-
Die
Erfindung betrifft ein Fahrzeug, insbesondere zwei- oder dreitüriges
Fahrzeug, mit einer Vorrichtung zur Erleichterung eines Einstiegs/Ausstiegs
nach der im Oberbegriff des Anspruches 1 näher definierten
Art.
-
Bei
Fahrzeugen besteht im Allgemeinen und besonders für ältere
Insassen die Schwierigkeit, in das Fahrzeug einzusteigen und von
den relativ niedrigen Sitzen wieder aufzustehen, um aus dem Fahrzeug
auszusteigen. Dies wird häufig durch eine niedrige Türöffnung
und eine relativ lang gestreckte Tür mit entsprechend beschränkter Öffnungsmöglichkeit der
Tür in bestimmten Situationen, wie zum Beispiel in parallel
zueinander ausgerichteten Parklücken zwischen benachbart
parkenden Fahrzeugen erschwert.
-
Bei
zwei- oder dreitürigen Kraftfahrzeugen ist darüber
hinaus der Ausstieg vom Fahrzeugfond häufig schwierig zu
bewerkstelligen, da auch die hinteren Insassen durch die im Bereich
von Vordersitzen angeordneten Türöffnungen aussteigen
müssen.
-
Zum
Erleichtern eines Einstiegs/Ausstiegs in Fahrzeugsitze wurden im
Stand der Technik daher verschiedene Lösungen vorgeschlagen.
-
Eine
aus der Praxis geläufige Lösung, was den Zugang
zur Rücksitzbank betrifft, ist es, den Vordersitz mit entsprechenden
Längsverschiebungsmechaniken auszustatten und die Rückenlehne
des Sitzes weit nach vorne klappbar zu gestalten.
-
Nachteilig
dabei ist, dass der Vordersitz nach einem Verstellen nicht ohne
weiteres automatisch in seine Ausgangsstellung zurückkehrt
und der Insasse wieder erneut die Sitzeinstellungen korrigieren
muss. Außerdem ist bei dieser Lösung immer noch
das Aussteigen von einer relativ tief liegenden Rücksitzbank
beschwerlich. Die Rückenlehne des Vordersitzes stellt immer
noch ein beträchtliches Hindernis insbesondere durch den
im unteren Anlenkungsbereich am Sitzteil vorhandenen Rückenlehnenteilabschnitt
dar.
-
Des
Weiteren wurden in der Patentliteratur zum Erleichtern eines Einstiegs/Ausstiegs
bei Fahrzeugen verschiedene schwenkbare Sitze vorgeschlagen:
Die
DE 689 24 816 T2 offenbart
zum Beispiel eine Sitzanordnung für ein dreitüriges
Kraftfahrzeug mit Schiebetüren und einem schwenkbarem Fahrersitz, wobei
der Beifahrersitz lediglich in Längsrichtung verschiebbar
ausgebildet ist. Durch den schwenkbaren Fahrersitz wird hier das
Aussteigen/Einsteigen für den Fahrer, insbesondere für ältere
oder behinderte Personen, erleichtert. Die hinteren Insassen müssen
auf der Beifahrerseite bei vorgeschobenem Beifahrersitz aussteigen,
weshalb hier der Zugang zur Rücksitzbank gegenüber
herkömmlichen Sitzkonstruktionen nicht verbessert ist.
-
Aus
der
DE 101 20 769
A1 ist eine Schwenksitzanordnung für Vordersitze
bekannt, bei welcher sowohl der Fahrer- als auch der Beifahrersitz
bei geöffneter Vordertür seitlich nach außen
schwenkbar montiert ist. Die Schwenkmechaniken sind mit einem Dämpfungsglied
oder einem Energiespeicherelement gekoppelt, um eine Kollision mit
der sich schließenden Vordertür zu verhindern.
Da es sich bei diesem Fahrzeug um ein fünftü riges
Fahrzeug handelt, erfolgt der Zustieg zur Rücksitzbank über
jeweilige hintere Türen.
