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Die Erfindung betrifft ein Trainingsgerätesystem mit mehreren, wandseitig platzierbaren Trainingsgeräten.
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Bei den bekannten Anordnungen dieser Art sind die einzelnen Trainingsgeräte direkt an einer tragenden Wand befestigt. Nachteilig dabei ist, dass infolge der festen Anordnung sämtlicher Trainingsgeräte ein vergleichsweise großer Platzbedarf besteht bzw. der zur Verfügung stehende Platz die Anzahl der verfügbaren Trainingsgeräte beschränkt. Außerdem sind die fest angebrachten Trainingsgeräte in der Höhe nicht variabel, was bei einer Benutzung durch unterschiedlich groß gewachsene Personen ungünstig sein kann.
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Hiervon ausgehend ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Anordnung eingangs erwähnter Art mit einfachen und kostengünstigen Mitteln so zu verbessern, dass trotz eines vergleichsweise geringen Platzbedarfs vergleichsweise viele, in der Höhe variable Trainingsgeräte verfügbar sind.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass bei einem Trainingsgerätesystem eingangs erwähnter Art die einzelnen Trainingsgeräte jeweils als mit einer gleichen Tragvorrichtung versehene Gerätemodulen ausgebildet sind, die wahlweise auf individuell gewünschter Höhe an einer für eine Wandmontage eingerichteten, stehenden Holmanordnung einhängbar sind.
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Die vorgeschlagene Modulbauweise mit zur Holmanordnung passender Tragvorrichtung bei jedem Modul ermöglicht in vorteilhafter Weise einen einfachen Austausch eines an der Holmanordnung eingehängten Geräts gegen ein anderes, so dass nacheinander eine Vielzahl von Geräten zum Einsatz kommen kann, was eine hohe Variationsmöglichkeit hinsichtlich der Art der möglichen Übungen ergibt. Dennoch bleibt der wandseitige Platzbedarf auf den der Holmanordnung zugeordneten Standplatz bzw. eines hieran eingehängten Geräts beschränkt. Da die lösbare Aufnahme der Geräte an der stehenden Holmanordnung auch eine Variation in der Höhe ermöglicht, kann jedes Gerät in vorteilhafter Weise auch auf der optimalen Höhe platziert werden, was einen guten Trainingserfolg begünstigt.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßige Fortbildungen der übergeordneten Maßnahmen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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So kann die Holmanordnung vorteilhaft zu einer Mittelsenkrechten symmetrisch ausgebildet sein und zwei seitliche Lochreihen mit jeweils übereinander angeordneten Winkellanglöchern aufweisen, die seitlich und an der wandfernen Seite der Holmanordnung offen und mit Abstand von der wandfernen Seite der Holmanordnung nach unten abgewinkelt sind. Die Winkellanglöcher ermöglichen in vorteilhafter Weise ein einfaches Einfahren zugeordneter Tragbolzen der geräteseitigen Tragvorrichtung sowie anschließend einen sicheren Sitz im nach unten gerichteten Schenkel, was die Handhabung und Bedienung erleichtert und die Sicherheit erhöht. Dieser Vorteil wird dadurch noch verstärkt, dass durch die zur Mittelsenkrechten symmetrische Ausgestaltung der Holmanordnung mit dementsprechend zwei symmetrischen seitlichen Lochreihen eine hohe Kippsicherheit eines aufgenommenen Geräts gewährleistet wird. Die Lochreihen ermöglichen in vorteilhafter Weise auch eine Variation der aufgenommenen Geräte in der Höhe in kleinen Schritten und damit eine exakt passende Platzierung, was den Trainingserfolg begünstigt.
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Zweckmäßig kann die Aufhängevorrichtung jedes Moduls die Holmanordnung flankierende Schenkel mit seitlich vorspringenden, in jeweils ein holmseitiges Winkellangloch zum Eingriff bringbaren Tragbolzen aufweisen. Die seitlichen Schenkel ergeben in vorteilhafter Weise eine zuverlässige seitliche Abstützung, so dass auf das einzelne Trainingsgerät wirkende Seitenkräfte zuverlässig auf die Holmanordnung übertragen werden. Die seitlich vorspringenden Tragbolzen sind auf die holmseitigen Lochreihen abgestimmt und gewährleisten eine sichere und dennoch leicht austauschbare Aufnahme der Geräte auf der Holmanordnung.
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Eine weitere zweckmäßige Maßnahme kann darin bestehen, dass die zu einer Mittelsenkrechten symmetrische Holmanordnung zwei seitlich voneinander beabstandete Holme aufweist, die von den Schenkeln der geräteseitigen Tragvorrichtung innen oder außen flankiert sind und an der dem geräteseitigen Schenkel zugewandten Seite die zugehörige Lochreihe enthalten. Diese Maßnahmen ergeben eine einfache und sinnfällige Anordnung, wobei die beiden Holme einzeln montierbar sind, was den Montagevorgang erleichtern kann. Zweckmäßig können die Holme hierzu mit wandseitig abstehenden Tragarmen versehen sein, die an ihrem holmfernen Ende jeweils eine Wandbefestigungsplatte tragen.
