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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Fensterheberbaugruppe für ein Fahrzeug nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Eine derartige Fensterheberbaugruppe weist unter anderem eine Fensterscheibe auf, die relativ zu einem Fahrzeugelement entlang einer vorgegebenen Verstellbahn verstellbar ist. Weiterhin ist mindestens eine elektrische Leitung vorgesehen, die mit der verstellbaren Fensterscheibe gekoppelt ist und mit dem Fahrzeugelement in Verbindung steht, so dass sich der Verlauf der Leitung bei einer Verstellung der Fensterscheibe ändern muss. Die Leitung kann hierbei für die Anbindung der Fensterscheibe an eine Stromquelle und/oder eine Schaltungs- und/oder Regelungselektronik vorgesehen sein. So kann die Fensterscheibe beispielsweise über eine schaltbare und regelbare Verglasung verfügen, deren optische Eigenschaften verändert werden können. Beispielsweise kann vorgesehen sein, den Transmissionsgrad der Fensterscheibe verändern zu können, so dass die Fensterscheibe auf Knopfdruck abgedunkelt und/oder transparent geschaltet werden kann. In diesem Zusammenhang sind je nach Art der Aktivierung oder des Aufbaus der Verglasung unterschiedliche schaltbare Verglasungen bekannt, z.B. elektrochrome oder gaschrome Verglasungen. Die mit der Fensterscheibe gekoppelte Leitung dient hierbei dann zur Übertragung von Strom und/oder Schaltsignalen und dem Anschluss der Fensterscheibe an einen entsprechenden elektronischen Schaltkreis. Eine mit der Fensterscheibe gekoppelte Leitung kann beispielsweise aber auch dafür vorgesehen sein, ein Heizelement innerhalb der Fensterscheibe mit Strom zu versorgen.
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Da eine solche Leitung sowohl mit der verstellbaren Fensterscheibe als auch mit einem hierzu ruhenden Fahrzeugelement, wie z.B. einem Türbauteil, Türmodulträger oder Türblech, verbunden ist und nicht lose verlegt werden kann, ist z.B. aus der
DE 10 2009 037 674 A1 eine Führungseinrichtung für eine Kraftfahrzeugtür bekannt, über die eine Leitung zwischen einer ersten Anbindungsstelle an der Fensterscheibe oder einem mit der Fensterscheibe verbundenen Bauteil und einer zweiten Anbindungsstelle an dem ruhenden Fahrzeugelement geführt ist, um hierüber den Verlauf der Leitung während einer Verstellung der Fensterscheibe vorzugeben. Auf diese Weise soll insbesondere vermieden werden, dass die Leitung innerhalb einer Kraftfahrzeugtür durch die Verstellung der Fensterscheibe beschädigt wird und bei Beschleunigungen durch das Zuschlagen der Kraftfahrzeugtür oder im Fahrbetrieb des Kraftfahrzeugs unerwünschte Geräusche durch das Anschlagen der Leitung an einer Komponente der Fensterheberbaugruppe erzeugt werden.
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In der
DE 10 2009 037 674 A1 ist hierbei eine Führungseinrichtung vorgeschlagen, die ein flexibles Leitungsführungselement aufweist, an dem die Leitung wenigstens abschnittsweise entlang geführt ist. Das einzelne flexible Leitungsführungselement wird dabei beispielsweise durch eine mehrgliedrige Kette oder einen elastischen Führungskanal gebildet, an der bzw. dem die Leitung festgelegt ist. Das Leitungsführungselement ist hier ferner über einen Gleitstein entlang einer eigenen Führungsbahn gleitend geführt, um den Verlauf der Leitung bei einer Verstellung der Fensterscheibe gezielt zu beeinflussen und jeweils eine bestimmte Relativlage und Ausrichtung der Leitung relativ zu der Fensterscheibe und dem Fahrzeugelement vorzugeben. Nachteilig bei einer derartigen Führungseinrichtung sind jedoch insbesondere die Montage sowie das zwingende Vorsehen einer zusätzlichen Gleitführung für den Gleitstein der Führungseinrichtung an dem Trägerelement der Fensterheberbaugruppe, wodurch die Ausgestaltung des Trägerelements aufwendiger ist und die Kosten ansteigen.
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Aus der
WO 2012/069107 A1 wiederum ist eine Führungseinrichtung einer Fensterheberbaugruppe mit einer Hebelanordnung bekannt, bei der eine Leitung zwischen den beiden Anbindungsstellen an der Fensterscheibe einerseits und an einem Fahrzeugelement andererseits über zwei gelenkig miteinander verbundene steife Hebel geführt ist. Die aus der
WO 2012/069107 A1 bekannte Führungseinrichtung stellt dabei sicher, dass bei einer Verstellung der Fensterscheibe nicht nur vergleichsweise geringe mechanische Belastungen auf die Leitung wirken, sondern das auch die Leitung sicher und klapperfrei innerhalb einer Fahrzeugtür verlegt ist.
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Indem bei der Führungseinrichtung der
WO 2012/069107 A1 jedoch zwingend zwei formstabile und starre Hebel vorgesehen und gelenkig miteinander verbunden sind, muss sowohl die Anbindung des einen Hebels an die Fensterscheibe oder an ein damit fest verbundenes Bauteil als auch die Anbindung des anderen Hebels an das Fahrzeugelement jeweils über ein Drehlager erfolgen. Nur so können über die Hebelanordnung die Verstellbewegungen der Fensterscheibe zwischen ihrer vollständig abgesenkten und ihrer vollständig angehobenen Position nachvollzogen werden. Dies bringt aber unter Umständen nicht nur eine komplexere Verbindung zwischen einem Hebel und der Fensterscheibe sowie dem anderen Hebel und dem Fahrzeugelement mit sich, sondern erschwert gegebenenfalls auch die Montage. Auch müssen hier bei der Führungseinrichtung vergleichsweise enge Toleranzen eingehalten werden, damit die beiden starren Hebel bestimmungsgemäß angeordnet und mit den weiteren Komponenten der Fensterheberbaugruppe problemlos verbunden werden können.
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Der vorliegenden Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, eine Fensterheberbaugruppe der eingangs genannten Art weiter zu verbessern und insbesondere so zu optimieren, dass Montageaufwand und Herstellungskosten verringert werden.
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Diese Aufgabe wird mit der Fensterheberbaugruppe des Anspruchs 1 gelöst.
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Hierbei weist eine Führungseinrichtung der Fensterheberbaugruppe, über die die mindestens eine Leitung zwischen einer ersten Anbindungsstelle an der verstellbaren Fensterscheibe und einer zweiten Anbindungsstelle an einem ortsfesten Fahrzeugelement zumindest teilweise geführt ist und die den Verlauf der Leitung während einer Verstellung der Fensterscheibe vorgibt, zwei miteinander verbundene und unterschiedlich steife Leitungsführungselemente auf. Mittels dieser beiden Leitungsführungselemente ist die Leitung zwischen den beiden Anbindungsstellen geführt, wobei
- – ein erstes Leitungsführungselement formstabil und starr ausgebildet ist und
- – das andere, zweite Leitungsführungselement flexibel ausgebildet ist, so dass das zweite Leitungsführungselement seine Form während der Verstellung der Fensterscheibe ändern kann.
Darüber hinaus ist zum Schutz der wenigstens einen Leitung und zur besseren Vorgabe eines optimalen Verlaufs die mindestens eine Leitung an dem zweiten, flexiblen Leitungsführungselement entlang innerhalb des zweiten Leitungsführungselements geführt.
