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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Flechtband für Sichtschutzwände oder -zäune, insbesondere für Doppelstabmattenzäune. Darüber hinaus ist die Erfindung auf eine Sichtschutzwand oder einen Sichtschutzzaun mit einem gitterartigen Grundelement, in das ein derartiges Flechtband oder mehrere derartige Flechtbänder eingeflochten ist/sind, gerichtet.
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Mit Flechtbändern der eingangs genannten Art können auf kostengünstige und einfache Weise Sichtschutzwände oder Sichtschutzzäune in nahezu beliebiger Höhe und Breite erzeugt werden. Dabei wird in ein gitterartiges Grundelement, das eine Vielzahl von sich kreuzenden, meist vertikal und horizontal angeordneten Stäben umfasst, üblicherweise eine Vielzahl von derartigen Flechtbändern so parallel zueinander eingeflochten, dass eine weitgehend geschlossene Fläche erzeugt wird. Während die Flechtbänder üblicherweise horizontal verlaufend in das gitterartige Grundelement eingeflochten werden, ist es grundsätzlich auch möglich, dass die Flechtbänder vertikal verlaufend oder bei entsprechend ausgebildetem gitterartigen Grundelement, auch schräg verlaufend angeordnet werden.
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Während der durch die Flechtbänder erreichte Sichtschutz bei entsprechend blickdicht ausgebildetem Flechtband sehr gut ist, ist oftmals der durch die entsprechenden Sichtschutzwände oder -zäune erreichte Schallschutz verbesserungswürdig.
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Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Flechtband der eingangs genannten Art anzugeben, mit dem ein verbesserter Schallschutz der mit dem Flechtband erzeugten Sichtschutzwände oder -zäune erreicht wird.
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Ausgehend von einem Flechtband der eingangs genannten Art wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass in dem Flechtband eine Vielzahl von als Schall absorbierende Mikroperforation ausgebildete Öffnungen ausgebildet ist.
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Durch die erfindungsgemäße Mikroperforation wird ein Schall absorbierender Effekt erreicht, so dass ein mit einem erfindungsgemäß ausgebildeten Flechtband ausgestatteter Sichtschutz einen deutlich verbesserten Schallabsorptionsgrad besitzt als ein mit einem unperforierten Flechtband oder mit einem Flechtband mit größeren Löchern ausgestatteter Sichtschutz.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besitzt zumindest ein Teil der Öffnungen eine maximale Breite von weniger als 1 mm, insbesondere von weniger als 0,5 mm, bevorzugt von weniger als 0,3 mm. Vorteilhaft besitzen dabei im Wesentlichen alle Öffnungen eine derartige Breite, wobei es grundsätzlich unschädlich ist, wenn zusätzlich einige Öffnungen vorhanden sind, die auch eine größere Breite besitzen und beispielsweise zum Befestigen des Flechtbands oder aus optischen Gründen vorgesehen sind. Zur Erzielung einer optimalen Schallabsorption ist es vorteilhaft, wenn die Anzahl der als Schall absorbierende Mikroperforation ausgebildeten Öffnungen deutlich größer ist als die Anzahl sonstiger eventuell vorgesehener Öffnungen bzw. wenn ausschließlich bzw. so gut wie ausschließlich als Schall absorbierende Mikroperforation ausgebildete Öffnungen vorgesehen sind.
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Bevorzugt besitzt zumindest ein Teil der Öffnungen einen kreisförmigen, ovalen, vieleckigen (polygonalen), rechteckigen, quadratischen und/oder dreieckigen Querschnitt. Während zum Zweck einer einfachen Herstellung üblicherweise alle Schall absorbierenden Öffnungen die gleiche Querschnittsform besitzen, ist es durchaus möglich, dass auch mehrere verschiedene Querschnittsformen miteinander gemischt werden.
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Weiter bevorzugt ist zumindest ein Teil der Öffnungen als Durchgangsöffnungen ausgebildet. Das heißt, dass sich die Öffnungen von einer Seite des Flechtbands bis zur anderen, gegenüberliegenden Seite erstrecken. Grundsätzlich ist es auch möglich, dass zumindest ein Teil der Öffnungen als einseitig geschlossene Vertiefungen ausgebildet sind und daher sogenannte Sacklöcher bilden. Auch eine gemischte Ausgestaltung der Öffnungen als Durchgangsöffnungen und als geschlossene Vertiefungen ist möglich.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind die Öffnungen im Wesentlichen gleichmäßig über die Oberfläche des Flechtbandes verteilt angeordnet. Dadurch wird ein sehr gleichmäßiger Schallschutz erreicht.
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Bevorzugt besteht das Flechtband im Wesentlichen oder vollständig aus Kunststoff, insbesondere aus PVC und bevorzugt aus Hart-PVC. Grundsätzlich ist auch die Verwendung eines sonstigen geeigneten Materials und insbesondere eines sonstigen geeigneten Kunststoffmaterials möglich.
