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Die Erfindung betrifft einen Kartuschenhalter und eine Medikamentenabgabevorrichtung, die einen Kartuschenhalter aufweist.
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Mit einer Medikamentenabgabevorrichtung kann ein Medikament aus einer Kartusche abgegeben werden, beispielsweise über eine Kanüle. Die Kartusche ist in einem Kartuschenhalter angeordnet, der Teil der Medikamentenabgabevorrichtung ist. Ein Dosiseinstellungs- und -abgabemechanismus der Medikamentenabgabevorrichtung drückt einen Stopfen in der distalen Richtung entlang der Innenwand der Kartusche, so dass die Medikamentendosis abgegeben wird.
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Wenn die Kartusche nicht mit dem Dosiseinstellungs- und -abgabemechanismus oder dem Gehäuse der Medikamentenabgabevorrichtung verbunden ist, kann die Kartusche bezüglich des Dosiseinstellungs- und -abgabemechanismus axial anordbar sein. Schon eine geringfügige Beweglichkeit der Kartusche kann zu Unterdosierung oder Überdosierung des Medikaments führen.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Risiko einer Unterdosierung oder Überdosierung zu verringern.
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Dazu wird ein Kartuschenhalter bereitgestellt. Der Kartuschenhalter, der ein distales Ende und ein proximales Ende aufweist, weist einen Kupplungsgehäuseabschnitt auf, in den eine Kartusche zumindest teilweise einsetzbar ist. Der Kupplungsgehäuseabschnitt ist dazu konfiguriert, dass er mit einem Teil einer Medikamentenabgabevorrichtung gekoppelt wird. Der Kartuschenhalter weist ferner ein Befestigungselement auf, das mit dem Kupplungsgehäuseabschnitt verbunden ist, wobei das Befestigungselement radial nach innen in eine Position bewegbar ist, in der das Befestigungselement geeignet ist, die Kartusche gegen eine distale Verschiebung der Kartusche zu sichern.
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Eine Kartusche, die zumindest teilweise im Kupplungsgehäuseabschnitt des Kartuschenhalters angeordnet ist, wird gesichert, wenn das Befestigungselement nach innen bewegt, was bedeutet wird, dass das Befestigungselement zur Kartusche hin bewegt wird. Die Bewegung des Befestigungselements kann durch einen Kraftstoß auf eine Außenseite des Befestigungselements verursacht werden.
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Das Befestigungselement dient zum Arretieren der Kartusche in der Medikamentenabgabevorrichtung. Ein Kartuschenhalter, der das Befestigungselement aufweist, ist zum Sichern der Kartusche geeignet, wodurch die Beweglichkeit der Kartusche in dem Kartuschenhalter verringert wird, so dass die genaue Dosis abgegeben wird.
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Die Medikamentenabgabevorrichtung ist eine Einzeldosis- oder Mehrfachdosisvorrichtung zum ein- oder mehrmaligen Gebrauch, die dazu ausgeführt ist, eine gewählte Dosis eines Medikaments, vorzugsweise mehrere gewählte Dosen, z. B. Insulin, menschliche Wachstumshormone, Heparine und ihre Analoga und/oder Derivate, auszugeben. Die Vorrichtung kann eine beliebige Gestalt aufweisen, z. B. kompakt oder stiftartig. Eine stiftartige Vorrichtung ist eine lang gestreckte Vorrichtung, die weitgehend zylindrisch oder wie ein Ellipsoid geformt sein kann. Die Dosisabgabe kann durch einen mechanischen oder elektrischen Antriebsmechanismus oder einen Antriebsmechanismus mit gespeicherter Energie bereitgestellt werden. In einer Ausführungsform weist die Medikamentenabgabevorrichtung eine Nadeleinheit für die Injektion auf.
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Die Kartusche ist ein Behälter für das Medikament. Die Kartusche kann in einer Vorrichtung zum mehrmaligen Gebrauch austauschbar sein.
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Der Begriff „Medikament“ bedeutet im Rahmen der vorliegenden Erfindung vorzugsweise eine pharmazeutische Formulierung, die mindestens einen pharmazeutischen Wirkstoff enthält,
wobei der pharmazeutische Wirkstoff in einer Ausführungsform ein Molekulargewicht bis zu 1500 Da aufweist und/oder ein Peptid, ein Protein, ein Polysaccharid, ein Impfstoff, eine DNA, eine RNA, ein Antikörper, ein Enzym, ein Antikörper, ein Hormon oder ein Oligonukleotid oder ein Gemisch des oben genannten pharmazeutischen Wirkstoffs ist,
wobei der pharmazeutische Wirkstoff in einer weiteren Ausführungsform für die Behandlung und/oder Prophylaxe von Diabetes mellitus oder mit Diabetes mellitus assoziierten Komplikationen wie diabetischer Retinopathie, thromboembolischen Störungen wie tiefer Venenthromboembolie oder Lungenthromboembolie, akutem Koronarsyndrom (ACS), Angina, Myokardinfarkt, Krebs, Makuladegeneration, Entzündung, Heuschnupfen, Arteriosklerose und/oder rheumatoider Arthritis nützlich ist,
wobei der pharmazeutische Wirkstoff in einer weiteren Ausführungsform mindestens ein Peptid für die Behandlung und/oder Prophylaxe von Diabetes mellitus oder mit Diabetes mellitus assoziierten Komplikationen wie diabetischer Retinopathie umfasst,
wobei der Wirkstoff in einer weiteren Ausführungsform mindestens ein Humaninsulin oder Humaninsulinanalogon oder -derivat, Glucagon-ähnliches Peptid (GLP-1) oder ein Analogon oder Derivat davon oder Exendin-3 oder Exendin-4 oder ein Analogon oder Derivat von Exendin-3 oder Exendin-4 umfasst.
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Insulinanaloga sind beispielsweise Gly(A21), Arg(B31), Arg(B32)-Humaninsulin; Lys(B3), Glu(B29)-Humaninsulin; Lys(B28), Pro(B29)-Humaninsulin; Asp(B28)-Humaninsulin; Humaninsulin, wobei Prolin in Position B28 durch Asp, Lys, Leu, Val oder Ala ersetzt ist und wobei Lys in Position B29 durch Pro ersetzt werden kann; Ala(B26)-Humaninsulin; Des(B28-B30)-Humaninsulin; Des(B27)-Humaninsulin und Des(B30)-Humaninsulin.
