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Die
Erfindung betrifft eine Schließeinrichtung bestehend aus
einem Schließzylinder und einem passenden Schlüssel,
wobei der Schließzylinder einen Zylinderkern mit einem
Schlüsselkanal zum Einstecken des Schlüssels und
mit in den Schlüsselkanal mündenden Stiftbohrungen
aufweist, in welchen Stiftbohrungen Zuhaltungsstifte gelagert sind,
die einen Kopf mit einer Spitze und einer sich an die Spitze anschließenden
Konusfläche ausbilden, der in eine Codierungsausnehmung
des Schlüssels eingreift und sich dort mit der Spitze an
einem Abschnitt der Wandung der Codierausnehmung abstützt,
wobei die Wandung eine erste Gleitflanke ausbildet, an welcher der
Kopf des Zuhaltungsstiftes vor der durch das Herausziehen des Schlüssels
aus dem Schlüsselkanal bewirkten Axialverlagerung des Zuhaltungsstiftes
in der Stiftbohrung in einer Anlagestellung anliegt und in einer
ersten Bewegungsphase beim Herausziehen des Schlüssels
entlang gleitet, und eine sich an die erste Gleitflanke in einem Übergangsbereich
anschließende zweite Gleitflanke ausbildet, welche gegenüber
der ersten Gleitflanke bezogen auf die Erstreckungsrichtung des
Schlüssels steiler verläuft und an welcher der
Kopf in einer zweiten Bewegungsphase beim Herausziehen des Schlüssels
entlang gleitet.
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Die
Erfindung betrifft darüber hinaus einen Schlüssel
für eine derartige Schließeinrichtung.
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Die
DE 298 18 143 U1 beschreibt
einen Sicherheitsschlüssel und den Zuhaltungsstift eines
zugehörigen Schließzylinders. Die Breitseitenfläche des
flachen Schlüsselschaftes des Sicherheitsschlüssels
besitzt eine Vielzahl von topfförmigen Codierungsaussparungen.
Jede Codierungsaussparung besitzt eine vom Topfboden ausgebildete
Stützflanke, an der sich das stumpfe Stirnende eines stirnseitig
angefasten Zuhaltungsstiftes abstützen kann. Die Stützfläche
geht in eine konkav ausgerundete Gleitfläche über.
Diese Rundung geht in eine stärker geneigte Schrägflanke über.
Letztere geht in eine konkav ausgerundete Gleitfläche mit
geringerer Steigung über. Die konkav ausgerundete Gleitfläche
läuft in einer Breitseitenfläche des Schlüsselschaftes
aus. Hierdurch ist ein knickstellenfreier Verlauf einer Gleitflanke
mit unterschiedlich stark zur Einsteckrichtung des Schlüssels
in den Schlüsselkanal des Schließzylinders geneigten
Abschnitten gegeben.
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Eine
Codierungsausnehmung mit knickstellenfreiem Verlauf einer Abschnitte
unterschiedlicher Steigung aufweisenden Gleitflanke beschreibt auch die
DE 20 2006 005 188
U1 . Hier wird die Wandung der Codierungsaussparung von
einem Kreisbogenabschnitt ausgebildet, der durch den Einsatz eines Rundfräsers
mit gleichbleibendem Fräsradius gefertigt wird.
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Die
DE 10 2004 021 580
B3 beschreibt einen Flachschlüssel mit Codierungsausnehmungen
mit geradlinig verlaufenden Gleitflanken. Die Flanken benachbarter
Codierungsausnehmungen gehen unter Ausbildung eines spitzen Winkels
ineinander über. Der Öffnungswinkel der beiden
eine Codierungsausnehmung ausbildenden Gleitflanken liegt bei etwa 106°.
