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Die Erfindung bezieht sich auf eine Auftragshilfe zum Auftragen eines Klebemittels auf ein Mauerwerk.
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Ein Mauerwerk wird aus Ziegeln, Formsteinen, Betonsteinen oder dergleichen aufgebaut. Dabei wird zwischen die einzelnen Schichten oder Lagen der Ziegel ein Klebemittel eingebracht. Beispielsweise wird eine Mauer zur Errichtung eines Gebäudes aus Tonziegeln zusammengefügt, wobei zwischen den einzelnen Schichten oder Lagen sowie gegebenenfalls zwischen benachbarten Ziegeln ein Klebemittel in Form eines Mörtels mittels einer Maurerkelle eingebracht wird.
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Das Klebemittel, beispielsweise in Form eines Klebeschaums, kann auch aus einer Druckpistole auf eine Lage von Ziegeln oder Formsteinen aufgetragen werden, um die einzelnen Lagen des Mauerwerks miteinander zu verbinden. Das Auftragen erfolgt üblicherweise mittels einer Schaumpistole oder Druckpistole, die manuell geführt wird.
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Hierbei ist jedoch ein präzises Arbeiten erforderlich, um das Auftragen einer zu großen Menge des Klebeschaums auf eine Lage von Ziegeln und ein damit einhergehendes seitliches Herausquellen oder Abfallen überschüssigen Klebeschaums zu vermeiden. Dies ist insbesondere bei Überkopfarbeiten oder bei einer Ermüdung des Handwerkers nicht immer gegeben.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Auftragshilfe für Mauerwerk-Klebemittel zu schaffen, die einen einfachen und präzisen Auftrag eines Klebemittels auf eine Lage eines Mauerwerks ermöglicht.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Der Kerngedanke der Erfindung besteht darin, dass die Auftragshilfe für Mauerwerk-Klebemittel eine Grundplatte umfasst, die auf eine Lage oder Schicht eines Mauerwerks aufgelegt wird. Die Grundplatte kann dann manuell über diese Lage geführt werden. An der Grundplatte ist hierzu eine Befestigungseinrichtung angeordnet, mit der eine handelsübliche Pistole für das Klebemittel an der Grundplatte befestigt werden kann. Dabei ist unter dem Begriff Pistole eine an sich beliebige Einrichtung zur Abgabe des Klebemittels zu verstehen, die beispielsweise als manuell betätigte Druckpistole oder als gasgefüllte Kartusche zur Abgabe eines Klebeschaums ausgebildet sein kann.
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Wird dann die Grundplatte mit einer gleichmäßigen Geschwindigkeit geführt oder so kann das Klebemittel wie der Klebeschaum bei konstantem Abgabevolumen aus der Pistole bei Betätigung beispielsweise eines entsprechenden Hebels in der richtigen Menge in Bewegungsrichtung hinter der Grundplatte auf die Lage des Mauerwerks aufgetragen werden.
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Die Grundplatte kann im Rahmen der Erfindung eine an sich beliebige Formgebung aufweisen. Bevorzugt ist sie jedoch rechteckig, insbesondere entsprechend der Breite des Mauerwerks, ausgebildet, um so lagerichtig darüber geführt werden zu können. Die Befestigungseinrichtung für die Pistole ist dabei derart ausgebildet, dass das Klebemittel aus der Pistole beim Führen der Grundplatte über das Mauerwerk das Klebemittel in der geeigneten Dosierung abgeben werden kann. Beispielsweise wird das Klebemittel von senkrecht oben auf das Mauerwerk aufgetragen oder die Pistole ist relativ geneigt zur Grundplatte beziehungsweise Mauerwerk ausgerichtet.
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Es versteht sich, dass mit der Auftragshilfe ein Klebemittel nicht nur auf ein Mauerwerk aufgetragen werden kann sondern auch auf alle anderen Untergründe wie beispielsweise einen Holzbalken, einen Stahlträger oder dergleichen.
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Die Unteransprüche stellen vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung dar.
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In einer ersten Ausgestaltung ist die Befestigungseinrichtung für die Pistole auf der Grundplatte mit einer Neigungsvorrichtung ausgestattet. Beispielsweise kann die Pistole an einer Drehachse schwenkbar gelagert sein. Zur Einstellung der Neigungsrichtung dienen dann Gewindestangen, die mit einer Gewindehülse zur Längenänderung zusammenwirken, wobei die eine Gewindestange an der Grundplatte festgelegt ist und die andere Gewindestange ein Lager mit einer eine Tülle der Pistole umgreifenden Hülse trägt. Wird die Gewindehülse in die eine der andere Richtung verdreht so ändert sich die Neigungsrichtung der dann darin eingespannten Pistole beziehungsweise Tülle relativ zur Grundplatte beziehungsweise zum Mauerwerk und die Menge des aus der Pistole abgegebenen Klebemittels kann in gewünschter Weise dosiert werden.
