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Die
Erfindung betrifft einen Erd-Räucherofen.
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Eine
seit sehr langer Zeit bekannte Art, Lebensmittel haltbar zu machen,
ist das Räuchern.
Besonders Fleisch, Fisch und auch Käse eignen sich hierfür gut.
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Bereits
kurz nach Anbeginn der Menschheit, mit der Entdeckung des Feuers
und der dabei sich entfaltenden Wirkung des Rauches erkannten unsere
Vorfahren, dass rohes Fleisch und frischer Fisch, in Feuernähe aufgehangen,
erst nach längerer
Zeit verderben konnte. Diese Erkenntnis führte dazu, dass Hungersnöte bei fehlendem
Jagdglück
und ggf. bei schlechten Ernten in späterer Zeit der Urbanisierung
abgemildert werden konnten.
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Zum
Räuchern
der vorgenannten Waren entwickelten sich im Laufe der Zeit verschiedene
Herd- und/oder Kaminformen sowie auch spezielle, z. T. transportable
Räucheröfen. Letztere
z. B. zum Räuchern
von Fisch auf Jahrmärkten.
Auch ist bekannt, dass im Fleischereihandwerk seit Jahrhunderten
entsprechende Baulichkeiten, die sogenannten Räucherkammern, genutzt werden,
um Fleisch- und Wurstwaren haltbar zu machen und dabei mit einer typischen
geschmacklichen Note zu versehen.
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Über offenen
Erd- oder Steingruben zubereitete Speisen kennen auch die z. T.
noch in steinzeitähnlichen
Gesellschaften lebenden Ureinwohner des tropischen Regenwaldes im
Amazonasgebiet Südamerikas,
wobei das Räuchern
von Fleisch- und/oder Fisch mehr oder weniger zufällig stattfindet.
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Aus
dem Stand der Technik geht jedoch bisher nicht hervor, dass mittels
einer gezielten baulichen Maßnahme
im Freien und unterirdisch eine Einrichtung geschaffen wurde, die
den Anforderungen des Garens und insbesondere des Räucherns
von Fleischspeisen gerecht werden kann.
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Es
ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Lösung vorzuschlagen, mit der
eine Erdgrube mit einem feuerfesten Boden und mit einer oder mehreren
feuerfesten Wand/Wänden – in Abhängigkeit
von der geometrischen Grundrissgestaltung der Erdgrube – ausgekleidet
wird, wobei ihre halbdurchlässige
Abdeckung, die größer als
die ausgekleidete Erdgrube ist, mit insbesondere einer Metallabdeckung
vorgenommen wird und im unteren Drittel der abgedeckten Erdgrube,
in definiertem Abstand zum Boden der Einrichtung Mittel zur Auflage
von Räuchergut
positioniert werden und das Räuchergut
nach Abschluss des Räucherns
leicht aus der Grube, d. h. ohne technisch großem Aufwand entnommen werden
kann.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe wie folgt gelöst,
wobei hinsichtlich der grundlegenden erfinderischen Gedanken auf
den Schutzanspruch 1 verwiesen wird.
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Die
weitere Ausgestaltung der Erfindung ergibt sich aus den Schutzansprüchen 2 bis
5.
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Folgende
ergänzende
Hinweise zur erfinderischen Lehre sind erforderlich.
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Eine
in runder Form, in der Art eines Kessels, oder in quadratischer
bis rechteckiger Form ca. 1,50 m tiefe Grube wird im Freien und
zur Sicherung des Brandschutzes in ausreichendem Abstand zu Gebäuden und/oder
angrenzendem Wald/Baumbestand angelegt. Ihr Boden erhält eine
fest miteinander verbundene Schicht von Klinkerziegelsteinen, die hart
gebrannt sind, wobei zur Stützung
der Wand/der Wände
und zur äußeren Wärmedämmung gegen
anstehendes Erdreich, die Erdgrube mit Vollblocksteinen verkleidet
ist. Die Vollblocksteine besitzen durch das hier nicht näher zu beschreibende
Herstellungsverfahren Lufteinschlüsse bzw. entsprechend kleine Hohlräume, die
zur Wärmeisolation
bestens beitragen.
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An
die Vollblocksteine sind Platten, aus Schamottematerial bestehend,
fest angeklebt.
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Es
ist auch denkbar, dass an Stelle der Platten aus Schamottematerial,
Platten bestehend aus Feuerbeton, der im Ofen- und Feuerungsbau
verwendet wird, angebracht werden. Weiterhin kann vorgesehen werden,
dass ein dünnwandiger,
nach oben offener Trog, der sich in die mit Vollblocksteine ausgekleidete
Erdgrube einpasst, aus Feuerbeton besteht. In einem solchen Fall
ist es nicht erforderlich, hochwertige, feuerfeste Klinkerziegelsteine
für den Boden
der Erdgrube einzusetzen, sodass auch hier eine Schicht der vorgenannten
Vollblocksteine genügt.
