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Die vorliegende Erfindung betrifft ein verpacktes Lebensmittel zur Zubereitung einer flüssigen Speise durch Zugabe von heißem Wasser.
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Es ist bekannt, verschiedene Suppen, insbesondere Fleisch- oder Gemüsebrühe, in eine trockene, lange haltbare Form zu bringen, insbesondere als Brühwürfel oder pulverförmig als gekörnte Brühe. Es ist auch bekannt, Fertigsuppen mit Suppenpulvern herzustellen, die aus einer luftdichten Tüte in heißes oder kochendes Wasser oder dgl. gegeben werden und damit eine schnell zuzubereitende Zwischenmahlzeit ergeben.
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Es ist weiter bekannt, fertige Kunststoffbecher mit einer trockenen, konzentriert flüssigen oder pastenartigen Suppenzubereitung auf dem Grund der Becher anzubieten, die mit heißen oder kochenden Wasser aufzufüllen sind und die dann ebenfalls nach einer gewissen Wartezeit und mehrmaligem Umrühren eine Mahlzeit ergeben.
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Der Nachteil der bestehenden Lösungen besteht darin, dass die entsprechenden Lebensmittel leicht lösbar ausgebildet sein müssen, damit im fertigen Produkt – sofern keine feste Suppeneinlage wie Croutons oder Nudeln beabsichtigt ist – möglichst keine ungelösten Bestandteile mehr vorhanden sind, die zu einem als geschmacklich und sensorisch unangenehm empfundenen "Bodensatz" oder nicht gelöste Brühekörnchen führen können. Deshalb müssen die verwendeten Bestandteile der Lebensmittel stark verarbeitet (z.B. fein gemahlen) und damit relativ stark denaturiert werden. Dessen ungeachtet kann es aufgrund des hygroskopischen Charakters insbesondere der Kochsalzkomponente sein, dass ein körniges Lebensmittel durch Aufnahme von Luftfeuchtigkeit verklumpt und sich dann insbesondere bei Verwendung zu wenig heißem Wassers schlecht wieder auflöst, was ebenfalls als nachteilig empfunden wird. Grundsätzlich kann diese Situation möglicherweise durch intensives Umrühren verbessert werden, aber nicht immer ist ein passender Löffel zur Hand oder es wird daran gedacht. Zudem sind die Fertigsuppen im Kunststoffbecher relativ ungünstig, was den Einsatz von Verpackungsmaterial im Verhältnis zu Inhalt angeht.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verpacktes Lebensmittel zu schaffen, das die vorstehenden Probleme nicht aufweist.
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Die Lösung der vorgenannten Aufgabe erfolgt mittels eines verpackten Lebensmittels mit den Merkmalen des Schutzanspruches 1.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den abhängigen Schutzansprüchen beschrieben.
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Ein erfindungsgemäßes verpacktes Lebensmittel zur Zubereitung einer flüssigen Speise durch Zugabe von heißem Wasser ist dadurch gekennzeichnet, dass das Lebensmittel aus einem pulverförmigen Gemisch verschiedener trockener Bestandteile besteht, von denen wenigstens ein Bestandteil innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne nahezu vollständig in dem heißen Wasser löslich ist und wenigstens ein weiterer Bestandteil in der besagten vorgegebenen Zeitspanne in dem heißen Wasser nicht vollständig wasserlöslich ist, wobei das pulverförmige Gemisch von einem wasserdurchlässigen Aufgussbeutel umgeben ist.
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Der wasserdurchlässige Aufgussbeutel entspricht in etwa dem Konzept des bekannten Teebeutels, allerdings enthält das in dem erfindungsgemäßen Aufgussbeutel verpackte Lebensmittel im Gegensatz zum Tee Bestandteile, die sich unmittelbar auflösen und in das Wasser übergehen können, wie z.B. Salz oder färbende Lebensmittel, wie Karamell oder Zuckercouleur. Ferner enthält das Lebensmittel Bestandteile, die sich schlechter auflösen, und zwar so schlecht, dass diese nach einer vorgegebenen Zeit (z.B. 5 Minuten) noch im Aufgussbeutel verbleiben. Der Aufgussbeutel kann dann herausgenommen werden, so dass keine geschmacklich oder sensorisch unterwünschten festen (oder noch festen) Bestandteile in der fertigen flüssigen Speise verbleiben.
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Dies ermöglicht es ferner im Gegensatz zu den eingangs beschriebenen Fertigsuppen, dem Lebensmittel letztlich schwer oder gar nicht im Wasser lösliche Bestandteile beizufügen, die lediglich beispielsweise ätherische Öle oder andere Geschmacksstoffe freisetzen. Dementsprechend müssen diese Produkte zu einem geringeren Grad denaturiert werden. Diese Bestandteile, denkbar wären beispielsweise Lorbeerblätter oder Wacholderbeeren, wären für den Benutzer ggf. auch als in der Mischung enthalten erkennbar.
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Der Aufgussbeutel ist analog zu einem Teebeutel im Wesentlich aus Filterpapier hergestellt, an dem bevorzugt ein Faden mit anhängendem Etikett angebracht ist.
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Als Lebensmittel ist bevorzugt ein pulverförmiges Fleisch- oder Gemüsebrüheprodukt in dem Aufgussbeutel enthalten, das wenigstens Salz als innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne nahezu vollständig löslicher Bestandteil enthält.
