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Die Erfindung betrifft eine Beschlagplatte sowie eine Vorrichtung und eine Anordnung zum Verzurren von Containern an Bord von Schiffen.
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Containerstapel werden an Bord von Schiffen mittels Zurrstangen und Spannschrauben verlascht. Dabei hat sich die sogenannte externe Zurrung, wie sie in der
DE 10 2013 103 951 A1 gezeigt und beschrieben ist, als besonders vorteilhaft und effektiv erwiesen.
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Um bei den abzuleitenden Kräften bestimmte Grenzwerte nicht zu überschreiten, bietet sich generell der Einsatz von zwei parallel angeordneten Zurrungen an. Auf diese Weise sollen die am Container abgefangenen Kräfte über zwei statt einen Anschlagpunkt abgefangen werden. Die Zurrmittel an sich können kleiner dimensioniert werden, was die Handhabung vereinfacht. Die beiden parallel angeordneten Zurrungen werden in der Praxis vorzugsweise an zwei per Twistlock miteinander verkoppelten Containern angeschlagen, nämlich die eine Zurrung am oberen Eckbeschlag des unteren Containers und die andere Zurrung am unteren Eckbeschlag des oberen Containers. Da diese Twistlocks die Container jedoch nicht spielfrei miteinander verkoppeln, muss davon ausgegangen werden, dass die beiden Zurrungen ungleichmäßig belastet werden.
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Aus der Schiffsbewegung entstehen Beschleunigungen, die mit den Containermassen Kräfte erbeben, die über die Zurrungen abgefangen werden müssen. Diese Kräfte wirken beispielsweise in den oberen Lagen und werden dann zu allererst von der am unteren Eckbeschlag des oberen Containers angeschlagenen Zurrung aufgenommen. Erst nachdem die Lose in den Verbindungen dieser Zurrung aufgebraucht ist, wird die andere parallel laufende Zurrung beginnen, Kräfte aufzunehmen. Dabei besteht die Gefahr, dass die erste Zurrung oder deren Anschlagpunkte bereits überlastet sind.
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Hiervon ausgehend liegt der Erfindung das Problem zugrunde, eine Überlastung einer Zurrung oder deren Anschlagpunkte zu vermeiden.
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Zur Lösung dieses Problems ist eine Beschlagplatte zum Verzurren von Containern an Bord von Schiffen mit einer ersten Aufnahme und zwei weiteren Aufnahmen, wobei die zwei weiteren Aufnahmen einen zweiarmigen Hebel bezogen auf die erste Aufnahme bilden. Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Verzurren von Containern an Bord von Schiffen weist eine solche Beschlagplatte und eine mit dem Schiff verbundene Laschplatte auf, an welcher die Beschlagplatte schwenkbar mittels ihrer ersten Aufnahme angebracht ist. Die erfindungsgemäße Anordnung zum Verzurren von Containern an Bord von Schiffen weist eine solche Beschlagplatte, insbesondere eine solche Vorrichtung, sowie zwei Zurrungen auf, so dass die eine Zurrung der einen Aufnahme für die Zurrungen und die andere Zurrung der anderen Aufnahme für die Zurrungen zugeordnet ist.
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Die erfindungsgemäße Beschlagplatte bildet eine Art Wippe. Die erste Aufnahme der Beschlagplatte kann dabei dem Schiff zugeordnet sein, währen die zwei weiteren Aufnahmen den Containern zugeordnet sein können. Die Beschlagplatte ist in diesem Fall in geeigneter Weise mit dem Schiff bzw. dem Schiffskörper verbunden und bildet die Schwenkachse der Wippe und die beiden Aufnahmen für die Zurrungen mit ihr einen zweiarmigen Hebel. Sobald eine der Zurrungen, oder beide, eine Zugkraft in die Beschlagplatte einleitet, wird sich diese im Verhältnis der Kraft- und Hebelverhältnisse verdrehen und, sobald sich ein Momentengleichgewicht eingestellt hat, eine Ruheposition einnehmen. Jede asymmetrische Veränderung der Krafteinleitungen führt unverzüglich zur erneuten Justierung der Beschlagplatte bis wiederum das Momentengleichgewicht erreicht ist. Dadurch wird der Vorteil erreicht, dass die angeschlagenen Zurrungen bzw. die entsprechenden Anschlagpunkte optimal ausgelastet werden. Mögliche Ungenauigkeiten wie ungleichmäßig gespannte Zurrungen, Bauteiltoleranzen oder große Spiele der Twistlocks, die zu einer asymmetrischen Belastung der Zurrungen führen, werden mittels der Beschlagplatte automatisch ausgeglichen.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn die zwei Aufnahmen für die Zurrungen einen zweiarmigen Hebel mit gleichem Hebelarm bezogen auf die erste Aufnahme bilden. In diesem Fall sind die beiden Zurrungen gleichmäßig belastet.
