DE202010010840U1 - Vakuumsystem für kleine und mittlere Wunden - Google Patents

Vakuumsystem für kleine und mittlere Wunden Download PDF

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Abstract

Vakuumsystem für kleine und mittlere Wunden mit einer Pumpe (12) und einem in Schaumstoff (1) eingebetteten perforierten Drain (2), dadurch gekennzeichnet, dass das Vakuum in einem kleinen Behälter (15) zur Absaugung von Sekret (16) mittels Drossel (13) regulierbar ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Vakuumsystem, das für verschiedene Formen von Wundbehandlungen verwendet werden kann, insbesondere jedoch zur Vakuumwundbehandlung von kleinen und mittleren Wunden.
  • Es ist eine häufige Aufgabenstellung in der Medizin, Wundflüssigkeiten abzusaugen. Insbesondere ist bei tiefen, großen und dabei insbesondere von infizierten Oberflächenwunden die bislang übliche Praxis, in die Wunde eine Wundauflage, die nicht mit dem Gewebe verwächst, einzulegen. Auf diese Wundauflage bringt der Mediziner eine erste Lage Mull auf, in die dann von Hand ein Drainageschlauch, teilweise mehrfach gewunden, aufgelegt wird und dieser abermals mit einer zweiten Lage Mull abgedeckt und anschließend die gesamte Wundstelle mit einen Pflaster überklebt wird. Das Ende des Drainageschlauches wird dann mit einem Unterdruck beaufschlagt, wodurch die Wundflüssigkeit abgesaugt werden kann.
  • Neben der langen Dauer der zur Verlegung vorstehend beschriebener Mittel benötigten Zeit, erfordert diese Vorgehensweise auch ein erhebliches Geschick des die Wunde versorgenden Mediziners, weil während der Wundversorgung all separat eingelegten Vorrichtungsbestandteile zu fixieren sind, was häufig nicht durch eine Person allein bewerkstelligt werden kann.
  • Eine andere Art von Wundauflagen, die insbesondere für die Vakuumwundbehandlung entwickelt wurden, ist bspw. in DE 601 18 546 T2 beschrieben. Die dort beschriebene Wundauflage bedingt zum einen, einen relativ hohen Fertigungsaufwand und ist zum anderen nicht ohne weiteres an unterschiedliche Wundgrößen anpassbar.
  • Um eine Vakuumbehandlung durchzuführen, bedarf diese Lösung zum anderen weiterer relativ kompliziert ausgeführter zusätzlicher Auflagen und in der Regel glockenartiger Abschlüsse der Wunde, an die ein externer Vakuumanschluss angebracht wird.
  • Solche, die Hautoberfläche weit überragende Bauformen schränken die Bewegungsfreiheit des Patienten erheblich ein und erzeugen darüber hinaus unangenehme zusätzliche Druckbelastungen.
  • Vorstehend skizzierte Behandlung derartiger Wunden unter Unterdruckbeaufschlagung ist ein seit vielen Jahren praktiziertes Verfahren, das die Heilung auch tiefer und großflächiger Wunden durch permanenten Wundreiz positiv beeinflusst. Diese Art der Vakuumwundbehandlung ist bspw. in DE 694 25 881 T3 , DE 692 29 940 T2 und DE 692 24 847 T3 ausführlich beschrieben, weshalb hier nur darauf verwiesen werden soll.
  • Darüber hinaus existiert eine Vielzahl weiterer Lösungen, die hier jedoch nur beispielhaft aufgeführt werden sollen, weil sie weiter entfernt liegende technische Lösungen betreffen. So ist aus US 6,695,824 B2 eine Wundverbandabdeckung für äußere flache Wunden bekannt, die aus zwei Schichten besteht, wobei die erste Schicht direkt auf die Wunde aufgelegt wird und die zweite Schicht eine nach außen wirkende Feuchtigkeitssperre aufweist. Zwischen den genannten Schichten sind mehrere schlauchartige Zuführleitungen vorgesehen, die eine Feuchtigkeitsversorgung der Wunden gewährleisten.
  • Für den Einsatz im Rahmen einer Wundbehandlung tiefer, schlecht heilender Wunden unter Zuhilfenahme der Technik der Vakuumwundbehandlung ist vorstehend genannte Wundverbandabdeckung jedoch nicht konzipiert und auch nicht geeignet, weil eine vakuumdichte Herausführung der teilweise mehrfach vorgesehenen Schläuche aus dem Wundbereich praktisch unmöglich ist.
  • Das gleiche trifft für vielfältige Vorrichtungen zur Absaugung von Wundsekreten aus Körperhöhlen zu, wie z. B. in EP 1 764 127 A1 beschrieben.
