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Gegenstand der Neuerung ist ein Schraubstock mit Schraubstockbacken mit erhöhter Einspannkraft nach dem Oberbegriff des Schutzanspruches 1.
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Mit dem Gebrauchsmuster
DE 7310261 U1 ist eine auswechselbare Backe an einem Schraubstock bekannt geworden, bei der Spannfläche jedoch gerade ausgebildet ist.
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Mit der
CH 130220 A ist ein Schraubstock mit Schneidbacken bekannt geworden, wobei die spannende Fläche als mit nutenartigen Rücksprüngen versehene Fläche ausgebildet ist. Es handelt sich also um die am Werkstück anliegende Spannfläche der Backen. Sie ist demzufolge nicht gerade, sondern weist einzelne, in vertikaler Richtung nach unten und parallel zueinander angeordnete Nuten auf.
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Mit einem solchen bekannten Schraubstock ist es jedoch nicht möglich, ein Werkstück nur an einer Linie zu spannen.
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Der Neuerung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Spannbacke nach dem Gegenstand der
CH 130220 A so weiterzubilden, dass Werkstücke, z. B. in der Form als Rohmaterial, eingespannt werden können und eine Einspannung im Fußbereich des Werkstückes ausreicht, dieses mit hoher Haltkraft in den Spannbacken zu halten.
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Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist die Neuerung nach der technischen Lehre des Anspruches 1 gekennzeichnet.
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Wesentliches Merkmal der Neuerung ist, dass nun die einander gegenüber liegenden Spannbacken des Schraubstockes als Schneidbacken ausgebildet sind, und dass jede der einander gegenüber liegenden Backen mindestens eine Schneidkante ausbildet, die sich in Form einer Linienberührung an dem einzuspannenden Werkstück anlegt.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Neuerung sind die Schneidkanten der Schneidbacken im oberen Bereich jeder auswechselbaren Backe angeordnet, um zu gewährleisten, dass lediglich der Fußbereich eines zu bearbeitenden Werkstückes dort eingespannt wird.
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Damit besteht erstmals die Möglichkeit, dass man das Werkstück mit hoher Spannkraft, z. B. nur im unteren Fußbereich einspannen kann und bei der Bearbeitung des Werkstückes nur einen geringen Materialverlust hat, wenn dieses Werkstück z. B. ein Rohmaterial ist, welches auf diesem Schraubstock fertig bearbeitet werden soll.
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Damit besteht nun erstmals der Vorteil, dass, wenn ein Werkstück in Form eines Rohmaterials in eine solche Schneidbacke eingespannt wird, es wegen der hohen Haltekraft ausreicht, dieses Werkstück nur noch im Fußbereich einzuspannen, weil die einander gegenüber liegenden Schneidbacken mit den horizontal verlaufenden Schneidkanten sich an den Seitenflächen des Rohmaterials eingraben und dieses mit hoher Haltekraft halten.
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Damit entsteht bei der Bearbeitung dieses Werkstückes nur ein geringer Materialverlust, weil das Werkstück in dem gesamten oberen Bereich für eine schnelle Bearbeitung freiliegt und lediglich der Fußbereich nicht bearbeitet werden kann, weil er mit geringer Dicke in der Schneidbacke gehalten wird.
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Der einfacheren Beschreibung wegen wird in der folgenden Beschreibung lediglich eine einzige Schneidbacke beschrieben, weil die Schneidbacken nach der Neuerung genau gleich ausgebildet sind, so dass es für die Erläuterung der Neuerung ausreicht, lediglich die Formgebung einer einzigen Schneidbacke zu beschreiben.
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Die Neuerung ist nicht auf die Anordnung einer einzigen Schneidkante an der Innenfläche der Schneidbacke beschränkt. Es können auch mehrere Schneidkanten parallel und nebeneinander liegend angeordnet werden.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Neuerung weist deshalb jede auswechselbare Spannbacke einen Spannkopf auf, der in seiner Breite hinter der Gesamtbreite der Spannbacke zurückspringt, und im Bereich dieses Spannkopfes ist nun erfindungsgemäß die jeweilige Schneidkante eingearbeitet.
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Dabei wird es bevorzugt, wenn die Schneidkante in Form einer hinterschnittenen Nut eingearbeitet wird, d. h. der obere Bereich dieser hinterschnittenen Nut bildet die Schneidkante aus und unterhalb der Schneidkante befindet sich dann eine Nutenflanke, die nicht mit dem Werkstück in Berührung kommt.
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Hierbei kann es vorgesehen sein, dass die nicht mit dem Werkstück in Berührung kommende Nutenflanke in einen horizontalen Absatz übergeht, der als Auflager für das einzuspannende Werkstück vorgesehen ist.
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In einer anderen Ausgestaltung kann es jedoch vorgesehen sein, dass diese zurückspringende Nutenflanke in die Seitenfläche der Schneidbacke übergeht, so dass der vorher erwähnte Absatz entfällt.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Neuerung ist es im Übrigen vorgesehen, dass jede Schneidbacke wieder symmetrisch ausgebildet ist. Dies bedeutet, sie ist wendbar, und die vorher erwähnte Schneidkante, die im Bereich der hinterschnittenen Nut angeordnet ist, ist auf beiden Seiten des vorher erwähnten Spannkopfes angeordnet.
