-
Die
Erfindung betrifft einen Kran-Gitterausleger mit zumindest zwei
Auslegerschüssen
und einen Kran, insbesondere einen Fahrzeugkran, mit einem solchen
Kran-Gitterausleger.
-
Bei
Kränen
wird die maximale Traglast bei langen Auslegern durch die Seitensteifigkeit
des Auslegersystems begrenzt. Dies gilt in besonderem Maße bei gitterförmigen Auslegern
und wenn der Ausleger in steiler Stellung verwendet wird. Diese
Instabilität
wird z. B. bei schräger
Kranaufstellung, ungünstigen
Windbedingungen oder unterschiedlichen Temperatureinwirkungen an
den Seiten des Auslegers noch verstärkt.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, die Seitensteifigkeit und damit
die Traglast des Auslegersystems auch bei steil stehendem Ausleger
zu erhöhen.
-
Diese
Aufgabe wird mit einem Kran-Gitterausleger mit den Merkmalen des
Anspruches 1, einem Kran mit den Merkmalen des Anspruches 4, bzw.
einem Kran, ins besondere einem Fahrzeugkran, mit den Merkmalen des
Anspruches 16 gelöst. Unteransprüche sind
auf vorteilhafte Ausführungen gerichtet.
-
Ein
erfindungsgemäßer Kran-Gitterausleger gemäß Anspruch
1 umfaßt
zumindest zwei Auslegerschüsse
und zumindest eine Abspannstütze
für eine Seilabspannung.
Der Begriff „Auslegerschüsse" wird dabei für die einzelnen
Gittermastelemente des Kran-Gitterauslegers verwendet. Derartige
Abspannstützen
erstrecken sich im Betriebszustand vom Gitterausleger nach außen. An
ihren frei auskragenden Enden sind Abspannseile befestigt oder laufen über entsprechende
Umlenkrollen, deren Enden am Gitterausleger selbst, vorzugsweise
an dessen Kopfpunkt und Fußpunkt
befestigt sind. Auf diese Weise wird durch die Seilabspannung die
Seitenstabilität
des Gitterauslegers signifikant erhöht. Der erfindungsgemäße Kran-Gitterausleger
weist zumindest eine Abspannstütze
auf, deren Fuß derart
ausgestaltet ist, daß er
zwischen zwei Auslegerschüssen eingebaut
werden kann. Die erfindungsgemäße Ausgestaltung
ermöglicht
eine flexible Verwendung der Seitenabspannung. Der Fuß der zumindest
einen Abspannstütze
kann je nach Notwendigkeit zwischen unterschiedliche Auslegerschüsse montiert
werden. Lassen es die zu hebenden Traglasten bzw. die äußeren Bedingungen
zu, kann die Abspannung des erfindungsgemäßen Gitterauslegers auch weggelassen
werden, indem die Abspannstützen
des Kran-Gitterauslegers nicht montiert werden.
-
Bei
einer besonders bevorzugten Ausgestaltung dieses erfindungsgemäßen Kran-Gitterauslegers sind
zumindest zwei hintereinander anzuordnende Auslegerschüsse und
der Fuß der
zumindest einen Abspannstütze
derart ausgestaltet, daß die
Abspannstütze
sowohl direkt als auch unter Zwischenschaltung des Fußes der
zumindest einen Abspannstütze
verbunden, vorzugsweise miteinander verbolzt werden können. Bei
dieser Ausgestaltung sind an den Auslegerschüssen selbst keine Änderungen
erforderlich. Gegebenenfalls kann noch auf der Baustelle entschieden
werden, ob die Abspannstützen
montiert werden sollen oder nicht. Bejahendenfalls ist durch einfaches
Zwischenschalten des Fußpunktes
der Abspannstützen
eine entsprechende Abspannung realisierbar.
-
Bei
dem erfindungsgemäßen Kran-Gitterausleger
kann eine einzelne Abspannstütze
vorgesehen sein. Je nach den Anforderungen kann entschieden werden,
auf welcher Seite des Gitterauslegers diese Abspannstütze ggf.
eine seitliche Seilabspannung ermöglichen soll. Besonders vorteilhaft
und sicher ist jedoch ein Kran-Gitterausleger,
bei dem zumindest zwei symmetrisch angeordnete Abspannstützen vorgesehen
sind, die einen gemeinsamen Fuß aufweisen.