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Über die Ausbildung einer Führungseinrichtung mit zwei unterschiedlich steifen Leitungsführungselementen sind nicht nur – insbesondere durch das flexible oder sogar elastische zweite Leitungsführungselement – größere Toleranzen insbesondere im Hinblick auf die Länge der Leitungsführungselemente möglich, als zum Beispiel bei zwei steifen Leitungsführungselementen entsprechend der
WO 2012/069107 A1 . Vielmehr vereinfacht sich auch die Montage der Führungseinrichtung, da ein flexibles Leitungsführungselement beispielsweise während der Montage stets etwas gestaucht, gedehnt oder gebogen werden kann, um es bestimmungsgemäß zu positionieren. Über das erste, steifere Leitungsführungselement ist aber nach der Montage sicher gestellt, dass das damit verbundene zweite, flexible Leitungsführungselement nicht beliebig verlegt werden kann, sondern in jeder Verstellposition der Fensterscheibe einen definierten Verlauf aufweist und diesen Verlauf auch dem innerhalb des zweiten Leitungsführungselements aufgenommenen Abschnitt der wenigstens einen Leitung vorgibt.
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Die wenigstens eine Leitung, die zur Übermittlung von Schalt- und/oder Steuersignalen und/oder zur Anbindung der Fensterscheibe oder eines hieran oder hierin vorgesehenen Elements an eine Stromquelle ausgebildet und vorgesehen ist, steht vorliegend mit dem zweiten, flexiblen Leitungsführungselement in Verbindung, indem es hierin aufgenommen ist. Über die beiden miteinander verbundenen Leitungsführungselemente und deren jeweilige Lage zueinander sowie über den Verlauf des zweiten, flexiblen Leitungsführungselements wird Verlauf der Leitung während einer Verstellung der Fensterscheibe beeinflusst und angepasst. Hierbei kann die Leitung auch mit dem starren, formstabilen und damit steiferen ersten Leitungsführungselement verbunden sein.
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Unter einer Leitung kann hierin zum Beispiel ein Kabel mit einer Ummantelung für einen darin enthaltenen Leiterstrang als auch ein einfacher, elektrisch leitfähiger Leiterstrang verstanden werden.
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Die beiden Leitungsführungselemente sind vorzugsweise so zueinander angeordnet und ihre Verbindungsstellen an dem Fahrzeugelement und an der Fensterscheibe oder einem damit verbundenen Bauteil so gewählt, dass das zweite, flexible Leitungsführungselement in jeder Verstellposition gebogen ist.
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Das zweite, flexible Leitungsführungselement umgibt die wenigstens eine Leitung vorzugsweise vollständig in Umfangsrichtung. So kann das zweite Leitungsführungselement hier beispielsweise einen flexiblen Mantel für die wenigstens eine Leitung ausbilden, so dass die Leitung hiervon geschützt umschlossen ist. Ein solcher Mantel kann auch durch ein Leitungsführungselement ausgebildet sein, das ein Wellrohr aufweist, in dem die wenigstens eine Leitung an dem Leitungsführungselement entlang verläuft. Die Leitung ist hierbei folglich in einem durch das Wellrohr definierten Kanal eingeführt und hierin geschützt durch eine flexible Umhüllung aufgenommen.
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Es kann ebenfalls vorgesehen sein, dass die wenigstens eine Leitung in dem Material des zweiten, flexiblen Leitungsführungselements eingebettet ist. Hierbei ist das Leitungsführungselement vorzugweise aus einem Kunststoffmaterial hergestellt und (manuell) biegbar und zum Beispiel rohrförmig oder stabförmig ausgeführt.
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In einer weiteren Ausführungsvariante ist das zweite Leitungsführungselement zumindest in einem Abschnitt längserstreckt ausgebildet und umläuft die wenigstens eine Leitung schraubenförmig. Das damit die erfindungsgemäß als wesentlich erachtete Flexibilität aufweisende zweite Leitungsführungselement nimmt hierbei ebenfalls in ihrem Inneren die Leitung auf und kann dieser durch eigene Veränderung der Form einen bestimmten Verlauf vorgeben.
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Ebenso ist denkbar, dass das zweite Leitungsführungselement einen Gliederstab mit einer Mehrzahl von elastisch miteinander verspannten Führungsgliedern zur Führung der mindestens einen Leitung aufweist. Unter einem Gliederstab ist ein im Wesentlichen längserstrecktes Bauteil zu verstehen, dass aus einzelnen Gliedern gebildet ist. Die Glieder in Form der Führungsglieder sind hierbei elastisch zueinander verspannt, also so aneinander befestigt, dass bei einer Verformung des Gliederstabs durch Relativbewegung einzelner Glieder zueinander eine Rückstellkraft zwischen den Gliedern zum Zurückstellen des Gliederstabs in seine ursprüngliche, einer nicht belasteten Ruhestellung entsprechenden Ausgangsform wirkt. Die Führungsglieder können beispielsweise als Rohrglieder für ein vollständiges Umschließen der Leitung in Umfangsrichtung oder auch als Kanalglieder zum Bereitstellen eines Führungskanals, in den die Leitung eingelegt ist, ausgebildet sein.
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Damit die wenigstens eine Leitung bei einer Verstellung der Fensterscheibe relativ zu dem Fahrzeugelement der Positionsänderung der Fensterscheibe folgen kann und der Verlauf der Leitung gezielt angepasst wird, ist mindestens eines der Leitungsführungselemente verschwenkbar gelagert. In einer Ausführungsvariante erfolgt die schwenkbare Lagerung an dem Fahrzeugelement. Hierbei wird es bevorzugt, dass das an dem Fahrzeugelement verschwenkbar gelagerte Leitungsführungselement das erste, steifere Leitungsführungselement ist und sich das zweite, flexible Leitungsführungselement von dem ersten Leitungsführungselement in Richtung der ersten Anbindungsstelle an der Fensterscheibe erstreckt. In einem derartigen Ausführungsbeispiel wird eine Leitung somit von dem Fahrzeugelement aus gesehen zunächst über das steifere Leitungsführungselement und anschließend über das flexible Leitungsführungselement in Richtung der Scheibe geführt.
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In einer alternativen Ausführungsvariante ist das zweite, flexible Leitungsführungselement an dem Fahrzeugelement festgelegt und vorzugsweise hieran verschwenkbar gelagert und das erste, steifere Leitungsführungselement erstreckt sich von dem zweiten, flexiblen Leitungsführungselement in Richtung der ersten Anbindungsstelle an der Fensterscheibe. Hierbei verläuft somit die Leitung ausgehend von dem Fahrzeugelement zunächst innerhalb des flexiblen, zweiten Leitungsführungselements und dann entlang des hiermit verbundenen steiferen, ersten Leitungsführungselements in Richtung der Fensterscheibe.
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Das formstabile und starre, erste Leitungsführungselement kann beispielsweise durch einen an dem Fahrzeugelement angelenkten Hebel oder einen an der Fensterscheibe oder einem mit der Fensterscheibe fest verbundenen Bauteil angelenkten Hebel gebildet werden. Ein solcher Hebel kann beispielsweise auch stabförmig und zylindrisch ausgebildet sein. Die Leitung kann dabei an dem starren Leitungsführungselement entlang, beispielsweise längs des jeweiligen Hebels, geführt und hieran festgelegt sein. Alternativ kann die Leitung lediglich an einer einzelnen Stelle an dem steiferen, ersten Leitungsführungselement festgelegt sein, so dass sich die Leitung von dieser Stelle weg in Richtung der Anbindungsstelle an dem ortfesten Fahrzeugelement erstreckt.
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Anstelle der Ausbildung eines Hebels als steiferes, erstes Leitungsführungselement ist in einer Ausführungsvariante vorgesehen, dass das erste Leitungsführungselement buchsenartig ausgebildet und drehbar an einem vorspringenden Zapfen oder Befestigungsdom des Fahrzeugelements angeordnet ist. Insbesondere in dieser Variante wird es bevorzugt, wenn die Leitung nicht nur innerhalb des zweiten, flexiblen Leitungsführungselements verläuft, sondern auch innerhalb des starren, buchsenartig ausgebildeten ersten Leitungsführungselements.