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Das Salz löst sich umgehend nach dem Eintauchen in dem heißen Wasser auf, wohingegen die übrigen Bestandteile sich langsamer auflösen. Insgesamt ermöglicht dies auch – zumindest in Maßen – eine Beeinflussung der fertigen flüssigen Speise durch den Benutzer: Wünscht dieser weniger Salz in der Flüssigkeit, so füllt er etwas mehr Wasser auf als empfohlen und lässt das Produkt recht lange ziehen. Wünscht der Benutzer mehr Salz, so nimmt er weniger heißes Wasser und lässt das Produkt kürzer ziehen bzw. kann dieses kürzer ziehen lassen, um eine ansonsten gleich intensiv schmeckende Suppe oder Fleisch- oder Gemüsebrühe zu erhalten. Diese Justierbarkeit kann dadurch verbessert werden, dass auch den schwerer löslichen Bestandteilen "gebundenes" Salz beigefügt wird, das sich dann langsamer löst als das "freie" Salz und somit eine gewisse Einstellbarkeit des Salzgehalts bewirken kann.
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Ferner kann das Lebensmittel einen leicht löslichen natürlichen, naturidentischen oder künstlichen Farbstoff oder einen leicht löslichen färbenden Bestandteil, insbesondere Karamell, aufweisen. Damit wird unabhängig von der Verweilzeit des Aufgussbeutels eine deutliche Färbung des fertigen Produkts erzielt.
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Für eine größere Tasse sind die erfindungsgemäßen Aufgussbeutel im Vergleich zu Teebeuteln für entsprechende Tassenvolumina bevorzugt relativ groß und mit deutlich mehr Inhalt als bei einem Teebeutel für Tassenportionen versehen. Insbesondere kann der Aufgussbeutel etwa 15 bis 30 g, vorzugsweise etwa 20 g, gekörnte Brühe, zu übergießen mit 150 bis 200 ml, bevorzugt ca. 175 ml heißem oder kochendem Wasser, enthalten.
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Bevorzugt ist das Lebensmittel ferner derart ausgebildet, dass es nach einer Verweilzeit von wenigstens etwa 5 Minuten in heißem oder kochendem Wasser zu einer flüssigen Speise mit vorgegebenen optimalen geschmacklichen Eigenschaften führt. Vorteilhaft ist jedoch, dass im Gegensatz zu Suppen, die sich erst langsam auflösen müssen, auch eine kürzere Verweilzeit des Aufgussbeutels erforderlich ist. Zudem ist ein Umrühren vor dem Verzehr oder während der Verweilzeit des Aufgussbeutels vollständig entbehrlich, wenngleich damit die Verweilzeit ggf. etwas verkürzt werden kann.
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In einer Ausführungsform kann das Lebensmittel auch nahezu unlösbare Bestandteile aufweisen, die geschmacksfördernde Komponenten in das heiße Wasser freisetzen können.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand des in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels beispielhaft näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Lebensmittels im Aufgussbeutel in einem Becher gefüllt mit heißen Wasser; und
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1a und 1b schematisch zwei verschiedene Zustände des Lebensmittels im Aufgussbeutel vor und nach der Zubereitung.
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Ein insgesamt mit 10 bezeichneter Aufgussbeutel enthält eine Füllung von ca. 20 g einer gekörnten Fleischbrühe 14, die im Aufbewahrungszustand trocken ist. Dementsprechend werden die Aufgussbeutel bevorzugt in einer weitgehend luftdichten Umverpackung (nicht dargestellt), beispielsweise einer ggf. wiederverwendbaren Blechdose aufbewahrt, aus der diese einzeln entnommen werden können.
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Der Aufgussbeutel 10 wird in dem in 1 dargestellten Zubereitungszustand in einen Becher/Glas/Tasse 12 mit heißen, bevorzugt nahezu kochendem Wasser getaucht (oder noch bevorzugter das heiße Wasser über den Beutel gegossen) und verweilt dort ca. 5 Minuten. Danach kann der Aufgussbeutel 10 entfernt werden und die flüssige Brühe ist ohne weiteres Umrühren verzehrfertig.
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Der Aufgussbeutel 22 ist in dem Ausführungsbeispiel als klassischer Teebeutel mit Klammer 28 und Etikett 24 an einem Faden 26 dargestellt, wobei die Kammer des Aufgussbeutels wie im Stand der Technik bekannt aus einem gefalteten Filterpapierschlauch gebildet ist. Es sind jedoch vielfältige andere Ausführungsformen von Aufgussbeuteln denkbar, mit geschnürtem oder geklammertem Beutel, mit oder ohne Faden, etc. Das verwendete Filterpapier sollte jedenfalls bevorzugt eine Porengröße aufweisen, die so gering ist, dass damit die festen oder nahezu fest bleibenden Bestandteile der Brühe zuverlässig zurückgehalten werden können.
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Im Bereitschaftszustand ohne Kontakt mit Wasser enthält das Lebensmittel 14, wie in 1a schematisch angedeutet, ein Gemisch aus einem leicht lösbaren Bestandteil, wie z.B. Salz (kleine Punkte 16 in 1a) und schwerer löslichen Bestandteilen (z.B. Brühekörner, vgl. die größeren Punkte 18, die natürlich auch angehaftetes oder enthaltenes Salz aufweisen können).
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Nach einer Verweilzeit des Aufgussbeutels 22 im heißen Wasser haben sich die leicht löslichen Bestandteile 16 gemäß 1b gelöst, und die schwerer löslichen Bestandteile haben sich nur zum Teil gelöst (mittelgroße Punkte 20 in 1b) und können zusammen mit dem Aufgussbeutel entfernt werden.