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Die vorgehende Erfindung bezieht sich auf Verkaufsmöbel, welche insbesondere für frische Lebensmittel verwendet werden. Der Verkaufsraum in einem derartigen Verkaufsmöbel kann gekühlt, ungekühlt oder beheizt sein, das Warensortiment ist in den hier dargestellten Verkaufsmöbeln vom Kunden einsehbar.
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In der Praxis hat sich gezeigt, dass aus Verkaufsmöbeln, wie z. B. Kühlvitrinen, nur Waren verkauft werden können, wenn die Verkaufsmöbel möglichst vollständig bestückt sind. Aus einer Kühlvitrine, welche zum größten Teil leer ist, lässt sich keine Ware verkaufen. Einzelne Lebensmittel in einer ansonsten leeren Vitrine führen oft zu dem Eindruck, dass die Lebensmittel nicht frisch sind und dass nur noch die Reste, welche keiner haben wollte, vorhanden sind. Wird z. B. eine Kühlvitrine auch nachmittags noch vollständig mit frischen Lebensmitteln bestückt, muss oft am Rest des Tages zu viel Ware weggeworfen werden.
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Für ungekühlte Verkaufsmöbel sind mehrere Lösungen aus den Erfindungen
DE 200 21 564 U1 ,
DE 100 42 776 C1 ,
DE 100 19 280 C2 und
DE 197 38 063 C1 bekannt, bei denen in einer Theke ein Zwischenboden weggedreht, weggeklappt oder weggeschwenkt werden kann. Alle vier Lösungen sind für ungekühlte Vitrinen sehr gut geeignet. Leider sind sie nicht für Kühlvitrinen anwendbar, da der Platz unterhalb der unteren Warenfläche bei Kühlvitrinen in der Regel die Kühltechnik, d. h. eine isolierte Wanne mit Lamellenverdampfer, Ventilatoren und Luftleitblechen, enthält. Des Weiteren offenbart sich durch die Erfindung
DE 202 16 966 U1 eine Lösung, in welcher eine Zwischenetage so unter die Zahlklappe gefaltet werden kann, dass sie nicht mehr sichtbar ist. Der Raum oberhalb der Waren ist jetzt einfach frei. Es ist zwar kein leerer Zwischenboden mehr vorhanden, der Warenraum wirkt aber trotzdem durch die geringe Bestückung noch relativ leer. Zudem ist diese Konstruktion leider nur anwendbar, wenn die konstruktiven Randbedingungen dieses zulassen. D. h. die Zwischenetage muss eine geringere Tiefe aufweisen, als das obere waagerechte Deckglas. Zudem muss der Abstand zwischen oberem Deckglas und Zwischenetage größer sein, als die Tiefe der Zwischenetage. Kühlvitrinen haben in der Regel eine Zwischenetage, welche tiefer ist als der Abstand der verschiedenen Zwischenetagen. Hierdurch ist die Erfindung DE 202 16 966 U1 hier nicht anwendbar. Zudem beinhalten Kühlvitrinen oft zwei oder drei Zwischenetagen. Auch in diesem Fall kann die Erfindung DE 202 16 966 U1 hier nicht angewendet werden.
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Aufgabe
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Aufgabe der Erfindung ist es, den Warenraum eines Vitrinen-Glasaufsatzes mit Zwischenetagen so zu gestalten, dass die Warenflächen in dem Glasaufsatz der Warenmenge einfach angepasst werden kann, in dem die Waren trotz reduzierter Warenmenge weiterhin verkaufsfördernd präsentiert werden, wobei der Vitrinen-Glasaufsatz in gleicher Form sowohl für gekühlte Vitrinen, beheizte Vitrinen und neutrale Vitrinen verwendet werden kann.
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Nach der Erfindung wird mindestens eine Zwischenetage (6, 7) mit einem Abdeckelement (4), welches zwischen Kundenseite und Zwischenetage (6, 7) angeordnet werden kann, verdeckt. Hiermit wird die umfangreiche Aufgabe überraschend einfach gelöst. Der leere Zwischenboden (6, 7) wird vom Kunden nicht mehr als leerer Zwischenboden wahrgenommen.
