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Die
Erfindung betrifft ein Siebriemchen für ein Streckwerk einer Spinnmaschine
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1, sowie eine Streckvorrichtung
mit einem Siebriemchen nach Patentanspruch 13. Ferner betrifft die
Erfindung eine Spinnmaschine mit einer Streckvorrichtung nach Anspruch
14.
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Bei
den aus dem Stand der Technik bekannten Streckwerken wird einem
verstreckten Faserverband auf einer Spinnmaschine in unmittelbarem
Anschluss an ein Ausgangswalzenpaar eines Streckwerks ein Spinndrall
erteilt, wobei an der Klemmlinie des Ausgangswalzenpaares ein sogenanntes
Spinndreieck entsteht. Der Grund hierfür liegt darin, dass der verstreckte
Faserverband mit einer bestimmten Breite das Streckwerk verlässt und
zu einem Faden relativ kleinen Durchmessers zusammengedreht wird.
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Dabei
enthält
das Spinndreieck Randfasern, die nicht vollständig in dem verdrehten Faden
eingebunden sind und somit kaum einen Beitrag zur Festigkeit des
ersponnenen Fadens leisten. Daher wird in der letzten Zeit der Verzugszone
des Streckwerks eine sogenannte Verdichtungszone nachgeordnet, welche
von einer Klemmstelle auslaufseitig begrenzt wird. Dem Faden wird
erst anschließend
die Spinndrehung erteilt.
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In
der Verdichtungszone werden die Fasern verdichtet oder gebündelt, wodurch
der Faserverband beim Verlassen der letzten Klemmstelle so schmal
wird, dass das unerwünschte
Spinndreieck nicht mehr nachteilig ins Gewicht fällt. Der ersponnene Faden wird
dann gleichmäßiger, fester
und weniger haarig.
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Zum
Verdichten eines Faserverbandes sind unterschiedliche Vorrichtungen
bekannt. Eine Reihe dieser Vorrichtungen arbeitet mit einem luftdurchlässigen Transportband,
einem sogenannten Siebriemchen, welches den zu verdichtenden Faserverband gleitend über eine
Saugeinrichtung transportiert.
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Derartige
Siebriemchen laufen häufig
im Dreischichtbetrieb ununterbrochen über mehrere Tage, Wochen und
sogar Monate und dienen der Verdichtung des ankommenden Faserverbandes.
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Die
DE 43 23 472 02 beschreibt
ein Siebriemchen dieser Art nach dem Stand der Technik. Es ist nach
Art von Streckwerksriemchen von Spinnmaschinen hergestellt, wobei
es jedoch keine Gewebeeinlage aufweist. Ferner ist es zum Ansaugen
des Faserverbandes perforiert, wobei die Löcher in einer Lochreihe in
Transportrichtung angeordnet sind. Das perforierte Riemchen gleitet über eine
Saugeinrichtung und ist von einer Lieferwalze angetrieben.
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Die
DE 198 37 183 A1 offenbart
ein endloses Transportband zum Transportieren eines verstreckten
Faserverbandes durch eine Faserbündelungszone.
Das Transportband ist mit einer Perforation für einen den Faserverband ansaugenden
Saugluftstrom versehen. Innenseitig ist es zum Gleiten über eine Absaugeinrichtung
mit einer ausreichend glatten Oberfläche versehen. Das Transportband
kann als endlos gewebtes oder gestricktes Siebband oder als extrudiertes
Riemchen mit gestanzten Löchern
hergestellt sein.
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Die
DE 198 37 179 A1 beschreibt
ein Transportband einer Ringspinnmaschine zum Transportieren eines
zu verdichtenden Faserverbandes über
einen Saugschlitz einer Verdichtungszone mit einer Perforation für einen
den Faserverband ansaugenden Saugluftstrom. Das Transportband enthält einen den
Friktionsantrieb ermöglichenden
nicht perforierten Bereich und einen die Perforation aufweisenden, in
seiner Breite die Breite des Saugschlitzes übertreffenden Arbeitsbereich.
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In
der
DE 100 53 697
A1 ist ein Transportband zum Transportieren eines zu verdichtenden
Faserverbandes über
einen schrägen
Saugschlitz einer an einer Klemmstelle endenden Verdichtungszone einer
Spinnmaschine beschrieben, mit einer auf einer stationären, den
Saugschlitz enthaltenden Gleitfläche
gleitbaren Auflagefläche
sowie mit einem dem Saugschlitz zugeordneten luftdurchlässigen Arbeitsbereich.