Mit einer solchen Anordnung ist aufgrund des symmetrischen Aufbaus
maximale Sicherheit gewährleistet
und der Ausleger ist auch bei sich ändernden äußeren Bedingungen durch die Seilabspannung
seitenstabilisiert.
-
Unabhängiger Schutz
wird von einem Kran-Gitterausleger mit den Merkmalen des Anspruches
4 beansprucht. Bei diesem erfindungsgemäßen Kran-Gitterausleger weist
das Abspannseil der Seilabspannung der zumindest einen Abspannstütze wenigstens
eine Seillängenmarkierung
zur Einstellung der Seillänge
auf. Weiterhin ist zu jeder Seilabspannung ein Detektor vorgesehen,
der die an der Seilabspannung vorgesehenen Seillängenmarkierungen detektieren
kann.
-
Sind
z. B. zwei Abspannstützen
mit je einer Seilabspannung vorgesehen, so ist es mit Hilfe der an
beiden Seilabspannungen vorgesehenen Seillängenmarkierungen möglich, bei
der Aufstellung des Kranes den Ausleger absolut gerade auszurichten und
ggf. geradezuziehen.
-
Bei
nur einer Seillängenmarkierung
je Seilabspannung ist diese derart am Seil angeordnet, daß mit ihrer
Hilfe die optimale Einstellung der Seillänge im Kranbetrieb gewährleistet
ist.
-
Besonders
vorteilhaft ist es jedoch, wenn je Abspannseil mehrere Seillängenmarkierungen
in vorbestimmten Abständen
vorgesehen sind, um beim Spannen des Seiles die Seillänge überwachen zu
können
und ggf. unterschiedliche Seillängen
einstellen und detektieren zu können.
-
Die
Seillängenmarkierungen
und der jeweilige Detektor können
z. B. mechanisch zusammenwirken, um eine Detektion der Seillänge zu ermöglichen. Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
ist je Seilabspannung ein berührungsloser
Detektor vorgesehen, der entsprechende Seillängenmarkierungen detektieren
kann. So kann z. B. der Detektor eine Ultraschall-Sende-/Empfangseinheit
aufweisen und die Seillängenmarkierungen
durch Ultraschallreflektoren gebildet werden. Bei anderen Ausführungsformen wird
der Detektor durch einen Sensorkopf, z. B. einen optischen Sensor,
gebildet, der entsprechend ausgebildete Seillängenmarkierungen nachweisen
kann. Ebenso ist ein elektronischer Sensor möglich, der auf kapazitivem
oder induktivem Wege entsprechend ausgestaltete Seillängenmarkierungen
detektiert. Schließlich
können
die Seillängenmarkierungen
auch durch Transponder gebildet werden, die von einem entsprechenden
Signalgeber in an sich bekannter Weise abgefragt werden können.
-
Besonders
einfach lässt
sich die Vorspannung der Seilabspannung mit Hilfe von zumindest
einer Winde erreichen, die z. B. am Fußpunkt des Auslegers schwenkbar
gelagert ist. Mit Hilfe einer solchen Seilwinde kann das jeweilige
Abspannseil eingeholt und vorgespannt werden. Besonders günstig ist
es dabei, wenn die Winde in Abhängigkeit
eines Detektors zur Detektion der Seillängen ansteuerbar ist. Auf diese
Weise ist eine automatische Einstellung der gewünschten Seillänge möglich.
-
Es
kann vorgesehen sein, daß zunächst mit Hilfe
der Winden die Seillängen
wie gewünscht
eingestellt werden und dann mit Hilfe einer Seilbremse blockiert
werden. Die Seilbremse ist dabei derart ausgelegt, daß sie den
maximal im Betrieb auftretenden Seilzug auch bei zusätzlichen
seitlichen Belastungen, z. B. Windeinflüsse, aufnehmen kann.
