-
Die Erfindung betrifft ein Ecklager nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Ein solches Ecklager ist bereits aus der
DE 8601024 U1 bekannt, welches einen am Rahmen befestigbaren Lagerbock besitzt, der in einer gabelförmigen durch zwei Wangen gebildeten Aufnahme eine horizontal verlaufenden Spindel lagert, welche in ihrem mittleren zwischen den Wangen liegenden Abschnitt ein Gewinde trägt, welches einem Ecklagerbolzen an einer Gewindebohrung desselben zugeordnet ist. Über eine Drehung der Spindel lässt sich eine horizontale Verlagerung des die Drehachse bildenden Ecklagerbolzens erreichen, beispielsweise um montagebedingte Ungenauigkeiten bei der Herstellung des Fensters oder der Türe zu kompensieren. Die Spindel ist mehrteilig ausgebildet und besteht aus einem Bolzen und einem diesem endseitig zugeordneten hülsenartigen Kopfteil, welches der Bolzen mit einem verjüngten Schaft durchgreift und an dessen Ende mittels einer plastischen Verformung fixiert wird. Das mit dem Ecklagerbolzen zusammenwirkende Gewinde ist an dem Bolzen angebracht. Der Bolzen ist einseitig mit einem Werkzeugeingriff versehen, was aufgrund der ausschließlich nur einseitigen Verwendbarkeit des Ecklagers auch ausreichend ist.
-
Nachteilig ist dabei, dass die Ausgestaltung des Ecklagers nur bei Werkstoffen des Rahmens möglich ist, bei denen eine entsprechende Ausnehmung vorgesehen werden kann. Zudem sieht die bekannte Ausgestaltung eine Herstellung des Ecklagers auf Basis eines Formkörpers vor, der zum einen einiger Nachbearbeitung bedarf und zum anderen gegenüber reinen Stanzbiegelösungen wie aus der
DE 7923914 U1 bekannte Kostennachteile mit sich bringen.
-
Bei dem letztgenannten Ecklager ist eine ebene Grundplatte mit im abgewinkelten Zustand die Wangen bildenden Ohren versehen, welche zudem mit Vorsprüngen in die Grundplatte eingreifen. Auch hierbei ist eine Spindel vorgesehen, welche den Ecklagerbolzen horizontal verlagerbar lagert. Die erforderliche Stabilität der Wangen wird durch das Eingreifen der Vorsprünge erreicht.
-
Dazu Ist allerdings eine entsprechend breite Auslegung der Grundplatte notwendig, was den Verschnitt an Blech entsprechend steigert.
-
Daher ist in der
DE 102009004262 A1 bereits vorgeschlagen worden, die Grundplatte und die Wangen getrennt von einander herzustellen und die Wangen mit daran befestigten Spindeln und Ecklagerbolzen in einem separaten Arbeitsschritt daran zu befestigen.
-
Dies setzt notwendigerweise voraus, dass die Spindel zusammen mit dem Bolzen und den Wangen montiert wird.
-
Hierzu sucht die vorliegende Erfindung eine Alternative.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe ist das entsprechend dem Oberbegriff ausgestaltete Ecklager entsprechend dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 ausgestaltet. Ein solchermaßen ausgestattetes Ecklager gestattet es, bei bereits befestigten Wangen die Gewindehülse mit dem daran befestigten Ecklagerbolzen zwischen den Wangen zu positionieren und die Spindel durch den Bolzen und das Kopfteil, welche die Gewindehülse durchsetzen zu vervollkommnen. Dies ermöglicht es zudem, die Grundplatte zusammen mit den Wangen einer oder mehreren Oberflächenbehandlungen zuzuführen, welche die Funktionstüchtigkeit oder den Gebrauchswert eines bereits montierten Ecklagerbolzens und Spindel negativ beeinflussen könnten.
-
Eine Weiterbildung sieht vor, dass die Länge der Gewindehülse annähernd dem lichten Abstand der Wangen entspricht, so dass die Wangen zum einen eine gegenseitige Abstützung erfahren und zum anderen die horizontale Verstellung wenig Spiel aufweist, da die Gewindehülse an den aufeinander zuweisenden Innenflächen der Wangen anliegt.
-
Um das Ecklager für nach rechts und links öffnende Flügel verwenden zu können und eine drehfeste Kopplung zu erreichen ist vorgesehen, dass die Bohrung des Kopfteils einen Werkzeugeingriff und einen Kragen bildend stufenförmig ausgebildet ist.
-
Um die gegenseitige Befestigung der Bestandteile vornehmen zu können hat der Bolzen an seinem freien dem Kopfteil zugeordneten Ende einen Verformungsabschnitt, der an den Stufenabsatz in verformten Zustand hintergreift.
-
Es ist ferner vorgesehen, dass Bolzen und Kopfteil an den voneinander wegweisenden Enden jeweils einen Kragen bilden, der in einer Stufensenkung der Wangen aufgenommen ist, da hierdurch eine axiale Unverschiebbarkeit der Spindel sichergestellt ist.