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Eine
Verschmutzung des Siebriemchens kann bei längerem Einsatz nicht vollständig verhindert
werden, da die zu verarbeitenden Fasermaterialien teilweise auch
stark anhaftende Verunreinigungen aufweisen, wie beispielsweise
Wollfett oder Honigtau. Diese stark anhaftenden Verunreinigungen des
Fasermaterials lagern sich mit der Zeit am Transportband an und
verringern dadurch die Verdichtungswirkung der Vorrichtung, da die
Luftdurchlässigkeit
des Transportbandes nachlässt.
Dies ist deshalb besonders problematisch, da es sich dabei um einen schleichenden
Prozess handelt, wobei ein Nachlassen der Verdichtungswirkung häufig erst
relativ spät bemerkt
wird.
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Ferner
tritt bei den herkömmlichen
aus dem Stand der Technik bekannten Siebriemchen durch die elektrisch
nicht leitfähige
Oberfläche
der Riemchen häufig
das Problem auf, dass das Riemchen elektrostatisch aufgeladen wird.
Dadurch wird ein Anhaften von Faserflug am Siebriemchen durch elektrostatische
Aufladungen im Laufe des Betriebes bewirkt.
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Ausgehend
von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgab e zugrunde,
ein Siebriemchen für
ein Streckwerk einer Spinnmaschine bereitzustellen, welches auf
eine effiziente Weise eine hohe Verdichtungswirkung des Faserverbundes zeigt.
Ferner soll ein Siebriemchen bereitgestellt werden, welches nur
eine geringe Neigung zu Anhaftungen zeigt, oder von diesen Anhaftungen
leicht zu reinigen ist.
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Die
Erfindung löst
die Aufgabe durch ein Siebriemchen für ein Streckwerk einer Spinnmaschine
mit den Merkmalen nach Anspruch 1.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen ausgeführt. Durch
die erfindungsgemäße Metallbeschichtung
zumindest eines Teils der Fäden
des Gewebes, welches das Siebriemchen aufweist, wurde überraschenderweise
festgestellt, dass die Verdichtungswirkung gegenüber dem zu verdichtenden Faserverbund
erheblich verbessert werden konnte.
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Es
wird angenommen, dass durch die Metallbeschichtung eine gewisse
Leitfähigkeit
der Oberfläche
des Siebriemchens erzeugt wird, wodurch einer elektrostatischen
Aufladung der Gewebefasern entgegengewirkt wird. Durch die elektrisch
leitfähige Oberfläche der
Fäden wird
entweder von vornherein verhindert, dass das Siebriemchen elektrostatisch aufgeladen
wird, oder derartige elektrostatische Aufladungen werden durch Ableitungen
auf ein für
den praktischen Gebrauch unschädliches
Niveau reduziert. Das Anhaften von Faserflug am Siebriemchen durch
elektrostatische Aufladungen wird dadurch weitgehend unterdrückt.
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Ferner
hat sich gezeigt, dass durch die hohe Wärmeleitfähigkeit der Metalle die durch
Reibungseffekte entstehenden Erhitzungszonen rasch abgebaut werden.
Insbesondere bei Verwendung von kunststoffhaltigen Materialien für die Fasern
kann dadurch verhindert werden, dass die Fäden aufgrund einer Temperaturerhöhung zu
stark erweichen oder gar miteinander verschmelzen. Dadurch würde die
Luftdurchlässigkeit
erheblich beeinträchtigt.
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Als
Metalle sind vor allem diejenigen mit einer hohen elektrischen beziehungsweise
thermischen Leitfähigkeit
von Bedeutung. Insbesondere in Frage kommen Kupfer, Gold, Silber
sowie die Platinmetalle Platin, Rhodium und Iridium. Diese Metalle zeichnen
sich darüber
hinaus durch eine hohe Abriebfestigkeit aus. Ferner ist bei den
Edelmetallen das Risiko gering, dass die Oberfläche durch Oxidation oder andere
korrosive Einwirkungen angegriffen wird.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Siebriemchens ist
die Metallbeschichtung eine Silberbeschichtung, deren Dicke vorzugsweise
100 bis 150 nm beträgt.
