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Die
Erfindung betrifft eine Anlenkeinrichtung für Flossenruder
für Wasserfahrzeuge, insbesondere Schiffe, die ein erstes
Lagergehäuse, in welchem ein Gleitkolben und ein erstes
Lager, insbesondere ein Gleitlager, angeordnet sind und ein zweites
Lagergehäuse, in welchem ein Anlenkzapfen und gegebenenfalls
ein zweites Lager, insbesondere Gleitlager, angeordnet sind, umfasst.
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Ruder
mit Flossen werden auch als ”Flossenruder” bezeichnet.
Hierbei handelt es sich zumeist um sogenannte Vollschweberuder oder
in der Stevensohle gelagerte Ruder, an deren Ruderblattendleiste
eine bewegbare bzw. verschwenkbare (Ruder-)Flosse mittels geeigneter
Befestigungsmittel, beispielsweise Gelenkverbindungen, wie Scharniere o.
dgl., befestigt ist. Die Flosse ist normalerweise angelenkt an das
Ruderblatt des Ruders ausgebildet, wobei die Auslenkung der Flosse
mittels einer zwischen Schiffskörper und Flosse angeordneten
Anlenkeinrichtung vorgebbar ist. Derartige Ruder sind häufig
zwangsgesteuert ausgebildet, so dass beim Ruderlegen, d. h., beim
Verschwenken des Ruders um die Ruderdrehachse, die Flosse ebenfalls
ausgelenkt wird. Hierdurch können mit Flossenrudern eine
größere Propellerstrahlumlenkung und höhere
Ruderkräfte erreicht werden, so dass sich im Vergleich
eine verbesserte Manövrierbarkeit als bei Rudern ohne Flosse
ergibt. Die Flosse ist daher mit dem (Haupt-)Ruderblatt des Ruders
schwenkbar zu verbinden und ist normalerweise im eingebauten Zustand
um eine Vertikalachse bzw. um eine zur Endleiste des Ruderblattes
parallele Achse verschwenkbar. Die erfindungsgemäße
Anlenkeinrichtung dient zur Anlenkung einer Flosse eines Flossenruders
und ist grundsätzlich bei allen bekannten Rudertypen einsetzbar,
bevorzugt jedoch bei Vollschweberudern oder in der Stevensohle gelagerten
Rudern.
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Grundsätzlich
ist die vorliegende Erfindung für alle Arten von Rudern
verwendbar, wobei die erfindungsgemäße Anlenkeinrichtung
vorwiegend für Ruder für Schiffe im gewerblichen
oder militärischen Bereich geeignet ist. Hierzu zählen
sowohl See- als auch Binnenschiffe. Besonders vorteilhaft ist die
erfindungsgemäße Anlenkeinrichtung für
den Einsatz bei kleinen und mittleren sowie eher langsameren gewerblichen
oder militärischen Schiffen, beispielsweise mit einer Maximalgeschwindigkeit
von 20 Knoten, bevorzugt 18 Knoten, besonders bevorzugt 15 Knoten,
zu verwenden.
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Die
zur Zwangssteuerung bzw. Anlenkung der Flosse eines Flossenruders
ausgebildete Anlenk- oder Verstelleinrichtung ist normalerweise
sowohl am Flossenblatt bzw. an der Flosse als auch am Schiffskörper
befestigt ist. Mittels der Anlenkeinrichtung bewirkt eine Drehung
des Hauptruderblattes eine zusätzliche, gleichsinnige und
normalerweise etwa gleich große Drehung des Flossenruderblattes
an der Hinterkante der Hauptruderblattes relativ zum Hauptruder,
wodurch die durch das Ruder erzeugten Querkräfte erhöht
werden.