Der Öffnungswinkel ist bevorzugt größer
als 90°, um beim Herausziehen des Schlüssels aus
dem Schlüsselkanal die in Horizontalrichtung wirkende Kraftkomponente
gering zu halten. Je flacher der Winkel der Gleitflanke verläuft,
desto geringer sind die Kräfte in Horizontalrichtung, die
erforderlich sind, um die Zuhaltungsstifte in Axialrichtung zu verlagern. Flach
verlaufende Gleitflanken haben aber den Nachteil, dass unmittelbar
benachbart liegende Codierungsausnehmungen nur einen relativ geringen Unterschied
hinsichtlich ihrer Einschnitttiefe aufweisen können. Die
Codierung eines Flachschlüssels wird durch unterschiedlich
tief einge schnitten Gleitflanken erreicht. Die Gleitflanken können
sich in einem Schnittpunkt treffen, wie es bspw. bei der
DE 10 2004 021 580
B3 der Fall ist. Die Gleitflanken können aber
auch in eine Stützflanke übergehen, wie es bei der
DE 298 18 143 U1 der
Fall ist. In jede Codierungsausnehmung wird beim Einschieben des Schlüssels
in den Schlüsselkanal eines Schließzylinders ein
Zuhaltungsstift einsortiert. Die Zuhaltungsstifte besitzen verschiedene
Längen, wobei die Ein schnitttiefe der zugehörigen
Codierungsausnehmung so an die Länge des jeweiligen Zuhaltungsstiftes
angepasst ist, dass die Zuhaltungsstifte bei vollständig eingeschobenem
Schlüssel nicht über die Bewegungsfuge des Schließzylinders
hinaus in eine Gehäusestiftbohrung ragen bzw. in der Gehäusestiftbohrung
gelagerte Gehäusestifte nicht in die Kernstiftbohrung hineinragen.
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Um
die Permutationsvielfalt zu erhöhen, müssen die
maximalen Unterschiede der Einschnitttiefen benachbarter Codierungsausnehmungen
möglichst groß sein. Bei flach verlaufenden Gleitflanken erfordert
dies eine große Beabstandung benachbarter Zuhaltungsstifte
in Erstreckungsrichtung des Schlüsselkanals. Dies würde
die Baulänge des Schließzylinders erhöhen,
was unerwünscht ist. Erhöht man die Steigung der
Gleitflanken auf bspw. 90°, so wird gleichzeitig die in
Schlüsselabzugsrichtung, also in Erstreckungsrichtung des
Schlüsselkanals wirkende Kraftkomponente größer.
Dies kann zum Verklemmen eines Zuhaltungsstiftes innerhalb der Stiftbohrung
führen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Beibehaltung einer möglichst
kurzen Baulänge des Schließzylinders die Permutationsvielfalt
zu erhöhen.
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Gelöst
wird die Aufgabe durch die in den Ansprüchen angegebene
Erfindung.
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Zunächst
und im Wesentlichen wird vorgeschlagen, dass die Maße der
sich an eine Rundung der Spitze anschließenden Konusfläche
und der ersten Gleitflanke derart aufeinander abgestimmt sind, dass
der Übergangsbereich in der Anlagestellung von der Konusfläche überdeckt
wird. Die beiden sich in einem realen oder gedachten Punkt schneidenden Gleitflanken,
an denen der Kopf des Zuhaltungsstiftes in einer ersten Bewegungsphase
beim Herausziehen des Schlüssels aus dem Schlüsselkanal
entlang gleitet, können einen Öffnungswinkel besitzen, der
relativ groß ist, bspw. wie beim Stand der Technik 106° beträgt.
An dieser ersten Gleitflanke gleitet die gerundete Spitze des Zuhaltungsstiftes
entlang, wenn der Zuhaltungsstift von einer Ruheposition durch Beschleunigen
in Bewegung gesetzt wird. An diese Beschleunigungsflanke schließt
sich eine zweite Gleitflanke an, die steiler verläuft.
Die beiden jeweils einer Codierungsaussparung zugeordneten zweiten
Gleitflanken können einen Öffnungswinkel besitzen,
der wesentlich kleiner ist, bspw. 90° beträgt.