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Silber
weist eine Reihe von sehr vorteilhaften Eigenschaften in Kombination
auf. Das Metall zeigt eine verhältnismäßig hohe
elektrische und thermische Leitfähigkeit.
Ferner ist es gegenüber
vielen Chemikalien weitgehend beständig. Insbesondere weisen mit
Silber beschichtete Oberflächen
gegenüber
Wasser sowie Schmutz abweisende Eigenschaften auf. Dadurch wird
die Anlagerung von stark haftenden Verunreinigungen, welche sich
durch eine verminderte elektrische Aufladung auch nicht beeinflussen
lassen, reduziert. Die Luftdurchlässigkeit des Gewebes wird dadurch
für einen
wesentlich längeren Zeitraum
aufrechterhalten.
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Die
Silberbeschichtung des erfindungsgemäßen Siebriemchens kann auf
verschiedene Arten erzeugt werden. Bevorzugt werden jedoch die Fäden zunächst einer
Silberbeschichtung unterzogen und anschließend für das Gewebe des Siebriemchens miteinander
verwebt.
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Darüber hinaus
zeigt Silber einen sehr geringen Reibungswiderstand sowie eine hohe
Abriebfestigkeit. Dies bedingt einen im Laufe des Betriebes geringen
Verschleiß und eine
hohe Langlebigkeit des Siebriemchens. Das Siebriemchen muss deshalb erst
nach relativ langen Zeitabständen
vollständig ausgetauscht
werden. Aufgrund der guten Chemikalienbeständigkeit kann das Siebriemchen
auch mit verhältnismäßig aggressiven
Waschchemikalien behandelt und somit gründlich gereinigt werden.
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Eine
Beschichtungsdicke von vorzugsweise 100 bis 150 nm ist ausreichend,
um die typischen Eigenschaften des Silbers vollständig zur
Geltung zu bringen. Eine größere Beschichtungsdicke
ist insbesondere unter Kostengesichtspunkten nicht zweckmäßig. Bei
einer geringeren Schichtdicke besteht die Gefahr, dass innerhalb
der Beschichtung zu leicht Risse auftreten können oder die Beschichtung
sich von dem Faden über
einen größeren Bereich
ablöst. Weiter
ist nicht auszuschließen,
dass bei sehr geringen Schichtdicken gewisse Eigenschaften des Metalls
verloren gehen, wie insbesondere die thermische und elektrische
Leitfähigkeit,
welche in erheblichem Maße
von der Schichtdicke des Leiters abhängt.
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Es
ist vorteilhaft, wenn das Siebriemchen aus Fäden mit einem mittleren Durchmesser
von etwa 80 μm
gewebt ist.
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Diese
Größe des Durchmessers
erlaubt eine ausreichend feine Strukturierung des Gewebes, wobei
auch die elastischen Eigenschaften erhalten bleiben. Zudem wird
dadurch ein Siebriemchen mit einem verhältnismäßig geringen Gewicht erzeugt.
Darüber
hinaus ist der Durchmesser ausreichend groß, um auch eine erforderliche
mechanische Festigkeit der Fäden
zu erhalten.
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Geeigneterweise
beträgt
die mittlere Maschenweite des Siebriemchens etwa 90 μm. Dabei können die
Abweichungen bis zu 20 μm
betragen.
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Bei
dieser Maschenweite kann der für
den Saugluftstrom erforderliche Ansaugdruck effizient erzeugt werden.
Daneben ist diese Weite auch ausreichend gering, um zu verhindern,
dass Bestandteile des zu verdichtenden Faserverbundes über das Siebriemchen
hindurch in die Ansaugeinrichtung eindringen und sich dort in unerwünschter
Weise ablagern. Bei einer noch geringeren Maschenweite ist ein erheblicher
Mehraufwand erforderlich, um den notwendigen Volumenstrom und den
erforderlichen Ansaugdruck zu erzeugen, wodurch die Betriebskosten ansteigen.
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Weiterhin
ist es vorteilhaft, wenn der Durchmesser eines ringförmig ausgebildeten
Siebriemchens etwa 36,5 mm beträgt.
Die Toleranz liegt bei ±0,4
mm.