-
Auch
bei der
DE 10
2004 022 706 A1 handelt es sich um eine Sitzanordnung eines
fünftürigen Fahrzeugs, wobei hier die hinteren
Türen als Schiebetüren ausgebildet sind. Bei dieser
Sitzanordnung ist einer der Rücksitze nach außen
schwenkbar und für eine Vergrößerung
des Laderaums nach oben wegklappbar. Während diese Sitzanordnung
die Variabilität der Belegung und Nutzung der Fahrgastzelle erhöht,
ist sie jedoch nicht geeignet, den Einstieg und Ausstieg für
rückwärtige Insassen bei dreitürigen Fahrzeugen
zu erleichtern. Die schwenkbare und gleichzeitig wegklappbare Ausbildung
des einzelnen Rücksitzes bei dieser Art einer Sitzanordnung
ist zudem komplex und aufwändig in der konstruktiven Realisierung.
-
Demgegenüber
ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Fahrzeug, insbesondere
ein zwei- oder dreitüriges Fahrzeug, mit einer Vorrichtung
zur Erleichterung eines Einstiegs/Ausstiegs bereitzustellen, bei
dem der Zugang in die Fahrgastzelle und vor allem in den Fahrzeugfond
für Insassen auf konstruktiv möglichst einfache
Art und Weise erleichtert ist. Insbesondere soll ein leichter Ausstieg von
der Rücksitzbank auch bei niedriger liegenden Karosserien
mit relativ tiefen Rücksitzen gewährleistet werden.
-
Diese
Aufgabe wird durch ein Fahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen
angegeben.
-
Die
Erfindung sieht somit für ein Fahrzeug, insbesondere ein
zwei- oder dreitüriges Fahrzeug, mit einer Vorrichtung
zur Erleichterung eines Einstiegs/Ausstiegs, mittels der wenigstens
ein Sitz jeweils zumindest in einer Richtung über einen
Verstellmechanismus in einem Fahrgastinnenraum zum Erleichtern eines
Einstiegs/Ausstiegs in/von einem Fondbereich verstellbar ist, wobei
der Sitz eine normale Fahrposition und eine demgegenüber
mindestens in eine Richtung verstellte Einstiegs-/Ausstiegsposition
einnehmen kann, und wobei eine Betätigungseinrichtung zum
Auslösen der Verstellung des Sitzes und eine Steuerung
vorgesehen sind, vor, dass die Steuerung angepasst ist zum kombinierten Verstellen
eines Vordersitzes und wenigstens einer der Fahrzeugkomponenten:
Rücksitz; elektrisch verstellbares Fahrzeugseitenfenster
im Fondbereich; und wenigstens im Bodenbereich von Türöffnungen in
Fahrzeugquerrichtung verlagerbarer Seitenschweller.
-
Besonders
vorteilhaft ist dabei die kombinierte Ansteuerung des Vordersitzes
und einer weiteren für ein bequemes Ein- oder Aussteigen
relevanten Fahrzeugkomponente.
-
Nach
der Erfindung kann es vorgesehen sein, dass jeder Sitz – vorne
wie auch hinten – eine normale Fahrposition sowie eine
demgegenüber mindestens in eine Richtung verstellte Einstiegs-/Ausstiegsposition
einnehmen kann. Als Verstellmöglichkeit der Sitze kann
neben den üblichen Verstellfunktionen von Kraftfahrzeug-Sitzen
insbesondere eine schwenkbare, kippbare, verschiebbare oder höhenverstellbare
Montage oder Kombinationen davon vorgesehen sein.
-
Vorteilhaft
ist es auch, wenn die mit der Verstellung des Vordersitzes kombinierte
Steuerung die im Fondbereich befindlichen elektrisch verstellbaren Seitenfenster
einbezieht.
-
Diese
können derart mittels der Steuerung angesteuert werden,
dass sie automatisch beim Übergang der Sitze von der Fahrposition
in die Einstiegs-/Ausstiegsposition geöffnet und im umgekehrten
Fall wieder geschlossen werden. Neben der vergrößerten,
freien Durchgangsöffnung zwischen Rücksitz und
Vordersitz wird so ein zusätzlicher offener Bereich zwischen
Dach und hinterem Kotflügel des Fahrzeugs bereitgestellt.
-
Ein
Fondpassagier kann sich daher auf der Karosserieseitenwandung, in
welche das Seitenfenster für den Einstiegs-/Ausstiegvorgang
versenkt worden ist, beim Einstieg bzw. Ausstieg mit der Hand abstützen.
Außerdem wir durch die simultane Öffnung des Seitenfensters
eine noch größere Öffnung bereitgestellt,
durch welche ein Fondpassagier ein- oder aussteigen kann, ohne dabei
den Kopf besonders „einziehen" zu müssen.
