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Die Erfindung betrifft eine Einrichtung und ein Verfahren zum Auftragen von Klebstoff.
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Eine solche Einrichtung und ein solches Verfahren können z. B. zum Einsatz kommen, um auf mittels einer Falzverbindung miteinander zu verbindende Bauteile Falzklebstoff aufzutragen.
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Aus
US 6 341 719 B2 sind beispielsweise eine Einrichtung und ein Verfahren zum Auftragen von Klebstoff bekannt, wobei die Einrichtung eine erste Dosiervorrichtung, welche einen Speicher für eine erste Klebstoffkomponente umfasst, eine zweite Dosiervorrichtung, welche einen Speicher für eine zweite Klebstoffkomponente umfasst, und einen Klebstoffauftragskopf aufweist, welcher mit den ersten und zweiten Dosiervorrichtungen verbunden ist, so dass die erste Klebstoffkomponente und die zweite Klebstoffkomponente dem Klebstoffauftragskopf separat zuführbar sind. Der Klebstoffauftragskopf weist einen ersten Ausgabekanal zum separaten Ausgeben der ersten Klebstoffkomponente und einen zweiten Ausgabekanal zum separaten Ausgeben der zweiten Klebstoffkomponente auf. Die ersten und zweiten Ausgabekanäle des Klebstoffauftragskopfs sind dabei so konfiguriert, dass jeweilige Ausgaberichtungen der ersten und zweiten Klebstoffkomponenten zueinander parallel sind, so dass die aufgetragenen Klebstoffkomponenten sich miteinander in einem einzigen Strang bzw. einer einzigen Raupe vermischen können.
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Beim Einsatz einer derartigen Einrichtung zum Auftragen von Falzklebstoff für eine Falzverbindung kann es jedoch dazu kommen, dass ein Befüllungsgrad einer beim Falzen hergestellten Falztasche mit dem Falzklebstoff unzureichend und/oder ungleichmäßig ist. Dies kann dazu führen, dass eine gewünschte Festigkeit der Falzverbindung nicht gewährleistet werden kann.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung und ein Verfahren zum Auftragen von Klebstoff bereitzustellen, welche eine gewünschte Festigkeit einer Falzverbindung besser gewährleisten können.
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Dies wird mit einer Einrichtung gemäß Anspruch 1 bzw. einem Verfahren gemäß Anspruch 5 erreicht. Weiterbildungen der Erfindung sind in den jeweiligen abhängigen Ansprüchen definiert.
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Gemäß der Erfindung weist eine Einrichtung zum Auftragen von Klebstoff erste und zweite Klebstoffdosiervorrichtungen und einen Klebstoffauftragskopf auf. Die erste Klebstoffdosiervorrichtung umfasst einen Klebstoffspeicher zum Speichern eines ersten Klebstoffs. Die zweite Klebstoffdosiervorrichtung umfasst einen Klebstoffspeicher zum Speichern eines zweiten Klebstoffs. Der Klebstoffauftragskopf ist mit den ersten und zweiten Klebstoffdosiervorrichtungen verbunden, um dem Klebstoffauftragskopf den ersten Klebstoff und den zweiten Klebstoff separat zuzuführen. Der Klebstoffauftragskopf weist einen ersten Ausgabekanal zum separaten Ausgeben und Auftragen des ersten Klebstoffs und einen zweiten Ausgabekanal zum separaten Ausgeben und Auftragen des zweiten Klebstoffs auf. Die ersten und zweiten Ausgabekanäle sind so konfiguriert, dass sich jeweilige Klebstoffausgaberichtungen dieser voneinander unterscheiden.
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Durch die unterschiedlichen Klebstoffausgaberichtungen kann der Klebstoffauftrag mit besserer Verteilung an einem für eine Falzverbindung vorgesehenen Bauteil realisiert werden, wodurch ein verbesserten Befüllungsgrad einer an dem Bauteil beim Falzen erzeugten Falztasche erzielt werden kann. Dadurch, dass zwei separate Klebstoffdosiervorrichtungen mit jeweiligem Klebstoffspeicher vorgesehen sind, kann der Klebstoffauftrag über die jeweilige Art der ersten und zweiten Klebstoffe besser auf den jeweiligen Anwendungsfall angepasst werden. Mit anderen Worten ausgedrückt können die ersten und zweiten Klebstoffe je nach Bedarf und Anwendungsfall als identische Klebstoffe oder als unterschiedliche Klebstoffe bereitgestellt werden. Im Ergebnis kann mit der erfindungsgemäßen Einrichtung eine gewünschte Festigkeit einer Falzverbindung besser gewährleistet werden.