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Siebriemchen
mit einem derartigen Durchmesser lassen sich für eine Vielzahl der herkömmlichen
Streckvorrichtungen einsetzen. Bei einer geringeren Durchmessergröße nehmen
die elastischen Eigenschaften deutlich ab, während bei einem größeren Durchmesser
die relative mechanische Festigkeit nicht mehr den mechanischen
Anforderungen genügen
kann.
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Zudem
ist es zweckmäßig, wenn
die Breite des Siebriemchens etwa 25 mm beträgt, mit möglichen Abweichungen von 0,5
mm.
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Bei
dieser Breite kann das Siebriemchen auf den meisten üblichen
Streckvorrichtungen zum Einsatz kommen, wobei ein ausreichend breiter
Bereich für
das Ansaugen des zu verdichtenden Faserverbundes zur Verfügung steht.
Auch ist eine ausreichende mechanische Festigkeit bei dieser Breite
gewährleistet.
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Als
vorteilhaft hat sich eine Bindung mit 2/1 Köper erwiesen.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Siebriemchens
sind die Randbereiche rund verwoben.
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Dadurch
wird verhindert, dass sich das Gewebe in diesen Bereichen bei hohen
Belastungen vorzeitig auftrennt. Ferner eignen sich diese Zonen insbesondere
als Auflagebereiche für
Friktionsantriebe. Durch die rund verwobene Struktur wird zum einen
der Reibungswiderstand erhöht,
und zum anderen die mechanische Festigkeit verbessert. Beide Aspekte
sind für
die Anwendung eines Friktionsantriebes vorteilhaft. Darüber hinaus
kann dadurch eine als Hohlprofil ausgebildete Gleitfläche für das Siebriemchen
in Transportrichtung ausgebildet werden. Dies führt neben der Ansaugung durch
den Saugschlitz auch mechanisch zu einer guten Anlage des Faserverbundes
an die Gleitfläche.
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Alternativ
ist es auch möglich,
die Randbereiche zu verschweißen
oder zu kalandrieren.
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Es
ist vorteilhaft, wenn die Fäden
zum Bilden des Siebriemchens Monofilamente sind.
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Monofilamente
bestehen aus nur einem Filament und zeichnen sich durch eine besonders
glatte Oberfläche
aus. Aus diesem Grund können
sich Verunreinigung an der Oberfläche des Garns kaum anlagern
oder können
durch Reinigungsverfahren leicht entfernt werden. Darüber hinaus
zeichnen sich Monofilamentgarne durch ein natürliches Erscheinungsbild sowie
eine exzellente Widerstandsfähigkeit
gegen Abnutzung aus. Auch haben Monofilamentgarne eine ausgezeichnete
Formstabilität
und Führungsqualitäten. Aufgrund
der glatten und sehr homogenen Oberflächenbeschaffenheit dieser Garne
lassen sich Metallbeschichtungen in guter Qualität und dauerhaft aufbringen.
Insbesondere weist ein aus Monofilamenten gewebtes Gewebe eine hohe
Stabilität
auf und ermöglicht
einen sehr homogenen Saugluftstrom.
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Es
ist weiter bevorzugt, wenn das Siebriemchen zumindest einen Kunststoff,
insbesondere einen thermoplastischen Kunststoff, enthält.
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Fasern
aus Kunststoffen lassen sich auf kostengünstige Weise herstellen und
weisen eine hohe Zugfestigkeit auf. Ferner ist die Oberflächenstrukturierung
homogen und glatt und eignet sich daher insbesondere für das Aufbringen
von Metallbeschichtungen. Darüber
hinaus ist auch eine Beschichtung der Kunststofffilamente mit einer
Fett abweisenden Oberfläche,
beispielsweise mit Polytetrafluorethylen, sogenanntes Teflon, oder
mit Stoffgemischen daraus möglich.
Durch eine Metallisierung der Oberfläche der Kunststofffilamente
wird eine elektrisch leitfähige Oberfläche ausgebildet,
wobei es insbesondere vorteilhaft ist, wenn die eine Fett abweisende
Oberfläche aufweisenden
Kunststofffilamente und die eine elektrisch leitfähige Oberfläche aufweisenden
metallisierten Filamente alternierend angeordnet sind. Dadurch lassen
sich die beiden Eigenschaften optimal vereinen. Es kann aber auch
vorgesehen sein, die Fett abweisenden Kunststofffasern vermehrt
in dem den Faserverband führenden
Bereich anzuordnen. Es wird dadurch insbesondere der Bereich vor
stark haftenden Verunreinigungen geschützt, in dem die größten Mengen
dieser Verunreinigungen auftreten. Diese stark haftenden Verunreinigungen
werden nämlich hauptsächlich von
dem zu verdichtenden Faserverband an das Siebriemchen abgegeben.