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Weiter bevorzugt besteht das Flechtband aus UV-beständigem Material, um bei einer Anwendung im Freien einer Materialalterung entgegenzuwirken.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besteht das Flechtband aus einem elastischen Material. Dadurch wird das Einflechten des Flechtbandes in das gitterartige Grundelement vereinfacht.
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Bevorzugt besitzt das Flechtband eine Länge von ca. zwischen 1,5 m und 3,5 m, besondere von ca. zwischen 2 m und 3m, bevorzugt von ca. 2,5 m. Weiter bevorzugt besitzt das Flechtband eine Breite von ca. zwischen 15 cm und 25 cm, insbesondere von ca. zwischen 18 cm und 21 cm, bevorzugt von ca. 19 cm. Vorteilhaft besitzt das Flechtband eine Dicke von ca. zwischen 1 mm und 3 mm, insbesondere von ca. zwischen 1,5 mm und 2 mm.
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Das Flechtband kann beispielsweise plattenförmig, das heißt in Form von Platten mit vorgegebener Länge und Breite oder auch als Rollenware ausgebildet sein.
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Bevorzugt ist das Flechtband als Hohlkammerelement ausgebildet, d.h. dass im Inneren des Flechtbandes ein oder mehrere Hohlräume vorgesehen sind, durch die die Schall absorbierende Eigenschaft des Flechtbandes weiter verbessert werden kann. Beispielsweise kann das Flechtband zwei parallel zueinander angeordnete Flächenelemente umfassen, die durch leistenartige Elemente voneinander beabstandet sind, so dass zwischen den Flächenelementen und den leistenartigen Elementen ein oder mehrere Hohlräume gebildet werden. Die leistenartigen Elemente können dabei gleichzeitig zur Verbindung der Flächenelemente dienen und mit diesen z.B. verklebt oder verschweißt sein. Die leistenartigen Elemente können bevorzugt parallel zueinander verlaufend angeordnet sein. Es sind jedoch auch sich kreuzende leistenartige Elemente möglich, so diese innerhalb des Flechtbandes eine Gitterstruktur bilden. Bevorzugt verläuft zumindest ein Teil der leistenartigen Elemente entlang der Längskanten der Flächenelemente, um so eine oder mehrere Abschlusskanten des Flechtbandes zu bilden.
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Vorteilhaft können nur in je einer von zwei parallel angeordneten, das Hohlkammerelement bildenden Flächenelementen die als Schall absorbierende Mikroperforation ausgebildeten Öffnungen vorhanden sein. Es ist jedoch auch möglich, dass die Öffnungen in beiden Flächenelementen ausgebildet sind. Die Öffnungen können dabei wie bereits zuvor beschrieben ausgestaltet sein. Eine erfindungsgemäße Sichtschutzwand oder ein erfindungsgemäßer Sichtschutzzaun umfasst ein gitterartiges Grundelement, in das ein erfindungsgemäßes Flechtband oder mehrere solche Flechtbänder eingeflochten ist/sind. Insbesondere können in das gitterartige Grundelement mehrere Flechtbänder parallel zueinander verlaufend eingeflochten sein. Die Flechtbänder können dabei sowohl horizontal verlaufend, vertikal verlaufend oder schräg verlaufend angeordnet sein.
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Vorteilhaft umfasst das gitterartige Grundelement sich kreuzende vertikale und horizontale Stäbe, insbesondere Metallstäbe, die an ihren Kreuzungspunkten miteinander verbunden sind, wobei das Flechtband zwischen beabstandete horizontale oder zwischen beabstandete vertikale Stäbe eingeflochten ist.
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Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Figuren näher beschrieben; in diesen zeigen:
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1 eine schematische Draufsicht auf ein erstes plattenförmiges erfindungsgemäß ausgebildetes Flechtband,
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2 eine perspektivische Darstellung einer zweiten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Flechtbandes, welches als Rollenware ausgebildet ist,
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3 einen schematischen Längsschnitt durch einen erfindungsgemäß ausgebildeten Sichtschutzzaun,
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4 eine Seitenansicht des Sichtschutzzauns nach 3,
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5 eine Draufsicht auf eine weitere Ausführungsform der Erfindung und
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6 eine Seitenansicht auf die Ausführungsform nach 5.
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1 zeigt ein erfindungsgemäß ausgebildetes Flechtband 1, das als plattenförmiges Element mit vorgegebener Länge und Breite ausgebildet ist. In dem Flechtband 1 sind eine Vielzahl von Öffnungen 2 ausgebildet, deren Breite so klein gewählt ist, dass die Öffnungen 2 eine Schall absorbierende Mikroperforation bilden. Die Öffnungen 2 können dabei als Durchgangsöffnungen ausgebildet sein, so dass sie das Flechtband vollständig durchdringen, oder als einseitig geschlossene Vertiefungen, d.h. in Art eines Sacklochs. Auch eine gemischte Ausbildung der Öffnungen 2 ist möglich.
