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Mehrteilige Karten, Glückwunschkarten, Menükarten, Tischkarten, Spielzeug-,
Reklame-, Scherzartikel od. dgl. Die Erfindung betrifft Erzeugnisse wie Glückwunschkarten,
Menükarten, Tischkarten, Spielzeug, Reklame- und Scherzartikel, Bilderbücher, Informations-
und Unterrichtsmaterial usw. aus Folienmaterial, vor allem aus Papier, aber auch
aus anderem Material, wie z. B. Kunststoffen. Erzeugnisse wie die genannten werden
neuerdings häufig mit räumlicher Bildwirkung hergestellt und in dieser Form als
konfektionierte Artikel bezeichnet, im Gegensatz zum gewöhnlichen ebenen Druckerzeugnis.
Die in Rede stehenden räumlichen Bildwirkungen werden meistens durch Aufkleben ausgestanzter
Teile auf den Bildhintergrund bewirkt, zuweilen aber auch durch doppelkartenförmige
Anordnungen, bei denen beim Aufschlagen des Deckteiles hebelartige Bildteile zum
Hervortreten gebracht werden. Anordnungen wie die letztgenannten sind beispielsweise
in der deutschen Patentschrift 83,4949 und in der USA.-Patentschrift a 415 501 beschrieben
worden. Diese und andere bisher bekanntgewordene Ausgestaltungen erfordern indessen
entweder, wie die Anordnung der genannten deutschen Patentschrift, reichliche Klebarbeit,
wobei die genaue Aufeinanderpassung der zu klebenden Eintelteile ein besonders hohes
Maß an Sorgfalt und damit an kostspieligem Arbeitsaufwand notwendig macht, oder
aber es wird, wie bei der Anordnung der USA.-Patentschrift, ein nicht minder hohes
Maß von Sorgfalt und Arbeitsaufwand beim Abfalten der zahlreichen Doppelstegfalten
nötig,
besonders wenn etwas kompliziertere, einander übergreifende Darstellungsanordnungen
gewählt werden.
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Im folgenden soll nun eine Anordnung beschrieben werden, die mit wesentlich
einfacher durchzuführenden Falt- und Klebarbeiten vollkommenere Bildwirkungen zu
erzielen gestattet. Im weselztlichen unterscheidet sich dabei die erfindungsgemäße
Anordnung von denen der genannten Patentschriften in folgender Weise: i. Bei der
erfindungsgemäßen Anordnung handelt es sich um eine beliebige Anzahl frei stehender
Bildteile, die sich beim Öffnen des einer Doppelkarte ähnlichen Gebildes auf einem
-gleichzeitig sich entfaltenden Gehäuse erheben. Durch diese Konstruktion ist es
möglich, eine zuverlässige Hebelwirkung selbst bei Verwendung von - nur wenig steifem
Material zu erzielen und überdies des Effektes eines kastenförmigen Sockels teilhaftig
zu werden. Im Gegensatz hierzu ist bei der Anordnung gemäß der obenerwähnten deutschen
Patentschrift die Verwendung eines Kartons erheblicher Steifheit notwendig, der
überdies an den beanspruchten Hebelstellen noch einer weiteren kräftigen, aufgeklebten
Versteifung bedarf, um ein Knicken der Hebelteile zu vermeiden. Zumal das Kleben
der Hebelteile mit ihren Versteifungen erfordert eine erhebliche Arbeitsgenauigkeit,
also eine Arbeit, die bei der erfindungsgemäßen Anordnung mit ihren wenigen Klebstellen
an überdies durch einfache Faltung automatisch genau aufeinanderfallenden Punkten
in Wegfall kommt.
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2. Hinsichtlich der Anordnung der obenerwähnten USA.-Patentschrift
dagegen unterscheidet sich die erfindungsgemäße Anordnung durch die frei stehenden
Bildteile, während bei der amerikanischen Anordnung die Bildteile durch Streifen
mit dem Hintergrund bzw. mit im Hintergrund stehenden Bildteilen verbunden sind.
