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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Raucherzeugung zum sogenannten Smoken (Räuchern) von Grillgut, beispielsweise Fleisch, in einem Gasgrill mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Es sind Behälter zur Aufnahme von Holzspänen, beispielsweise Buchenspänen, bekannt, die auf einen Grillrost neben dem Grillgut abgelegt werden können. Die Späne in solchen Behältern sollen durch Hitze von unten zu brennen beginnen. Ein direktes Entzünden durch die Gasflamme ist nicht vorgesehen. Die glimmenden Holzspäne erzeugen einen Rauch, der bei geschlossenem Deckel des Grills den Innenraum mit dem Rauch füllt und das Grillgut bei Temperaturen kleiner als 150 °C geräuchert bzw. gesmokt werden kann.
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Nachteilig daran ist der benötigte Platz des Spänebehälters auf dem Grillrost, der nicht für weiteres Grillgut zur Verfügung steht. Solche Spänebehälter besitzen die Eigenschaft einer kurzen Räucherzeit.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen verbesserten Spänebehälter zur Verfügung zu stellen.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Spänebehälter zur Raucherzeugung mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfassend einen Spänebehälter zur Raucherzeugung mit einem Aufnahmeraum zur Aufnahme von Holzspänen und mit wenigstens einer Rauchauslassöffnung und mit wenigstens einer Luftzulassöffnung sowie mehreren Zwischenwände zum teilweise Unterteilen des Aufnahmeraums, zeichnet sich dadurch aus, dass der Spänebehälter einen Deckel umfasst, um den Spänebehälter nach dem Befüllen mit Holzspänen derart abzudecken, dass im Wesentlichen die Luftzulassöffnung und die Rauchauslassöffnung unbedeckt bleiben. Dadurch ergibt sich der positive Effekt, dass eine Luftströmung ähnlich eines Kamineffekts entsteht und eine über die mittels der Zwischenwände maximale Wegstrecke von den Luftzulassöffnungen bis hin zu den Rauchauslassöffnungen erzeugt wird. Dies bewirkt eine maximal lange Zeitdauer beim Smoken bei gleichzeitig niedriger Temperatur von unter 150 °C im Grillraum, zum schonenden Smoken beispielsweise von Fleisch.
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Vorzugsweise weist die Vorrichtung eine Einhängevorrichtung auf, die dazu vorgesehen ist, den Spänebehälter unter einem Grillrost im Brennbereich eines Grills anzubringen. So kann weiterhin die gesamte Auflagefläche des Grillrosts zum Auflegen von Grillgut ausgenutzt werden. Dabei muss die Einhängevorrichtung nicht zwingend dauerhaft mit dem Spänebehälter verbunden sein, in jedem Fall sind Spänebehälter und Einhängevorrichtung im Betrieb während des Smoke-Vorgangs verbunden bzw. in Kontakt.
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Bevorzugt ist die Einhängevorrichtung bewegbar, vorzugsweise drehbar, am Spänebehälter vorgesehen, um den Spänebehälter universell in Gasgrills verschiedener Fabrikate und bei unterschiedlichen Anordnungen von Brennerrohr und Tropfschutz einsetzen zu können.
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In einer besonders vorteilhaften Ausführung ist die Einhängevorrichtung zum Einhängen an einem oberen Tropfschutz eines Brennerrohrs oder an einem Brennerrohr selbst konfiguriert.
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In einer alternativen Ausführung ist die Einhängevorrichtung zum Einhängen am Grillrost oder am Grillgehäuse konfiguriert.
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Bevorzugt bilden die Zwischenwände des Spänebehälters einen Kanal von der Lufteinlassöffnung zur Rauchauslassöffnung, sodass eine Eigenströmung des Rauchs entsteht. So kann einerseits eine prozesssichere Rauchbildung erzeugt werden und andererseits über die Nähe der Lufteinlassöffnung an einem Brennerrohr bzw. der Gasflamme eine Regelung der Raucherzeugung über einen Gasregler beeinflusst werden.