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Um
eine ausreichende elektrostatische Ableitung des gesamten Siebriemchens
zu gewährleisten,
kann es vorteilhaft sein, die eine elektrisch leitfähige Oberfläche aufweisenden
metallisierten Kunststofffasern vermehrt neben dem den Faserverband führenden
Bereich anzuordnen.
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Bei
der Verwendung von thermoplastischen Kunststoffen ist es auf einfache
Weise möglich,
die Randbereiche des Siebriemchens durch einen Erhitzungsvorgang
luftundurchlässig
zu machen. Dieser Erhitzungsvorgang kann beispielsweise durch Schweißen mittels
einer Elektrode, insbesondere einer Ultraschallelektrode, erfolgen.
Durch den Erhitzungsvorgang wird neben einer Abdichtung des Gewebes
auch eine Verfestigung erreicht. Alternativ kann das Gewebe insbesondere
in den Randbereichen mit einem Schmelzklebstoff beschichtet sein, wobei
es ausreichend ist, das Siebriemchen nur auf einer Oberfläche zu beschichten,
so dass an der anderen Oberfläche
die Gewebestruktur erhalten bleibt. Durch die Verfestigung der Randbereiche
wird einem Verschleiß aufgrund
von Reibungseffekten wirkungsvoll begegnet.
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Als
thermoplastischer Kunststoff ist insbesondere Polyamid geeignet.
Polyamide zeichnen sich durch ein hohe Festigkeit, Steifigkeit und
Zähigkeit
aus und besitzen eine gute Chemikalienbeständigkeit und Verarbeitbarkeit.
Insbesondere die sogenannten kompakten Polyamide haben einen hohen Verschleißwiderstand
und gute Gleiteigenschaften. Durch Faserverbunde mit Glas- oder
Kohlefasern lassen sich die mechanischen Eigenschaften weiter verbessern,
so dass beispielsweise Festigkeiten und Schlagzähigkeit auf den Anwendungsfall
abgestimmt werden können.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist das Siebriemchen in Transportrichtung nahtlos.
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Dies
lässt sich
dadurch erreichen, dass es in Form von Schläuchen nahtlos rundgewebt wird.
In der Praxis hat es sich gezeigt, dass gerade in den Randbereichen
in verstärktem
Maße Ablagerungen von
Verunreinigungen auftreten. Ferner sind gerade die Nahtbereiche
aufgrund der vorstehenden Oberflächenstruktur
erhöhten
mechanischen Belastungen ausgesetzt, so dass es leicht zu Abnutzungserscheinungen
bis hin zum Zerreißen
des Gewebes und damit verbundenen Ausfallerscheinungen kommen kann.
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Ferner
ist es vorteilhaft, wenn die Randbereiche des Siebriemchens luftundurchlässig sind.
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Somit
kann an den Randbereichen kein Einwalzen von Staub vorkommen, zumindest
aber nicht bis zur Auflagefläche.
Bei einem aus thermoplastischen Kunststofffasern gefertigten Gewebe
können die
Randbereiche beispielsweise durch einen Erhitzungsvorgang luftundurchlässig gemacht
werden. Das im mittigen Bereich luftdurchlässig verbleibende Gewebe wird
also in den Randbereichen gewissermaßen in eine glatte Folie umgeformt.
Das Siebriemchen erhält
dadurch eine erhöhte
Formstabilität,
insbesondere wenn es zum Reinigen von Zeit zu Zeit gewaschen werden
muss. Der schmalere luftdurchlässige
mittige Bereich führt
zu einer geringeren Verschmutzung des Siebriemchens, da nur der
eigentliche Arbeitsbereich besaugt wird, und seitwärts somit kein
Faserflug oder Schmutz in Folge einer Besaugung anhaften kann. Insbesondere
wird dadurch die Lebensdauer des Siebriemchens erhöht.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung können die Randbereiche, insbesondere
bei einem aus Kunststoffen bestehenden Siebriemchen auf ihrer der
Auflagefläche
abgewandten Seite mit einer einen Friktionsantrieb ermöglichenden
Oberflächenstruktur versehen
sein. Bei einer solchen Oberflächenstruktur kann
es sich beispielsweise um eine Riffelung oder um eine leichte Kordelung
handeln. Eine das Siebriemchen antreibende Antriebswalze soll sich
dabei in die Oberflächenstruktur
eindrücken
können.