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In weiterer Fortbildung der übergeordneten Maßnahmen können die Holme als Abschnitte von Vierkantprofilrohren ausgebildet sein, die mit die seitlichen Winkellanglöcher bildenden Ausfräsungen versehen sind. Diese ergeben in vorteilhafter Weise automatisch in Einfahrrichtung offene Ausnehmungen.
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Eine weitere vorteilhafte Maßnahme kann darin bestehen, dass die Aufhängevorrichtung der Gerätemodulen jeweils zwei seitliche, miteinander verbundene Winkelschienen aufweist, deren einander gegenüberliegende Schenkel die die Holmanordnung flankierenden, die Tragbolzen enthaltenden Schenkel bilden und deren quer hierzu verlaufender Schenkel an der zugewandten Holmseite zur Anlage bringbar ist. Diese Maßnahmen ermöglichen eine hohe Stabilität und Sicherheit.
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Zweckmäßig können jeweils zwei übereinander angeordnete Tragbolzen vorgesehen sein, deren Abstand dem Abstand der Winkellanglöcher der Holmanordnung oder einem Vielfachen hiervon entspricht, was die Stabilität weiter erhöhen kann, ohne die Höhenvariation in kleinen Schritten zu behindern.
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Die von der Holmanordnung abkragenden Geräte eignen sich vor allem für Übungen mit händischer Kraftübertragung. Die Gerätemodulen des erfindungsgemäßen Systems sind daher zweckmäßig darauf ausgelegt.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßige Fortbildungen der übergeordneten Maßnahmen sind in den restlichen Unteransprüchen angegeben und der nachstehenden Beispielsbeschreibung anhand der Zeichnung näher entnehmbar.
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Die einzige Figur der Zeichnung zeigt eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Trainingsgerätesystems mit einer Holmanordnung und zwei Gerätemodulen in explosionsartiger Darstellung.
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In der Zeichnung rechts ist ein Wandabschnitt einer Tragwand 1, beispielsweise in Form einer Gebäudewand, angedeutet, an der eine zu einer Mittelsenkrechten symmetrische Holmanordnung mit zwei mit seitlichem Abstand parallel nebeneinander angeordneten, stehenden Holmen 2 angebracht ist. Die Holme 2 sind als Abschnitte eines einen rechteckigen, hier vorzugsweise quadratischen Querschnitt aufweisenden Profilrohrs ausgebildet, wobei von der der Wand 1 zugewandten Seitenwand 2a der Holme 2 horizontale Tragarme 3 abstehen. Über der Höhe der Holme 2 sind jeweils mehrere, im dargestellten Beispiel vorzugsweise zwei Tragarme 3 vorgesehen. Die Tragarme 3 sind mit dem jeweils zugeordneten Holm 2 zweckmäßig durch eine Schweißverbindung verbunden und sind am holmfernen Ende jeweils mit einer Befestigungsplatte 4 versehen und hiermit mittels geeigneter Schrauben etc. an der Wand 1 befestigt. Hierzu sind die Befestigungsplatten 4 mit geeigneten Durchgangsausnehmungen 5 zum Durchführen der zugeordneten Befestigungsschrauben etc. versehen.
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Die Holme 2 sind an einer Seite, hier an der vom jeweils benachbarten Holm abgewandten Außenseite, mit über ihre Höhe durchgehenden Lochreihen versehen, die durch mit jeweils gleichem Abstand übereinander angeordnete Winkellanglöcher 6 gebildet werden. Die Winkellanglöcher 6 besitzen jeweils, wie anhand des rechten Holms ersichtlich ist, einen oberen horizontalen Schenkel 6a und einen hieran anschließenden, innerhalb der zugeordneten Seitenwand abgewinkelten, vertikalen Schenkel 6b. Der obere, horizontale Schenkel 6a geht bis zur wandfernen Seitenwand 2c des zugeordneten Holms 2 durch und ist dementsprechend im Bereich der Seitenwand 2c offen und somit in zur Wand 1 hin zeigender Richtung zugänglich. Der hier rechtwinklig an den horizontalen Schenkel 6a anschließende Schenkel 6b der Winkellanglöcher 6 ist unten geschlossen und bildet so eine Auflagefläche. Die Winkellanglöcher 6 werden zweckmäßig durch entsprechende Fräsausnehmungen gebildet, wobei die Frästiefe mindestens der Wandstärke der Seitenwand 2b entspricht, so dass sich am offenen Ende eine gute Einfahröffnung ergibt. Zur Erleichterung eines Einfahrvorgangs kann das offene Ende der Winkellanglöcher 6 trichterartig erweitert sein.