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Die Öffnungen 2 erstrecken sich dabei im Wesentlichen über die gesamte Fläche des Flechtbandes 1 und sind insbesondere gleichmäßig verteilt über die Fläche des Flechtbandes angeordnet.
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In 2 ist ein Flechtband 1' dargestellt, das als Rollenware ausgebildet ist. Dementsprechend ist auf der linken Seite der 2 ein aufgerollter Bereich 3 des Flechtbands 1' zu erkennen, von dem das Flechtband 1' in seiner gewünschten Länge abgerollt und anschließend auf die gewünschte Länge abgelängt werden kann.
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In den 3 und 4 ist das Flechtband 1, 1' gemäß den 1, 2 zwischen vertikal angeordnete, parallel verlaufende Stäbe 4 eingeflochten und mit seinem in 3 und 4 links dargestellten Ende an einem Abschlusspfosten 5 befestigt. Aus 3 ist zu erkennen, dass das Flechtband 1, 1' dabei in üblicher Weise jeweils durch die zwischen zwei benachbarten vertikalen Stäben 4 ausgebildeten Maschen hindurchgeführt ist, um auf diese Weise die in 3 ersichtliche, geflochtene Struktur zu bilden. Grundsätzlich ist es auch möglich, dass das Flechtband 1, 1' nicht durch jede aufeinanderfolgende Masche, sondern nur durch jede zweite oder dritte usw. Masche hindurchgeführt wird.
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In der Seitenansicht nach 4 ist zu erkennen, dass eine Vielzahl von Flechtbändern 1, 1' parallel zueinander verlaufend so mit den vertikalen Stäben 4 verflochten sind, dass jeweils zwei benachbarte Flechtbänder 1, 1' alternierend um die vertikalen Stäbe 4 herumgeführt werden. Das heißt, dass jeweils ein Flechtband 1, 1' um die Vorderseite der geradzahligen vertikalen Stäbe 4 und um die Rückseite der ungeradzahligen vertikalen Stäbe 4 herumgeführt wird, während jeweils das sich daran anschließende Flechtband 1, 1' um die Rückseite der geradzahligen vertikalen Stäbe 4 und um die Vorderseite der ungeradzahligen vertikalen Stäbe 4 herumgeführt wird.
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Weiterhin ist in 4 zu erkennen, dass die vertikalen Stäbe 4 sich mit horizontalen Stäben 6 kreuzen und mit diesen verbunden sind, so dass ein gitterartiges Grundelement 7 gebildet wird. Insbesondere ist ein horizontaler Stab 6 als obere Begrenzung des gitterartigen Grundelements vorgesehen und ein in der 4 nicht dargestellter, weiterer horizontaler Stab 6 ist als untere Begrenzung des gitterartigen Grundelements 7 vorgesehen. Wie aus 4 zu erkennen ist, können auch in dazwischenliegenden Bereichen noch weitere horizontale Stäbe 6 angeordnet sein. Während in der Figur beispielsweise nach drei nebeneinanderliegenden Flechtbändern 1, 1' ein entsprechender horizontaler Stab 6 dargestellt ist, können beispielsweise auch nach jedem Flechtband 1, 1' derartige horizontale Stäbe 6 vorgesehen sein. Auch sonstige Abstände sind möglich.
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Aus den 5 und 6 ist zu erkennen, dass das erfindungsgemäße Flechtband als Hohlkammerelement 8 ausgebildet sein kann. Das Flechtband umfasst dazu zwei parallel angeordnete Flächenelemente 9, die über leistenartige Elemente 10 miteinander verbunden und gleichzeitig voneinander beabstandet sind, so dass zwischen den Flächenelementen 9 Hohlräume 11 ausgebildet sind. In der Ansicht gemäß 6 ist das vordere Flächenelement 9 weggelassen, um das Innere des Flechtbandes erkennen zu können. Dabei ist ersichtlich, dass die leistenartigen Elemente 10 parallel zueinander sowie quer zueinander angeordnet sein können, um zum einen Abschlusskannten des Flechtbandes zu bilden und zum anderen eine verbesserte Steifigkeit des Flechtbandes zu erreichen. In der Draufsicht nach 5 ist das obere, horizontale leistenartige Element 10 weggelassen, um die zwischen den vertikal verlaufenden leistenartigen Elementen 10 ausgebildeten Hohlräume 11 erkennen zu können.
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Bezugszeichenliste
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- 1, 1'
- Flechtband
- 2
- Öffnungen
- 3
- aufgerollter Bereich
- 4
- vertikale Stäbe
- 5
- Abschlusspfosten
- 6
- horizontale Stäbe
- 7
- gitterartiges Grundelement
- 8
- Hohlkammerelement
- 9
- Flächenelemente
- 10
- leistenartige Elemente
- 11
- Hohlräume