-
Besonders
sicher und einfach zu handhaben ist jedoch eine Ausführungsform,
bei der zwei Abspannstützen
vorgesehen sind, die sich vorteilhafterweise in entgegengesetzter
Richtung von dem Kran-Gitterausleger im Betrieb wegerstrecken, wobei jeder
der zwei Abspannstützen
eine Winde zugeordnet ist, die ein derart dimensio niertes Antriebsmoment
aufweist, daß sie
den maximal im Betrieb auftretenden Seilzug antreibend aufbringen
kann. Dadurch ist gewährleistet,
daß bei
eventueller Schrägstellung
bzw. Seitenwind der Ausleger geradegezogen werden kann.
-
Um
auch eine Stabilisierung in der Wippebene des Auslegers zu erreichen,
können
die Abspannstützen
sich von ihrem Fußpunkt
v-förmig
nach oben erstrecken. Eine flexible Ausgestaltung sieht vor, daß die zumindest
eine Abspannstütze
ein Gelenk umfaßt,
mit dessen Hilfe zumindest ein Teil der Abspannstütze derart
zur Wippebene des Auslegers hin oder von dieser weg geschwenkt werden
kann, daß die
Ebene, die ein mit der Abspannstütze
abgespanntes Seil aufspannt, unterschiedliche Neigung zur Wippebene
hat. Ein entsprechendes Gelenk kann direkt am Fußpunkt der Abspannstütze vorgesehen
sein, die zwischen zwei Auslegerschüssen des Auslegers eingebaut
wird. Eine solche Ausgestaltung ermöglicht eine individuelle Anpassung
an die äußeren Gegebenheiten
und Notwendigkeiten.
-
Optimale
Seitenstabilität
läßt sich
mit zwei Abspannstützen
erreichen, die sich in entgegengesetzten Richtungen vom Fußpunkt und
damit rechtwinklig zur Wippebene des Auslegers vom Ausleger weg
erstrecken.
-
Um
praktikable Transportabmessungen für den Ausleger bzw. die Abspannstützen zu
erreichen, kann die zumindest eine Abspannstütze teilbar ausgeführt sein.
-
Die
zumindest eine Abspannstütze
kann fest mit einem zwischen die Auslegerschüsse einzubauenden Fußelement
verbunden sein. Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung sieht
vor, daß die
Abspannstütze
eine Schwenkachse aufweist, die derart ausgerichtet ist, daß zumindest
ein Teil der Abspannstütze
an den Ausleger angeklappt werden kann. Mit dieser Ausführungsform
kann der Kranausleger bereits vollständig vormontiert werden und durch
Anklappen der Abspannstütze
an den Ausleger günstige
Transportabmessungen erreicht werden. Außerdem kann bei dieser Ausführungsform
die Seilabspannung nach Einbau des Fußpunktelements der Abspannstütze zwischen
zwei Auslegerschüsse mit
angeklappter Abspannstütze
durch Ausklappen der Abspannstütze
in ihre Betriebsstellung nach träglich
erzeugt werden. Schließlich
ist es mit dieser Ausgestaltung möglich, auch bei aufgestelltem
Kran die Abspannstütze
anzuklappen, um den Drehradius bzw. die Durchfahrbreite zu reduzieren.
-
Eine
einfache Möglichkeit
zur Vorspannung der Seilabspannung ergibt sich, wenn die Abspannstützen an
ihrem Kopfpunkt eine Umlenkrolle aufweisen, über die die Seilabspannung
läuft.
Durch Vorspannung nur am Seilende ist dann die Vorspannung in der
gesamten Abspannung vorzunehmen.
-
Die äußeren Enden
der Seile der Seilabspannung werden am Kopfpunkt des Auslegers befestigt.
Zur Erhöhung
der rückstellenden
Kraft kann vorgesehen sein, daß die
Anlenkpunkte z. B. mit Hilfe eines Rahmens nach außen versetzt
sind.
-
Bei
einem erfindungsgemäßen Kran-Gitterausleger
mit einem zwischen zwei Auslegerschüssen anzuordnenden Fußelement
einer oder mehrerer Abspannstützen
ist große
Flexibilität
bei der Anwendung gewährleistet.
Bei einem erfindungsgemäßen Kran-Gitterausleger
mit Seillängenmarkierungen
an den Abspannseilen und entsprechenden Detektionseinrichtungen
ist eine einfache Einstellung der gewünschten Vorspannung der Seilabspannungen gewährleistet.
