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Als Effektkarten werden Karten bezeichnet, bei denen insbesondere durch Betätigung eines Betätigungselements durch einen Betrachter ein bestimmter optischer Effekt beispielsweise in Form einer Bewegung eines Bewegungselements, dem Erscheinen eines Bildelements oder ähnlichem erfolgt. Derartige Effektkarten werden beispielsweise im Rahmen von Werbemailings an bestehende oder potentielle Kunden versandt, um diese auf ein bestimmtes Produkt aufmerksam zu machen.
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Aus dem Stand der Technik ist eine Effektkarte bekannt, die ein Basiselement mit einem Sichtfenster aufweist, das in Richtung eines Betrachters gerichtet ist. Die Effektkarte weist ein ausziehbares Bildelement auf, das durch den Betrachter aus dem Basiselement herausgezogen werden kann. Das Basiselement weist verschiedene Sichtfenster auf, in denen in Abhängigkeit vom Herausziehen des Bildelements aus dem Basiselement verschiedene Bilder auf dem Bildelement sichtbar sind.
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Eine derartige Effektkarte weist keinen besonderen Überraschungseffekt auf, da dem Betrachter unmittelbar klar ist, dass die sich bewegenden Bilder, die durch die Sichtfenster sichtbar sind, Teil des Bildelements sind, das er selbst aus dem Basiselement herauszieht.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Effektkarte bereitzustellen, mit der ein überraschenderer Effekt beim Betrachter erzielt werden kann und mit der eine größere Anzahl verschiedener Bilder betrachtet werden können.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1.
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Die erfindungsgemäße Effektkarte weist ein Basiselement auf, das ein in Richtung eines Betrachters geachtetes Sichtfenster aufweist. Die Effektkarte ist vorzugsweise aus dickerem Papier oder Pappe ausgebildet. Die Effektkarte weist ferner mindestens zwei Ausziehelemente auf, die durch einen Betrachter aus dem Basiselement ausziehbar sind. Bei nicht ausgezogenen Ausziehelementen ist ein auf dem Basiselement angebrachtes erstes Bildelement durch das Sichtfenster sichtbar. Dieses erste Bildelement kann entweder unmittelbar auf dem Basiselement angebracht sein oder aber auf einem gesonderten Element, das mit dem Basiselement verbunden ist.
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Erfindungsgemäß ist bei ausgezogenem Ausziehelement ein auf dem jeweiligen Ausziehelement angebrachtes Bildelement durch das Sichtfenster sichtbar. Wird somit beispielsweise durch den Betrachter das erste Ausziehelement aus dem Basiselement herausgezogen, so ist durch das Sichtfenster das Bildelement des ersten Ausziehelements sichtbar. Entsprechend verhält es sich mit dem zweiten und ggf. dritten Ausziehelement.
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Die erfindungsgemäße Effektkarte bietet somit den Vorteil, dass bei einem Ausziehen der einzelnen Ausziehelemente besonders überraschende Effekte beim Betrachter erzielt werden können. Ist keines der Ausziehelemente ausgezogen, sieht der Betrachter ein erstes Bildelement, von dem er allerdings nicht weiß, auf welchem der Elemente dieses angebracht ist. Beim Herausziehen eines der Ausziehelemente schiebt sich ein anderes Bildelement vor das erste Bildelement. Dieses Bildelement kann beispielsweise einen semantischen Zusammenhang zu einem Aufdruck auf einer Grifflasche aufweisen, an der der Betrachter das jeweilige Ausziehelement aus dem Basiselement herauszieht. Schiebt der Betrachter das herausgezogene Ausziehelement wieder in das Basiselement hinein, kann er ein weiteres Ausziehelement herausziehen, wodurch ein anderes Bildelement im Sichtfenster sichtbar wird.