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Zur Durchführung verschiedener Übungen sind unterschiedliche, hieran angepasste Gerätemodulen vorgesehen, die als Wechselaggregate wahlweise lösbar an der durch die beiden Holme 2 gebildeten Holmanordnung aufnehmbar sind. In der Zeichnung sind zwei der Holmanordnung zugeordnete Gerätemodulen 8, 9 angedeutet, die an der durch die Holme 2 gebildeten Holmanordnung von dieser auskragend anbringbar sind. Derartige Gerätemodulen eignen sich besonders gut für Übungen mit händischer Kraftübertragung. Dementsprechend ist im dargestellten Beispiel das obere Gerätemodul 8 mit einer Klimmzugstange 8a versehen. Das untere Gerätemodul 9 besitzt zwei parallele, voneinander beabstandete Dipstangen 9a. Die Gerätemodulen 8, 9 stellen lediglich Beispiele dar. Selbstverständlich können der durch die Holme 2 gebildeten Holmanordnung noch mehr Gerätemodulen zugeordnet sein.
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In jedem Fall besitzen die vorgesehenen Gerätemodulen, wie anhand der dargestellten Gerätemodulen 8, 9 erkennbar ist, übereinstimmende Tragvorrichtungen 10, um hiermit an der durch die Holme 2 gebildeten Holmanordnung lösbar angebracht werden zu können.
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Die Tragvorrichtungen 10 umfassen im dargestellten Beispiel zwei seitliche, durch Streben 11 oder durch ein zum Übungsgerät gehörendes Element wie die Klimmzugstange 8 miteinander verbundene Winkelschienen 12, deren seitlicher zur Wand 1 hin gerichteter Schenkel 13 mit seitlich vorspringenden Tragbolzen 14 versehen ist. Die Holmanordnung wird durch die Schenkel 13 der beiden voneinander beabstandeten Winkelschienen 12 innen oder außen flankiert. Im dargestellten Beispiel mit den Holmaußenseiten 2b zugeordneten Winkellanglöchern 6 entspricht der lichte Abstand der seitlichen Schenkel 13 der beiden Winkelschienen 12 der Tragvorrichtung 10 dem Abstand der Außenflanken der Seitenwände 2b der beiden Holme 2, das heißt der Breite der Holmanordnung. Sofern die Winkellanglöcher 6 im Bereich der inneren Seitenwand der Holme 2 vorgesehen sind, greift die Tragvorrichtung 10 mit den seitlichen Schenkeln 13 der Winkelschienen 12 zwischen die beiden Holme 2 ein, wobei der Abstand der Außenflanken der Schenkel 13 der lichten Weite zwischen den Holmen 2 entspricht.
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Im dargestellten Beispiel springen die Tragbolzen 14 vom jeweils zugeordneten Schenkel 13 nach innen vor, wie anhand des unteren Gerätemoduls 9 erkennbar ist. Im anderen Fall mit innen vorgesehenen Winkellanglöchern würden die Tragbolzen 14 nach außen vorspringen. Die Tragbolzen 14 sind auf die Winkellanglöcher 6 so abgestimmt, dass der Bolzendurchmesser der lichten Langlochweite entspricht. Die Länge der Tragbolzen 14 richtet sich nach der Tiefe der Einfahröffnungen der Winkellanglöcher 6 im Bereich der wandfernen Seitenwand 2c. Zum Einhängen eines Gerätemoduls 8 an der durch die Holme 2 gebildeten Holmanordnung werden die Tragbolzen 14 in zur Wand 1 hin gerichteter Einschubrichtung in die gewünschten Winkellanglöcher 6 eingefahren, wobei die Tragbolzen 14 am Ende des horizontalen Schenkels der Winkellanglöcher 6 in deren vertikalen Schenkel 6b einfallen. Der Abstand der Tragbolzen 14 vom wandparallelen Schenkel 15 der Winkelschienen 12 ist dabei so, dass der Schenkel 15 an der wandfernen Seitenwand 2c der Holme 2 zur Anlage kommt, sobald die Tragbolzen 14 das innere Ende des horizontalen Schenkels 6a der Winkellanglöcher 6 erreichen, wodurch auch bei lediglich einem Tragbolzen 14 pro Seite eine kippsichere Abstützung erreicht wird.
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Zweckmäßig sind jedoch, wie im dargestellten Beispiel pro Winkelschiene 12 jeweils zwei übereinander angeordnete Tragbolzen 14 vorgesehen, deren Abstand dem Abstand der holmseitigen Winkellanglöcher 6 oder zweckmäßig einem Vielfachen davon entspricht. Die Verwendung von mehreren Tragbolzen 14 pro Winkelschiene 12, im dargestellten Beispiel jeweils zwei Tragbolzen 14 pro Winkelschiene 12, verstärkt die erzielbare Kippsicherheit. Der Abstand der Winkellanglöcher 6 ist zweckmäßig vergleichsweise gering, so dass die Position der angebrachten Gerätemodulen in Höhenrichtung in kleinen Schritten veränderbar ist.
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Vorstehend ist zwar ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert, ohne dass jedoch hiermit eine Beschränkung verbunden sein soll. So wäre es beispielsweise ohne Weiteres denkbar, Variationen hinsichtlich der Querschnittsform und/oder der Wandmontage der stehenden Holme 2 vorzunehmen, ohne die Erfindung zu verlassen. Dasselbe gilt für die Ausbildung der Tragvorrichtungen 10.