-
Es
ist dabei auch denkbar, dass die Ansteuerung der Seitenscheiben
mit einem Regensensor kombiniert ist, wobei bei erkanntem Niederschlag keine
Absenkung der Seitenscheiben durch die Steuerung vorgesehen sein
kann.
-
Eine
weitere für den Ein- und Ausstiegskomfort bedeutende Fahrzeugkomponente
stellen Seitenschweller des Fahrzeugs im Bodenbereich der Türöffnungen
dar. Wenn die zur Fahrzeugmitte hin einfahrbaren bzw. wegklappbaren
Seitenschweller derart von der Steuerung angesteuert werden, dass sie
in eingefahrener oder umgeklappter Position sind, wenn sich die
Sitze in Einstiegs-/Ausstiegsposition befinden, erhöht
dies ebenfalls erheblich den Komfort beim Einstieg/Ausstieg der
Insassen.
-
Die
zurückgesetzte Position der Seitenschweller kann beispielsweise
10 cm bis 15 cm im Verhältnis zur Ausgangsstel lung betragen,
und dieser Bereich muss entsprechend vom Insassen beim Einstieg
oder Ausstieg nicht überwunden werden.
-
Da
nach der Erfindung somit ein spezifisch gesteuerter, kombinierter
Verstellablauf der (des) Vordersitze(s) und einer weiteren für
den Ein- und Ausstiegskomfort bedeutenden Fahrzeugkomponente vorgesehen
wird, kann ein ergonomisch möglichst günstiger
Einstieg/Ausstieg insbesondere bezüglich des Fond des Fahrzeugs
auf viel komfortablere Art und Weise als bisher erfolgen.
-
Der
gesamte erfindungsgemäße Vorgang einer kombinierten
Verstellung unterschiedlicher Fahrzeugkomponenten kann durch alleiniges
Betätigen einer vorzugsweise extra zu diesem Zweck vorgesehenen
Betätigungseinrichtung – beispielsweise eine Drucktaste – ausgelöst
und anschließend wieder rückgängig gemacht
werden. Die Steuerung des Ablaufs übernimmt eine Steuerung,
welche die Verstellung der angesteuerten Fahrzeugkomponenten gleichzeitig
oder sequentiell ablaufen lässt.
-
Bei
einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung kann der Vordersitz
in der Einstiegs-/Ausstiegsposition gegenüber der Fahrposition
A mindestens nach vorne verschoben und zusätzlich seitlich
zur Türöffnung des Fahrzeugs hin verdreht sein.
Unter seitlicher Verdrehung des Vordersitzes wird vorliegend ein
Schwenken des Sitzes mit der Vorderseite in Richtung nach außen
zu der jeweiligen Türöffnung hin verstanden, so
dass der Sitz seine normale Längsausrichtung in Richtung
der Längsachse des Fahrzeugs verlässt.
-
Durch
den verdrehten Vordersitz in Einstiegs-/Ausstiegsposition B wird
der Vordersitz und vor allem die Rückenlehne des Vordersitzes
aus dem Durchgangsbereich zur Türöffnung hin so
weit als möglich entfernt. Die Rückenlehne befindet
sich dann in einer zur Mitte der Fahrgastzelle hin verdrehten Lage
und gibt eine größere Öffnung für
rückwärtige Insassen frei, als wenn der Sitz nur
nach vorne verschoben werden würde.
-
Die
Verdrehung/Verschiebung des Vordersitzes in Kombination mit einer
Verstellung einer weiteren beim Einstieg/Ausstieg hinderlichen Fahrzeugkomponente
auf eine spezifische, die Zuwegung erleichternde Art und Weise – anstatt,
wie bisher üblich, lediglich den Vordersitz oder lediglich
den Rücksitz alleine bzw. unkoordiniert zu verstellen – ermöglicht eine
erhebliche Komfortverbesserung für Fondpassagiere, ohne
einen übermäßigen konstruktiven Aufwand
zu betreiben.
-
Nach
einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist der
Rücksitz in der Einstiegs-/Ausstiegsposition gegenüber
der Fahrposition angehoben. Dadurch wird der Zugang ebenso wie das
Aussteigen vom Rücksitz auf konstruktiv einfache Art und Weise
begünstigt. Von einer erhöhten Sitzposition ist es
für jedermann leichter aufzustehen, da der Kniewinkel der
Beine gegenüber einer niedrigeren Position zum Abstützen
ergonomisch viel günstiger ist. Beim erneuten Betätigen
und/oder beim Schließen der Fahrzeugtür wird anschließend
der Rücksitz bzw. der relevante Teil der Rücksitzbank
auf das Niveau der Fahrposition wieder abgesenkt.