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Gemäß einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Einrichtung sind die ersten und zweiten Ausgabekanäle so konfiguriert, dass ihre jeweiligen Klebstoffausgaberichtungen um einen Versatzwinkel von mindestens 20 Grad zueinander versetzt sind. Bevorzugt liegt der Versatzwinkel in einem Bereich von 45 Grad bis 135 Grad. Mit anderen Worten kann der Klebstoffauftragskopf gemäß der Erfindung an den jeweiligen Anwendungsfall angepasst bereitgestellt werden, um eine optimale Verteilung des Klebstoffauftrags zu erreichen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Einrichtung haben die ersten und zweiten Ausgabekanäle jeweils einen bestimmten Ausgabequerschnitt, wobei der Ausgabequerschnitt des ersten Ausgabekanals anders bemessen ist als der Ausgabequerschnitt des zweiten Ausgabekanals. Alternativ kann der Ausgabequerschnitt des ersten Ausgabekanals gleich bemessen sein wie der Ausgabequerschnitt des zweiten Ausgabekanals. Somit kann der Klebstoffauftragskopf auch hinsichtlich eines Querschnitts eines jeweils mit den ersten und zweiten Klebstoffen erzeugten aufgetragenen Klebstoffstrangs (Klebstoffraupe) optimal an den jeweiligen Anwendungsfall angepasst werden.
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Gemäß der Erfindung weist ein Verfahren zum Auftragen von Klebstoff zumindest die folgenden Verfahrensschritte auf: Bereitstellen eines ersten Klebstoffs und eines zweiten Klebstoffs; Zudosieren des ersten Klebstoffs und des zweiten Klebstoffs zu einem Klebstoffauftragskopf; und gleichzeitiges Ausgeben der ersten und zweiten Klebstoffe aus dem Klebstoffauftragskopf, so dass der erste Klebstoff in einer ersten Klebstoffausgaberichtung ausgegeben und aufgetragen wird und der zweite Klebstoff in einer zweiten Klebstoffausgaberichtung, welche sich von der ersten Klebstoffausgaberichtung unterscheidet, separat von dem ersten Klebstoff ausgegeben und aufgetragen wird. Bevorzugt wird das erfindungsgemäße Verfahren mit einer Einrichtung zum Auftragen von Klebstoff gemäß einer, mehreren oder allen zuvor beschriebenen Ausführungsformen der Erfindung in jeder denkbaren Kombination ausgeführt.
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Für das erfindungsgemäße Verfahren zum Auftragen von Klebstoff und dessen Ausführungsformen gelten die gleichen wie oben für die erfindungsgemäße Einrichtung und deren Ausführungsformen genannten Vorteile, weshalb diese hier nicht wiederholt aufgeführt werden.
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Gemäß einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die erste Klebstoffausgaberichtung und die zweite Klebstoffausgaberichtung so gewählt, dass sie um einen Versatzwinkel von mindestens 20 Grad zueinander versetzt sind. Bevorzugt wird der Versatzwinkel so gewählt, dass er in einem Bereich von 45 Grad bis 135 Grad liegt.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die ersten und zweiten Klebstoffe mit unterschiedlicher Menge pro Zeiteinheit ausgegeben.
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Gemäß noch einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die ersten und zweiten Klebstoffe jeweils in Form eines Strangs mit einem bestimmten Ausgabequerschnitt so ausgegeben, dass der Ausgabequerschnitt des ersten Klebstoffs anders bemessen ist als der Ausgabequerschnitt des zweiten Klebstoffs.
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Gemäß noch einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden beim Bereitstellen des ersten Klebstoffs und des zweiten Klebstoffs diese als unterschiedliche Klebstoffe bereitgestellt.