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Wie bereits eingangs erläutert, handelt es sich bei dem Fahrzeugelement, relativ zu dem die Fensterscheibe verstellbar ist, vorzugsweise um ein Trägerelement für die Anbringung von Funktionskomponenten eines Fahrzeug-Fensterhebers, üblicherweise in Form eines sogenannten Türmodul- oder Aggregateträgers. Ein solches Trägerelement trennt häufig innerhalb einer Fahrzeugtür einen in Richtung des Fahrzeuginnenraums liegenden Trockenraum von einem Nassraum. Dabei erfolgt das Absenken der Fensterscheibe üblicherweise in den Nassraum, während elektronische Komponenten geschützt in dem Trockenraum untergebracht sind. Insbesondere bei einem derartigen Aufbau einer Fensterheberbaugruppe kann somit vorgesehen sein, dass die Leitung durch das Trägerelement hindurch von einer Nassraumseite zu einer Trockenraumseite geführt ist, um die Fensterscheibe oder ein hieran oder hierin angeordnetes Element innerhalb des Nassraums mit einer elektronischen Steuereinrichtung oder einer Stromquelle auf der Trockenseite zu verbinden. Hierfür ist dann eine Durchgangsöffnung für die wenigstens eine Leitung an der zweiten Anbindungsstelle des Fahrzeugelements vorgesehen. Durch diese Durchgangsöffnung hindurch ist die Leitung von einer Seite des Fahrzeugelements zu einer gegenüberliegenden Seite des Fahrzeugelements geführt.
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In einer Ausführungsvariante wird bevorzugt ein Leitungsführungselement der Führungseinrichtung an der zweiten Anbindungsstelle mit der Durchgangsöffnung angeordnet. Dieses Leitungsführungselement kann dann eine Öffnung aufweisen, durch die hindurch die wenigstens eine Leitung zu der Durchgangsöffnung in dem Fahrzeugelement verläuft. In dieser Ausführungsvariante ist somit ein Leitungsführungselement nicht beabstandet zu der zweiten Anbindungsstelle an dem Fahrzeugelement angeordnet, sondern unmittelbar an der zweiten Anbindungsstelle, an der die Leitung mit dem Fahrzeugelement in Verbindung steht. Die Leitung verläuft hier somit ausgehend von der Fensterscheibe entlang des einen (zweiten oder ersten) Leitungsführungselements zu dem anderen (ersten oder zweiten) Leitungsführungselement und anschließend durch die Öffnung an diesem Leitungsführungselement und die Durchgangsöffnung an dem Fahrzeugelement hindurch.
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In einigen Ausführungsvarianten kann vorgesehen sein, dass die beiden Leitungsführungselemente gelenkig miteinander verbunden sind. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass ein Ende des zweiten, flexiblen Leitungsführungselements an dem formstabilen und starren, ersten Leitungsführungselement fixiert ist und lediglich eine Anlenkung beider oder eines der Leitungsführungselemente erfolgt. Aufgrund der vorgesehenen Flexibilität eines der Leitungsführungselemente ist es folglich nicht zwingend, dass die beiden Leitungsführungselemente gelenkig miteinander verbunden sind, um eine Verstellung der Fensterscheibe durch die wenigstens eine Leitung nachvollziehen zu können.
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In einem Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass ein Abschnitt des zweiten, flexiblen Leitungsführungselements mäanderförmig entlang des anderen Leitungsführungselements verlegt und hieran festgelegt ist. So kann das erste, steifere Leitungsführungselement beispielsweise mehrere hieran zapfenartig vorstehende Haltemittel aufweisen, um die ein Abschnitt des zweiten, flexiblen Leitungsführungselements so verlegt ist, dass es hierüber in mehreren Bogen oder Schlaufen verläuft und zwischen den Haltemitteln eingespannt ist. Das zweite Leitungsführungselement ist hierbei vorzugsweise zugentlastet an dem steiferen Leitungsführungselement gehalten, so dass das zweite Leitungsführungselement hieran nicht mit Zugkräften beaufschlagt wird.
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Bevorzugt ist eines der Leitungsführungselemente verschwenkbar gelagert und darüber hinaus über ein Federelement in eine erste Drehrichtung (Schwenkrichtung) vorgespannt, so dass bei einem Verstellen der Fensterscheibe entlang einer ersten Verstellrichtung – z.B. zum Absenken der Fensterscheibe – ein Verschwenken dieses Leitungsführungselements in eine zweite Drehrichtung entgegen der Vorspannung des Federelements erfolgt und bei einem Verstellen der Fensterscheibe in eine andere Verstellrichtung – zum Heben der Fensterscheibe – ein Verschwenken dieses Leitungsführungselements in die erste Drehrichtung erfolgt und durch das Federelement unterstützt wird. Dabei ist das Federelement vorzugsweise so angeordnet und ausgebildet, dass in jeder Verstellposition der Fensterscheibe eine Vorspannkraft auf das jeweilige Leitungsführungselement ausgeübt wird, also das Federelement in keiner Verstellposition der Fensterscheibe vollständig entlastet ist. Hierdurch ist das jeweilige Leitungsführungselement, an dem das Federelement angreift, stets in eine bestimmte Drehrichtung vorgespannt, so dass dieses Leitungsführungselement eine bestimmte, mit der jeweiligen Verstellposition der Fensterscheibe korrespondierende Relativlage zu der Fensterscheibe oder dem ortsfesten Fahrzeugelement einnimmt. Zudem kann hierüber stets eine Kraft auf ein flexibles und in jeder Verstellposition der Fensterscheibe gebogenes Leitungsführungselement ausgeübt werden, damit dieses immer unter Belastung steht und in seinem gebogenen Zustand verbleibt. Das flexible Leitungsführungselement steht somit unter Spannung und hängt nie schlaff oder lose an einem Teil der Fensterheberbaugruppe. Hierdurch kann noch zuverlässiger vermieden werden, dass die Leitungsführungselemente bei einer Belastung z.B. in Folge eines Türzuschlags oder während einer Fahrt unerwünscht verlagert und/oder in Schwingung versetzt werden und Teile der Führungseinrichtung oder die wenigstens eine Leitung geräuschvoll an Teilen der Fensterheberbaugruppe und/oder innerhalb einer Fahrzeugtür anschlagen.
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Dabei wird es grundsätzlich bevorzugt, dass das Federelement ein verschwenkbar gelagertes Leitungsführungselement in diejenige Drehrichtung vorspannt, in die das Leitungsführungselement beim Anheben der Fensterscheibe verschwenkt wird. Auf diese Weise wird folglich das Federelement beim Absenken der Fensterscheibe stärker gespannt. Hierdurch wird das zweite, flexible Leitungsführungselement auch beim Absenken der Fensterscheibe stets gespannt gehalten, so dass die wenigstens eine Leitung mit dem hierin verlaufenden Abschnitt nicht frei schwingen kann und möglichst in einer definierten Lage relativ zu der Fensterscheibe und dem Fahrzeugelement verbleibt. In bevorzugten Ausführungsvarianten greift das Federelement hierbei an dem steiferen, ersten Leitungsführungselement an und spannt dieses somit in eine bestimmte Drehrichtung vor.
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In einer möglichen Weiterbildung ist vorgesehen, dass das Federelement durch einen Abschnitt des zweiten, flexiblen Leitungsführungselements ausgebildet ist. Beispielsweise ist das zweite Leitungsführungselement aus einem elastischen Material hergestellt oder mit einem Fortsatz aus einem elastischen Material an seinem Ende versehen. An einem mit dem ersten Leitungsführungselement verbundenen Ende ist ein solches zweites Leitungsführungselement dann spiralförmig aufgewickelt, so dass hierüber nach Art einer Spiralfeder eine Vorspannkraft auf das erste Leitungsführungselement ausgeübt wird.
