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Die
Erfindung betrifft einen Montageständer für Motorräder, der es ermöglicht,
Motorräder
in eine Montageposition, in der beide Räder angehoben sind, zu bringen
und in dieser zu halten.
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Motorräder neuerer
Bauart besitzen meistens nur einen Seitenständer und nicht, wie früher üblich, noch
zusätzlich
zu diesem einen Hauptständer. Für Arbeiten,
wie z. B. den Ausbau von Vorder- und Hinterrad, der Gabel oder den
Stoßdämpfern,
ist deshalb ein separater Montageständer erforderlich. Auch für ein längeres Lagern
des Motorrades, wie z. B. im Winter, ist ein Solcher vorteilhaft.
Außerdem kann
der separat ausgeführte
Montageständer
stabiler als der früher übliche Hauptständer ausgeführt werden,
so dass das Motorrad während
der Montage praktisch nicht mehr umkippen kann.
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Aus
dem Stand der Technik sind bereits zahlreiche derartige Montageständer bekannt.
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In
DE 195 24 814 C2 wird
ein Montageheber für
zweirädrige
Fahrzeuge, insbesondere für
Motorräder,
offenbart, der aus einer an einem Befestigungspunkt des Fahrzeuges
angreifenden Befestigungsvorrichtung und einer Hebevorrichtung aufgebaut
ist. Die Hebevorrichtung ist als u-förmiger Rahmen, der aus zwei über ein
Querstück
verbundenen Schenkeln gebildet wird, aufgebaut. Die Befestigungsvorrichtung
ist im Bereich der freien Enden der Schenkel angeordnet und mit
einer Mutter einer Hinterradschwinge zusammenarbeitend ausgebildet. Beim
Heben des Fahrzeuges bleibt typischerweise das Vorderrad auf dem
Boden. Um das Fahrzeug vollständig
anheben muss eine zweite Hebevorrichtung, z. B. ein im Bereich des
Motorblocks anzusetzender Scherenheber, verwendet werden.
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In
DE 10 2004 063 464
B4 wird ein Montageständer
für Motorräder beschrieben,
der zwei von einander beabstandete Haltegabeln mit Gabelöffnungen
aufweist, die beiderseits der Motorradmittelachse an hervorstehenden
Befestigungsstellen angreifen. Der Montageständer ist zwischen einer Ausgangsstellung
und einer Standposition kippbar. Er zeichnet sich dadurch aus, dass
die Verbindungen zwischen den Gabelöffnungen und den Befestigungsstellen
verschließbar
sind.
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In
DE 102 49 945 A1 bzw.
DE 201 19 249 U1 wird
ein Montageständer
für Motorräder, deren Schwingenlagerung
eine Hohlbohrung hat, vorgestellt bei dem der Montageständer mittels
eines Bolzen das Motorrad drehbar lagert. Das Anheben des Motorrades
erfolgt mittels eines Hebelarms des Montageständers. Dieser soll sich durch
eine hohe Kippsicherheit auszeichnen.
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Alle
oben genannten Lösungen
ermöglichen ohne
Zweifel ein unkompliziertes, separates Anheben des Vorder- bzw.
Hinterrades von Motorrädern, die
keinen Mittelständer
besitzen. Das gleichzeitige Abheben beider Räder ist jedoch bei jeder der
vorgeschlagenen Lösungen
vergleichsweise aufwändig.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, einen Montageständer für Motorräder zu schaffen, der einfach aufgebaut
ist und es ermöglicht,
ein Motorrad ohne großen
Kraftaufwand in eine Montagepositionen zu bringen, in der beide
Räder vom
Boden abgehoben sind. Anschließend
soll das Motorrad von dem Montageständer sicher in dieser Position
festgehalten werden.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausführungen
ergeben sich aus den nachfolgenden Ansprüchen 2 bis 5.
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Der
Motorradständer
ermöglicht
eine schwenkbare Verbindung mit dem Motorrad im Bereich der Schwingenlagerung.
Außerdem
zeigen die Enden der Ausleger des Motorradständers in Fahrtrichtung. Nach
Maßgabe
der Erfindung besitzt der Motorradständer eine Spannbefestigungsvorrichtung,
die ein gleichzeitiges Abheben des Vorder- und des Hinterrads ermöglicht.