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Die Erfindung erstreckt sich ausdrücklich auch auf solche Ausführungsformen, welche nicht durch Merkmalskombinationen aus expliziten Rückbezügen der Ansprüche gegeben sind, womit die offenbarten Merkmale der Erfindung – soweit dies technisch sinnvoll ist – beliebig miteinander kombiniert sein können.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsformen und unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren beschrieben werden.
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1 zeigt in schematischer Schnittansicht eine Einrichtung zum Auftragen von Klebstoff gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
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2 zeigt eine vergrößerte Ansicht eines Bereichs X der in 1 gezeigten Einrichtung zum Auftragen von Klebstoff.
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Im Folgenden werden unter Bezugnahme auf die 1 und 2 eine Einrichtung 1 (im Folgenden als Klebstoffauftragseinrichtung 1 bezeichnet) und ein Verfahren (im Folgenden als Klebstoffauftragsverfahren bezeichnet) zum Auftragen von Klebstoff gemäß Ausführungsformen der Erfindung beschrieben werden.
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Wie aus 1 ersichtlich, wird gemäß der beschriebenen Ausführungsform die Klebstoffauftragseinrichtung 1 eingesetzt, um zum Herstellen einer Falzverbindung Klebstoff K1, K2 auf ein Bauteil B zweier zu verbindender Bauteile (nur das eine Bauteil B ist dargestellt) aufzutragen. Das dargestellte eine Bauteil B weist zur Ausbildung einer Falztasche (nicht gezeigt) zwei Schenkel S1, S2 auf, von denen der eine Schenkel S1 um 90 Grad als Falzflansch gegenüber dem anderen Schenkel S2 abgekantet ist. Um einen ausreichenden und gleichmäßigen Befüllungsgrad der beim Falzen hergestellten Falztasche mit dem Klebstoff K1, K2 zu erreichen, wird mittels der Klebstoffauftragseinrichtung 1 auf beide Schenkel S1, S2 des Bauteils B Klebstoff K1, K2 aufgetragen.
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Die Klebstoffauftragseinrichtung 1 weist zu diesem Zweck eine erste Klebstoffdosiervorrichtung 10, eine zweite Klebstoffdosiervorrichtung 20, eine Klebstoffleitvorrichtung 30, einen Klebstoffauftragskopf 40 und eine Steuervorrichtung 50 auf.
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Die erste Klebstoffdosiervorrichtung 10 umfasst einen Klebstoffspeicher 11 zum Speichern eines fliesfähigen ersten Klebstoffs K1, eine Klebstoffzumesseinheit 12 und eine Ventileinheit 13. Der Klebstoffspeicher 11 ist rein exemplarisch als Zylindergehäuse ausgebildet, wobei die Klebstoffzumesseinheit 12 als angetriebener Kolben ausgebildet in das Zylindergehäuse eingesetzt ist, um den im Zylindergehäuse (Klebstoffspeicher 11) aufgenommenen ersten Klebstoff K1 gesteuert aus diesem auszugeben. Um die gesteuerte Ausgabe von erstem Klebstoff K1 zu ermöglichen, ist die Klebstoffzumesseinheit 12 mit der Steuervorrichtung 50 verbunden.
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Der Klebstoffspeicher 11 der ersten Klebstoffdosiervorrichtung 10 ist über eine Zumessleitung 14 mit der Ventileinheit 13 verbunden, so dass der aus dem Klebstoffspeicher 11 ausgegebene erste Klebstoff K1 über die Zumessleitung 14 einem Klebstoffeingang der Ventileinheit 13 zuführbar ist. Um einen gesteuerten Durchgang des ersten Klebstoffs K1 von dem Klebstoffeingang zu einem Klebstoffausgang der Ventileinheit 13 zu ermöglichen, ist die Ventileinheit 13 mit der Steuervorrichtung 50 verbunden. Der Klebstoffausgang der Ventileinheit 13 ist an eine erste Klebstoffzuführleitung 31 der Klebstoffleitvorrichtung 30 angeschlossen, so dass der erste Klebstoff K1 über die Ventileinheit 13 gesteuert in die erste Klebstoffzuführleitung 31 einleitbar ist.