Die flach verlaufende erste Gleitflanke hat lediglich die Aufgabe,
die Haftreibung beim in Bewegung Versetzen des Zuhaltungsstiftes
zu überwinden. Die vom Betrag her geringere Gleitreibung
verursacht eine geringere Kraftkomponente in Abzugsrichtung, so
dass die diesbezügliche Gleitflankensteigung größer
sein kann. Der Bereich der ersten, schwach geneigten Gleitflanke
ist somit auf den Bereich beschränkt, in dem der Kernstift
beschleunigt wird. Dieser Bereich kann geringer sein als der Radius
bzw. der Durchmesser des Kernstiftes. Mit der erfindungsgemäßen
Ausgestaltung der beiden Gleitflächen wird somit ein ”Sanftanlauf” der
Kernstifte erreicht. Der Übergangsbereich der beiden Gleitflanken,
die dort unter Ausbildung eines Schnittpunktes, also einer Knickstelle,
ineinander übergehen können, liegt im Bereich
der Konusfläche. Diese überdeckt den Übergangsbereich.
Die Gleitflanken verlaufen im Wesentlichen geradlinig. Hierdurch
ist eine optimale Raumausnutzung gegeben. Der Konuswinkel liegt
im Bereich des Öffnungswinkels der zweiten Gleitflanken
und ist bevorzugt ge ringfügig kleiner als dieser Öffnungswinkel.
Die Fertigung der Codierungsausnehmungen kann mit einem Scheibenfräser
erfolgen. Der Scheibenfräser besitzt ein V-förmiges
Scheibenprofil, wobei die beiden V-Schenkel Abschnitte unterschiedlicher
Steigung aufweisen. Die mit einem derartigen Scheibenfräser
unterschiedlich tief eingeschnittenen Codierungsausnehmungen sind
somit im Wesentlichen gleich gestaltet. Die ersten Gleitflanken erstrecken
sich immer über denselben Erstreckungsabschnitt des Schlüsselschaftes.
In einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass zumindest ein
Zuhaltungsstift eine Konusfläche aufweist, deren Konuswinkel
größer ist als der Öffnungswinkel der zweiten
Gleitflanke. Dieser Zuhaltungsstift liegt nicht mit seiner gerundeten
Spitze an einer Stützflanke bzw. ersten Gleitflanke an.
Vielmehr liegt der Kopf dieses Zuhaltungsstiftes mit einem Übergangsbereich
zwischen einer zweiten Konusfläche, die einen geringeren Öffnungswinkel
aufweist, und der sich an die Spitze anschließenden Konusfläche
an der zweiten Gleitflanke an. Dies geht zwar einher mit größeren
Beschleunigungskräften. Die unterschiedlichen Konuswinkel
erhöhen aber den Schutz gegen Schlagpicken. Der Schlüssel
kann ein Flachschlüssel mit einer brustseitig eingeschnittenen
Codierungsausnehmung sein, wie er von der
DE 10 2004 021 580 B3 beschrieben
wird. Der Schlüssel kann aber auch ein Flachschlüssel
mit von einem Fingerfräser in die Breitseitenfläche
eingefrästen Codierungsausnehmungen sein, wie er grundsätzlich
in der
DE 298 18 143
U1 beschrieben wird. In beiden Fällen ist es möglich,
dass sich die spitzenseitige Rundung des Zuhaltungsstiftes auf einer
parallel zur Erstreckungsrichtung des Schlüsselschaftes
verlaufenden Stützflanke abstützt.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung, die einen eigenständigen Charakter
besitzt, betrifft eine Schließeinrichtung mit einem Schließzylinder,
der mittels einer Kupplung mit einem Schließglied kuppelbar
ist und einen diesbezüglichen Schlüssel. Die
DE 103 04 152 A1 beschreibt
einen derartigen Schließzylinder mit zugehörigem
Schlüssel. Der Schlüssel besitzt einen Spitzenabschnitt,
der von zwei Flankenabschnitten flankiert ist, der in den Schlitz
eines Kupplungselementes eintritt, um den Zylinderkern mit dem Schließglied
zu kuppeln. Einen Schließzylinder mit zugehörigem
Schlüssel, bei dem die Schlüsselspitze eine Kupplungsfunktion
erfüllt, ist auch bekannt aus der
DE 41 12 564 A1 . Der die Schlüsselspitze
ausbildende Flankenabschnitt verläuft geneigt zur Einsteckrichtung
des Schlüsselschaftes in den Schlüsselkanal. Ein
von der Schlüsselspitze entfernter Abschnitt dieser Flanke
bildet eine Gleitschräge aus, die beim Einschieben des Schlüssels
in den Schlüsselkanal die Köpfe der Zuhaltungsstifte
beaufschlagt, um die Zuhaltungsstifte in Achsrichtung in ihre Stiftbohrungen
hineinzuverlagern.