Die Spannbefestigungsvorrichtung ist zwischen dem Montageständer und einem
oder mehreren Haltepunkten am Motorrad, die sich in Fahrtrichtung
hinter dem Befestigungspunkt der Haltestützen befinden, angeordnet.
Durch die Kraftwirkung der Spannbefestigungsvorrichtung wird das
Vorderrad des Motorrades angehoben. Ohne die Spannbefestigungsvorrichtung
würde das
Motorrad aufgrund der schwenkbaren Befestigung mit den Haltestützen, die
typischerweise durch Einstecken von Bolzen in die Hohlachse der
Motorradschwingenlagerung erfolgt, nach vorne kippen und das Vorderrad stünde auf
dem Boden.
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Um
ein Kippen der gesamten Anordnung, bestehend aus Montageständer und
Motorrad im angehobenen Zustand, zu verhindern, ist es notwendig, abhängig von
der Größe des Winkels
zwischen den Haltestützen
und den Auslegern, die Länge
der Ausleger ausreichend groß zu
wählen.
Dies ist gewährleistet,
wenn die Ausleger im Anwendungsfall bis mindestens unter den Motorblock
des Motorrades reichen.
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Für die erfindungsgemäße Spannbefestigungsvorrichtung
können
vorteilhafterweise Spanngurte verwendet werden. Als Befestigungsmöglichkeit
der Spanngurte am Montageständer
eignen sich besonders Ösen,
die an den Querträgern
auf der den Auslegern abgewandten Seite, angebracht sind. Die Ösen können durch
Anschweißen
von u-förmigen Flachstahlbändern hergestellt
werden.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels, das sich durch
gute Handhabbarkeit und einen einfachen Aufbau auszeichnet, näher erläutert.
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Hierzu zeigen
in schematischer Darstellung
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1 einen
Montageständer,
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2 einen
Montageständer
und ein Motorrad vor dem Anheben,
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3 einen
Montageständer
und ein Motorrad nach dem Anheben.
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In 1 ist
ein Montageständer
dargestellt, der über
Befestigungsbolzen 4, die in die Hohlbohrungen 5 der
Schwingenlagerung eines Motorrades eingesteckt bzw. eingeschraubt
werden, mit diesem verbunden wird. Die Haltestützen 1 sind über Querträger 2,
die jeweils am unteren Ende der Haltestützen 1 angeschweißt sind,
miteinander verbunden. Am oberen Ende der Haltestützen 1 sind
Hülsen 3 aufgeschweißt, durch
welche Bolzen 4 geschoben werden können. Dabei ist es zweckmäßig den
Abstand der Haltestützen 1 so
groß zu
wählen,
dass alle Motorradtypen zwischen diesen Platz finden und außerdem die
Bolzen 4 so lang zu wählen,
dass auch alle schmaleren Motorradtypen durch ein entsprechend weites Einschieben
der Bolzen 4 befestigt werden können. Abhängig davon, ob die Hohlbohrungen 5 mit
einem Gewinde versehen sind oder nicht, werden entweder mit einem
passenden Gewinde versehene Bolzen 4 in die Bohrungen 5 eingeschraubt oder
glatte Bolzen 4 in diese eingesteckt.
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Bei
der Verwendung von glatten Bolzen 4, können diese auch mit jeweils
einer radialen Bohrung zur Aufnahme eines Splintes versehen werden,
und der Bolzen 4 jeweils mit Hilfe von zwischen Motorrad und
den Hülsen 3 eingebrachten
Sicherungssplinten gegen ein Herausrutschen gesichert werden. Im
Normalfall verkanten jedoch die glatten Bolzen unter der Last des
Motorrades so stark, dass diese ohnehin nicht verrutschen können.
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Am
unteren Ende der Haltestützen 1 sind
die Aufnahmen 8, in welche die Ausleger 6, 7 eingesteckt werden,
in einem Winkel von ca. 85°,
d. h. leicht in Fahrtrichtung des Motorrades 11 geneigt,
angebracht. Der vordere Ausleger 6 hat eine Gesamtlänge von
ca. 50 cm und das freie Ende ist über eine Länge von ca. 10 cm mit einem
Winkel von ca. 30° abgewinkelt.
Der hintere Ausleger 7 hat eine Gesamtlänge von ca. 40 cm.