Der Reibwert an der einen Friktionsantrieb ermöglichenden Seite des Siebriemchens
soll ein Mehrfaches des Reibwertes zwischen der Auflagefläche des Siebriemchens
und der Gleitfläche
betragen.
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Weiterhin
ist es vorteilhaft, wenn das Siebriemchen mehrlagig ausgebildet
ist.
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Insbesondere
kann dabei beispielsweise eine Lage ein versteifendes Skelett einer
grobmaschigen Struktur aufweisen und als Stützelement für weitere feinmaschigere Lagen
dienen. Auch ist es günstig,
mehrere Lagen vorzusehen, wenn das Siebriemchen nur innenseitig
auf einer Gleitführung
geführt
und von außen
her angetrieben wird.
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Die
innere Lage des Siebriemchens sollte dabei besonders reibungsarm
sein, damit die innere Oberfläche
gut über
die Saugeinrichtung gleiten kann. Vorteilhaft kommt hier Polytetrafluorethylen
in Betracht. Die äußere Lage
hingegen sollte relativ formstabil sein, damit sie dem aufzubringenden
Friktionsantrieb widersteht.
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Gegenstand
der Erfindung ist auch ein Streckwerk mit einem Siebriemchen der
vorgenannten Art nach Anspruch 13.
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Ein
Streckwerk ist eine Vorrichtung der Feinspinnerei zum nochmaligen
Verziehen des Vorgarns zur weiteren Verfeinerung. Dabei werden je
nach Art der zu verspinnenden Garne, wie Bastfaser, Kammgarne oder
Baumwolle, unterschiedliche Verfahren eingesetzt. In Abhängigkeit
von der Anzahl der im Streckwerk verwendeten Zylinderpaare (Walzenpaare)
werden Zwei-, Drei- oder Vierzylinderspinnerei unterschieden, wobei
eine höhere
Zylinderzahl für die
Ausspinnung feinerer Garne, und beispielsweise zwei Zylinderpaare
für gröbere Garne
eingesetzt werden.
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Im
Allgemeinen weisen Streckwerke ein Ausgangswalzenpaar mit einer
Oberwalze sowie einer Unterwalze mit nachgeordneter Faserbündelungszone
auf, welche eine pneumatische Verdichtungsvorrichtung mit einer
Saugeinrichtung enthält, die
an eine Unterdruckquelle angeschlossen und von einem mit einem Antrieb
verbundenen perforierten Siebriemchen umschlungen ist.
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Insbesondere
ist für
den Antrieb dieser Siebriemchen eine weitere über die Länge des Streckwerkes durchlaufende
Unterwalze vorgesehen. Die Riemchen können hierbei diese Unterwalzen
umschlingen und mittels Oberwalzen gegen sie gedrückt werden.
Die Riemchen können
aber auch mit einer von ihnen umschlungenen, kurzen Walze, an diesen
Unterwalzen anliegen.
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In
einem Streckwerk wird ein Faserverband oder auch ein Vorgarn in
Transportrichtung bis zur gewünschten
Feinheit verzogen. Der Verzug ist an einer Ausgangsklemmlinie beendet,
und ab dieser Stelle liegt dann der verstreckte, noch spinndrehungsfreie
Faserverband vor. Zur Verringerung eines nachteiligen Spinndreiecks
wird der Faserverband in unmittelbarem Anschluss an eine Ausgangsklemmlinie
in einer Verdichtungszone verdichtet. Die für das Verdichten vorgesehene
Vorrichtung kann ein luftdurchlässiges
Siebriemchen enthalten, welches den zu verdichtenden Faserverband
durch die Verdichtungszone transportiert. Die Verdichtungsvorrichtung befindet
sich in unmittelbarem Anschluss an das Streckwerk. Eine derartige
Verdichtungseinrichtung weist zweckmäßigerweise ein um die Lieferwalze
geführtes
perforiertes Siebriemchen auf, das sich parallel zum Faserverband
bis dicht vor das Ausgangswalzenpaar erstreckt. Durch diese Anordnung
wird der aus dem Ausgangswalzenpaar austretende Faserverband unmittelbar übernommen
und zusammengefasst, jedoch gleichzeitig auch durch das Siebriemchen
geführt.