Dies bedeutet für viele Darstellungen nicht nur eine wesentliche Beeinträchtigung
der Bildwirkung, sondern erfordert, wie bereits oben erwähnt, infolge der doppelseitigen
Abhängigkeit der Bildteile eine wesentlich größere Arbeitssorgfalt als das einfache
Falten der frei stehenden Bildteile gemäß der vorliegenden Erfindung. Dieser Unterschied
kommt nicht zuletzt in den wesentlich niedrigeren Ausschußzahlen zum Ausdruck, die
sich im Vergleich mit der amerikanischen Ausgestaltung bei der erfindungsgemäßen
Anordnung in der Massenherstellung praktisch ergeben haben.
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Der Grundgedanke der vorliegenden Erfindung soll nun an Hand der Zeichnung
von verschiedenen Anwendungsbeispielen im einzelnen wiedergegeben werden. Er besteht,
allgemein gesprochen, darin, daß die dem Beschauer zugewendete Fläche des schon
erwähnten, flach faltbaren Gehäuses dazu dient, in Schlitzen gelagerte, hebelartige
Bildteile um diese Schlitze als Lager eines doppelarmigen Hebels schwingen zu lassen,
und zwar entweder jeweils zum Aufstellen des Bildes ein einziges -Mal (bei den im
folgenden als Aufstellbilder bezeichneten Gegenständen) oder jeweils fortlaufend
während der Bildbetrachtung, und zwar durch Hinundherbewegen des bildtragenden Schichtteiles,
um auf diese Weise einen Betrachtungseffekt der Bewegung zu erzielen (bei den im
folgenden als Bewegungsbilder bezeichneten Gegenständen).
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Zunächst sei an Hand der Fig.I mit V das Grundsätzliche der Anordnungen
für Aufstellbilder noch näher erläutert. Die Fig.I zeigt einen bedruckten und mit
Stanzschnitten versehenen Folienstreifen, der durch Faltung in die vier Felder
A, B,
C, D gegliedert wird. Diese Felder kommen im fertigen Gebilde
in der Reihenfolge A, B, C, D
derart als Schichten übereinander zu liegen,
daß A zur obersten Schicht (Deckteil) wird. Die mit i-2, 3-4 ... 1(9-2o bezeichneten
gestrichten Linien stellen die die Faltung bestimmenden Knicklinien dar. Die Doppellinien
a-b, c-d ... i-k deuten die schon erwähnten Schlitze an; sie korrespondieren
mit dein Deckteil A und den übrigen Bildteilen (im Beispiel drei an der Zahl: D1,
D2, D3). Durch die Schlitze werden bei der Montage der Deckteil und die Bildteile
gesteckt, und zwar Dl durch e-f, D2 durch g-h, D3 durch i-k, A erst durch
d-b und dann durch c-d. Die Faltung erfolgt gemäß der schematischen Darstellung
von Fig. II bzw. III, von denen die erstere den halbgeöffneten und die letztere
den vollgeöffneten Gegenstand wiedergibt. Dabei ist hinsichtlich der Flügel A, und
A2 zu beachten, daß sie natürlich auch in Wegfall kommen können, daß sie aber, wenn
vorhanden, längs den Knicklinien i-2 und 3-q. eingeschlagen werden, um den Deckteil
A durch die Schlitze a-b und c-d führen zu können; nach dieser Maßnahme können die
Flügel wieder in ihre ursprüngliche Lage gebracht werden oder auch zur plastischen
Bereicherung des Hintergrundes eingeschlagen bleiben. An Fig. II und III wird auch
erkennbar, wie eine Bewegung der Schicht A die Stellung der Schichten
B und C zueinander verändert und damit mittelbar auf die hebelartigen Bildteile
Dl, D2, D3 wirkt. Zum sicheren Funktionieren ist dabei eine Anordnung getroffen,
die aus Fig. I hervorgeht; die Bildteile in Hebelform weisen nämlich jeweils einen
Sockelstreifen auf, dessen Länge 15-16, 17-1s. 19-2o jeweils größer ist als die
des zu dein Bildteil gehörigen Schlitzes e-f, g-h, i-k und dessen Breite der Entfernung
7-9 bzw. 11-13 entspricht. Dadurch wird erreicht, daß die hebelartigen Bildteile
beim fertig gefalteten Artikel in ihren Schlitzen nur bis zur Oberkante des Sockelstreifens
eindringen können, um dann in dieser Stellung hebelartig voll der schlitztragenden
Schicht C abzuschwingen.
