CH699191A1 - Austraganordnung mit Einzelspritzen und Spritzenhalter. - Google Patents

Abstract

Die Austraganordnung weist einen einstückigen Spritzenhalter (2) auf, in welchem zwei einzelnen Spritzen (3, 4) angeordnet sind und der eine gemeinsam auf die Druckplatten (8, 9) der Spritzen wirkende Daumenauflage (30, 39) aufweist. Durch die einstückige Ausbildung des Spritzenhalters mit der Daumenauflage wird ein synchrones Austragen beider Spritzen bewirkt. Vorzugsweise weist der Spritzenhalter Führungs- und Befestigungsmittel für die Spritzen auf.

Description

  [0001]    Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Austraganordnung mit mindestens zwei Einzelspritzen und Spritzenhalter gemäss Oberbegriff von Patentanspruch 1. Solche Austraganordnungen sind in einer grossen Anzahl von Ausführungen bekannt, so beispielsweise aus der WO-2007/098624 vom gleichen Anmelder, worin eine Spritzenhalterung dazu geeignet ist, zwei vereinzelte Vorratsbehälter aufzunehmen und woran beispielsweise ein Mischer angeschlossen werden kann, und wobei die Kolben der Vorratsbehälter durch Stössel vorwärts bewegt werden. Für viele Anwendungen ist diese Vorrichtung geeignet, jedoch nicht für die Verwendung von herkömmlichen Spritzen, die zusammengefügt mit hoher Misch- Genauigkeit ausgetragen werden müssen.

   Aus der US-2007/005 020 ist eine Doppelspritze bekannt, die drei verschiedene Verbindungselemente aufweist, um die Spritzen gemeinsam austragen zu können. Bei dieser einfachen Konstruktion ist jedoch die Führung der Spritzenstössel nicht genau. Dies gilt auch für die US-2006/116 646 sowie die WO-2008/001 221.

  

[0002]    Es ist von diesem Stand der Technik ausgehend Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Austraganordnung mit einzelnen Spritzen und Spritzenhalter anzugeben, die einfach aufgebaut ist und einfach bedient werden kann, jedoch eine genaue Dosierung durch eine parallele und synchrone Führung der Stössel ermöglicht, um ein präzises Mischverhältnis zu erzielen.

  

[0003]    Diese Aufgabe wird mit der Austraganordnung gemäss Patentanspruch 1 gelöst.

  

[0004]    Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
<tb>Fig. 1<sep>zeigt in perspektivischer Sicht ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen Austraganordnung,


  <tb>Fig. 2<sep>zeigt einzelne Teile der Anordnung von Fig. 1,


  <tb>Fig. 3<sep>zeigt den Spritzenhalter von Fig. 2in betätigter Stellung,


  <tb>Fig. 4<sep>zeigt in perspektivischer Sicht eine Ausführungsvariante des Spritzenhalters gemäss der Anordnung von Fig. 1,


  <tb>Fig. 5<sep>zeigt Einzelteile dir Anordnung von Fig. 4,


  <tb>Fig. 6<sep>zeigt in perspektivischer Sicht ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen Austraganordnung,


  <tb>Fig. 7<sep>zeigt Einzelteile der Anordnung von Fig. 6.

  

[0005]    Fig. 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen Anordnung 1 mit einem Spritzenhalter 2, zwei Spritzen 3 und 4 und einen Auslassadapter 5. In Fig. 2sind die einzelnen Teile dargestellt, wobei in diesem Ausführungsbeispiel die Spritzen 3 und 4 Austragstössel 6 und 7 mit Druckplatten 8 und 9 und nicht gezeigte Kolben aufweisen. In vorliegendem Fall besteht das Adapterstück aus zwei Eingangsteilen 10 und 11, die auf die Spritzenauslässe 3A und 4A gesteckt werden und zu einem Mischer 12 führen, der beispielsweise einen Luerlock-Auslass 13 aufweisen kann. Anstatt einem Mischer kann ein anderes Auslassteil, wie z. B. Sprühkopf, Kanüle oder dergleichen am Adapter angeordnet sein.

  

[0006]    Der in Fig. 2 gezeigte Spritzenhalter 2 ist einstückig und vorzugsweise aus Kunststoff hergestellt und enthält im Wesentlichen zwei Funktionselemente, ein Befestigungsteil 14 und ein Betätigungsteil 15. Das Befestigungsteil 14 weist einen Flansch 16 auf, in welchem beidseitig ein Schlitz 17 zur Aufnahme der Rückhalteflansche 18 und 19 der Spritzen angeordnet ist. Den Schlitzen 17 schliessen sich auslassseitig je eine Schnappführung 20 und 21 an, die einen überäquatorialen Umfang aufweisen, derart, dass die Spritzenbehälter 3B und 4B jeweils darin eingeschnappt werden können. Durch die Schlitze 17 zur axialen Befestigung einerseits und die Schnappführungen für die laterale Befestigung der Spritzenbehälter andererseits ist eine sichere Halterung der Spritzen gewährleistet.

  

[0007]    Auf der anderen Seite des Rückhalteflansches ist das Betätigungsteil 15 angeordnet, dass vorzugsweise aus Kunststoff besteht und fünf scharnierartig miteinander verbundene Teile aufweist. Vom Befestigungsflansch 16 ausgehend weist das Betätigungsteil je zwei Knickteile 22 und 23 bzw. 24 und 25 auf, die je über ein Gelenk 26 bzw. 27 miteinander verbunden sind. Die Knickteile sind an einem Ende über je ein weiteres Gelenk 28 und 29 mit einer Daumenauflage 30 und am anderen Ende über je ein Gelenk 31 und 32 mit dem Befestigungsflansch 16 verbunden, wobei die Gelenke in diesem Falle dünnere Stellen zwischen den Knickteilen, bzw. den Knickteilen und dem Befestigungsteil sind. In vorliegendem Beispiel ist das Betätigungsteil als Parallelogramm ausgeführt.