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In einer anderen Ausgestaltung kann der Spannkopf jedoch so ausgebildet sein, dass nur an einer Seite dieses Spannkopfes eine solche hinterschnittene Nut mit einer Schneidkante ausgebildet ist.
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In einer anderen Ausgestaltung der vorliegenden Neuerung ist es vorgesehen, dass der Schneidkopf selbst nicht spiegelsymmetrisch ausgebildet ist, sondern dass auf der einen Seite des Spannkopfes eine andere Form einer Schneidkante als vergleichsweise auf der gegenüberliegenden Seite angeordnet sein kann.
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Hierbei kann der Spannkopf so ausgebildet sein, dass er asymmetrisch gemäß den beigefügten Ausführungsbeispielen ausgebildet ist, wie z. B. in den später noch zu erläuternden 5, 6, 7 und 8 geschildert ist.
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Alle dort gezeigten Ausführungsbeispiele können also auch in einem Spannkopf verwirklicht werden, der auf der einen Seite die eine Ausbildung nach einem der Ausführungsbeispiele nach den 5 bis 8 und auf der anderen Seite eine andere Ausführungsform nach den 5 bis 8 aufweist.
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Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Neuerung ergibt sich nicht nur aus dem Gegenstand der einzelnen Schutzansprüche, sondern auch aus der Kombination der einzelnen Schutzansprüche untereinander.
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Alle in den Unterlagen offenbarten Angaben und Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte räumliche Ausbildung, werden als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind.
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Im Folgenden wird die Neuerung anhand von mehrere Ausführungswege darstellende Zeichnungen näher erläutert. Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung weitere erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Neuerung hervor.
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Es zeigen:
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1: schematisiert die Seitenansicht durch einen Schraubstock nach der Neuerung
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2: Schnitt durch eine erste Ausführungsform einer Schneidbacke
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3: die Seitenansicht der Schneidbacke nach 2
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4: Schnitt durch die Schneidbacke gemäß einem anderen Schnitt in 3
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5: eine gegenüber 2 abgewandelte zweite Ausführungsform
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6: eine gegenüber 2 abgewandelte dritte Ausführungsform
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7: eine vierte Ausführungsform
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8: eine fünfte Ausführungsform
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Gemäß 1 kann der Schraubstock entweder als Maschinenschraubstock oder als handbetätigbarer Schraubstock ausgebildet sein. Der Schraubstock 1 gemäß 1 besteht in bekannter Weise aus einem beweglichen Backenträger 2, der in den Pfeilrichtungen 3 in horizontaler Richtung in Richtung auf einen feststehenden Backenträger 4 bewegbar und spannbar ist.
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An der Innenseite des beweglichen Backenträgers 2 ist eine erste Schneidbacke 5 nach der Neuerung eingesetzt und dort auswechselbar gehalten, während an der Innenseite des festen Backenträgers 4 eine gleichartige zweite Schneidbacke 6 befestigt ist.
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Gemäß der Neuerung wird ein Werkstück 7 in seinem Fußbereich gemäß 1 in den beiden Schneidbacken 5, 6 dergestalt eingespannt, dass jede Schneidbacke 5 an ihrer oberen Seite einen Spannkopf 8 aufweist, der in seiner Seitenfläche 15 eine hinterschnittene Nut 12 ausbildet.
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Durch die Ausbildung der hinterschnittenen Nut 12 ergibt sich oben eine Schneidkante 11, die bevorzugt über die gesamte Länge der Schneidbacke 5 hindurch läuft.
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Hierauf ist die Neuerung jedoch nicht beschränkt. Die gerade ausgebildete Schneidkante 11 kann beispielsweise auch nur stückweise vorhanden sein oder sie kann durch entsprechende Unterbrüche unterbrochen sein, um so eine solche Schneidkante zwar horizontal gerade durchlaufen zu lassen, aber mit entsprechenden Unterbrüchen zu versehen.
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Gemäß 1 ergibt sich der Vorteil der Neuerung dadurch, dass es nun gelingt, das Werkstück 7 im gesamten oberen Bereich zu bearbeiten und dass lediglich der Fußbereich eingespannt bleibt und daher bei der Bearbeitung des Werkstückes 7 jeglicher Materialabtrag im oberen Bereich stattfinden kann und lediglich der schmale sich ergebende Fußbereich unterhalb der Schneidkanten 11 nicht bearbeitet werden kann. Am Werkstück 7 ergibt sich demzufolge auf beiden Seiten aufgrund des Eingriffes der Schneidkanten 11 des Spannkopfes 8 eine Linienberührung 9.
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Die Schneidkante 11 muss nicht als scharf ausgebildete Schneidkante ausgebildet sein, sondern sie kann in ihrer Kontur auch gebrochen ausgebildet sein. Es bedarf also nicht einer Spitzenschneidkante, sondern die Schneidkante kann in gewisser Weise eine Brechung aufweisen, um Materialausbrüche bei der Verwendung der neuerungsgemäßen Schneidbacken 5, 6 zu vermeiden.