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Nach einer konstruktiv einfach ausgebildeten Weiterbildung der Erfindung sind die Aufnahmen als Bohrungen ausgebildet. Die Zurrungen bestehen in der Praxis nämlich üblicher Weise aus einer Spannschraube und einer Zurrstange, wobei die Zurrstange in einen Eckbeschlag eines der Container eingehakt und die Spannschraube mittels eines Schäkels an einer Laschplatte angeschlagen wird. Daher können die Vorhandenen Zurrungen mit der Erfindung verwendet werden, indem der Bolzen des Schäkels der Spannschraube in einer der als Bohrung ausgebildeten Aufnahmen aufgenommen wird.
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Alternativ kann die Aufnahme auch gelenkig zwischen zwei Beschlagplattenteilen angeordnet sein. Auch hierdurch ist eine ausreichende schwenkbar Anbringung der Zurrung gewährleistet. Ferner können die Aufnahmen gegenüber den Beschlagplattenteilen nicht verkippen oder abknicken, wenn die Zurrung nicht gespannt ist. Die gelenkige Lagerung der Aufnahmen kompensiert ferner die sich verändernde Flucht zwischen den Zurrstange und Spannschraube, wenn sich die gesamte Systemlänge bei Anpassung an andere Containerhöhen verändert.
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Die vorstehende Variante bietet sich ferner insbesondere an, wenn die Beschlagpatte an einer Spannschraube angebracht und die Zurrstangen an der Beschlagplatte angeschlagen werden. In diesem Fall können die Aufnahmen mit Taschen versehen sein, in welche jeweils ein Spannschraubenknauf einer der Zurrstangen aufgenommen wird. Es ist dann nur noch eine Spannschraube erforderlich, die an der in üblicher Weise mit dem Schiff verschweißten Laschplatte verbunden ist. Die Laschplatte sollten lediglich in ihrer Nutzlast angepasst werden.
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Die Beschlagplatte kann mit der Laschplatte ebenfalls über einen Bolzen verbunden werden, wenn auch die erste Aufnahme als Bohrung ausgebildet ist. Dabei können die an Bord bereits üblicherweise verwendeten Laschplatten weiter verwendet werden. Vorzugswiese werden zwei Laschplatten vorgesehen, von denen zu beiden Seiten der Beschlagplatte je eine Laschplatte angeordnet ist. So werden Kippmomente auf die Beschlagplatte vermieden, die sich zudem auch ungünstig auf die Zurrungen und die Verbindungen der Zurrungen mit der Beschlagplatte auswirken würden.
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Weiter Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
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1 ein erstes Ausführungsbeispiel für eine Anordnung mit den Erfindungsmerkmalen in Vorderansicht;
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2 ein Detail II der Anordnung gemäß 1;
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3 das Detail II gemäß 2 in Seitenansicht;
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4 ein weiteres Ausführungsbeispiel für eine Anordnung mit den Erfindungsmerkmalen in Vorderansicht;
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5 eine Spannschraube mit Beschlagplatte für die Anordnung gemäß 4 in Vorderansicht;
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6 die Spannschraube mit Beschlagplatte gemäß 5 in einem Querschnitt in der Ebene V-V;
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7 die Spannschraube mit Beschlagplatte gemäß 5 in Seitenansicht.
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1 zeigt einen Stapel 10 aus mehreren übereinander gestapelten Containern, wobei in 1 der unterste Container 11 der ersten Lage, der zweite Container 12 der zweiten Lage und der dritte Container der dritten Lage (jeweils von unten nach oben gezählt) zu erkennen sind, die an Deck 14 eines Schiffes gestapelt sind. In der Praxis werden durchaus acht oder auch zehn Lagen von übereinander gestapelten Container gefahren. Ferner sind mehrere Stapel 10 von nebeneinander und hintereinander geordneten Containern an Deck 14 des Schiffes geladen.