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Die zweite Klebstoffdosiervorrichtung 20 umfasst einen Klebstoffspeicher 21 zum Speichern eines fliesfähigen zweiten Klebstoffs K2, eine Klebstoffzumesseinheit 22 und eine Ventileinheit 23. Der Klebstoffspeicher 21 ist rein exemplarisch als Zylindergehäuse ausgebildet, wobei die Klebstoffzumesseinheit 22 als angetriebener Kolben ausgebildet in das Zylindergehäuse eingesetzt ist, um den im Zylindergehäuse (Klebstoffspeicher 21) aufgenommenen zweiten Klebstoff K2 gesteuert aus diesem auszugeben. Um die gesteuerte Ausgabe von zweitem Klebstoff K2 zu ermöglichen, ist die Klebstoffzumesseinheit 22 mit der Steuervorrichtung 50 verbunden.
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Der Klebstoffspeicher 21 der zweiten Klebstoffdosiervorrichtung 20 ist über eine Zumessleitung 24 mit der Ventileinheit 23 verbunden, so dass der aus dem Klebstoffspeicher 21 ausgegebene zweite Klebstoff K2 über die Zumessleitung 24 einem Klebstoffeingang der Ventileinheit 23 zuführbar ist. Um einen gesteuerten Durchgang des zweiten Klebstoffs K2 von dem Klebstoffeingang zu einem Klebstoffausgang der Ventileinheit 23 zu ermöglichen, ist die Ventileinheit 23 mit der Steuervorrichtung 50 verbunden. Der Klebstoffausgang der Ventileinheit 23 ist an eine zweite Klebstoffzuführleitung 32 der Klebstoffleitvorrichtung 30 angeschlossen, so dass der zweite Klebstoff K2 über die Ventileinheit 23 gesteuert in die zweite Klebstoffzuführleitung 32 einleitbar ist.
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Der Klebstoffauftragskopf 40 ist über die Klebstoffleitvorrichtung 30 mit den ersten und zweiten Klebstoffdosiervorrichtungen 10, 20 verbunden, so dass der erste Klebstoff K1 und der zweite Klebstoff K2 dem Klebstoffauftragskopf 40 separat zuführbar sind.
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Wie aus den 1 und 2 ersichtlich, weist der Klebstoffauftragskopf 40 einen integral geformten Grundkörper 40.1 auf, welcher an der Klebstoffleitvorrichtung 30 angebracht ist. In den Grundkörper 40.1 ist eine erste Klebstoffzuführbohrung 41 eingebracht, welche an einem Klebstoffauftragsende 40.2 des Klebstoffauftragskopfs 40 in einem düsenförmigen ersten Ausgabekanal 41.1 zum separaten Ausgeben und Auftragen des ersten Klebstoffs K1 mündet. Die erste Klebstoffzuführbohrung 41 des Klebstoffauftragskopfs 40 ist an ein der Ventileinheit 13 der ersten Klebstoffdosiervorrichtung 10 abgewandtes Ende der ersten Klebstoffzuführleitung 31 der Klebstoffleitvorrichtung 30 angeschlossen, so dass der erste Klebstoff K1 aus der ersten Klebstoffzuführleitung 31 in die erste Klebstoffzuführbohrung 41 des Klebstoffauftragskopfs 40 einleitbar ist.
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In den Grundkörper 40.1 des Klebstoffauftragskopfs 40 ist separat von der ersten Klebstoffzuführbohrung 41 eine zweite Klebstoffzuführbohrung 42 eingebracht, welche am Klebstoffauftragsende 40.2 des Klebstoffauftragskopfs 40 in einem düsenförmigen zweiten Ausgabekanal 42.1 zum separaten Ausgeben und Auftragen des zweiten Klebstoffs K2 mündet. Die zweite Klebstoffzuführbohrung 42 des Klebstoffauftragskopfs 40 ist an ein der Ventileinheit 23 der zweiten Klebstoffdosiervorrichtung 20 abgewandtes Ende der zweiten Klebstoffzuführleitung 32 der Klebstoffleitvorrichtung 30 angeschlossen, so dass der zweite Klebstoff K2 aus der zweiten Klebstoffzuführleitung 32 separat von dem ersten Klebstoff K1 in die zweite Klebstoffzuführbohrung 42 des Klebstoffauftragskopfs 40 einleitbar ist.