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Bevorzugt ist ferner vorgesehen, dass das zweite, flexible Leitungsführungselement zumindest in einem Abschnitt einen Querschnitt derart aufweist, dass das zweite Leitungsführungselement ein größeres axiales Widerstandsmoment gegen eine Biegung bezüglich einer (ersten) Raumachse in Richtung des Fahrzeugelements aufweist als bezüglich einer hierzu senkrecht orientierten (zweiten) Raumachse. Die zweite Raumachse verläuft hierbei beispielsweise parallel zu einem flächig ausgebildeten Fahrzeugelement, entlang dem die Fensterscheibe in eine abgesenkte Position verstellbar ist. In einer derartigen Ausführungsvariante ist folglich das Widerstandsmoment, das den Widerstand des zweiten Leitungsführungselements gegen eine Biegung in Richtung des Fahrzeugelements definiert, größer als ein Widerstandsmoment, das den Widerstand des zweiten Leitungsführungselements gegen eine Biegung in einer Ebene parallel zu dem Fahrzeugelement definiert. Das zweite, flexible Leitungsführungselement weist hier somit bevorzugt einen Querschnitt derart auf, dass das zweite Leitungsführungselement leichter in einer Verstellebene gebogen werden kann, die parallel zu der Verstellbahn der Fensterscheibe verläuft, als quer hierzu und damit insbesondere in Richtung auf das Fahrzeugelement. Derart soll erreicht werden, dass das flexible Leitungsführungselement bei einer Verstellung der Fensterscheibe stets die Tendenz hat, in der Verstellebene der Fensterscheibe zu biegen, und nicht quer hierzu. Das zweite, flexible Leitungsführungselement soll folglich bei einem Absenken der Fensterscheibe bereits aufgrund seiner Geometrie nie quer zur Verstellebene biegen oder knicken und damit beispielsweise in Richtung auf das Fahrzeugelement ausweichen, sondern sich lieber in der Verstellebene (weiter) biegen.
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Obwohl zuvor vornehmlich von der Führung einer einzelnen Leitung über die Führungseinrichtung die Rede war, können selbstverständlich auch mehrere Leitungen gleichzeitig mittels der erfindungsgemäß unterschiedlich steifen Leitungsführungselemente zwischen zwei Anbindungsstellen an der Fensterscheibe und dem Fahrzeugelement geführt sein.
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Vorzugsweise erstreckt sich die aus dem ersten Leitungsführungselement und dem zweiten Leitungsführungselement gebildete Führungseinrichtung in einer Ebene parallel zu einer Scheibenabzugsebene, entlang derer sich die Fensterscheibe erstreckt und entlang derer die Fensterscheibe bei einem Verstellen bewegt wird. Die Flexibilität des zweiten Leitungsführungselements ist in dieser Ebene vorgesehen, so dass sich das zweite Leitungsführungselement bei einer Verformung nicht aus der Ebene herausbewegt und die Führungseinrichtung somit zumindest im Wesentlichen in der Ebene verbleibt.
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Weiter Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung werden bei der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Figuren deutlich werden.
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Hierbei zeigen:
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1A in Seitenansicht eine Fahrzeugtür mit einem ersten Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Fensterheberbaugruppe mit einem schwenkbar gelagerten starren Hebel als erstem Leitungsführungselement und einem hieran fixierten Wellrohr als zweitem Leitungsführungselement;
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1B eine vergrößerte Darstellung des ersten Ausführungsbeispiels;
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2A eine schematische Darstellung des ersten Ausführungsbeispiels der 1A und 1B;
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2B eine Ausgestaltungsvariante des ersten Ausführungsbeispiels mit einer unterschiedlich ausgestalteten Verbindungsstelle für die Anbindung des Wellrohrs an einen verschieblichen und mit der Fensterscheibe verbundenen Mitnehmer;
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2C in mit den 2A und 2B übereinstimmender Ansicht eine weitere Ausführungsvariante, bei der das Wellrohr gegenüber den Ausführungsbeispielen der 1A–1B, 2A und 2B verlängert ausgeführt ist;
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2D eine Variante des Ausführungsbeispiels der 2C mit schwenkbarer Lagerung des Wellrohrs an dem Mitnehmer;
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3 schematisch und ausschnittsweise ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Fensterheberbaugruppe bei dem ein flexibles, zweites Leitungsführungselement mäanderförmig entlang eines starren Hebels als erstem Leitungsführungselement geführt ist;
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4A–4B unterschiedliche Ansichten eines weiteren Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Fensterheberbaugruppe, bei der das erste, steifere Leitungsführungselement buchsenartig ausgestaltet und an einem vorspringenden Befestigungsdom drehbar gelagert ist;
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5 eine Variante des Ausführungsbeispiels der 4A und 4B, bei dem das Wellrohr an dem Mitnehmer nicht angelenkt ist;
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6A–6B in verschiedenen Ansichten eine Weiterbildung der Ausführungsbeispiele der 1A–1B, 2A–2D und 3 mit einem als Schenkelfeder ausgebildeten Federelement zum Vorspannen des starren Hebels;
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7 eine Weiterbildung der Ausführungsbeispiele der 4A–4B und 5 mit einem Federelement zum Vorspannen des flexiblen, zweiten Leitungsführungselements, wobei das Federelement durch eine Spiralfeder definiert ist, die das zweite Leitungsführungselement selbst ausbildet;
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8A–8B schematisch und ausschnittsweise ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Fensterheberbaugruppe in unterschiedlichen Verstellpositionen der Fensterscheibe, bei dem das erste, steifere Leitungsführungselement direkt an dem Mitnehmer angelenkt ist;
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9A–9E unterschiedliche Querschnittsformen für ein flexibles, zweites Leitungsführungselement mit unterschiedlichen Widerstandsmomenten bezüglich zueinander senkrechter Raumachsen.
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Mit den 1A und 1B wird ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Fensterheberbaugruppe veranschaulicht, bei der eine Fensterscheibe S innerhalb einer hinteren Fahrzeugtür T entlang einer durch eine Führungsschiene FS vorgegebenen Verstellbahn verstellbar ist, also angehoben und abgesenkt werden kann. An der Führungsschiene FS ist ein Mitnehmer M verschieblich geführt, der an einem Verbindungsabschnitt L mit der Fensterscheibe S fest verbunden ist. Der Verbindungsabschnitt L steht hier laschenartig an der Unterkante der Fensterscheibe S hervor. Mithilfe einer hier nicht dargestellten Antriebseinrichtung kann der Mitnehmer M entlang der Führungsschiene FS verschoben werden, wodurch dann die Fensterscheibe S verstellt wird.
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Die Führungsschiene FS ist hierbei an einem türfesten Fahrzeugelement in Form eines Trägerelements AGT festgelegt. Dieses Trägerelement AGT ist beispielsweise ein Türmodul- oder Aggregateträger eines Fahrzeug-Fensterhebers. Vorliegend erstreckt sich das Trägerelement AGT flächig innerhalb der Fahrzeugtür T und trennt einen dem Fahrzeuginnenraum zugewandten Trockenraum von einem Nassraum zwischen einer Türaußenhaut und dem Trägerelement AGT, in den die Fensterscheibe S zum Absenken einfahren kann.
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Die Fensterscheibe S weist vorliegend eine schaltbare Verglasung auf, so dass die Scheibe beispielsweise in einem ersten Schaltungszustand trübe oder abgedunkelt erscheint und den Einblick in das Fahrzeuginnere erschwert und/oder für Sonnenlicht weitestgehend undurchlässig ist, aber durch Anlegen einer elektrischen Spannung einen zweiten Schaltungszustand einnehmen und aufgeklart werden kann. Zum Beispiel kann die Fensterscheibe S eine sogenannte PDLC-Verglasung (englische Abkürzung für „Polymer Dispersed Liquid Crystal“) oder eine sogenannte SPD-Verglasung (englische Abkürzung für „Suspended Particle Devices“) aufweisen.
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Damit die hier somit schaltbare Verglasung der Scheibe S an eine Spannungsquelle und/oder eine Steuer- und/oder Regelungselektronik angeschlossen werden kann, ist wenigstens eine Leitung 3 vorgesehen und über Kontakte 30 mit der Scheibe S verbunden. Die Leitung 3 steht ferner mit dem Trägerelement AGT in Verbindung, indem hieran beispielsweise eine elektronische Steuereinheit angeordnet ist, an die die Leitung 3 angeschlossen ist oder indem die Leitung 3 – wie in dem Ausführungsbeispiel der 1A und 1B – durch eine Durchgangsöffnung des Trägerelements AGT hindurch zu eben einer solchen Steuereinheit auf der anderen Seite des Trägerelements AGT geführt ist.