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Auf
dem Boden der ausgekleideten Erdgrube befindet sich in definiertem
Abstand zum Verbrennungsmaterial, welches zweckmäßigerweise Buchenholz ist,
ein Metallgestell, welches zur Ablage einer der Grube in dem Maßen Länge und
Breite angepassten Metallpfanne mit aufgelegtem Metallrost dient.
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Die
erfindungsgemäß aufgebaute
Grube des Erd-Räucherofens
wird nach Vorliegen eines zum Räuchern
geeigneten Glutbettes mit Räuchergut
bestückt,
wobei dies auf den Metall rost mit der Metallpfanne platziert wird
und dann insgesamt mittels geeigneter Haken und einer Tragestange
durch die Handhabung zweier Personen in die Erdgrube gehoben.
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Die
Erdgrube wird während
des Räucherns mit
einer an ihren Rändern
uneben ausgebildeten Metallplatte bedeckt, sodass letztere einen Überstand über die
Ränder
der Erdgrube von mindestens 30 cm besitzt. Die Unebenheit der Randgestaltung
ist wichtig, um während
des Räucherns
eine Halbdurchlässigkeit
für abziehende
Räuchergase
zu erreichen.
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Die
Metallplatte ist während
der Räucherns mit
einer ca. 10 cm dicken Erd- oder Kiesschicht bedeckt.
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Die
Vorgänge
des Öffnens,
des Entnehmens von Räuchergut
und der Reinigung des Erd-Räucherofens
ergeben sich aus seiner Konstruktion entsprechend.
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Die
Erfindung soll nunmehr anhand eines zweckmäßigen Ausführungsbeispiels näher erläutert werden.
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Dabei
zeigen die Figuren:
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1:
Querschnitt der feuerfest ausgekleideten Erdgrube in perspektivischer
Darstellung
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2:
Darstellung der Abdeckplatte
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3:
Darstellung des Garrostes
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4:
Darstellung der Fettauffangpfanne
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5:
Darstellung des Ablagegestells
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Die
verwendeten Bezugszeichen bedeuten:
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- 1
- Erdgrube
- 2
- Erdreich
- 3
- Blähtonbausteine
- 4
- Ziegelsteine
- 5
- Schamotteplatten
- 6
- Schamotteziegel
- 7
- Abdeckplatte
- 8
- Randbereich
- 9
- Metall-/Garrost
- 10
- Fettauffangpfanne
- 11
- Garrostauflage
- 12
- Transportöffnung
- 13
- Ablagegestell
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Eine
vorzugsweise in rechteckiger Ausbildung vorliegende und ca. 1,50
m tiefe Erdgrube 1 besitzt am Boden eine Lage fest vermauerter
und gebrannter Ziegelsteine 4, wobei ihre kurzen und langen,
senkrechten Seitenwände
gegen das Erdreich 2 mit Blähtonbausteinen 3 versehen
sind. An die Blähtonbausteine 3 sind
in Richtung des Inneren der Erdgrube 1 feuerfeste Schamotteplatten 5 geklebt.
Am Rand der Erdgrube 1 oben befindet sich, umlaufend angeordnet,
eine fest mit den Blähtonbausteinen 3 und
den feuerfesten Schamotteplatten 5 verbundene Schicht von
Schamotteziegeln 6.
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In
eine derart ausgebildete Erdgrube 1 befindet sich auf derem
Boden aufgestellt ein Ablagegestell 13, worauf nach Vorlage
eines Glutbettes (nicht näher
dargestellt) eine Fettauffangpfanne 10 nebst einer Garrostauflage 11 mit
dem vorbereiteten Grillgut deponiert wird. Mittels entsprechender
Haltevorrichtungen und mittels einer Tragestange (beides nicht näher dargestellt)
ist die belegte Garrostauflage 11 und die Fettauffangpfanne 10 in
die Erdgrube 1 absenk- und nach Beendigung des Garens/Räucherns
wieder entnehmbar. Die Erdgrube 1 ist während ihres Betreibens mit
einer Abdeckplatte 7 halbdurchlässig bedeckt, wobei auf ihr
zusätzlich
eine lockere Schicht Erde oder Sand/Kies geschüttet ist. Der Erd-Räucherofen
wird zweckmäßigerweise durch
Verbrennung von getrockneten Buchenscheiten temperiert.
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Es
soll im Bezug auf die Abdeckplatte 7 noch hinzugefügt werden,
dass deren Abmessungen so gewählt
sind, dass ein Überstand über die
Ränder der
Erdgrube 1 von mindestens 30 cm erreicht wird und, dass
ihre Randgestaltung wellig gestaltet ist. Letzteres unterstützt die
Halbdurchlässigkeit
für abziehende
Räuchergase.