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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Austragsleiste zum Austragen
von Leim oder Klebstoff, insbesondere auf einer Untergrundfläche
in der Breite von zu verlegenden Bodenbelägen in Dielenformaten,
mit einem Grundkörper, an dem mindestens eine Zuführöffnung
sowie mehrere nebeneinander liegende, insbesondere der Zuführöffnung
gegenüberliegend angeordnete Austragsöffnungen
ausgebildet sind, sowie eine Vorrichtung zum Austragen von Leim
oder Klebstoff mit mindestens einer solchen Austragsleiste.
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Vorrichtungen
zum Austragen von Leim mit derartigen Austragsleisten sind allgemein
bekannt und beispielsweise in der europäischen Patentanmeldung
EP 1 439 009 A1 beschrieben.
Diese aus dieser Druckschrift bekannte Vorrichtung weist zwei Leimbehälter
auf, die über eine Zugangsöffnung mit einer Austragsleiste
verbunden ist. Zur Zuführung und Verteilung des Leimes
sind in der Austragsleiste von der Zuführöffnung
abgehende diskrete Kanäle ausgebildet, welche in an der
Austragsleiste der Zuführöffnung gegenüberligend
ausgebildete Austrittsöffnungen münden.
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Nachteilig
an dem bekannten Stand der Technik ist, dass die Fertigung solcher
Austragsleisten teuer ist. Auch die Reinigung nach dem Auftragen von
Leim ist aufwendig und damit kostenintensiv. Wird eine Austragsleiste
nach dem Einsatz nicht ausreichend gründlich gereinigt,
so besteht die Gefahr, dass sich einzelne Austragsöffnungen
der Austragsleiste zusetzen. Die Folge kann ein inhomogener Leim-
oder Klebstoffaustrag sein, was zu einer ungleichmäßigen
Verteilung des Leims oder Klebstoffes auf der Oberfläche
des zu verklebenden Gegenstandes führen kann.
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Ein
weiterer Nachteil der bekannten Austragsleiste besteht darin, dass
bereits bei der Fertigung der Leiste auch die Austragsbreite festgelegt wird.
Somit kann insbesondere aus Handhabungsaspekten und für
ein reproduzierbares, gleichmäßiges Arbeitsergebnis
für jede Dielenbreite eine eigene, sehr kostenintensive
Austragsleiste notwendig sein.
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Das
Dokument
DE 21 55 427 zeigt
eine Sprühpistole für Klebstoffe, die mit einer
Düsenkappe ausgestattet ist. In dieser Düsenkappe
sind diskrete Kanäle ausgebildet, die eine Zuführöffnung
der Düsenkappe mit an der Düsenkappe nebeneinanderllegend
ausgebildeten Austrittsöffnungen verbindet. Damit sind
mit dem in diesem Dokument gezeigten System die oben bereits geschilderten
Nachteile verbunden.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Austragsleiste
bereitzustellen, die einfach und kostengünstig herstellbar
und gleichzeitig einfach zu handhaben ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
dass der Grundkörper durch ein Rohr gebildet ist, dessen
axiale Endbereiche verschlossen sind.
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Mit
anderen Worten wird die Austragsleiste durch einen einfachen rohrförmigen
Körper gebildet. Der Transport des Leims von der Zuführöffnung
zu der Oberfläche des zu verklebenden Gegenstandes erfolgt
nicht mehr durch diskrete Kanäle. Statt dessen sammelt
sich der Leim zunächst in dem Innenraum des Rohres und
tritt von diesem unmittelbar über die Austragsöffnungen
auf das zu verklebende Bauteil aus. Die Ausbildung der Querschnittsflächen der
in dem Grundkörper ausgebildeten Austrittsöffnungen
bestimmt dabei die Form und Menge des Leims oder Klebstoffes auf
die Klebefläche. Beispielsweise kann der Leim in der Form
von runden, sternförmigen oder eckigen Leim- oder Klebstoffsträngen
auf den zu verklebenden Gegenstand ausgetragen werden.