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Um das separate Auftragen des ersten Klebstoffs K1 auf den einen Schenkel S1 und des zweiten Klebstoffs K2 auf den anderen Schenkel S2 des Bauteils B zu ermöglichen, sind die ersten und zweiten Ausgabekanäle 41.1, 42.1 des Klebstoffauftragskopfs 40 so konfiguriert, dass sich jeweilige Klebstoffausgaberichtungen R1, R2 dieser voneinander unterscheiden, wie in 2 gezeigt.
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Genauer sind die ersten und zweiten Ausgabekanäle 41.1, 42.1 so konfiguriert, dass die Klebstoffausgaberichtung R1 des ersten Ausgabekanals 41.1 um einen Versatzwinkel W1 von mindestens 20 Grad zu der Klebstoffausgaberichtung R2 des zweiten Ausgabekanals 42.1 versetzt ist. Bevorzugt hat der Versatzwinkel W1 eine Größe in einem Bereich von 45 Grad bis 135 Grad.
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Wie aus 2 ersichtlich, haben die ersten und zweiten Ausgabekanäle 41.1, 42.1 jeweils einen bestimmten Ausgabequerschnitt. Gemäß Ausführungsformen der Erfindung kann der Ausgabequerschnitt (z. B. Durchmesser) des ersten Ausgabekanals 41.1 anders bemessen sein als der Ausgabequerschnitt (z. B. Durchmesser) des zweiten Ausgabekanals 42.1 oder kann der Ausgabequerschnitt des ersten Ausgabekanals 41.1 gleich bemessen sein wie der Ausgabequerschnitt des zweiten Ausgabekanals 42.1. In der gezeigten Ausführungsform der Erfindung ist der Ausgabequerschnitt des ersten Ausgabekanals 41.1 kleiner als der Ausgabequerschnitt des zweiten Ausgabekanals 42.1.
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Im Folgenden wird nun unter Bezugnahme auf die 1 und 2 und die obige Beschreibung der Struktur der Klebstoffauftragseinrichtung 1 das erfindungsgemäße Klebstoffauftragsverfahren beschrieben werden. Das Klebstoffauftragsverfahren wird bevorzugt unter Verwendung der erfindungsgemäßen Klebstoffauftragseinrichtung 1 durchgeführt.
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Gemäß dem Klebstoffauftragsverfahren wird der erste Klebstoff K1 in dem Klebstoffspeicher 11 der ersten Klebstoffdosiervorrichtung 10 bereitgestellt und wird der zweite Klebstoff K2 in dem Klebstoffspeicher 21 der zweiten Klebstoffdosiervorrichtung 20 bereitgestellt. Die ersten und zweiten Klebstoffe K1, K2 können dabei je nach Bedarf und Anwendungsfall als identische Klebstoffe oder als unterschiedliche Klebstoffe bereitgestellt werden.
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Dann werden der erste Klebstoff K1 und der zweite Klebstoff K2 über ihre jeweilige Klebstoffdosiervorrichtung 10 bzw. 20 und die Klebstoffleitvorrichtung 30 gleichzeitig und voneinander separat dem Klebstoffauftragskopf 40 zudosiert.
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Um den ersten Klebstoff K1 auf den einen Schenkel S1 und separat davon den zweiten Klebstoff K2 auf den anderen Schenkel S2 des Bauteils B aufzutragen, werden die ersten und zweiten Klebstoffe K1, K2 gleichzeitig aus dem Klebstoffauftragskopf 40 ausgegeben, so dass der erste Klebstoff K1 in der ersten Klebstoffausgaberichtung R1 aus dem ersten Ausgabekanal 41.1 ausgegeben und auf das Bauteil B aufgetragen wird und der zweite Klebstoff K2 in der zweiten Klebstoffausgaberichtung R2 separat von dem ersten Klebstoff K1 aus dem zweiten Ausgabekanal 42.1 ausgegeben und separat von dem ersten Klebstoff K1 auf das Bauteil B aufgetragen wird.
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Dabei werden die erste Klebstoffausgaberichtung R1 und die zweite Klebstoffausgaberichtung R2 so gewählt, dass sie sich unterscheidend um den Versatzwinkel W1 von mindestens 20 Grad, insbesondere 45 Grad bis 135 Grad, zueinander versetzt sind.