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Insbesondere dann nicht, wenn nach Anspruch 2 das Abdeckelement (4) bedruckt wird. Es kann hier z. B. eine Werbebotschaft über die hohe Frische der Produkte aufgedruckt werden.
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Das Abdeckelement (4) kann außen an der Vitrine angebracht werden. Es ist aber besser, das Abdeckelement (4) nach Anspruch 3 im Inneren des Verkaufsmöbels anzubringen. Dann kann es möglichst dicht an den zu verdeckenden Zwischenetagen (6, 7) angebracht werden, wodurch der Sichtwinkel auf den unteren Warenboden (5) größer wird.
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Wenn das Abdeckelement (4) nach Anspruch 4 faltbar ist, kann ein Teil des Abdeckelementes (4) hochgefaltet werden, so dass wahlweise eine Zwischenetage (6, 7) oder zwei Zwischenetagen (6, 7) abgedeckt werden können.
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Wenn das Abdeckelement (4) nach Anspruch 5 aufrollbar ist, ist ebenfalls eine flexible Anpassung der Länge an die aktuelle Verkaufssituation möglich. Je nach Abdeckung kann es aufgerollt sein, teilweise abgerollt oder ganz abgerollt sein.
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Besonders einfach ist das Auf- und Abrollen, wenn das aufrollbare Abdeckelement (4) nach Anspruch 6 eine Aufrollvorrichtung mit Federelement, welches beim Abrollen des Abdeckelementes gespannt wird, beinhaltet.
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Es ist besonders praktisch, wenn das Verkaufsmöbel nach Anspruch 7 im oberen Bereich eine Haltevorrichtung (20) für das Abdeckelement (4) im zusammengefalteten bzw. aufgerollten Zustand beinhaltet. Das Abdeckelement (4) kann dann bei Nichtgebrauch im Verkaufsmöbel verbleiben.
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Wenn mindestens eine Zwischenetage (6, 7) nach Anspruch 8 hochschwenkbar ist, kann das Abdeckelement (4) weiter von der Kundenseite zur Bedienseite hin angeordnet werden. Hierdurch wird das Abdeckelement (4) für den Kunden weiter nach hinten geschoben und die Waren scheinen weiter vorne zu liegen, wodurch sie besser zur Geltung kommen.
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Damit die Zwischenetage (6, 7) im hochgeklappten Zustand oben stehen bleibt, ist es erforderlich, den Schwerpunkt im hochgeklappten Zustand von der Kundenseite gesehen hinter den Drehpunkt zu legen. Es ist aber besser, den Drehpunkt möglichst weit nach hinten, d. h. möglichst weit von der Kundenseite weg, zu legen, da dann die hochgeklappte Zwischenetage (6, 7) am weitesten entfernt ist. Dieses ist möglich, wenn nach Anspruch 9 die Zwischenetage (6, 7) im hochgeschwenkten Zustand über ein Stützelement (18) gehalten wird.
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Wenn das Stützelement nach Anspruch 10 als Gasdruckfeder (18) ausgebildet wird, braucht hierbei kein Hebel o. ä. umgelegt zu werden. Die Bedienung wird hierdurch vereinfacht.
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Wenn an der Unterseite der hochklappbaren Zwischenetage (6, 7) eine Beleuchtungseinrichtung (9) angeordnet wird, kann diese Beleuchtungseinrichtung im unteren Zustand der Zwischenetage (6, 7) die darunter befindlichen Waren (21) beleuchten. Im hochgeschwenkten Zustand kann die gleiche Beleuchtungseinrichtung (9) nach Anspruch 11 dazu verwendet werden, um das Abdeckelement (4) von hinten zu beleuchten. Wenn das Abdeckelement (4) durchscheinend ist, lassen sich so sehr schön optische Effekte, welche die Aufmerksamkeit auf die Waren (21) lenken, inszenieren. Hier ist es auch denkbar, eine Beleuchtungseinrichtung mit wechselnden Farben oder anderen optischen Effekten einzusetzen.