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Gemäß einer Weiterbildung ist vorgeschlagen, dass die Grundplatte mit seitlichen Führungsschienen ausgestattet ist, um die Grundplatte stets lagerichtig und in korrekter Ausrichtung über die oberste Lage des Mauerwerks führen zu können. Beispielsweise sind links und rechts an der Grundplatte jeweils eine Führungsschiene angeordnet. Diese Führungsschienen können sich über die gesamte Länge der Grundplatte erstrecken oder sogar noch länger sein oder sie sind in der Längserstreckung der Grundplatte gesehen kürzer als diese. Auch können die beiden Führungsschienen einander gegenüber angeordnet sein oder in der Längserstreckung der Grundplatte versetzt zueinander. Ebenso können auch drei oder vier seitliche Führungsschienen im Wesentlichen symmetrisch an der Grundplatte angeordnet sein. Sind die Führungsschienen feststehend relativ zur Grundplatte ausgebildet so können sie beispielsweise einen gegenseitigen Abstand von 14 cm aufweisen, um für belgische Mauerwerk eingerichtet zu sein. Auch alle anderen Mauerwerksbreiten sind möglich.
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Bevorzugt sind die Führungsschienen in ihrer Breite, relativ zum Mauerwerk gesehen, variabel einstellbar. Somit kann die Auftragshilfe auf verschiedene Arten von Mauerwerk beziehungsweise deren Breite eingestellt werden. Beispielsweise sind die seitlichen Führungsschienen an im Wesentlichen quer zur Längserstreckung der Grundplatte angeordneten Tragarmen angeordnet, die ihrerseits mittels einer Verschraubung oder dergleichen an der Grundplatte festlegbar sind, um die Führungsschienen in einer gewünschten Breite festzulegen.
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Um die Grundplatte lagerichtig auf die oberste Lage des Mauerwerks aufzusetzen beziehungsweise um diese Lage sozusagen zwischen den seitlichen Führungsschienen einzufädeln sind an den Führungsschienen jeweils Einlaufkanten ausgebildet. Diese sind vorzugsweise einstückig mit den Führungsschienen ausgebildet. Die Einlaufkanten sind relativ zur Breite des Mauerwerks gesehen jeweils zunehmend aufgeweitet ausgebildet, um so ein lagerichtiges Aufsetzten und Einführen auf die oberste Lage zu ermöglichen. Die Führungsschienen sind insbesondere in Bewegungsrichtung vorne und hinten mit derartigen Einlaufkanten ausgestattet.
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Um ein korrektes Auftragen des Klebemittels aus der Pistole beispielsweise auf eine Lage Ziegel zu gewährleisten ist die Auftragshilfe mit einer oder mehreren Auftragsdüsen ausgestattet. Diese können beispielsweise an der Befestigungseinrichtung für die Pistole angeordnet sein, so dass aus der Pistole beziehungsweise deren Tülle das Klebemittel durch die Auftragsdüsen auf das Mauerwerk aufgetragen wird. Beispielsweise können die Auftragsdüsen beim Führen der Grundplatte über das Mauerwerk mittels einer Mehrkanaldüse zwei seitliche Streifen in einem Arbeitsgang gleichzeitig auftragen oder es wird nur ein Streifen mittig aufgetragen. Ebenso kann ein Auftrag über die gesamte Breite des Mauerwerks mittels einer Art Flachdüse oder Fächerdüse erfolgen. Prinzipiell kann auch die Pistole selbst mit einer oder mehreren Auftragsdüsen beispielsweise aus einem elastischen Kunststoffmaterial als Wegwerfartikel ausgestattet sein.
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Als Material für die Auftragshilfe ist Metall und/oder Kunststoff vorgeschlagen. Metall verfügt zwar über eine höhere Stabilität und Verschleißfestigkeit ist aber schwerer. Kunststoff hingegen ist leichter und kann daher beispielsweise beim Überkopfeinsatz bevorzugt sein.
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Um ein ruckfreies Führen der Auftragshilfe auf dem Mauerwerk zu gewährleisten ist die Grundplatte an ihrer vorderen und/oder hinteren Kante mit einer Abschrägung ausgebildet, um geringfügige Unebenheiten sozusagen überfahren zu können.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen verwendbar sind. Der Rahmen der Erfindung ist nur durch die Ansprüche definiert.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die zugehörige Zeichnung näher erläutert. Die Figuren der Zeichnung zeigen:
- 1 eine Auftragshilfe in Seitenansicht und
- 2 die Auftragshilfe in Draufsicht.
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In den 1 und 2 bezeichnen die gleichen Bezugszeichen jeweils die gleichen Komponenten.