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Der Container 11 der untersten (ersten) Lage wird an seinen unteren Eckbeschlägen 15 mittels eines Bottomlocks mit Containerfundamenten 16 gekoppelt, die mit dem Deck 14 oder einem Lukendeckel verschweißt sind. Untereinander werden die Container 11, 12, 13, usw. durch Twistlocks oder Midlocks gekoppelt, die einerseits in einen oberen Eckbeschlag 17 des jeweils unteren Containers 11, 12, 13, usw. und andererseits in den untern Eckbeschlag 15 es jeweils oberen Container 12, 13 eingreifen.
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Ferner sind die Container
11 und
12 der ersten und zweiten Lage mit einer sogenannten externen Zurrung versehen, wie sie in der
DE 10 2013 103 951 A1 gezeigt und beschrieben ist, wobei auf jeder Seite des Containerstapels
10 eine erste Zurrung
18 und eine zweite Zurrung
19 angeordnet ist. Jede Zurrung
18,
19 weist eine Spannschraube
20 und eine Zurrstange
21 auf. Die erste Zurrung
18 ist am unteren Eckbeschlag
15 des zweiten Containers
12 der zweiten Lage angeschlagen. Dieser Container
12 wird daher nachfolgend als oberer Container
12 bezeichnet. Die zweite Zurrung
19 ist am oberen Eckbeschlag
17 des ersten Containers
11 der ersten, untersten Lage angeschlagen. Dieser Container
11 wird daher nachfolgend als unterer Container
11 bezeichnet.
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Die Zurrungen 18, 19 sind nach üblicher Praxis jeweils mit dem oberen Ende der Zurrstangen 21 in den zugehörigen Eckbeschlag 15 bzw. 17 eingehakt. Das untere Ende der Zurrstange 21 ist in das obere Ende der zugehörigen Spannschraube 20 der Zurrung 18, 19 eingehakt, welche ihrerseits mittels eines Schäkels 22 am unteren Ende in nachfolgend noch genauer zu beschreibender Weise mit dem Deck 14 verbunden ist. Selbstverständlich wäre es auch denkbar, dass die Spannschraube 21 dem jeweiligen Container 11, 12 und die Zurrstange 20 dem Deck 14 zugeordnet ist.
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Nach bisheriger Praxis wird der Schäkel 22 mit einer an Deck des Schiffes oder an einem Lukendeckel angeschweißten Laschplatte verschraubt und sodann die Spannschraube 20 festgezogen. Erfindungsgemäß wird jeder der beiden Schäkel 22 einer der Spannschrauben 20 mit einer Aufnahme, nämlich einer Bohrung 23 einer Beschlagplatte 24 verschraubt. Der Abstand der beiden Bohrungen 23 zueinander ist dabei so auf die Zurrungen 18, 19 abgestimmt, dass die Zurrungen 18, 19 vorteilhafter Weise etwa parallel zueinander verlaufen, was aber nicht zwingend notwendig ist.
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Die Beschlagplatte 24 weist eine weitere Aufnahme, nämlich Bohrung 25 auf. Ferner sind an Deck 14 wenigstens eine, vorzugsweise jedoch zwei parallel zueinander angeordnete Laschplatten 26 vorgesehen, deren Abstand zueinander so bemessen ist, dass die Beschlagplatte 24 frei zwischen ihnen angeordnet und verschwenkt werden kann. Die Laschplatten 26 sind mit zueinander fluchtenden Bohrungen 27 versehen. Die Beschlagplatte 24 ist zwischen den Laschplatte 26 so angeordnet, dass auch die Bohrung 25 in der Beschlagplatte 24 mit den Bohrungen 27 in den Laschplatten 26 fluchtet, und mittels eines Bolzens 28 mit den Laschplatten 26 verbunden ist. Der Bolzen 28 ist dabei durch die Bohrungen 25 und 27 geführt und bildet eine Schwenkachse für die Beschlagplatte 24. An die Laschplatten 26 angeschweißte Anschlagriegel 29 begrenzen die mögliche Schwenkbewegung der Beschlagplatte 24, so dass sie stets in einer für das Staupersonal gut zugänglichen Position zum Anschlagen der Schäkel 22 der Spannschrauben 20 liegt. Jedoch sind die Anschlagriegel 29 auch soweit außerhalb des normalen Schwenkbereichs der Beschlagplatte 24, der sich durch die maximalen Schwenkwinkel der Beschlagplatte 24 während der Seereise ergibt, angeordnet, dass diese normale und gewollte Schwenkbewegung während der Seereise nicht behindert wird.