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Fig. IV gibt die schematische und Fig. V die perspektivische Ansicht
eines Beispiels der erfindungsgemäßen Gegenstände, und zwar im geöffneten Zustand.
Hier ist außer den vier Schichtteilen A bis D noch ein an die Schicht
A anschließender Anhang E dargestellt, der zur Bereicherung des Hintergrundes,
gleichzeitig aber auch als Briefverschlußklappe für das flach gefaltete Gebilde
dienen kann. (Ferner ist in den beiden Figuren noch am Gehäusevorderrand ein Ausschnitt
Z und eine zur Schicht-D gehörige Zunge D,
erkennbar, von denen
noch weiter unten im Zusammenhang mit der Ausführung des Erfindungsgegenstands in
Form von Bewegungsbildern die Rede sein wird.) Zunächst sei noch bemerkt, daß die
Gesamtheit der Einzelschichten durchaus nicht aus einem einzigen Stück bestehen
muß. Beispiele hierfür geben die Fig. VII mit IX in schematischer Seitenansicht.
Hier sind die Schichten A, B, C, D statt aus einem einzigen Stück des verwendeten
Materials aus zweien gebildet worden, und zwar zeigt Fig. VII eine Zusammenfassung
der ersten und zweiten sowie der dritten und vierten Schicht zu je einem Stück;
Fig. VIII zeigt dies für die erste und vierte sowie zweite und dritte Schicht, Fig.
IX für die erste und dritte sowie zweite und vierte Schicht. Solche Aufteilungen
ermöglichen es, auf wirtschaftliche Weise besondere Betrachtungseffekte zu erzielen,
erstens dadurch, daß die beiden Teilstücke aus verschiedenem Material hergestellt
werden, und zweitens dadurch, daß die Teilstücke bei getrennter Herstellung mit
einer jeweils verschiedenen Anzahl von Farben und/oder mit Farben, die verschiedenen
Farbskalen angehören, bedruckt werden, so daß im fertigen Artikel z. B. der Eindruck
eines Achtfarbendruckes erzielt wird mit Einzelteilen, die nur im Vierfarbendruck
hergestellt sind.
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Bei der oben als Bewegungsbilder erwähnten Form des Erfindungsgegenstands
ist die Schicht D als loses und mit genügendem Spielraum eingelegtes Blatt ausgebildet,
das gemäß den Fig. IV und V durch den Ausschnitt Z mit einer Zunge D4 greift, durch
die der Bewegungseffekt der Bildteile in Hebelform (hier: D1, D2, D3) mechanisch
bewirkt werden kann. Gleichzeitig läßt Fig. IV hinsichtlich der Schicht A eine Anordnung
erkennen, bei der die Verbindung des Gesamtgebildes nicht durch Durchstecken der
Schicht A durch Schlitze a-b und c-d erfolgt, sondern durch Verkleben (oder
Verfalzen, Vernadeln usw.) mit der rückwärtigen, in Fig. I mit den Punkten 11-12,
13-I4 umschriebenen Schmalseite des Gehäuses. Die Ausbildung der Schicht D als Einzelblatt
kann im übrigen auch bei Aufstellbildern erfolgen, wenn dieses Blatt ohne Spielraum
im Gehäuse sitzt oder, etwa durch Kleben, in seiner Lage festgehalten wird. Im Falle
der Bewegungsbilder mit lose eingelegter Schicht D kann die Anordnung der hebelartigen
Bildteile und damit die Bewegungsrichtung auch um 9o Bogengrade versetzt sein, wie
dies in Fig. VI dargestellt ist. (Das Beispiel zeigt eine mit dem Arm D1 winkende
Gestalt.) Endlich können für Bewegungsbilder auch solche mit mehreren und sogar
zueinander gegenläufig bewegten Bildteilen hergestellt werden. Für solche gegenläufige
Bewegungseffekte wird die Anordnung der hebelartigen Bildteile bzw. die Schicht
D derart verdoppelt, daß auf jeder der beiden offenen Schmalseiten des Gehäuses
gleichzeitig die Zunge eines selbständigen Schichtteiles D in der Weise erfaßt werden
kann, wie dies in Fig. VI für eine einseitige Anordnung dargestellt ist. Dabei können
zur Erhöhung der Bildeffekte die gegeneinander bewegten, hebelartigen Bildteile
noch durch mehrere Male scharnierartig geknickte Bildstreifen verlängert und dann
nach dem Einsetzen in die Schicht C miteinander verbunden werden. Es ist auch möglich,
diese Bildstreifen zusammen mit den hebelartigen Bildteilen von vornherein als einen
einzigen zusammenhängenden, streifenförmigen Teil D konstruktiv auszubilden. Das
Wesentliche dieser Ausbildungsform ist in den Fig. X mit XV im einzelnen dargestellt.