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Die
EP 0 811 552 A1 zeigt
eine bekannte Anlenkeinrichtung, die ein erstes Lagergehäuse
aufweist, in dem ein Gleitkolben mittels eines Gleitlagers gelagert
ist. Das Lagergehäuse ist fest mit der Flosse an deren
Oberseite verbunden. Da der Gleitkolben bzw. Gleitschwenkkolben
bei einem installierten Ruder häufig annähernd
horizontal ausgerichtet ist, werden derartige Kolben auch Horizontalkolben
genannt. Des Weiteren weist die bekannte Anlenkeinrichtung ein zweites
Lagergehäuse auf, in dem ein Anlenkzapfen oder -bolzen
mittels eines zweiten Gleitlagers gelagert ist. Das zweite Lagergehäuse
ist mit dem Schiffskörper fest verbunden. Grundsätzlich könnte
der Anlenkzapfen jedoch auch in Achsrichtung fest eingespannt sein,
so dass das zweite Gleitlager entfallen würde. Durch eine
derartige Anlenkeinrichtung wird eine sichere Zwangsanlenkung der Ruderflosse
beim Ruderlegen des Hauptruders gewährleistet. Gleichzeitig
werden durch die Lagerung des Gleitkolbens in einem Gleitlager und
gegebenenfalls des Anlenkzapfens in einem zweiten Gleitlager weitgehende
Freiheitsgrade für die Anlenkeinrichtung geschaffen, wodurch
die Lageroberflächen relativ gering belastet werden. Die
Verbindung zwischen Gleitkolben und Anlenkzapfen kann auf vielfältige Weise
ausgeführt werden. Bei der in
EP 0 811 552 A1 gezeigten
Anlenkeinrichtung erfolgt die Verbindung mit Hilfe eines Scharnierbolzens
nach Art eines Kardangelenkes, welcher eine Bewegung (in der Winkelstellung)
zwischen Gleitkolben und Anlenkzapfen ermöglicht, wodurch
auf das Ruder einwirkende Biegemomente ausgeglichen werden können.
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Da
auf das System des Gleitkolbens und das System des Anlenkzapfens
unterschiedliche Kräfte in unterschiedlicher Stärke
einwirken, sind bei den aus dem Stand der Technik bekannten Anlenkeinrichtungen
die beiden vorgenannten Systeme bezüglich ihrer Dimensionierungen
bzw. Abmessungen sowie gegebenenfalls Materialwahl andersartig ausgebildet.
Hierdurch kann es zum einen bei Fällen, bei denen im Betrieb
die für den Gleitkolben oder den Anlenkzapfen errechneten
bzw. angenommenen maximalen Belastungen erreicht bzw. überschritten
werden, zu Beschädigungen an der Anlenkeinrichtung kommen.
Zum anderen wird hierdurch die Konstruktion und Herstellung der
Anlenkeinrichtungen relativ aufwendig.
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Daher
ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Anlenkeinrichtung
für Flossenruder für Wasserfahrzeuge, insbesondere
Schiffe, anzugeben, die eine erhöhte Sicherheit gegen hohe
Belastungen aufweist und die einfach aufgebaut ist. Die Lösung dieser
Aufgabe gelingt mit einer Anlenkeinrichtung mit den Merkmalen des
Anspruches 1.
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Hiernach
wird eine Anlenkeinrichtung der eingangs genannten Art derart ausgebildet,
dass das erste und das zweite Lagergehäuse und/oder der Gleitkolben
und der Anlenkzapfen, und/oder gegebenenfalls das erste und das
zweite Lager jeweils einen im Wesentlichen gleichen Durchmesser
und/oder eine im Wesentlichen gleiche Breite und Höhe aufweisen.
Dadurch, dass jeweils ein Bauteilpaar der beiden Systeme ”Gleitkolben” und ”Anlenkzapfen” der
Anlenkeinrichtung bezüglich ihrer Dimensionierungen gleich
ausgebildet ist, wird erreicht, dass die gesamte Anlenkeinrichtung
nach der maximalen Belastung, die in einem der beiden Systeme Gleitkolben und
Anlenkzapfen vorherrscht, ausgelegt und somit die Sicherheit insgesamt
erhöht wird. Ein System umfasst jeweils einen Kolben (Gleitkolben
oder Anlenkzapfen), ein Lagergehäuse und gegebenenfalls
ein Lager. Im Normalfall wird das System Gleitkolben die höchsten
Belastungen aufweisen. Somit wird nun auch das System bzw. zumindest
ein Bauteil des Systems Anlenkzapfen automatisch genauso groß ausgelegt
bzw. dimensioniert wie beim System Gleitkolben, so dass sich gegenüber
aus dem Stand der Technik bekannten Anordnungen eine erhöhte
Sicherheit ergibt.