-
Alternativ
oder ergänzend kann es vorgesehen sein, dass der Rücksitz
in der Einstiegs-/Ausstiegsposition gegenüber der Fahrposition
in einer nach vorne abfallenden Schrägstellung geneigt
ist.
-
Ebenso
wie das Anheben des Sitzniveaus begünstigt eine nach vorne
geneigte Schrägstellung der Sitzfläche das leichtere Aufstehen
und Setzen der hinteren Insassen. Die Schrägstellung kann durch
hinteres Anheben der Sitzfläche der Rücksitzbank
erfolgen bei gleichbleibendem Niveau der Vorderkante oder kombiniert
mit einer Höhenverstellung des gesamten Sitzes.
-
Beim
Einsteigen in den Fond des Fahrzeugs kann die Einstiegsposition
der Sitze durch Betätigen der Betätigungseinrichtung
durch den Benutzer analog auch derart bezüglich Höhenstellung
und Schrägstellung angesteuert werden, dass sich die einsteigende
Person nicht auf eine relativ tief gelegene Rücksitzbank
unbequem fallen lassen muss.
-
Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung
ist die Betätigungseinrichtung ein Schalter, der an der
Rückenlehne eines Vordersitzes seitlich an der zur Türöffnung
nach außen hin weisenden Seite angeordnet ist. Solch ein
Drucktaster oder Betätigungshebel ist ebenso für
den einsteigenden Insassen bei geöffneter Tür
wie auch für den auf der Rücksitzbank sich befindenden
Insassen, der auszusteigen wünscht, leicht zu erreichen. Nach
dem Öffnen der Tür ist der Schalter von jedermann
günstig zu erreichen.
-
Außerdem
entspricht diese Position der Position von herkömmlichen
mechanischen Hebeln der Rückenlehnen, über welche
diese aus der Verriegelung zum Umklappen für einen Zugang
zur Rücksitzbank lösbar sind. Der Benutzer ist
an diese Stelle bei der Suche nach etwaigen Betätigungsmöglichkeiten gewohnt,
da hier die normale Lehnenverstellfixierung gelöst werden
kann, wenngleich eine besondere Sitzverstellung an dieser Stelle
neu für den Benutzer ist.
-
Gegebenenfalls
können bei einem erfindungsgemäß ausgestatteten
Fahrzeug Sensoren vorgesehen sein zur Überwachung der Türstellung, der
Sitzbelegung und/oder der Verstellposition der Sitze und/oder der
Position anderer angesteuerter Fahrzeugkomponenten. Als Sensoren
können Positionssensoren, Bewegungsmelder oder einfache Schalterelemente
hierfür eingebaut werden.
-
Nach
einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung ist wenigstens
ein Sensor zum Erfassen des Schließens der Fahrzeugtüren
vorgesehen, welcher mit der Steuerung derart verbunden ist, dass
die Sitze in Fahrposition zurückgebracht werden, wenn eine
entsprechende Fahrzeugtür nach Betätigung der
Betätigungseinrichtung und erkannter Öffnungsstellung
als geschlossen erkannt wird.
-
Die
Schließstellung ist danach ein Signal für die
Steuerung, dass kein (weiterer) Ausstieg/Einstieg von Insassen in
das oder aus dem Fahrzeug beabsichtigt ist und die normale Betriebsposition
des Fahrzeugs eingenommen werden kann.
-
Die
Zurückstellung der Sitze oder anderer angesteuerter Fahrzeugkomponenten
in Fahrposition kann jedoch ebenso durch erneutes Betätigen
der Betätigungseinrichtung unabhängig von der
Türstellung vorgenommen werden, wenn dies gewünscht ist.
-
Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung kann
die Steuerung der Sitze mit Sensoren verbunden sein, welche eine
Belegung der Vordersitze erfassen. So kann eine Verstellung der
Sitze im Fall einer erkannten Vordersitzbelegung von der Steuerung
unterbunden werden. Dadurch wird vermieden, dass Insassen der vorderen Sitze
durch eine unzeitgemäße Verstellung der Sitze beeinträchtigt
oder gar verletzt werden. Die Verstellung von Vorder- und Rücksitz
kann solange blockiert bleiben, wie sich Personen in den Vordersitzen
befinden.