Fig. X zeigt ein Beispiel für den bedruckten und gestanzten, aber noch ungefalteten
Schichtteil D, das erkennen läßt, wie sich die gegeneinander beweglichen Bildteile
D1 mit D5 und D7, D7 sowie die Bedienungszungen D-, De' aneinanderreihen.
Die Faltung erfolgt nach den gestrichelten Knicklinien i-2, 3-4...
15-r6,
und zwar gemäß der schematischen Darstellung von Fig. XII bzw. XIV, die gleichzeitig
die Stellung des Streifens D zur Schicht C erkennen lassen. Dabei zeigt Fig. XII
die Stellung bei beidseitig gezogenem Streifen D, wie sie perspektivisch in Fig.
XIII wiedergegeben ist, und Fig. XIV die entgegengesetzte Endstellung, die der perspektivischen
Darstellung von Fig. XV entspricht. Fig. X gibt die Schicht C ohne eingesetzten
Streifen D wieder; sie zeigt einen Ausschnitt Y, der das Einsetzen des zusammenhängenden
Streifens D, wie ihn Fig. XI anschaulich macht, mittels der Hebelteile D7 und D7
ermöglicht. In Fig. X sind in den Ecken des Ausschnitts Y bei a und
b bzw. c und d
endende Lagerschlitze zu erkennen. Diese Lagerschlitze
werden bei der Montage mit denen des Streifens D (in Fig. XI links mit a,
b und rechts mit c, d bezeichnet) zum Eingriff gebracht. Da die Entfernung
a-b bzw. c-d in Fig. XI der Entfernung a-b bzw. c-d in Fig. X entspricht, erfolgt
auf diese Weise eine unverrückbare Lagerung.
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Alle diese konstruktiven Einzelheiten stellen nur beispielsweise Abwandlungen
des Erfindungsgrundgedankens dar; so ist z. B. die Aufgabe der Lagerung-für die
hebelartigen Bildteile D7 und D7 der Fig. XI in der Schicht C auch mittels Scharnieren
aus Klebstreifen zu lösen, oder die Bildung des Gehäuses zur Aufnahme des oder der
Teile D kann unter eventueller Weglassung des Schichtteiles A durch Quetschfalten
Q gemäß Fig. XVI oder ähnlich erfolgen, oder die Bewegung von Bildern kann
eine Bereicherung durch Bildteile erfahren, die ungeknickt durch den zugehörigen
Schlitz in der Schicht C greifen und damit bei Bewegung nicht von der Schicht C
abschwingen, sondern je nach Bewegungsphase mehr oder weniger weit aus dem Schlitz
hervortreten, oder es können Verbindungen zwischen beim Aufrichten hintereinanderzustehen
kommenden Bildteilen geschaffen werden durch Anordnungen gemäß den Fig. XVII mit
XIX, wobei der Schnitts in der Schicht C (Fig. XVII) und die dabei entstehenden
Lappen C1 und C2 die Möglichkeit geben, die (im Beispiel in Form eines Daches) miteinander
verbundenen Bildteile D1 und D2 durch die Schicht C gemäß der schematischen Fig.
XVIII hindurchzuführen usw.,
um beispielsweise einige im Rahmen
der Erfindungsidee gelegene Modifikationen zu nennen.