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Geht man von einer gedachten Linie 30 aus, die durch die Längsmittelachse des Bolzens 28 und parallel zu den Zurrungen 18 und 19 zwischen diesen verläuft (2), so liegen die Bohrungen 23 zu beiden Seiten dieser Linie 30. Die Beschlagplatte bildet demnach einen zweiarmigen Hebel. Besonders vorteilhaft, aber nicht zwingend notwendig, ist es, wenn, wie im gezeigten Ausführungsbeispiel, die Bohrungen 23 und 27 ein gleichseitiges Dreieck mit der Bohrung 27 bzw. dem Bolzen 28 als Spitze bilden. Der jeweilige Abstand h der Bohrungen 23 zur Linie 30 ist damit gleich, so dass sich gleiche Hebelarme für die Zurrungen 18, 19 ergeben.
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Die Beschlagplatte 24 bildet demnach eine Wippe. Sobald eine oder beide der Zurrungen 18, 19 eine Zugkraft in die Beschlagplatte 24 einleitet, wird sich die Beschlagplatte 24 im Verhältnis der Kraft- und Hebelverhältnisse verdrehen. Sobald sich ein Momentengleichgewicht eingestellt hat, nimmt die Beschlagplatte eine Ruheposition ein. Jede asymmetrische Veränderung der Krafteinleitungen führt jedoch unverzüglich zur erneuten Justierung der Beschlagplatte 14 bis sich wieder ein Momentengleichgewicht eingestellt hat. Dadurch werden die angeschlagenen Zurrungen 18, 19 bzw. die entsprechenden Anschlagpunkte optimal ausgelastet. Mögliche Ungenauigkeiten wie ungleichmäßig gespannte Zurrungen 18, 19, Bauteiltoleranzen oder große Spiele der Twistlocks, die zu einer asymmetrischen Belastung der Zurrungen 18, 19 führen, werden mittels der Beschlagplatte 24 automatisch ausgeglichen.
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Bei dem vorbeschriebenen Ausführungsbeispiel gemäß 1 bis 3 ist der Zugkraftausgleich über die Beschlagplatte 24 den an den Laschplatten 26 angebrachten Schäkeln 22 zugeordnet. Alternativ ist es auch möglich, den Zugraftausgleich den unteren, den Spannschrauben 20 zugewandten Enden der Zurrstangen 21 zuzuordnen. Diese Variante ist in 4 gezeigt:
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Die Beschlagplatte 31 ist im vorliegenden Fall an einer gemeinsamen Spannschraube 32 angeschlagen. An der Beschlagplatte 31 sind die beiden Zurrstangen 21 angeschlagen. In diesem Fall ist also nur eine Spannschraube 32 erforderlich, die mit ihrem anderen, unteren Ende an einer ggf. entsprechend verstärkten Laschplatte 26 angeschlagen ist.
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Eine Spannschraube 32 mit daran angebrachter Beschlagplatte 31 ist in für die Variante gemäß 4 ist in den 5 bis 7 näher gezeigt. Die Beschlagplatte 31 ist auch bei diesem Ausführungsbeispiel wippenartig als zweiarmiger Hebel ausgebildet. Die Beschlagplatte 31 ist mittels eines durch eine mittige Bohrung 33 geführten Bolzen 34 gelenkig an der Spannschraube 32 angeschlagen. Die Zurrstangen 31 ist auch in diesem Ausführungsbeispiel in üblicher Weise ausgebildet und mit ihren Spannschraubenkäufen 35 werden in Taschen 36 von Aufnahmen 37, sogenannten Headmountings, eingehängt, welche in noch zu beschreibender Weise gelenkig an der Beschlagplatte 31 gehalten sind (6). „Mittig“ meint in diesem Zusammenhang, dass die mittige Bohrung 33 zwischen den äußeren Bohrungen 36 angeordnet ist, ohne dass die mittige Bohrung 33 zwingend genau in der Mitte zwischen den äußeren Bohrungen 36 angeordnet sein muss. Es sind also auch ungleiche Hebelarme der Aufnahmen 37 zur Bohrung 33 denkbar. Es ist aber auch im vorliegenden Ausführungsbeispiel bevorzugt, dass die Beschlagplatte 31 als zweiarmiger Hebel mit gleichen Hebelarmen, also gleichen Abständen der Aufnahmen 37 zur Bohrung 33 ausgebildet ist.