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Durch
den einfachen konstruktiven Aufbau lässt sich die erfindungsgemäße
Austragsleiste kostengünstig fertigen. Je nach Wahl des
Materials der Austragsleiste kann letztere sogar als Wegwerfteil ausgebildet
sein. Beispielsweise kann das Rohr aus Kunststoff, insbesondere
aus PVC hergestellt sein. Aufgrund der einfachen und preiswerten
Herstellung ist es auch aus finanzieller Sicht möglich
und im Hinblick auf die damit verbundene Zeitersparnis bei der Handhabung
der Vorrichtung auch sinnvoll, für Gegenstände
mit unterschiedlich breiten Klebeflächen jeweils eine Austragsleiste
mit an diese Breite angepaßtem Grundkörper einzusetzen.
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Um
die Austragsleiste auch bereits in vorhandenen Leim- oder Klebstoffaustraggeräten
universell einsetzen zu können, ist es bei der erfindungsgemäßen
Austragsleiste lediglich notwendig, die Zuführöffnung
an die jeweilige Anschlusskonfiguration der bereits am Markt vorhandenen
Vorrichtung anzupassen. Dann ist es möglich, die Austragsleiste bei
jedem beliebigen auf dem Markt erhältlichen Leimauftraggerät
(Dispenser) einzusetzen und auch entsprechend nachzurüsten.
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Zur
homogenen Verteilung des Leims oder Klebstoffes in dem von dem Rohr
umschlossenen Raum können mehrere Zuführöffnungen
an dem Rohr ausgebildet sein.
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Der
Grundkörper kann einen runden oder eckigen, insbesondere
quadratischen oder aber auch elliptischen Querschnitt aufweisen,
um an die Geometrie der mit Klebstoff oder Leim zu versehenen Fläche
angepasst werden und an der zu bestückenden Klebefläche
beispielsweise aufliegen zu können.
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In
einem Ausführungsbeispiel ist das Rohr aus mehreren, teleskopartig
ineinandergreifenden Rohrabschnitten gebildet, die zur Einstellung
der Austragsbreite des Klebstoffes oder des Leims gegeneinander
verschieblich miteinander verbunden sind. Bei dieser Ausgestaltung
kann die Breite der Austragsleiste an die Breite eines zu verklebenden Gegenstandes
angepasst werden. Um bei einer Verschiebung der Rohrabschnitte relativ
zueinander einen homogenen Auftrag des Leims oder Klebstoffes gewährleisten
zu können, kann in einer weiteren Ausgestaltung dieser
Ausführungsform eine Rasterung an den Rohrabschnitten vorgesehen.
Durch diese wird erreicht, dass die Rohrabschnitte nach dem Verschieben
immer eine Position einnehmen, in der die Austrittsöffnungen
in einem Überschneidungsbereich der Rohrabschnitte übereinanderliegen
und somit über die gesamte Erstreckung des Rohres durchlässig
bleiben.
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Es
hat sich als besonders vorteilhaft herausgestellt, wenn die Breite
des Rohres einer Auftragsfläche des zu verklebenden Bauteils,
insbesondere einer zu verklebenden Bodendiele entspricht. Wenn zusätzlich
die Austragsöffnungen und deren Abstände untereinander
ebenfalls an die verschiedenen Breiten der Klebeauftragsflächen
bzw. verschiedenen Parkettdielenbreiten angepasst sind, wird ein
besonders homogener Klebeauftrag erreicht. Auch können
die Austragsöffnungen nicht nur nebeneinander sondern auch
in mehreren Reihen angeordnet sein, um einen schnel leren und spezifischern
Materialauftrag auf die Klebefläche zu ermöglichen.
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In
einer Ausgestaltung der Erfindung sind die axialen Endbereiche mittels
Kappen verschlossen. Diese Kappen können so ausgebildet
sein, dass sie von dem Rohr radial vorstehen und so einen Abstandhalter
zum zu bearbeitenden Untergrund bilden.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass wenigstens
eine Kappe drehbar an dem Rohr fixiert ist und einen in das Rohr
ragenden ebenfalls rohrartig ausgebildeten Fortsatz aufweist, wobei
der Fortsatz Wandbereiche aufweist, die durch Verdrehen der Kappe
in Überdeckung mit den Austragöffnungen gebracht
werden können, um so die Austragsbreite zu verringern.
Bei dieser Ausgestaltung deckt die Kappe je nach Drehstellung unterschiedliche
viele Austragöffnungen ab, so dass die Austragbreite durch
Verdrehen der Kappe eingestellt werden kann.