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Die Leitung 3 kann selbstverständlich nicht nur zur Übertragung von Spannungs- bzw. Schaltungssignalen an eine Fensterscheibe mit schaltbaren Transparenzeigenschaften vorgesehen sein, um über die Leitung 3 Signale zur Veränderung der optischen Eigenschaften der Fensterscheibe S zu übertragen und diese bei Aktivierung zu verdunkeln oder opak werden zu lassen. Vielmehr kann eine derartige Leitung 3 auch dazu vorgesehen sein, elektrischen Strom an die Fensterscheibe S zu führen, um hierin vorgesehene Heizelemente, z.B. in Form von Heizdrähten, aktivieren zu können.
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Unabhängig von der Funktion der Leitung 3 besteht grundsätzlich die Schwierigkeit, diese definiert von ihrer ersten Anbindungsstelle an der verstellbaren Fensterscheibe S zu ihrer zweiten Anbindungsstelle an dem ortsfesten Trägerelement AGT definiert zu führen und dabei sicherzustellen, dass durch die Leitung 3 keine unerwünschten Klappergeräusche erzeugt werden, wenn sich das Fahrzeug bewegt oder die Fahrzeugtür T verlagert wird.
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Um vorliegend eine definierte Führung der Leitung 3 in allen Verstellpositionen der Fensterscheibe S sicherzustellen, ist eine Führungseinrichtung V vorgesehen, die den Verlauf der Leitung 3 während einer Verstellung der Fensterscheibe S vorgibt und hierfür zwei miteinander verbundene, unterschiedlich steife Leitungsführungselemente in Form eines starren Hebels 1 und eines flexiblen Wellrohrs 2 umfasst, mit denen die Leitung 3 jeweils verbunden ist. Das erste Leitungsführungselement, der starre Hebel 1, ist schwenkbar an dem Trägerelement AGT gelagert, so dass der starre Hebel 1 bei einer Verstellung der Fensterscheibe S um eine Schwenkachse an dem Trägerelement AGT verschwenkt. Die hierfür vorgesehene Drehlagerung ist an einer Verbindungsstelle 10 an einem ersten Ende des starren Hebels 1 vorgesehen.
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An dem anderen Ende des längserstreckten, starren Hebels 1 ist das zweite, flexible Leitungsführungselement, hier das flexible Wellrohr 2 fixiert. Die Leitung 3 verläuft hierbei innerhalb des flexiblen Wellrohrs 2 von dem starren Hebel 1 zu der Fensterscheibe S. Dabei sind der starre Hebel 1 und das flexible Wellrohr 2 derart angeordnet, dass das flexible Wellrohr 2 stets in einem gebogenen und damit gespannten Zustand vorliegt und der starre Hebel 1 zwischen den beiden möglichen Endpositionen der Fensterscheibe S maximal um einen bestimmten Winkel, beispielsweise etwa 90°, verschwenkt wird.
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Das flexible Wellrohr 2, in dessen Inneren die Leitung 3 verläuft, ist an einer Verbindungsstelle 21 am Ende des freien Endes des starren Hebels 1 festgelegt und an seinem anderen Ende über eine Verbindungsstelle 20 an den Mitnehmer M angebunden. An der Verbindungsstelle 20 ist ein Drehgelenk vorgesehen, so dass ein Verschwenken des Wellrohrs 2 an dem Mitnehmer M möglich ist. Von dem Ende des Wellrohrs 2 an der Verbindungsstelle 20 ist die Leitung 3 dann direkt zu den Kontakten 30 an der Fensterscheibe S verlegt.
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In der 1B wie auch in einigen der nachfolgend noch zu erläuterten Figuren sind beide Endpositionen der Fensterscheibe S gemeinsam dargestellt. Dabei sind die Positionen und Relativlagen der jeweils gezeigten Teile der Fensterheberbaugruppe in der untersten Verstellposition der Fensterscheibe S, in der diese maximal abgesenkt ist, zusätzlich „‘“ bezeichnet.
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Besonders anhand dieser Gegenüberstellung der beiden Endpositionen der Fensterscheibe S und damit den möglichen Endlagen der beiden Leitungsführungselemente 1, 2 in der 1B sind die Vorteile eines erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels besonders gut ersichtlich. Zum einen ist über den starren, formstabilen und angelenkten Hebel 1, an dem sich die Leitung 3 entlang erstreckt, eine definierte Führung der Leitung 3 in Richtung des Trägerelements AGT gegeben. Zum anderen ist über das zwischen dem starren Hebel 1 und dem Mitnehmer M vorgesehene Wellrohr 2 erreicht, dass die Verstellbewegung der Fensterscheibe S durch die Leitung 3 aufgrund der Flexibilität des Wellrohrs 2 in diesem Bereich ohne weiteres nachvollzogen werden kann. Zudem ist das flexible Wellrohr 2 während der Montage besonders einfach zu verlegen und mit dem starren Hebel 1 und dem Mitnehmer M zu verbinden. Darüber hinaus ist über das Wellrohr 2 die Leitung 3 gerade in dem sensiblen Bereich unterhalb der Fensterscheibe S, in dem eine Kollision der Leitung 3 mit anderen Komponenten innerhalb der Fahrzeugtür T am wahrscheinlichsten ist, geschützt aufgenommen.
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Durch die Verwendung zweier unterschiedlich steifer Leitungsführungselemente 1, 2 kann ferner zumindest eines der Leitungsführungselemente 1, 2, hier das Wellrohr 2, während der Verstellung der Fensterscheibe S seinen Verlauf ändern und damit insbesondere je nach Verstellposition der Fensterscheibe S vorliegend unterschiedlich stark gebogen werden, wobei gleichzeitig durch die Anbindung des flexiblen Leitungsführungselements 2 sowohl an die Fensterscheibe S bzw. an den damit fest verbundenen Mitnehmer M als auch an das starre und das bei der Verstellung der Fensterscheibe S mitverlagerte Leitungsführungselement 1 stets ein definierter Verlauf des flexiblen Leitungsführungselements 2 sichergestellt ist. Dabei führt ein Verstellen des Mitnehmers M und damit der Fensterscheibe S automatisch zur Verlagerung des an dem Mitnehmer M festgelegten Wellrohres 2 und hierüber zu einer Dreh- bzw. Schwenkbewegung des starren Hebels 1.
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Mit der 2A wird schematisch eine Abwandlung des Ausführungsbeispiels der 1A und 1B veranschaulicht, wobei auch hier erneut zwei unterschiedliche Positionen der dargestellten Komponenten der Fensterheberbaugruppe gemeinsam dargestellt sind.
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In Abweichung von den 1A und 1B ist in der 2A die Leitung 3 an dem starren Hebel 1 nicht über dessen gesamte Länge geführt und hieran beispielsweise über Klammern oder Ösen geführt und gehalten, sondern die Leitung 3 steht lediglich im Bereich des Verbindungsabschnitts 21 zwischen dem starren Hebel 1 und dem Wellrohr 2 mit dem starren Hebel 1 in Kontakt, so dass die Leitung 3 in der 2A mit dem starren Hebel 1 lediglich an dessen freiem, verschwenkbarem Ende festgelegt ist und von hier aus zu der Anbindungsstelle an dem Trägerelement AGT, beispielsweise einer Durchgangsöffnung in dem Trägerelement AGT verläuft.
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Mit der 2A sind nochmals einige wesentliche Merkmale des vorliegenden Ausführungsbeispiels verdeutlicht, wie beispielsweise die Anbindung des Wellrohrs 2 an der Verbindungsstelle 20 an den Mitnehmer M über ein Drehlager sowie die schwenkbare Lagerung des starren Hebels 1 an der Verbindungsstelle 10 an das flächige Trägerelement AGT und die Flexibilität des Wellrohrs 2 gegenüber dem formstabilen und steiferen Hebel 1. Dementsprechend kann sich der Grad der Durchbiegung, der Biegungsradius und/oder eine Biegestelle entlang des Wellrohrs 2 bei einer Verstellung der Fensterscheibe S ändern, während die Form des Hebels 1 stets erhalten bleibt und dieser lediglich verschwenkt wird, hier beim Absenken der Fensterscheibe S entlang einer Schwenkrichtung R (entgegen dem Uhrzeigersinn).