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Durch die erfindungsgemäße Effektkarte können somit mehrere Bildelemente für den Benutzer sichtbar gemacht werden, wodurch ein besonderer überraschender Effekt erzielt werden kann. Die erfindungsgemäße Effektkarte erlaubt eine viel komplexere Darstellung als bisher aus dem Stand der Technik bekannte Effektkarten.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Effektkarte genau drei Ausziehelemente auf. Hierdurch wird eine ausreichend komplexe Darstellung verschiedener Bildelemente ermöglicht. Gleichzeitig wird ein zu komplexer Aufbau der Effektkarte verhindert, da bei mehr als drei Ausziehelementen die Realisierung einer solchen Effektkarte sehr aufwendig bzw. unmöglich wird. Beispielsweise wird es dann sehr schwierig und aufwendig die entsprechenden Anschlag- und Führungselemente an einer geeigneten Stelle anzubringen. Alternativ kann die Effektkarte aber auch 4, 5, 6 Ausziehelemente oder mehr aufweisen.
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Bevorzugt weist das Basiselement ein Frontelement und ein Rückenelement auf, zwischen denen die Ausziehelemente angeordnet sind. Durch das Frontelement und das Rückenelement ist das Basiselement somit in Form eines Umschlags ausgebildet, innerhalb dessen die Ausziehelemente übereinander angeordnet sind. Die Ausziehelemente sind hierbei derart flach ausgebildet, dass dem Betrachter nicht bewusst ist, dass innerhalb der Effektkarte mehrere Elemente angeordnet sind.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weisen die Ausziehelemente jeweils ein Sichtfenster auf. Dieses kann beispielsweise die gleichen oder etwas größere Abmessungen wie das Sichtfenster des Basiselements aufweisen. Bei nicht ausgezogenen Ausziehelementen ist durch alle Sichtfenster der Ausziehelemente und durch das Sichtfenster des Basiselements das auf dem Basiselement angeordnete erste Bildelement sichtbar.
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Bei ausgezogenem zweiten Ausziehelement, das beispielsweise hinter dem ersten Ausziehelement sein kann, ist bevorzugt das Bildelement des zweiten Ausziehelements durch das Sichtfenster des ersten Bildelements und ferner durch das Sichtfenster des Basiselements für den Betrachter sichtbar. Entsprechend kann bei ausgezogenem dritten Ausziehelement, das hinter dem ersten und zweiten Ausziehelement angeordnet ist, das Bildelement des dritten Ausziehelements durch das Sichtfenster des zweiten und ersten Ausziehelements und ferner durch das Sichtfenster des Basiselements für den Betrachter sichtbar sein.
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Es ist bevorzugt, dass das Sichtfenster des Basiselements geringfügig kleinere Abmessungen aufweist als die einzelnen Sichtfenster der Ausziehelemente, so dass der Betrachter nicht bemerkt, dass er beispielsweise gerade das Bildelement des dritten Ausziehelements durch mehrere Sichtfenster (nämlich denen des ersten und zweiten Ausziehelements) hindurch betrachtet. Der Betrachter bemerkt somit nicht den komplexen Aufbau der erfindungsgemäßen Effektkarte, sondern bemerkt lediglich den Effekt, dass beim Ausziehen des jeweiligen Ausziehelements jeweils ein unterschiedliches Bild sichtbar wird.
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Bevorzugt sind zwischen den einzelnen Ausziehelementen Gleitelemente angeordnet, die in einem Abschnitt der Ausziehelemente ein gegenseitiges Berühren der Ausziehelemente verhindern. Hierdurch kann verhindert werden, dass beispielsweise beim Ausziehen des ersten Ausziehelements das zweite oder dritte Ausziehelement durch die auftretende Reibung zwischen den einzelnen Ausziehelementen mitgenommen werden. Es wird somit sichergestellt, dass beim Herausziehen eines bestimmten Ausziehelements ausschließlich dieses Ausziehelement aus dem Basiselement herausgezogen wird uns somit nur das entsprechende Bild für den Betrachter sichtbar wird. Bevorzugt sind die Gleitelemente streifenförmig ausgebildet. Weiterhin können die Gleitelemente in einem oberen und unteren Randbereich der Ausziehelemente angeordnet sein, so dass zwischen zwei Ausziehelementen jeweils ein oberes und eine unteres Gleitelement angeordnet sind. Durch den Aufbau der Effektkarte, die beispielsweise in diesem oberen und unteren Bereich eine Verklebung zwischen dem Frontelement und dem Rückenelement aufweisen kann, treten in diesen Bereichen die größten Reibkräfte auf, so dass es ausreicht, die Gleitelemente in diesen Bereichen vorzusehen, während die Reibkräfte in einem mittleren Abschnitt der Effektkarte nicht so groß sind, dass der Einsatz eines weiteren Gleitelements notwendig ist.