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Ferner
kann durch die Verwendung gleicher Bauteile bei beiden Systemen
die Lagerhaltung bzw. Herstellung der Anlenkeinrichtung vereinfacht
und somit auch die Herstellungskosten reduziert werden. Da normalerweise
sowohl Lagergehäuse als auch Gleitkolben bzw. Anlenkzapfen
und Lager zylindrisch bzw. als zylindrische Hohlkörper
ausgebildet sind, werden die Bauteilpaare normalerweise einen gleichen
Durchmesser aufweisen. Nur bei andersartig ausgebildeten Bauteilen
bzw. bei Bauteilen mit einer anderen Querschnittsfläche
sind Breite und Höhe jeweils gleich auszubilden. Bevorzugt
sind zwei und besonders bevorzugt alle drei Bauteilpaare der beiden
Systeme Anlenkzapfen und Gleitkolben bezüglich der genannten
Abmessungen gleich ausgebildet, so dass zum einen die Sicherheit
maximiert wird und zum anderen die Herstellung bzw. Lagerhaltung
vereinfacht wird.
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Bei
zylindrischen Hohlkörpern, wie es beispielsweise die Lager
bzw. die Lagergehäuse sein können, kann sowohl
der Innendurchmesser als auch der Außendurchmesser jeweils
gleich ausgebildet sein. Bevorzugt sind sowohl Innen- als auch Außendurchmesser
eines Bauteilpaares, beispielsweise des ersten und zweiten Lagergehäuses,
jeweils gleich ausgebildet.
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Durch
die Vorsehung von Bauteilpaaren gleichen Durchmessers bzw. gleicher
Breite und Höhe muss für die Herstellung eines
Bauteilpaars nur noch ein einzelnes Grundbauteil vorgesehen bzw.
auf Lager gehalten und nur bezüglich seiner Länge
für das jeweils benötigte System angepasst werden.
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Normalerweise
ist das Lagergehäuse als zylindrischer Hohlkörper
ausgebildet, innerhalb dessen ein als zylindrische Lagerbuchse ausgebildetes
Gleitlager vorgesehen ist. Gegebenenfalls können unter Umständen
das Lagergehäuse und das Gleitlager als ein Bauteil ausgeführt
sein, wobei dann dieses Bauteil bezüglich seines Durchmessers
gleich mit dem korrespondierenden Bauteil des anderen Anlenkungseinrichtungssystems
auszubilden ist.
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Bevorzugte
Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform bestehen das erste und
das zweite Lagergehäuse, und/oder der Gleitkolben und der
Anlenkzapfen, und/oder gegebenenfalls das erste und das zweite Lager
jeweils aus demselben Material. Dadurch, dass diejenigen Bauteilpaare,
die gleiche Dimensionierungen, d. h. einen im Wesentlichen gleichen Durchmesser
und/oder eine im Wesentlichen gleiche Breite und Höhe aufweisen,
auch aus dem gleichen Material bestehen, können die beiden
einzelnen Bauteile eines Bauteilpaares aus demselben Grundmaterial
bzw. demselben Grundbauteil bzw. Werkstück herausgearbeitet
bzw. hergestellt werden. Sind beispielsweise der Gleitkolben und
der Anlenkzapfen, die beide zusammen ein Bauteilpaar darstellen, gleich
dimensioniert und aus dem gleichen Material bestehend ausgebildet,
ist es zweckmäßig, zumindest auch das erste und
das zweite Lager, soweit vorhanden, ebenfalls gleich zu dimensionieren
und aus dem gleichen Material auszubilden, da die Lager zwingend
auf die Dimensionen des Gleitkolbens bzw. des Anlenkzapfens abgestimmt
sein müssen. Besonders bevorzugt werden zusätzlich
auch die Lagergehäuse gleich und aus demselben Material
bestehend ausgebildet. In diesem Fall kann die Anlenkeinrichtung
bzw. zumindest die wesentlichen Teile der Anlenkeinrichtung aus
drei Grundmaterialien bzw. Werkstücke hergestellt werden,
da jedes der drei Bauteilpaare der Anlenkeinrichtung (Gleitkolben
und Anlenkzapfen; erstes und zweites Lagergehäuse; erstes
und zweites Lager) jeweils aus einem Grundmaterial hergestellt ist.
