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Das
vorliegende Gebrauchsmuster betrifft einen Werkzeugträger für Fliesenschneider
und insbesondere einen Werkzeugträger, der mit einem Fliesengravurrad
ausgestattet ist.
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Manuelle
Fliesenschneidegeräte
bestehen bekanntlich aus einer Grundplatte, an der eine Schiene
oder ein Paar Schienen integral ausgebildet sind, auf denen ein
werkzeugtragendes Element gleitend montiert ist, das mit einem Gravurrad
versehen ist, das durch den Benutzer mit der Hand gelenkt werden kann.
Die Fliesen ruhen auf der Basis, und das Gravurwerkzeug gleitet
unter Anwendung von Druck auf den Fliesen entlang, wobei der Nutzer
auf den Werkzeugträger
drückt.
Der Anmelder hat feststellen können,
dass die Schmierung des Gravurrades, das die Oberseite der Fliese
unter Druck gravieren soll, ausgesprochen kritisch für den Erfolg
des Fliesenschneidens ist. Wenn nämlich das Gravurrad nicht sanft
und fehlerfrei auf der Fliesenebene entlang rollt, so vollführt es Mikrosprünge, die
die Kontinuität
der Mikrogravur unterbrechen. Diese Unterbrechungen bilden dann
Auslöserpunkte
für ein
laterales Brechen, da sie während
des Einwirkens des Brechdrucks die lineare Lastverteilung in der
Fliese unterbrechen, und ermöglichen
es somit, dass sich der Bruch entlang von Präferenzlinien ausbreitet, die
sich von den theoretischen Präferenzlinien,
die durch die Schneidvorrichtung vorgegeben wurden, unterscheiden.
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Jedoch
ist die Schmierung des Gravurrades nicht nur alles andere als einfach,
weil das Rad unter dem Werkzeugträger verborgen ist, sondern sie
ist angesichts der üblichen
Arbeitsbedingungen, unter denen Fliesenschneider verwendet werden – nämlich auf
stark mit Staub und Sand belasteten Baustellen – auch ein ebenso mühevoller
wie kritischer Vorgang.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es folglich, eine wirksame
Lösung
für diese
Problem anzubieten.
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Diese
Aufgabe wird mittels eines Fliesenschneiders erfüllt, der in seinen wesentlichen
Merkmalen im beigefügten
Hauptanspruch beschrieben ist.
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Weitere
erfinderische Aspekte des Werkzeugträgers sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Vorrichtung gemäß der Erfindung gehen in jedem
Fall deutlicher aus der detaillierten Beschreibung hervor, die zur
beispielhaften Veranschaulichung dient und in den beiliegenden Zeichnungen
dargestellt ist, in denen Folgendes zu sehen ist:
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1 ist
eine perspektivische, unterbrochene Ansicht eines manuellen 2-Stab-Fliesenschneiders
mit einem Werkzeugträger
gemäß der Erfindung;
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2 ist
eine Längsschnittansicht
des Werkzeugträgers
von 1;
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3 ist
eine perspektivische Ansicht eines Fliesenschneiders ähnlich der
von 1 mit einem alternativen Tank;
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4 ist
eine perspektivische Ansicht eines 1-Stab-Fliesenschneiders mit
einem Werkzeugträger gemäß der Erfindung;
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4A ist
eine vergrößerte Ansicht
des Details, das in 4 mit einem Kreis A markiert
ist;
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5 ist
ein Seitenaufriss der in 4 gezeigten Vorrichtung; und
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6 ist
eine vergrößerte teilweise
Schnittansicht entlang der Linie VI-VI von 5.
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1 zeigt
eine manuelle Fliesenschneidevorrichtung des an sich bekannten 2-Stab-Typs.
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Von
einer Platte bzw. Basis 1 erheben sich zwei Paare Endpfeiler
M (von denen nur ein Paar in 1 gezeigt
ist), zwischen denen sich zwei parallele Rundstäbe 2 und 3 erstrecken,
die dafür
geeignet sind, als Gleitführungen
eines Werkzeugträgers 4 zu fungieren.
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Die
allgemeine Bauweise des Werkzeugträgergleitsystems wird hier nicht
näher beschrieben, weil
es dem einschlägig
bewanderten Fachmann hinreichend bekannt ist.