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Erfindungsgemäß ist
vorgesehen, dass die Gleitschräge flacher verläuft
als der sich unmittelbar daran anschließende Flankenabschnitt
der Schlüsselspitze. Der Winkel der Gleitschräge
und der Konuswinkel des Zuhaltungsstiftes sind derart aufeinander
abgestimmt, dass die Konusfläche im Wesentlichen über
ihre gesamte axiale Länge von der Gleitschräge
beaufschlagt wird. Die Gleitschräge beaufschlagt also den
Kopf des Zuhaltungsstiftes nicht ausschließlich im Bereich
seiner Spitze oder ausschließlich im Bereich des Übergangsbereiches
der Konusfläche zum zylindrischen Schaftabschnitt des Zuhaltungsstiftes,
sondern etwa über die gesamte Länge des Konus.
Anstelle einer punktförmigen Berührung findet
eine linienförmige Berührung statt. Konuswinkel
und Winkel der Gleitschräge müssen dabei nicht
zu 100% übereinstimmen, da eine gewisse Verkippung des
Zuhaltungsstiftes in Kauf genommen werden kann. Diese Verkippung
darf allerdings nicht so groß werden, dass sich der Zuhaltungsstift
in seiner Stiftbohrung verkantet. Diese Gleitschräge kann darüber
hinaus auch steiler oder flacher verlaufende Abschnitte aufweisen.
Wesentlich ist, dass der Zuhaltungsstift in seiner Beschleunigungsphase,
also in der ersten Bewegungsphase, von einem Gleitschrägen-Abschnitt
beaufschlagt wird, an den sich die Konusfläche linienförmig
anlegen kann.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden nachfolgend anhand beigefügter Zeichnungen
erläutert. Es zeigen:
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1 einen
Schlüssel gemäß Stand der Technik mit
angedeutetem Zuhaltungsstift,
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2 einen
Längsquerschnitt durch eine Hälfte eines Doppelschließzylinders,
bei dem in den Schlüsselkanal des Zylinderkerns ein erfindungsgemäßer
Schlüssel eingesteckt ist,
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3 vergrößert
den Ausschnitt III in 2, wobei die gerundete Spitze 8 des
Zuhaltungsstiftes 6 im Scheitelbereich einer Codierausnehmung 10 abgestützt
ist,
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4 eine
Darstellung gemäß 3 bei einer
ersten Bewegungsphase beim Herausziehen des Schlüssels
aus dem Schlüsselkanal, wobei der Zuhaltungsstift 6 durch
Entlanggleiten an der ersten Gleitflanke 12 beschleunigt
wird,
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5 eine
Folgedarstellung, wobei der Zuhaltungsstift 6 an der steiler
geneigten zweiten Gleitfläche 14 entlang gleitet,
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6 eine
Darstellung gemäß 3, wobei ein
Zuhaltungsstift 6 an den ersten Gleitflächen 12 einer
nur gering tief eingeschnittenen Codierungsausnehmung 10 anliegt,
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7 den
Ausschnitt VII in 2 vergrößert,
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8 einen
Flachschlüssel mit Breitseitenausnehmungen gemäß Stand
der Technik,
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9 einen
Querschnitt gemäß der Linie IX-IX in 8,
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10 einen
vergrößerten Querschnitt durch zwei benachbarte