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In der 2B ist eine Alternative zu dem Ausführungsbeispiel der 2A dargestellt. Diese Variante unterscheidet sich lediglich durch die Anbindung des flexiblen Wellrohrs 2 an den Mitnehmer M. Anstelle eines Drehgelenks ist hier an einer Verbindungsstelle 20* lediglich eine Fixierung des Wellrohrs 2 an dem Mitnehmer M vorgesehen. Durch die Flexibilität des Wellrohrs 2 ist auch diese Anbindungsmöglichkeit an den Mitnehmer M gegeben, die noch kostengünstiger zu realisieren ist, ohne dass die Funktion der Führungseinrichtung V beeinträchtigt wird.
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Aufbauend auf dem Ausführungsbeispiel der 2B zeigt die 2C eine Variante, bei der die Verbindung des flexiblen Wellrohrs 2 an den starren Hebel 1 verändert und zudem das Wellrohr 2 gegenüber den Ausführungsbeispielen der 2A und 2B verlängert ist.
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In dem Ausführungsbeispiel der 2C ist das Wellrohr 2 an einem Ende an der Verbindungsstelle 20* an dem Mitnehmer M fixiert und zudem an einem Verbindungsabschnitt 21* zwischen seinen beiden Enden an dem freien Ende des starren Hebels 1 festgelegt. Die Anbindung an den Hebel 1 ist hierbei über ein Gelenk bereitgestellt, so dass das Wellrohr 2 und der starre Hebel 1 gelenkig miteinander verbunden sind und relativ zueinander verschwenkt werden können. Derart ist auch die innerhalb des Wellrohrs 2 untergebrachte Leitung 3 mit dem starren Hebel 1 verbunden. Das Wellrohr 2 erstreckt sich dabei jedoch ausgehend von seinem einen Ende mit der Verbindungsstelle 20* über den an dem starren Hebel 1 angelenkten Verbindungsabschnitt 21* hinaus, so dass das weitere Ende des Wellrohrs 2 hier nicht an dem starren Hebel 1 festgelegt ist. Die Leitung 3 ist somit über die Verbindung zwischen dem Wellrohr 3 und dem Hebel 1 hinweg in dem Wellrohr 2 schützend aufgenommen und erstreckt sich hierin zumindest teilweise weiter bis zu einer Anbindungsstelle an dem Trägerelement AGT.
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Die 2D zeigt eine Weiterbildung des Ausführungsbeispiels der 2C, bei dem anstelle einer festen Anbindung des Wellrohrs 2 an den Mitnehmer M – in Anlehnung an das Ausführungsbeispiel der 1A bis 1B und 2A – an einer Verbindungsstelle 20 ein Drehgelenk vorgesehen ist.
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Bei der Ausführungsvariante der 3 ist das erste, steifere Leitungsführungselement 1 erneut durch einen starren Hebel 5 gebildet, der verschwenkbar an dem hier nicht dargestellten Trägerelement AGT beabstandet zu der Führungsschiene FS gelagert ist. Das zweite, flexible Leitungsführungselement in Form eines (schlanken) Wellrohrs 2 führt die Leitung 3 in seinem Inneren nicht nur bis zu dem mit der Fensterscheibe S fest verbundenen Mitnehmer M, sondern erstreckt sich auch an dem starren Hebel 5 entlang. Hierbei ist ein Abschnitt des Wellrohrs 2 an dem starren Hebel 5 gehalten, indem das Wellrohr 2 mäanderförmig um hier kreiszylindrisch ausgebildete, an dem starren Hebel 5 vorstehende Haltemittel in Form von Führungszapfen 51a, 51b und 51c verlegt ist. Durch den mäanderförmigen Verlauf um die Führungszapfen 51a bis 51c wird das Wellrohr 2, das stets bestrebt ist, einen geradlinigen Verlauf anzunehmen, zwischen den Führungszapfen 51a bis 51c eingespannt. Das Wellrohr 2 ist damit in besonders einfacher Weise an dem starren Hebel 5 festgelegt, so dass bei einer Montage der Fensterheberbaugruppe das eine Ende des Wellrohrs 2 beispielsweise an dem Mitnehmer M fixiert werden kann und anschließend das Wellrohr 2 über das Verlegen um die zueinander versetzten und längs des Hebels angeordneten Führungszapfen 51a bis 51c mit dem starren Hebel 5 verbunden werden kann, der bereits an einer Verbindungsstelle 50 drehbar an dem Trägerelement AGT verschwenkbar gelagert ist.
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Die 4A–4B und 5 veranschaulichen zwei weitere mögliche Ausführungsvarianten einer erfindungsgemäßen Fensterheberbaugruppe, wobei hier in Übereinstimmung mit den 2A bis 2D und 3 lediglich die Führungsschiene FS, der hieran verschieblich geführte Mitnehmer M und die Leitungsführungselemente der Führungseinrichtung schematisch dargestellt sind. Beide Ausführungsvarianten zeichnen sich dabei vorliegend dadurch aus, dass das steifere Leitungsführungselement hier anstatt durch einen starren längserstreckten Hebels durch eine starre, an dem Trägerelement AGT drehbar gelagerte Drehbuchse ausgebildet ist. Während die zuvor erläuterten Figuren somit eine einarmige Kabel- bzw. Leitungsführung unter anderem mit einem einzelnen schwenkbaren Hebel 1 zur Bestromung der Fensterscheibe S zeigen, kommt eine Kabel- bzw. Leitungsführung der der 4A–4B und 5 ohne einen Hebel als starrem Leitungsführungselement aus.
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Die 4A zeigt zunächst in mit den 2A bis 2D und 3 übereinstimmender Seitenansicht den Mitnehmer M und die beiden Leitungsführungselemente, hier das Wellrohr 2 und die Drehbuchse 6, in zwei unterschiedlichen Endpositionen, die den obersten und untersten Endpositionen der Fensterscheibe S entsprechen. Die 4B zeigt eine Schnittansicht, die durch einen Schnitt entlang der in der 4A ersichtlichen Schnittlinie A-A gewonnen wird.
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Aus den 4A und 4B ist ersichtlich, dass das Wellrohr 2 hier mit einem ersten Ende erneut an der Verbindungsstelle 20 an dem Mitnehmer M angelenkt ist und sich bis zu der Drehbuchse 6 erstreckt, an der das andere Ende des Wellrohrs 2 über seinen Verbindungsabschnitt 21 festgelegt ist. Die starre Drehbuchse 6 ist entsprechend der 4B drehbar gelagert, indem die starre Drehbuchse 6 auf einen vorstehenden, hier konisch ausgebildeten Befestigungsdom B des Trägerelements AGT aufgesteckt ist. Der an dem Trägerelement AGT ausgeformte Befestigungsdom B stellt damit eine körperliche Drehachse für die Drehbuchse 6 bereit. Die Drehbuchse 6 weist ferner an ihrem (oberen) Ende einen hohlzylindrischen Verbindungszapfen 60 auf, über den das Ende des Wellrohrs 2 mit dem Verbindungsabschnitt 21 gestülpt ist, so dass das Wellrohr 2 und die Drehbuchse 6 hierüber drehfest miteinander verbunden sind. Bei einem Verstellen der des Mitnehmers M und damit der Fensterscheibe S erfolgt somit die Verlagerung des an dem Mitnehmer M festgelegten Wellrohres 2 und hiermit automatisch einen Drehen bzw. Schwenken der starren Drehbuchse 6.
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Die Drehbuchse 6 weist weiterhin aufgrund des hohlzylindrischen Verbindungszapfens 60 eine kreiszylindrische Öffnung 61 auf. Durch diese Öffnung 61 hindurch ist die Leitung 3 aus dem Inneren des Wellrohrs 2 in eine Durchgangsöffnung O des Trägerelements AGT geführt. Diese Durchgangsöffnung O ist zentral innerhalb des Befestigungsdoms B vorgesehen und verbindet die beiden Seiten des flächigen Trägerelements AGT miteinander. Durch die Durchgangsöffnung O hindurch ist somit die Leitung 3 von dem Nassraum innerhalb der Fahrzeugtür T zu dem Trockenraum geführt, in dem die Leitung 3 an eine Spannungsquelle und/oder eine elektronische Steuereinheit angeschlossen ist.