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Der
Werkzeugträger 4 besteht
in an sich bekannter Weise aus einem oszillierenden Körper, vom dem
ein Handgriff 5 aufwärts
hervorragt, und einem Haltemittel eines Gravurwerkzeuges 6,
das nach unten hervorragt. Das Gravurwerkzeug besteht in der Regel
aus einem Rad 6a, das aus einem harten Material, zum Beispiel
Wolframcarbid, besteht und je nach dem zu gravierenden Fliesenmaterial
einen mehr oder weniger scharfen, kreisförmigen Umfangsrand aufweist.
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Das
Rad 6a ist frei drehend an einem kleinen Stab oder einer
kleinen Welle 6b montiert, der bzw. die quer zur Vorschubrichtung
des Werkzeugträgers 4 verläuft.
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Gemäß der Erfindung
ist an dem Haltemittel 6 des Werkzeugs 6a ein
Zufuhrkanal 7 für
ein flüssiges
Schmiermittel, wie zum Beispiel vom Typ VD40, angeordnet, der unten
neben einem Filz 8 endet, der oberhalb des Umfangsrandes
von Rad 6a ruht und angeklebt ist.
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Des
Weiteren reicht der Zufuhrkanal 7 gemäß der Erfindung in einen Schmiermittelvorratstank 9,
der zweckmäßigerweise
so auf dem Werkzeugträger 4 angeordnet
ist, dass er dessen Funktion nicht behindert. In der in den 1 und 2 gezeigten Version
ist der Zufuhrkanal 7 im Inneren eines Stützstabes
des Gravurwerkzeuges 6a ausgebildet. Mit dem oberen Ende
von Kanal 7 steht eine Auslasspipette 9a des austauschbaren
Schmiermitteltanks 9 im Eingriff. Der Tank ist als ein
kleiner flexibler Kunststoffkasten ausgebildet, der oberhalb des
Werkzeugträgers
untergebracht ist (1) und diesen durch den Eingriff
der Pipette 9a mit einem Gehäusekanal, der in dem Werkzeugträgerkörper ausgebildet
ist, präzise
in Eingriff nimmt. Insbesondere kann der Gehäusekanal von Pipette 9a als
der obere Abschnitt des Durchgangskanals ausgebildet sein, mit dem derselbe
Stab 6, der das Rad 6a stützt, im unteren Abschnitt in
Eingriff steht.
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Wenn
der Tank 9 leer ist, so genügt es, ihn von dem Werkzeugträger abzunehmen,
die Pipette 9a aus ihrem Gehäuse zu nehmen und dann einen neuen
Tank aufzusetzen.
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Um
zu vermeiden, dass zu viel Schmiermittel auf den Filz 8 läuft, ist
bei dieser Anordnung der Zufuhrkanal 7 kapillarförmig oder
mit einer geeigneten Verengung ausgebildet. Des Weiteren ist es
dank der Flexibilität
des Kunststoffbehälters
bei Bedarf möglich,
sanft mit dem Finger auf den oberen Teil zu drücken, um eine geringfügige Pumpwirkung
zu erzielen, wodurch das Schmieröl
zum Filz 8 hinausgedrückt
wird.
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Eine äquivalente
Variante dieser Lösung
ist in 3 gezeigt. In diesem Fall ist der Schmiermitteltank 90 als
ein starrer Aufnahmebehälter
mit kontrollierter Schmiermittelabgabe ausgebildet. Er ist mit einem
geeigneten Gas gefüllt
und ist mit einer Stellschraube 90a versehen, mit der der
Nutzer das Tropfen des Schmiermittels zum Filz verstärken oder
verringern kann.
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Die 4–6 zeigen
eine weitere Variante, die speziell für einen Werkzeugträger vorgesehen ist,
der an einem Einzelstab gleiten soll. In diesem Fall hat ein Werkzeugträger P eine
recht begrenzte Querschnittsabmessung, und durch ihn hindurch verläuft in Längsrichtung
ein flacher und dünner
Gleitstab B. Der Werkzeugträger
P definiert somit ein Paar Flanken, die auf beiden Seiten des Stabes
B angeordnet sind.