-
Um die Verstellbarkeit von jeder Seite des Ecklagers zu gewährleisten ist vorgesehen, dass der Bolzen einen Werkzeugeingriff aufweist.
-
Es ist auch vorgesehen, dass die Bohrung der Gewindehülse eine abgestufte Bohrung ist, deren durchmesserkleinster Mittelbereich dem Durchmesser des Schaftes des Bolzens angepasst ist, um eine axiale Kopplung des Bolzens und der Gewindehülse zu erreichen.
-
Schließlich ist noch vorgesehen, dass der durchmesserkleinste Mittelbereich der Gewindehülse und zumindest der diesem im montierten Zustand zugeordnete Schaft des Bolzens einen Mehrkantquerschnitt aufweisen, so dass eine drehfeste Verbindung erreicht werden kann.
-
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Zeichnungen. Es zeigt
-
1a bis 1c ein Ecklager in einer Drauf-Unter- und Seitenansicht,
-
2 ein Ecklager nach 1a bis 1c in einer Explosionsdarstellung,
-
3 einen Schnitt entlang der Linie III-III in 1a in vergrößertem Maßstab,
-
4 eine Einzelteildarstellung der Gewindehülse in vergrößertem Maßstab,
-
5 eine Einzelteildarstellung des Bolzens in vergrößertem Maßstab, und
-
6 eine Einzelteildarstellung des Kopfteils in vergrößertem Maßstab.
-
Der in den 1a bis 1c dargestellte Ecklagerbock 1 hat eine Basisplatte 2 von der zwei Wangen 3, 4 vorstehen, so dass der Ecklagerbock 1 in diesem Bereich einen U-förmigen Querschnitt erhält. Die Wangen 3, 4 lagern eine Spindel 5, der ein Ecklagerbolzen 6 an einem Gewindeauge 7 mittels eines Gewindes 8 zugeordnet ist. Dem zur Folge führt eine Schwenkbewegung der Spindel 5 zu einer Verlagerung des Ecklagerbolzens 6 entlang der Achse III-III in 1a.
-
Um die Basisplatte 2 aus einem langgestreckten Stahlband entsprechend der Breite der Basisplatte 2 an deren größten Breite durch Stanzen unter Vermeidung von Stanzschrott herstellen zu können, sind die Flanschen 3, 4 nicht einteilig mit der Basisplatte 2 ausgelegt sondern werden getrennt von dieser hergestellt. Zur Verbindung mit der Basisplatte 2 sollen diese miteinander verschweißt werden. Damit nun die Spindel 5 im Anschluss an die Befestigung der Flanschen 3, 4 montiert werden kann, ist die Spindel mehrteilig ausgebildet.
-
Aus der 2 gehen die Einzelbestandteile des Ecklagerbocks 1 hervor. Es ist ersichtlich, dass die Spindel 5 aus einem Bolzen 9 einem Kopfteil 10 und einer das Gewinde 8 aufweisenden Gewindehülse 11 bestehen.
-
In Verbindung mit der 3 wird dabei deutlich, dass der Bolzen 9 mit einem Schaftende 12 einen Kragen 13 in einer Bohrung 14 des Kopfteils 10 hintergreift. Dazu bildet das Schaftende 12 einen Verformungsabschnitt, der plastisch verformbar ist und dann den Kragen 13 in dem als Werkzeugeingriff 16 ausgebildeten durchmessererweiterten Bohrungsabschnitt hintergreift. In der 3 wird auch deutlich, dass das Kopfteil 10 im Wesentlichen hülsenförmig ist und mit einem flanschartigen Kragen 17 in einer Stufensenkung 18 des Flanschs 3 bündig mit diesem abschließt. Auch der Bolzen 9 weist einen derartigen Kragen 19 auf, der einer Stufensenkung 20 des Flanschs 4 zugeordnet ist.
-
Zusammen mit der 4 ergibt sich aus der 3 noch, dass die Länge der Gewindehülse 11 zum einen annähernd dem lichten Abstand der Wangen 3, 4 entspricht und dass die die Bohrung 21 der Gewindehülse 11 eine abgestufte Durchgangsbohrung ist.
-
Die Bohrung 21 erhält dadurch eine taillierte Form, deren eingeschnürter Mittenbereich 22 in Längsrichtung symmetrisch angeordnet ist. Ausweislich der 3 sind die sich an den verengten Mittenbereich 22 anschließenden Stufenbohrungen 23, 24 so bemessen, dass der Bolzen 9 und das Kopfteil 10 mit einem Bund 25, 26 in die Gewindehülse 11 teilweise eintauchen. Die Bohrung 21 ist in dem Mittenbereich 21 mit einer Mehrkantaufnahme 27 versehen, deren Abmessung und Form eine formschlüssige Schwenkkopplung mit dem als Mehrkant ausgebildeten Schaft 28 (5) des Bolzens 9 ermöglicht.