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Bei
einer Ausführungsvariante kann der Fortsatz eine vorgegebene
Anzahl von Austragsöffnungen überdecken und in
dem Fortsatz zu den Austragsöffnungen korrespondierende Öffnungen
aufweisen. Vorzugsweise sind dabei in dem Fortsatz mehrere Reihen
von Öffnungen vorgesehen, deren Anzahl von einer Reihe
zur nächsten in bevorzugter Weise von außen nach
innen abnimmt. Bei dieser Ausführungsform stellt der Benutzer
vor der Inbetriebnahme der Austrags leiste die Austragbreite ein, indem
er durch Verdrehen des Fortsatzes eine gewünschte Anzahl
von Öffnungen in dem Fortsatz in Überdeckung mit
den Austragsöffnungen bringt.
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In
alternativer Weise kann der rohrförmige Fortsatz auch schräg
abgeschnitten sein, so dass er über seinen Umfang eine
veränderliche Länge besitzt. In diesem Fall wird
die Kappe vor Inbenutzungnahme soweit verdreht, dass die gewünschte
Anzahl von Austragsöffnungen abgedeckt wird.
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Zur
Vereinfachung der Bedienung einer Vorrichtung zum Austragen von
Leim kann an der Austragsleiste an den Randbereichen des Grundkörpers mindestens
eine Positionierhilfe, insbesondere eine Anschlagleiste vorgesehen
sein. Die Anschlagleiste kann beispielsweise beim Auftragen des
Leims oder Klebstoffes an einer bereits verlegten Bodendiele zum
Anschlag gebracht und an Letzerer entlang gefahren werden, was zu
einem reproduzierbaren Austragergebnis und einem homogenen Austragsbild beiträgt.
In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel werden die Anschlagleisten
durch die Kappen gebildet.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen
sowie der nachfolgend beschriebenen Zeichnung zu entnehmen. Darin
zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung einer Leimaustragsvorrichtung mit einer
erfindungsgemäßen Austragsleiste;
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2 die
Leimauftragsvorrichtung gemäß 1 von
rechts; und
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3 eine
vergrößerte Teildarstellung der Leimauftragvorrichtung
mit zwei Kappen.
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Die 1 und 2 zeigen
eine schematische Darstellung einer Leimaustragsvorrichtung 1 zum
Austragen von Leim oder Klebstoff auf einen zu verklebenden Gegenstand
wie beispielsweise Parkett- oder Laminatdielen. Die Leimaustragsvorrichtung 1 umfasst
eine Austragsleiste 2, einen Leimzylinder 3 sowie
eine Druckluftzuführeinrichtung 4, welche mittels
eines Betätigungshebel 6 steuerbar ist, der an
einem an dem Leimzylinder 3 montierten Haltegriff 5 vorgesehen
ist.
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Die
Austragsleiste 2 weist einen Grundkörper 7 auf,
an dem eine Zuführöffnung 8 sowie mehrere
nebeneinander liegende, der Zuführöffnung 8 gegenüberliegend
angeordnete Austragsöffnungen 9 (siehe auch 2)
ausgebildet sind. In einem nicht dargestellten Ausführungsbeispiel
sind die Austragsöffnungen 9 in einem Winkel von
30°, 45° oder aber 60° relativ zu der
durch einen Leimzylinder 3 gebildeten Achse angeordnet.
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Der
Grundkörper 7 ist in dem gezeigten Ausführungsbeispiel
in Form eines zylindrischen Rohres aus Kunststoff, hier PVC ausgebildet,
dessen axiale Endbereiche 10 durch Kappen verschlossen
sind. Die Breite des Rohres 7 ist hier so gewählt,
dass sie der Breite des zu verklebenden Gegenstandes entspricht.
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An
den Endbereichen 10 des Rohres 7 ist jeweils eine
Positionierhilfe in der Form einer Anschlagleiste 11 vorgesehen.
Die Anschlagsleisten 11 sind hier durch ein gebogenes Blech
gebildet, welches auf den Leimzylinder 3 mittels einer
Verbindungsdüse 12 aufgeschoben und mit der Austragsleiste 2 verschraubt
ist.