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Zur
Verbesserung der mechanischen Stabilität sind zwischen die Haltestützen 1 und
die Aufnahmen 8 Versteifungsstreben 9 geschweißt. An der Querstrebe 2 sind
an der den Auslegern 6, 7 abgewandten Seite, zwei
aus u-förmigen
Flachstahlbändern
hergestellte Ösen 10 angeschweißt, durch
welche ein Spanngurt 14 zu dessen Befestigung geführt werden
kann. Alternativ dazu kann der Spanngurt 14 auch mittels
Haken an den Ösen 10 befestigt
werden. An dem Spanngurt 14 ist außerdem eine Spann- und Schließvorrichtungen 15 angebracht.
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Die
Haltestützen 1 und
die Ausleger 6, 7 sind aus Profilstahl, die Querstrebe 2 aus
einem 1 ½ Zoll Stahlrohr,
die Hülsen 3 aus
einem ¾ Zoll
Stahlrohr und die Bolzen 4 aus massivem V2A Stahl gefertigt. Alle
aus Profilstahl oder Stahlrohren hergestellten Teile sind lackiert.
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Wie
in 2 dargestellt, wird das Motorrad 11,
bevor es mit dem Montageständer
angehoben wird, auf seinen Seitenständer 12 gestellt.
Dabei wird unter den Seitenständer 12 eine
Unterlegscheibe 13 gelegt, die so dick ausgeführt ist,
dass das Motorrad 11 fast senkrecht steht, ohne dabei allerdings
zu kippen. Anschließend
wird der Montageständer,
wie in 2 zu sehen, derart gekippt unter das Motorrad 11 gestellt,
dass dieses durch Einstecken/Einschrauben der Bolzen 4 in
die Hohlbohrungen 5 am Montageständer befestigt werden kann.
Die Ausleger 6, 7 sind hierbei üblicherweise
noch nicht in die Aufnahmen 8 gesteckt.
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Nach
der Befestigung des Motorrades am Montageständer und Einstecken der beiden
Ausleger 6, 7 kann das Hinterrad des Motorrades
mit Hilfe der Ausleger 6, 7, die als Hebelarme
dienen, angehoben werden. Hierbei dient das abgewinkelte Ende des vorderen
Auslegers 7 als Griff. Nach erfolgtem Abheben des Hinterrades 17 wird,
zum Abheben des Vorderrades 16, der Spanngurt 14 durch
eine als zur Befestigung geeignete Strebe 18, wie z. B.
die hinteren Fußrasten
für den
Sozius, geführt.
Weist das Motorrad 11 keine geeignete Strebe 18 auf,
so kann der Spanngurt 14 auch mittels Haken an beliebigen
Befestigungspunkten, die sich jedoch hinter dem Schwingenlager befinden
müssen,
befestigt werden.
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Die
Enden des Spanngurts 14 werden an den beiden Ösen 10 befestigt.
Anschließend
wird durch Spannen des Gurts 14 mit Hilfe der Spannvorrichtung 15 der
vordere Teil des Motorrads 11 und damit auch das Vorderrad 16 angehoben.
Die Ausleger 6, 7 sind hierbei so lang, dass sie
bei gehobenem Motorrad 11 bis unter den Motorblock des
Motorrades 11 reichen. Dadurch wird ein Umkippen des Motorrades 11,
auch während
der Montagearbeiten, verhindert.
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Der
Montageständer
kann ebenfalls zum Anheben von nur dem Vorder- bzw. nur dem Hinterrad verwendet
werden. Hierzu werden gegebenenfalls anstatt der Bolzen 4 zwei
andersartige Verbindungsstücke
verwendet.
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- 1
- Haltestütze
- 2
- Querträger
- 3
- Hülsen
- 4
- Befestigungsbolzen
- 5
- Hohlbohrung
- 6
- vorderer
Ausleger
- 7
- hinterer
Ausleger
- 8
- Aufnahme
- 9
- Versteifungsstrebe
- 10
- Öse
- 11
- Motorrad
- 12
- Seitenständer
- 13
- Unterlegscheibe
- 14
- Spanngurt
- 15
- Spann-
und Schließvorrichtung
- 16
- Vorderrad
- 17
- Hinterrad
- 18
- Befestigungsstrebe