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Die Zwischenwände des Spänebehälters sind vorzugsweise als Stahlbleche ausgeführt, um hitzebeständig zu sein und auf einfache konstruktive Weise einen optimalen Kanal im Inneren des Spänebehälters erzeugen zu können.
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Bevorzugt sind die Zwischenwände mit dem Spänebehälter fest verbunden, insbesondere verschweißt, und nicht als loser Einsatz ausgeführt, um ein einfaches Handling beim Befüllen mit Holzspänen und Entfernen von Asche zu ermöglichen.
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Im Folgenden wird ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Im Einzelnen zeigen:
- 1 ein Gasgrill gemäß dem Stand der Technik,
- 2 eine Seitenansicht des Gasgrills mit geöffnetem Deckel,
- 3 eine Schnittansicht von vorne mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
- 4 eine erfindungsgemäße Vorrichtung und
- 5 eine erfindungsgemäße Vorrichtung ohne Deckel.
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Gleiche Komponenten sind in den Figuren durchgängig mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt einen Gasgrill 1 zum Grillen von Lebensmitteln bzw. Grillgut.
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2 zeigt den Gasgrill 1 mit einem Grilldeckel 2 in geöffneter Stellung.
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3 zeigt eine Schnittansicht des Gasgrills 1 in Richtung S (siehe 2). Im oberen Bereich befindet sich der Grillrost 3, auf den Das Grillgut 4 aufgelegt wird. Der Grillrost 3 ist entfernbar, um eine Vorrichtung V mit einem Spänebehälter 5 vorzugsweise unterhalb des Grillrosts 3 im Brennraum B anbringen zu können. 3 zeigt im Brennbereich B zwei Brennerrohre 6 und mit jeweils einem darüber angeordneten Tropfschutz 7. Über die Öffnungen der Brennerrohre 6 erzeugte Flammen 8 können Holzspäne 13 in einem Aufnahmeraum A (siehe 5) des Spänebehälters 5 entzündet werden. Der daraus entstehende Rauch 9 steigt aus der Vorrichtung V bzw. dem Spänebehälter 5 in den Grillraum auf und kommt so bei geschlossenem Deckel 2 in Kontakt mit dem Grillgut 4, sodass dieses das Aroma des Rauches 9 aufnimmt. Dieser Prozess wird umgangssprachlich als „Smoken“ bezeichnet und wird bei niedrigen Temperaturen vorzugsweise unter 150 °C im Grillraum durchgeführt.
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Die Vorrichtung V weist eine Einhängevorrichtung 10 auf, über die der Spänebehälter 5 an einem Tropfschutz 7 angeordnet werden kann und selbst mit seinem oberen Bereich an einem weiteren Tropfschutz 7 anliegt.
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4 zeigt den Spänebehälter 5 in einer Variante mit einem Deckel 11 in geschlossenem Zustand.
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5 zeigt den offenen Spänebehälter 5 ohne den Deckel 11 mit dem Aufnahmeraum A. An einer ersten Seite des Spänebehälters 5 sind Lufteinlassöffnungen 12 vorgesehen, um Holzspäne 13, beispielsweise Buchenspäne, zu entzünden und ein nachströmen von Luft zu ermöglichen. Auf der gegenüberliegenden zweiten Seite sind Rauchauslassöffnungen 14 vorgesehen. Entlang eines Pfeils P zieht der durch brennende oder glühende Holzspäne erzeugte Rauch entlang des Aufnahmeraums A durch die Rauchauslassöffnungen 14 nach außen. Der Spänebehälter 5 weist desweiteren Zwischenwände 15 auf, die derart angeordnet sind, dass der Rauch nicht den direkten geraden Weg von der ersten zur zweiten Seite des Spänebehälters 5 nehmen kann, sondern ähnlich eines Labyrinths ein längeren Weg in Form eines Kanals K erzeugt wird, um die Zeit beim Smoken zu verlängern.