Hierdurch werden die Kosten der Lagerhaltung und Herstellung deutlich
reduziert und der Herstellungsprozess an sich beschleunigt.
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Sind
Gleitkolben und Anlenkzapfen im Wesentlichen mit einem gleichen
Durchmesser versehen, ist es ferner bevorzugt, dass die Größe
des Durchmessers in Bezug auf die im Betrieb auf den Gleitkolben
wirkenden Belastungen bemessen bzw. ausgelegt ist. Auf den Gleitkolben
wirken in der Regel im Betrieb größere Lasten
als auf den Anlenkzapfen. Daher ist es zweckmäßig,
die maximale Belastbarkeit sowohl des Gleitkolbens als auch des
Anlenkzapfens auf die auf den Gleitkolben wirkenden Kräfte
auszulegen. Hierdurch wird die Sicherheit der Anlenkeinrichtung
insofern verbessert, als dass nun auch der Anlenkzapfen in Bezug
auf seine Dimensionierungen auf die größeren,
auf den Gleitkolben wirkenden Kräfte ausgelegt ist. Entsprechend
sind auch bei den Lagern bzw. bei den Lagergehäusen die
Bauteile in Bezug auf die gleitkolbenseitigen Belastungen zu messen.
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Die
insbesondere als Gleitlager ausgebildeten ersten und zweiten Lager
sind zweckmäßigerweise als Lagerbuchsen, d. h.
als zylindrische Hohlkörper, ausgebildet, die in das Lagergehäuse
einzusetzen sind. Das vorteilhafterweise ebenfalls zylindrisch bzw.
als zylindrischer Hohlkörper ausgebildete Lagergehäuse
entspricht mit seinem Innendurchmesser bevorzugterweise in etwa
dem Außendurchmesser des korrespondierenden Lagers. Je
nach Befestigungsart können die vorgenannten Durchmesser auch
geringfügig voneinander abweichen (z. B. beim Aufschrumpfen
oder Kaltdehnen (Eineisen)). Auch kann der Innendurchmesser der
Lagergehäuse kleiner sein, wenn beispielsweise eine für
den größeren Außendurchmesser der Lager
passende Vertiefung im Innenmantel der Lagergehäuse vorgesehen
ist. Die Verwendung von Lagerbuchsen für die Ausführung
der Lager bzw. Gleitlager ist zweckmäßig, da Lagerbuchsen
aus gängigen Bauteilen wie Rohren leicht und kostengünstig
herstellbar sind.
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Insbesondere
ist bevorzugt, dass erste und/oder das zweite Lager als Festkörperreibungslager
auszubilden. Derartige Lager werden auch ”selbstschmierende
Lager” genannt, da einer der Lagerungspartner Selbstschmierungs-Eigenschaften aufweist.
Diese Lager kommen ohne zusätzliche Schmierung bzw. Schmiermittel
aus, da in dem aus ihnen hergestelltem Material eingebettete Fettschmierstoffe
vorhanden sind, die während des Betriebes durch Mikroverschleiß an
die Oberfläche gelangen und somit Reibung und Verschleiß der
Lager senken. Für die Ausbildung solcher Lager kommen insbesondere
Kunststoffe bzw. Kunststoffverbunde und/oder Keramikbaustoffe zum
Einsatz. Ein Beispiel für derartige Stoffe ist PTFE (Polytetrafluorethylen). Zum
einen werden bei der Verwendung solcher selbstschmierenden Lager
der Aufbau sowie die Wartung der Anlenkeinrichtung weiter vereinfacht. Zum
anderen sind aus derartigen Materialien hergestellte Gleitlager
häufig in Form eines zylindrischen Hohlkörpers
bzw. eines Rohres mit einer bestimmten Länge auf dem Markt
beziehbar. Insofern kann im Rahmen der vorliegenden Erfindung durch
einfaches Abschneiden geeigneter Lagerbuchsen auf die jeweils benötigte
Länge auf einfache Weise sowohl ein erstes als auch ein
zweites Lager geschaffen werden.