  • Vorliegender Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Vakuumsystem anzugeben, welches für kleine und mittlere Wunden bestens geeignet ist, sich durch eine schnelle, einfache Handhabung auszeichnet und, ausgerüstet mit einer kleinen Vakuumpumpe sowie einem kleinen Sekretbehälter, einen großen Tragekomfort für den Patienten bietet.
  • Zugleich soll das erfindungsgemäße Vakuumsystem ein effektives und einfaches Einstellen des Vakuums im Behälter und damit eine kontrollierte und beste Wundbehandlung ermöglichen, was der Stand der Technik bekannter Systeme nicht bietet.
  • Insbesondere soll das vorgeschlagene Vakuumsystem auf einem, in Schaumstoff eingebetteten perforierten Drain, basieren, der das Wundsekret mit max. 150 mbar schonend aus der Wunde absaugt.
  • Durch die Anwendung einer kleinen Pumpe (max. 200 mbar) und einem kleinen Sekretbehälter (150–200 ml) werden ein hoher Tragekomfort für den Patienten sowie eine kostengünstige Variante erreicht.
  • Die Aufgabe der Erfindung wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Patenanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der nachgeordneten Ansprüche.
  • Das Wesen der Erfindung besteht darin, dass das Vakuum im Sekretbehälter und damit die Wundbelastung mittels Drossel geregelt werden können und dass eine Pumpe mit max. 200 mbar ein Vakuum für einen kleinen Sekretbehälter von max. 200 ml zur Absaugung von Wundsekret erzeugt, wobei der Drain, eingebettet in Schaumstoff, in der Wunde liegt.
  • Die Erfindung soll nachstehend anhand von mehreren unterschiedlichen Ausführungsbeispielen näher dargestellt werden. Die dargestellten Figuren zeigen schematisch:
  • 1: eine erste Ausführungsform eines Vakuumsystems mit Drossel
  • 2: eine zweite Ausführungsform eines Vakuumsystems mit Trageelementen
  • 3: eine Schnittdarstellung der Drossel des Vakuumsystems.
  • Die Erfindung soll vom Grundprinzip her anhand der 1 und 3 näher beschrieben werden. Das Vakuumsystem besteht aus einem mit Perforationen (3) ausgebildeten Drain (2), der, in Schaumstoff (1) eingebettet, mit einem Abflussschlauch (6) am Deckel (14) des Behälters (15) durch eine Luer-Lock-Verbindung (7), (8) befestigt ist.
  • Der Deckel (14) ist mit einem Saugschlauch (26) ausgebildet und wird mittels Kupplung (10) am Saugschlauch (26) zur Pumpe (12) angeschlossen.
  • Dieser Pumpensaugschlauch (26) ist mit einem Sicherheitsventil (11) zum Schutz der Pumpe gegen eindringende Feuchtigkeit ausgerüstet.
  • Eine am Saugschlauch (26) installierte Drossel (13) ist durch Drehen des Dichtringes (22) auf dem Drosselgehäuse (28) dadurch regulierbar, dass der Luftschlitz (23) je Luftbohrung (24) den Luftstrom (27) steuert.
  • Durch Sogverlust wird das Vakuum im Behälter (15) und somit in der Wunde (17) reguliert, was zu einer individuellen Wundindikation führt.
  • Die 2 zeigt, dass durch das geringe Bauvolumen des Vakuumsystems ein komfortables Tragen mittels Trageelement (19) am Gürtel (20) oder mit einem Trageriemen (21) möglich ist.
  • Der Hauptvorteil des vorgeschlagenen Vakuumsystems für kleine und mittlere Wunden liegt darin, dass eine kostengünstige kleine Pumpe mit kleinem Behälter angewendet wird und durch die Drosselregulierung des Vakuums eine gezielte komfortable Wundbehandlung stattfinden kann, wobei ein guter Tragekomfort für den Patienten erreicht wird.
  • 1
    Schaumstoff
    2
    Drain
    3
    Perforation
    4
    Freizone
    5
    Verbindung
    6
    Abflussschlauch
    7
    Luer-Lock-Anschluss weiblich
    8
    Luer-Lock-Anschluss männlich
    9
    Rückschlagventil
    10
    Kupplung
    11
    Sicherheitsventil
    12
    Pumpe
    13
    Drossel
    14
    Deckel
    15
    Behälter
    16
    Sekret
    17
    Wunde
    18
    Perforationsbeutel
    19
    Trageelement
    20
    Gürtel
    21
    Trageriemen
    22
    Dichtring
    23
    Luftschlitz
    24
    Luftbohrung
    25
    Arretierungsscheibe
    26
    Saugschlauch
    27
    Luftstrom
    28
    Drosselgehäuse
    29
    Halterungen
    30
    Durchgang
    31
    Skala
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - DE 60118546 T2 [0004]
    • - DE 69425881 T3 [0007]
    • - DE 69229940 T2 [0007]
    • - DE 69224847 T3 [0007]
    • - US 6695824 B2 [0008]
    • - EP 1764127 A1 [0010]