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Dadurch, dass beim Ausgeben der ersten und zweiten Klebstoffe K1, K2 das Bauteil B und der Klebstoffauftragskopf 40 in einer senkrecht zur Figurenebne von 1 verlaufenden Richtung relativ zueinander bewegt werden, werden die ersten und zweiten Klebstoffe K1, K2 jeweils in Form eines Strangs bzw. einer Raupe mit dem bestimmten Ausgabequerschnitt ihres jeweiligen Ausgabekanals 41.1 bzw. 42.1 aufgetragen. Je nach Ausführung der Ausgabekanäle 41.1, 42.1 kann der Ausgabequerschnitt des Strangs des ersten Klebstoffs K1 anders bemessen sein als der Ausgabequerschnitt des Strangs des zweiten Klebstoffs K2 oder kann der Ausgabequerschnitt des Strangs des ersten Klebstoffs K1 gleich bemessen sein wie der Ausgabequerschnitt des Strangs des zweiten Klebstoffs K2. In der gezeigten Ausführungsform der Erfindung ist der Ausgabequerschnitt des Strangs des ersten Klebstoffs K1 kleiner als der Ausgabequerschnitt des Strangs des zweiten Klebstoffs K2.
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Durch die Steuereinrichtung 50 können zudem – unabhängig von den jeweiligen Ausgabequerschnitten der Ausgabekanäle 41.1, 42.1 – eine Ausgabemenge pro Zeiteinheit an erstem Klebstoff K1 und eine Ausgabemenge pro Zeiteinheit an zweitem Klebstoff K2 jeweils gesteuert, insbesondere geregelt, werden. Zu diesem Zweck steuert die Steuereinrichtung 50 die Klebstoffzumesseinheit 12 und die Ventileinheit 13 der ersten Klebstoffdosiervorrichtung 10 sowie die Klebstoffzumesseinheit 22 und die Ventileinheit 23 der zweiten Klebstoffdosiervorrichtung 20 in geeigneter Weise an.
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Dadurch können gemäß dem Klebstoffauftragsverfahren – als Regulierung bei gleichen Ausgabequerschnitten der Ausgabekanäle 41.1, 42.1 oder als Überlagerung bei unterschiedlichen Ausgabequerschnitten der Ausgabekanäle 41.1, 42.1 – die ersten und zweiten Klebstoffe K1, K2 sowohl mit gleicher Menge pro Zeiteinheit als auch mit unterschiedlicher Menge pro Zeiteinheit ausgegeben werden.
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Im Fazit kann der Klebstoffauftrag mit der Klebstoffauftragseinrichtung 1 und dem Klebstoffauftragsverfahren gemäß der Erfindung so optimiert realisiert werden, dass ein verbesserter, insbesondere ausreichender und gleichmäßiger, Befüllungsgrad der am Bauteil B beim Falzen erzeugten Falztasche mit Klebstoff K1, K2 erzielt wird. Außerdem können die ersten und zweiten Klebstoffe K1, K2 in ihrer jeweiligen Art besser auf den jeweiligen Anwendungsfall angepasst bereitgestellt werden. Im Ergebnis kann eine gewünschte Festigkeit einer Falzverbindung besser gewährleistet werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Klebstoffauftragseinrichtung
- 10
- Klebstoffdosiervorrichtung
- 11
- Klebstoffspeicher
- 12
- Klebstoffzumesseinheit
- 13
- Ventileinheit
- 14
- Zumessleitung
- 20
- Klebstoffdosiervorrichtung
- 21
- Klebstoffspeicher
- 22
- Klebstoffzumesseinheit
- 23
- Ventileinheit
- 24
- Zumessleitung
- 30
- Klebstoffleitvorrichtung
- 31
- Klebstoffzuführleitung
- 32
- Klebstoffzuführleitung
- 40
- Klebstoffauftragskopf
- 40.1
- Grundkörper
- 40.2
- Klebstoffauftragsende
- 41
- Klebstoffzuführbohrung
- 41.1
- Ausgabekanal
- 42
- Klebstoffzuführbohrung
- 42.1
- Ausgabekanal
- 50
- Steuervorrichtung
- K1
- Klebstoff
- K2
- Klebstoff
- S1
- Schenkel
- S2
- Schenkel
- B
- Bauteil
- R1
- Klebstoffausgaberichtung
- R2
- Klebstoffausgaberichtung
- W1
- Versatzwinkel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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