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Des
Weiteren wird die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe durch einen
Anlenkeinrichtungsbausatz zur Herstellung einer Anlenkeinrichtung
für Flossenruder für Wasserfahrzeuge, insbesondere Schiffe,
gelöst, der einen zylindrischen Vollkörper, insbesondere
einen Rundstahlkörper, einen Hohlkörper, insbesondere
ein Rohr, einen zylindrischen, hohlen Lagerkörper, insbesondere
ein Rohr, und gegebenenfalls ein Verbindungsmittel zur Verbindung
von zwei Teilstücken des zylindrischen Vollkörpers
umfasst. Der zylindrische, hohle Lagerkörper ist zur Lagerung
zumindest eines Teilstückes des zylindrischen Vollkörpers
ausgebildet. Unter dem Begriff ”zylindrischer Vollkörper” können
alle zylindrischen Körper subsumiert werden, die einen
Vollquerschnitt aufweisen, d. h., nicht hohl sind. Aus dem zylindrischen Vollkörper
können durch Abtrennen bzw. Abschneiden von zwei Teilstücken
auf einfache Weise ein Gleitkolben sowie ein Anlenkzapfen geschaffen
werden. Des Weiteren kann durch Abtrennen von zwei Teilstücken
aus dem Hohlkörper ein erstes und ein zweites Lagergehäuse
geschaffen werden. Der Lagerkörper ist zur Lagerung zumindest
eines Teilstückes des zylindrischen Vollkörpers
(Gleitkolben) ausgebildet. Entweder kann der gesamte Lagerkörper zur
Lagerung herangezogen werden oder ein Teilstück abgetrennt
werden. Wird auch der Anlenkzapfen (entlang seiner Längsachse
verschieblich) gelagert, ist zweckmäßigerweise
ein weiteres Teilstück abzutrennen. Der Vollkörper,
der Hohlkörper und der Lagerkörper stellen somit
die Grund- bzw. Ausgangsmaterialien dar, aus denen eine erfindungsgemäße Anlenkeinrichtung
geschaffen werden kann. Grundsätzlich kann der Bausatz
abschließender Natur sein, so dass für die Herstellung
der Anlenkeinrichtung keine weiteren, zusätzlichen Bauteile
bzw. Materialien hinzukommen. Jedoch ist die Vorsehung weiterer, zusätzlicher
Komponenten zur Anlenkeinrichtung ohne Weiteres möglich.
So kann der Bausatz beispielsweise optional geeignete Verbindungsmittel
zur Verbindung der beiden Vollkörperteilstücke
umfassen.
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Bevorzugt
ist der Außendurchmesser des Lagerkörpers gleich
dem Innendurchmesser des Hohlkörpers oder geringfügig
größer als der Innendurchmesser des Hohlkörpers.
Somit kann der Hohlkörper entweder passgenau zum Einsatz
in den Lagerkörper ausgebildet oder, beispielsweise im
Fall des Befestigens des Lagerkörpers im Hohlkörper
mittels Kaltdehnens, geringfügig größer
sein. Ferner entspricht bevorzugterweise der Außendurchmesser des
Vollkörpers in etwa dem Innendurchmesser des Lagerkörpers,
so dass der Erstere passgenau in den Letzteren eingeführt
werden kann. Insbesondere bei einem als selbstschmierendes Lager
ausgebildeten Lagerkörper, bei dem kein zusätzlicher
Schmierfilm zwischen Lagerkörper und Vollkörper
vorhanden sein muss, ist eine gleiche Ausbildung der beiden vorgenannten
Durchmesser zweckmäßig. Schließlich ist zweckmäßigerweise
die Wandstärke des Hohlkörpers größer
als die des Lagerkörpers zu wählen, da der Hohlkörper
zur Ausbildung eines Lagergehäuses vorgesehen ist.
