DE39209C - Ein Darr- und Backapparat - Google Patents
Ein Darr- und BackapparatInfo
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Classifications
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F26—DRYING
- F26B—DRYING SOLID MATERIALS OR OBJECTS BY REMOVING LIQUID THEREFROM
- F26B15/00—Machines or apparatus for drying objects with progressive movement; Machines or apparatus with progressive movement for drying batches of material in compact form
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Diese Neuerungen an einem Dörr- und Backapparat bezwecken, dafs mittelst combinirter
Luft-, Wasser- und Dampfheizung das Backen, Dörren, Abdampfen und Conserviren von
Früchten, von Fleisch, von Fischen und Backwerk etc. in grofsen oder kleinen Portionen
schnell bewirkt werden kann, ohne dafs dieselben an Aroma, Farbe und Geschmack irgend
welche Einbufse erleiden.
Dieser Apparat ist in beiliegender Zeichnung in den Fig. 1 bis ι ο dargestellt, und zwar
zeigt Fig. ι einen verticalen Längenschnitt nach
Linie A-B der Fig. 7, Fig. 2 einen horizontalert
Schnitt nach Linie C-D der Fig. 1. Fig. 3 und 4 zeigen Verticalschnitt und Ansicht
der Vereinigung der Rauchrohre r r' r". Fig. 5 zeigt eine Vorderansicht, Fig. 6 einen verticalen
Längenschnitt nach Linie E-F der Fig. 7, Fig. 7 einen horizontalen Schnitt nach Linie G-H der
Fig. i. Fig. 8 und 9 zeigen die getrennte Abführung der gebrauchten Luft und des Rauches.
Fig. 10 zeigt endlich eine Seitenansicht des Apparates.
Der ganze, im wesentlichen aus Eisen construirte Apparat besteht aus drei Abtheilungen, und zwar aus dem unteren Heizraum A,
dem darüberliegenden Dörr- bezw. Backraum B und dem dahinterliegenden Luft- bezw. Rauchabzugsraum
C.
In dem unteren Räume A befindet sich ein gufseiserner Kasteneinsatz u, von welchem aus
rechts, links und hinten Stutzen abgezweigt sind, die in horizontale Rauchrohre dd und d
münden, an welche sich die verticalen Rauchrohre r r' r" im Abzugsraum C anschliefsen.
Die Rauchrohre rr'r" treten unten an der Bodenplatte des Apparates aus und sind oben
in einem einzigen Abzugsrohr D, Fig. 3 und 4, vereinigt, welches nach einem Schornstein oder
ins Freie führt. Die verticalen Rauchrohre r r' r" sind unten und die horizontalen Zuführungsrohre
ddd an der Kopfseite des Apparates durch Kapselbleche, Fig. 5, abgeschlossen,
die behufs Reinigung der Rohre entfernt werden können.
Der Feuerkasten u wird durch einen mit Schlitze versehenen Chamotte- oder Gufseinsatz
gegen Verbrennen geschützt, Fig. 1 und 6, und ist so bemessen, dafs er zwischen dem Feuerkasten einen schmalen Raum lä'fst, durch welchen
die Luft aus dem Aschkasten mittelst der unteren Schlitze q eintreten und durch die
oberen Schlitze q' austreten und sich mit den Verbrennungsgasen mischen und die Verbrennung
beschleunigen kann.
Der Feuerkasten u, Fig. 2, besitzt Rippen und ist mit einer Blechplatte w überdeckt, so
dafs sich Kanäle bilden, durch welche die Luft strömt, die auf diesem Wege stark erwärmt
wird.
Diese Luft, welche an den Seitenwänden des Apparates durch die Oeffnungen ^, Fig. 1 und 2,
eintritt, gelangt in die durch die Rippen des Feuerkastens u und Blechplatte w gebildeten
Luftkanäle und tritt stark gewärmt oberhalb des Feuerkastens u unter der Platte 0 des Backbezw.
Dörrraumes B aus.