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Insulinderivate sind beispielsweise B29-N-Myristoyl-des(B30)-Humaninsulin; B29-N-Palmitoyl-des(B30)-Humaninsulin; B29-N-Myristoyl-Humaninsulin; B29-N-Palmitoyl-Humaninsulin; B28-N-Myristoyl-LysB28ProB29-Humaninsulin; B28-N-Palmitoyl-LysB28ProB29-Humaninsulin; B30-N-Myristoyl-ThrB29LysB30-Humaninsulin; B30-N-Palmitoyl-ThrB29LysB30-Humaninsulin; B29-N-(N-Palmitoyl-Y-Glutamyl)-des(B30)-Humaninsulin; B29-N-(N-Lithocholyl-Y-Glutamyl)-des(B30)-Humaninsulin; B29-N-(ω-Carboxyheptadecanoyl)-des(B30)-Humaninsulin und B29-N-(ω-Carboxyheptadecanoyl)-Humaninsulin.
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Exendin-4 beispielsweise bedeutet Exendin-4(1-39), ein Peptid der Sequenz H-His-Gly-Glu-Gly-Thr-Phe-Thr-Ser-Asp-Leu-Ser-Lys-Gln-Met-Glu-Glu-Glu-Ala-Val-Arg-Leu-Phe-Ile-Glu-Trp-Leu-Lys-Asn-Gly-Gly-Pro-Ser-Ser-Gly-Ala-Pro-Pro-Pro-Ser-NH2.
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Exendin-4-Derivate sind beispielsweise aus der folgenden Liste von Verbindungen ausgewählt:
- H-(Lys)4-desPro36, desPro37-Exendin-4(1-39)-NH2,
- H-(Lys)5-desPro36, desPro37-Exendin-4(1-39)-NH2,
- desPro36-Exendin-4(1-39),
- desPro36-[Asp28]-Exendin-4(1-39),
- desPro36-[IsoAsp28]-Exendin-4(1-39),
- desPro36-[Met(O)14, Asp28]-Exendin-4(1-39),
- desPro3 6- [Met(O)14, IsoAsp28]-Exendin-4(1-39),
- desPro36-[Trp(O2)25, Asp28]-Exendin-4(1-39),
- desPro36-[Trp(02)25, IsoAsp28]-Exendin-4(1-39),
- desPro36-[Met(O)14 Trp(O2)25, Asp28]-Exendin-4(1-39),
- desPro36-[Met(O)14 Trp(02)25, IsoAsp28]-Exendin-4(1-39); oder
- desPro36-[Asp28] Exendin-4(1-39),
- desPro36-[IsoAsp28]-Exendin-4(1-39),
- desPro36-[Met(O)14, Asp28]-Exendin-4(1-39),
- desPro36-[Met(O)14, IsoAsp28]-Exendin-4(1-39),
- desPro36-[Trp(02)25, Asp28]-Exendin-4(1-39),
- desPro36-[Trp(02)25, IsoAsp28]-Exendin-4(1-39),
- desPro36-[Met(O)14 Trp(02)25, Asp28]-Exendin-4(1-39),
- desPro36-[Met(O)14 Trp(02)25, IsoAsp28]-Exendin-4(1-39),
wobei die Gruppe -Lys6-NH2 an den C-Terminus des Exendin-4-Derivats gebunden sein kann;
oder ein Exendin-4-Derivat der Sequenz
- H-(Lys)6-desPro36-[Asp28]-Exendin-4(1-39)-Lys6-NH2,
- desAsp28-Pro36, Pro37, Pro38-Exendin-4(1-39)-NH2,
- H-(Lys)6-desPro36, Pro38-[Asp28]-Exendin-4(1-39)-NH2,
- H-Asn-(Glu)5-desPro36, Pro37, Pro38-[Asp28]-Exendin-4(1-39)-NH2,
- desPro36, Pro37, Pro38-[Asp28]-Exendin-4(1-39)-(Lys)6-NH2,
- H-(Lys)6-desPro36, Pro37, Pro38-[Asp28]-Exendin-4(1-39)-(Lys)6-NH2,
- H-Asn-(Glu)5-desPro36, Pro37, Pro38-[Asp28]-Exendin-4(1-39)-(Lys)6-NH2,
- H-(Lys)6-desPro36-[Trp(O2)25, Asp28]-Exendin-4(1-39)-Lys6-NH2,
- H-desAsp28-Pro36, Pro37, Pro38-[Trp(O2)25]-Exendin-4(1-39)-NH2,
- H-(Lys)6-desPro36, Pro37, Pro38-[Trp(O2)25, Asp28]-Exendin-4(1-39)-NH2,
- H-Asn-(Glu)5-desPro36, Pro37, Pro38-[Trp(O2)25, Asp28]-Exendin-4(1-39)-NH2,
- desPro36, Pro37, Pro38-[Trp(O2)25, Asp28]-Exendin-4(1-39)-(Lys)6-NH2,
- H-(Lys)6-des Pro36, Pro37, Pro38-[Trp(O2)25, Asp28]-Exendin-4(1-39)-(Lys)6-NH2,
- H-Asn-(Glu)5-desPro36, Pro37, Pro38-[Trp(O2)25, Asp28]-Exendin-4(1-39)-(Lys)6-NH2,
- H-(Lys)6-desPro36-[Met(O)14, Asp28]-Exendin-4(1-39)-Lys6-NH2,
- des-Met(0)14-Asp28-Pro36, Pro37, Pro38-Exendin-4(1-39)-NH2,
- H-(Lys)6-desPro36, Pro37, Pro38-[Met(O)14, Asp28]-Exendin-4(1-39)-NH2,
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- H-Asn-(Glu)5-des Pro36, Pro37, Pro38-[Met(O)14, Asp28]-Exendin-4(1-39)-NH2,
- desPro36, Pro37, Pro38-[Met(O)14, Asp28]-Exendin-4(1-39)-(Lys)6-NH2, H-(Lys)6-desPro36, Pro37, Pro38-[Met(O)14, Asp28]-Exendin-4(1-39)-(Lys)6-NH2, H-Asn-(Glu)5-desPro36, Pro37, Pro38-[Met(O)14, Asp28]-Exendin-4(1-39)-(Lys)6-NH2,
- H-Lys6-desPro36-[Met(O)14, Trp(02)25, Asp28]-Exendin-4(I-39)-Lys6-NH2,
- H-desAsp28 Pro36, Pro37, Pro38-[Met(O)14, Trp(O2)25]-Exendin-4(1-39)-NH2,
- H-(Lys)6-desPro36, Pro37, Pro38-[Met(O)14, Asp28]-Exendin-4(1-39)-NH2,
- H-Asn-(Glu)5-desPro36, Pro37, Pro38-[Met(O)14, Trp(02)25, Asp28]-Exendin-4(1-39)-NH2,
- desPro36, Pro37, Pro38 [Met(O)14, Trp(02)25, Asp28]-Exendin-4(1-39)-(Lys)6-NH2,
- H-(Lys)6-desPro36, Pro37, Pro38-[Met(O)14, Trp(02)25, Asp28]-Exendin-4(S1-39)-(Lys)6-NH2,
- H-Asn-(Glu)5-desPro36, Pro37, Pro38-[Met(O)14, Trp(02)25, Asp28]-Exendin-4(1-39)-(Lys)6-NH2;
oder ein pharmazeutisch unbedenkliches Salz oder Solvat eines beliebigen der oben genannten Exendin-4-Derivate.