-
Weitere
Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen eines erfindungsgemäß ausgestalteten
Fahrzeugs ergeben sich aus den Ansprüchen und dem unter
Bezugnahme auf die Zeichnung prinzipmäßig beschriebenen
Ausführungsbeispiel.
-
Die
Erfindung wird nachfolgend im Detail unter Bezugnahme auf das in
der beigefügten Zeichnung dargestellte Ausführungsbeispiel
eines Fahrzeugs mit einer Vorrichtung zur Erleichterung des Zugangs
zum Fahrzeugfond eines dreitürigen Fahrzeugs vom Typ Coupé beschrieben.
-
Es
zeigt
-
1 eine
vereinfachte perspektivische Seitenansicht eines Ausschnitts eines
dreitürigen Fahrzeugs mit einer Vorrichtung zur Erleichterung
eines Einstiegs und Ausstiegs, wobei eine Fahrertür geöffnet
ist und sich eine Sitzanordnung in einer Ausgangsstellung bzw. Fahrposition
befindet;
-
2 eine
schematische Seitenansicht des Fahrzeugs aus 1, wobei
ein Fahrersitz teilweise von der in 1 gezeigten
Fahrposition in eine Einstiegs-/Ausstiegsposition verstellt ist
und ein Seitenfenster schon teilweise geöffnet ist; und
-
3 eine
schematische Seitenansicht des Fahrzeugs aus 1 und 2,
wobei der Fahrersitz und ein Rücksitz in eine Einstiegs-/Ausstiegsposition
ver stellt sind und das Seitenfenster vollständig geöffnet
ist.
-
Die 1 bis 3 zeigen
schematische, ausschnittsweise Seitenansichten eines Ausführungsbeispiels
eines dreitürigen Fahrzeugs 10 mit einer Vorrichtung
zur Erleichterung eines Einstiegs/Ausstiegs, wobei verschiedenen
Stadien von zur Erleichterung der Zuwegung in einen Fahrzeuginnenraum 20 und
insbesondere in dessen Fondbereich 21 angesteuerten Fahrzeugkomponenten
dargestellt sind.
-
Das
Fahrzeug 10 des Beispiels der 1 bis 3 ist
ein Coupé, d. h. dass lediglich eine A-Säule 12 und
eine C-Säule 13 vorhanden ist, jedoch keine mittige
B-Säule wie bei Fahrzeugen vom Typ Limousine.
-
Die
Sitzanordnung besteht aus einzelnen Vordersitzen 1 – jeweils
Beifahrerseite und Fahrerseite – sowie eine Rücksitzbank 2,
die im vorliegenden Fall zweigeteilt ist. Dies ist jedoch für
die Erfindung nicht beschränkend. Der Rücksitz 2 könnte auch
eine durchgehende Bank sein, die als ganzes in der erfindungsgemäßen
Art und Weise verstellbar ist.
-
Zum
komfortableren Einstieg oder Ausstieg ist zunächst eine
kombinierte Verstellmöglichkeit der Vordersitze 1 und
Rücksitze 2 vorgesehen. Die einen Einstieg und
Ausstieg aus dem Fahrzeugfond 21 erleichternde Verstellung
der Sitze 1, 2 wird im Folgenden anhand der Figuren
beispielhaft beschrieben, wobei die 1 eine Fahrstellung
A bzw. Ausgangsstellung für den Betrieb des Fahrzeugs 10 und
die 3 den Endzustand der Verstellung, d. h. eine Einstiegs-/Ausstiegsposition
B, zeigt.
-
In
der Fahrposition A bzw. Ausgangsposition gemäß 1 befinden
sich die Vordersitze 1 ebenso wie die Rücksitze 2 in
einer von Insassen einstellbaren Referenzposition, welche als solche
bezeichnet wird, da hier die von dem Benutzer voreingestellten Einstellungen
der Sitzhöhe, Längsstellung, Sitzneigung, Rückenlehnenneigung
etc. vorgegeben sind.