Im Feuerraum u ist eine Rohrleitung m hin- und hergewunden, die rechts und links im
Winkel an der Vorderplatte bei e austritt, von hier schräg nach unten geführt ist und wieder
im Winkel durch die Vorstellplatte bete' rechts
und links in den Lufterhitzüngsraum 11' eintritt.
In diesen Räumen ist die Wasserrohrleitung / ebenfalls hin- und hergewunden und schliefst sich links an den hinteren Wasserkessel K
seitwärts bei s, rechts dagegen an den Wasserkessel K unterhalb bei s" an. Auf der linken
Seite dieser Rohrleitung ist ein Hahn zur Entnahme von Wasser, auf der rechten Seite derselben
eine Schraube zur Entleerung der ganzen Leitung und des Kessels K angeordnet. Diese
Rohrleitung / dient dem Apparat somit als Warmwasserheizung.
Von dem hinteren kleinen Wasserkessel K führen ferner zwei Dampfröhren ν und v' nach
dem Luftraum des Heizraumes A. Das Rohr ν ist mit kleinen Oeffnungen versehen und durch
einen Hahn abschliefsbar, so dafs je nach Bedarf Dampf in den Luftraum des Heizraumes A,
Fig. ι und 7, eintreten kann. Das Rohr ν' dagegen ist im Luftraum des Heizraumes A
horizontal mehrfach hin- und hergeführt, tritt schliefslich an der Rückwand des Apparates
bei s' aus, Fig. 6, 7 und 10, und wird von . da beliebig abgeführt. Die beiden Hähne dieser
Rohre sind durch einen Hebel mit einander verbunden und so gestellt, dafs, wenn der eine
Hahn geschlossen, der andere Hahn geöffnet ist, so dafs der Kessel stets mit der äufseren
Atmosphäre communicirt und keine Spannung in demselben eintreten kann. Diese Rohrleitung
ν v' dient danach dem Apparat als directe oder indirecte Dampfheizung. Am
Wasserkessel K befindet sich ein Wasserstand bekannter Construction. Unter .dem Feuerkasten
u befindet sich der Aschkasten, der ringsum von den über einander angeordneten
Kanälen ρ und y umgeben wird. Die Luftzuführung nach y erfolgt an der Rückseite des
Apparates durch die Kanäle x, Fig. 1, 2 und 6, und diejenige nach ρ durch Oeffnungen, die
nach dem Luft- bezw. Rauchabzugsraum C führen. Die Luft des Kanals ρ dient zur Belebung
des Feuers und wird vom Aschkasten aus dem auf dem Rost liegenden Brennmaterial zugeführt.
Die Luft in y tritt nach oben hin in die durch die Blechwand w und die Rippen des
Feuerkastens u gebildeten Luftkanäle, wird in demselben stark erhitzt und tritt nach oben
hin unter der Bodenplatte ο des Back- bezw. Dörrraumes B aus. Die Kanäle ρ und y stehen
danach nicht mit einander in Verbindung, sondern sind durch eine Platte getrennt, durch
welche aber die Luft im Kanal y von ρ aus vorgewärmt wird.
Auf beiden Seiten des Apparates, Fig. 10, sind noch besondere Luftlöcher angebracht,
welche direct Luft von aufsen dem Apparat zur Erwärmung zuführen und je nach Bedarf
geöffnet oder geschlossen werden können.
Der untere Heizraum A ist von dem darüber gelegenen Back- öder Dörrraüm B durch eine
Bodenplatte 0, die in der Mitte mit Ziegeln bedeckt ist und rundum die erhitzte Luft durchtreten
läfst, getrennt.
Beim Dörrprocefs ist diese Platte bis auf einen gröfseren Schlitz 0' vorn und einem
kleineren Schlitz o" an der Rückwand vollkommen geschlossen. In dem Dörr- bezw.
Backraum B werden die einzelnen Horden bekannter Construction, von vorn nach hinten
ansteigend, entweder auf eingenieteten Winkeleisen oder auf durch vier Kettenscheiben bewegten
endlosen Ketten eingeschoben und gehalten.
An der vorderen Seite des Apparates, Fig. 5, sind zur Einbringung und Beobachtung der
einzelnen Horden Klappen b b angeordnet, die aus doppelter Blechwand mit Asbesteinlage bestehen.