Codierungsausnehmungen an einem erfindungsgemäß weitergebildeten
Schlüssel gemäß 8 und 9 in
Ruhestellung der Zuhaltungsstifte 6,
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11 eine
Darstellung gemäß 10 vor einer
ersten Bewegungsphase, wobei der Schlüssel lediglich geringfügig
so weit aus dem Schlüsselkanal herausgezogen ist, dass
die gerundete Spitze 8 des Kopfes 7 an einer ersten
Gleitflanke 12 anliegt,
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12 eine
Folgedarstellung gemäß 11, wobei
der Schlüssel weiter aus dem Schlüsselkanal herausgezogen
ist, so dass die gerundete Spitze des Zuhaltungsstiftes an der ersten
Gleitflanke 12 entlang gleitet,
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13 eine
Darstellung gemäß 12, wobei
der Zuhaltungsstift in einer zweiten Bewegungsphase an der steileren
zweiten Gleitflanke 14 entlang gleitet,
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14 eine
erfindungsgemäße Ausgestaltung einer Schlüsselspitze.
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Der
in 1 dargestellte, zum Stand der Technik gehörende
Schlüssel 2 besitzt eine Schlüsselreide 22 und
einen sich an die Schlüsselreide 22 anschließenden
Schlüsselschaft 21. Der Schlüsselschaft 21 besitzt
eine breite Führungsrippe und eine Vielzahl von Profilrippen.
Der Schlüsselkanal des Zylinderkernes eines zugehörigen
Schließzylinders besitzt ein entsprechendes Querschnittsprofil.
Der Schlüsselschaft 21 besitzt insgesamt sechs
Codierungsausnehmungen 10, zu denen jeweils ein Kernstift
gehört, wobei die der Spitze benachbarte Codierungsausnehmung
die Tiefe Null besitzt. Die Codierungsausnehmungen werden von V-förmigen
Einschnitten ausgebildet, die scharfkantig ineinander übergehen.
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Die
in den 2 bis 7 dargestellte erfindungsgemäße
Weiterbildung des in der 1 dargestellten Schlüssels
besitzt ebenfalls V-förmige Codierungsausnehmungen 10.
In den Scheitelbereichen der Codierungsausnehmungen 10 stützen
sich die gerundeten Spitzen 8 der Köpfe 7 von
Kernstiften 6 ab. Die Kernstifte 6 sind zudem
von Plättchen 23 unterlegt und in Kernstiftbohrungen 5 gleitend
gelagert. Bei eingestecktem passenden Schlüssel 2 fluchten die
den Köpfen gegenüberliegenden Stirnseiten der Kernstifte 6 bzw.
im Ausführungsbeispiel die Stirnseiten der Plättchen 23 mit
der Trennebene zwischen Zylinderkern 3 und Bohrung des
Schließzylindergehäuses 1. Hierdurch
wird verhindert, dass Gehäusestifte 25, die jeweils
in einer Gehäusebohrung 24 gelagert sind, von
der Kraft einer Zuhaltungsfeder 26 die Trennungsebene kreuzend
in die Stiftbohrung 5 hineinragen. Ebenso wenig ragen die
Kernstifte 6 bzw. im Ausführungsbeispiel die Plättchen 23 in
die Gehäusebohrung 24. Der Zylinderkern 3 lässt
sich somit mittels des Schlüssels drehen. Die Schlüsselspitze
greift in eine nicht dargestellte Kupplung, um ein nicht dargestelltes
Schließglied zwecks Betätigung eines Schlosses
zu drehen.
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Die
Codierungsausnehmungen 10 besitzen ein erstes Gleitflankenpaar 12,
welches sich in einem Scheitelpunkt 12' schneidet. Wesentlich
ist, dass die ersten Gleitflanken 12 geradlinig verlaufen.