-
Da das in dem Werkzeugeingriff 16 verformte Schaftende 12 eine drehfeste Verbindung des Kopfteils 10 und des Bolzens 9 bewirkt, folgt daraus eine drehfeste Verbindung des Bolzens 9, des Kopfteils 10 und der Gewindehülse 11, so dass die zur Horizontalverstellung des Ecklagerbolzens 6 erforderliche Drehbewegung sowohl über das Kopfteil 10 wie auch den Bolzen 9 mittels eines entsprechenden Werkzeugs über die Werkzeugeingriffe 15, 16 eingeleitet werden können.
-
Aus der 5 gehen Einzelheiten des Bolzens 9 hervor. Es ist ersichtlich, dass der Bolzen 9 pilzförmig abgestuft ist und sich ausgehend von den Kragen 19 und einen ersten sich daran anschließenden Bund 26, der entsprechend der Dicke der Wangen 3, 4 bemessen ist bis zu dem Schaftende 12 hin verjüngt. Dies erlaubt eine kostengünstige Herstellung des Bolzens 9 als Schlagteil aus einem Draht.
-
Das in der 6 dargestellte Kopfteil 10 ist, ebenfalls als sich zunehmend in der Wandstärke reduzierende Hülse ausgebildet.
-
Zusammenfassend ergibt sich für das Ausführungsbeispiel nach der 3, dass die Spindel 5 aus zumindest einem pilzförmigen Bolzen 9 sowie einem diesem zugeordneten hülsenartigen Kopfteil 10, in das der Bolzen 9 mit dem sich verjüngenden Schaftende 12 eingreift und der Gewindehülse 11 besteht, wobei der Bolzen 9 und das Kopfteil 10 drehfest miteinander und der Gewindehülse 11 gekoppelt sind.
-
Abweichend davon kann vorgesehen werden, dass der Bolzen 9 durch einen separaten Sechskantstift und ein zweites Kopfteil 10 ersetzt wird, wobei dem Sechskantstift beidendig jeweils ein Kopfteil analog zu dem Kopfteil 10 zugeordnet wird. Dadurch wird die Stückzahl der Kopfteile erhöht und der Sechskantstift kann als einfacher Drahtabschnitt kastengünstig hergestellt werden.
-
Die Montage des in den 1 bis 6 dargestellten Ecklagerbocks 1 kann dabei wie folgt erfolgen: in einem ersten Arbeitsschritt werden Basisplatte 2 und Wangen 3, 4 z. B. durch einen Schweißvorgang miteinander verbunden. Diese Baueinheit kann sodann oberflächenbehandelt werden. Ein weiterer Arbeitschritt sieht vor, die Gewindehülse 11 mit dem daran zuvor angebrachten Ecklagerbolzen 6 zwischen den Wangen 3, 4 zu platzieren. Schließlich werden im letzten Montageschritt der Bolzen 9 und das Kopfteil 10 platziert und durch plastische Verformung des Schaftendes 12 drehfest aneinander befestigt.
-
Im Falle der Ausführung mit dem hier nicht näher dargestellten Sechskantstift erfolgt die Festlegung durch beidendiges Verformen. Alternativ dazu kann eines der Enden des Seckskantstiftes bereits mit einem Sechskantkopf versehen sein, der den Kragen 13 hintergreift und eine Drehmitnahme durch Formschluss mit dem Werkzeugeingriff 16 bewirkt.
-
Es kann dabei noch vorgesehen sein, dass der Bund 25 des Kopfteils 10 bei dem insbesondere letztgenannten Ausführungsbeispiel bereichsweise ebenfalls als Mehrkant ausgeformt ist, der in der Gewindehülse 11 einer Mehrkantbohrung zugeordnet ist, so dass die drehfeste Kopplung dadurch verstärkt wird.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Ecklagerbock
- 2
- Basisplatte
- 3
- Wange
- 4
- Wange
- 5
- Spindel
- 6
- Ecklagerbolzen
- 7
- Gewindeauge
- 8
- Gewinde
- 9
- Bolzen
- 10
- Kopfteil
- 11
- Gewindehülse
- 12
- Schaftende
- 13
- Kragen
- 14
- Bohrung
- 15
- Werkzeugeingriff
- 16
- Werkzeugeingriff
- 17
- Kragen
- 18
- Stufensenkung
- 19
- Kragen
- 20
- Stufensenkung
- 21
- Bohrung
- 22
- Mittenbereich
- 23
- Stufenbohrung
- 24
- Stufenbohrung
- 25
- Bund
- 26
- Bund
- 27
- Mehrkantaufnahme
- 28
- Schaft
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 8601024 U1 [0001]
- DE 7923914 U1 [0002]
- DE 102009004262 A1 [0005]