Zwischen der äufseren Holzwand des Apparates und der inneren Blechwand des Backbezw.
Dörrraumes B befinden sich seitwärts je zwei Warmluftkanäle a' a', welche die erwärmte
Luft aus dem Erhitzungsraum A direct nach dem Back- bezw. Dörrraum B treten
lassen, indem sie an geeigneten Stellen I und II und I' und II', Fig. 6, in diesen Raum B
münden.
An der inneren Rückwand des Apparates ist oben unter der Decke ein in der ganzen
Breite verschliefsbarer Schlitz V angeordnet, der nach dem Abzugsraum C führt. Dieser
Abzugsraum C, welcher die Rauchgase und die erhitzte bezw. mit Wasserdampf vermengte
Luft getrennt abführt, ist auf etwa 2/3 seiner
Höhe lagenweise mit einem luftentfeücntenden Körper locker und durchlassend angefüllt, so
dafs die aus diesem Raum C nach dem Kanal ρ tretende Luft, die zur Verbrennung gebraucht
wird, möglichst trocken in den Aschkasten gelangt.
Zur gleichmäfsigen Bewegung der Horden mittelst Ketten werden die bezw. Wellen der
Kettenroder durch Schnecke und Schneckenrad, event. Winkelräder mit einander verbunden,
wie dies aus Fig. 6 und 7 ersichtlich wird.
Um die Temperatur im Innern des Apparates zu beobachten, sind in bekannter Weise
an den geeigneten Stellen Winkelthermometer angeordnet, wie dies aus Fig. 10 ersichtlich
wird.
Der vorbeschriebene Apparat zeichnet sich vor den bisherigen Back- bezw. Dörrapparaten
dadurch aus, dafs durch Combinirung von Heifsluftwarmwasser und Dampfheizung das
verwendete Brennmaterial in rationellster Weise
zur Ausnutzung gelangt, dafs ferner eine ungemein energische und schnelle Abführung der
feuchten Luft stattfindet. Ferner ist durch die allseitige und gründliche Zuführung von vorgewärmter
Verbrennungsluft eine rauchfreie Verbrennung des Brennmaterials gesichert.
Durch die beliebige Dampfzuführung liefern die kleinsten Portionen Dörrobst ein ebenso
vorzügliches Dörrproduct als die gröfseren Portionen. Das darin gebackene Brod kann, ^
nachdem dasselbe ausgebacken ist, im Apparat abgedampft und so zum sofortigen unschädlichen
Genüsse und Versand hergestellt werden. Der Apparat kann in jedem Räume zur
Aufstellung gebracht und in leichtester Weise transportirt werden.
Ein weiterer Vorzug bei diesem Apparat ist, dafs stets heifses Wasser zur anderweitigen
Verwendung vorhanden, und dafs die innere erhitzte Luft in ganz beliebiger Menge mit
Wasserdampf geschwängert werden kann.
Claims (1)
- P ATENT-AN SPRÜCHE:Bei einem Back- bezw. Dörrapparat:
. Die Combination einer Feuerkiste u mit einer Wasserrohrleitung 11 und einer Dampfrohrleitung vv\ die mit einem besonderen Wasserkessel K in Verbindung stehen, zum Zweck, den Back- bezw. Dörrapparat B durch combinirte Luft-, Wasser- und Dampfheizung zu beheizen.. Bei der unter i. bezeichneten Combination die Verbindung des Abzugsraumes C mit dem Aschenraum der Feuerung durch den Kanal p, zum Zweck, einen Theil der Abzugsluft dem Verbrennungsräume zuzuführen.. Bei der unter ι. bezeichneten Combination die Bildung von Lufterhitzungskanälen durch die an der Feuerkiste u angebrachten Rippen in Verbindung mit dem Umschlufsblech w zum Zweck einer möglichst gründlichen Erhitzung der zugeführten Heizluft.
Publications (1)
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- DE DENDAT39209D patent/DE39209C/de not_active Expired - Lifetime
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