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Hormone sind beispielsweise Hypophysenhormone oder Hypothalamushormone oder regulatorische aktive Peptide und ihre Antagonisten, wie in der Roten Liste, Ausgabe 2008, Kapitel 50 aufgeführt, wie Gonadotropin (Follitropin, Lutropin, Choriongonadotropin, Menotropin), Somatropin (Somatropin), Desmopressin, Terlipressin, Gonadorelin, Triptorelin, Leuprorelin, Buserelin, Nafarelin, Goserelin.
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Ein Polysaccharid ist beispielsweise ein Glucosaminoglycan, eine Hyaluronsäure, ein Heparin, ein niedermolekulares Heparin oder ultraniedermolekulares Heparin oder ein Derivat davon oder eine sulfatierte, z. B. eine polysulfatierte Form der oben genannten Polysaccharide und/oder ein pharmazeutisch unbedenkliches Salz davon. Ein Beispiel für ein pharmazeutisch unbedenkliches Salz eines polysulfatierten niedermolekularen Heparins ist Enoxaparin-Natrium.
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Pharmazeutisch unbedenkliche Salze sind beispielsweise Säureadditionssalze und basische Salze. Säureadditionssalze sind z. B. HCl- oder HBr-Salze. Basische Salze sind z. B. Salze mit einem Kation, das aus Alkali- oder Erdalkalimetallionen, z. B. Na+ oder K+ oder Ca2+, oder einem Ammoniumion N+(R1)(R2)(R3)(R4) ausgewählt ist, wobei R1 bis R4 unabhängig voneinander bedeuten: Wasserstoff, eine gegebenenfalls substituierte C1-C6-Alkylgruppe, eine gegebenenfalls substituierte C2-C6-Alkenylgruppe, eine gegebenenfalls substituierte C6-C10-Arylgruppe oder eine gegebenenfalls substituierte C6-C10-Heteroarylgruppe. Weitere Beispiele für pharmazeutisch unbedenkliche Salze sind in „Remington's Pharmaceutical Sciences", 17. Aufl., Alfonso R. Gennaro (Hrsg.), Mark Publishing Company, Easton, Pa., USA, 1985, und in der Encyclopedia of Pharmaceutical Technology beschrieben.
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Pharmazeutisch unbedenkliche Solvate sind beispielsweise Hydrate.
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Der Kartuschenhalter ist ein Teil der Medikamentenabgabevorrichtung, in der die Kartusche zumindest teilweise angeordnet ist. Der Kartuschenhalter kann dazu ausgeführt sein, die Kartusche zu halten und zu schützen, sodass der Kartuschenhalter als Gehäuse für die Kartusche dienen kann. In einer Ausführungsform ist der Kartuschenhalter im Wesentlichen rohrförmig. Der Kartuschenhalter kann Seitenwände aufweisen, die mindestens teilweise einen für die Kartusche vorgesehenen Raum umgeben, wobei die Wände so angeordnet sind, dass die Kartusche in dem Kartuschenhalter gehalten wird.
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Der Kupplungsgehäuseabschnitt ist ein Teil des Kartuschenhalters, in dem ein Teil der Kartusche positioniert werden kann. In einer Ausführungsform kann der distale Teil der Kartusche in dem Kupplungsgehäuseabschnitt angeordnet sein. In einer alternativen Ausführungsform kann ein proximaler Teil der Kartusche in dem Kupplungsgehäuseabschnitt angeordnet sein. Der Kupplungsgehäuseabschnitt ist dazu konfiguriert, an einen anderen Teil der Medikamentenabgabevorrichtung gekoppelt zu werden. „Gekoppelt zu werden“ bedeutet das Ineinandergreifen von zwei oder mehr Komponenten der Medikamentenabgabevorrichtung, beispielsweise durch eine Keilnaben-, Schnapp- oder Gewindeverbindung. In einer Ausführungsform ist der Kupplungsgehäuseabschnitt des Kartuschenhalters in einen anderen Teil der Medikamentenabgabevorrichtung eingesetzt, beispielsweise durch Schrauben. In einer alternativen Ausführungsform ist der Kupplungsgehäuseabschnitt in einen anderen Teil der Medikamentenabgabevorrichtung eingesetzt und durch Schnappmittel oder beliebige andere geeignete Kupplungsmittel gekoppelt. Vorzugsweise ist der Kupplungsgehäuseabschnitt am distalen oder proximalen Ende des Kartuschenhalters angeordnet.
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Das Befestigungselement ist an den Kupplungsgehäuseabschnitt gekoppelt, so dass das Befestigungselement bezüglich des Kartuschenhalters oder des Kupplungsgehäuseelements radial nach innen bewegbar ist, was bedeutet, dass das Befestigungselement zur Längsachse des Kartuschenhalters hin bewegt werden kann. Mit anderen Worten ist das Befestigungselement in den für die Kartusche vorgesehenen Raum oder zur Kartusche hin bewegbar, wenn es in den Kartuschenhalter eingesetzt wird. Vorzugsweise befindet sich das Befestigungselement vor dem Bewegen nach innen in einer Anfangsposition, so dass die Kartusche in den Kartuschenhalter eingesetzt werden kann. Beim Bewegen des Befestigungselements radial nach innen wird die Kartusche durch Form- und/oder Kraftschluss zwischen dem Befestigungselement und der Kartusche gesichert. In einer Ausführungsform hat das Befestigungselement eine Innenseite und eine Außenseite, wobei das Befestigungselement bezüglich des Kartuschenhalters radial nach innen bewegbar ist, so dass die Innenseite an einer Kartusche anliegt, wenn auf der Außenseite eine Kraft einwirkt. Eine Ausführungsform des Kartuschenhalters weist mindestens zwei Befestigungselemente auf, die im Wesentlichen an einem Umfang des Kupplungsgehäuseabschnitts abstandsgleich positioniert sind. Wenn zwei Befestigungselemente vorgesehen sind, sind sie vorzugsweise einander gegenüber angeordnet. Wenn drei Befestigungselemente vorgesehen sind, beträgt der Winkelabstand zwischen zwei davon 120 Grad oder etwa 120 Grad.
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Sichern der Kartusche bedeutet das Befestigen der Kartusche auf eine solche Weise, dass eine distale Verschiebung behindert oder verhindert wird. Vorzugsweise wird auch eine proximale Verschiebung behindert oder verhindert.