Insbesondere, wenn zwei Seilabspannungen vorgesehen sind, die eine
Abspannung senkrecht zur Wippebene bewirken, ist besonders große Seitenstabilität des Kran-Gitterauslegers
gewährleistet.
Bereits bei der Aufstellung des Krans ist bei einer solchen Ausführungsform
eine optimale und gerade Ausrichtung des Kran-Gitterauslegers möglich. Diese Eigenschaft
ist gerade bei den in ihrer Anwendung besonders flexibel auszugestaltenden
Fahrzeugkränen
vorteilhaft, um auch hier eine sichere, stabile und einfache Aufstellung
zu ermöglichen,
wenn ein Fahrzeugkran mit einem Gitterausleger versehen ist.
-
Die
Erfindung wird anhand der beiliegenden Figuren im Detail erläutert. Dabei
zeigt:
-
1:
eine kombinierte Darstellung zweier Ausführungsformen eines erfindungsgemäßen Kran-Gitterauslegers,
wobei 1a einen Teil einer Ausführungsform
mit abklappbarer Abspannstütze und 1b einen
Teil einer Ausführungsform
mit fester Abspannstütze
zeigt,
-
2:
eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Kran-Gitterauslegers, wobei 2a einen Teil
des Auslegers zeigt und 2b das
in 2a mit b) bezeichnete Detail, und
-
3:
ein Kraft-Dehnungsdiagramm eines Abspannseiles.
-
1 zeigt
zwei Ausführungsformen
eines erfindungsgemäßen Kran-Gitterauslegers in
kombinierter Darstellung. 1a zeigt
eine Hälfte
eines Kran-Gitterauslegers
mit einer abklappbaren Abspannstütze 27.
Bei der Realisierung einer solchen Ausführungsform ist eine entsprechend
spiegelverkehrte Anordnung auch rechts der gedachten Linie Z vorzusehen.
-
Andererseits
zeigt 1b einen Teil einer Ausführungsform
mit einer festen Abspannstütze 41. Bei
einer Realisierung dieser Ausführungsform
ist auch links von der gedachten Linie Z eine entsprechende spiegelverkehrte
Ausgestaltung vorzusehen.
-
Beide
Ausführungsformen
weisen einen Gitterausleger 1 auf, der mehrere Auslegerschüsse 3, 5, 7, 9 aufweist.
Die einzelnen Auslegerschüsse
sind im Betrieb an den mit 17 bezeichneten Punkten in an sich
bekannter Weise miteinander verbolzt. Zwischen den Auslegerschüssen 5 und 7 befindet
sich das Fußelement 11 der
Abspannstütze.
An den Verbindungspunkten 15 mit den Auslegerschüssen 5 und 7 ist
das Fußelement 11 derart
ausgestaltet, daß es ohne
weitere Zwischen- oder Adapterstücke
direkt mit den Auslegerschüssen 5 bzw. 7 verbolzt
werden kann. Dazu sind die zum Kopfpunkt 20 des Auslegers 1 zeigenden
Verbindungspunkte 15 des Abspannstützenfußelementes 11 identisch
zu den in Richtung des Kopfpunktes 20 des Auslegers 1 zeigenden
Verbindungspunkten 15 des Auslegerschusses 5.
-
Andererseits
sind die in Richtung des Fußpunktes 22 des
Auslegers 1 zeigenden Verbindungspunkte 15 des
Abspannstützenfußelementes 11 identisch
zu den in Richtung des Fußpunktes 22 des Auslegers 1 weisenden
Verbindungspunkten 15 des Auslegerschusses 7.
Auf diese Weise ist gewährleistet,
daß die
Auslegerschüsse 5 und 7 direkt
miteinander verbolzt werden können
oder unter Zwischenschaltung des Abspannstützenfußelementes 11. Der gesamte
Gitterausleger 1 ist um eine horizontale Wippachse 25 in
der senkrecht zur Figurenebene stehenden Wippebene schwenkbar z.
B. an einem Anlenkschuß eines
Fahrzeugkranes befestigt. Der Ausleger 1 ist in 1 nicht
maßstabsgetreu
dargestellt und kann auch eine höhere
Anzahl von Auslegerschüssen
umfassen. Insofern sind der Ausleger 1 und die Abspannseile 13 gebrochen
dargestellt.