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An Bord von Schiffen werden Zurrstangen 21 unterschiedlicher Länge vorgehalten, um die Gesamtlänge der Zurrungen 18, 19 an unterschiedliche Stapelhöhen anzupassen. Hintergrund ist, dass der Verstellweg der Spannschraube ca. 1400–1500 mm und der Zurrwinkeln ca. 40°–45° betragen. Dieses liegt daran, dass bei den herkömmlichen Zurrungen die Zurrstange mit der Spannschrauben fluchtet und daher irgendwann das untere Zurrstangenende mit dem oberen Ende der Gewindespindel der Spannschraube kollidiert. Bei der vorliegenden Variante ist der Abstand der Aufnahmen 37 zur Bohrung 33 ist dabei so gewählt, dass die unteren Enden der Zurrstangen 21 auch dann nicht mit der Spannschraube 32 kollidieren, wenn zwar die längsten gängigen Zurrstangen 21 bei der geringst denkbaren der üblichen Stapelhöhen (nur Container mit einer Höhe von 8 Fuß und 6 Zoll) nicht mit der Spannschraube 32 kollidieren. Wie der 4 zu entnehmen ist, sind die Zurrstangen 21 dann immer an der Spannschraube 32 vorbeigeführt. Am einfachsten wird dieses dadurch sichergestellt, dass der Abstand der Aufnahmen 37 zur Bohrung 33 so gewählt wird, dass die Zurrstangen 21 in der Praxis parallel zueinander verlaufen oder unter einen solchen oder einen solchen Winkel (α) zueinander angeordnet sind, dass sie sich zur Beschlagplatte 31 hin öffnen, wie dieses in 4 gezeigt ist. Dadurch brauchen nicht die aufgrund unterschiedlicher Containerhöhen sonst üblichen Zurrstangen unterschiedlicher Länge an Bord des Schiffes vorgehalten werden, sondern nur noch die sonst üblichen längsten Zurrstangen. So können Zurrstangen 21 mit vielen Spannschraubenknäufen 35 zum Einsatz kommen, ohne das die Spannschrauben 32 mit den Zurrstangen 21 kollidieren. Auf diese Weise sind Verstellwege von ca. 1400–1500 mm unter Zurrwinkeln von ca. 40°–45° denkbar. In der praktischen Umsetzung könnte man also Containerstapel an der Unterkante der siebten Lage stützen. Hinsichtlich von Kosten und Machbarkeit diese Variante entsteht ebenfalls ein realistisches Bild, da die eingesetzten Technologien sich weitestgehend an bekannten Standards orientieren.
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Die Beschlagplatte 31 ist zweiteilig ausgebildet und bildet, wie aus der Schnittdarstellung gemäß 6 ersichtlich, in etwa die Form eines X, wobei die beiden Beschlagplattenteile 38 und 39 im Bereich der Bohrung 34 aneinander liegen und in ihren äußeren Bereichen eine offene Gabel bilden. In diesem gabelförmigen Bereich weisen die Beschlagplattenteile 38, 39 Bohrungen 40 auf, in welche jeweils ein Zapfen 41 der zugehörigen Aufnahme 37 drehbar eingreift. Auf diese Weise sind die Aufnahmen 37 gelenkig mit der Beschlagplatte 31 verbunden. Ferner ist durch die x-förmige / gabelartige Ausbildung der Beschlagplatte 31 eine gleichmäßige, momentenfreie Krafteinleitung der Zurrstangenkräfte in die Beschlagplatte 31 gewährleistet. Auch hängt die ungespannte Einheit aus Spannschraube 31, Beschlagplatte 31 und ggf. darin noch lose eingehängten Zurrstangen nicht durch oder knickt ab.