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Das distale Ende befindet sich in der Nähe des Abgabeendes der Medikamentenabgabevorrichtung. Das proximale Ende ist von dem distalen Ende der Medikamentenabgabevorrichtung am weitesten entfernt.
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In einer Ausführungsform des Kartuschenhalters ist das Befestigungselement flexibel und einstückig mit dem Kupplungsgehäuseabschnitt ausgebildet. Flexibel bedeutet, dass das Befestigungselement elastisch verformbar ist. Die Bewegung des Befestigungselements ist reversibel, wenn keine Kraft mehr auf das Befestigungselement einwirkt. Eine Kartusche mit einem Kupplungsgehäuseabschnitt, der einstückig mit dem Befestigungselement ausgebildet ist, kann in einem einzigen Schritt gebildet werden. Eine Ausführungsform eines derartigen Kartuschenhalters besteht aus Kunststoff.
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In einer Ausführungsform hat das Befestigungselement eine Außenseite, eine Innenseite und eine Seite, die mit dem Kupplungsgehäuseabschnitt verbunden ist. Eine Kante des Befestigungselements erstreckt sich von einem Ende der Seite, die mit dem Kupplungsgehäuseabschnitt verbunden ist, zum anderen Ende dieser Seite. Die Kante kann gerundet sein, beispielsweise halbkreisförmig. Alternativ dazu kann die Kante eine Ecke oder mehrere Ecken aufweisen, so dass das Befestigungselement beispielsweise dreieckig oder rechteckig sein kann. Die Kante ist von dem Kupplungsgehäuseabschnitt durch einen Ausschnitt getrennt. Dieses Befestigungselement ist ein Wandteil des Kupplungsgehäuseabschnitts, der nach innen gebogen werden kann.
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In einer Ausführungsform weist der Kupplungsgehäuseabschnitt ein Gewinde auf, bei dem es sich um ein Voll- oder Teilgewinde handelt, das sich an der Außenfläche des Kupplungsgehäuseabschnitts befindet. Das Gewinde kann durch eine spiralförmige Struktur, z. B. eine Rippe oder eine Rille, ausgebildet sein, die eine Dreh- und Axialbewegung des Kupplungsgehäuseelements bezüglich des Teils der Medikamentenabgabevorrichtung, an dem das Kupplungsgehäuseelement anzubringen ist, ermöglicht.
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In einer Ausführungsform weist das Befestigungselement einen ersten Vorsprung auf, der an der Außenseite des Befestigungselements ausgebildet ist. Bei Einwirkung einer Kraft auf den ersten Vorsprung bewegt sich das Befestigungselement radial nach innen. Der erste Vorsprung kann über dem Teil des Kupplungsgehäuseelements, der den ersten Vorsprung umgibt, vorstehen. In einer Ausführungsform weist das Kupplungsgehäuseelement ein Gewinde auf, das durch Rippen ausgebildet ist, wobei der erste Vorsprung über den Rippen vorsteht. In einer alternativen Ausführungsform weist das Kupplungsgehäuseelement ein Gewinde auf, das durch Gräben ausgebildet ist, wobei der erste Vorsprung über der Außenwand, in der die Gräben ausgebildet sind, vorsteht. Beim Einsetzen des Kupplungsgehäuseelements in den Teil der Medikamentenabgabevorrichtung, an den das Kupplungsgehäuseelement gekoppelt werden soll, liegt die Innenwand des Teils der Medikamentenabgabevorrichtung an dem ersten Vorsprung an, wodurch das Befestigungselement nach innen bewegt wird, so dass die Kartusche gesichert wird.
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In einer Ausführungsform weist das Befestigungselement einen Rastabschnitt auf, der an der Innenseite des Befestigungselements ausgebildet ist. Der Rastabschnitt liegt an der Kartusche an und/oder wirkt mit der Kartusche zusammen, so dass deren distale Verschiebung aufgrund von Reibung und/oder Formschluss behindert oder verhindert wird. Vorzugsweise wird auch eine proximale Verschiebung behindert oder verhindert.
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In einer Ausführungsform ist der Kupplungsgehäuseabschnitt dazu konfiguriert, mit einer Nadeleinheit gekoppelt zu werden. Die Nadeleinheit, die eine Kanüle aufweist, ist dazu konfiguriert, mit dem distalen Teil des Kartuschenhalters verbunden zu werden. Vorzugsweise wird vor jedem Abgabeprozess eine neue Nadeleinheit an dem Kartuschenhalter angebracht.
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In einer Ausführungsform ist der Kupplungsgehäuseabschnitt dazu konfiguriert, mit einem Gehäuseelement der Medikamentenabgabevorrichtung gekoppelt zu werden. Das Gehäuseelement kann ein proximaler Teil der Medikamentenabgabevorrichtung sein, die ein beliebiges Außen- oder Innengehäuse aufweist. Das Gehäuseelement kann dazu ausgeführt sein, innere Komponenten der Medikamentenabgabevorrichtung, beispielsweise einen Dosiseinstellungs- und -abgabemechanismus, unterzubringen, zu befestigen, zu schützen, zu führen und/oder damit zusammenzuwirken. Das Gehäuseelement kann einteilig oder mehrteilig ausgebildet sein.
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Eine Ausführungsform der Medikamentenabgabevorrichtung weist eine Ausführungsform eines Kartuschenhalters gemäß obiger Beschreibung und eine Kartusche, die in dem Kartuschenhalter angeordnet ist, auf. Ein Teil der Medikamentenabgabevorrichtung ist mit dem Kupplungsgehäuseabschnitt gekoppelt, in dem das Befestigungselement in der Position positioniert ist, sodass die Kartusche gegen distale Verschiebung gesichert ist. Durch die Sicherung der Kartusche gegen distale Verschiebung wird gewährleistet, dass die Kolbenstange mit dem Kartuschenpfropfen in Berührung bleibt, was die Abgabe einer falschen Dosis verhindert. Vorzugsweise ist die Kartusche auch gegen proximale Verschiebung gesichert.
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In einer Ausführungsform der Medikamentenabgabevorrichtung ist der Kupplungsgehäuseabschnitt in den Teil der Medikamentenabgabevorrichtung eingesetzt, der mit dem Kupplungsgehäuseabschnitt gekoppelt ist. Die Innenwand dieses Teils der Medikamentenabgabevorrichtung liegt an dem Befestigungselement an, das dadurch nach innen gebogen wird. Eine Ausführungsform des Teils der Medikamentenabgabevorrichtung, der mit dem Kartuschenhalter gekoppelt ist, weist einen zweiten Vorsprung auf, der an dem Befestigungselement anliegt. Wenn das Befestigungselement einen ersten Vorsprung aufweist, kann der zweite Vorsprung an dem ersten anliegen.