-
Am
Abspannstützenfußpunktelement 11 erstrecken
sich nach außen
Abspannstützen 27 bzw. 41.
Bei der Ausführungsform
der 1a erstrecken sich in beiden Richtungen von dem
Abspannstützenfußpunkt 11 weg
Abspannstützen,
die der dargestellten Abspannstütze 27 entsprechen.
Die Abspannstütze 27 besteht
beim dargestellten Beispiel aus zwei Teilen 29 und 30,
die an den Punkten 31 miteinander verbolzt sind. Die Abspannstütze 27 weist eine
Schwenkachse 33 auf. 35 bezeichnet einen Hydraulikzylinder,
mit dessen Hilfe die Abspannstütze 27 um
die Schwenkachse 33 in Richtung 37 an den Ausleger 1 angeklappt
werden kann. Die angeklappte Stellung ist zusätzlich schematisch in 1a dargestellt
und mit 39 bezeichnet.
-
Bei
der Ausführungsform
der 1b sind feste Abspannstützen 41 vorgesehen.
Es sind zwei Abspannstützen
vorgesehen, die der in 1 dargestellten Abspannstütze 41 entsprechen
und sich in entgegengesetzter Richtung vom Ausleger 1 weg
erstrecken. Die Abspannstützen 41 bestehen
ebenfalls aus zwei Teilen 43, 45, die an den Punkten 47 miteinander
verbolzt sind. Das Element 45 ist fest an dem Abspannstützenfußelement 11 verbunden.
-
Beide
in 1 dargestellten Ausführungsformen der Abspannstützen 27, 41 weisen
an ihren frei auskragenden Enden Umlenkrollen 21 auf, um
die ein Abspannseil 13 gelegt ist. Am Kopfpunkt 20 des Auslegers 1 sind
diese an den Anlenkpunkten 19 fest verbunden. Die Anlenkpunkte 19 können sich
direkt an dem Ausleger 1 befinden oder über eine nicht dargestellte
Rahmenkonstruktion nach außen
verlegt sein, um die Rückstellkräfte der
Seilabspannungen zu erhöhen.
Die Abspannseile 13 der Seilabspannungen laufen von den
Punkten 19 über
die Umlenkrollen 21 zu Seilwinden 23, die um die
Achsen 24 drehend antreibbar sind, um die Abspannseile 13 zu spannen.
-
Das
Abspannstützenfußelement 11 ist selbstverständlich derart
dimensioniert, daß alle
Belastungen des Auslegers 1 durchgeleitet werden können und
Normalkräfte,
die aus der Seitenabspannung resultieren, eingeleitet werden.
-
2a zeigt
einen Teil eines erfindungsgemäßen Auslegers 1 in
Seitenansicht. 2b zeigt das in 2a mit
b) bezeichnete Detail. Insbesondere ist hier die Seilwindenkonstruktion
der Seilwinden 23 zu erkennen.
-
Die
Achse 24 der Seilwinde 23 ist in einer Halterung 49 gelagert,
die um eine Achse 48 schwenkbar ist. Je nach Länge der
verwendeten Abspannstützen
bzw. je nachdem, zwischen welchen Auslegerschüssen des Auslegers 1 die
Abspannstützen
montiert werden, entsteht ein unterschiedlicher Winkel zwischen
der Seilabspannung 13 und dem Ausleger 1 im Bereich
des Auslegerfußpunktes,
der in 2a links erkennbar ist. Durch
die Schwenkbarkeit der Seilwinde 23 um die Achse 48 ist
sichergestellt, daß das
Seil 13 immer senkrecht von der um die Achse 24 drehbaren
Seilwinde 23 abläuft.
-
An
der Befestigung 49 der Seilwinde 23 ist mit einer
Halterung 51 ein Sensorelement 53 angeordnet.
Am Seil 13 sind in vordefinierten Abständen Seilmarkierungen 55 vorgesehen.