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Durch
die Anschlagleisten 11 ist es möglich, den Leim
bzw. Klebstoff positionsgenau und gleichmäßig
auszutragen. Dazu wird die Austragsleiste 2 mit ihrer Anschlagleiste 11 an
einer wand oder an einer bereits verlegten Bodendiele angelegt und
an dieser entlang geführt.
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Die
Leimausflussmenge wird dabei durch die Größe und
Anzahl der Austragsöffnungen 9, der Bewegungsgeschwindigkeit
der Vorrichtung 1 über die zu bestückende
Oberfläche des zu verklebenden Gegenstandes entlang der
bereits verlegten Bodendielen sowie den durch die Druckluftzuführeinrichtung 4 aufgebrachten
Systemdruck unter anderem in Abhängigkeit von der Viskosität
des Klebstoffes bestimmt und gesteuert.
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Der
Leimzylinder 3 dient der Aufnahme von nicht dargestellten
Leimbeuteln, in denen der aufzutragende Leim oder Klebstoff gespeichert
ist. Der Leimbeutel wird zum Auftragen von Leim oder Klebstoff zunächst
so in den Leimzylinder eingesetzt, dass der Leim aus dem Leimbeutel über
eine an dem Leimzylinder 3 ausgebildete Austrittsöffnung 12 in
die in die Austragsleiste 2 ausgebildete Zuführöffnung 8 fließen
kann. Der Austrag des Leimes aus dem Leimbeutel aus der Austrittsöffnung 12 über
die Zuführöffnung 8 in den Innenraum
des Rohres 7 kann beispielsweise über einen nicht
dargestellten Kolben erfolgen, der den Leimbeutel mittels Druckluft
aus der nicht dargestellten Druckluftzuführeinrichtung 4 sukzessive
zusammendrückt.
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Ist
der Innenraum des Rohres 7 vollständig mit Leim
gefüllt, so sorgt eine weitere Förderung des Leimes
aus dem Leimbeutel dafür, dass der Leim automatisch homogen
aus den Austragsöffnungen 9 des Rohres 7 auf
den zu verklebenden Gegenstand entsprechend der Breite des Rohres 7 bzw.
der Anordnung der darin angeordneten Austragsöffnungen 9 austritt.
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Die 3 zeigt
eine vergrößerte Teildarstellung einer alternativen
Austragsleiste für eine Leimaustragsvorrichtung 1.
Bei dieser Ausführungsform sind die axialen Enden des Rohr 7 durch
zwei Kappen 13 geschlossen. Diese stehen gegenüber
dem Rohrdurchmesser 7 radial vor und gewährleisten
somit einen vorgegebenen Abstand zu dem Untergrund, auf welchen
der Leim aufgebracht werden soll. Gleichzeitig bilden die äußeren
Stirnflächen der kappenseitigen Anschläge, über
welche die Austragsleiste 2 seitlich positioniert werden
kann.
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Wie
in der 3 gut erkennbar ist, besitzen die Kappen 13 jeweils
einen in das Rohr 7 ragenden, ebenfalls rohrartig ausgebildeten
Fortsatz 13a, 13b, wobei die Fortsätze 13a, 13b Wandbereiche
aufweisen, die durch Verdrehen der Kappe 13 in Überdeckung
mit den Austragsöffnungen 6 gebracht werden können,
um so die Austragsbreite zu verringern. Dazu ist in einfacher Weise
der Fortsatz 13a der in der Zeichnung linken Kappe 13 schräg
abgeschnitten, wobei die dargestellte Position die maximale Austragsbreite
definiert, während bei um 180° gedrehter Kappe 13 der
Fortsatz 13a die maximal mögliche Anzahl von Austragsöffnungen 6 abdeckt.
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Bei
der in der Zeichnung rechten Kappe 13 besitzt der Fortsatz 13b eine über
seinen Umfang konstante Länge. Dafür sind in dem
Fortsatz 13b mehrere Reihen von Öffnungen 14 vorgesehen,
wobei die Anzahl von Öffnungen 14 von einer Reihe
zur nächsten von außen nach innen hin abnimmt.
In der dargestellten Stellung wird durch den Fortsatz 13b die
maximal mögliche Anzahl von Austragsöffnungen 6 abgedeckt.
Durch Verdrehen im entgegengesetzten Uhrzeigersinn wird die Austragbreite
kontinuierlich erhöht.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 1439009
A1 [0002]
- - DE 2155427 [0005]