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In einer Ausführungsform der Medikamentenabgabevorrichtung ist das Befestigungselement dazu konfiguriert, mit einem Hohlraum zusammenzuwirken, der in der Kartusche oder einer Einschnürung der Kartusche vorgesehen ist. Die Einschnürung ist ein konkaver Umfangsabschnitt der Kartusche, z. B. ein Umfangsgraben. In einer Ausführungsform ist die Einschnürung ein Einschnürungsabschnitt der Kartusche, der zwischen dem distalen Ende, das als Schürze ausgebildet ist, und einem Gehäuseabschnitt der Kartusche ausgebildet ist, wobei die Schürze über dem Einschnürungsabschnitt vorsteht, was bedeutet, dass der Durchmesser der Schürze größer ist als der Durchmesser des Einschnürungsabschnitts. In einer Ausführungsform ist das Befestigungselement dazu konfiguriert, mit dem Einschnürungsabschnitt zusammenzuwirken, wodurch die Kartusche gesichert wird. Vorzugsweise ist die Kartusche gesichert, wenn die Nadeleinheit angebracht ist, wodurch das Befestigungselement zumindest teilweise mit dem Einschnürungsabschnitt der Kartusche zusammenwirkt.
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In einer anderen Ausführungsform ist das Befestigungselement dazu geeignet, an der Kartusche anzulegen, wodurch eine kraftschlüssige Verbindung zwischen der Kartusche und dem Befestigungselement gebildet wird. Die kraftschlüssige Verbindung wird bereitgestellt, wenn das Befestigungselement zur Kartusche hin gedrückt wird. In einer alternativen Ausführungsform wird eine formschlüssige Verbindung bereitgestellt, wenn das Befestigungselement zur Kartusche hin gedrückt wird.
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Ein Verfahren zum Befestigen einer Kartusche in einem Kartuschenhalter, der einen Kupplungsgehäuseabschnitt und ein Befestigungselement aufweist, wobei das Befestigungselement mit dem Kupplungsgehäuseabschnitt verbunden ist, weist die folgenden Schritte auf. Die Kartusche wird in den Kartuschenhalter eingesetzt, so dass die Kartusche zumindest teilweise in den Kupplungsgehäuseabschnitt des Kartuschenhalters eingesetzt ist. Der Kupplungsgehäuseabschnitt wird mit einem Teil der Medikamentenabgabevorrichtung gekoppelt, so dass sich das Befestigungselement radial nach innen in eine Position bewegt, in der das Befestigungselement die Kartusche gegen distale Verschiebung der Kartusche sichert.
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Andere Merkmale werden aus der folgenden ausführlichen Beschreibung in Verbindung mit den beiliegenden Zeichnungen ersichtlich.
- 1 zeigt eine auseinandergezogene Ansicht einer Ausführungsform einer Medikamentenabgabevorrichtung.
- 2 zeigt eine Ansicht einer Ausführungsform eines Kartuschenhalters.
- 3 zeigt eine detaillierte Schnittansicht des distalen Teils einer Kartusche und des Kartuschenhalters, der in 2 gezeigt ist.
- 4 zeigt eine detaillierte Ansicht des proximalen Teils einer Ausführungsform eines Kartuschenhalters.
- 5 zeigt eine detaillierte Ansicht des proximalen Teils einer anderen Ausführungsform eines Kartuschenhalters.
- 6 zeigt eine Schnittansicht des Kartuschenhalters, der in 5 gezeigt ist, und eines Gehäuseelements während der Anbringung.
- 7 zeigt eine Schnittansicht des Kartuschenhalters und des Gehäuseelements, die in 6 gezeigt sind, nach der Anbringung.
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1 zeigt eine auseinandergezogene Ansicht einer Ausführungsform einer Medikamentenabgabevorrichtung. Die Medikamentenabgabevorrichtung weist ein Gehäuseelement 1, einen Kartuschenhalter 2, in den eine Kartusche 3 eingesetzt ist, und eine Nadeleinheit 15 auf.
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Die Kartusche 3, die ein Medikament enthält, weist einen Gehäuseabschnitt 4 auf, der im Wesentlichen zylindrisch ausgebildet ist. Auf dem Gehäuseabschnitt 4 kann ein Etikett 5 positioniert sein, wobei das Etikett 5 beispielsweise Informationen über das Medikament in der Kartusche 3 bereitstellt. Die Kartusche 3 ist zwischen dem distalen Ende der Kartusche, das als Schürze 29 ausgebildet ist, und dem Gehäuseabschnitt 4 verengt. Der verengte Abschnitt ist ein Einschnürungsabschnitt 6. Am distalen Ende der Kartusche 3 ist ein Septum 7 angeordnet, wobei das Septum 7 durch einen mit einem Flansch versehenen Rand 8 befestigt ist. Das Septum 7 kann mit einer Kanüle 20 durchstochen werden und aus Kautschuk sein.
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In der Kartusche 3 ist ein Pfropfen 9 angeordnet. Anfangs ist der Pfropfen 9 am proximalen Ende der Kartusche 3 angeordnet. Der Pfropfen 9 ist entlang der Innenwand der Kartusche 3 distal verschiebbar. In einer Ausführungsform ist die Kartusche 3 transparent oder halbtransparent, beispielsweise aus Glas, so dass der Pfropfen 9 in der Kartusche 3 sichtbar ist und dadurch die Menge von verbleibendem Medikament in der Kartusche anzeigt.
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Der Kartuschenhalter 2 ist zum Halten der Kartusche 3 geeignet. Der Kartuschenhalter 2 weist ein Fenster 10 auf, das als Ausschnitt in dem Kartuschenhalter 2 ausgebildet sein kann. Die Kartusche 3 in dem Kartuschenhalter 2 ist durch das Fenster 10 sichtbar.
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Der Kartuschenhalter 2 ist mit Hilfe eines Verbindungsstücks 13, das sich am proximalen Ende des Kartuschenhalters 2 befindet, an dem Gehäuseelement 1 anbringbar. In dieser Ausführungsform ist das Verbindungsstück 13 im Wesentlichen rohrförmig. An der Außenwand des Verbindungsstücks 13 ist ein Außengewinde 17 angeordnet. Distal unter dem Verbindungsstück 13 ist ein Schritt ausgebildet, der als Anschlag 19 dient.
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Am distalen Ende des Kartuschenhalters 3 ist ein Nadelansatz 14 vorgesehen, der mit einer Nadeleinheit 15 gekoppelt werden kann. In dieser Ausführungsform weist der Nadelansatz 14 ein Außengewinde 16 auf, das gewindemäßig mit einem Innengewinde (nicht gezeigt) der Nadeleinheit 15 verbunden werden kann. In einer alternativen Ausführungsform (nicht gezeigt) sind der Nadelansatz 14 und die Nadeleinheit 15 durch Anklemmmittel oder beliebige andere geeignete Verbindungsmittel verbunden.