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Wenn die Abdeckvorrichtung (4) nach Anspruch 12 in einer bogenförmigen Kontur vom oberen Vitrinenbereich bis zu einem mittleren Bereich der untersten hochgeschwenkten Zwischenetage verläuft, ist eine dort aufgedruckte Werbung sehr gut wahrnehmbar. Der Blick wird praktisch durch die gebogene Kontur nach unten auf die Waren (21) geleitet. Zudem hat der Bediener hierdurch auch eine sehr gute Sicht auf die Waren (21), da bei einer Zwischenetage (6, 7) aus Glas dem Bediener die Sicht auf die Waren durch den unteren Bereich der Zwischenetage (6, 7) ermöglicht wird.
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Die Zeichnungen veranschaulichen eine insbesondere für Kühlvitrinen geeignete Ausführungsform.
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Es zeigen:
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1: Schnitt durch eine Kühlvitrine mit aufgerolltem Abdeckelement
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2: Schnitt durch eine Kühlvitrine mit hochgeklappter oberer Zwischenetage und bogenförmig verlaufendem Abdeckelement
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3: Schnitt durch eine Kühlvitrine mit zwei hochgeklappten Zwischenetagen und bogenförmig verlaufendem Abdeckelement
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4: Schnitt durch eine Kühlvitrine mit komplett abgedecktem Warenraum
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1 zeigt einen Schnitt durch eine Kühlvitrine mit zwei Zwischenböden. Die Kühlvitrine enthält unten eine Kühlvorrichtung (1) in einer bekannten Form mit Lamellenverdampfer und Umluftventilatoren, einen darauf aufgebauten Tragbügel (17), an welchem die Drehtüren (16) für die Warenentnahme, die untere Zwischenetage (6) und die obere Zwischenetage (7) montiert sind. Der Glasaufsatz besteht aus der Frontscheibe (2), dem oberen Deckglas (3) und zwei Seitenscheiben. Über das Kipplagerprofil (12) ist die Frontschreibe zur Reinigung herausklappbar. Seitenscheiben und Deckglas (3) sind über Glasverbinder (13) miteinander verbunden. Oben enthält die Vitrine eine Lampenhalterung (19) mit Lampe (9) und ein Rollokasten (20) mit Rollo (4). Die Zwischenetagen (6, 7) sind über die Drehgelenke (14) hochklappbar und über die Gasdruckfedern (18) in der hochgeklappten Stellung selbsthaltend.
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2 zeigt die Vitrine mit hochgeklappter oberer Zwischenetage (7). Durch das halb herausgezogene Rollo (4) wird die obere Etage für den Kunden verdeckt.
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3 zeigt die Vitrine mit hochgeklappter oberer Zwischenetage (7) und hochgeklappter unterer Zwischenetage (6). Das Rollo (4) ist unterhalb der unteren Zwischenetage (6) eingehakt, so dass nur noch der untere Warenboden (5) zu sehen ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kühleinrichtung
- 2
- Frontscheibe
- 3
- oberes Deckglas
- 4
- Rollo
- 5
- unterer Warenboden
- 6
- untere Zwischenetage
- 7
- obere Zwischenetage
- 8
- Drehtür
- 9
- Beleuchtung
- 10
- Temperatursteuerung
- 11
- Durchbruch Anschlussleitungen
- 12
- Kipplagerprofil
- 13
- Glasverbinder
- 14
- Drehgelenk
- 15
- Griff
- 16
- Drehtür
- 17
- Tragbügel
- 18
- Gasdruckfeder
- 19
- obere Lampenhalterung
- 20
- Rollokasten
- 21
- Kühlwaren
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 20021564 U1 [0003]
- DE 10042776 C1 [0003]
- DE 10019280 C2 [0003]
- DE 19738063 C1 [0003]
- DE 20216966 U1 [0003]