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Die
erfindungsgemäße Anlenkeinrichtung wird durch
ein in der Zeichnung dargestelltes Ausführungsbeispiel
näher erläutert. Es zeigen schematisch:
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1 eine
Seitenansicht eines Flossenruders mit einer Anlenkeinrichtung,
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2 eine
geschnittene Detailansicht der Anlenkeinrichtung aus der 1,
und
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3 eine
Schnittansicht entlang des Schnittes B-B aus der 2.
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1 zeigt
die Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Ruders 100,
welches ein Ruderblatt 10 sowie eine anlenkbar am Ruderblatt 10 gelagerte, zwangsgesteuerte
Flosse 20 aufweist. Der in 1 dargestellte
Rudertyp ist ein sogenanntes ”in der Stevensohle gelagertes
Ruder”, das sowohl im oberen als auch im unteren Ruderbereich
gelagert ist. An der unteren Seite weist das Ruder 100 zur
Lagerung in der Stevensohle eines Schiffes (hier nicht dargestellt) einen
Spurzapfen 30 auf. Im oberen Bereich ist dagegen ein Ruderschaft 40 vorgesehen,
der entlang der Ruderdrehachse 15 verläuft und
um den herum das Ruder 100 drehbar ist. Hierzu ist der
Ruderschaft 40 fest mit dem Ruderblatt 10 verbunden.
Ferner wird der Ruderschaft 40 zur Lagerung des Ruders
im Bereich der Verkleidung 41 sowie mittels eines Traglagers 42 am
Schiffskörper (hier nicht dargestellt) gelagert. Das Ruderblatt 10 weist
eine einem Propeller eines Schiffes (hier nicht dargestellt) im
eingebauten Zustand zugewandte Nasenleiste 11 sowie eine
hintere, der Flosse 20 zugewandte Ruderblattendleiste 12 auf.
Das Flossenruder 100 umfasst zwei Gelenkverbindungen 21a, 21b,
mit denen die Flosse 20 gelenkig am Ruderblatt 10 im
Bereich der Ruderblattendleiste 12 befestigt ist. Mittels
dieser Gelenkverbindung 21a, 21b ist die Flosse 20 schwenkbar
am Ruderblatt 10 ausgebildet. Des Weiteren weist die Flosse 20 eine
Flossenendleiste 24 auf. Die Längsachse der Flosse 20 verläuft
in etwa parallel zur Längsachse des Ruderblattes 10 sowie
zur Ruderdrehachse 15. Ferner überragt die Flosse 20 das
Ruderblatt 10 um ein relativ kurzes Stück im oberen
Bereich und schließt im unteren Bereich bündig
mit dem Ruderblatt 10 ab.
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Das
Flossenruder 100 weist ferner zur Anlenkung der Flosse 20 an
das Ruderblatt 10 eine Anlenkeinrichtung 50 auf.
Die Anlenkeinrichtung 50 wird von einem horizontal angeordneten
und an der Oberseite der Flosse 20 mit dieser verbundenen
ersten Lagergehäuse 51, einem in diesem ersten
Lagergehäuse 51 angeordneten Gleitkolben/Horizontalkolben 52,
einem vertikal angeordneten und mit dem Schiffskörper (hier
nicht dargestellt) verbundenen zweiten Lagergehäuse 53 und
einem in diesem zweiten Lagergehäuse 53 angeordneten
Anlenkzapfen/Vertikalkolben 54 gebildet. Zur Befestigung
des zweiten Lagergehäuses 53 am Schiffskörper
ist ein Halterahmen 60 vorgesehen, der als horizontal ausgerichtete
Platte ausgebildet und mit dem zweiten Lagergehäuse 53 fest,
mittels Verschweißung, verbunden ist. Das erste Lagergehäuse 51 ist
ebenfalls mittels Verschweißung mit der Flosse 20 verbunden. Beide
Lagergehäuse 51, 53 werden von zylindrischen
Hohlkörpern (Rohren) gebildet, während die beiden
Kolben 52, 54 aus zylindrischen Vollkörpern bestehen,
die im in 1 gezeigten, unausgelenkten Zustand
jeweils mit einem Endbereich 521, 541 aus dem
Lagergehäuse 51, 53 hervorstehen. Die
beiden im Wesentlichen orthogonal auseinander stehenden Endbereiche 521, 541 sind
mittels eines Scharnierbolzens 55 miteinander verbunden.
