexan
identifiziert wurde. Dab Produkt hatte die folgenden Eigenschaften:
Schmelzpunkt 48 bis 490C
Zersetzungstemperatur 109° C
Halbwertszeit bei 115°C 30 Minuten
Analyse:
Gefunden: C 68,3%; H 11,5%;
berechnet: C 68,31%; H 11,46%.
berechnet: C 68,31%; H 11,46%.
Herstellung von 1,l-Di(cumylperoxi)-4-tertbutylcyelohexan
In einen mit Rührer ausgerüsteten Kolben wurden 40 ml Benzol, 150 ml η-Hexan, 15 g wasserfreies
Calciumchlorid und 15,5 g 4-tert.-ButyIcyclohexanon wi
gegeben. Das Gemisch wurde auf — 18°C hcrabgckühlt;
dann wurden 40 g Cumolhydroperoxid (83.8%) schnell zugesetzt. Die Temperatur stieg auf - 10"C und wurde
wieder auf -18''C gebracht worauf tropfenweise wahrend 5 Minuten 3 ml 36%iges HCl zugesetz
wurden. Infolge der exothermen Reaktion stieg dii
Temperatur wieder auf —12° C und wurde wieder au
— 18° C gesenkt, bei welcher Temperatur das Gemisd
4 Stunden gerührt wurde.
Am Ende dieser 4 Stunden wurden 50 ml Wasse zugegeben, und die organische Schicht wurde mi
5%iger NaHCC^-Lösung, mit 5%iger NaOH-Lösunj und schließlich mit Wasser bis zur Neiitralitä
gewaschen. Danach wurde das Lösungsmittel unte Vakuum bei einer Temperatur zwischen 30 und 35° (
entfernt Der ölige, gelbe Rückstand wog 43,5 g un< wurde als l.l-DiicumylperoxyJ^-tert-butylcyclohexai
identifiziert das die folgenden Eigenschaften aufwies:
Iodometrische Titration
(= Aktivsauerstoff) 96,4% der Theorie
Zersetzungstemperatur 120°C
Halbwertszeit bei 125°C 30 Minuten
Analyse:
Gefunden: C 75,8%; H 9,0%;
berechnet: C 76,3%; H 9,15%.
berechnet: C 76,3%; H 9,15%.
Herstellung von l,1-Di-(tert-butylperoxy)-2,4-di-(tert-butyl)-cyclohexan
45
50
55 (CHj)3COO 0OC(CHj)3
C(CH.,
C(CHj)3
In einen mit einem Rührer ausgestatteten Kolbei wurden 120 g n-Heptan und 85 g 2,4-Di-(tert.-butyl)-cy
clohexanon mit einem Reinheitsgrad von 94% einge führt. Als die Lösung homogen war, wurden 250 {
tert-Buty!hydroperoxid in Form einer 34%igen Lösunj
in n-Heptan und sodann vorsichtig 0,3 g p-Toluolsulfon
säuremonohydrat zugesetzt Das Gemisch wurd( langsam auf eine Temperatur von 400C gebracht unc
3 Stunden lang bei dieser Temperatur gehalten Anschließend wurde die wäßrige Phase von dei
organischen Phase abgetrennt, und die organischf Phase wurde zweimal mit 10%iger wäßriger NaOH unc
schließlich mit Wasser bis zur Neutralität gewaschen.
Das Lösungsmittel wurde durch Destillation bei 4O0C
im Vakuum bis zu einem Druck von 15 mm Hg entfernt Der Rückstand wurde mehrmals aus Äthanol auskristal
lisiert, wobei 105 g eines weißen Produktes erhalter wurden, das als 1,1-Di-(tcrt.-butylperoxi)-2,4-di-(tert.-bu·
tyl)-cyclohexan identifiziert wurde.
Das Produkt hatte die folgenden Eigenschaften:
Schmelzpunkt | 33bis36°C |
Iodometrische Titration | 96% der Theorie |
Aktivsauerstoff | |
Zersetzungstemperatur | 118°C |
Halbwertzcil bei I24°C | 30 Minuten |
Analyse: | |
Gefunden: C 69,3%; H | 10,9%; |
berechne.·!: C 70.96%: Il | 11.KJ0Zn. |
Claims (1)
1. Organische Diperoxide der allgemeinen Formel
R"
10
CH,- CH
/ ' \
(H3C)3C-C-H C(OOR'),
(H3C)3C-C-H C(OOR'),
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BHN | Withdrawal |