-
Ausgehend
von dieser Fahrposition A kann die Sitzanordnung über eine
angepasste Steuerung 6 und damit gekoppelte Verstellmechanismen 3, 4 für die
Sitze 1, 2 zum Erleichtern des Zugangs zum Fahrzeugfond 21 spezifisch
und kombiniert verstellt und in die Fahrposition A zurückgebracht
werden. Die Steuerung 6 ist beispielsweise als separates Steuergerät
z. B. in einer Mittelkonsole 14 des Fahrzeugs 10 untergebracht
oder auch in ein übergeordnetes Steuergerät integriert.
-
Mittels
einer als Druckknopf bzw. Taste ausgebildeten Betätigungseinrichtung 5 am
unteren äußeren Seitenbereich einer Rückenlehne 9 des
Vordersitzes 1 kann die Steuerung 6 der Sitzverstellung gemäß einem
voreingestellten Ablauf ausgelöst und bei Bedarf wieder
rückgängig gemacht werden.
-
Die
Steuerung 6 ist so eingestellt, dass ausgehend von der
in 1 gezeigten Referenzposition bei Drücken
der Betätigungseinrichtung 5 zunächst der
betroffene Vordersitz 1 – im vorliegenden Fall
der Fahrersitz – nach außen geschwenkt wird, wie
es durch den Bewegungspfeil in 2 angedeutet
ist. Der Vordersitz 1 wird vorzugsweise um einen Drehwinkel α von
in etwa 15° bis 45° aus der normalen Längsausrichtung
zu einer Türöffnung 22 nach außen
hin geschwenkt. Der bevorzugte Schwenkwinkel α beträgt
in etwa 30°. Der Rücksitz 2 befindet
sich in dieser Situation noch in der Fahrposition A und wird bei
diesem Beispiel erst in einem nachfolgenden in 3 gezeigten
Schritt verstellt.
-
Zur
Verstellung des Vordersitzes 1 und des Rücksitzes 2 oder
Teilen davon sind unter den Sitzflächen der Sitze 1, 2 Verstellmechanismen 3, 4 vorgesehen.
-
Bei
der gezeigten Ausführungsform ist an den Vordersitzen 1 ein
Mechanismus 3 zwischen dem Sitz 1 und einer Sitzhalterung
am Karosserieboden eingebaut, welche eine Längsverstellung
in Richtung der Längsachse des Fahrzeugs 10 ebenso wie
eine Drehverstellung um eine vertikale Drehachse erlaubt. Beispielsweise
kann es sich dabei um eine Mono-Schienen-Translations-Verstelleinrichtung
mit einer einzigen zentralen Gleitschiene und einem Drehgelenk handeln
oder um jede andere, für diesen Zweck geeignete, mechanische
oder elektromechanische Vorrichtung, wie sie dem Fachmann des Gebiets
in vielfältigen Formen bekannt ist.
-
Der
Verstellmechanismus 3 für den Rücksitz 2 kann
zum Beispiel bei einfacher Höhenverstellung ohne Schrägstellungsfunktion
ein x-förmiger Hebelmechanismus sein. Durch den konstruktiv
einfach zu realisierenden x-förmigen Hebelmechanismus lässt sich
die Sitzfläche des Rücksitzes 2 als ganzes
oder teilweise auf einfache Art und Weise anheben und wieder absenken.
-
Die
Verstellung der Sitze 1, 2 kann mechanisch, hydraulisch,
pneumatisch oder elektrisch angetrieben werden. Kombinationen davon
sind ebenso möglich.
-
Bei
der in der 2 dargestellten Situation wird
gleichzeitig zur Sitzverstellung durch die Steuerung 6 ein
rückwärti ges Seitenfenster 7 geöffnet,
um die Einstiegs-/Ausstiegsöffnung noch größer
zu gestalten. Ein Passagier auf dem Rücksitz 2 kann
sich bei geöffnetem Seitenfenster auf der karosserieseitigen
hinteren Fensteraufnahme zusätzlich abstützen.
-
Die
als Betätigungseinrichtung vorgesehene Drucktaste 5 ist
bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel an der unteren Hälfte
der Seitenwand der Rückenlehne 9 des Sitzes 1,
vorzugsweise in der Nähe eines Anlenkungsbereichs der Lehne 9,
angeordnet. Auf diese Weise ist die Betätigungseinrichtung 5 nach
einem Öffnen der Tür sowohl von den Rücksitzen 2,
von dem Vordersitz 1 als auch von außerhalb des
Fahrzeugs 10 für Passagiere leicht zugänglich.