Der Scharnierbolzen 55 gewährleistet, dass auch
eine Abweichung aus der 90° Position, bedingt durch auf
die Flosse 20 wirkenden Biegemomenten o. dgl., ausgeglichen werden
kann.
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Ein
in 1 angedeutetes Detail A ist in einer Vergrößerung
in 2 dargestellt und zeigt die Anlenkeinrichtung 50 aus 1 in
einer Schnittansicht. Im Detail A ist sichtbar, dass beide Lagergehäuse 51, 53 von
ihrem Randbereich an, von dem die Kolbenendbereiche 521, 541 aus
den Gehäusen 51, 53 hervorragen, bis
zu einem hinteren Bereich in ihrem Innenmantel jeweils eine umlaufende
Ausnehmung bzw. Vertiefung 511, 531 aufweisen.
In diese Vertiefungen (511, 531) ist jeweils ein
Gleitlager, das von einer Lagerbuchse gebildet wird, eingesetzt,
wobei das erste Lager mit dem Bezugszeichen 56 und das
zweite Lager mit dem Bezugszeichen 57 versehen ist. Die
Lagerbuchsen 56 und 57 können beispielsweise
mittels Kaltdehnens in den Vertiefungen 511, 531 des
ersten bzw. zweiten Lagergehäuses 51, 53 befestigt
sein. Beide Lagerbuchsen 56, 57 schließen
mit ihren dem Scharnierbolzen 55 zugewandten Ende bündig
mit dem jeweiligen Lagergehäuse 51, 53 ab.
Die Lagerbuchsen 56, 57 können beispielsweise
aus einem selbstschmierenden Kunststoffmaterial hergestellt sein.
Jedoch ist auch eine Ausführung aus Metall, beispielsweise
Bronze, möglich, wobei dann im Regelfall zwischen Kolben 52, 54 und
Lagerbuchse 56, 57 ein Schmierfilm vorzusehen
ist.
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Der
Gleitkolben 52 ist entlang der Längsachse 514 des
ersten Lagergehäuses 51 verschiebbar. Der Anlenkzapfen 54 ist
ebenfalls entlang der Längsachse 535 des zweiten
Lagergehäuses 53 verschiebbar und ebenfalls um
diese herum drehbar. Bei einer Drehung des Ruders 100,
d. h. beim Ruderlegen, dreht sich der Anlenkzapfen 54 in
dem feststehenden, mit dem Schiffskörper verbundenen zweiten
Lagergehäuse 53 um die Längsachse 535.
Ferner verschiebt sich der mit dem Anlenkzapfen 54 mittels
des Scharnierbolzens 55 befestigte Gleitkolben 52 innerhalb
des ersten Lagergehäuses 51, wodurch die Flosse 20 gegenüber
dem Ruderblatt 10 ausgelenkt wird. Grundsätzlich
wäre es jedoch auch möglich, dass der Anlenkzapfen 54 in
Längsrichtung 531 feststehend ist und nur um die
Längsachse 535 drehbar angeordnet wäre.
Das zweite Lagergehäuse 53 weist in seinem oberen
Bereich einen Verschlussdeckel 532 auf, während
das erste Lagergehäuse 51 beidendseitig offen
ist.
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Der
als zylindrische Vollkörper ausgebildete Gleitkolben 52 weist
einen Durchmesser 522 auf, der dem Durchmesser 542 des
Anlenkzapfens 54 entspricht. Die erste Lagerbuchse 56 weist
einen Außendurchmesser 561 auf, der dem Außendurchmesser 571 der
zweiten Lagerbuchse 57 entspricht. Die Innendurchmesser
der beiden Lagerbuchsen 56, 57 entsprechen sich
ebenfalls und korrespondieren in etwa mit den Durchmessern 522, 542 der
beiden Kolben 52, 54. Schließlich entspricht
der Außendurchmesser 512 des ersten, als zylindrischer
Hohlkörper ausgebildeten Lagergehäuses 51 dem
Außendurchmesser 533 des, ebenfalls als zylindrischer
Hohlkörper ausgebildeten zweiten Lagergehäuses 53.