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Die 5 zeigt eine Variante des Ausführungsbeispiels der 4A und 4B, bei dem anstelle einer Anlenkung des Wellrohrs 2 an dem Mitnehmer M eine starre Fixierung an der Verbindungsstelle 20* vorgesehen ist.
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Die 6A und 6B zeigen eine bevorzugte Weiterbildung der Ausführungsbeispiele der 1A–1B, 2A–2D und 3, bei denen der starre Hebel 1 durch ein Federelement in Form einer Schenkelfeder 7 in eine bestimmte Drehrichtung vorgespannt ist. Die 6A und 6B zeigen dabei in unterschiedlichen Ansichten lediglich den Hebel 1 mit der Schenkelfeder 7 und schematisch das Trägerelement AGT.
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Der starre Hebel 1 ist hierbei an seiner Verbindungsstelle 10 über einen Drehzapfen 100 an dem Trägerelement AGT verschwenkbar gelagert, wobei die Schwenkachse des Hebels 1 in Übereinstimmung mit den vorangegangenen Ausführungsbeispielen weiterhin senkrecht zu der Verstellbahn der Fensterscheibe S und senkrecht zu der von dem Trägerelement AGT aufgespannten Ebene verläuft. Die schraubenförmig um diesen (in den 6A und 6B vergrößert dargestellten) Drehzapfen 100 gewickelte Schenkelfeder 7 stützt sich einerseits mit einem Federende an dem starren Hebel 1 und andererseits mit dem anderen Federende an dem Trägerelement AGT ab. Dabei ist die Schenkelfeder 7 vorliegend so angebracht, dass diese beim Verschwenken des Hebels 1 in Schwenkrichtung R beim Absenken der Fensterscheibe S stärker gespannt wird. Die Schenkelfeder 7 spannt somit den starren Hebel 1 in eine Dreh- bzw. Schwenkrichtung vor, die zu der dargestellten Dreh- bzw. Schwenkrichtung R entgegengesetzt ist und in die der starre Hebel 1 verschwenkt wird, wenn die Fensterscheibe S angehoben wird. Ein Verschwenken des starren Hebels 1 beim Absenken der Fensterscheibe S erfolgt somit gegen die von der Schenkelfeder 7 aufgebrachte Vorspannung, während beim Anheben der Fensterscheibe S das Verschwenken des starren Hebels 1 in die Schwenkrichtung R durch die Schenkelfeder 7 unterstützt wird.
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Durch die Vorspannung des starren Hebels 1 übt dieser stets eine Druckkraft auf das flexible Wellrohr 2 aus, so dass dieses stets in allen Verstellpositionen der Fensterscheibe S zwischen dem Mitnehmer M und dem starren Hebel 1 eingespannt ist. Das flexible Wellrohr 2 steht somit stets unter Belastung und verläuft in jeder Verstellposition der Fensterscheibe S (bezogen auf die Unterkante der Fensterscheibe S) konvex gebogen von dem Ende des starren Hebels 1 in Richtung der Fensterscheibe S bzw. dem Mitnehmer M, so dass ein freies Schwingen des Wellrohrs 2 vermieden wird. Hierdurch wird auch eventuellen Klappergeräuschen durch Anschlagen des Wellrohrs 2, beispielsweise an dem Trägerelement AGT, vorgebeugt.
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In der 7 ist eine mögliche Weiterbildung der Ausführungsbeispiele der 4A–4D und 5 mit einem Federelement in Form einer Spiralfeder 27* zur Vorspannung der Drehbuchse 6 vorgesehen. Hierbei wird die Spiralfeder 27* durch einen elastischen Abschnitt am Ende eines Wellrohrs 2* ausgebildet, der an der Drehbuchse 6 festgelegt und spiralförmig um diese herumgewickelt ist. Durch diese Spiralfeder 27* wird erreicht, dass die Schwenkbewegung des ersten, steiferen Leitungsführungselements, hier der starren Drehbuchse 6, in eine bestimmte Dreh- bzw. Schwenkrichtung nur entgegen einer von der Spiralfeder 27* aufgebrachten Vorspannkraft erfolgt. Die Wirkung dieser Spiralfeder 27* deckt sich somit weitestgehend mit der Wirkung der Schenkelfeder 7 der 6A und 6B, so dass auf die obigen Erläuterungen hierzu verwiesen wird.
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Durch ihre spiralförmige Ausgestaltung kann die Spiralfeder 27* zudem eine Abstandsänderung zwischen dem Mitnehmer M und der Drehbuchse 6 bei einer Bewegung des Mitnehmers M entlang der zugeordneten Führungsschiene FS ausgleichen. Die frei erstreckte Länge der Spiralfeder 27* kann sich dazu axial in ihrer Länge verändern und schafft somit ein Längenreservoir zum Ausgleich der Abstandsänderung.
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Der die Spiralfeder 27* ausbildende Abschnitt des Wellrohres 2* kann aus demselben Material wie das Wellrohr 2* ausgebildet sein. Alternativ ist am Ende des Wellrohrs 2* ein Fortsatz aus einem elastischen Material vorgesehen, der auf ein Ende des Wellrohrs 2* aufgesteckt oder an dieses Ende angeformt ist. Vorzugsweise ist auch dieser um die Drehbuchse 6 gewickelte Fortsatz hohl ausgeführt, so dass hierin die Leitung 3 aufgenommen ist.
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Mit den 8A und 8B wird ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Fensterheberbaugruppe schematisch veranschaulicht, bei dem eine Leitung 3 von der Fensterscheibe S und ihrem Mitnehmer M weg in Richtung des ortsfesten Trägerelements AGT über ein starres, erstes Leitungsführungselement in Form eines dünnen, starren Hebels 8 und ein zweites, flexibles Leitungsführungselement geführt ist, das durch einen gewickelten Draht bzw. eine Drahtwicklung 9 gebildet ist. In dem Ausführungsbeispiel der 8A und 8B ist folglich die Reihenfolge der unterschiedlich steifen Leitungsführungselemente 8, 9 entlang der Leitung 3 gegenüber den vorangegangenen Ausführungsbeispielen getauscht. Das flexible Leitungsführungselement, die Drahtwicklung 9, ist an dem Trägerelement AGT festgelegt und das starre Leitungsführungselement, der Hebel 8, ist an dem Mitnehmer M angelenkt. Die 8A zeigt dabei eine Ausrichtung der beiden Leitungsführungselemente 8, 9 zueinander in der obersten Endposition der Fensterscheibe S und die 8B zeigt die beiden Leitungsführungselemente 8, 9 in der untersten Endposition der Fensterscheibe S.
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Bei dem Ausführungsbeispiel der 8A und 8B sind zudem zwei Leitungen 3a, 3b über die beiden Leitungsführungselemente 8, 9 definiert zwischen der verstellbaren Fensterscheibe S und dem Trägerelement AGT geführt, wobei eine Leitung 3a, wie erfindungsgemäß vorgesehen, innerhalb des zweiten, flexiblen Leitungsführungselements, der Drahtwicklung 9, verläuft. Die zweite Leitung 3b verläuft demgegenüber an beiden Leitungsführungselementen 8, 9 seitlich entlang und ist hierfür in mehreren längs der beiden Leitungsführungselemente 8, 9 zueinander beabstandeten Führungsmitteln in Form von Führungsösen F gehalten.