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In 1 ist eine Auftragshilfe 1 für ein Klebemittel auf ein hier rein schematisch dargestelltes Mauerwerk 2 beispielsweise aus Ziegeln 3 dargestellt. Die Auftragshilfe 1 umfasst dabei im Wesentlichen eine Grundplatte 11 beispielsweise aus Metall und/oder Kunststoff, die hier mit Abschrägungen 4a, 4b ausgebildet ist, um widerstandsfrei über die oberste Lage oder Schicht des Mauerwerks 2 vorzugsweise in Bewegungsrichtung B, wie durch den Pfeil B verdeutlicht, geführt zu werden. Prinzipiell kann die Auftragshilfe 1 auch auf einen Holzbalken, einen Stahlträger oder dergleichen aufgesetzt werden.
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An der Auftragshilfe 1 ist eine hier ebenfalls rein schematisch dargestellte Pistole 5, eine mit Gasdruck beaufschlagte Kartusche oder dergleichen angeordnet, die zur Abgabe eines Klebemittels wie Klebeschaum, Mörtel oder sonstigem, in Abhängigkeit des Werkstoffs des Mauerwerks 2, eingerichtet ist. Die Befestigung der Pistole 5 erfolgt über eine an sich beliebig ausgestaltbare Befestigungseinrichtung. Diese Befestigungseinrichtung kann wie hier dargestellt auch eine Neigungsvorrichtung für die Pistole 5 umfassen.
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Die Pistole 5 ist an einer Drehachse 6 verschwenkbar gelagert, wie durch den Doppelpfeil N angedeutet. Die Drehachse 6 ist an Halteplatten 7a angeordnet.
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Weiterhin umfasst die Befestigungseinrichtung beziehungsweise die Neigungsvorrichtung zwei in einer Gewindehülse 16 verstellbar angeordnete Gewindestäbe 8, 17, wobei ein erster Gewindestab 8 an seinem freien Ende ein in mehrere Richtungen schwenkbares Lager 9 aufweist und der zweite Gewindestab 17 an der Grundplatte 11 befestigt ist. Die beiden Gewindestäbe 18, 17 sind mit gegenläufigen Außengewinden und die Gewindehülse 16 nach Art einer Spannmutter mit gegenläufigen Innengewinden versehen, die zu den Außengewinden der Gewindestäbe 18, 17 korrespondieren.
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Die Höhenlage des Lagers 9 ist durch eine Verdrehung der der Gewindehülse 16 in die eine oder die andere Richtung variierbar, wie durch den Doppelpfeil V angedeutet und ermöglicht im Weiteren eine Ausrichtung der Pistole 5. Somit kann die Neigung der Pistole 5 relativ zur Grundplatte 11 in gewünschter Weise eingestellt werden. In das Lager 9 ist dabei eine Tülle 10 oder Auftragsdüse der Pistole 5 eingesetzt, um ein Klebemittel, einen Klebeschaum oder dergleichen auf das Mauerwerk 2 unter einem gewünschten Neigungswinkel aufzutragen.
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Weiterhin sind an der Grundplatte 11 beziehungsweise der Auftragshilfe 1 über Tragarme 12a, 12b jeweils seitliche Führungsschienen 13a, 13b angeordnet, wie insbesondere aus der schematischen Draufsicht in 2 ersichtlich. Die Tragarme 12a, 12b sind beispielsweise mittels Flügelmuttern 14a, 14b an der Grundplatte 11 festgelegt. Somit kann die Breite zwischen den Führungsschienen 13a, 13b beziehungsweise deren gegenseitiger Abstand A in gewünschter Weise an die Breite oder Dicke des Mauerwerks 2 angepasst werden, wie durch den Doppelpfeil A in 2 verdeutlicht.
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An den Führungsschienen 13 sind bevorzugt an beiden Seiten jeweils Einlaufkanten 15 vorzugsweise einstückig ausgebildet, um die Auftragshilfe 1 auf die oberste Lage des Mauerwerks 2 aufsetzen beziehungsweise einfädeln zu können. In 2 ist nur eine Einlaufkante 15 beispielhaft mit einem Bezugszeichen versehen. Dabei können an der Grundplatte 11 der Auftragshilfe 1 wie hier dargestellt zwei Führungsschienen 13a, 13b in Bewegungsrichtung B versetzt zueinander vorgesehen sein. Es können aber auch drei oder vier Führungsschienen vorzugsweise symmetrisch verteilt angeordnet vorgesehen sein.
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Als Werkstoff für die Auftragshilfe 1 ist Metall und/oder Kunststoff vorgeschlagen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Auftragshilfe
- 2
- Mauerwerk
- 3
- Ziegel
- 4
- Abschrägung
- 5
- Pistole
- 6
- Drehachse
- 7
- Halteplatte
- 8
- Gewindestab
- 9
- Lager
- 10
- Tülle
- 11
- Grundplatte
- 12
- Tragarm
- 13
- Führungsschiene
- 14
- Flügelmutter
- 15
- Einlaufkante
- 16
- Gewindehülse
- 17
- Gewindestab
- B
- Bewegungsrichtung von 1
- N
- Neigung von 5
- V
- Verlagerung von 9
- A
- Abstand zwischen 13