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Besonders bevorzugt sind die Gleitelemente einstückig mit dem Basiselement ausgebildet. Dies bedeutet, dass die Gleitelemente aus einem einzigen Werkstück zusammen mit dem Basiselement ausgebildet sind. Hierbei kann es sich beispielsweise um einen Papier- oder Pappbogen handeln, der ausgestanzt oder ausgeschnitten wird und aus dem gleichzeitig das Basiselement und die Gleitelemente ausgebildet werden. Die Gleitelemente werden bevorzugt durch entsprechendes Falten in ihre gewünschte Position innerhalb des Basiselements gebracht.
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Es ist weiterhin bevorzugt, dass das Basiselement mindestens ein erstes Anschlagelement aufweist und jedes Ausziehelement mindestens ein zweites Anschlagelement aufweist, Diese wirken derart zusammen, dass durch ein gegenseitiges Anschlagen dieser Anschlagelemente aneinander das Ausziehen der Ausziehelemente aus dem Basiselement begrenzt wird. Es wird somit verhindert, dass die Ausziehelemente durch den Betrachter soweit aus dem Basiselement herausgezogen werden, dass sie aus diesem herausfallen können. Bevorzugt weist jedes Ausziehelement jeweils zwei Anschlagelemente, nämlich ein oberes und ein unteres Anschlagelement auf. Entsprechend kann das Basiselement ebenfalls ein oberes und ein unteres Anschlagelement aufweisen.
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Weiterhin ist es bevorzugt, dass jedes Ausziehelement ein Greifelement aufweist, an dem es bei nicht ausgezogenen Ausziehelement durch einen Betrachter gegriffen und aus dem Basiselement herausgezogen werden kann. Hierbei können die Greifelemente der einzelnen Ausziehelemente registerartig hintereinander angeordnet sein. Es ist bevorzugt, dass die Greifelemente auch bei nicht ausgezogenen Ausziehelementen aus dem Basiselement hervorstehen und somit für den Betrachter sichtbar sind.
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Weiterhin ist bevorzugt, dass jedes Ausziehelement ein oberes und ein unteres Führungselement zum Führen des Ausziehelements innerhalb des Basiselements beim Herausziehen des Ausziehelements aufweist. Hierdurch kann ein Verkanten des Ausziehelements innerhalb des Basiselements vermieden werden.
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Ferner ist es bevorzugt, dass die Ausziehelemente beim Herausziehen aus dem Basiselement durch eine schlitzförmige Öffnung im Basiselement herausziehbar sind, die als zusätzliche Führung der Ausziehelemente im Basiselement dient. Die Ausziehelemente werden somit bevorzugt durch ein eigenes oberes und unteres Führungselement und ferner durch die schlitzförmige Öffnung im Basiselement geführt.
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Im Folgenden werden bevorzugte Ausführungsform der Erfindung anhand von Figuren erläutert.
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Es zeigen:
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1a–d Schrägansichten einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Effektkarte, wobei jeweils ein anderes Ausziehelement ausgezogen ist,
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2 ein aufgeklapptes Basiselement mit herausgenommenen Ausziehelementen,
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3a–c ein erstes, zweites und drittes Ausziehelement,
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4 eine Stanzvorlage einer Ausführungsform des Basiselements 10 in vollständig aufgeklappter Farm.
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In 1a ist erkennbar, dass durch das Sichtfenster 14 das erste Bildelement 18, das auf dem Basiselement 12, nämlich auf der Innenseite seines Rückenelements, angebracht ist, sichtbar ist. Auf der rechten Seite der Effektkarte 10 sind die Greifelemente 32a, 32b, 32c der Ausziehelemente 16a, 16b, 16c sichtbar. Die Frontfläche der Effektkarte 12 wird durch das Frontelement 12a gebildet.