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An
einer der zwei Flanken des Werkzeugträgers P ist ein flexibler Tank 900 mit
Schmiermittel angebracht, der einen großen Teil der Flankenfläche in Anspruch
nimmt und dünn
ist, zum Beispiel 3–5
mm. Der Tank hat somit im Wesentlichen eine Beutelform und kann
vorteilhafterweise aus einem flexiblen, durchsichtigen Kunststoffmaterial
hergestellt sein, um den Füllstand
des Schmiermittels im Auge zu behalten und ihn möglicherweise anhand von Skalenmarkierungen,
die an den Tank gezeichnet oder in den Tank eingraviert sind, zu
verfolgen.
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Der
Tank 900 ist so konfiguriert, dass er abgenommen werden
kann. Zum Beispiel ist er an der Flanke des Werkzeugträgers P mittels
eines entfernbaren Klebstoffs befestigt.
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Im
unteren Abschnitt von Tank 900, wie in der vergrößerten Darstellung
von 6 zu sehen, ist ein Verbindungsschlauch 700 angeordnet,
der ein Loch 701 quer zum Werkzeugträger in Eingriff nimmt, d. h.
im Wesentlichen entlang der Achse der Welle 600b von Rad 600a verläuft. Das
Loch 701 führt
im Inneren zu einem kleinen Hohlraum über dem Rad 600a,
wo ein Filz 800 mit dem oberen Rand des Rades in Kontakt steht.
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Der
Durchmesser des Loches 701 ist hinreichend klein, zum Beispiel
1,5 mm, um als Kapillare oder Verengung für den Schmiermittelzufuhrkanal 700 vom
Tank 900 zu dem Filz 800 zu fungieren. Dadurch
fließt
das Schmiermittel in minimalen Mengen zu dem Filz 800 (was
auch von der Dichte des Schmiermittels abhängt). Wenn die Schmierrate
erhöht
werden muss, so genügt
es, wenn der Nutzer zunächst
auf den Tank 900 drückt,
um eine geringfügige
Pumpwirkung zu erzeugen, was den Ausfluss einer größeren Schmierölmenge in
Richtung des Werkzeugs bewirkt.
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Wie
aus der obigen Beschreibung zu erkennen ist, ist es dank der besonderen
Anordnung, die vorteilhafterweise in den Werkzeugträger integriert ist,
möglich,
eine korrekte Schmierung des Gravurrades zu garantieren, wodurch
es außerdem
stets sauber gehalten wird, so dass ein kontinuierlicher Schnitt bewirkt
wird und ein unregelmäßiges Brechen
der Fliesen vermieden wird.
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Dank
des an dem Werkzeugträger
angebrachten Tanks und des Filzes zum Aufnehmen und Verteilen des
Schmiermittels entsteht ein überaus
effektiver und einfach zu handhabender Werkzeugträger.
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Genauer
gesagt, hat der Filz eine doppelte Funktion: zum einen versperrt
er den Zufuhrkanal und begrenzt somit auf zweckmäßige Weise die Schmiermittelzufuhr,
und zum anderen verteilt er das Schmiermittel zur Schneidkante von
Rad 6a; und indem er anhaftend darauf gleitet, hält er das
Rad gleichzeitig immer frei von Staub und anderen Materialtrümmern, die
sonst zwangsläufig
an dem Rad anhaften und es abtrocknen würden, wodurch seine Funktion
beeinträchtigt
werden würde.
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Der
verstellbare und perfekt integrierte Tank behindert nicht die normale
Schneidfunktion und macht es gleichzeitig überaus einfach, die Schmiermitteldosierung
zu verändern.
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Diese
Art der Schmierung ist somit sehr bequem für den Nutzer, der nicht auf
andere, umständliche
Mittel zurückgreifen
muss, und gewährleistet darüber hinaus
eine längere
Standzeit des Werkzeugs.
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Und
schließlich
ist der Tank abnehmbar, so dass er mühelos gegen ein ähnliches
kostengünstiges
Element ausgetauscht werden kann.
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Es
versteht sich jedoch, dass der Schutz der oben beschriebenen Erfindung
nicht auf die konkret gezeigten Ausführungsformen beschränkt ist,
sondern sich auch auf andere Bauformen erstreckt, die den gleichen
Nutzen erfüllen.
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Zum
Beispiel kann der Filz, ungeachtet seiner Bezeichnung, aus einem
klassischen Wollfilz bestehen, aber ebenso auch aus synthetischen
Materialien und Geweben, Steinwolle oder sonstigen weichen und schwammartigen
Materialien, die trotzdem hinreichend beständig gegen Abrieb durch das
Gravurrad sind.