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Die Nadeleinheit 15 kann an dem Nadelansatz 14 angebracht werden. Die Nadeleinheit 15 weist eine Kanüle 20 auf, die beim Anbringen der Nadeleinheit 15 an dem Nadelansatz 14 das Septum 7 der Kartusche 3 durchstößt.
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In dieser Ausführungsform bilden das Gehäuseelement 1 und der Kartuschenhalter 2 den proximalen bzw. distalen Teil des Gehäuses. Das Gehäuse kann dazu ausgelegt sein, eine sichere, korrekte und bequeme Handhabung der Medikamentenabgabevorrichtung zu ermöglichen.
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Das Gehäuseelement 1 beherbergt und schützt einen Dosiseinstellungs- und -abgabemechanismus, der in dem Gehäuseelement 1 angeordnet ist. Das Gehäuseelement 1 ist im Wesentlichen rohrförmig und weist ein Innengewinde 18 auf, das an der distalen Innenwand des Gehäuseelements 1 angeordnet ist. Beim Zusammenbau wird das Gehäuseelement 1 auf das Verbindungsstück 13 aufgeschraubt, bis das distale Ende des Gehäuseelements 1 den Anschlag 19 erreicht, so dass das Gehäuseelement 1 gewindemäßig mit dem Kartuschenhalter 2 verbunden ist. In einer alternativen Ausführungsform (nicht gezeigt) sind das Gehäuseelement 1 und der Kartuschenhalter 2 durch Anklemmmittel oder beliebige andere geeignete Verbindungsmittel verbunden.
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Der Dosiseinstellungs- und -abgabemechanismus (nicht explizit gezeigt) weist ein Knopfelement 11 auf, das dazu geeignet ist, eine Dosis eines Medikaments auszuwählen, beispielsweise durch Drehbewegung des Knopfelements 11, und die Medikamentenabgabe zu initiieren, beispielsweise durch Drücken des Knopfelements 11 distal bezüglich des Gehäuseelements 1. Eine alternative Ausführungsform des Dosiseinstellungs- und -abgabemechanismus (nicht gezeigt) kann eine Drehdosiseinstellhülse, die zur Einstellung der Dosis verwendet wird, und ein Knopfelement, das zur Abgabe verwendet wird, aufweisen.
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Der Dosiseinstellungs- und -abgabemechanismus weist eine Kolbenstange 12 auf, die in dem Gehäuseelement 1 der mit Medikamentenabgabevorrichtung angeordnet ist, wobei der Kolbenstab 12 in der distalen Richtung bezüglich des Gehäuseelements 1 bewegbar ist. Beim Vorschieben der Kolbenstange 12 in der distalen Richtung wird der Pfropfen 9 distal entlang der Innenwand der Kartusche 3 verschoben, wodurch das Medikament durch die Kanüle 20 abgeführt wird.
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Beim Zusammenbau der Medikamentenabgabevorrichtung oder Austausch von Teilen der Medikamentenabgabevorrichtung, z. B. der Kartusche 3, sind die Teile des Dosiseinstellungs- und -abgabemechanismus in einer vorbestimmten Position bezüglich der Kartusche 3 oder des Gehäuses der Medikamentenabgabevorrichtung zu positionieren. Wenn die Teile in der vorbestimmten Position positioniert sind, was einschließt, dass die Kolbenstange 12 den Pfropfen 9 berührt, so gewährleistet dies, dass bei Verwendung der Medikamentenabgabevorrichtung eine vorbestimmte Dosis abgegeben wird. Befestigungselemente (in 1 nicht gezeigt), die nachstehend beschrieben sind, sind zur Sicherung der Kartusche in ihrer vorbestimmten Position vorgesehen. Die Kartusche 3 ist gegen axiale Verschiebung, insbesondere gegenüber distale Verschiebung, gesichert, so dass der Pfropfen 9 mit der Kolbenstange 12 in Kontakt bleibt.
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2 zeigt eine Ausführungsform eines Kartuschenhalters 3. Der distale Teil des Kartuschenhalters 3 ist als Nadelansatz 14 ausgebildet, in den der Einschnürungsabschnitt 6 und die Schürze 29 der Kartusche (in 2 nicht gezeigt) eingebracht werden können. Der Nadelansatz 14 weist ein Außengewinde 16 auf, das zur Kopplung des Nadelansatzes 14 mit der Nadeleinheit 15 (in 2 nicht gezeigt) geeignet ist.
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Zwei Befestigungselemente 21 sind auf gegenüberliegenden Seiten des Nadelansatzes 14 angeordnet, was bedeutet, dass die Befestigungselemente 21 in einem Winkel von 180 Grad zueinander eingerichtet sind. In 2 ist nur eines der Befestigungselemente 21 sichtbar. Das Befestigungselement 21, das eine Außenseite 41 und eine Innenseite 42 (in 2 nicht gezeigt, aber in 3) aufweist, ist in einer Öffnung des Nadelansatzes 14 angeordnet und mit dem Nadelansatz 14 verbunden, so dass das Befestigungselement 21 radial nach innen von einer ersten Position in eine zweite Position bewegbar ist. Bei Einwirkung einer Kraft auf die Außenseite 41 des Befestigungselements 21 wird die Innenseite 42 des Befestigungselements 21 zur Kartusche 3, die in dem Kartuschenhalter 2 angeordnet ist, hin bewegt.
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In dieser Ausführungsform ist das Befestigungselement 21 flexibel und einstückig mit dem Nadelansatz 14 ausgebildet. Das Befestigungselement ist als Federarm ausgebildet. Das Befestigungselement 21 weist die Außenseite 41, die Innenseite 42 (in 2 nicht gezeigt, aber in 3) und eine Seite 43 auf, die mit dem Nadelansatz 14 verbunden ist. Eine Kante 44 des Befestigungselements 21 erstreckt sich von einem Ende der Seite 43, die mit dem Nadelansatz 14 verbunden ist, zum anderen Ende dieser Seite, wobei die Kante 43 durch einen Ausschnitt 22 von dem Nadelansatz 14 getrennt ist. Der Ausschnitt 22 kann U-förmig oder V-förmig sein oder eine beliebige Form, die zur Ausbildung des Federarms geeignet ist, aufweisen. In dieser Ausführungsform trennt der Ausschnitt das rechteckige Befestigungselement 21 von dem Nadelansatz 14. Mit anderen Worten handelt es sich bei dem Befestigungselement 21 um einen Wandteil des Nadelansatzes 14, der radial nach innen gebogen werden kann. In einer alternativen Ausführungsform (nicht gezeigt) ist das Befestigungselement 21 über ein Scharnier mit dem Nadelansatz 14 verbunden.