Geeigneterweise wird die Größe der Perforation
in Abhängigkeit
zur gesponnenen Garnnummer gewählt.
Die Verstellbarkeit des Riemchens in seiner Höhe zum Ausgangswalzenpaar ermöglicht eine
Veränderung
des Abstandes zum Ausgangswalzenpaar. Hierfür ist eine in der Höhe verstellbare
Abstützung
vorgesehen.
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Eine
Saugeinrichtung ist geeigneterweise über dem Faserverband angeordnet,
so dass aus dem Raum unterhalb des Faserverbandes Luft angesaugt
wird. Dadurch werden ein einfacher Aufbau und eine gute Zugänglichkeit
des Streckwerkes erreicht, so dass auch der Riemchenaustausch ohne großen Aufwand
möglich
ist.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung betrifft eine Spinnmaschine mit einem
Streckwerk nach Anspruch 14.
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Spinnmaschinen,
insbesondere mit Verdichtungseinrichtungen, bezwecken die Herstellung
von Garnen mit geringer Haarigkeit und hoher Festigkeit.
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Spinnmaschinen
kommen bei verschiedenen Arten von Spinnverfahren zum Einsatz. Die
zwei wichtigsten Verfahren sind das Ring- und das Rotorspinnen.
Andere Verfahren sind das Luftspinnverfahren und das Umwindespinnverfahren.
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Beim
am weitesten verbreiteten Ringspinnen wird die Lunte etwa um den
Faktor 40 bis 50 gestreckt. Das dünne Faserband wird unmittelbar
danach gleichmäßig verdreht.
Ein kleiner Metallring, der sogenannte Läufer, rotiert dabei auf einer
kreisförmigen
Bahn, dem Ring, um eine Spindel, und erteilt damit dem Faden eine
Drehung und wickelt das Garn auf eine Hülse, den Kops, auf. Im Anschluss
an das Ringspinnen werden mehrere kleine Kopse auf eine größere Spule,
die Kreuzspule, umgespult. Beim Rotorspinnen, auch OE (open end)-Rotorspinnen,
ist der Spinnprozess insgesamt wesentlich kürzer und damit kostengünstiger.
Rotorspinnen eignet sich für gröbere Garne.
Das Vorspinnen auf einem Flyer, zu einem Vorgarn, der Lunte, entfällt, so
dass die Spinnmaschine direkt mit dem Streckband oder bei gröberen Garnen,
mit Kardenband beliefert werden kann. Das Streckband wird zunächst in
einzelne Fasern aufgelöst
und von einem Luftstrom in eine sehr schnell drehende Trommel mit
nach innen geneigter Wand, den Rotor, befördert, dessen Drehzahl bis
zu 1500 U/min. beträgt.
Durch die Beschleunigung aufgrund der Zentrifugalkräfte gleiten
die Fasern in die Rille am Fuß der
Wandung des Rotors. Dort werden sie gesammelt bis die notwendige
Garnstärke
erreicht ist und werden axial durch die Düse in der Drehachse abgezogen
und damit zu einem Garn verdreht. Das Garn wird direkt auf eine
Kreuzspule aufgespult, ein Umspulen entfällt. Durch die Wahl des Rotors
und der Düse
lassen sich Volumen und Haarigkeit des Rotorgarns erheblich beeinflussen.
Die Produktivität
einer Rotorspinnmaschine ist höher
als bei einer Ringspinnmaschine. Insbesondere eignet sich eine Rotorspinnmaschine
für einen
automatisierten Betrieb.
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Für das Spinnen
von langstapeligen Fasergarnen aus Wolle, Iangstapeligen Chemiefasern
sowie deren Mischungen eignen sich insbesondere die alternativen
Spinnverfahren des Kammgarnspinnen, Halbkammergarnspinnens sowie
des Streichgarnspinnens.