Im Ausführungsbeispiel handelt es sich um einen realen Schnittpunkt 12'.
Die ersten Gleitflanken 12 können sich aber auch
in einem gedachten Schnittpunkt schneiden, wenn sie bspw. zuvor
in eine parallel zur Schlüsselschafterstreckung verlaufende
Stützflanke übergehen. Im Ausführungsbeispiel
stützt sich die gerundete Spitze 8 des Kopfes 7 des
Kernstiftes 6 an den beiden ersten Gleitflanken 12 ab.
In einer nicht dargestellten Variante kann sich die Rundung der Spitze 8 aber
auch an einer Stützflanke abstützen.
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Mit
der Bezugsziffer 13 ist eine Knickstelle dargestellt. Es
handelt sich hier um einen Übergangsbereich, in dem die
erste Gleitflanke 12 in eine zweite Gleitflanke 14 übergeht,
die eine größere Steigung in Bezug auf die Erstreckungsrichtung
des Schlüsselschaftes 21 besitzt. Der Übergangsbereich 13 wird
von der Konusfläche 9 des Kopfes 7 übergriffen.
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Der
bezogen auf die Verlagerungsrichtung des Kernstiftes 6 axiale
Abstand des Übergangsbereiches 13 zur Spitze 8 des
in der Codierungsausnehmung 10 positioniert gehaltenen
Kernstiftes 6 ist geringer als die axiale Länge
des Kopfes 7, die sich aus der axialen Länge der
Spitze 8 und der axialen Länge der Konusfläche
zusammensetzt. Der Abstand des Übergangsbereiches 13 von
der durch die Spitze 8 gehenden Zentrumsachse des in der
Codierausnehmung 10 positionierten Kernstiftes 6 ist
geringer als der Radius des zylindrischen Schaftabschnittes des
Kernstiftes 6. Infolge dessen ist das Abstandsmaß zweier
sich gegenüberlie gender Übergangsbereiche 13 einer
Codierausnehmung 10, in der sich die Spitze 8 gleichzeitig
an zwei ersten Gleitflanken 12 abstützt, auch
geringer als der Durchmesser des Kernstiftes 6.
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Im
Ausführungsbeispiel beträgt der Öffnungswinkel α der
beiden ersten Gleitflanken 12 etwa 106°. Der Öffnungswinkel
der zweiten Gleitflanken 14 beträgt etwa 90°.
Der Konuswinkel γ der Konusfläche 9 beträgt
im Ausführungsbeispiel etwa 86°. Der Konus ist
derart gestaltet, dass der Durchmesser seiner Basisfläche,
mit der sich der Konusabschnitt 9 an den zylindrischen
Schaftabschnitt des Kernstiftes 6 anschließt,
mindestens viermal so groß ist wie der Kopfdurchmesser
des Konusabschnittes 9, an dem sich die Rundung der Spitze 8 anschließt.
Im Ausführungsbeispiel beträgt das Durchmesserverhältnis etwa
Sechs. Die Maße sind jedenfalls so gewählt, dass
sich die Rundung der Spitze 8 an der ersten Gleitfläche 12 abstützt
und der Übergangsbereich 13 im Bereich der Konusfläche 9 liegt.
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Die
Funktionsweise ist die Folgende: Wird ausgehend von der aus 3 dargestellten
Ruhestellung der Schlüssel 2 nach links aus dem
Schlüsselkanal herausgezogen, so gleitet die Spitze 8 zunächst – wie
dies in der 4 dargestellt ist – an
der flacher verlaufenden ersten Gleitflanke 12 entlang. Die
Haftreibung wird in dieser ersten Bewegungsphase überwunden
und der Kernstift 6 zusammen mit den von ihm beaufschlagten
Plättchen 23 und Gehäusestift 25 in
Achsrichtung beschleunigt. An diese Beschleunigungsphase schließt
sich eine zweite Bewegungsphase an, in der lediglich die Gleitreibung der
Spitze 8 an der Gleitflanke zu überwinden ist.