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Gemäß 1b ist das erste Ausziehelement 16a durch die schlitzförmige Öffnung 36 im Basiselement 12 herausgezogen worden, so dass das Bildelement 20a des ersten Ausziehelements 16a durch das Sichtfenster 14 des Basiselements 12 sichtbar ist. Das Bildelement 20a auf dem Basiselement 16a ist in 3a dargestellt.
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In 1c ist sichtbar, dass das zweite Ausziehelement 16b durch die schlitzförmige Öffnung 36 des Basiselements 12 vollständig herausgezogen wurde. Hierbei wurde das erste Ausziehelement 16a wieder vollständig in das Basiselement 12 hineingeschoben. Wie in 1c erkennbar ist, ist nun das Bildelement 20b des zweiten Ausziehelements 16b (siehe 3b) durch das Sichtfenster 22a des ersten Ausziehelements 16a und das Sichtfenster 14 des Basiselements 12 sichtbar.
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Entsprechend ist in 1d das dritte Ausziehelement 16c ausgezogen, so dass das Bildelement 20c dieses dritten Ausziehelements 16c durch das Sichtfenster 22b des zweiten Ausziehelements 16b, das Sichtfenster 22a des ersten Ausziehelements 16a und das Sichtfenster 14 des Basiselements 12 sichtbar ist.
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In den 3a–c sind ferner die Anschlagelemente 30a, 30b, 30c, 30a', 30b', 30c' an den einzelnen Ausziehelementen 16a, 16b, 16c sichtbar. Ferner sind an jedem Ausziehelement 16a, 16b, 16c jeweils ein oberes Führungselement 34a, 34b, 34c und ein unteres Führungselement 34a', 34b', 34c' sichtbar. Diese sind vorzugsweise dreieckförmig ausgebildet.
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In 2 ist ein aufgeklapptes Basiselement 12 dargestellt. Hierbei wurde das Frontelement 12a nach rechts geklappt, so dass die gesamte Innenseite des Rückenelements 12b sichtbar ist. Ferner sind die Anschlagelemente 28a, 28b sichtbar, die mit den Anschlagelementen 30a, 30a' (bzw. 30b, 30b' oder 30c, 30c') zusammenwirken, um ein übermäßiges Herausziehen der Ausziehelemente aus dem Basiselement zu verhindern.
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Ferner sind in 2 die Trennelemente 24a, 24b sichtbar. Bei zusammengesetzter Effektkarte befinden sich diese zwischen dem ersten Ausziehelement 16a und dem zweiten Ausziehelement 16b. In 2 nicht sichtbar sind die hinter diesen Trennelementen 24a, 24b liegenden weiteren Trennelemente 26a, 26b, die bei zusammengesetzter Effektkarte 10 zwischen dem zweiten Ausziehelement 16b und dem dritten Ausziehelement 16c angeordnet sind.
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Entlang der oberen und unteren Kante sind das Frontelement 12a und das Rückenelement 12b des Basiselements 12 miteinander verklebt. Im Rückenelement 12b sind ferner zwei Schlitze 38a, 38b ausgebildet, in die zwei Laschen des Deckelelements 12c eingreifen können, so dass die Effektkarte als Selfmailer ausgebildet sein kann.
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In 4 ist eine vollständig aufgeklappte Stanzvorlage des Basiselements 12 dargestellt, das bevorzugt aus einem einzigen Stück Pappe oder Papier hergestellt wird. Hierbei ist sichtbar, dass die Gleitelemente 24a, 24b, 26a, 26b einstückig mit dem Basiselement 12 ausgebildet sind. Bei zusammengesetzter Effektkarte 10 werden die Gleitelemente entlang der gestrichelten Linien 42a, 42b gefaltet.
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Das Basiselement 12 weist einen Deckel 12c auf, der bei zusammengesetzter Effektkarte 10 über das Frontelement 12a geklappt und verschlossen werden kann.