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Der starre, hier stabförmige Hebel 8 ist hier an einer Verbindungsstelle 80 an dem Mitnehmer M angelenkt und ist an seinem anderen Ende an einem Verbindungsabschnitt 81 mit der flexiblen Drahtwicklung 9 verbunden. Diese Drahtwicklung 9 wird durch einen längserstreckten Draht gebildet, der schraubenförmig gewickelt ist. Durch die schraubenförmige Wicklung definiert die Drahtwicklung 9 einen zylindrischen Innenraum, in dem die Leitung 3a verläuft, so dass über eine Biegung der flexiblen Drahtwicklung 9 auch der Verlauf der Leitung 3a bei einer Verstellung der Fensterscheibe S angepasst wird. Die Drahtwicklung 9 ist an ihrem dem Hebel 8 gegenüberliegenden Ende an einer Verbindungsstelle 90 an dem Trägerelement AGT fixiert. Dabei erfolgt die Anbindung an das Trägerelement AGT vorzugsweise über ein Drehlager. Es ist aufgrund der Flexibilität der Drahtwicklung 9 jedoch selbstverständlich auch möglich, dass die Drahtwicklung 9 mit ihrem Ende an dem Trägerelement AGT lediglich fixiert ist.
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Durch ihre gewundene Ausgestaltung kann die Drahtwicklung 9 eine Abstandsänderung zwischen dem Mitnehmer M und der Verbindungsstelle 90 bei einer Bewegung des Mitnehmers M entlang der zugeordneten Führungsschiene FS ausgleichen. Die axiale Länge der Drahtwicklung 9 kann sich dazu verändern und schafft somit ein Längenreservoir zum Ausgleich der Abstandsänderung.
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In einer als besonders vorteilhaft erachteten Weiterbildung können sowohl das starre Leitungsführungselement 8 als auch das flexible Leitungsführungselement 9 durch ein Drahtmaterial gebildet sein. In diesem Zusammenhang können auch beide Leitungsführungselemente 8, 9 durch einen einzelnen Draht gebildet sein, der einen geradlinig verlaufenden Abschnitt zur Bildung des steiferen Leitungsführungselements 8 aufweist und der in einem sich hieran in Richtung des Trägerelements AGT anschließenden Abschnitt schraubenförmig gewickelt ist, um das flexible Leitungsführungselement 9 bereitzustellen.
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Mit den 9A bis 9E werden unterschiedliche mögliche Querschnittsformen für ein zweites, flexibles Leitungsführungselement veranschaulicht, das z.B. in Form eines Wellrohrs 2, 2* oder generell auch eines anderen flexiblen Rohres oder einer Hülse ausgebildet sein kann. Den dargestellten Querschnittsformen ist dabei jeweils gemein, dass hierdurch das zweite Leitungsführungselement jeweils ein größeres axiales Widerstandsmoment gegen eine Biegung bezüglich einer ersten Raumachse x oder z in Richtung des Trägerelements AGT aufweist als bezüglich einer hierzu senkrecht orientierten, zweiten Raumachse y, die senkrecht zu der von dem Trägerelement AGT aufgespannten Ebene verläuft. Hierdurch wird erreicht, dass das zweite, flexible Leitungsführungselement leichter in der Verstellebene der Fensterscheibe S gebogen werden kann als quer hierzu und damit in Richtung auf das Trägerelement AGT. Derart wird das Risiko minimiert, dass das flexible Leitungsführungselement aufgrund einer Belastung beim Absenken der Fensterscheibe S in Richtung des Trägerelements AGT ausweicht, sondern vielmehr die Tendenz hat, sich stärker zu biegen.
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Entsprechend den 9A, 9B und 9C kann hierfür das längserstreckt ausgebildete, zweite Leitungsführungselement 2, 2*, in dessen Inneren die Leitung 3 abschnittsweise geführt ist, in seinem Querschnitt ellipsenförmig, rechteckförmig oder trapezförmig sein.
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Ein jeweiliger Mantel 200a, 200b oder 200c des entsprechenden Leitungsführungselements 2, 2* umgibt dann jeweils vollständig radial umlaufend die Leitung 3 und weist ein deutlich größeres Widerstandsmoment bezüglich einer zu der dargestellten Raumachse y senkrechte Raumachse auf als bezüglich der Raumachse y, d.h., das jeweilige Leitungsführungselement 2, 2* kann leichter um die Raumachse y gebogen werden als quer hierzu.
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Bei der Variante der 9D ist die Leitung 3 in das dargestellte zweite, flexible Leitungsführungselement eingebettet. Die Leitung 3 ist hier als Flachleiter ausgebildet und ist in einer im Wesentlichen im Querschnitt rechteckförmigen Basis des Leitungsführungselements vorgesehen. Ein (äußerer) Mantel 200d dieser Querschnittsform ist ausgehend von der Basis konvex gebogen, so dass sich im Querschnitt an die rechteckförmige Basis ein halbkreisförmiger Abschnitt anschließt. Zudem weist das Leitungsführungselement eine innenliegende Aussparung 201d auf, so dass der Querschnitt insgesamt D-förmig erscheint. Über den gewölbten und durchgehend gehöhlten Abschnitt des Leitungsführungselements kann eine zusätzliche Dämpfung bereitgestellt werden, so dass ein eventueller Anschlag des Leitungsführungselements, z.B. infolge eines sehr heftigen Türzuschlags, dennoch kein oder für einen Fahrzeuginsassen kaum hörbares Geräusch verursacht.
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Bei der Querschnittsform gemäß der 9E sind neben der hier als Flachleitung ausgebildeten Leitung 3 weitere Leitungen 3* in Form von Rundleitern innerhalb des gewölbt ausgeführten flexiblen Leitungsführungselements eingebettet. Ein Mantel 200e dieses Leitungsführungselements weist somit eine konvex gebogene Innenseite 202e und eine konkav gebogene Außenseite 201e auf. Die im montierten Zustand dem Trägerelement AGT zugewandte konvex gebogene Innenseite 202e weist zudem mehrere stiftförmig oder tentakelartig vorstehende Fortsätze 203e auf. Über diese Fortsätze 203e, die vorzugsweise aus einem elastischen Kunststoffmaterial gefertigt sind, wird ebenfalls eine Dämpfungsfunktion bereitgestellt und ein geräuschvolles Anschlagen des entsprechenden Leitungsführungselements an dem Trägerelement AGT verhindert.
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Die 9A–9D zeigen somit, wie mittels der Geometrie des flexiblen Leitungsführungselements effektiver ein zusätzlicher Klapperschutz bereitgestellt werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Starrer Hebel (1. Leitungsführungselement)
- 10
- Verbindungsstelle für Drehlageranbindung
- 100
- Drehzapfen
- 2, 2*
- Flexibles Wellrohr (2. Leitungsführungselement)
- 20, 20*
- Verbindungsstelle für Mitnehmeranbindung
- 200a, 200b, 200c, 200d, 200e
- Mantel
- 201d
- Aussparung
- 201e
- Außenseite
- 202e
- Innenseite
- 203e
- Fortsatz
- 21, 21*
- Verbindungsabschnitt
- 27*
- Spiralfeder (Federelement)
- 3, 3a, 3b, 3*
- Leitung
- 30
- Kontakt
- 5
- Starrer Hebel (1. Leitungsführungselement)
- 50
- Verbindungsstelle für Drehlageranbindung
- 51a, 51b, 51c
- Führungszapfen (Haltemittel)
- 6
- Starre Drehbuchse (1. Leitungsführungselement)
- 60
- Verbindungszapfen
- 61
- Öffnung
- 7
- Schenkelfeder (Federelement)
- 8
- Starrer Hebel (1. Leitungsführungselement)
- 80
- Verbindungsstelle für Mitnehmeranbindung
- 81
- Verbindungsabschnitt
- 9
- Flexible Drahtwicklung (2. Leitungsführungselement)
- 90
- Verbindungsstelle für Drehlageranbindung
- AGT
- Trägerelement
- B
- Befestigungsdom
- D
- Drehachse
- F
- Führungsöse (Führungsmittel)
- FS
- Führungsschiene
- L
- Verbindungsabschnitt
- M
- Mitnehmer
- O
- Durchgangsöffnung
- R
- Schwenkrichtung
- S
- Fensterscheibe
- T
- Fahrzeugtür
- V
- Führungseinrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009037674 A1 [0003, 0004]
- WO 2012/069107 A1 [0005, 0005, 0006, 0010]