Die Seilmarkierungen 55 und der Sensor 53 sind
derart aufeinander abgestimmt, daß bei Einlaufen einer Seilmarkierung 55 in
das Sensorelement 53 ein entsprechendes Signal erzeugt
wird und auf diese Weise die auf die Winde 23 aufgewickelte
bzw. von der Winde 23 abgewickelte Seillänge bestimmt
werden kann. Der Sensorkopf 53 kann z. B. ein optischer
oder mechanischer Sensor sein.
-
Ebenso
ist ein elektronischer Sensor möglich,
der auf kapazitivem oder induktivem Wege entsprechend ausgestaltete
Seilmarkierungen 55 detektiert. Das Signal des Sensors 53 geht
an eine nicht dargestellte Steuervorrichtung.
-
3 zeigt
das Kraft-Dehnungsdiagramm eines als Abspannseil verwendbaren Seiles.
Bei zunehmender Dehnung ist die notwendige Kraft, um eine weitere
Dehnung zu erreichen, überproportional ansteigend.
Aus den Seileigenschaften läßt sich
eine zulässige
Kraft Fzul bestimmen, die sicherstellt,
daß kein
Seilbruch droht. Beispielhaft ist eine Vorspannkraft Fv eingezeichnet,
die im stark ansteigenden Bereich der Elastizitätskurve des Abspannseiles liegt.
-
Die
erfindungsgemäße Ausführungsform
der 1b kann wie folgt eingesetzt werden. Bei der Montage
des Krans mit dem Ausleger 1 am Einsatzort kann entschieden
werden, ob eine Seitenabspannung notwendig ist oder nicht. Entscheidungskriterien
sind hier die gewünschte
Traglast und äußere Bedingungen.
Der Gitterausleger 1 wird aus den einzelnen Auslegerschüssen 3, 5, 7, 9 zusammengebolzt. Zwischen
die Auslegerschüsse 5 und 7 wird
das Abspannstützenfußelement 11 gebolzt.
An diesem Abspannstützenfußelement 11 befindet
sich bei der Ausführungsform
der 1b auf jeder Seite ein erstes Abspannstützenelement,
wie es dem dargestellten Element 45 entspricht. An das
Element 45 wird jeweils an den Verbindungspunkten 47 ein
weiteres Element 43 angebolzt, um die Abspannstütze 41 zu bilden.
Um die Umlenkrolle 21 der Abspannstützen 41 wird jeweils
eine Seilabspannung 13 gelegt, die an den Punkten 19 am
Kopfpunkt 20 des Auslegers 1 befestigt sind. Mit
Hilfe der Winden 23 können
jetzt die Abspannseile 13 gespannt werden.
-
Am
montierten Kran kann die Vorspannung der Seile 13 eingestellt
werden. Die Winden 23 sind mit einem starken Antrieb/Bremse
ausgerüstet,
so daß die
maximalen Seilkräfte
aufgebracht werden können.
Die Vorspannung wird derart gewählt,
daß sich
die Abspannseile 13 bereits im stark ansteigenden Bereich
der Elastizitätskurve
befinden, die in 3 dargestellt ist. Die gewählte Vorspannkraft
entspricht dem dortigen Wert Fv. Die gewünschte Vorspannung
kann mit Hilfe des Sensors 53 und der Seilmarkierungen 55 eingestellt
werden. Die Winden 23 spulen die Seile 13 solange
auf, bis die gewünschte
Seilmarkierung in den Lesekopf 53 einläuft. Geschieht dies auf beiden
Seiten des Auslegers 1, ist sichergestellt, daß beide
Abspannungen 13 exakt die gleiche Seillänge aufweisen.
-
Auf
diese Weise ist sichergestellt, daß bei einer auf den Ausleger 1 wirkenden
seitlichen Kraft die rückstellende
Kraft aus der zusätzlichen
Belastung des einen Abspannseiles auf der einen Seite des Auslegers 1 und
der schnellen Entlastung des anderen Abspannseiles auf der anderen
Seite des Auslegers 1 bereits bei kleinen Seitenverformungen
sehr hoch ist.
-
Durch
die hohen Spannkräfte
in den Abspannseilen 13 kann auch eine seitlich durch unterschiedliche
Temperatureinwirkung oder Schrägstellung
des Krans auftretende Seitenverformung beseitigt werden.