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Bei der Montage werden die Aufnahmen 37 zwischen die beiden Beschlagplattenteile 38, 39 eingelegt, so dass die Zapfen 41 in die Bohrungen 40 eingreifen, und dabei die Beschlagplattenteile 38, 39 zusammengefügt. Sodann wird die so vormontierte Beschlagplatte 31 mittels des Bolzens 34 am den einen Schäkel 42 der Spannschraube 32 gelenkig befestig. Eine gesonderte Die beiden Beschlagplattenteile 38, 39 sind so auch in ihrer Position zueinander fixiert und bedürfen keiner gesonderten Verbindung untereinander, obwohl dieses natürlich zusätzlich oder alternativ durch z.B. Verschweißen, Verkleben oder Vernieten denkbar wäre.
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Die Spannschraube 32 weist zwei Gabeln 43, 44 auf, die mittels ihrer Gewindespindeln 45, 46 in an sich bekannter Weise mit dem Spannschraubenkörper verschraubt werden. In bekannter Weise sind die Gewindespindeln 45, 46 und die zugehörigen Muttern 47, 48 mit gegenläufigen Gewinden versehen. Die Gewinde der Gewindespindeln 45, 46 sind mit je einem Rohr, konkret einem Vierkantrohr 49 umschlossen. Die Länge des Vierkantrohres 49 ist auf den Zwischenraum im Spannschraubengehäuse 50 abgestimmt. Ferner ist das Vierkantrohr 49 gegenüber den Gewindespindeln 45, 46 gegen verdrehen gesichert. Dadurch bleibt die Relativposition der Gabeln 43, 44 zueinander konstant. Beim Verdrehen des Spannschraubengehäuses 50 gegenüber den Gabeln 43, 44 beim Spannen bzw. Entspannend der Spannschraube 32 ist sichergestellt, dass beide Muttern 47, 48 gleichmäßig entlang der Gewindespindeln 45, 46 rotieren. Damit verteilt sich die Längsverstellung der Spannschraube 32 gleichmäßig auf beide Gewindespindeln.
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Ferner ist es auch möglich, den Zugkraftausgleich am oberen, den Eckbeschlägen 15 und 17 zugewandten Enden der Zurrstangen 21 zuzuordnen. In diesem Fall könnten dann nur eine einzige Zurrung verwendet werden, an welcher die Beschlagplatte angekoppelt ist. Die Beschlagplatte könnte dann direkt in die Eckbeschläge 15, 17 eingehakt werden. Wo der Zugkraftausgleich innerhalb der Zurrungen 18/19 letztlich verwirklicht wird, ist zweitrangig. Wichtig ist lediglich, dass die an den Eckbeschlägen 15, 17 wirkenden Zugkräfte ausgeglichen werden.
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Vorliegend ist gezeigt, dass die Container 11, 12 der beiden unteren Lagen mit Zurrungen 18, 19 gesichert sind. Es ist auch bekannt, Container höherer Lagen mit Zurrungen 18, 19 in ähnlicher Weise zu sichern, die dann an Stelle des Decks 14 an einer Laschbrücke angeschlagen werden. Für diese Anwendung ist die Erfindung ebenso geeignet.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Containerstapel
- 11
- Container
- 12
- Container
- 13
- Container
- 14
- Deck
- 15
- unterer Eckbeschlag
- 16
- Fundament
- 17
- oberer Eckbeschlag
- 18
- Zurrung
- 19
- Zurrung
- 20
- Spannschraube
- 21
- Zurrstange
- 22
- Schäkel
- 23
- Bohrung
- 24
- Beschlagplatte
- 25
- Bohrung
- 26
- Laschplatte
- 27
- Bohrung
- 28
- Bolzen
- 29
- Anschlagriegel
- 30
- Linie
- 31
- Beschlagplatte
- 32
- Spannschraube
- 33
- Bohrung
- 34
- Bolzen
- 35
- Spannschraubenknauf
- 36
- Tasche
- 37
- Aufnahme
- 38
- Beschlagplattenteil
- 39
- Beschlagplattenteil
- 40
- Bohrung
- 41
- Zapfen
- 42
- Schäkel
- 43
- Gabel
- 44
- Gabel
- 45
- Gewindespindel
- 46
- Gewindespindel
- 47
- Mutter
- 48
- Mutter
- 49
- Vierkantrohr
- 50
- Spannschraubengehäuse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102013103951 A1 [0002, 0024]