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Das Befestigungselement 21 weist einen ersten Vorsprung 24 auf, auf den eine Kraft einwirken kann, so dass das Befestigungselement 21 nach innen gebogen wird. In einem ersten Zustand, was bedeutet, dass die Nadeleinheit 15 nicht an dem Nadelansatz 14 befestigt ist, befindet sich das Befestigungselement in einer ersten Position, in der der erste Vorsprung 24 über den Rippen des Gewindes 16 vorsteht.
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Im zweiten Zustand ist das flexible Befestigungselement 21 dazu geeignet, die Kartusche 3 gegen axiale Verschiebung zu sichern. Beim Anbringen der Nadeleinheit 15 wird der Nadelansatz 14 in die Nadeleinheit 15 eingesetzt, wodurch die Innenwand der Nadeleinheit 15 an den ersten Vorsprüngen 24 des Befestigungselements 21 anliegt, so dass die Befestigungselemente 21 radial nach innen von den ersten Positionen in zweite Positionen gedrückt werden, in denen die ersten Vorsprünge 24 auf die Außenfläche des Gewindes 16 ausgerichtet sind.
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3 zeigt eine detaillierte Schnittansicht des distalen Teils der Kartusche 3 und des Kartuschenhalters 2, die in 2 gezeigt sind. Aus Klarheitsgründen sind die distalen Teile der Kartusche 3 und des Kartuschenhalters 2, die symmetrisch sind, lediglich oberhalb der Längsachse 50 des Kartuschenhalters 2 gezeigt.
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Der Kartuschenhalter 2 ist dazu konfiguriert, die Kartusche 3 zu halten, so dass sich der distale Teil der Kartusche 3, der die Schürze 29 einschließt, in dem Nadelansatz 14 befindet.
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Das Befestigungselement 21 ist einstückig mit dem Nadelansatz 14 ausgebildet und weist den ersten Vorsprung 24 auf, der sich radial nach außen erstreckt, wobei der erste Vorsprung 24 über den spiralförmig verlaufenden Rippen des Gewindes 16 vorsteht.
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Das Befestigungselement 21 weist ferner einen Rastabschnitt 25 auf, der an der Innenseite 42 des Befestigungselements 21 ausgebildet ist. Der Rastabschnitt 25 ist dazu konfiguriert, die Kartusche 3 gegen distale Verschiebung zu sichern, wenn das Befestigungselement 21 radial nach innen gebogen wird. Eine Ausführungsform des Rastabschnitts 25 hat ein konkaves Profil, das zu dem Profil des distalen Teils der Kartusche 3 passt, so dass der Rastabschnitt 25 hinter der Schürze 29 der Kartusche positioniert ist, was bedeutet, dass der Rastabschnitt 25 an der proximalen Kante der Schürze 29 oder des mit einem Flansch versehenen Randes 8 liegt und zumindest teilweise mit dem Einschnürungsabschnitt 6 zusammenwirkt. Teilweise zusammenwirkt bedeutet, dass der Rastabschnitt 25 sich bezüglich der Schürze 29 radial nach innen erstreckt, wenn das Befestigungselement 25 nach innen bewegt wird. In einer Ausführungsform ist die Innenseite 42 des Befestigungselements 21 abgeschrägt, so dass sie zur Knopfkante des mit einem Flansch versehenen Randes 8 passt oder weitgehend dazu passt.
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Beim Anbringen der Nadeleinheit 15 an dem Nadelansatz 14 wird der erste Vorsprung 24, der über dem Gewinde 16 vorsteht, durch die Innenwand der Nadeleinheit 15 radial nach innen gedrückt, so dass der erste Vorsprung 24 auf die Rippen des Gewindes 16 ausgerichtet ist. Die Schräge des Rastabschnitts 25 liegt hinter der Knopfkante des mit einem Flansch versehenen Randes 8, wenn das Befestigungselement radial nach innen gebogen ist, wodurch die Kartusche 3 befestigt und gegen axiale Verschiebung gesichert wird.
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4 zeigt eine detaillierte Ansicht des proximalen Teils einer Ausführungsform des Kartuschenhalters 2.
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Der proximale Teil des Kartuschenhalters 2 ist dazu konfiguriert, in das Gehäuseelement 1 (in 4 nicht gezeigt) eingesetzt zu werden. Ein durch eine spiralförmige Struktur ausgebildetes Außengewinde 17 ist an dem Verbindungsstück 13 angeordnet, das am proximalen Ende des Kartuschenhalters 2 angeordnet ist.
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Das Verbindungsstück 13 weist zwei Befestigungselemente 21 auf, die in einem Winkel von 180 Grad zueinander eingerichtet sind. In 4 ist nur eines der Befestigungselemente 21 sichtbar. Das Befestigungselement 21, das eine Außenseite 41 und eine Innenseite 42 (in 4 nicht gezeigt) aufweist, ist in einer Öffnung des Verbindungsstücks 13 angeordnet und mit dem Verbindungsstück verbunden, so dass das Befestigungselement 21 nach innen von der ersten Position in die zweite Position bewegbar ist. Somit wird bei Einwirkung einer Kraft auf die Außenseite 41 des Befestigungselements 21 die Innenseite 42 des Befestigungselements 21 zur Kartusche 3 (in 4 nicht gezeigt), die in dem Kartuschenhalter 2 angeordnet ist, hin bewegt. In dieser Ausführungsform ist das Befestigungselement 21 flexibel und einstückig mit dem Verbindungsstück 13 ausgebildet. Das Befestigungselement 21 ist als Federarm ausgebildet, der durch einen U-förmigen Ausschnitt 22 von dem Verbindungsstück 13 getrennt ist. In einer alternativen Ausführungsform (nicht gezeigt) ist das Befestigungselement über ein Scharnier mit dem Nadelansatz 14 verbunden.
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Das Befestigungselement 21 weist einen ersten Vorsprung 24 auf, auf den eine Kraft einwirken kann, so dass das Befestigungselement 21 nach innen gebogen wird. In der ersten Position, was bedeutet, dass die Nadeleinheit 15 nicht an dem Nadelansatz 14 befestigt ist, ist das Befestigungselement 21 so positioniert, dass der erste Vorsprung 24 über den Rippen des Gewindes 17 vorsteht.
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In der zweiten Position ist das flexible Befestigungselement 21 dazu geeignet, die Kartusche 3 gegen axiale Verschiebung zu sichern. Beim Anbringen des Gehäuseelements 1 an dem Verbindungsstück 13 wird das Verbindungsstück 13 in das Gehäuseelement 1 eingesetzt, wodurch die Innenwand des Gehäuseelements 1 an dem ersten Vorsprung 24 der Befestigungselemente 21 anliegt, so dass die Befestigungselemente 21 radial nach innen in die zweite Position gedrückt werden, in denen die ersten Vorsprünge 24 auf die Rippen des Gewindes 17 ausgerichtet sind.