  

[0008]    In Fig. 3 ist schematisch angezeigt, wie das Betätigungsteil 15 unter Einwirkung eines Druckes P gefaltet wird. Dabei ist hervorzuheben, dass der Druck der Daumenauflage auf die beiden Druckplatten 8 und 9 durch das Betätigungsteil derart geführt ist, dass ein gleichmässiger, synchroner und im Wesentlichen geradliniger Ausstoss in Richtung der Längsachsen der Spritzen gewährleistet ist, wodurch automatisch die Stössel parallel zueinander geführt sind.

  

[0009]    In den Fig. 4 und 5 ist eine Ausführungsvariante des Spritzenhalters dargestellt, indem dieser Spritzenhalter 33 dieselben Knickteile 22 bis 25 und Gelenke 26 bis 29 sowie 31 und 32 und Daumenauflage 30 aufweist, jedoch der Befestigungsflansch 34 einen längeren Schlitz 35 aufweist, in welchem beide Rückhalteflansche 18 und 19 der Spritzen Aufnahme finden. Die beiden Schnappführungen 3 6 sind ebenfalls so gestaltet, dass die beiden, vorher mitttels des Adapters zusammengefügten, Spritzen hintereinander hineingeschoben und befestigt werden können. In Fig. 5sind die beiden Teile, d. h. der Spritzenhalter 33 und die zusammengefügten Spritze 3 und 4 einzeln dargestellt und in Fig. 4eingeschoben und austragbereit. Die übrigen Teile einschliesslich Mischer sind dieselben wie im vorhergehenden Ausführungsbeispiel.

  

[0010]    Im zweiten Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen Austraganordnung 37 gemäss den Fig. 6und 7 ist der Halter 38 derselbe wie gemäss den Fig. 1 und 2mit dem Unterschied, dass auf der Innenseite der Daumenauflage 39 zwei Stössel 40 und 41 angeordnet sind, die auf die Kolben 42 bzw. 43 der Spritzen 44 und 45 wirken. Dadurch wird beim Austragen der Druck der Daumenauflage 39 ebenfalls gleichmässig auf die befestigten Enden 46, 47 der Stössel ausgeübt. Die übrigen Teile des Spritzenhalters, d. h. der Befestigungsflansch und die Knickteile können dieselben sein wie gemäss den Fig. 1oder 2 oder gemäss den Fig. 4oder 5. Die Funktionsweise der Austraganordnung 37 ist ebenfalls dieselbe wie im ersten Ausführungsbeispiel, indem die Stössel gleichmässig parallel zueinander und sicher geführt werden.

  

[0011]    Ausgehend von den offenbarten Ausführungsbeispielen ist es möglich, Spritzenhalter und Adapter vorzusehen, die für mehr als zwei Spritzen ausgebildet sind und ein gleichzeitiges und gleichmässiges Austragen aller Spritzen ermöglichen. Es ist auch möglich, ein Betätigungsteil mit mehr als je zwei Knickteilen vorzusehen, die ebenfalls im Wesentlichen als Parallelogramm wirken.

Claims (8)

1. Austraganordnung mit mindestens zwei Einzelspritzen und Spritzenhalter, dadurch gekennzeichnet, dass der einstückige Spritzenhalter (2, 33, 38) zur Aufnahme von mindestens zwei einzelnen Spritzen (3, 4; 44, 45) ausgebildet ist und ein gemeinsam auf die Druckplatten (8, 9) der Spritzen oder Stösselenden (46, 47) wirkende Daumenauflage (30, 39) aufweist.

2. Austraganordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der einstückige Spritzenhalter ein Betätigungsteil (15) aufweist, das über Gelenke (26-29, 31, 32) miteinander verbundene Knickteile (22-25) aufweist, die im Wesentlichen ein Parallelogramm bilden, um die Druckplatten (8, 9) der Spritzen oder Stösselenden (46, 47) im Wesentliche synchron und parallel zu betätigen.

3. Austraganordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Spritzenhalter (2, 33, 38) einen Befestigungsflansch (16, 34) aufweist, an dem auslassseitig ein Befestigungsteil (14) und auf der anderen Seite ein Betätigungsteil (15) angeordnet ist, wobei das Betätigungsteil Knickteile (22-25) aufweist, die über Gelenke (26-29, 31, 32) einerseits mit einer Daumenauflage (30, 39) und andererseits mit dem Befestigungsflansch verbunden sind.

4. Austraganordnung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungsteil (15) zwei Paare (22, 23; 24, 25) von Knickteilen aufweist.

5. Austraganordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Befestigungsflansch (16, 34) einen oder mehrere Schlitz(e) (35, 17) zur Aufnahme der Rückhalteflansche (18, 19) der Spritzen 3, 4, 44, 45) aufweist.

6. Austraganordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigungsteil (14) des Befestigungsflansches (16, 34) Schnappführungen (20, 21; 36) zur Aufnahme der Spritzenbehälter (3B, 4B) aufweist.

7. Austraganordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Spritzen-Stössel (40, 41) im Inneren der Daumenauflage (39) angeordnet sind.

8. Austraganordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Auslässe (3A, 4A) der Spritzen mit einem Auslass-Adapter (5) verbunden sind, an dem ein Austragteil wie beispielsweise Mischer (12), Sprühkopf oder Kanüle anschliessbar ist.