Claims (18)

  1. Vakuumsystem für kleine und mittlere Wunden mit einer Pumpe (12) und einem in Schaumstoff (1) eingebetteten perforierten Drain (2), dadurch gekennzeichnet, dass das Vakuum in einem kleinen Behälter (15) zur Absaugung von Sekret (16) mittels Drossel (13) regulierbar ist.
  2. Vakuumsystem für kleine und mittlere Wunden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das System aus einem Absaugdrain (2), einer Pumpe (12) mit max. 200 mbar und einem Behälter (15) mit 150–200 ml besteht.
  3. Vakuumsystem für kleine und mittlere Wunden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Saugschlauch (26) mit einem Sicherheitsventil (11) ausgerüstet ist.
  4. Vakuumsystem für kleine und mittlere Wunden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Abflussschlauch (6) ein Rückschlagventil (9) eingearbeitet ist.
  5. Vakuumsystem für kleine und mittlere Wunden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Drain (2) mit Schaumstoff (1) ummantelt ist.
  6. Vakuumsystem für kleine und mittlere Wunden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaumstoff (1) mit einem Perforationsbeutel (18) ummantelt ist.
  7. Vakuumsystem für kleine und mittlere Wunden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Drossel (13) mit mehreren Luftbohrungen (24) angewendet wird.
  8. Vakuumsystem für kleine und mittlere Wunden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftbohrungen (24) mittels Dichtring (22) durch Drehen auf dem Drosselgehäuse (28) des Luftschlitzes (23) freigegeben werden.
  9. Vakuumsystem für kleine und mittlere Wunden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Pumpe (12) und Behälter (15) in einem Trageelement (19) deponiert werden.
  10. Vakuumsystem für kleine und mittlere Wunden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Pumpe (12) und der Behälter (15) mittels Trageriemen (21) getragen werden.
  11. Vakuumsystem für kleine und mittlere Wunden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Drossel (13) und das Vakuum elektronisch oder durch Widerstandsregelung der Pumpenleistung geregelt werden.
  12. Vakuumsystem für kleine und mittlere Wunden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaumstoffe (1) mittels Verbindung (5), vorzugsweise durch eine Naht mit Freizone (4), verbunden werden.
  13. Vakuumsystem für kleine und mittlere Wunden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Drain (2) mit einer Halterung (29) zwischen dem Schaumstoff (1) gegen Zug befestigt ist.
  14. Vakuumsystem für kleine und mittlere Wunden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Drain (2) in Mull eingebettet ist.
  15. Vakuumsystem für kleine und mittlere Wunden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Mull mit einem Perforationsbeutel (18) mit Durchgängen (30) ummantelt ist.
  16. Vakuumsystem für kleine und mittlere Wunden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter (15) transparent mit einer Skala (31) (in ml) ausgebildet ist.
  17. Vakuumsystem für kleine und mittlere Wunden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter (15) flach gestaltet ist.
  18. Vakuumsystem für kleine und mittlere Wunden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckel (14) mit dem Behälter (15) verschraubt ist.
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