Die Innendurchmesser 513, 534 des ersten und des zweiten
Lagergehäuses 51, 53 entsprechen sich ebenfalls.
Somit können sowohl der Gleitkolben 52 als auch
der Anlenkzapfen 54 aus einem Werkstück, beispielsweise
einem Rundstahl, gefertigt werden. Damit sowohl die beiden Lagergehäuse 51, 53 als auch
die beiden Lager 56, 57 jeweils aus einem Werkstück
bzw. aus einem Rohr gefertigt werden können, sind die Wandstärken
der beiden Lagergehäuse 51, 53 bzw. der
beiden Lager 56, 57 ebenfalls gleich ausgebildet.
Auch die Stärke der Vertiefungen 511, 531 ist
bei beiden Lagergehäusen 51, 53 gleich ausgebildet.
Nur die Länge der Vertiefungen 511, 531 in
Bezug auf die Gehäuselängsachsen 514, 535 ist voneinander
abweichend. Ebenso können die beiden Lagerbuchsen 56, 57 und
die beiden rohrförmigen Lagergehäuse 51, 53 jeweils
aus einem gemeinsamen Werkstück gefertigt werden, das jeweils
nur auf Länge geschnitten wird. Hierdurch wird der Herstellungsaufwand
der Anlenkeinrichtung 50 deutlich reduziert und gleichzeitig
die Sicherheit gegenüber äußeren Belastungen
erhöht.
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3 zeigt
eine Schnittansicht entlang des Schnittes B-B aus 2 durch
den Anlenkzapfen 54. Hierin ist erkennbar, dass der freie
Endbereich 541 des Anlenkzapfens 54 als in etwa
mittig vom Anlenkzapfen 54 entlang der Längsachse 535 vorspringender
Steg ausgebildet ist. Der freie Endbereich 521 des Gleitkolbens 52 ist
dagegen gabelförmig ausgebildet und umgreift den Steg 541.
Zur Verbindung der Gabel 521 und des Stegs 541 ist
ein Scharnierbolzen 55 durch beide vorgenannten Bauteile
hindurchgetrieben, so dass sich eine Verbindung in der Art eines Kardangelenkes
ergibt.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Ruder
- 10
- Ruderblatt
- 11
- Nasenleiste
- 12
- Ruderblattendleiste
- 15
- Ruderdrehachse
- 20
- Flosse
- 21a,
21b
- Gelenkverbindung
- 24
- Flossenendleiste
- 30
- Spurzapfen
- 40
- Ruderschaft
- 41
- Verkleidung
- 42
- Traglager
- 50
- Anlenkeinrichtung
- 51
- erstes
Lagergehäuse
- 511
- Vertiefung
- 512
- Außendurchmesser
erstes Lagergehäuse
- 513
- Innendurchmesser
erstes Lagergehäuse
- 514
- Längsachse
erstes Lagergehäuse
- 52
- Horizontalkolben/Gleitkolben
- 521
- Gleitkolbenendbereich
- 522
- Durchmesser
Gleitkolben
- 53
- zweites
Lagergehäuse
- 531
- Vertiefung
- 532
- Verschlussdeckel
- 533
- Außendurchmesser
zweites Lagergehäuse
- 534
- Innendurchmesser
zweites Lagergehäuse
- 535
- Längsachse
zweites Lagergehäuse
- 54
- Vertikalkolben/Anlenkzapfen
- 541
- Anlenkzapfenendbereich
- 542
- Durchmesser
Anlenkzapfen
- 55
- Scharnierbolzen
- 56
- erstes
Lager
- 561
- Durchmesser
erstes Lager
- 57
- zweites
Lager
- 571
- Durchmesser
zweites Lager
- 60
- Halterahmen
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 0811552
A1 [0005, 0005]