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5 zeigt eine detaillierte Ansicht des proximalen Teils einer alternativen Ausführungsform des Kartuschenhalters 3.
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Diese Ausführungsform ähnelt derjenigen, die in 4 gezeigt ist. In dieser Ausführungsform ist das Befestigungselement als Federarm ausgebildet, der orthogonal zur Längsachse des Kartuschenhalters 3 positioniert ist. Im Gegensatz dazu hat die in 4 gezeigte Ausführungsform einen Federarm, der parallel zur Längsachse positioniert ist.
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6 zeigt eine Schnittansicht des Kartuschenhalters 2, der in 5 gezeigt ist, während der Anbringung entlang der Linie A-A'. Aus Klarheitsgründen ist nur eines der Befestigungselemente 21 in 6 gezeigt.
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6 zeigt den Kartuschenhalter 2, in den die Kartusche 3 während der Anbringung eingesetzt wird, was bedeutet, dass das Verbindungsstück 13 des Kartuschenhalters 2 durch Schrauben in das Gehäuseelement 1 eingesetzt wird. Das Gehäuseelement 1 hat den Anschlag 19 (in 6 nicht gezeigt) nicht erreicht.
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In einem ersten Zustand, bei dem es sich um den Zustand während der Anbringung handelt, ist die Innenseite 42 des Befestigungselements 21 auf die Innenwand des Verbindungsstücks 13 ausgerichtet, so dass die Kartusche 3 in den Kartuschenhalter 2 eingesetzt werden kann. Das Befestigungselement 21 weist einen ersten Vorsprung 24 auf, der über das Gewinde 17 vorsteht.
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Das Gehäuseelement 1 weist zweite Vorsprünge 31 auf, die an der Innenwand des Gehäuseelements 1 angeordnet sind. Die Positionen der zweiten Vorsprünge 31 passen zu Positionen der ersten Vorsprünge 24. Die zweiten Vorsprünge 31 sind so konfiguriert, dass die ersten Vorsprünge 24 des Befestigungselements 21 radial nach innen gedrückt werden, wenn der zweite Vorsprung 31 des Gehäuseelements 1 an dem ersten Vorsprung 24 des Verbindungsstücks 13 anliegt. Die ersten und zweiten Vorsprünge 24, 31 können abgeschrägt oder gerundet sein, so dass die zweiten Vorsprünge 31 auf die ersten Vorsprünge 24 gleiten, wenn das Gehäuseelement 2 seine Endposition erreicht, was bedeutet, dass die distale Kante des Gehäuseelements 1 den Anschlag 19 (in 6 nicht gezeigt) erreicht.
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7 zeigt eine Schnittansicht des Kartuschenhalters 2 und des Gehäuseelements 1, die in 6 gezeigt sind, nach der Anbringung.
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Das Gehäuseelement 1 hat seine Endposition erreicht. Der zweite Vorsprung 31 des Gehäuseelements 1 liegt an dem ersten Vorsprung 24 des Befestigungselements 21 an, so dass das Befestigungselement 21 radial nach innen gebogen ist, wodurch die Innenseite 42 des Befestigungselements 21 an der Kartusche 3 anliegt, so dass sie gegenüber axialer, insbesondere distaler, Verschiebung gesichert ist. In dieser Ausführungsform ist die Kartusche 3 kraftschlüssig gesichert. Mit anderen Worten übt die Innenseite 42 des flexiblen Elements 21 eine Kraft auf die Kartusche 3 aus, so dass sie in ihrer Position gehalten wird.
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In einer Ausführungsform ist die Innenseite 42 des Befestigungselements 21 aufgeraut, so dass die Reibung zwischen dem Befestigungselement 21 und der Kartusche 3 erhöht ist. In einer Ausführungsform weist die Kartusche 3 eine aufgeraute Oberfläche oder aufgeraute Abschnitte der Oberfläche, an der die Innenseite 42 des flexiblen Elements 21 anliegt, auf. In der in den 6 und 7 gezeigten Ausführungsform liegt die Innenseite 42 des flexiblen Elements 21 an dem auf der Kartusche 3 positionierten Etikett 5 an. Die Oberfläche des Etiketts 5 kann rauer sein als die Oberfläche der Kartusche 3, beispielsweise besteht die Kartusche 3 aus Glas und das Etikett 5 aus Papier.
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In einer Ausführungsform weist die Innenseite 42 des Befestigungselements 21 ein radial nach innen vorstehendes Element (in den 6 und 7 nicht gezeigt) auf, das die Radialkraft auf die Kartusche 3 ausübt. Somit wirkt die durch das nach innen gebogene Befestigungselement 21 verursachte Kraft radial auf die Kartusche 3 an dem Punkt ein, an dem das vorstehende Element die Kartusche 3 berührt.
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In dieser Ausführungsform wird die Innenseite 41 des Befestigungselements 21 zur Kartusche 3 hin gedrückt, wodurch die Kartusche 3 gegen axiale Verschiebung gesichert wird. Die Kartusche 3 wird durch Reibungsschluss gesichert. Alternativ oder zusätzlich dazu kann die Kartusche 3 durch einen Formschluss gesichert werden. In einer Ausführungsform wird die Innenseite 42 des Befestigungselements 21 in einen in der Kartusche 3 vorgesehenen Hohlraum (nicht gezeigt) gedrückt.
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Andere Ausführungsformen sind im Umfang der Ansprüche enthalten. Elemente verschiedener Ausführungsformen können zu Ausführungen kombiniert werden, die hier nicht spezifisch beschrieben sind.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Gehäuseelement
- 2
- Kartuschenhalter
- 3
- Kartusche
- 4
- Gehäuseabschnitt
- 5
- Etikett
- 6
- Einschnürungsabschnitt
- 7
- Septum
- 8
- mit Flansch versehener Rand
- 9
- Pfropfen
- 10
- Fenster
- 11
- Knopfelement
- 12
- Kolbenstange
- 13
- Verbindungsstück
- 14
- Nadelansatz
- 15
- Nadeleinheit
- 16
- Außengewinde
- 17
- Außengewinde
- 18
- Innengewinde
- 19
- Anschlag
- 20
- Kanüle
- 21
- Befestigungselement
- 22
- Ausschnitt
- 24
- Vorsprung
- 25
- Rastabschnitt
- 29
- Schürze
- 31
- Vorsprung
- 41
- Außenseite
- 42
- Innenseite
- 43
- Seite
- 44
- Kante
- 50
- Längsachse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- „Remington's Pharmaceutical Sciences“, 17. Aufl., Alfonso R. Gennaro (Hrsg.), Mark Publishing Company, Easton, Pa., USA, 1985 [0017]