In dieser zweiten Bewegungsphase passiert die Spitze 8 den Übergangsbereich 13 und
gleitet an der zweiten, steileren Gleitfläche 14 entlang.
Da der Konuswinkel γ geringfügig kleiner ist als
der Öffnungswinkel β der zweiten Gleitflanken 14 verbleibt
zwischen Konusfläche 9 und zweiter Gleitflanke 14 ein
kleiner Spalt, der aber durch eine geringfügige Verkippung des
Kernstiftes 6 ausgeglichen werden kann, so dass der Kernstift 6 in
Linienanlage an der zweiten Gleitflanke 14 entlang gleiten
kann.
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Die 6 zeigt
einen nur in einer geringfügig tief eingeschnittenen Codierungsausnehmung 10 einliegenden
Kernstift 6. Hier ist nur die erste Gleitflanke 12 vorhanden,
die unter Ausbildung einer spitzen Zacke in die zweite Gleitflanke 14 einer
benachbarten Codierungsausnehmung übergeht.
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Die 7 zeigt
einen Schlüssel mit einer Einkerbungsgeometrie zur Ausbildung
einer Codierungsausnehmung 10, wie sie zuvor unter Bezugnahme
auf die 3 bis 5 beschrieben
worden ist. Hier liegt ein Kernstift 16 in der Codierungsausnehmung 10,
der eine Konusfläche 19 besitzt, die einen Konuswinkel γ von
102° besitzt. An diese erste, in die gerundete Spitze 18 des
Kopfes 17 übergehende Konusfläche 19 schließt
sich unter Ausbildung eines Übergangsbereiches 20' eine
zweite Konusfläche 20 an, die einen kleineren
Konuswinkel von etwa 86° besitzt. Der Kopf 17 dieses
Kernstiftes 16 liegt im Übergangsbereich 20' an
der zweiten Gleitflanke 14 an. Dieser Kernstift 16 wird
beim Herausziehen des Schlüssels stärker beschleunigt
als die anderen Kernstifte.
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Durch
eine abgestufte Anpassung der Kernstiftwinkel γ an die
Einschnittwinkel α, β wird ein sanftes Anheben
der Kernstifte mit unterschiedlichen Beschleunigungen erreicht.
Der wechselnde Einsatz von Kernstiften mit durchgehenden bzw. abgestuften Konusflächen 19, 20 führt
zu verschiedenen Beschleunigungsmodellen. Die abgestufte Einschnittform
des Schlüssels in Kombination mit den Stiftwinkeln ergibt
einen erhöhten Bedienungskomfort beim Einführen
und Abziehen des Schlüssels. Durch die unterschiedlichen
Beschleunigungsvarianten ergibt sich ein erhöhter Schutz
gegen Schlagpicken.
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Die
8 und
9 zeigen
einen Flachschlüssel des Standes der Technik, bei dem die
Codierungsausnehmungen
10 von topfförmigen Einfräsungen
in der Schlüsselbreitseite gebildet sind. Ein derartiger
Schlüssel wird bspw. von der eingangs genannten
DE 298 18 143 U1 beschrieben.
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Wie
der 10 zu entnehmen ist, stützen sich die
gerundeten Spitzen 8 der Zuhaltungsstifte 6 an
Stützflanken 11 ab. Die Stützflanken 11 bilden
den Boden der Codierungsausnehmungen 10. Die Stützflanken 11 besitzen
eine kreisförmige Kontur und werden von auf einer Innenkonusfläche
verlaufenden ersten Wandungszone begrenzt. Diese erste Wandungszone
bildet zwei sich gegenüberliegende erste Gleitflanken 12 aus.
Der Öffnungswinkel α des die ersten Gleitflanken 12 ausbildenden
Innenkonus beträgt im Ausführungsbeispiel etwa
106°.
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Die
erste Innenkonusfläche geht in eine zweite Innenkonusfläche über.