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Bei einer Nutenhöhe der hinterschnittenen Nut von z. B. 3 mm hat dann die obere Kantenbrechung der Schneidkante 11 eine Breite von 3/10 mm.
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Ebenso kommt es im Rahmen der vorliegenden Neuerung nicht auf den Nutenwinkel der hinterschnittenen Nut 12 an. Dieser Nutenwinkel kann sich im Bereich von 1 bis 89 Grad bewegen.
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Die 2 zeigt im Übrigen, dass im Bereich des Spannkopfes 8 die auf der rechten Seite liegende hinterschnittene Nut 12 eine Nutentiefe von z. B. 2 mm aufweist, während die auf der linken Seite der Schneidbacke 5 gezeigte Nut eine Tiefe von 3 mm aufweist.
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Hier kann das Werkstück 7 an unterschiedlichen Fußbereichen gespannt werden.
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Wenn beispielsweise das Rohmaterial als Stange ausgebildet ist und im Fußbereich eine Abrundung aufweist, ist es schwierig, mit einer Schneidbacke 5 mit relativ geringer Nutentiefe gemäß 2 ein solches Werkstück zu spannen. Aus diesem Grund wird auf der anderen Seite eine andere Nutentiefe (eine größere Nutentiefe) 20 bevorzugt, um auch solche Werkstücke mit abgerundetem Fußbereich günstig spannen zu können.
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Die 2 zeigt ferner, dass der Grund der hinterschnittenen Nut 12 in einen Absatz 10 übergeht, um so ein zusätzliches Auflager für das Werkstück 7 gemäß 1 zu bilden.
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Ebenso zeigen die 2, 3 und 4, dass in der Seitenfläche 15 der Spannbacke 5, 6 eine abgestufte Bohrung vorhanden ist, wobei kleinere Bohrungen 13 in größere Bohrungen 14 übergehen.
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Dies zeigt der Schnitt gemäß 2 und 4.
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3 zeigt, dass die Schneidkante 11 durchgehend über die gesamte Länge der Schneidbacke 5, 6 ausgebildet ist.
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In 4 ist dargestellt, dass die Schneidkante 11 eine Brechfläche 21 aufweist, die beispielsweise eine Breite 22 von z. B. 0,5 mm ausbildet.
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In den 5 bis 8 sind verschiedene Ausführungsformen von Spannköpfen 8 dargestellt, die alle untereinander kombiniert werden können, um so einen einzelnen Spannkopf zu erzeugen, wie es die 5, 6, 7, 8 zeigen oder auch asymmetrische Spannköpfe ausbilden können, so wie dies die 2 darstellt.
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Gemäß 5 besteht der Spannkopf 8a aus einer hinterschnittenen Nut 12, die unmittelbar flächenbündig in die Seitenfläche 15 übergeht.
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In 6 besteht der Spannkopf 8b der hinterschnittenen Nut 11, die über den Absatz 10 in die Seitenfläche 15 übergeht, wobei dieses Ausführungsbeispiel im Wesentlichen mit dem Ausführungsbeispiel nach 2 übereinstimmt, nur dass das Ausführungsbeispiel nach 6 darstellen soll, dass es nur einseitig vorhandene Spannköpfe 8 gibt, während ein anderer Spannkopf auf der gegenüberliegenden Seite angeordnet sein kann oder auch vollkommen entfällt.
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In 7 ist vorgesehen, dass der Spannkopf 8c die hinterschnittene Nut nicht im oberen Bereich, ausgehend von der Stirnfläche 17, aufweist, sondern dass eine gewisse Freistellung 16 vorhanden ist und erst sich im Anschluss an diese Freistellung 16 die hinterschnittene Nut 12 mit der Schneidkante 11 anschließt.
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Die 8 zeigt, dass anstatt der Brechfläche 21 auch eine nach hinten reichende Flanke 19 mit einem Winkel 18 vorgesehen sein kann, um ebenfalls die Ecke des Spannkopfes 8 im Bereich der Schneidkante 11 vor dem Ausbrechen zu schützen.
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Es ergibt sich, dass die Brechfläche 21 nach 4 senkrecht ausgebildet sein kann oder in Form der Flanke 19 in dem Winkel 18 verlaufen kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schraubstock
- 2
- Backenträger (beweglich)
- 3
- Pfeilrichtung
- 4
- Backenträger (fest)
- 5
- Schneidbacke
- 6
- Schneidbacke
- 7
- Werkstück
- 8
- Spannkopf a, b, c, d
- 9
- Linienberührung
- 10
- Absatz
- 11
- Schneidkante
- 12
- hinterschnittene Nut
- 13
- kleine Bohrung
- 14
- große Bohrung
- 15
- Seitenfläche
- 16
- Freistellung
- 17
- Stirnfläche
- 18
- Winkel
- 19
- Flanke
- 20
- Nutentiefe
- 21
- Brechfläche
- 22
- Breite
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 7310261 U1 [0002]
- CH 130220 A [0003, 0005]