-
Alternativ
kann die Betätigungseinrichtung der Verstellsteuerung 6 auch
an der Mittelkonsole 14 oder aber auch in dem rückwärtigen
Bereich der Türöffnung 22 an der Karosserie
des Fahrzeugs 10 angeordnet sein.
-
In
der in der 3 dargestellten Einstiegs-/Ausstiegs-Position
B ist der Vordersitz 1 nicht nur nach außen geschwenkt
sondern zusätzlich in Fahrzeugfrontrichtung verschoben.
Wie unschwer in dieser Darstellung erkennbar ist, wird dadurch eine sehr
breite und weite Durchtrittsöffnung für Fondpassagiere
des Fahrzeugs 10 bereitgestellt. Zusätzlich ist
in dieser Position der Sitze 1, 2 der Rücksitz 2 – und
im vorliegenden Fall die linke Hälfte der Rücksitzbank – gegenüber
der Fahrposition A angehoben. Die andere Hälfte der Rücksitzbank
kann selbstverständlich gleichermaßen in der Höhe
oder anderweitig parallel und in Zusammenhang mit der Verstellung des
Beifahrervordersitzes verstellt werden. Die Verstellmöglichkeiten
der Sitze der Fahrerseite gelten wenn gewünscht analog
für die Beifahrerseite des Fahrzeugs 10.
-
Zusätzlich
zu der Verstellung der Sitze 1, 2 kann bei diesem
Beispiel optional ein Seitenschweller 8 zur Einstellung
der Einstiegs-/Ausstiegsposition B in Richtung Mitte des Fahrzeugs 10 bewegt
werden. Der bodenseitige Schweller 8 kann entweder eingezogen
oder weggeklappt werden und hierfür entsprechende Mechanismen
aufweisen. Die von Passagieren zum Zugang zur Rücksitzbank
zu überwindende Distanz wird so verringert, und der Komfort beim
Einstieg ebenso wie beim Ausstieg wird deutlich erhöht.
-
Im
Rahmen der Erfindung sind gegenüber der beschriebenen beispielhaften
Ausführungsform verschiedene Variationen möglich:
Die Verstellmechanismen können jede andere mechanische/hydraulische/elektronische
Form einnehmen und insbesondere auch als rein elektronische Aktuatoren
verwirklicht sein. Die Steuerung der Sitzverstellanordnung kann
separat aber ebenso als Teil der zentralen elektronischen Steuerung
des Fahrzeugs 10 (bzw. Bordcomputer) ausgestaltet sein.
-
Zusätzlich
zur dargestellten erfindungsgemäßen Verstellung
der Sitze kann eine automatische simultane Klappbewegung der Rückenlehne 9 in Richtung
nach vorne vorgesehen sein. Die Rückenlehne 9 kann
so vorteilhafterweise direkt in Anlage an ein Lenkrad 15 gebracht
werden.
-
Als
Betätigungseinrichtung 5 kann ein federbelasteter
Taster, eine elektronische Drucktaste, ein mechanischer Hebel oder
aber ein mechanischer Schieber oder ähnliches vorgesehen
sein.
-
Die
kombinierte Verstellung des Vordersitzes 1, des Rücksitzes 2,
der Seitenscheibe 7 und ggf. des Seitenschwellers 8 kann
auf mechanische wie auch auf elektronische Weise miteinander gekoppelt
werden.
-
- 1
- Vordersitz
- 2
- Rücksitz
- 3
- Sitz-Verstellmechanismus
vorne
- 4
- Sitz-Verstellmechanismus
hinten
- 5
- Betätigungseinrichtung
- 6
- Steuerung
- 7
- rückwärtiges
Seitenfenster
- 8
- Seitenschweller
- 9
- Rückenlehne
Vordersitz
- 10
- Fahrzeug
- 11
- Kopfstütze
- 12
- A-Säule
- 13
- C-Säule
- 14
- Mittelkonsole
- 15
- Lenkrad
- 16
- Bewegungspfeil
- 20
- Fahrgastinnenraum
- 21
- Fondbereich
- 22
- Türöffnung
- A
- Fahrposition,
Ausgangsposition
- B
- Einstiegs-/Ausstiegsposition
- α
- Schwenkwinkel
Vordersitz
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 68924816
T2 [0007]
- - DE 10120769 A1 [0008]
- - DE 102004022706 A1 [0009]