Die zweite Innenkonusfläche bildet zwei sich gegenüberliegende
zweite Gleitflanken 14 aus. Der Innenkonuswinkel β der zweiten
Innenkonusfläche beträgt etwa 90°, so
dass sich eine Übergangszone 13 ausbildet in Form
einer Knicklinie. Der Übergangsbereich 13 besitzt
gegenüber der Stützflanke 11 einen Abstand
in Achsrichtung des Kernstiftes 6, welcher geringer ist
als der Abstand zwischen Spitze 8 und Basisfläche
des Konus 9 des Kopfes 7.
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Die
vom zweiten Innenkonus ausgebildete zweite Gleitflanke 14 geht
in eine Breitseitenfläche des Schlüsselschaftes 21 über.
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Der
Konuswinkel der Konusfläche 9 beträgt auch
hier etwa 86°. Der Durchmesser der Basisfläche
des Konus 9 ist hier mehr als doppelt so groß wie der
Durchmesser des Übergangsbereiches der Konusfläche
in die Spitze 8.
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Wird
der Schlüssel 2, wie in der 11 gezeigt,
geringfügig aus dem Schlüsselkanal 4 herausgezogen,
so berührt die gerundete Spitze 8 die erste Gleitflanke 12.
Der Übergangsbereich 13 wird dabei mit einem Abstand
von der Konusfläche 9 überfangen. Ein
weiteres Herausziehen des Schlüssels 2 aus dem
Schlüsselkanal 4 führt zu dem in 12 dargestellten
Bewegungszustand. In dieser Bewegungsphase wird der Kernstift 6 durch
Entlanggleiten der gerundeten Spitze 8 an der schwächer
steigenden ersten Gleitflanke 12 beschleunigt. Daran anschließend
passiert die gerundete Spitze 8 den Übergangsbereich 13 und
erreicht die in 13 dargestellte zweite Bewegungsphase,
in welcher die Spitze 8 an der zweiten, stärker
geneigt verlaufenden Gleitflanke 14 entlang gleitet.
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Die 14 zeigt
einen erfindungsgemäß ausgestalteten Spitzenbereich
eines Flachschlüssels. Eine Gleitschräge 27,
an der eine Konusfläche 9 eines Kernstiftes 6 unter
Linienanlage beim Hereinschieben des Schlüssels 2 in
den Schlüsselkanal 4 entlang gleitet, besitzt
einen Steigungswinkel ε bezogen auf die Bewegungsrichtung
des Kernstiftes 6 von etwa 45°.
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An
diese Gleitschräge 27 schließt sich ein Flankenabschnitt 29 der
Schlüsselspitze 28 an, der bezogen auf die Bewegungsrichtung
S des Kernstiftes 6 um einen Winkel Δ von etwa
37° geneigt ist. Dies führt zu einer verkürzten
Schlüsselspitze, die aber gleichwohl in der Lage ist, den
Schlüssel mit einem Schließglied zu kuppeln, indem
sie in einen Kupplungsschlitz eintaucht.
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Das
in den Zeichnungen dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt
einen 31,5 mm langen Zylinder mit sechs Stiften. Alternativen dazu
sind 27,5 mm lang und besitzen fünf Stifte oder sind länger
und besitzen sieben oder mehr Stifte.
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Alle
offenbarten Merkmale sind (für sich) erfindungswesentlich.
In die Offenbarung der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt
der zugehörigen/beigefügten Prioritätsunterlagen
(Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch
zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender
Anmeldung mit aufzunehmen. Die Unteransprüche charakterisieren
in ihrer fakultativ nebengeordneten Fassung eigenständige
erfinderische Weiterbildung des Standes der Technik, insbesondere
um auf Basis dieser Ansprüche Teilanmeldungen vorzunehmen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 29818143
U1 [0003, 0005, 0009, 0037]
- - DE 202006005188 U1 [0004]
- - DE 102004021580 B3 [0005, 0005, 0009]
- - DE 10304152 A1 [0010]
- - DE 4112564 A1 [0010]