-
Das
möglicherweise
relativ geringe Elastizitätsmodul
der Abspannseile 13 und die daraus resultierende große Seildehnung
insbesondere bei kleinen Seilbelastungen (siehe 3)
wird dabei durch eine hohe Vorspannkraft weitgehend kompensiert, indem
die Vorspannkraft im bereits stark ansteigenden Bereich der Elastizitätskurve
gewählt
wird.
-
Bei
einer Ausführungsform
der 1a wird das Abspannstützenfußelement 11 ebenfalls
zwischen die Auslegerschüsse 5 und 7 gebolzt.
Wie auch bei der Ausführungsform
der 1b sind dazu keine Zwischenstücke oder Adapterstücke notwendig.
Das Abspannstützenfußelement 11 ist
auch hier so dimensioniert, daß die
Belastungen des Auslegers 1 durchgeleitet werden können und
zusätzlich
Normalkräfte,
die aus der seitlichen Seilabspannung resultieren, eingeleitet werden
können.
Die Verwendung der Abspannstützen 27 entspricht
der bereits beschriebenen Verwendung der Abspannstützen 41.
-
Bei
der Ausführungsform
der 1a kann die Abspannung der Seilabspannung 13 außerdem auch
durch das Ausklappen der Abspannstütze 27 um die Schwenk achse 33 erfolgen,
indem mit Hilfe des Hydraulikzylinders 35 die Abspannstütze 27 erst nachträglich ausgeklappt
wird. In diesem Fall kann der Antrieb der Winden 23 wesentlich
kleiner ausgeführt
werden, da sie nicht zur Erzeugung der großen Vorspannung dienen müssen. Selbstverständlich müssen bei
dieser Anwendung aber die Bremsen der Seilwinden 23 die
maximale Seilzugkraft aufnehmen können.
-
Bei
der Ausführungsform
der 1a ist es möglich,
die Abspannstützen 27 an
den Gitterausleger 1 anzuklappen, wenn z. B. nur geringe
Lasten gehoben werden, bei denen die Abspannung nicht erforderlich
ist. So läßt sich
der Drehradius bzw. die Durchfahrbreite des Krans reduzieren.
-
Die übrigen Vorteile
der Ausführungsform der 1a entsprechen
den bereits beschriebenen Vorteilen der Ausführungsform der 1b .
-
Beiden
Ausführungsformen
der 1 ist gemeinsam, daß je nach Notwendigkeit zwischen
die Auslegerschüsse
das Abspannstützenfußelement 11 gebolzt
werden kann, um Abspannstützen
zu installieren. Besondere Vorrichtungen an den Abspannstützen sind
dazu nicht notwendig. Mit einem solchen erfindungsgemäßen Kran-Gitterausleger
ist also eine optimale und flexible Anpassung an die äußeren Gegebenheiten
möglich
und durch Verwendung der Abspannstützen eine Traglaststeigerung und
eine Erhöhung
der Seitensteifigkeit zu erreichen. Durch die Seillängenmarkierungen
und die entsprechenden Detektoren können beim Aufstellen des Krans
mit Hilfe der Winden die Seile so lange gespannt werden, bis die
der gewünschten
Vorspannung entsprechenden Markierungen vom Sensor festgestellt
werden. Damit lassen sich exakt die gleichen Seillängen bei
den Seilabspannungen auf beiden Seiten des Auslegers einstellen.
Der Ausleger ist damit absolut gerade ausgerichtet und auch bei
Seitenwind oder Schrägstellung
des Krans stabil.
-
Die
oben beschriebene Ausführungsform weist
sowohl die flexible Ausgestaltung mit zwischen zwei Auslegerschüssen befestigbaren
Abspannstützen
als auch die zur Einstellung eines sicheren und stabilen Betriebes
vorteilhaften Seillängenmarkierungen
und Detektoren dazu auf. Die jeweiligen Vorteile lassen sich auch
bei Kran-Gitterauslegern erzielen, bei denen entweder nur die flexible
Ausgestaltung mit zwischen zwei Auslegerschüssen befestigbaren Abspannstützen oder
die zur Einstellung der gewünschten
Seillänge
vorgesehenen Seillängenmarkierungen und
Detektoren verwirklicht sind.